Hurrelmann - Frida-Levy

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Transcript Hurrelmann - Frida-Levy

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Klaus Hurrelmann
Entwicklung, Sozialisation
und Identität im Jugend- und
Erwachsenenalter


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Leben




*10.Januar 1944 in
Gdingen
Deutscher SozialBildungs- und
Gesundheitswissensch
aftler


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Leben







1963 Abitur am Humboldt-Gymnasium
Bremerhaven
1963-1968 Studium an der Uni Münster und
Freiburg in Soziologie, Psychologie und
Pädagogik
1965-1966 University of California in
Berkeley
1968 Diplom
1971 Promotion in Soziologie Uni Münster


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Schwerpunkte






Sozialisation
Schule
Familie
Kindheit und Jugend
Gesundheitsforschung


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Historisch spezifische und
soziale Bilder des „Kind seins“
18. Jahrhundert





Kinder wurden als unfertig angesehen
Erziehungsbedürftig
Jean-Jaques Rousseau war überzeugt, dass
Bildung und Erziehung die Persönlichkeit eines
Kindes bildeten


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Historisch spezifische und
soziale Bilder des „Kind seins“
Beginn und Mitte des 20.
Jahrhunderts






Beginn der Reformpädagogik
Pädagogik im Sinne von Erleben,
Selbstschöpfung und kreative Spontaneität soll
Anerkennung beim Kind finden
Kind wird als Person geachtet
Kind wird als ein reines Wesen und moralisches
Vorbild für Erwachsene gesehen


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Historisch spezifische und
soziale Bilder des „Kind seins“
Heute


Kind wird als Individuum geachtet und als
werdende Persönlichkeit betrachtet, das sich
innerhalb der Auseinandersetzung von der
inneren und äußeren Realität entwickelt


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Entwicklungsaufgaben 1
Entwicklung einer intellektuellen und sozialen
Kompetenz

Selbstständige Existenz als Erwachsener
 Entwicklung einer eigenen Geschlechtsrolle

Zu Gleichaltrigen (peers) gleiches u.
anderes Geschlecht

Partnerbeziehung für eigene Kinder



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Entwicklungsaufgaben 2
Entwicklung eines eigenen Werte- und
Normensystems sowie eines ethischen und
politischen Bewusstseins

Eigenes Verhalten / Handeln
 Entwicklung eigener Handlungsmuster für die
Nutzung des Konsumwarenmarktes

Eigenen Lebensstil entwickeln



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Die acht Maximen
1.Maxime „Wie in jeder Lebensphase gestaltet
sich im Jugendalter die
Persönlichkeitsentwicklung in einem
Wechselspiel von Anlage und Umwelt.
Hierdurch werden auch die Grundstrukturen für
Geschlechtsmerkmale definiert.“

Anlage und Umwelt = Wechselspiel

Persönlichkeitsentwicklung



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Die acht Maximen
2.Maxime „Im Jugendalter erreicht der
Prozess der Sozialisation, verstanden als
die dynamische und produktive
Verarbeitung der inneren und äußeren
Realität, eine besonderes intensive Phase
und zugleich einen für den gesamten
weiteren Lebenslauf Muster bildenden
Charakter.“
 Anforderungen sind anspruchsvoll



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Die acht Maximen
3. Maxime ,,Menschen im Jugendalter sind
schöpferische Konstrukteure ihrer
Persönlichkeit mit der Kompetenz zur
eigengesteuerten Lebensführung.“

Ohne sich vollkommen entwickelt zu
haben, müssen sich Jugendliche als aktiv
Agierende beweisen

Suchen, Tasten, Ausprobieren = Zeichen
für „offene Charakter“

Jugendliche können schneller auf
Neuerungen reagieren als andere
Altersgruppen



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Die acht Maximen
4.Maxime ,,Die Lebensphase Jugend ist
durch die lebensgeschichtliche erstmalige
Chance gekennzeichnet, eine Ich-Identität
zu entwickeln. Sie entsteht aus der
Synthese von Individuation und Integration,
die in einem spannungsreichen Prozess
immer wieder neu hergestellt werden muss.“

Jugendliche können an
Auseinandersetzungen über Werte und
Normen teilnehmen



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Die acht Maximen
5.Maxime ,,Der Sozialisationsprozess im
Jugendalter kann krisenhafte Formen
annehmen, wenn es Jugendlichen nicht
gelingt, die Anforderungen der Individuation
und der Integration aufeinander zu beziehen
und miteinander zu verbinden. In diesem
Fall werden die Entwicklungsaufgaben des
Jugendalters nicht gelöst und es entsteht
Entwicklungsdruck.“

In der Jugendphase besteht ein hohes
Belastungspotenzial, weil Veränderungen
verarbeitet werden müssen

Jugendliche müssen die notwendige
Entfaltung von Leistungsfähigkeit üben



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Die acht Maximen
6.Maxime ,,Um die Entwicklungsaufgaben
zu bewältigen und das Spannungsverhältnis
von Individuations- und
Integrationsanforderungen abzuarbeiten,
sind neben individuellen
Bewältigungsfähigkeiten (,personale
Ressourcen’) auch soziale Unterstützungen
durch die Bezugsgruppen (,sozialer
Ressourcen’) notwendig.“

Materielle und eindeutige ,Haltepunkte’
können diese Ressourcen darstellen

Eine ausgewogene Mischung



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Die acht Maximen
7.Maxime ,,Neben der Herkunftsfamilie sind
Schule, Ausbildungsstätten, Gleichaltrige
und Medien als ,Sozialisationsinstanzen’ die
wichtigsten Vermittler und Unterstützer im
Entwicklungsprozess des Jugendalters.
Günstig für die Sozialisation sind sich
ergänzende und gegenseitige anregende
Impulse dieser Instanzen.“

Diese Instanzen müssen Orientierungsund Verhaltenssicherheit sowie Freiheit
und Selbständigkeit bieten



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Die acht Maximen
8.Maxime ,,Die Lebensphase Jugend muss
unter den heutigen historischen, sozialen
und ökonomischen Bedingungen in
westlichen Gesellschaften als eine
eigenständige Phase im Lebenslauf
identifiziert werden. Sie hat ihren früheren
Charakter als Übergangsphase vom Kind
zum Erwachsenen verloren.“

Der heutige Übergangscharakter des
Jugendlichen ist teilweise verloren
gegangen



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Vergleich der Maximen 1-8
von 1985 und 2004
1. Maxime
Wichtige Faktoren zur Entwicklung der Kindheit
und Jugend
 1985: mehr Wert auf gesellschaftliche
Umgebung gelegt
 2004: genetische Anlagen im Vordergrund

beides ein Beleg für die empirische
Pädagogik



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Vergleich der Maximen 1-8
von 1985 und 2004
2. Maxime










Neue und alte Auffassung legen großen Wert auf
diese Phase
Besonders intensive Phase
„für den gesamten weiteren Lebenslauf Muster
bildenden Charakter“
1985 Jugendliche haben selbst die
Verantwortung für ihre eigene Entwicklung
„Konstrukteure ihrer Lebenswelt“


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Vergleich der Maximen 1-8
von 1985 und 2004
3. Maxime




2004 greift Hurrelmann auf die 2. Maxime
der älteren Version zurück
„Konstrukteure ihrer Persönlichkeit mit der
Kompetenz zur Eigengesteuerten
Lebensführung“


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Vergleich der Maximen 1-8
von 1985 und 2004
3./4. Maxime
1985 Lebensphase der Jugendlichen

Stimulierungs- und Belastungspotential
 In der 4. Maxime der neuen Fassung wird
die Ausbildung zur „Ich-Identität“
 besonders betont und zum ersten Mal
erwähnt.



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Vergleich der Maximen 1-8
von 1985 und 2004
5. Maxime






2004 wie auch in der 4. Maxime spielt die
Ausbildung der „Ich-Identität“ eine wichtige
Rolle
Die ältere Fassung wurde komplett gestrichen
und von der 8. Maxime ersetzt
1989 galt die Maxime als „Abfrage von
Übergansprozessen“


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Vergleich der Maximen 1-8
von 1985 und 2004
6. Maxime






1985: Jugendliche sind Widersprüchen etc.
ausgesetzt
Hilfestellung der sozialen Umwelt nötig
durch Familie und Traditionen
2004 weißt Hurrelmann darauf hin, dass die
wichtigsten Bezugsgruppen (Familie,
Freunde) unverzichtbar sind.


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Vergleich der Maximen 1-8
von 1985 und 2004
7. Maxime




1985 wird auf ein weites Feld von
„Widersprüchen und Inkonsistenzen der
sozialen Erwartungsstrukturen“ und
allgemein auf „Sozialisationsinstanzen und
sonstige Umweltgegebenheiten“
hingewiesen.
2004 konkretisiert er diese Punkte jedoch
„Herkunftsfamilien, Schulen, Medien, etc.“


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Vergleich der Maximen 1-8
von 1985 und 2004
8. Maxime





Die ursprüngliche 8. Maxime wird in der
Neufassung nicht berücksichtigt
2004 ist es eine „eigene Phase im
Lebenslauf“ und wird nicht mehr als
Übergangsphase gesehen.
Jugendphase bekommt mehr pädagogische
und gesellschaftliche Anerkennung


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Vielen Dank für die Aufmerksamkeit

Nora, Daniel, Michael und
Yannik