KuG_PPT - Klimawandel & Gerechtigkeit

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Global aber gerecht
Klimawandel bekämpfen, Entwicklung ermöglichen
Eine Studie des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung
und des Instituts für Gesellschaftspolitik München
im Auftrag von Misereor und der Münchener Rück Stiftung
Die Ausgangssituation
Klima- und Entwicklungspolitik in der Sackgasse?
 Minimalkonsens der UN-Klimakonferenz in Kopenhagen
 UN-Millenniums-Entwicklungsziele kaum zu erreichen
 Ausdruck der Krise des Multilateralismus
Dilemma von Klima- und Entwicklungspolitik
 Klimawandel bekämpfen
 Entwicklung ermöglichen
Globale Verteilung des Vermögens
Bestand an Produktionskapital pro Person
US-$ im Jahr 2000, gemäß Devisenkurs
Quelle: Füssel (2007)
Globale Verteilung der Emissionen
CO2-Emissionen aus der Verbrennung
fossiler Energieträger (1950-2003)
Quelle: Füssel (2007)
Global aber gerecht
 Klimafolgen und Verwundbarkeit
 Gerechtigkeit im Kontext von Klimawandel und Armut
 Optionen für die Emissionsvermeidung
 Optionen für die Anpassung an den Klimawandel
 Global Deal für Klima- und Entwicklungspolitik
Arme sind besonders von Klimafolgen betroffen
Viele arme Länder sind gekennzeichnet durch
 Heißes oder trockenes Klima
 Häufigeres Auftreten von extremen Wetterereignissen
 Schlechte wirtschaftliche und gesellschaftliche
Voraussetzungen (Einkommen, Ernährung, Gesundheit)
 Lebensunterhalt abhängig von
klimasensitiven Ressourcen
 Schlechten Zugang zu Informationen (Wetterwarnungen)
 Unzureichende gesellschaftliche Beteiligung
Weltweite Wetterkatastrophen 1980 – 2009
17.500 Schadenereignisse
1.030.000 Todesopfer
10%
11%
6%
21%
47%
49%
37%
19%
Versicherte Schäden 620 Mrd.
US$
Volkswirtschaftliche Schäden
2.130 Mrd. US$
2% 2%
4%
22%
7%
67%
96%
Einkommensgruppen nach Weltbankdefinition 2009, GNI = mittleres Einkommen/Kopf:
Länder mit hohem Einkommen
Länder mit höherem Einkommen
Länder mit niedrigerem Einkommen
Länder mit niedrigem Einkommen
(GNI > 11,906 US$)
(GNI 3,856 - 11,905 US$)
(GNI 976 - 3,855 US$)
(GNI < 975 US$)
Quelle: Munich Re, GeoRisikoForschung, NatCatSERVICE (2010)
Wasserverfügbarkeit
Prozentuale Änderungen des jährlichen Niederschlags (links) und
des Abflusses (rechts) zwischen 2050 und 1990
Quelle: Füssel (2009), Müller et al. (2009)
Landwirtschaftliche Produktion
Prozentuale Änderung der landwirtschaftlichen Produktion (alle Kulturen) durch
klimabedingte Ertragsveränderungen zwischen 2050 und 1990 Quelle: Müller et al. 2010
Agro-ökonomische Vulnerabilität
Hoch
Mittel
Niedrig
Keine Daten
Änderung des BruttoinlandsproduktHoch
aufgrund einer klimabedingten Änderung
Mittel
der landwirtschaftlichen ProduktionNiedrig
Keine Daten
Quelle: Bondeau et al. 2006
Mündungsgebiete von Flüssen
Bevölkerung in den Mündungsgebieten großer Flüsse, die bei einem weiteren
Anstieg des Meeresspiegels bis 2050 von Umsiedlung betroffen wäre
Extreme: > 1 Million; High: > 50.000; Medium: > 5.000
Quelle: IPCC 2007
Klimawirkungen ohne Küstenschutz
< 0,04
ohne Küste
Bevölkerungsanteil, der ohne verstärkten Küstenschutz durch den
Meeresspiegelanstieg zusätzlich jährlich von Überflutung betroffen wäre
Quelle: Hinkel 2008, DIVA
Kippschalter der Erde
Quelle: Lenton et al. 2008
Global aber gerecht
 Klimafolgen und Verwundbarkeit
 Gerechtigkeit im Kontext von Klimawandel und Armut
 Optionen für die Emissionsvermeidung
 Optionen für die Anpassung an den Klimawandel
 Global Deal für Klima- und Entwicklungspolitik
Gerechtigkeitsdreieck
Von den Menschenrechten zur Gerechtigkeit
Befriedigung von
Grundbedürfnissen
Handlungschancen
Intra- und
intergenerationell
Faire Verfahren
Quelle: IGP 2010
Forderungen der Gerechtigkeit
Drei grundlegende Forderungen der
Gerechtigkeit (intra- und inter-generationell):
 Klimawandel so begrenzen, dass zukünftige Folgen
noch zu bewältigen sind (Emissionsminderung)
 Alle Menschen befähigen, sich an die unvermeidbaren
Klimafolgen anpassen zu können (Anpassung)
 Maßnahmen ergreifen, die Arme in eigenständiger
Entwicklung unterstützen und strukturelle globale
Ungerechtigkeiten abbauen (Entwicklungspolitik)
Global aber gerecht
 Klimafolgen und Verwundbarkeit
 Gerechtigkeit im Kontext von Klimawandel und Armut
 Optionen für die Emissionsvermeidung
 Optionen für die Anpassung an den Klimawandel
 Global Deal für Klima- und Entwicklungspolitik
Treibhausgasemissionen
7000
6000
5000
Energie
4000
Agrar
3000
Wald
Abfall
2000
1000
0
-1000
USA
China
Indonesien Brasilien
Russland
Indien
Mio. Tonnen CO2-Äquivalent
(Summe über alle Treibhausgase)
Quelle: DFID & Bank Dunia (Eds.) 2007
Primärenergie [ExaJoule]
Die historische Herausforderung
Business-as-usual
Moderater Klimaschutz:
550ppm-eq
Ambitionierter
Klimaschutz: 400ppm-eq
Quelle: Knopf et al. 2010
CO2-Abscheidung und Lagerung (CCS)
Quelle: Energieagentur
NRW 2009
Kernaussagen zur Emissionsvermeidung
 Für das 2°C-Ziels ist ein Energie-Mix notwendig:
mehrere Wege führen zum Ziel
 Besonders wichtige Technologien sind auf globaler Ebene
 Erneuerbare Energieträger, v.a. Bioenergie
 CCS, v.a. in Kombination mit Biomasse
 Viele Technologien bergen neben Chancen auch Risiken
(z.B. CCS oder großskalige Biomasse-Produktion)
 Kernenergie hat für den Klimaschutz ein geringes Potenzial
Global aber gerecht
 Klimafolgen und Verwundbarkeit
 Gerechtigkeit im Kontext von Klimawandel und Armut
 Optionen für die Emissionsvermeidung
 Optionen für die Anpassung an den Klimawandel
 Global Deal für Klima- und Entwicklungspolitik
Anpassungsoptionen an Wasserknappheit
 Effizienzgewinne in der Landwirtschaft
 Infrastrukturverbesserungen (z.B. Dämme, Leitungen)
 Institutionelle Reformen
(z.B. handelbare Nutzungsrechte für Wasser)
 Umstellung der Ernährungsgewohnheiten
 "Virtueller Wasserhandel" durch Handel
mit Agrarprodukten
 Migration
Anpassungsoptionen in der Landwirtschaft
 Vielfältige und angepasste Fruchtfolgen
 Züchtung neuer Sorten
 Schonende Bodenbearbeitung
 Ausbau bzw. Verbesserung der Bewässerung
 Verbessertes Risikomanagement
(z.B. durch Ernteausfallversicherungen)
 Internationaler Handel mit Agrarprodukten
 Ausrichtung der allgemeinen Agrarpolitik auf
Anforderungen des Klimawandels
Global aber gerecht
 Ziel: Klimaverträgliche Entwicklung für alle
 Klimafolgen und Verwundbarkeit
 Gerechtigkeit im Kontext von Klimawandel und Armut
 Optionen für die Emissionsvermeidung
 Optionen für die Anpassung an den Klimawandel
 Global Deal für Klima- und Entwicklungspolitik
Der Global Deal
Global Deal
Entwicklungspolitik
Anpassung
Klimafreundliche
Technologien
Nachhaltige
Waldnutzung
Begrenzung und
Handel von CO2
Effectiveness,
Efficiency,
Equity
für Klima und
Entwicklung
Wechselseitige Verpflichtungen als Grundlage von Partnerschaft
Eine Parabel als Wegweiser
Zehn Personen sind in einer Wüste und haben einen
Wasserkanister als gemeinsamen Vorrat:
 Zwei Drittel davon sind leer getrunken,
und zwar mehrheitlich von drei der zehn Personen
 Wie ist der verbliebene Rest gerecht aufzuteilen?
Übertragen auf das Klimaproblem:
Wie kann eine gemeinsame Zielsetzung aussehen?
 Emissionsfreies Energie- und Wirtschaftssystem
 Alle jetzigen und zukünftigen Menschen dazu befähigen,
menschenwürdig leben zu können
Idee des Emissionshandels
?
Verteilungen von Emissionsrechten
USA
Japan
Europa
Russland
Mittlerer Osten
Lateinamerika
Asien (Andere)
China
Indien
Sub-Sahara Afrika
Rest der Welt
Welt
Pro Kopf
Pro BIP
C&C: Contraction & Convergence
C&C mit histor. Verantwortung
CDC: Gemeinsame, aber
differenzierte Verantwortung
Wohlfahrtsverluste [%]
Knopf et al. 2010
Forschungsausgaben im Energiesektor
Energy R&D Expenditure
25000
Other
Sonstige
H2
and Fuel Cells
Wasserstoff
Nuclear
Nuklear
Erneuerbare
Renewables
Fossile
Fossil
Fuels
Effizienz
Efficiency
20000
17500
15000
12500
10000
7500
5000
2500
Year
Jahr
06
20
04
20
02
20
00
20
98
19
96
19
94
19
92
19
90
19
88
19
86
19
84
19
82
19
80
19
78
19
76
19
74
0
19
US$ prices
Mio
Mio USD
at 2006
22500
Quelle: IEA 2008
Technologieförderung und -transfer
Probleme in den Entwicklungsländern
 Mangelnde Infrastruktur
 Unzureichende Forschungskapazitäten
 Fehlende Informationen und hohe Preise hinsichtlich
klimafreundlicher Technologien
 Einfuhrbeschränkungen
 Geringere politische Regulierung (Klimaschutzauflagen)
 Unzureichender Schutz geistiger Eigentumsrechte
 Kulturelle Faktoren
Globale Entwaldung
Verlust an Biomasse (Kohlenstoff) aufgrund von Landnutzungswandel
(v.a. Abholzung), Durchschnittswert von 1998-2003 in g C/m2 und Jahr
Quelle: Vohland et al. 2008
Emissionsanteile aus Landnutzungswandel
THG-Emissionen 2000
THG-Emissionen 2000
exkl. Landnutzungswandel
inkl. Landnutzungswandel
7%
39%
54%
Annex I (IL)
Non-Annex I (EL)
Andere
Quelle: WRI (CAIT, 2008)
Gründe für den Waldschutz
 Tropische Wälder sind ein globales Gemeinschaftsgut
der Menschheit
 Schutz der Wälder wirkt sich positiv auf den CO2-Gehalt
der Atmosphäre aus
 Wälder bieten Lebensraum für Menschen und sind
wichtig für den Erhalt der Biodiversität
 Ein globales Emissionshandelssystem könnte zur
Finanzierung des Waldschutzes beitragen (REDD)
Beispiel Indonesien
Abholzung und Palmölproduktion
 Tropische Hölzer als Devisenquelle
 Steigender Export von Palmöl
Probleme für indonesische Politik
 Steigende Nahrungsmittelpreise
 Steigender Energiebedarf
 Optionen: Kohle, Atomkraft, Geothermie
Ziel: Schutz des tropischen Waldes
im Sinne einer armenorientierten Politik
Anpassungsfonds
 Anpassungsmaßnahmen sind notwendig, um
unvermeidbare Klimafolgen zu beherrschen
 Es besteht großer Finanzierungsbedarf für
Anpassungsmaßnahmen in Entwicklungsländern
(Anpassungsfonds der UNFCCC)
 Anpassungsmaßnahmen auf lokaler Ebene müssen mit
Strategien zur Armutsbekämpfung verknüpft werden
 Ressourcen für Anpassung müssen zusätzlich zur
Entwicklungszusammenarbeit bereitgestellt werden
Ziele von Entwicklungspolitik
Handlungsvermögen stärken („von unten“)
 Soziale Exklusion überwinden
 Zugang zu sozialen Sicherungssystemen ermöglichen
 Bildungsmöglichkeiten erweitern
 Rechtssicherheit herstellen
 Politische, soziale und kulturelle Rechte stärken
Kernbotschaften
 Klimaschutz kann einen wichtigen Beitrag zur
Armutsbekämpfung leisten
 Klima- und Entwicklungspolitik müssen deshalb eng
miteinander verbunden werden
 Die Energiepolitik ist ein zentraler Stellhebel
 Ein Global Deal als mehrdimensionale globale
Kooperation ist notwendig und möglich
 Arme vor Ort müssen im Zentrum stehen als Partner
für Lösungen zum Klimawandel
Der Report
Der Report erscheint im
September 2010 im Verlag
C.H. Beck unter dem Titel:
Global aber gerecht
Klimawandel bekämpfen,
Entwicklung ermöglichen
240 Seiten mit 29 farbigen
Abbildungen und Tabellen
Preis: 19,95 €
ISBN 978-3-406-60656-4
Das Projekt und seine Partner
www.klima-und-gerechtigkeit.de
Projektpartner
www.pik-potsdam.de
www.hfph.mwn.de/igp
www.misereor.de
www.munichre-foundation.org
Ansprechpartner
Dr. Michael Reder: [email protected]
Dr. Hermann Lotze-Campen: [email protected]