Transcript Hypertonie

Hypertonie
Eine Volkskrankheit
Dipl. Päd. Ing. M. Schreiner
Definition
Der Blutdruck, was ist das eigentlich?
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Die Blutgefäße des Körpers bilden ein weit verzweigtes flexibles Rohrsystem.
Das Herz pumpt das sauerstoffreiche Blut mit den gelösten Nährstoffen durch die
Schlagadern (Arterien) zu den Organen. Das verbrauchte Blut wird dann durch die
Venen zum Herz zurücktransportiert. Um diesen Transport zu bewerkstelligen, muss
in diesem System ein gewisser Druck herrschen.
Der Druck im arteriellen System ist viel höher als im venösen System. (120mmHg
gegenüber 5 mmHg
Mit den Anspannungsphasen (Systole) und Entspannungsphasen (Diastole) des
Herzmuskels steigt und fällt der Druck in den Arterien.
Die dabei entstehende Druckwelle nennt man Puls. Man kann den Puls z.B. am
Handgelenk tasten.
Das Besondere an den Arterien besteht darin, dass sie auch selbst einen Druck
erzeugen, indem sie sich verengen oder erweitern. Das Gefäß ist ein lebendes
Gewebe und kein starres Rohr.
Dipl. Päd. Ing. M. Schreiner
Warum messen wir zwei Werte
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Der Blutdruck, den wir mit der Manschette messen, entspricht dem Druck in den
Arterien. Es werden zwei Werte gemessen.
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Das hängt mit dem an- und Absteigen des Druckes in den Arterien während der
Pumparbeit des Herzmuskels zusammen (Systole – Diastole)
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Der obere Wert entspricht dem höchsten = systolischen (Anspannung des Herzens)
und der untere Wert den niedrigsten = diastolischen (Entspannung des Herzens)
Druck in den Arterien.
Dipl. Päd. Ing. M. Schreiner
Was leistet unser Herz?
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Es schlägt 70 Mal in der Minute.
Es schlägt 100.000 pro Tag.
Es schlägt 37 Millionen pro Jahr.
Es schlägt 2,5 Milliarden Mal im Leben.
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Es befördert 900 Liter pro Tag.
Es befördert 328.000 Liter pro Jahr
Es befördert 23 Millionen Liter Blut im Leben.
Dipl. Päd. Ing. M. Schreiner
Epidemiologie:
Wie oft kommt arterielle Hypertonie vor?
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Die Häufigkeit ist in Industrieländern enorm hoch.
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Weltweit leiden eine Milliarde Menschen an hohem Blutdruck.
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Leider wissen die Hälfte nichts über die Höhe des eigenen Blutdruckes (ca. 1 Million
Österreicher).
In Österreich leben ca. 2 Millionen Menschen mit dieser Zeitbombe.
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Von denen, die es wissen, stehen die Hälfte in Behandlung.
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Von diesen wieder sind nur 10% ausreichend behandelt.
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Insgesamt haben nur 3% aller Hypertoniker in Österreich normale Blutdruckwerte.
Dipl. Päd. Ing. M. Schreiner
Welche Schäden werden mit der
Hypertonie verursacht?
Die Schäden, die die Patienten mit hohem Blutdruck hinnehmen müssen, sind enorm.
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Wegen Schlaganfalles werden jährlich ca. 48.000 Menschen in Österreich ins Krankenhaus
eingeliefert. Rund 10.000 Menschen sterben an Schlaganfall.
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Wegen Herzkreislauferkrankungen werden jährlich 71.000 Patienten eingeliefert. Rund 29.000
Patienten in Österreich sterben am Herzkreislauftod.
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Mehr als die Hälfte aller Todesfälle sind auf kardiovaskuläre Krankheiten zurückzuführen.
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Ursachen:
Wer bekommt eine arterielle Hypertonie?
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Bei etwa 95% der Hypertoniker ist keine erkennbare Ursache feststellbar: Der Arzt
nennt dies: essentielle oder primäre Hypertonie.
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Bei ca. 5% entsteht Hypertonie durch Erkrankungen in bestimmten Körperregionen
(sekundäre Hypertonie):
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Niere
Nebennieren
Schilddrüse (Überfunktion)
Schlafapnoe-Syndrom
Dipl. Päd. Ing. M. Schreiner
Welche Faktoren sind beteiligt an der
Entstehung der arteriellen Hypertonie?
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Alter
Genetische Faktoren (familiäre Häufung)
Adipositas (=Übergewicht, BMI>30)
Mangelnde Bewegung
Rauchen
Salzreiche Ernährung
Alkohol
Medikamente (nichtsteroide Antirheumatika, Nasentropfen, Anti-Baby-Pille,
Appetitzügler, Drogen wie Kokain)
Dipl. Päd. Ing. M. Schreiner
Woran merke ich den hohen Blutdruck?
Oft merkt man gar nichts. Das ist die große Gefahr. Denn der zu hohe Blutdruck
schädigt die Organe wie:
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Gehirn
Herz
Gefäße
Niere
Augen
Beine usw.
ohne, dass man sich überhaupt krank fühlt. Erst die geschädigten Organe senden
Warnhinweise wie:
Kopfschmerzen, Schwindel, Nasenbluten, Brustschmerzen (Angina pectoris),
Kurzatmigkeit, Sehbehinderung
Alle diese Beschwerden sind bereits Zeichen für mögliche Organschäden.
Dipl. Päd. Ing. M. Schreiner
Wie kommt es zu den Organschäden?
Dieser Prozess wird Atherosklerose genannt.
Durch die Hypertonie kommt es zum mechanischen Druck auf die Gefäßwand.
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Es kommt zur Wirbelbildung im Blutstrom, welche die Wand noch mehr
verletzt.
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Durch die verletzte Innenwand gelangt Fett (LDL-Cholesterin) in die
Gefäßwand.
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Es verkalkt dort und wird Plaque genannt. Das Gefäß wird steif. Das Plaque
verengt das Gefäßvolumen und kann durch Ruptur das Gefäß zur Gänze
verstopfen.
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Es entsteht Infarkt
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Risikofaktoren für Atherosklerose
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Erhöhtes Cholesterin (LDL und Triglyceride hoch, HDL niedrig)
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Rauchen
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Hypertonie
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Übergewicht (BMI, Bauchumfang Frauen > 90 cm, Männer > 100 cm)
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Diabetes mellitus
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Mangelnde Bewegung
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Alkohol
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Streß = psychosoziale Belastung
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Potenzierung der Risikofaktoren
Hypertonie
3x
9x
4,5x
16x
1,5x
6x
4x
Rauchen
Cholesterin
Dipl. Päd. Ing. M. Schreiner
Cholesterin
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Cholesterin ist Bestandteil der Zellmembran, die jede Zell des Körpers umgibt.
Daraus werden auch wichtige Hormone im Körper gebildet. Es hat eine wichtige Rolle
im Energiehaushalt.
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Der Cholesterinhaushalt hängt von der Zufuhr durch die Nahrung ab. Es wird aber
auch in der Leber produziert.
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Cholesterin wird im Blut an bestimmten Eiweißstoffen gebunden. Es wird je nach
Eiweißanteil LDL („böses“ Cholesterin) oder HDL („gutes“ Cholesterin) genannt.
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In der Altersgruppe über 40 Jahren hat mehr als die Hälfte der Bevölkerung in den
westlichen Ländern erhöhte Cholesterinwerte.
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Zu viel an LDL-Cholesterin im Blut verursacht Atherosklerose.
Dipl. Päd. Ing. M. Schreiner
Was sind die folgen der Hypertonie und Atherosklerose?
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Hirn:
> Schlaganfall
> Hirnblutung
> Vaskuläre Demenz, Alzheimer
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Herz:
>Herzmuskelverdickung
>Herzinfarkt
>Herzschwäche (Herzinsuffizienz)
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Gefäße:
>Aneurysma (Erweiterung der Schlagadern)
>Dissektion
> Impotenz
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Niere:
>Eiweißausscheidung im Urin (Proteinurie)
>Nierenversagen (bis Dialyse)
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Augen:
>Retinopathie (Veränderung an der Netzhaut, Blutung, Erblindung)
Dipl. Päd. Ing. M. Schreiner
Blutdruck-Klassifikation
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Normal:
unter 120/80 mmHg
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Prä-Hypertonie:
120 -139/80-89 mmHg
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Hypertonie Stadium I:
140-159/90-99 mmHg
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Hypertonie Stadium II:
>160/über 100 mmHg
Dipl. Päd. Ing. M. Schreiner
Blutdruck-Zielwerte
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Optimal:
unter 120/80 mmHg
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Normal:
bis 135/85 mmHg werden (tagsüber) noch
akzetiert
Dipl. Päd. Ing. M. Schreiner
Cholesterin– und Triglycerid-Zielwerte
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Gesamt-Cholesterin:
unter 200 mg/dl
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LDL-Cholesterin:
unter 100 mg/dl
(bei „gesunden“ Personen: unter 130 mg/dl)
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HDL-Cholesterin:
über 55 mg/dl
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Triglyceride:
unter 170 mg/dl
Dipl. Päd. Ing. M. Schreiner
Gelten die Zielwerte für alle?
Nein
Für Diabetiker
ohne Nierenerkrankung: < 130/85 mmHg
mit Nierenerkrankung:
< 125/80 mmHg
Dipl. Päd. Ing. M. Schreiner
Wie wird die Diagnose gestellt?
Der Blutdruck ändert sich ständig. Er wird von bestimmten Hormonsystemen
bedarfsentsprechend gesteuert und angepasst.
Unter Anstrengung oder Aufregung steigt er an, in Ruhe und im Schlaf sinkt er
wieder.
Deshalb müssen viele Werte gemessen werden, um eine sichere Aussage
über den Blutdruck zu machen.
Wenn mehr als 7 von 30 Meßwerten (>25%) über 135/85 mmHg liegen,
spricht man von der Krankheit :
Arterielle Hypertonie
Dipl. Päd. Ing. M. Schreiner
Welche anderen Hilfsmittel gibt es zur Diagnosesicherung?
• 24-Stunden-Blutdruckmessung
(zur Kontrolle der medikamentösen Therapie und Überwachung der Blutdruckwerte in
der Nacht)
• Ergometrie (Belastungs-EKG)
(zur Beurteilung des Blutdruckverhaltens unter Belastung und indirekte Hinweise für
koronare Herzkrankheit und Rhythmusstörungen)
Dipl. Päd. Ing. M. Schreiner
Regeln zur Blutdruck-Selbstmessung?
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Sitzend nach 5 Minuten Ruhe in einem stillen Raum
Die Manschette an unbekleidetem Oberarm über dem Ellbogen fest in
Herzhöhe anbringen.
Druckabnehmer (Mikrophon) über der Arterie (Innenseite des Ellbogens)
anlegen
Die erste Messung an beiden Armen, für weitere Messungen sollte der Arm
mit dem höheren Wert benutzt werden.
Die Luft in der Manschette langsam ablassen.
Zwischen aufeinander folgende Messungen mindestens eine Minute Pause
Manschettenbreite sollte dem Oberarmumfang angepasst sein.
Dipl. Päd. Ing. M. Schreiner
Welches Blutdruckmessgerät ist zu empfehlen?
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Automatische/halbautomatische Oberarm-Messgeräte
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Handgelenk-Messgeräte
sind empfindlich, bei manchen Patienten (Diabetiker) kommt es zu
Fehlmessungen, ansonsten praktische Handhabung
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Finger-Messgeräte
nicht empfehlenswert, zu ungenau
Dipl. Päd. Ing. M. Schreiner
Fehlerquellen bei den Selbstmessungen
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Das Gerät ist nicht geeicht und kontrolliert (mind. alle 2 Jahre)
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Manschette zu groß oder zu klein (ca. 60% des Oberarmumfanges)
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Druckabnehmer oder Mikrophon der Manschette falsch angelegt
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Oberarm nicht in der Herzhöhe
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Unpassende Messsituation
Dipl. Päd. Ing. M. Schreiner
Was kann ich gegen meinen hohen Blutdruck tun?
• Lebensstil-Modifikation (=Umstellung)
• Medikamentöse Therapie
Dipl. Päd. Ing. M. Schreiner
Was bedeutet Lebensstil-Modifikation?
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Ernährungsumstellung
Gewichtsreduktion
Bewegung
Salzkonsum-Reduktion
Alkohol-Karenz (Reduktion)
Rauch-Entwöhnung
Entspannung
Dipl. Päd. Ing. M. Schreiner
Ernährung - Was und wie soll ich essen?
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Insgesamt weniger essen, öfters kleine Mahlzeiten
Weniger Fett; wenn Fett, dann mehrfach ungesättigte Fettsäuren wie Olivenöl,
Rapsöl; auf verstecktes Fett in der Nahrung achten (Wurst,..)
Reichlich komplexe Kohlehydrate wie Kartoffel, Nudeln, Reis,…..
Wenig freier Zucker (einfache Kohlehydrate) und Süßes
Reichlich Ballaststoffe und Spurenelemente wie Gemüse, Obst, Vollkornprodukte,
Zeralien,…
Wenig tierisches Eiweiß wie Fleisch und Fleischprodukte
Mehr Fisch
Weniger Salz
Reichlich energiefreie Flüssigkeit (Wasser)
Insgesamt „mediterrane Kost“ bevorzugen
Dipl. Päd. Ing. M. Schreiner
Warum soll ich mehr Fisch essen?
Groß angelegte Studien haben klar gezeigt, dass Fischkonsum wegen der
darin enthaltenen Omega-3-Fettsäure eine Prophylaxe für Herzkreislauferkrankungen (Herzinfarkt, Schlaganfall) und plötzlichen Herztod darstellt.
Es wird empfohlen, mindestens 2 Mal pro Woche Fisch zu essen, vor allem
fetthaltigen Fisch wie Lachs, Hering und Makrele ( 1 g Omega-3-Fettsäure
pro Tag)
Dipl. Päd. Ing. M. Schreiner
Gewichtsreduktion und Hypertonie
Was kann ich erwarten, wenn ich brav bin?
Bis zu 20 mmHg Blutdruckreduktion pro 10 kg
Gewichtsabnahme
(pro kg bis zu 3 mmHg bei übergewichtigen Patienten)
Die DASH-Studie hat gezeigt:
Ab 8 Wochen Ernährungsumstellung auf „mediterrane Kost“
kann eine Blutdrucksenkung von 11/5 mmHg erzielt werden.
Dipl. Päd. Ing. M. Schreiner
Salzkonsum und Hypertonie
Die Menge an Salzkonsum hat eine direkte Wirkung auf unseren Blutdruck.
Je mehr Salz, desto höher der Blutdruck. Selbst beim Nicht-Hyperetoniker
(Gesunden) steigt der Blutdruck nach Salzeinnahme an. Salz zieht Wasser in
den Blutdruckkreislauf zurück und erhöht das Volumen.
Der Blutdruck steigt dadurch an.
Zu viel Salz erhöht auch das Risiko für Osteoporose (Knochenschwund),
Asthma, Nierenkrankheiten und Magen-Krebs.
Wir essen täglich 12 – 18 g Salz (5-6 kg/Jahr). Bei jedem Dritten steigt bei
diesen Salzmengen der Blutdruck.
Der Salzkonsum sollte daher auf 5-6 g pro Tag reduziert werden.
Dipl. Päd. Ing. M. Schreiner
Salzkonsum und Hypertonie
Nur die Hälfte des Salzes, das wir zu uns nehmen, ist sichtbar.
Die andere Hälfte ist versteckt in Produkten wie Brot, Wurst und Wurstprodukten,
Fertigsuppen, Fertigmahlzeiten, Fast Food, manche Mineralwässer,…
Einige Tipps:
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Entfernen Sie den Salzstreuer von ihrem Eßstisch
Vermeiden Sie zu viel an Salz beim Kochen
Verwenden Sie andere Gewürze und Kräuter statt Salz
Lesen Sie den Inhalt des Fertigproduktes
See-Salz, Himalaja-Salz, Knoblauch-Salz usw. sind nichts anderes als SALZ
Ihre Geschmacksknospen gewöhnen sich in kürzester Zeit an wenig Salz.
Dipl. Päd. Ing. M. Schreiner
Was kann ich erwarten, wenn ich weniger Salz zu mir nehme?
Bei 6 g Salz oder weniger am Tag kann eine
Blutdruckreduktion von bis zu
8 mmHg erreicht werden.
Dipl. Päd. Ing. M. Schreiner
Bewegung und Hypertonie
Regelmäßiges Ausdauertraining verbessert die Blutdruckregulation
Dieses Training sollte auf Ihre individuellen Möglichkeiten
Zugeschnitten sein und eine mittelschwere Intensität haben.
Das bedeutet: Die Atmung ist vertieft, aber man kann sich dabei noch
unterhalten. Der Körper fühlt sich warm und leicht feucht an.
Dabei sollte der Puls ein bestimmtes Ausmaß nicht überschreiten
(ca. 100-130/min.). Dieser wird bei der Ergometrie ermittelt und
hängt auch von Ihrer Medikation ab.
Dipl. Päd. Ing. M. Schreiner
Welches Ausdauertraining?
Wandern
Gehen
Schwimmen
Radfahren
Laufen
Tanzen
Langlaufen
Leistungssport ist nicht sinnvoll und ist verboten
Versuchen sie die Sportart, die Ihnen Spaß macht!!!!
und wie oft?
Am besten an jedem Tag der Woche oder zumindest an
3-4 Tagen für mindestens 30 Minuten
Dipl. Päd. Ing. M. Schreiner
Was kann ich von mehr Bewegung erwarten?
Durch regelmäßige körperliche Bewegung kann eine
Blutdrucksenkung von 4 -9 mmHg erzielt werden.
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Das Risiko für Herzkreislauferkrankungen wird gesenkt.
Fettabbau wird gefördert, es kommt zur Cholesterinsenkung
Bewegung baut Stress und Depressionen ab.
Bewegung erhöht den Scharfsinn und die Konzentrationsfähigkeit.
Bewegung stärkt das Immunsystem.
Bewegung verbessert die Lebensqualität.
Bewegung verlangsamt den Alterungsprozess.
Dipl. Päd. Ing. M. Schreiner
Nikotin und Hypertonie
Rauchen ist ein wichtiger Risikofaktor für die Entstehung der
Atherosklerose, Rauchen und Hypertonie gelten weltweit
nach dem Hunger als die bedeutendste Todesursache!!
Rauchen hat keinen direkten Einfluss auf den Blutdruck. Nikotin verengt
Allerdings die Gefäße und kann das Ausmaß der Schädigung
gemeinsam mit der Hypertonie vervielfachen.
Nach einem Jahr ohne Zigarette ist das Risiko, eine Herzattacke zu erleiden,
bis zur Hälfte reduziert.
Rauchen ist für die Entstehung vieler Krebsarten, allen voran Lungenkrebs
verantwortlich.
Dipl. Päd. Ing. M. Schreiner
Alkohol und Hypertonie
Nach Alkoholkonsum steigt der Blutdruck für eine begrenzte Zeit
An. Bei Hypertonikern, die viel Alkohol trinken, kann der
Blutdruck auch über einen längeren Zeitraum ansteigen.
Deshalb sollte der Alkoholgenuss unbedingt begrenzt werden.
In Österreich kann man davon ausgehen, dass 10% des Bluthochdruckes
durch Alkohol bedingt ist.
Man kann mit einem moderaten Alkoholkonsum (max. 1/8 l Rotwein)
eine Blutdrucksenkung von
2-4 mmHg erreichen.
Dipl. Päd. Ing. M. Schreiner
Stress/Entspannung
Stressfaktoren:
Verausgabung im Beruf, Zeitdruck, Lärm
wirtschaftlich unsichere Stellung
wenig Eigenverantwortung
Unzulängliche Ausbildung
Feindseligkeit
Ängstlichkeit, Depression
Einsamkeit, soziale Isolation
Wenn Sie einen durch Stress und Zeitmangel geprägten Alltag haben,
Versuchen Sie, regelmäßige Entspannungspausen einzulegen.
In der Ruhe liegt die Kraft.
Dipl. Päd. Ing. M. Schreiner
Medikamentöse Therapie
Für die arterielle Hypertonie gibt es leider kaum eine Heilung.
Es gibt aber eine Behandlung
mit Medikamenten.
Bei vielen Patienten kommt man aufgrund der bestehenden Organschädigungen
ohne medikamentöse Therapie nicht mehr aus.
Je höher der Blutdruck, desto höher das Risiko für
eine Organschädigung.
Dipl. Päd. Ing. M. Schreiner
Medikamentöse Therapie
Es gibt folgende Gruppen von Medikamenten für die Behandlung von
Herzkreislauferkrankungen und Hypertonie:
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Diuretica
Beta-Blocker
ACE-Hemmer
Alpha- Blocker
Kalzium-Antagonisten
Zentralwirksame Medikamente
Aspirin und Statin
Dipl. Päd. Ing. M. Schreiner
Medikamentöse Therapie
Diuretica
„Entwässerungstabletten“
Erhöhen die Ausscheidung von Wasser und Salz aus dem Blut über die Niere.
Einsatz bei
» Hypertonie
» Herzschwäche
Beispiele: Lasix, Aldactone
Dipl. Päd. Ing. M. Schreiner
Medikamentöse Therapie
Beta-Blocker
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Verringern die Herzfrequenz
Verkürzen die Reizüberleitung im Herzen
Verbessern die Blutversorgung des Herzens
Einsatz bei
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Hypertonie
Herzschwäche
nach dem Herzinfarkt
Herzrhythmusstörungen
Angina pectoris
Beispiele: Beloc, Seloken
Dipl. Päd. Ing. M. Schreiner
Medikamentöse Therapie
ACE-Hemmer/Angiotensin II-Antagonisten
• Wirken gefäßerweiternd
• Wirken blockierend auf bestimmte Hormone
• Gewebeschutz für Herzmuskel und Niere
Einsatz bei
• Hypertonie
• Herzschwäche
• Nach dem Herzinfarkt
• besonders günstig für Diabetiker
Beispiele: Acemin, Renitec
Dipl. Päd. Ing. M. Schreiner
Medikamentöse Therapie
Kalzium-Antagonisten
• Erweitern die Gefäße
• Entspannen das Herz
• Einige von dieser Gruppe beeinflussen die Reizüberleitung
Einsatz bei
• Hypertonie
• Herzrhythmusstörungen
• Ev. pulmonale Hypertonie
Dipl. Päd. Ing. M. Schreiner
Medikamentöse Therapie
Alpha - Blocker
• Erweitern die peripheren Gefäße
Einsatz bei
• Hypertonie
• PAVK
• Prostatavergrößerung
Dipl. Päd. Ing. M. Schreiner