Rohstoffhandel und Konflikte in Afrika

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Transcript Rohstoffhandel und Konflikte in Afrika

Rohstoffkonflikte und Rohstoffgerechtigkeit
Anne Jung, medico international
2010
Konflikte
in Afrika
2009 wurden
auf der Welt
365 politische
Konflikte
ausgetragen,
85 davon in
Afrika.
Konflikte in
Afrika
In den
Konflikten
geht es um
den Erhalt
oder das
Erringen
nationaler
Macht, oft in
Verbindung
mit dem
Zugriff auf
natürliche
Ressourcen.
Rohstoffe
in Afrika
10 % der weltweiten Ölvorkommen
50 % der Diamantenvorkommen und
25 % der Goldvorkommen
Weitere natürliche Ressourcen wie Mangan für die
Stahlerzeugung, Kobalt und Chrom für die
Leichtmetalllegierungen vor allem in der
Luftfahrtindustrie sowie der Abbau von Tantal
(Coltan) für Mobiltelefone und sind für die
Industrienationen relevant.
Tankstelle in
Luanda,
Angola. 2002
Konflikte in
Afrika
Netzwerkkonflikte
Staatliche Armeen,
Kriegsfürsten,
private
Sicherheitsfirmen,
Waffenhändler,
afrikanische
Nachbarländer,
Regierungen aus den
Industriestaaten,
Schmuggler und
internationale
Konzerne sind
Akteure der
Netzwerkkonflikte.
Straßensperre Sierra Leone 2003. Foto: medico
Rohstoffkonflikte und Globalisierung
•Ressourcenreichtum schafft die Rahmenbedingung
für extreme Ungleichheit, Repression und die
Entstehung und Verfestigung von Gewaltökonomien.
•Ressourcenreichtum eröffnet den afrikanischen
Regierungen neue Handlungsspielräume und macht
sie zugleich unabhängig von ihrer eigenen
Bevölkerung.
•Die Kooperation mit internationalen Konzernen
ermöglicht die Zugänge zu den globalen Märkten.
•Dennoch sind die Reichtümer des Kontinents ein
Segen, kein Fluch. Durch sie haben die Länder das
Potential auf Entwicklung aus eigener Kraft.
Ölhandel
Beispiel Äquatorialguinea
•500.000 Einwohner/innen
•Repressive Regierung,
verarmte Bevölkerung
•Pro Kopf Einkommen
Platz 28 der Welt
•Index für menschliche
Entwicklung 2009: Platz
118 (von 182 Ländern).
Diamantenhandel
Beispiel Sierra Leone
Der Bürgerkrieg von
1991-2002 wurde von
allen Konfliktparteien
durch den Handel mit
Diamanten finanziert.
Nach Kriegsende sind aus
Konfliktdiamanten keine
Friedensdiamanten
geworden.
Diamantenschürfer in Kono, Sierra Leone
Foto: Anne Jung, medico international 2007
Die Regierung vertrieb die Bevölkerung von ihrem Land ,
meist ohne Entschädigung zu zahlen. Viele Menschen
verdingen sich nun zu unwürdigen Löhnen in den Minen.
Bei einer friedlichen Demonstration gegen die schlechten
Arbeitsbedingungen, Enteignung und Zwangsumsiedelung
erschossen Sicherheitsmitarbeiter der Diamantenindustrie 2007
zwei Menschen.
Die neue Rolle Chinas
• China ist zum stärksten Wirtschaftspartner
Afrikas aufgestiegen.
•Dies ermöglicht den afrikanischen
Regierungen eine höhere Autonomie z.B. von
Europa und den USA.
•Die
Kreditvergabe
wird an
Förderlizenzen
gekoppelt,
Transparenz und
die Einhaltung
von
Menschenrechten
wird nicht
eingefordert.
Was tun?
•Solidarität mit der Zivilgesellschaft in den rohstoffreichen
Ländern Afrikas und Unterstützung ihrer sozialen Kämpfe.
•Unterstützung von Kampagnen, die sich global für
Ressourcengerechtigkeit einsetzen.
Netzwerkarbeit mit der
Amputees Association aus
Sierra Leone: Besuch vor Ort
und Treffen mit Sänger Patrice
in Köln.
Was
tun?
Werbung von De Beers,
2004
Anzeige von medico gegen
Konfliktdiamanten, 2005
Naming & Shaming: Die Kampagne Fatal Transactions setzte
den Weltmarktführer im Diamantenhandel, De Beers, unter
Druck, sich aus Konfliktgebieten zurück zu ziehen.
Was
tun
?
Aufklärung
Walk of Shame – Walk of
Fame zum Thema
Rohstoffkonflikte und
Rohstoffgerechtigkeit 2005
Was tun?
•Schutz afrikanischer Märkte und
Transparenz im Handel (EPAs)
Russland
Indien
•Entschädigung der Opfer von
Ressourcen-Konflikten
2004
Afrika
2010
Lateinam erika
2020
Restliches Asien
Australien, Korea,
Japan, Neuseland
2030
•Kritisch Konsumieren
China
EU
USA und Kanada
•Nutzung alternativer Energien
OECD
Welt
0
20
40
60
80
100
120
140
Mio. Barrel pro Tag
(Quelle: IEA World Energy Outlook 2005)
•Kauf von Fair Trade Produkten