Briefe an das rosa Kaninchen - Nicolaus-Kistner

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Transcript Briefe an das rosa Kaninchen - Nicolaus-Kistner

Als Hitler das
rosa Kaninchen
stahl
Judith Kerr
Ein Powerpointprojekt der Klasse 6b
Inhaltsverzeichnis
1.Historischer Hintergrund
2.Kurze Zusammenfassung des Buches
3.Briefe an das rosa Kaninchen
4.Tagebucheinträge
5.Briefe an Onkel Julius
6.Briefe an Frau Kerr
7.Bildergalerie
8.Impressum
Hitlers Machtergreifung
Oktober 1929:
Beginn einer Weltwirtschaftskrise. Ausländische Banken forderten die sofortige
Rückzahlung ihrer Kredite samt Zinsen. Das führte zum wirtschaftlichen Abschwung.
Die Arbeitslosigkeit nahm zu - und mit ihr die Zahl der Wähler radikaler Parteien.
Die Nazis haben die Juden für die Probleme verantwortlich gemacht.
Vor allem die einfachen Parolen von Adolf Hitler und sein Feindbild - „die Juden und die
Kommunisten sind an allem schuld!“ – kamen bei den Unzufriedenen gut an.
So wurde die NSDAP bei den Wahlen stärkste Partei.
Sie bekämpfte auch andere Parteien in Straßenschlachten.
Der Reichstag war nicht mehr in der Lage, eine Regierung zu bilden.
30. Januar 1933:
Der Reichspräsident Paul von Hindenburg ernannte Hitler zum Reichskanzler.
Tatsächlich bedeutete die Ernennung Hitlers das Ende der Weimarer Republik.
Ende Februar 1933
Der Reichstag wurde angesteckt, was die NSDAP zum Anlass nahm, viele Gegner zu
verfolgen. Auch nutzte die NSDAP den Reichstagsbrand für ihren Wahlkampf
März 1933
Die NSDAP gewann die Wahlen.
Mit dem Reichtagsbrand beginnt die Geschichte von Anna. Ihr Vater, der ein
Gegner Hitlers ist, kann gerade noch rechtzeitig das Land verlassen und lässt die
Familie nachkommen.
Judenverfolgung
Die Nationalsozialisten verfolgten alle, die in ihren Augen anders waren. Politische Gegner, aber
auch Volksgruppen wie Slawen und Roma und Sinti, vor allem aber die Juden. Viele wurden
verhaftet oder sogar umgebracht. Hitler behauptete, dass die Juden am Unglück Deutschland
Schuld seien. Mit dieser Begründung wurde ihnen gleich nach Hitlers Machtergreifung alles
Mögliche verboten. Zum Beispiel durften sie nicht mehr Straßenbahn fahren oder ins Kino oder
ins Schwimmbad gehen. Auch manche Berufe durften sie nicht mehr ausüben und in jüdischen
Geschäften sollte niemand mehr einkaufen. Viele Juden wurden entlassen und jüdische Kinder
aus den Schulen geworfen. Willkürlich wurden Juden eingesperrt. Die meisten Deutschen
schauten lieber weg, wenn ihre jüdischen Nachbarn verhaftet wurden. Kaum einer wagte es
einzugreifen. Die Regierung bedrohte die Juden täglich massiver. Am 9. November 1938
verbrannten die Nazis in ganz Deutschland Synagogen und organisierten Überfälle auf jüdische
Häuser und Geschäfte. Immer mehr Juden wurden verhaftet und in extra dafür gebauten Lagern
eingeschlossen, den sogenannten Konzentrationslagern. Dort mussten sie unter elenden
Bedingungen Sklavenarbeit leisten. Viele Gefangene starben an der schweren Arbeit und an
Krankheiten und Hunger. Aber das reichte Hitler nicht aus. Er wollte alle Juden vernichten. Für
den Massenmord wurden in den Lagern Gaskammern gebaut. In ihnen brachten die
Nationalsozialisten etwa sechs Millionen jüdische Männer, Frauen und Kinder um.
Der Zweite Weltkrieg
In seinem Größenwahn glaubte Hitler mit seiner Armee die ganze Welt besiegen zu können. Im
September 1939 überfiel die deutsche Armee Polen. Danach marschierten die deutschen Soldaten in
Belgien, Holland und Frankreich ein. Schließlich führte Deutschland mit fast allen europäischen
Ländern Krieg. Zuerst schienen die Deutschen überall siegen. Erst nach drei Jahren erlitten ihre
Truppen schwere Niederlagen. Nach fünf Jahren war die Lage aussichtslos für die Deutschen. Hitler
wollte aber nicht einsehen, dass der Krieg nicht mehr zu gewinnen war. Er schickte in den letzten
Kriegsmonaten sogar Kinder als Soldaten in den Kampf. Im Mai 1945 war der Krieg jedoch zu Ende
und Deutschland besiegt. Zu diesem Zeitpunkt waren große Teile Europas zerstört. Auch deutsche
Städte lagen durch den Luftkrieg in Trümmern. Viele Kinder hatten ihre Eltern verloren und lebten auf
der Straße oder in den Ruinen. Die deutsche Bevölkerung hungerte und litt großes Elend. Die Kinder
mussten helfen, ihre Familien zu ernähren. In den Schulen wurde Essen ausgeteilt. Meistens
schmeckten die Schulspeisen zwar schrecklich, aber gegen den ärgsten Hunger halfen sie. Trotz allen
Leidens jedoch bedeutete das Kriegsende die Befreiung von einer grauenvollen Herrschaft.
Zusammenfassung des Romaninhalts
Anna musste mit ihrer Familie schon sehr früh von zu Hause weg. Und alles nur, weil sie Jüdin war, denn
Hitler war gerade an die Macht gekommen. Annas Vater war ein berühmter Schriftsteller. Er sagte meist
seine Meinung, und das gefiel manchen Leuten nicht. Trotzdem war Anna sehr stolz auf ihren Vater und
wollte später auch einmal so berühmt werden. Zuerst zogen sie von Berlin in die Schweiz, dort war es sehr
schön. Doch Anna vermisste ihr altes Zuhause und ihr Vater war auch nicht bei ihnen, sondern versuchte in
Frankreich eine Arbeit zu finden. Onkel Julius dagegen war sogar in Berlin geblieben, denn er wollte nicht
von seinem Zoo weg, bei dem er schon jahrelang gearbeitet hatte. Ihr Kindermädchen mussten sie auch in
Berlin zurücklassen. Sie konnten es nicht mehr bezahlen, so fing sie an bei einer anderen Familie zu
arbeiten.
In dem Gasthof in der Schweiz, in dem sie wohnten, machte eine sehr unfreundliche Familie Urlaub. Es
waren Nazis. Die Mutter hatte gesagt, dass sich die Kinder vom Gasthof Zwirn entscheiden müssten, ob sie
mit Anna und ihrem Bruder oder mit den Kindern der Nazifamilie spielen wollten. Es war nämlich so, dass
Nazis und Juden nicht miteinander spielen durften. Zum Glück entschieden sie sich für Anna und ihren
Bruder Max, doch die Familie zog schon bald nach Paris.
Nach einiger Zeit bekamen sie eine traurige Nachricht, in der stand, dass Onkel Julius gestorben war. Und
das alles nur, weil er nicht mehr in den Zoo und zu den Tieren durfte. Sie wohnten in einer kleinen Wohnung,
in der nur gelbe Möbel standen. Anna lernte eigentlich recht schnell Französisch. In ihrem ersten Diktat hatte
sie zwar über 200 Fehler, aber es war schon einmal ein Fortschritt, dass sie es überhaupt ein bisschen
konnte. In Frankreich lebte auch ihre Tante, zu der sie einmal gingen und sogar Stoff für neue Kleidung
bekamen. So lebten sie eine Weile in Frankreich. Der Vater hatte aber nicht genug Arbeit. Die Kinder gingen
zur Schule und die Mutter hatte nähen gelernt. Da ihre Mutter in ihrer Kindheit Englisch gelernt hatte,
sprachen viele Gründe dafür, nach London zu ziehen. So zogen sie alle gemeinsam nach London, wo der
Vater auch sein selbstgeschriebenes Drehbuch über Napoleon veröffentlichen konnte und somit vielleicht
wieder gut verdiente. Nun mussten Anna und Max wieder eine neue Sprache lernen.
Alexa, Kim, Laura
Absender: Anna
Absender: Anna
Absender: Anna
Absender: Anna
Absender: Anna
Briefe an das rosa
Briefe an das rosa
Kaninchen
Briefe an das rosa
Kaninchen
Briefe an das rosa
Kaninchen
Briefe an das rosa
Kaninchen
Kaninchen
Hallo Kaninchen,
wir sind gut in der Schweiz angekommen. Wir wohnen in dem
Gasthaus der Zwirns. Ich mag die Zwirns, weil sie immer so nett
sind. Aber ich finde die Schule seltsam. Der Lehrer erzählt wirres
Zeug und es gibt komische Regeln: Z.B. dürfen Jungs nicht, was
Mädchen dürfen, und umgekehrt ist es genauso. Einmal hab ich
einem Jungen gezeigt, wie man ein Rad schlägt. Am nächsten
Tag haben sie mich dann mit Steinen und Schuhen beworfen, bis
meine Mutter sie verdroschen hat, und dann haben sie
behauptet, dass sie das tun, weil sie mich lieben.
GRUß, ANNA
Liebes rosa Kaninchen!
Ich vermisse dich sehr. Hoffentlich geht es die genauso gut wie mir. Ach, ich wünschte ich hätte dich mitgenommen, anstatt diesen blöden
Wollhund. Aber das konnte ich ja nicht wissen, dass wir wahrscheinlich nicht mehr nach Hause kommen würden oder dass Heimpi unsere
Sachen nicht mitbringt, geschweige denn, dass sie überhaupt wieder kommt. Naja, ich war auf jeden Fall froh, dass wir gut in Zürich
angekommen waren. Papa hatte im besten Hotel Zürichs reserviert und erwartete uns schon am Bahnsteig. Wir freuten uns sehr, wieder
zusammen zu sein. Es war ein sehr nobles, aber auch ein sehr teures Hotel mit einer Drehtür und überall viel Gold. Da es erst 10 Uhr morgens
war frühstückten wir noch einmal (Wir hatten schon in Stuttgart gefrühstückt). Danach stiegen wir auf einen Berg bei dem der Hang so steil war,
dass man mit einer Zahnradbahn hinauffahren musste. Ich hatte ein komisches Gefühl dabei, eine Art Erregung. Ab und zu warf ich auch
ängstige Blicke auf das Kabel. Ich hatte Angst, dass es reißen würde. Am Nachmittag war eine Dampferfahrt geplant, die allen sehr gefiel. Als
wir zurück zum Hotel liefen, fühlte ich mich nicht so gut und Mama fand, ich sähe so müde aus, dass sie mich gleich ins Bett steckte. Am
Morgen wachte ich von einem Gemurmel und einem Rascheln auf jemand sagte:´´ Sie haben also die Mehrheit…..´´ Eine andere Stimme
sagte (oder war es doch dieselbe?)::´´ Genug Stimmen, um zu tun, was er will….´´ Max sagte mit trauriger Stimme:´´ Wir gehen also nicht
nach
Deutschland zurück….´´ Und ich glaube, er sagte es sogar drei mal. Danach war ich noch einen ganzen Monat oder länger krank. Als ich
wieder gesund war, erzählte mir Max alles, was passiert war. Damit meine ich, dass Hitler dich und unsere anderen Sachen gestohlen hatte.
Sobald ich wieder kräftig war, zogen wir in den Gasthof Zwirn. In dem Gasthof war alles wunderschön. Meistens kamen die Leute nur zum
Essen, aber es waren auch ein paar Zimmer zu vermieten.
Der Speisesaal war hübsch geschmückt und als das Wetter milder wurde, tauchten Tische und Bänke im Garten auf. An den
Wochenenden kamen die Musikanten aus dem Dorf und spielten bis in die Nacht. Wenn es dunkel wurde, drehte Herr Zwirn an einem Schalter
und bunte Lämpchen gingen an, so dass man sehen konnte, was man aß. Die Zwirns haben drei Kinder: Franz, Vreneli und Trudi. Ich bin der
gleichen Klasse wie Vreneli und gleich am ersten Tag sah ich, dass die Dorfschule ganz anders ist als die Schule in Berlin. Als ich auf meinem
von Herrn Graupe zugewiesenen Platz gehen wollte, ging ich durch den Mittelgang und alle hielten den Atem an. Dann setzte ich mich neben
Rösli und die erklärte mir, dass nur die Jungen durch den Mittelgang gehen würden und die Mädchen an den Seiten. Mir ist noch etwas
Seltsames aufgefallen: die Jungs sitzen auf der einen Seite, die Mädchen auf der anderen. In der Pause war auch alles anders. Die Jungen
schlugen Räder und spielten Fußball, während die Mädchen Hüpfspiele spielten oder redeten. Am nächsten Tag zeigte ich einem
rothaarigen Jungen ein Rad und danach redete niemand mehr mit mir und Vreneli sah sehr böse aus. Auf dem Heimweg lief sie vor mir weg
und schrie nur: „Jedenfalls haben wir alle deinen Schlüpfer gesehen“. Beim Mittagessen wollte ich nicht darüber reden. Nach der
Gesangsstunde bemerkte ich, dass mir die Jungen gefolgt waren, und ich lief schneller und schneller, bis ich zu einem Kiesweg kam. Ich
Dachte, ich hätte sie abgehängt, doch als ich mich umdrehen wollte, warfen sie Kieselsteine nach mir. Ich fühlt mich schrecklich und hoffte, bald
oben angekommen zu sein. Ich hatte viele blaue Flecken, als ich endlich an der Straße ankam. Doch plötzlich warfen sie mit ihren Schuhen
nach mir und mir erging es noch schlechter. Meine Mutter kam glücklicherweise aus dem Gasthof und schnappte sich einen krummbeinigen
Jungen und fragte: „Wieso habt ihr das gemacht, sie hat euch nichts getan!“ Die anderen Jungen waren schon über alle Berge. Der Junge
murmelte etwas, was niemand verstand. „Was?“, fragte Mama und der Junge schrie: „Weil wir sie lieben.“ Mama war so überrascht, dass sie
ihn losließ. Da rannte er sofort weg. Später erklärte Max uns alles und sagte: „Das machen die hier so“. Am nächsten Tag sah ich Max, wie er
nach Rösli warf. Er ist eben anpassungsfähig. Es gibt halt komische Gebräuche. Ich vermisse dich so sehr, mein liebes Kaninchen.
Deine Anna 
Briefe an das rosa Kaninchen
Liebes rosa Kaninchen,
Entschuldigung!!! Ich hätte dich anstatt des hässlichen und öden
Wollhundes mitnehmen sollen. Ich vermisse dich sehr. Am Anfang ging
es mir nicht gut, ich hatte eine Krankheit: Fieber und Co. Im Hotel in
Zürich wurde ich richtig verwöhnt. Nach meiner Krankheit sind wir aus
Geldnöten in einen Gasthof an einen schönen See gezogen. Da habe ich
zwei neue Freunde, Vrenili und Rösli, gefunden. Der erste Schultag war
sehr einfach . Ich spielte mit den Mädchen und die Jungs mit den Jungs.
Nach ein paar Wochen wurde das dauernde Hüpfen langweilig. Also
ging ich zu den Jungs und zeigte einem Jungen das Radschlagen. Als
die Schule zu Ende war, wollte ich mit Vrenili nach Hause laufen, doch
sie war beleidigt, wartete nicht auf mich, sondern lief einfach los.
Schließlich musste ich dann allein nach Hause (zum Gasthof ) laufen.
Auf halben Weg hörte ich ein Knistern hinter mir. Ich schaute zurück und
plötzlich standen alle Jungs und der Junge, dem ich das Radschlagen
beigebracht hatte hinter mir. Es war mir mulmig zumute . Ich lief immer
schneller und schneller. Ich rannte. Plötzlich bekam ich einen Stein an
meine Schulter . Ich dachte: „Warum machen die das?“ Nach einer
rasanten Verfolgungsjagd traf mich kurz vor dem Gasthaus ein Schuh.
Nach zwei Sekunden war ich im Gasthaus. Mann, war ich erleichtert.
Und plötzlich kam Mama mit einem Satz aus dem Gasthof gesprungen
und verschlug die Jungs mit ihren eigenen Schuhen. Und einen packte
sie und fragte ihn, warum sie das getan hätten. Der Junge sagte: „Weil
wir sie lieben“. Das verblüffte mich . Am nächsten Tag war wieder alles
normal, niemand wollte etwas von mir . Das war alles
bis jetzt . Was ist mit dir passiert ??? Bitte schreib
zurück .
In Liebe Anna!!!!!
Briefe an das rosa Kaninchen
Briefe an das rosa Kaninchen
Liebes Kaninchen,
ich war heute zum ersten Mal in der französischen
Schule. Es war sehr schön. Erst hat mich ein nettes
Mädchen herumgeführt. Dann sind wir in die Klasse
gegangen. Die Mädchen sagten etwas auf, was ich nicht
verstand, aber ich versuchte trotzdem mitzusprechen.
Dann schrieben wir eine Mathearbeit. Sie fiel bei mir
sehr gut aus. Doch das Diktat, das wir danach
schrieben, dagegen sehr schlecht. Aber die
Klassenlehrerin sagte mir das so lustig, dass ich nicht
traurig war. In der Pause spielten wir ein tolles Spiel.
Dazu gab es einen französischen Spruch. Natürlich habe
ich am Anfang viele Fehler gemacht. Aber die anderen
Mädchen haben so lange mit mir geübt, bis ich ihn
konnte. Jetzt kann ich ihn auswendig und es klingt auch
ziemlich französisch. Ich verstehe ihn nur nicht … . Es
war jedenfalls lustig und Max kann mich nicht mehr
„Parasit“ nennen. Ich wünschte, du wärst hier, es würde
dir sicher gefallen. Die Wohnung ist zwar nicht sehr
groß, aber es wäre sicher noch Platz für dich – wenn dir
in der Wohnung gefallen würde. Sie ist in einem
unangenehmen Gelb gestrichen und wie es hier möbliert
ist, gefällt uns auch nicht wirklich. Aber du könntest
jederzeit wiederkommen.
Ich hätte dich nicht zu Hause lassen
dürfen. Du fehlst mir!
Viele Grüße aus Frankreich, deine Anna.
Hallo rosa Kaninchen,
ich hoffe, dir geht es gut.
Eines Tages kaufte Papa eine gebrauchte Nähmaschine für Mama und für mich ein Paar
neue Schuhe. Er wollte Mutter damit einen Gefallen tun, aber Mama war davon nicht sehr
begeistert , da wir jetzt kein Geld mehr für die Miete hatten. Ein paar Minuten später kam
Madame Fernand, eine Freundin, und sie sah sich die Nähmaschine an und sagte, dass sie
nichts wert sei, weil manche Stellen verbogen oder gar abgebrochen waren. Wir wollten sie
umtauschen, doch erst als Madame Fernand eingriff, nahm der Verkäufer sie zurück. Zu
Ostern kam Oma zu Besuch, doch sie verstand nicht, dass wir so wenig Geld hatten.
Anscheinend hatte sie noch nicht von der Wirtschaftskrise gehört, obwohl sie es eigentlich
hätte wissen müssen. Wahrscheinlich wollte sie einfach nicht begreifen, dass Papa nicht
viel verdiente, und sie sagte, dass die Wohnung viel zu klein sei und dass keine Kinder hier
aufwachsen könnten. Aber Mama machte ihr klar, dass wir uns selbst diese Wohnung kaum
leisten konnten. Eines Morgens ging Mamas Bettsofa nicht mehr zurück und sie rief die
Concierge. Doch als sie kam, konnte sie das Sofa auch nicht reparieren und beschuldigte
uns Kinder. Auf unverschämte Art und Weise forderte sie sofort die Miete. Doch Papa
konnte sie nicht bezahlen, weil die Zeitung ihn gebeten hatte, noch bis Morgen zu warten.
Doch die Concierge hatte dafür kein Verständnis. Als sie gegangen war, sagte Mama, dass
wir so nicht weitermachen können. Nun werden wir wahrscheinlich nach England ziehen,
doch wie es dazu gekommen ist, erfährst du im nächsten Brief.
Deine Anna
Tagebucheinträge
Liebes Tagebuch,
heute war ein sehr aufregender Tag! Es war mein erster Tag in einer französischen Schule. Ich weiß gar
nicht, wo ich anfangen soll! Ach am besten erzähle ich von da, als ich vor dem Schulgebäude stand.
Also...
... Die Schule war in einer Seitengasse mit vielen tollen und schönen Läden. Es war etwas komisch,
dann mitten auf ein altmodisches Tor zuzugehen, das die Aufschrift trug: „ École de filles“. Das Gebäude
war bestimmt schon sehr alt. Wir gingen durch das große Tor in einen leeren Innenhof. Ich hörte
Gesang aus den Klassenzimmern und war gespannt, was ich so erleben würde.
Als mich die Türvorsteherin in das Zimmer der Direktorin gebracht hatte und ich dort nun auch schon
fünf Minuten stand, klopfte es endlich an der Tür. Ein Mädchen wurde hereingebeten. Nach einer langen
wütenden Rede wendete sich die Türsteherin an mich und sagte (natürlich auf französisch), dass das
Mädchen Colette heiße und, wie ich vermutete, auf mich acht geben würde.
Colette brachte mich ins Klassenzimmer und saß auch neben mir. In der Pause scharrten sich mehrer
Mädchen um mich und stellten sich vor. Dann spielten sie noch bis zum Ende der Pause zusammen mit
mir. Ich fand das wunderbar. Mittags blieb ich zum Mittagessen in der Schule. Die Köchin sagte, ich solle
in Zukunft etwas Richtiges zum Essen mitbringen, sie würde es mir dann schon aufwärmen. Ich
unterhielt mich noch ein wenig mit ihr. Als unser Gespräch zu Ende war, kam meine Lehrerin herein und
erklärte mir, dass ich nicht mehr Rechnen üben müsse, aber im Diktat sehr schlecht sei. Um vier Uhr
holte mich Mama ab und ich strahlte vor Freude über diesen schönen Schultag.
Liebes Tagebuch!
Heute war ich das erste Mal in der Schule.
Obwohl ich die Sprache nicht verstehe, fand ich es schön. Die Mädchen tragen alle schöne
schwarze Blusen (ich auch).
Ich sitze neben einem Mädchen, ihr Name ist Colette. Sie stellte mir die Mädchen vor. In
der Pause spielten wir immer ein lustiges Singspiel, dabei machte ich immer Fehler, sodass
die anderen lachten. Aber es war ein sehr nettes Lachen. Das Singspiel endete oft mit einem
riesigen Durcheinander. Wir lachten uns darüber so kaputt, dass wir uns vor lauter Lachen
auf die Treppe setzen mussten.
Wir schrieben auch ein Diktat. Dabei verstand ich kein einziges Wort. Zur zweiten Pause
gingen alle nach Hause außer einem kleinen Mädchen und mir. Das kleine Mädchen hatte
Fleisch und Gemüse dabei, das Clothilde, die Köchin, aufwärmte. Sie sagte zu mir, ich solle
am nächsten Tag auch ein richtiges Mittagessen mitbringen, keine Butterbrote!!!
Als mich Mama um vier Uhr von der Schule abholte, hatte ich seit langen keinen Zoff mehr
mit Max.
Übrigens die Franzosen (auch wir) haben donnerstags keine Schule.
Gute Nacht liebes Tagebuch.
ANNA
Liebes Tagebuch,
endlich konnte ich mal wieder in die Schule gehen. Als ich dort im Lehrerzimmer stand,
redete die Direktorin mit fuchtelnden Armen auf mich ein, doch ich verstand nur ein paar
einzelne Worte. Als es klopfte und ein Mädchen hereintrat, schimpfte – so sah es zumindest aus – die Direktorin das Mädchen aus, weil es so spät gekommen war. Das
Mädchen nahm mich an der Hand und führte mich einen langen Gang bis zum
Klassenzimmer. Dort angekommen begrüßte mich die Lehrerin, doch ich verstand nichts.
Das war den ganzen Vormittag so bis zur Pause. Dann bewunderten all meinen
deutschen Ranzen. Auf dem Pausenhof, brachten mir die Mädchen ein französisches
Bewegungsspiel bei. Am Anfang machte ich alles falsch. Jedoch am Ende der Pause
wurde ich immehr besser. Als die Schule aus war, kam ich hopsalaufhüpfend nach
Hause.
Das einzige Problem an der Schule ist, dass ich noch kein Wort verstehe. Aber in ein
paar Monaten wird sich das schon noch legen.
Gute Nacht,
liebe Grüße,
deine Anna
Absender: Anna
Brief an Onkel Julius
In Berlin
Lieber Onkel Julius!
Vielen Dank für das schöne Amulettarmband.
Die Tiere glänzen und funkeln in der Sonne. In
Paris, schon als ich auf dem Bahnsteig stand,
war ich überwältigt von dem Land. Die Leute,
die Sprache, alles ist so anders als in
Deutschland. Als wir im Taxi saßen und durch
die überfüllten Straßen rauschten, wurde mir
erst klar, dass wir in einer Großstadt waren.
Leider war es schon dunkel, sodass man nicht
viel sehen konnte. Als wir in einem Kreis
fuhren, wo ein von Licht überfluteter Torbogen
stand, sagte Papa: “Das ist der Arc de
Triomphe, wir sind bald da“. Wir bogen in eine
etwas ruhigere Allee ein und bald darauf blieb
das Taxi stehen und Papa bezahlte den
Fahrer, der dann, sobald wir ausgestiegen
waren, wegfuhr.
Liebe Grüße
Anna
Absender Anna
Absender Anna
Absender Anna
Absender Anna
Absender Anna
Briefe an Frau Kerr
Briefe an Frau Kerr
Briefe an Frau Kerr
Briefe an Frau Kerr
Briefe an Frau Kerr
Lieb Frau Kerr,
Ihr Buch hat uns sehr gefallen!
Wir konnten uns richtig gut in die Rolle von Anna
hineinversetzen. Es ist sehr schön (und spannend)
geschrieben.
Haben Sie wirklich alles erlebt?
Wie haben Sie sich dabei gefühlt?
Haben Sie Kinder?
Mit freundlichen Grüßen
Leon, Jannik und Robin.
Liebe Frau Kerr,
wie geht es Ihnen in London? Ihr Buch “Als Hitler das
rosa Kaninchen stahl“ war toll . Wir hoffen, dass wir
nächstes Jahr in der Klasse den 2. Teil lesen. Der ist
bestimmt genauso spannend. Haben Sie eigentlich noch
Kontakt zu Elsbeth und den anderen? Hatten Sie auch
manchmal Angst, zum Beispiel als Sie im falschen Zug
waren, der nach Deutschland fuhr? Wir haben auch
Aufgaben zu dem Buch gemacht. Eine dieser Aufgaben
war, ein Gedicht über die Zeit zu schreiben, als Sie
nach London gefahren sind und wie Sie sich da gefühlt
haben:
Paris
war toll
Werde ich vermissen
Das Baguette schmeckte lecker
Mhm…
Samantha und Miriam
Liebe Judith Kerr,
ich fand Ihr Buch ziemlich gut!
Ich fand es gut, aber auch ziemlich traurig, z.B. als Onkel Julius
Julius gestorben ist, und
dass das Buch mit
“ Fortsetzung folgt“
folgt“ endet.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich mir auch die beiden anderen
anderen Bü
Bücher kaufen
werde! Es war eine Achterbahn der Gefü
Gefühle, ich freue mich, die nä
nächsten Bü
Bücher
von Ihnen zu lesen!
Als Anna in Paris war, dachte ich, sie wü
würde dort auch bleiben.
Aber sie ging ja dann doch nach England oder besser gesagt nach London .
Auf jeden Fall finde ich Ihre Bü
Bücher Klasse!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Klasse!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Schreiben Sie noch viele gute Bü
Bücher ! 
Kim
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Impressum
Namen der Schüler/innen:
Alexa Kern
Theresa Baur
Samantha Schäfer
Johanna Hornbach
Janika Reichert
Vanessa Ellwanger
Nelli Fath
Helena Spiecker
Laura Zimmerman
Kim Violante
Rebecca Heiß
Kim Sierra Parejo
Marilena Ackel
Lena Rixinger
Miriam Mayerhöffer
Katharina Stuck
Marcel Nagel
Cenk Nalbantoglu