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Allgemeine Psychologie II (Motivation, Emotion, Lernen)
Themen für BSc- und MSc-Arbeiten
4 verschiedene Themenkomplexe aus dem Bereich der sozialen, affektiven und
kognitiven Neurowissenschaften:
1.
Emotion-Kognition-Interaktion (B.Sc. /M.Sc.)
2.
Politische Kognition (insb. Konservatismus) (B.Sc. /M.Sc.)
3.
Gedächtnis für Namen und Gesichter (B.Sc. /M.Sc.)
4.
Neuronale Verarbeitung von Schönheit/Ästhetik (B.Sc. /M.Sc.)
5.
Hirnelektrische Korrelate der Sprachverarbeitung (M.Sc)
Emotion-Kognition-Interaktion
Paradigmen wie Evaluatives Priming, soziale Konformität, Gaze Cueing, Flanker
Task, Inattentional Blindness, Attentional Blink
z.B. Gaze Cueing (kürzere RT, evtl. auch positivere Bewertung) für gecuetes Objekt
Rolle der Valenz des Gesichts, des Objekts, der Persönlichkeit der Vp (soziale
Ängstlichkeit, pos./neg. Emotionalität, Konservatismus)
Geschlecht Vp x Gesicht: Interaktion?, usw. (B.Sc./ M.Sc.)
Emotion-Kognition-Interaktion
Evaluatives Priming, soziale Konformität
wunderbar
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Valenter Prime
Zielreiz (zu beurteilen)
positivere Zielreiz-Urteile nach positiven Primes/Gruppenmeinungen
paradoxer Effekt der Verarbeitungstiefe: stärkerer Einfluss auf die Urteile, wenn Prime
unbeachtet bleibt, vgl. mit beachtet!
z.B. Attentional Blink Aufgabe (B.Sc./M.Sc.)
Mechanismen sozialer Konformität
Führt soziale Konformität schon zu veränderter Wahrnehmung? (EEG; M.Sc.)
analog zu Asch‘s Linienparadigma: Sinustöne um 1000 Hz beurteilen (hoch, mittel, tief)
Ein Ton mittlerer Höhe (1000 Hz) wird eher als „hoch“ bzw. „tief“ fehlklassifiziert, wenn
eine entsprechende „Gruppenmeinung“ vorangeht
Wird der Ton aufgrund der Gruppenmeinung bereits anders wahrgenommen?
N100-Komponente im hirnelektrischen Potential (EKP)
[µV]
990 Hz
1000 Hz
1010 Hz
200
400
600
[ms]
Affekt, Kognition und Politische Einstellung
insb. Konservatismus ↔ höheres Sicherheitsbedürfnis ↔ höhere Sensitivität für
Unangenehmes
Fehlerverarbeitung/medial-frontale Monitoring-Aktivität und Konservatismus (Amodio et
al., 2007; Weissflog et al., 2013) (→ Verhaltensstudie B.Sc.; EEG-Studie M.Sc.)
Konservatismus und frontale kortikale Asymmetrie (EEG → M.Sc.; aber auch
Verhaltensstudie mgl. (line bisection task → B.Sc.)
McLean et al. (2013): Konservative zeigen erhöhte Aufmerksamkeit für wütende Gesichter
(durchbrechen die räumliche Inhibition)
auch niedrigere Wahrnehmungsschwellen für wütende Gesichter bei Konservativen
nachweisbar? (→ Verhaltensstudie B.Sc./M.Sc.)
„Wer war das noch mal...?“ Gedächtnis für Namen und Gesichter
Namen sind extrem wichtig, aber deutlich schwieriger zu memorieren als andere
Informationen über Menschen (Cohen & Burke, 1993).
Unsere Hypothese: Reihenfolge der Darbietung von „Name“ und Gesicht ist von
Bedeutung!! (besseres Einlernen wenn Name vor Gesicht, als umgekehrt)
Klaus Uhlig
3 sec
1 sec
3 sec
(oder umgekehrt!)
aV: Wiedererkennensleistung
Geschlechtsunterschiede? (Haupteffekt W > M; Interaktion Geschlecht x Reihenfolge;
Interaktion Geschlecht Vp mit „Geschlecht Reiz“) → B.Sc.
im EEG: EKP-Unterschiede für identische Reize (Namen, Gesichter) je nach Reihenfolge;
EKP-Prädiktoren der Wiedererkennensleistung → M.Sc.
Is beauty really quick? EEG-Korrelate der Verarbeitung von Schönheit
In früheren EEG-Studien fanden wir, dass die „Schönheit“ von (Landschafts-) Bildern
bereits sehr früh ( 100 ms) neuronal repräsentiert wird.
Übertragung auf Attraktivität von Gesichtern (vgl. Pizzagalli et al., 1999, 2002: größere
P100 und N100-Komponenten für attraktive Gesichter)
Problem: mit Attraktivität konfundierte visuelle Eigenschaften?
Lösung: neues Hinweisreiz-Paradigma, identisches Gesicht einmal als „schön“, einmal als
„unschön“ angekündigt; Vp soll (schnell) angeben, ob Ankündigung richtig/falsch war
Erwartung: geringere RT für unerwartet schöne (1) als für unerwartet unschöne
Gesichter (2)
dementsprechend für (1) frühere Effekte der Cue-Validität im EEG, als für (2)
(M.Sc.)
Anm.: Bei EEG-Studien: Einführung in die Methodik des EEG/EKP
(Durchführung, Auswertung, Interpretation) durch uns inklusive!
VPA: eine neue lateralisierter EEG-Index für Sprachverarbeitung
Lange bekannt und durch viele MRT/PET-Studien gestützt: rezeptive
Sprachverarbeitung im Wernicke-Areal (Rechtshänder: links parieto-temporal)
aber: umfangreiche EEG-Literatur zur Sprachverarbeitung seit ca. 1980 betrachtet nur
unlateralisierte EEG-Aktivität („N400-Komponente“)
Gibbons et al. (2014): post-hoc-Nebenbefund: tiefere Verarbeitung von Wörtern ging mit
stärkerer links-parietaler EEG-Aktivität einher (VPA, verbal posterior asymmetry)
1.3
0 x 10-6 V
-1.3
0
100
200
300
400
500
[ms]
Systematische experimentelle Beforschung der VPA (Effekte der Manipulation der
Aufmerksamkeit; sowie Materialeffekte (seltene vs. häufige Wörter, vs. Nonwörter,
vs. Zahlenstrings, etc.)
(M.Sc.)
Allgemeine Psychologie II (Motivation, Emotion, Lernen)
Themen für BSc- und MSc-Arbeiten
1. Emotion-Kognition-Interaktion
2. Politische Kognition (insb. Konservatismus)
3. Gedächtnis für Namen und Gesichter
4. Neuronale Verarbeitung von Schönheit/Ästhetik
5. Hirnelektrische Korrelate der Sprachverarbeitung
Wenn Sie Interesse an einem der Themen haben (oder auch eigene Ideen, die gut
passen!), schreiben Sie uns einfach eine Email:
-Prof. Dr. Henning Gibbons ([email protected])
-Robert Schnuerch, M.Sc. ([email protected])