Beschäftigungsstatus

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AUSSEHEN
UNZUFRIEDENHEIT
UND
SOZIALE BENACHTEILIGUNG
DISKUSSION:
Auf welche Weise könnten Auszubildende aus
sozial benachteiligten Gruppen negativ durch ihr
Äußeres betroffen sein?
Welche Konsequenzen könnte das für sie
haben?
ZIELE DIESES MODULS
TrainerInnen sollen danach Folgendes können:
•Risikofaktoren für Unzufriedenheit mit dem eigenen
Äußeren bei Menschen aus sozial benachteiligten
Gruppen erkennen
•Verstehen wie folgende Prozesse funktionieren
– Stereotypisierung
– Wahrnehmung von Personen
•Bei der Diskussion sensibel mit dem Thema umgehen
und auch hilfreiche Ratschläge anbieten
•Möglichkeiten ermitteln , wie man Auszubildende
unterstützen kann und geeignete Ressourcen empfiehlt
SOZIAL BENACHTEILIGTE GRUPPEN
•
•
•
•
•
Arbeitslose
ImmigrantInnen; ethnische Minderheiten
Menschen mit körperlichen Behinderungen
Menschen mit schlechter Gesundheit
Menschen aus einem Umfeld mit niedrigem
sozio-ökonomischen Status
• Menschen mit niederem Bildungsstand
WELCHE ROLLE SPIELT DIE
UNZUFRIEDENHEIT MIT DEM
ÄUSSEREN BEI SOZIALER
BENACHTEILIGUNG?
Unzufriedenheit mit dem Aussehen kann Ursache,
Faktor und/oder Folge sozialer Benachteiligung
sein…
ZU DEN RISIKOFAKTOREN FÜR EINE
UNZUFRIEDENHEIT MIT DEM ÄUSSEREN
SOZIAL BENACHTEILIGTER GRUPPEN
GEHÖREN
1. Kulturelle Normen und
Überzeugungen
2. Sozio-ökonomische Umstände
3. Psychologische Verwundbarkeit
4. Negatives Feedback von Anderen
1. KULTURELLE NORMEN UND
ANSICHTEN
Aufgabe:
Inwiefern können kulturelle und/oder
religiöse Vorstellungen beeinflussen,
wie sich die/der Auszubildende in
Bezug auf
1. ihr/sein eigenes Erscheinungsbild
2. das Erscheinungsbild der Anderen
fühlt oder verhält
Oberflächliche Kultur 10%
Handeln
Denken
Tiefiegende Kultur 90%
Fühlen
Oberflächliche Kultur 10%
Leicht durch Blick, Griff, Geschmack, Geruch, Ton erfahrbar
Kunst
Tanz
Essen
Kleidung
Sprache
Formen des Grüßens Musik
Handeln
Weltsicht
Religiöser Glaube
Geschlechterrollen
Denken
Fühlen
Raum-/Zeit-Konzepte
Macht
Entscheidungsfindungsmodelle
Führungskonzepte
Rechtsempfinden
Kraft Persönlicher Raum
Körpersprache
Kommunikation
Vorstellung von Bescheidenheit
Freundschaft
Geschlecht, Job)
Bestimmung des Status durch Voraussetzungen (z.B., Alter,
Arbeitstempo
Date- und Flirtverhalten
Kooperation / Wettbewerbsfähigkeit
Normen
Rollen
Ideologien
Glaube
Philosophie
Definition von Sünde
Vorstellungen von Kindererziehung
Tiefiegende Kultur 90%
Schwer zu erfahren
Arten das Leben zu
leben
Gesetze und Bräuche
Institutionen
Methoden und
Techniken
Rituale
Sprache
Geschmack
Haltung
Wünsche
Voraussetzungen
Erwartungen
Mythen
Potenzielle Auswirkungen kultureller
Normen & Vorstellungen
• Kulturelle, religiöse und soziale Überzeugungen können in
Bezug auf das Aussehen Verhaltensnormen, Annahmen,
Regeln und Beziehungen beeinflussen (Adamson und Doud
Galli, 2009)
• Kann Entscheidungen beeinflussen in Bezug auf das Aussehen
und Kleidung
– Eigene Ideale des Aussehens können von den Idealen in
anderen Ländern abweichen
• Ihr Aussehen kann von anderen beurteilt werden
hinsichtlich,beispielsweise
– sozial etablierter Codes der Kleidung im Gastland oder in
einer neuen sozialen Gruppe
– Vorstellungen über die Gründe einer Entstellung
Beispiele: Kulturelle Unterschiede
• Eintauchen in eine Kultur mit eindeutigem
Schwerpunkt auf Aussehen kann für manche
MigrantInnen problematisch sein...
– Auch wenn das Ideal des Dünnseins in verschiedenen
Kulturen präsent ist und von Mädchen im
Teenagerinnenalter im Allgemeinen adaptiert wird ,
so ist es dennoch kein universelles Phänomen
– z.B. in Kulturen, die auf dem konfuzianischen Glauben
und somit innerer Schönheit gründen (wie etwa
China), wird äußerer Schönheit eventuell weniger
Wert beigemessen (Chiu und Babcok, 2002).
Beispiele: Vorstellungen, die der
Hautfarbe zugeschrieben werden
Die Hautfarbe kann ein signifikantes Merkmal
für soziale oder kulturelle Abgrenzungen
zwischen und innerhalb ethnischer Gruppen
sein
•In Japan wird helle Haut mit Weiblichkeit und
moralischen Tugenden assoziiert
•In Korea und auf dem Indischen Subkontinent
verbinden viele Leute helle Haut mit höherem
sozialem Status, Privilegien und Respekt
•In China gilt helle Haut als Zeichen für Gesundheit
Beispiel: Wertvorstellungen in
Zusammenhang mit “ethnischem”
Äußeren
• Für manche mögen “typische” ethnische Merkmale ein
Identität stiftendes Merkmal und Quelle von Stolz
sein...aber
• In vielen Rohstoff-reichen Ländern haben kulturelle,
soziale und ökonomische Vorstellungen vom idealen
Äußeren zu kosmetischen Operationen geführt, um die
Merkmale zu verringern oder ganz zu beseitigen, die sie
optisch als verschieden zur restlichen Bevölkerung
ausweisen:
– Bei Juden und Jüdinnen: die Nase
– Für Menschen aus Süd- Ostasien: die Augen
– und im Falle von AfrikanerInnen: die Nase und die Lippen
Entstellung aus religiöser Sicht
Religiöser Glaube:
• Generell: Karma - Glaube, dass jede Handlung
der/des Einzelnen Konsequenzen hat
• eine Person hat sich ihre Entstellung "verdient" oder
ist verantwortlich dafür
• eine unmoralische oder sonstige Handlungsweise in
der Vergangenheit oder Gegenwart führten dazu,
dass eine Frau ein Kind mit sichtbaren Unterschieden
gebar
Beispiele: Religiöse & Kulturelle
Vorstellungen
Asiatischer Subkontinent: Das Auftreten eines
sichtbaren Unterschiedes ist der Wille des
Schöpfers – solch eine Eigenschaft soll
angenommen & "getragen" werden (Hughes
und andere, 2009)
Iran: Wer eine Brandverletzung erlitten hat,
trägt das Zeichen der Unfruchtbarkeit
Entstellung: Kulturelle Mythen
In verschiedenen Kulturen
gibt es die Vorstellung, dass
eine Lippenscharte durch
Folgendes verursacht wird:
– Sexuelle Aktivität während
der Schwangerschaft
– während der Schwangerschaft
einen Hasen gesehen
(Hasenscharte)
– während einer Mondfinsternis schwanger
geworden
– da man im jetzigen oder
früherem Leben gefühllos
gegen Menschen mit
Entstellung war
Entstellungen: Geschlechtsspezifische
Vorstellungen
• Einige Kulturen weisen größere Toleranz vis-à-vis
entstellten Männern auf, insbesondere, wenn sie
in der Lage sind, eine Familie zu ernähren
• “Eine entstellte Frau in der Familie zu haben ist
entsetzlich peinlich” (weibliche Älteste, die in
einer bangladeschischen Gemeinschaft in
Großbritannien lebt; Hughes und andere, 2009).
• Der Verlust der Fortpflanzungsorgane, wie etwa
der Brust (zum Beispiel durch Krebs) wird in
manchen Gesellschaften als Vernichtung von
Identität und Weiblichkeit einer Frau angesehen
(Ashing-Giwa und andere, 2006).
2. SOZIALE UMSTÄNDE
• Soziale Benachteiligung/ niedrigeres Einkommen kann
Folgendes begünstigen
– Erhöhtes Risiko von Fettleibigkeit
– Erhöhtes Risiko des Erwerbs einer Entstellung
• Verbrennungen
• Trauma
• Körperbehinderung
– Unvermögen optischen Idealen zu entsprechen
• Kleidung
All dies kann zu Stigmatisierung oder Scham führen…
Stigma und/oder Scham
Kann zum Beispiel entstehen, durch:
• Übergewicht, körperliche
Anzeichen von Essstörungen
sichtbare Unterschiede
(Narben, angeborene
Anomalien), körperliche
Anzeichen oder Krankheit
(Lepra) oder eine körperliche und/oder soziale
Behinderung
SOZIALE UMSTÄNDE
• Das Äußere kann Auswirkungen auf vieles,
wie zum Beispiel Bildungsabschluss oder
Beschäftigungsstand haben. Zum Beispiel:
– Schwache Konzentration; das Unvermögen, sich an
Gruppendiskussionen zu beteiligen (siehe Modul 6)
– Unangemessene Wahl der Kleidung und
Selbstdarstellung bei Vorstellungsgesprächen
– Eine zu ausgeprägte Beschäftigung mit sich selbst und
ein zu hohes Maß an Selbstbewusstsein
führen zu schlechten Vorstellungsgesprächen
Beispiel: Bildung
• Das Bildungsniveau
wird im Vergleich zu
anderen Faktoren
bei der Gestaltung
der Möglichkeiten im
Leben eines
Menschen immer
wichtiger (OECD, 2005; 2007,
2010).
Bildung und Einkommen
Quelle: http://www.stepstone.de/gehaltsreport/docs/download/bildungsabschluss.png
BESCHÄFTIGUNGSSTATUS
Risiko für die Gesundheit
Wirkung von Arbeitsplatzunsicherheit und Arbeitslosigkeit auf die Gesundheit.
Sichere
Beschäftigung
Unsichere
Beschäftigung
Beschäftigungsstatus
© Der Autor 2009. Veröffentlicht von der Oxford University Press. Alle Rechte vorbehalten
Arbeitslos
• Soziale und
wirtschaftliche
Ungleichheit und
Ausgrenzung sind sowohl
Ursache als auch Folge
von psychischen
Problemen
und
• schlechterer
Lebensqualität
Rogers A and Pilgrim D (2003) Mental Health and Inequality. Basingstoke: Palgrave Macmillan.
Social Exclusion Unit (2004) Mental Health and Social Exclusion. London: Office of the Deputy Prime Minister.
3. PSYCHOLOGISCHE VERWUNDBARKEIT &
UNZUFRIEDENHEIT MIT DEM ÄUSSEREN
• Unzufriedenheit mit dem Aussehen ist
verbunden mit
–
–
–
–
Geringem Selbstwertgefühl
Geringem Selbstvertrauen
Negativer Selbstbewertung
Sozialen und allgemeinen Ängsten
Probleme mit dem Äußeren können
PSYCHISCHE VERWUNDBARKEIT ERHÖHEN
UND SOZIALE NACHTEILE VERSTÄRKEN
indem es Folgendes begünstigt:
• Negative Selbstwahrnehmung
• Anfälliges Selbstbild und schwacher Sinn für den
Selbstwert
• Fragen der Identität
• Suboptimale soziale Funktionsfähigkeit durch
– einen Mangel an sozialen Fähigkeiten (wegen des
Selbstbewusstseins )
– Soziale Angst
Selbstbild & Selbstwertgefühl
• Ein stabiles, ausgeglichenes Selbstbild leitet aus
einer Vielzahl von Bereichen eine Wertschätzung
des Selbsts ab; zum Beispiel Leistungen in Schule
oder Beruf, Freundschaften, sportliche
Fähigkeiten und Freizeitaktivitäten, ebenso wie
das eigene Erscheinungsbild
• Ist eine dieser Komponenten negativ beeinflußt
(zum Beispiel durch abfällige Kommentare
Anderer über das eigene Äußere), kann aus den
anderen Bereichen dennoch das Selbstwertgefühl
genährt werden…
Ausgeglichenes Selbstbild
Anderes
Aussehen
Sport
Es macht Spaß mit
mir zusammen zu
sein
Bildung
Gute soziale
Fähigkeiten
Anfälliges Selbstbild
• Als Ergebnis des Drucks durch die Medien, die
Mode- und Kosmetikbranche, stützen sich
Definition und Bewertung des Selbst
(Selbstbild) und das damit verbundene
Selbstwertgefühl heute oft nur auf das
Aussehen
• Dies erhöht ihre Anfälligkeit für ein geringes
Selbstwertgefühl, da sie nur auf wenige
andere Bereiche zurückgreifen können
Anfälliges Selbstbild
Anderes
Aussehen
Identität & Erscheinung
• Identität wird zum Teil aus der
Erscheinung abgeleitet - Normen
des Aussehens beziehen sich auf
gemeinsame Sitten, Gebräuche
und kulturelle Werte, die auf
Staatsangehörigkeit und Herkunft,
ethnischer Zugehörigkeit und
Religion basieren
• Menschen unterliegen dem Druck
der sozial definierten Normen des
Äußeren, um einer Gruppe
zugehörig zu sein oder um einen
Status zu vermitteln
4. REAKTIONEN DER ANDEREN
Diese können beinhalten
a) Stereotypisierung anhand des Äußeren
 von Profis
 von Kollegen
 von potenziellen ArbeitgeberInnen
b) Gespräche über das Aussehen unter
KollegInnen, in der Familie
c) Soziale Beziehungen werden ausgesucht (z.B.
Wahl der Freundschaften) auf Basis des Äußeren
a) Stereotypisierung
• Menschen haben eine angeborene Tendenz,
andere auf Grundlage äußerer Merkmale zu
kategorisieren
• Die Beurteilung aufgrund Stereotypen
unterliegt den Charakteristika, welche sozial
hoch bewertet, gewünscht und akzeptiert
werden
• Diese Beurteilungen werden von kulturellen
und religiösen Vorstellungen und sozialen
Normen beeinflusst
Woher kommen Stereotypen?
Family
Friends
Media
Familie
• Durch das Formen von
Einstellungen und
Verhaltensweisen
• Durch Kommentare, die
über das Aussehen
gemacht werden
• Durch Einfluss auf Essund Bewegungsmuster
FreundInnen
• Gruppendruck, Normen der KollegInnen zu
entsprechen
• Wahl der Freundschaften
• vermehrte Gespräche über das Äußere
• Hänseleien; Mobbing
Mobbing
• Ist während der ganzen
Lebenszeit möglich
– Bildungseinrichtungen
melden, dass 20 - 25%
der KlientInnen bereits
Erfahrung mit Mobbing
haben.
– 21% sagen, dass
Mobbing ein Thema an
ihrer Arbeitsstelle ist
(Kongress der Gewerkschaften, 2008).
• Mobbing basiert häufig
auf Grundlage folgender
Eigenschaften
–
–
–
–
–
Erscheinungsbild
Behinderung
Sexuelle Orientierung
Intellekt
Sozio-ökonomischer
Hintergrund
– Kultureller oder
religiöser Hintergrund
Mobbing
• Untersuchungen zeigen dass SchülerInnen mit
sichtbaren und nicht-sichtbaren Behinderungen
stärker Mobbing erfahren als nicht-behinderte
Gleichaltrige (Carter and Spencer, 2006).
• Nachforschungen haben weiter gezeigt, dass
Lernende, die einer ethnischen Minderheit in
einer Schule angehören, stärker gemobbt
werden, als jene, die der ethnischen Mehrheit
angehören (Graham, 2006). Oft wird durch das
Aussehen auf die Herkunft geschlossen.
Media
• Durch Vermittlung
eines idealen Äußeren
durch TV, Zeitschriften,
Kino, Werbung und Internet
• durch Artikel , die "Fehler"
im Aussehen identifizieren
• Werbungen für Produkte,
die diese ‘Fehler ’
korrigieren
• Werbungen und
Berichte, die die Vorzüge
kosmetischer Chirurgie
anpreisen
Der Bösewicht in Disney-Film 2013 "Lone Ranger" hat eine Lippenspalte
Stereotypisierung anhand des Äußeren
• Mädchen verbinden Dünn-Sein mit glücklicher und
gesünder Sein, besserem Aussehen und mehr Erfolg
bei den Jungs (Wertheim und andere., 2009)
• Negative Stereotypen/ ein Stigma assoziiert man mit
einer sichtbaren Entstellung
• Diese Stereotypisierung kann in Stigmatisierung
umschlagen und eine Person ganzheitlich entwerten
ABER……UNSERE SPONTANE STEREOTYPISIERUNG (die oft
anhand des Äußeren stattfindet) IST MEISTENS FALSCH
Den ersten Eindruck beeinflussen
(Was kann man beim ersten "Hallo"
tun?)
• Beim ersten Eindruck zählt natürlich auch das
Optische... aber nach den ersten 10-15
Sekunden kommen auch andere Faktoren ins
Spiel
• Andere Faktoren bestimmen
den Eindruck ebenso, wie etwa:
– Lächeln
– Blickkontakt
– Soziale Kompetenzen
DISKUSSION
• Welche Arten von stereotypen Urteilen könnten
über Auszubildende aus sozial benachteiligten
Gruppen gemacht werden?
• Von wem?
• Was könnten die Auswirkungen dieser
stereotypen Urteile sein?
• Wie könnten die TrainerInnen und Auszubildenden
das Urteil beeinflussen:
1. zum Zeitpunkt, da es gefällt wird?
2. Danach?
b) Unterhaltungen über das Aussehen
& Vergleiche des Äußeren
• 'Unterhaltungen über das Äußere' beziehen sich auf
Kommentare und Gespräche über die eigene
Erscheinung, oder das Aussehen der Anderen. Diese
laufen in der Regel abschätzig ab (z.B. “Ich sehe so
furchtbar aus”; “Ich bin so fett”; Meine Haut sieht so
schrecklich aus’’)
• 'Vergleiche' des Äußeren meint das Vergleichen (meist
negativ) des eigenen Erscheinungsbildes oder das der
Anderen mit einem idealen Erscheinungsbild (z.B.
Models in den Medien) oder einem bestimmten "Ziel"
(wie etwa eine Berühmtheit)
Beide Phänomene sind häufig bei älteren Jugendlichen
und jungen Erwachsenen zu finden. Beide tragen zur
Körperunzufriedenheit bei.
Aufgabe
• Wo finden im Rahmen der Berufsberatung
oder Berufsausbildung Unterhaltungen über
Aussehen statt?
• Sind Ihnen solche Gespräche schon unter
KollegInnen und/oder Lernenden aufgefallen?
• Was könnte unternommen werden, um solche
Unterhaltungen zu unterbinden?
TIPPS & TRICKS UM GEREDE ÜBERS
ÄUSSERE ZU MINIMIEREN
• Wechseln Sie das Thema; lenken Sie es in eine andere
Richtung
• Konzentrieren Sie sich auf die Qualitäten einer Person
(z.B. ihre Persönlichkeit) und nicht ihr Aussehen
– Sie/er ist freundlich, großzügig, hat ausgeprägten Sinn für
Humor
• Vermeiden Sie Werturteile (z.B. "schön", "sieht toll
aus") und konzentrieren sich stattdessen auf Fakten
– Größer; kleiner
• Führen Sie eine Unterhaltung über Gesundheit statt
über das Äußere
– Ermutigen Sie die Lernenden zu trainieren, um Fitness und
Gesundheit zu verbessern - und nicht, um ihr Gewicht zu
reduzieren
TIPPS & TRICKS ZUM VERGLEICHEN
DES ÄUSSEREN
• Es ist schwer, Vergleiche ganz zu vermeiden - das
tun wir alle, aber .....
• Ermutigen Sie Ihre Auszubildenden, realistische
Ziele für ihre Vergleiche zu wählen, z.B.
– Menschen ihrer eigenen Alters- & Berufsgruppe
– Lieber die eigene Umwelt als Berühmtheiten
• Beherzigen Sie dieses Prinzip auch für sich selbst!
c) Soziale Beziehungen
• Forschungen haben ergeben, dass Kinder und
Jugendliche attraktive SpielkameradInnen,
FreundInnen und auch PartnerInnen für akademische
Projekte bevorzugen (zB. Boyatzis, Baloff & Durieux,
1998)
• Das Äußere ist ein möglicher Einflussfaktor für die
Wahl von Freundschaften und Arbeitsgruppen in der
Klasse
• Soziale Kontakte sind ein guter Weg, den Abbau von
Stereotypen zu fördern - falls Sie also befürchten, dies
könnte geschehen, stellen Sie sicher, dass diese
"Risikogruppe" in Arbeitsgruppen aufgenommen wird
MÖGLICHE AUSWIRKUNGEN VON AUSSEHEN,
STEREOTYPISIERUNG & UNZUFRIEDENHEIT MIT DEM
AUSSEHEN
• Soziale Ausgrenzung auf der Grundlage der
Erscheinung
• Reduzierte Wahrscheinlichkeit einer Anstellung
• Risiken für das Wohlbefinden
• Unzufriedenheit mit dem Aussehen bei
Auszubildenden und/oder das Äußere
betreffende bestehende Präferenzen durch
KollegInnen (oder TrainerInnen) können
bestehende Ungleichheiten/ Schwierigkeiten/
Herausforderungen verstärken
WIE MAN HERAUSFORDERUNGEN, DIE FRAGEN
DES AUSSEHENS BETREFEFN, BEGEGNET
• Regen Sie eine Diskussion an über Aussehen-bezogene
Normen im "Gastland" der MigrantInnen
• Klären Sie Ihre Auszubildenden über die Entstehung
der Stereotypisierung & des ersten Eindrucks auf, und
auch wie man dies beeinflussen kann
• Treten Sie dafür ein, Gespräche über Äußerlichkeiten
zu reduzieren
• Ermutigen Sie, geeignete Ziele für einen optischen
Vergleich zu finden
• Fördern Sie die soziale Eingliederung in Arbeitsgruppen
ZUSAMMENFASSUNG
• Kulturelle und religiöse Überzeugungen und
soziale Normen können Selbstwahrnehmung
und Reaktionen der Anderen in Bezug auf das
Aussehen einer Person, beeinflussen
• Das Äußere spielt eine Rolle bei Reaktionen
der Anderen (z.B. hinsichtlich der
Stereotypisierung und des ersten Eindrucks)
• Belange rund um das Äußere können soziale
Benachteiligung noch verschlimmern
Äußere & soziale Benachteiligung
Versagen in der Schule
Psychische Gesundheit
Arbeitslosigkeit
ZUSAMMENFASSUNG
• TrainerInnen und BeraterInnen haben Möglichkeiten
positive Resultate durch :
– Verbesserung des Verständnisses der Werte,
Überzeugungen und Normen der verschiedenen Kulturen
und Ethnien in Bezug auf Aussehen und/oder Entstellung
– Sensibilisierung von Auszubildenden und KollegInnen über
Prozesse der Stereotypisierung und das Entstehen von
Eindrücken
– Entschlossenes Auftreten gegen Gespräche über Aussehen
– Ermutigen geeigneter Vergleiche des eigenen
Erscheinungsbilds
zu optimieren