Das Menschenbild von Jean

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Transcript Das Menschenbild von Jean

„Wenn die Existenz dem Wesen vorausgeht, das
heißt, wenn die Tatsache, dass wir existieren,
uns nicht von der Notwendigkeit entlastet, uns
unser Wesen erst durch unser Handeln zu
schaffen, dann sind wir damit, solange wir
leben, zur Freiheit verurteilt...“
(Jean Paul Sartre)
Das Menschenbild
von Jean-Paul Sartre
Biographie
 * 21.Juni 1905: Jean-Paul Charles Aymard Sartre wird in
Paris als Sohn eines Marineoffiziers, Jean-Baptiste Sartre,
geboren
 mit 15 Monaten stirbt sein Vater  er zieht mit seiner Mutter
zu seinen Großeltern, wo er von seinem Opa unter anderem in
Deutsch unterrichtet wurde
 seine Mutter, Anne Marie geb. Schweitzer, heiratet zum 2.Mal
 sie ziehen nach La Rochelle
  2 Veränderungen, die er nur schwer verkraftete, und sein
Großvater brach den Kontakt zu ihm ab, er erkrankte an einer
Linsentrübung und hatte nur wenig soziale Kontakte
 ab 1915: Lyceum Henri IV in Paris (Gymnasium)

1923: Veröffentlichung einer Novelle und einiger
Romankapitel in kleineren Zeitschriften

1924-1928: Studium an der École Normale Supérieure in Paris
(Psychologie, Philosophie, Soziologie)




1929: Agrégation (Lehrerlaubnis für die Hochschule) in
Philosophie  Beginn der Lebensgemeinschaft mit Simon de
Beauvoir
1934: Stipendiat am Institut Francais in Berlin, wo er sich vor
allem mit der Philosophie Nietzsches, Husserls und
Heideggers beschäftigt
1934-1939: Philosophielehrer in Le Havre und in Paris
1938: Veröffentlichung des Romans "Der Ekel", in dem er sich
mit der Freiheit und der Einsamkeit des Individuums
auseinandersetzt


1939-1941: Kriegsdienst in einer Sanitätsgruppe,
Gefangennahme durch die Deutsche Wehrmacht
1941: Veröffentlichung seines ersten philosophischen
Hauptwerkes "Das Sein und das Nichts" französischer
Hauptvertreter eines atheistischen Existentialismus

1944: Zusammenarbeit mit Albert Camus

ab 1945: Veröffentlichung mehrer philosophischer Werke

1952-1956: politisch sehr aktiv und Anhänger des
Kommunismus

1959: „Kritik der dialektischen Vernunft"

1976: Auszeichnung mit der Ehrendoktorwürde der
Hebräischen Universität Jerusalem

15.4.1980: Jean-Paul Sartre stirbt in Paris
Das Menschenbild Sartres
1. Die Grundeinstellung des Existentialismus
 Die Philosophen haben verschiedene Auffassungen des
Existenzialismus:
 Aufteilung in: - christlichen Existentialismus (Gabriel Marcel)
- atheistischen Existentialismus (J.P. Sartre)
 Allgemeine These: Die Existenz geht der Essenz voran:
Gott oder ein Mensch (Existenz) schafft etwas (Essenz)
 erst muss etwas existieren, damit etwas geschaffen
werden kann
 Die Existenzphilosophie beschäftigt sich mit der Existenz des
Individuums und dem daraus entstehenden Problem, den
Mensch subjektiv oder objektiv zu betrachten
2. Menschenbild im Existentialismus
2.1 Christliches Menschenbild


Gott ist die Existenz da er alles erschafft  der Mensch eine
Essenz da er von Gott erschaffen wurde
Der Wille des Menschen wird von Gott gegeben, er
entscheidet sich unbewusst für seine Freiheit mit Gott
2.2 Atheistisches Menschenbild



Es existiert keine göttliche Macht die über dem Menschen
steht
Das Wesen (der Mensch) existiert zuerst und muss sich in der
Welt in der es lebt selbst definieren. Das heißt der Mensch
wird in das Leben geworfen und hat alle Freiheiten sein Leben
zu gestalten.
„Der Mensch ist, wozu er sich macht.“


Er trägt aber auch die Verantwortung für das, was er ist und
für sein Handeln, das Auswirkungen auf andere Menschen
und die Umwelt haben könnte
 Der Mensch ist verantwortlich für alle Menschen
→ Auf Grund dieser Verantwortung hat der Mensch oft das
Gefühl zu versagen und bekommt Angst

Die Grundlage aller Werte ist die Freiheit, denn der Mensch ist
verurteilt, frei zu sein

„Sie hört da auf, wo die Freiheit des anderen anfängt.“
„Wir wollen die Freiheit um der Freiheit willen
und durch jeden besonderen Einzelumstand
hindurch. Und indem wir die Freiheit wollen,
entdecken wir, dass die ganz und gar von der
Freiheit der anderen abhängt. Gewiss hängt
die Freiheit als Definition des Menschen nicht
vom anderen ab, aber sobald ein Sichbinden
vorhanden ist, bin ich verpflichtet, gleichzeitig
mit meiner Freiheit die der anderen zu wollen,
und ich kann meine Freiheit nicht zum Ziel
nehmen, wenn ich nicht zugleich die der
anderen zum Ziel nehme“
(Jean-Paul Sartre)