Vortrag - Suchtinfo Oberpfalz

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Transcript Vortrag - Suchtinfo Oberpfalz

Problematische Mediennutzung
und Internetsucht
Überblick, neue Erkenntnisse, Herausforderungen für die Zukunft
Referentin: Celine Schulz-Fähnrich, Sozialpädagogin B.A. (FH)
Themen im Überblick
• Diagnostik (DSM V)
• Formen der Internetsucht
• Prävalenz (PINTA, PINTA DIARI, JIM Studie)
• Aktuelle Spieletrends
• Beratung und Behandlung aktuell
(Bsp.: ESCapade)
• Regensburger Fachambulanz: Zahlen
Diagnostik
American Psychiatric Association schlägt im DSM – V (2013)
Diagnosekriterien für Internet Gaming Disorder vor:
• Andauernde Beschäftigung mit dem Internet- bzw. Onlinespielen
• Entzugssymptome wenn das Onlinespiel nicht zu Verfügung steht
• Toleranzentwicklung mit dem Bedürfnis zunehmend Zeit für
Onlinespiele aufzubringen
• Erfolglose Versuche das Onlinespiel zu beenden
• Verlust des Interesses an Hobbys oder Aktivitäten als Folge des
Onlinespielens
• Andauerndes exzessives Onlinespiel trotz psychosozialer Probleme
• Täuschen von Familienmitgliedern oder anderen Personen in Bezug
auf das wirkliche Ausmaß des Onlinespielens
• Gebrauch der Onlinespiele, um neg. Emotionen zu verdrängen oder
zu lindern
• Gefährdung oder Verlust von wichtigen Beruf, Ausbildung,
Karrieremöglichkeiten oder wichtigen Bekanntschaften wegen des
Onlinespielens
Formen der Internetsucht
• Cybersexual addiction (Online-Sexsucht)
• Cyber relational addiction (Chatroom-Sucht)
• Net compulsion (zwanghafte Nutzung von Netzinhalten)
• Online gaming (Computerspielsucht)
• Online gambling (Glücksspielsucht)
(K.S.Young, 1999)
Prävalenz: PINTA
(Prävalenz der Internetabhängigkeit) aus 2011
• 15 024 Personen im Alter von 14 - 64 Jahren
• Prävalenz für das Vorliegen einer Internetabhängigkeit: 1,5%
• Altersgruppen: Bei 14 - 24 J.  2,4 %, 14 - 16 J.  4,0 %
• Mädchen/junge Frauen (14 - 24 J.) nutzten vorwiegend
Soziale Netzwerke (77,1 %) eher selten Onlinespiele
• Jungen/junge Männer (14 - 24 J.) nutzten soziale Netzwerke
(64,8%) und Onlinespiele (33,6%)
• Vermutung auf problematischen Internetgebrauch bei 4,6 %
der Befragten
Prävalenz: PINTA-DIARI
(Prävalenz der Internetabhängigkeit – Diagnostik und
Risikoprofile) aus 2013
• Nachbefragung der PINTA-Teilnehmer mittels Fragebögen
(Nachbefragungszeitraum: 12 - 30 Mon., 196 Personen)
Ergebnisse
• Risikofaktoren: höhere Nutzungsdauer, Hauptnutzung von
Onlinespielen
• Beeinträchtigungen: Haushalt, Arbeitsfähigkeit, Sozialleben
• Gruppe der Abhängigen: 36,6% Hauptaktivität Online-Spielen,
36,6 % Soziale Netzwerke
• Höchste Nutzungsdauer: Onlinespieler
Prävalenz: JIM-Studie
(Eigener Computer/Laptop)
(www.mpfs.de)
Prävalenz: JIM-Studie
(Eigenes Handy/Smartphone)
(www.mpfs.de)
Komorbidität:
• Depressive Störungen
• Ängstlich - vermeidende Persönlichkeitsstörungen
• (Soziale) Angststörungen
• Aufmerksamkeits-/Hyperaktivitätsstörungen
• Essstörungen (Adipositas)
• Gesundheitsschädigende und
süchtige Verhaltensmuster
(vgl. J.Petry, 2010)
Aktuelle Spieletrends: Browser Games
Aktuelle Spieletrends: Social Games
Aktuelle Spieletrends: Massively Multiplayer
Online Role-Playing Games (MMORPGs)
Fachambulanz Regensburg: Zahlen aktuell
Fachambulanz Regensburg: Zahlen aktuell
Fachambulanz Regensburg: Zahlen aktuell
Fazit
• stetig zunehmende Nachfrage
• hoher Hilfebedarf
• Nächste spezialisierte Fachstelle (Thema „Mediensucht“)
in 100 km Entfernung
• Handlungsbedarf in der Region
• Aktuelle, differenzierte Studien liegen vor ebenso wie
effektive Behandlungsstrategien für den ambulanten und
stationären Bereich
Vielen Dank für Ihre
Aufmerksamkeit
Caritas Fachambulanz für Suchtprobleme
Von-der-Tann-Str. 9
93047 Regensburg
Tel.: 0941 50 21 119
Homepage: suchthilfe-ostbayern.de