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Ludwig Feuerbach
(1804-1872)
„Der Mensch schuf Gott
nach seinem Abbild“
Ludwig Feuerbach
Kurzbiographie
• Geburt: 28. Juli 1804 in Landshut
• 1822: Abitur in Ansbach
• 1823: Theologiestudium in Heidelberg
• 1824: Abbruch des Studiums; Philosophiestudium in Berlin
• 1830: anonyme Verfassung einer religionskritischen Schrift
• Fahndung gegen den Verfasser  Verbot von Vorlesungen
• 1836 – 1848: Schaffungsphase der größten Werke
• 1848: Scheitern der Nationalversammlung  Zensur
• stirbt am 13. September 1872
Projektionsthese
Deus
Projektion eines
Idealbildes
Ableitung eines
realisierbaren
Idealbildes
Der Mensch
ist dem Menschen Gott
Homo
„Homo homini Deus“
Projektionsthese
• Gott ist die Projektion des Menschen, seiner Wünsche
• in der Religion spaltet der Mensch sein endliches,
individuelles Wesen vom unendlichen Gattungswesen ab,
schmückt das letztere mit dem wertvollsten aus und
betet es als Gott an
• das Individuum fühlt sich minderwertig und sündhaft
und der andere Teil des Ichs wird als Gott überhöht
• die Folge ist die Selbstzerrissenheit, Entfremdung und
Verarmung des Menschen
• der Atheismus ist der wahre Humanismus
• der Mensch ist des Menschen Gott
Projektionsthese
1. These
• Gott ist die Projektion des menschlichen Verstandes (Intelligenz),
Willens (Vollkommenheit, Gerechtigkeit) und Herzens (Liebe). Die
Phantasie des Menschen macht aus Kräften, Trieben,
Bedürfnissen, Wünschen, Idealen ein reales Wesen: Gott, der sie
in vollkommener Weise verkörpert.
+ Bilder sind ein notwendiges Element des Glaubens
+ Jede Gottesvorstellung ist teilweise auch Projektion
− Gott ist mehr als die Projektion menschlicher Bilder
− Biblische Figuren erfahren Gott nicht als Projektion ihrer Wünsche
 Beispiel: Moses am brennenden Dornbusch (Ex 3,1-22)
Prophet Hosea (Hos 1, 2-8)
− Gott als Wunschbild ist kein Beweis gegen die Existenz Gottes
Projektionsthese
2. These
• In der Religion spaltet der Mensch sein endliches, individuelles
Wesen vom unendlichen Gattungswesen ab, schmückt das
Letztere mit dem Wertvollsten aus und betet es als Gott an.
+ Auch beim Gottesglauben sind psychologische Kräfte wie Wünsche,
Bedürfnisse, Glückseligkeits- und Selbsterhaltungstrieb beteiligt.
Jegliche Erfahrungen - auch Gotteserfahrungen - sind subjektiv und
wechselseitig mit Vorstellungen verknüpft
− Die Beteiligung dieser Kräfte bedeutet nicht, dass Glaube nur ein
Phänomen der Psyche ist. Und wenn Gott mit menschlichen
Wunschvorstellungen zusammenfällt, so sagt das über seine
Existenz überhaupt nichts aus. (Hans Küng „Existiert Gott“)
Projektionsthese
3. These
• Diese falsche Unterscheidung zwischen menschlichen und
göttlichen ( = übermenschlichen) Prädikaten führt dazu, dass sich
das Individuum minderwertig und sündhaft fühlt und der andere
Teil des Ichs als Gott überhöht wird (das Gattungswesen).
+ Der Mensch ist ein defizitäres Lebewesen; Bibel: Der Mensch sündigt
− Biblisches Menschenbild:
 der Mensch ist „Abbild Gottes“ (Gen 1,27)
 die Zuwendung Jesu gilt vor allem den Sündern
(Mk 2,1-12; Joh 8,1-11)
Projektionsthese
4. These
• Die Folge ist die Selbstzerrissenheit, Entfremdung und Verarmung
des Menschen, z.B. durch die Trennung von Körper und Geist,
Jenseits statt Diesseits.
+ trifft bei Fehlformen der Religion auch heute noch zu;
Beispiel: Fanatismus oder Angst machende Religion
− Richtig verstandene Religion heilt den Menschen an Leib und Seele
(Hans Küng, Eugen Drewermann, Anselm Grün)
Projektionsthese
5. These
• Die Leugnung der Existenz Gottes bedeutet keine Negation der
Werte, die sich mit ihm verbinden, der Atheismus ist vielmehr der
wahre Humanismus.
+ Kritik am traditionellen Christentum ist gerechtfertigt, das Gott
vielfach auf Kosten des Menschen verteidigte, die Natur, das
Diesseits, den Leib und insbesondere die Frau unmenschlich
abwertete
− Die Religion im Sinne von Jesus Christus ist keine leibfeindliche,
asketische Religion, die auf Kosten des Menschen geht, sondern
ihn befreit und erhöht
− Gottes- und Nächstenliebe bilden eine Einheit (Mk 12, 28-34)
Projektionsthese
6. These
• Homo homini deus est. (Der Mensch ist des Menschen Gott.)
Unmittelbare Anbetung des Menschen durch den Menschen.
Menschenliebe statt Gottesliebe, ursprüngliche statt abgeleiteter
Liebe. Diesseits statt Jenseits. Alles zum Wohle des Menschen
und seiner Einheit => Anthropotheismus.
+ Humanistischer Ansatz
− Gott bleibt stets ein Geheimnis
„Einen Gott, den es gibt, gibt es nicht.“ (z.B. Karl Rahner)
− „Humanität ohne Divinität“ führte im 20. Jahrhundert zu Bestialität
(vgl. Hans Küng „Credo“)
Einfluss Feuerbachs (1804-1872)
Marx (1818 - 1883)
• politische und wirtschaftliche Konsequenzen des Atheismus:
„Revolution des Proletariats“
Freud (1856 - 1939)
• psychologische Konsequenzen des Atheismus:
„Religion führt zur Neurose“
Nietzsche (1844 - 1900)
• philosophische Konsequenzen des Atheismus:
„Gott ist tot“ (Nihilismus)
Quellenverzeichnis
Literatur
„Farbe bekennen“ © 1995 Kösel-Verlag
“Forum Religion 5” © 1984 Patmos-Verlag
“Geschichte der deutschen Literatur” © 1992 C. C. Buchners Verlag
 Hans Küng “Credo”, “Existiert Gott”
Weblinks
 www.ludwig-feuerbach.de – Homepage der Ludwig Feuerbach
Gesellschaft e.V.
 www.wikipedia.de – Wikipedia, die freie Enzyklopädie
 www.buber.de - Informationen über den jüdischen Philosophen,
Theologen und Bibelübersetzer
 www.zum.de - Zentrale für Unterrichtsmedien