20140615-predigt

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DER VATER EUROPAS
KARL DER GROßE (747 – 814)
Prägende Persönlichkeiten
der Geschichte
Kindheit
ältester Sohn von
Pippin, dem Jüngeren
(Hausmeier und
Frankenkönig ab 751),
und Bertrada.
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Geboren:
am 2.April 747/748
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Grabmal Pippins des Jüngeren und seiner
Ehefrau Bertrada in derGrabmal Pippins
des Jüngeren und seiner Ehefrau Bertrada
in der Kathedrale von Saint-Denis.
Kindheit
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754 überquerte Papst Stephan II. die Alpen und
begab sich ins Frankenreich. Er brauchte neue
Verbündete zum Schutz und wandte sich an Pippin.
Der fünfjährige Karl war dem Papst entgegengeeilt,
um ihn im Frankenreich zu begrüßen.
Karl wird in Gebeten für die Familie erwähnt.
763 scheint Pippin seinen Söhnen (Karl ist ca. 16
Jahre alt) Grafschaften übertragen zu haben.
Jugend
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übliche fränkische
Kriegerausbildung
auch auf eine gewisse
Bildung Wert gelegt (ob er
die sieben freien Künste
erlernte, ist unklar)
Karl sprach von Hause aus
Fränkisch, er erhielt jedoch
sicher Lateinunterricht.
Herrschaftsantritt
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Pippin hatte noch kurz vor seinem Tod (768)
veranlasst, dass das Reich unter seinen Söhnen Karl
und Karlmann aufgeteilt werden sollte.
Am 9. Oktober 768 wurde jeder der Brüder in seinem
Reichsteil zum König gesalbt, Karl in Noyon.
Sie regierten nicht gemeinsam, sondern unabhängig
voneinander. Das Verhältnis zwischen den beiden
Brüdern scheint von Beginn an recht angespannt
gewesen zu sein.
Ehe und Familie
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Ehe mit Himiltrud: Karl wurde 770 Vater. Seinen Sohn
nannte er Pippin († 811).
Nach Trennung: Von seiner Mutter arrangierte Ehe mit
Langobardenprinzessin (keine Kinder), Frühjahr 771
Trennung
Ehe mit Hildegard († 783), damit verwarf Karl alle
Pläne seiner Mutter und handelte das erste Mal
erkennbar eigenständig. (Kinder: Karl der Jüngere †
811; Adalhaid; † 774; Rortrud † 810; Karlmann †
810; Ludwig der Fromme † 840
783: Fastrada (2 Kinder) und mehrere Nebenfrauen
Ehe und Familie
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Er sah sich als Verteidiger der
Kirche, aber hielt sich selbst nicht an
kirchliche Regeln zur Ehe.
Großen Wert legte Karl auf die
Bildung seiner Kinder, und zwar
unabhängig von deren Geschlecht
und Status.
Bild von Albrecht Dürer 1513
Machterweiterung
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Eine offene Konfrontation zwischen Karl und
Karlmann, wurde durch den überraschenden Tod
Karlmanns am 4. Dezember 771 verhindert.
Karl trat unverzüglich die Herrschaft in Karlmanns
Herrschaftsbereich an.
Papst Hadrian bat im Frühjahr 773 um Unterstützung
der päpstlichen Schutzmacht gegen die Langobarden
(Italien), die Karl im Juni 774 besiegte. In deren Reich
machte er sich zum König.
Machterweiterung
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Ostern 774 kommt Karl nach
Rom und bestätigt die
Pippinische Schenkung seines
Vaters, durch die der
Kirchenstaat Vatikan entstand.
Der Papst verleiht ihm den Titel
"patricius romanorum" (=
Schutzherr Roms).
Karl übernimmt 778 auch die
Herrschaft in Bayern.
Seit 794 Hof in Aachen.
Karolingische Reiterei aus dem
Psalterium Aureum, St. Gallen,
Stiftsbibliothek
Sachsenkriege 772-804
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dauerten mehr als 30 Jahre lang
Motive: Christianisierung der Sachsen und die
Beseitigung dieser militärischen Bedrohung an der
fränkischen Grenze
Sehr brutal und grausam
Wegen eines Vertragsbruches meint Karl: „Nur noch
Taufe oder Tod für die Sachsen!“
Widerstand als Abkehr vom christlichen Glauben und
als Hochverrat betrachtet.
Das Reich Karls
Krönung zum Kaiser 800
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795 wurde Leo III. zum Papst
gewählt, der sich ebenfalls mit
dem Frankenkönig Karl
verbündete.
Krönung: Weihnachtstag 800
durch Papst Leo III. Dieser Titel
war seit im Jahr 476 in
Westeuropa nicht mehr geführt
worden. Damit war er
gleichberechtigt mit dem
byzantinischen Kaiser.
Kirche und Kaiser
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Die Einheit von Kirche und Reich war nun offiziell
Staatsdoktrin.
Als Beschützer des Papstes und des christlichen
Glaubens war Karl der Große sehr darauf bedacht,
dass in seinem Reich jeder das Vaterunser und das
Glaubensbekenntnis kannte.
Mit dem Kalif von Bagdad vereinbarte er, den jeweils
anderen Glauben bei den Untertanen zu dulden.
(teilweise Religionsfreiheit)
Karl verstand sich als der einzige rechtgläubige
Verteidiger und Wahrer der Christenheit.
Kaiserthron im Dom in Aachen
Bildungsreform
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Äbte und Bischöfe erhielten den Auftrag, Schulen zu
unterhalten.
Am Hof wurden Gelehrte aus ganz Europa zusammengezogen.
Begabte Schüler konnten hier ihre Bildung vervollkommnen.
Der Hof wurde zur Drehscheibe, über die Informationen,
persönliche Beziehungen und Bücher vermittelt wurden.
Unter Karls Herrschaft erfuhren Kunst, Literatur, Architektur und
Wissenschaft einen ungemeinen Aufschwung (Karolingische
Bildungsreform).
Systematische Sichtung, Erfassung und Sicherung der gesamten
überlieferten Kulturtradition versch.Völker.
Die Kaiserkrone
Neue Strukturen
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Grafschaften statt bisherige Stammesherzogtümer zur
Vereinheitlichung der Struktur und Rechtslage
Königsboten: paarweise entsandt (ein weltlicher und ein
geistlicher Vertreter), um Anweisungen und Erlasse des
Kaisers durchzusetzen.
Kirche: neue Bistümer gegründet (Karl ernannte Bischöfe
selbst), Schenkungen, regelmäßige Synoden und
Visitationen, verbesserte Bildung in der Kirche,
Liturgiereform, viele Abschriften der Bibel und anderer
antiker Schriften
Einheitliche Währung: Silberdenar
Umfangreiche Bautätigkeit
Die Unterschrift von Karl dem Großen
Tod und Nachfolge
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Karl ordnete 806 seine Nachfolge durch einen
Reichsteilungsplan. Nachdem seine beiden älteren
Söhne jedoch früh verstorben waren, erhob Karl 813
Ludwig den Frommen zum Mitkaiser, der dann nach
ihm zum Kaiser wurde.
Nach 47-jähriger Herrschaft starb Karl der Große
am 28. Januar 814 in Aachen.
Gold-Sarg im Aachener Dom
Bleibende Bedeutung
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mächtigster Kaiser des Mittelalters
kollektives europäisches Geschichtsbewusstsein geprägt
(Pater Europae = „Vater Europas“ genannt) und
einheitlichen Kulturraum geschaffen
kultureller Niedergang (durch Völkerwanderung,
Untergang des Weströmischen Reiches und
bildungsfeindliche Tendenzen) aufgehalten und
umgekehrt
Gemeinsame Schrift: die karolingische „Minuskel"
beseitigte die vielen „Nationalschriften“.
Was Sie von Karl lernen können
1. Bildung, Kunst und Kultur sind Stützen des Glaubens.
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Lesen lernen ermöglicht den Zugang zu Gottes Wort.
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Christliche Musik öffnet das Herz für Gott.
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Unsere Medienkultur ermöglicht Information,
Kommunikation und Diskussion über den Glauben. Sie
können zum Glauben einladen.
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Glaube und Bildung bzw. Wissenschaft sind keine
Feinde.
Was Sie von Karl lernen können
2. Echter Glaube lässt sich nicht erzwingen
• Zwang und Gewalt erzeugen Widerstand.
• Zwang und Gewalt entsprechen nicht der Wesensart
von Gott, denn Gott ist Liebe! (1.Joh.4,10)
• Glaube entsteht aus dem Hören auf Gottes Wort.
(Röm.10)
Was Sie von Karl lernen können
3. Macht braucht Liebe.
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Geht es um unser Reich oder um Gottes Reich? Jesus
ging es um das Reich Gottes.
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Geht es uns darum den Kampf zu gewinnen oder den
Feind zu gewinnen? Jesus gewinnt Menschen statt
Kriege.
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Geht es uns um Macht oder um Dienen? Jesus war ein
dienender Herr.
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Wollen Sie sich nicht auch unter die Macht von Jesus
Christus stellen, ihn als König haben?