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Ziele der Entwicklungspolitik – Armutsbekämpfung oder
Strukturpolitik?
Ringvorlesung Entwicklungsökonomik: Wie wirksam ist Entwicklungszusammenarbeit?
Universität Mannheim, 15. September 2010
Ronald Meyer, BMZ-210
Grundsätze u. Qualitätssicherung
der Zusammenarbeit mit Ländern
und Regionen
Entwicklungspolitische Ziele und Schwerpunkte
der Bundesregierung: Finanzmittel BMZ
BMZ Etat
Entwicklungspolitische Ziele und Schwerpunkte
der Bundesregierung
Entwicklungspolitik ist werte- und interessenorientiert
„Menschen die Freiheit geben, ohne materielle Not
selbstbestimmt und eigenverantwortlich ihr Leben zu gestalten.
Deutsche Entwicklungspolitik will dazu beitragen, dass
Globalisierung zu einer Chance für alle Menschen wird“
Ziele der neuen Bundesregierung sind:
Armut nachhaltig bekämpfen (v.a. Bildungsarmut)
Wirksamkeit und Sichtbarkeit der
Entwicklungspolitik erhöhen
Strukturdefizite beheben (nat. u. int.)
Zusammenarbeit mit Zivilgesellschaft stärken
Engagement der Wirtschaft entwicklungspolitisch
in Wert setzen
Entwicklungspolitische Ziele und Schwerpunkte
der Bundesregierung
Inhaltliche Schwerpunkte
Bildung
Gesundheit
Ländliche Entwicklung
Gute Regierungsführung
Nachhaltige Wirtschaftsentwicklung
Klimaschutz
Leitprinzip:
Schutz der Menschenrechte
Entwicklungspolitische Ziele und Schwerpunkte
der Bundesregierung: MDGs
Millennium-Entwicklungsziele
weiter zentraler Bezugsrahmen (Armut u.
Hunger, Grundbildung, Gleichberechtigung, Senkung Kindersterblichkeit,
Gesundheit Mütter, Bekämpfung HIV-AIDS, Malaria etc, Schutz natürlicher
Ressourcen, Entwicklungspartnerschaft)
Ziele der Millenniumserklärung (Governance, MR, F&S!) einbeziehen
Mittel (0,7%-ODA-Ziel) und Effektivität erhöhen.
Global gesehen beträchtliche Fortschritte.
Aber: weiter große Herausforderungen v.a. bei Müttersterblichkeit, Hunger,
Sanitärversorgung
Exkurs: Steuerung der bilateralen staatlichen EZ
In te rn a tio n a le s V e rs tä n d n is
A id E ffe c tiv e n e s s P rin z ip ie n v o n P a ris :
D E V E L O PM EN T M
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( P a r t n e r c o u n tr i e s )
A l ig n m e n t
( D o n o r — P a r tn e r )
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(D o n o r — D o no r)
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M a n a g i n g f o r R e s u l ts
M utual accountability 5
1
Wirksamkeit entwicklungspolitischer Zusammenarbeit
Internationale Fixpunkte: Paris Erklärung (2005) und Accra Aktionsplan (2008). Prinzipien wirksamer
Entwicklungszusammenarbeit:
Eigenverantwortung („Ownership“)
Ergebnisorientierung und (gegenseitige) Rechenschaftspflicht
Harmonisierung
Stärkung und Nutzung der Partnersysteme
Komplementarität und Arbeitsteilung (zunehmende Fragmentierung Akteure und Interventionen)
Vorhersehbarkeit/Verlässlichkeit und Transparenz
Dezentralisierung Geberstrukturen
Effektivität in breiterem politischen Kontext (Regierungsführung, Gender,
Menschenrechte, Umwelt zentrale Faktoren); besondere Situation fragile Staaten
Süd-Süd-Kooperation
Bilaterale Zusammenarbeit
Finanzielle Zusammenarbeit, meist über zinsgünstige
Kredite oder Zuschüsse, umgesetzt über KfW
Entwicklungsbank
Technische Zusammenarbeit, Transfer von Know-how,
Beiträge als Zuschüsse, umgesetzt durch GTZ, Inwent, DED
etc.
Z.Zt. 57 Partnerländer, Umsetzung über Länderstrategien
(ownership!)
Zielgröße Bilateral vs. Multilateral: 2/3 – 1/3
Schwerpunkte in Afrika und Asien (bes. Dynamik Afgh.)
Wirksamkeit entwicklungspolitischer Zusammenarbeit: national
Beispiel Veränderungen bilaterale staatliche Zusammenarbeit:
Länderkonzentration und Schwerpunktbildung: Warum?
– Wirkungen, Signifikanz sowie Profilierungs- und Gestaltungsinteresse
– Effektiverer Einsatz des eigenen Instrumentariums (Verzahnung) und der
eigenen Kapazitäten
– Komplementarität und Arbeitsteilung (andere Geber, EU, WB, VN u.a.);
gemeinsame Ansätze
Regionale Fokussierung (von 94 auf 57 Partnerländer + Länder in regionalen Programmen).
Bewertungskriterien entwicklungspolitische Notwendigkeit, Governance-Situation, Relevanz und
Signifikanz des dt. Beitrags, bes. politische Gründe, reg. Aspekte oder gewachsene Bindungen.
Weniger Arbeitsschwerpunkte pro Land (Signifikanz, Kompetenz, „lead“)
Verbesserung der deutschen Durchführungsstruktur
Herausforderung thematische Ziele vs. Partnerorientierung
Entwicklung! Unterschiede in Art der Zusammenarbeit je Ländergruppe (z.B. LDC vs. Schwellenländer)
Beispiel: Veränderungen seit 2000
Anteil der Entwicklungs- und Schwellenländer an der Weltwirtschaft
in Kaufkraftparitäten (% des globalen BIP)
Quelle: Shifting Wealth, OECD, 2010
Veränderungen seit 2000? (II)
„Aufbau und aktive Gestaltung einer strategischen entwicklungspolitischen Partnerschaft
für nachhaltige globale Entwicklung in gegenseitiger Verantwortung“ (Koalitionsvertrag der
Bundesregierung, 2009)
In Brasilien, China und Indien leben 706 Millionen von weniger als 1,25 USD pro Tag; Dies ist die Hälfte
aller weltweit in absoluter Armut lebenden Menschen.
Wirtschaftswachstum verbraucht Ressourcen. Indien und China verbrauchen pro Jahr 47 Prozent der
weltweiten Kohle-Produktion und 12,2 Prozent der weltweiten Öl-Förderung.
Schwellenländer sind auch Geber von Entwicklungshilfe Im Jahre 2008 sind seitens der „nicht-DACGeber“ schätzungsweise 12-15 Mrd. US-$ weltweit eingesetzt worden.
„Armutsbekämpfung oder Globale
Strukturpolitik“
Natürlich beides: Armut reduzieren + Strukturen angehen
Millenniumsentwicklungsziele + Klimawandel + Welthandel (Doha…) + …..
Herausforderung Folgen Finanz- und Wirtschaftskrise, Ernährungssicherung, Finanzierung
(innovative Wege…)
Entwicklungstendenzen: Folge z.B.
neue Akteure – s. G20, BRICs, Stiftungen,
nicht-traditionelle Kooperationsformen und Finanzströme,
Kohärenz – Akteure/Themen -,
Diskussion über „development effectiveness“, „aid architecture“, „future of ODA“,
Dreieckskooperationen,
Bedeutung der Wirtschaft für Entwicklung
Fazit
Kein „entweder – oder“ zwischen Armutsbekämpfung und Globale
Strukturpolitik. Beide Felder von hoher Relevanz.
Stärkerer Fokus auf notwendige wirtschaftliche Entwicklungsprozesse
(eine Schwachstelle der MDGs)
Transparenterer Umgang mit dt. Interessen.
Mehr Geld erforderlich, um MDGs zu erreichen. Aber Wirksamkeit und
Entwicklungsergebnisse ebenfalls zentral.
Eigenverantwortung und Rechenschaftspflicht.
Stärkere Ausrichtung an Ergebnissen und Wirkungen statt an Inputs.
Exkurs: Steuerung der bilateralen staatlichen EZ
Ebene
Entwicklungsstrategie
Partnerland
Land
Abstimmungsmechanismen
Kontinuierlicher Dialog im PL
Länderkonzept
Konsultationen und
Regierungsverhandlungen
Schwerpunkt
Schwerpunktstrategie
(Sub-)
Schwerpunkt
Programmvorschlag
Gemeinsamer Teil
Maßnahme
Module
Extern: PL – Bundesregierung: Zusage
und völkerrechtliche Vereinbarung
Intern: BMZ – KfW/GTZ mittels
Auftragsverfahren