Der türkische Gesandte in Prag 1620 und der

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Transcript Der türkische Gesandte in Prag 1620 und der

Der türkische Gesandte in Prag 1620 und der
Briefwechsel des Winterkönigs mit Sultan Osman II.
Von
H.
Forst.
Im ersten Bande seines bekannten Werkes „Tilly im dreissigjährigen Kriege" hat Onno Klopp den Text eines Briefes, welchen
Pfalzgraf Friedrich Y. als König von Böhmen unter dem 12. Juli
1620 an den Sultan Osman II. richtete, nach einer gegenwärtig im
kgl. Staatsarchive zu Osnabrück vorhandenen Abschrift veröffentlicht l ).
Dieselbe findet sich in einem Aktenheft, welches noch Abschriften von
vier anderen auf die Verhandlungen der Pforte mit Friedrich und den
böhmischen Ständen bezüglichen Schriftstücken enthält. Es ist auffallend, dass 0. Klopp die letzteren nicht beachtet hat, obwohl dieselben, soviel ich sehe, bis jetzt nirgends veröffentlicht sind. Daher
dürfte es gerechtfertigt erscheinen, wenn ich den ganzen Inhalt des
Heftes den Fachgenossen zur Prüfung vorlege in der Hoffnung, damit
wenigstens einen Anstoss zu weiteren Nachforschungen in den grösseren
Archiven zu geben.
Das angeführte Aktenheft gehört zu der Korrespondenz, welche
der aus der Geschichte des böhmischen Aufstandes bekannte ehemalige
Statthalter Wilhelm Slawata während seines Aufenthalts in Bayern
in den Jahren 1621—1623 mit dem Grafen Franz Wilhelm von
Wartenberg, Obersthofmeister des Kurfürsten Ferdinand von Köln,
') 0. K l o p p , Tilly im dreissigjährigen Kriege (Stuttgart 1861) Bd. I.
S. 519. Der dreissigj ährige Krieg bis zum Tode Gustav Adolfs (Paderborn 1891)
Bd. I. S. 515 ff.
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führte !). Graf Wartenberg, geboren 1593, war der älteste Sohn des
Prinzen Ferdinand von Bayern (Bruder Herzog Wilhelms V.) aus dessen
morganatischer Ehe mit Maria von Petlenbeck 2 ). Zum geistlichen Stande
bestimmt, erhielt Franz Wilhelm schon in früher Jugend die Propstei AltOetting und andere Pfründen, trat aber nach vollendeten Studien in
den Staatsdienst und bekleidete am Hofe des Herzogs Maximilian das
Amt des Präsidenten der Rathscollegien, bis er 1621 von Maximilians
Bruder, dem obengenannten Kurfürsten Ferdinand, als Obersthofmeister
nach Bonn berufen wurde. Später, im Jahre 1625, bestieg er den
bischöflichen Stuhl von Osnabrück, zeigte sich als energischen Vorkämpfer der Gegenreformation, wurde 1633 vertrieben, 1648 wieder
eingesetzt, erhielt ausserdem das Bisthum Regensburg und starb 1661.
Nach seinem Tode wurden seine in Osnabrück vorhandenen Briefschaften, darunter die vorliegende Korrespondenz mit Slawata, von
dem Osnabrücker Domkapitel in Verwahrung genommen und verblieben
im Archive des Kapitels bis zur Säkularisation des Hochstifts im
Jahre 1803; damals kam das Archiv des Kapitels zum grössten Theile
in den Besitz der hannoverschen Regierung und wurde schiesslich dem
Archive der Landdrostei zu Osnabrück (dem jetzigen kgl. Staatsarchive
daselbst) einverleibt 3 ).
Slawata, der im Jahre 1620 glücklich aus Böhmen entkommen
und dann, wohl im Auftrage Kaiser Ferdinands II., nach Bayern gegangen war, hielt sieh, wie seine Briefe zeigen, abwechselnd in
München und Passau auf. In München scheint er Franz Wilhelm
kennen gelernt zu haben. Als letzterer, wie oben erwähnt, nach
Bonn gegangen war, begann zwischen beiden ein lebhafter Briefwechsel, der sowohl Fragen der Politik wie persönliche Angelegenheiten behandelt. Slawata pflegte regelmässig Abschriften der
ihm aus Wien zukommenden politischen Nachrichten an Franz
Wilhelm zu senden, und letzterer erwiederte mit ähnlichen Mittheilungen. Viele der mir vorliegenden Briefe Slawatas enthalten überhaupt nur den Hinweis auf die beigefügten „Avisen"; letztere sind
') Dieser Umstand ist 0. Klopp entgangen, weil das Begleitschreiben Slawatas
sich früher in einem anderen Aktenfascikel befand als die vorliegenden Abschriften.
2
) Vgl. Β. A. G o l d s c h m i d t , Lebensgeschichte des Kardinal-Priesters
Franz Wilhelm, Grafen von Wartenberg, Fürstbischofs von Osnabrück und Regensburg (Osnabrück 1866) S. 3 ff., sowie den Aufsatz von H. M e u r e r in den
.Mittheilungen des historischen Vereins zu Osnabrück· Bd. X. (Osnabrück 1875)
S. 250 ff.
8
) Eine für die »Publikationen aus den preussischen Staatsarchiven« bestimmte Ausgabe der politischen Korrespondenz Franz Wilhelme befindet sich in
Vorbereitung.
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leider zum grössten Theil jetzt nicht mehr vorhanden. Anfangs wurde
die Korrespondenz in deutscher Sprache geführt; seit dem August 1622
aber tritt an deren Stelle die italienische. Den Anlass zu diesem
Wechsel scheint eine Etikettenfrage gegeben zu haben. Slawata war
nämlich im Jahre 1621 von Ferdinand II. in den Keichsgrafen stand
erhoben worden und beanspruchte nun die Anrede „Hoch- und wohlgeborener Graf", während Franz Wilhelm ihn nur „Wohlgeborener
Graf" titulieren wollte. Wohl um diese Schwierigkeit zu umgehen,
wählte zuerst Franz Wilhelm für seine Briefe das Italienische mit der
einfachen Anrede „Illustrissimo signore", und Slawata antwortete dann
in gleicher Weise. Sowohl bei den deutschen wie bei den italienischen
Briefen Slawatas ist der Text von Sekretären geschrieben; nur die
Unterschrift zeigt Slawatas eigene Hand.
Die uns hier beschäftigenden Aktenstücke über die Unterhandlungen der Pforte mit König Friedrich uud den böhmischen Ständen
hat Slawata während eines vorübergehenden Aufenthaltes in Wien mit
einem vom 26. September 1622 datierten Briefe, der ausserdem noch
eine Anzahl anderer, gegenwärtig nicht mehr vorhandener Beilagen
hatte, an Franz Wilhelm geschickt; sie scheinen also Slawata selbst
erst um diese Zeit mitgetheilt worden zu sein. Um die Frage, in wie
weit sie als authentisch anzusehen sind, zu lösen, müssen wir zunächst
untersuchen, wie weit ihr Inhalt mit anderweitig vorliegenden Nachrichten sich in Einklang bringen lässt.
Wir wissen, dass nicht bloss die Nebenländer der böhmischen
Krone, Mähren, Schlesien und die Ober- und Niederlausitz, sondern
auch die mit Ferdinand unzufriedenen protestantischen Stände von
Ober- und Niederösterreich sich dem Aufstande angeschlossen hatten,
dass ferner im Königreich Ungarn eine starke Opposition gegen
Ferdinand hervorgetreten war und dass der Fürst von Siebenbürgen,
Bethlen Gabor, dies benutzt hatte, um in Ungarn einzufallen. Während
die böhmischen Stände ein Bündniss mit Bethlen Gabor schlossen, die
Absetzung Ferdinands aussprachen und den Pfalzgrafen Friedrich zum
Könige wählten, fand Ferdinand Hülfe bei König Philipp III. von
Spanien und Sigismund von Polen ; letzterer gestattete, dass Ferdinands
Offiziere in Polen Schaaren von Kosaken anwarben und mit diesen in
Ungarn und Böhmen einfielen. Da aber ein grosser Theil von Ungarn
damals unmittelbar unter türkischer Herrschaft stand und der Fürst
von Siebenbürgen türkischer Vasall war, so hatten beide kriegführenden
Theile das grösste Interesse, die Pforte für sich günstig zu stimmen.
Der kaiserliche Gesandte in Konstantinopel, Freiherr v. Mollart, bemühte sich, die türkischen Staatsmänner zu wohlwollender Neutralität
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und womöglich zum Einschreiten gegen Bethlen zu bewegen. Bethlen
seinerseits suchte sich bei der Pforte zu rechtfertigen und die Erlaubnis zur Annahme der ihm von den Ungarn angebotenen Königswürde zu erhalten ; die Osmanen selbst in den Kampf hineinzuziehen,
erschien ihm bedenklich. König Friedrich und seine Rathgeber aber
sahen bald ein, dass die ihnen zu Gebote stehenden Streitkräfte nicht
ausreichten, um dem Kaiser und dessen Bundesgenossen die Spitze zu
bieten, und dass es zunächst darauf ankam, jenem die polnische Hülfe
zu entziehen. Friedrich sandte deswegen im Jannuar 1620 einen
diplomatischen Agenten, namens Bitter, nach Konstantinopel, um Verbindungen mit der Pforte anzuknüpfen. Bitter traf dort, yon feinem
Gesandten der ungarischen Stände begleitet, im April ein und erhielt
eine Audienz bei Sultan Osman II. Dieser antwortete günstig auf
Bitters Anbringen und ordnete den Tschausch Mehemet Aga an Friedrich
ab. Der Tschausch kam am 3. Juli in Prag an und wurde am 5. von
Friedrich in feierlicher Audienz empfangen
Hier setzen nun die von Slawata mitgetheilten Aktenstücke ein.
Das erste derselben ist als die Anrede bezeichnet, welche der Tschausch
bei der Audienz hielt. Inhaltlich stimmt es mit einem deutsch abgefassten, von Gindely auszugsweise mitgetheilten Berichte, der sich im
kgl. bayrischen Staatsarchive zu München befindet, im wesentlichen
überein, giebt aber die Versprechungen des Türken in Bezug auf
Waffenhülfe genauer an : der Tschausch erklärt, sein Herr sei bereit,
den König Friedrich auf Verlangen mit 60.000 Mann zu unterstützen
und ausserdem ein Heer von 400.000 Mann gegen Polen zu senden,
um diesen Staat für die Einfalle der Kosaken in Böhmen zu bestrafen.
Darauf folgen in dem Aktenhefte die Briefe des Sultans und des
Grossveziers an König Friedrich und die Stände der vereinigten sieben
Provinzen : Böhmen, Mähren, Schlesien, Ober- und Niederlausitz,
Ober- und Niederösterreich. Beide Briefe sind vom 30. April 1620
datiert. Der Sultan schreibt, dass er durch Friedrichs Boten, sowie
dnrch die Berichte Bethlen Gabors von der Erhebung der Provinzen
gegen den Tyrannen Ferdinand und von der Wahl Friedrichs vernommen habe, dass er das Vorgehen der Stände billige und seinen
Diener Mehemet Aga beauftragt habe, sich über den Stand der Dinge
zu unterrichten; er fordert den König und die Stände auf, eine feierliche Gesandtschaft an ihn zu schicken 2). Gleichen Inhalts ist das
') Gindely, Geschichte des dreissigjährigen Krieges Bd. III, S. 161, 178—181.
) Nach der Angabe von Senckenberg. (Häberlins Neuere teutsche ReichsGeschichte Bd. 24 S. 473) hat Slawata dieses Schreiben des- Sultans in seine
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Schreiben des Grossveziers ; dasselbe enthält ausserdem die Mittheilung,
dass der Pascha von Ofen angewiesen sei, für die zu erwartende Gesandtschaft in jeder Hinsicht Sorge zu tragen, insbesondere auch die
Aufträge der Gesandten zu prüfen und etwa nothwendige Ergänzungen
zu bezeichnen, damit die Verhandlungen nachher um so rascher zum
Ziele geführt werden können.
Das vierte Schriftstück ist ein langer, in 21 Artikel getheilter
Bericht, ohne Datum, über Verhandlungen des Tschausch mit den
böhmischen Grossen. Der Berichterstatter bindet sich an keine sachliche Ordnung, sondern erzählt abwechselnd von Staatsgeschäften und
von Einzelheiten des geselligen Verkehrs. Zweimal (Art. 2 und 17)
findet sich die Angabe, dass die böhmischen Stände sich zu einem
jährlichen Tribut von 700-000 Thalern an die Pforte bereit erklärt
hätten. Auch auf die Verhandlungen mit Bethlen Gabor geht der
Bericht ein ; danach haben die Böhmen 200.000 Thaler für Bethlen
angewiesen und verlangen dagegen ungarische und türkische Hülfstruppen gegen Sachsen und Bayern, sowie einen Einfall in Kärnthen
und Steiermark (Art. 6, 10—15). Mit besonderer Ausführlichkeit verweilt der Berichterstatter aber bei den Gesprächen des türkischen Abgesandten mit den böhmischen höchsten Beamten. Ausführlich schildert er, wie bei einem Trinkgelage der Türke nach der Sitte seines
Landes sich dem Oberstburggrafen Berka zum Sohne anbot und dafür
nur das Eingeständnis verlangte, dass Kaiser Ferdinand zur Hölle
verdammt sei, was Berka bereitwillig bekräftigte (Art. 4). Noch
blasphemischer lautet eine Aeusserung des Grafen Thum (Art. 19).
Der Türke lässt sich auch von dem Oberstlandrichter Budowec das
Fenster zeigen, aus welchem die kaiserlichen Statthalter hinausgeworfen
worden waren, und ertheilt aus diesem Anlass grausame Rathschläge,
welche Budowec dankend entgegennimmt (Art. 20). Ueberhaupt bemüht sich der Berichterstatter, den Hass der Böhmen gegen den Kaiser
mit den lebhaftesten Farben zu schildern. Dass er selbst zu den
Gegnern des Aufstandes gehört, beweist namentlich seine bittere Verwünschung Thums (Art. 19).
An fünfter Stelle endlich folgt in Slawatas Abschriften der von
0. Klopp veröffentlichte Brief Friedrichs an den Sultan.
Zunächst lallt hierbei auf, dass die vier ersten Stücke in italienischer Sprache geschrieben sind, der Brief Friedrichs dagegen in lateinischer. Ferner wird nur bei dem Briefe des Sultans der italienische
Memoiren aufgenommen. Leider ist mir die von Jirecek besorgte Auegabe dieser
Memoiren nicht zugänglich.
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Text ausdrücklich als Uebersetzung bezeichnet, nicht aber bei dem
Briefe des Grossvezirs und bei der Rede des Gesandten. Italienisch
sind auch die Zwischenbemerkungen, welche die einzelnen Stücke mit
einander verbinden. Nun war das Italienische damals Diplomatensprache in gleichem Maasse, wie heute das Französische ; es ist daher
wohl anzunehmen, dass die höheren böhmischen Beamten gleich Slawata
jener Sprache mächtig waren und sich derselben für den Yerkehr mit
dem Türken bedienten, sowie dass letzterer eine italienische Uebersetzung von dem Briefe des Sultans entweder mitgebracht hatte, um
dieselbe mit dem Original zusammen zu überreichen, oder sie in Prag
selbst anfertigte. Ebenso ist bei dem Schreiben des Grossveziers der
italienische Text für eine Uebersetzung zu halten, obwohl der Abschreiber dies nicht ausdrücklich sagt. Nur bei dieser Annahme ist
es erklärlich, dass in beiden Schreiben zuerst das Jahr nach türkischer,
dann aber das volle Datum nach christlicher Zählung angegeben ist;
wir haben hierin eine Zuthat des Uebersetzers zu sehen.
Der Inhalt der Schriftstücke giebt keinen Anlass zu Bedenken
gegen die Echtheit. Zwar hat man auf kaiserlicher Seite anfangs die
türkische Gesandtschaft für einen von Bethlen in Sinne gesetzten
Schwindel gehalten J ) ; dass diese Annahme aber unrichtig war, bewies
der glänzende Empfang, welchen die darauf von König Friedrich an
die Pforte abgeordnete feierliche Gesandtschaft in Konstantinopel fand,
und das Bündnis, welches infolge dessen zu Stande kam. Nur ein
Punkt erscheint dabei zweifelhaft. Nach den Angaben des vierten
Schriftstückes haben die böhmischen Stände sich zu einem jährlichen
Tribut an die Pforte bereit erklärt, und dasselbe Versprechen giebt
König Friedrich in seinem Briefe an den Sultan. Dagegen berichten
die kaiserlichen Diplomaten aus Konstantinopel, dass in dem Bündnisvertrage die Pforte keinen jährlichen Tribut, sondern nur von fünf
zu fünf Jahren eine Gesandtschaft mit Geschenken verlangt habe 2 ).
Nun ist kaum anzunehmen, dass die Pforte auf einen bereits ausdrücklich zugestandenen Jahrestribut nachträglich verzichtet haben
sollte ; anderseits ist es aber möglich, dass die kaiserlichen Diplomaten
in diesem Punkte ungenau unterrichtet waren. Ausserdem hat derjenige, welcher die vorliegenden Aktenstücke zusammenstellte, schwerlich das nach Konstantinopel gesandte Originalschreiben vor sich
gehabt, sondern nur ein in Friedrichs Kanzlei verbliebenes Concept,
welches vielleicht bei der Ausfertigung abgeändert wurde.
') Gindely III, S. 156.
) Gindely III, S. 183.
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Die's führt uns endlieh auf die Frage, wie denn Slawatas Gewährsmann zur Keuntnis der vorliegen Aktenstücke kam und ob sich noch an
anderen Orten Abschriften derselben nachweisen lassen. Hurter führt eine
im österreichischen Staatsarchive vorhandene „Abschrift des Schreibens
des Grossvezirs an den Pfalzgrafeii vom 30. April 1620" an 1 ); dies passt
auf das dritte der vorliegenden Aktenstücke. Gindely ferner hat "im
bayerischen Staatsarchive einen Briéf Friedrichs an den Sultan vom
12. Juli 1620 gefunden 2 ). Wir wissen nun, dass nach der Schlacht
am weissen Berge sowohl die Kanzlei Friedrichs wie diejenige seines
Ministërs, des Fürsten Christian von Anhalt, in die Hände der Sieger
gefallen war. Die; Papiere Christians nahm Herzog Maximilian von
Bayern an sich ; das Archiv Friedrichs dagegen liess der Kaiser durch
zwei Reichshofräthe durchforschen ; dabei fanden sich auch die Akten
der Unterhandlung mit den Türken 3 ). Aus diesen müssen also die
drei ersten und das fünfté der vorliegenden Schriftstücke stammen ;
das vierte dagegen dürfte ein von einem kaiserlichen Kundschafter
erstattetér Bericht sein.
Auffallend ist es nur, dass in den zahlreichen von bayerischer
Seite gegen Friedrich veröffentlichten Flugschriften, welche gerade
seine Verbindung mit den Türken eingehend behandeln, von den vorliegëndèn Aktenstücken kein Gebrauch gemacht wird, soviel ich sehe.
Dass ausser Slawata und Franz Wilhelm niemand von dem Briefwechei
Friedrichs mit dem Sultan Kenntnis erhalten hätte, ist doch nicht anzunehmen, ebensowenig aber, dass die bayerischen Staatsmänner und
Publicisten aus persönlicher Rücksicht für den geächteten Pfalzgrafen
davon geschwiegen haben sollten. So bleiben nur zwei Erklärungen
möglich : entweder fürchtete man, der vorliegende Text von Friedrichs
Schreiben an den Sultan stimme nicht mit der nach Konstantinopel
gelangten Ausfertigung überein, seine Veröffentlichung würde also dem
Pfalzgrafen Anlass geben, die bayerische Regierung der Fälschung zu
beschuldigen — oder man trug auf kaiserlicher Seite Bedenken, die
Pforte durch Veröffentlichung der Briefe zu verletzen.
') Hurter, Geschichte Kaiser Ferdinands II. und seiner Eltern, Bd. VIII,
S. 227, Anm. 149.
2
) Gindely Bd. III, S. 190, erste Anmerkung. Diese Anmerkung scheint
allerdings, an falscher Stelle zu stehen und vielmehr zu S. 181 zu gehören; denn
in dem vorliegenden Texte des Briefes ist nur das Eintreffen des türkischen Abgesandten in Prag erwähnt. Nach freundlicher Mittheilung des kgl. Geheimen
Staatsarchives zu München hat sich die von Gindely angeführte Abschrift unter
den dortigen Beständen bisher nicht wieder auffinden lassen.
3) Hurter VIII, S. 607.
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Das mir zu Gebote stehende Material reicht zur Lösung dieser
sich erhebenden Fragen nicht aus ; ich muss mich begnügen, den Brief
Slawatas nebst der Beilage nachstehend zum Abdruck zu bringen.
1622, September 26, Wien i).
Graf S l a w a t a an Graf F r a n z W i l h e l m v o n W a r t e n b e r g .
(Original im Staatsarchive zu Osnabrück, Abschnitt 1, Nr. 45).
» Illustrissimo signore.
Due lettere gratiosissime di Vostra Serenità Illustrissima, una de gli
] 9 d' Agosto è 2) Γ altra di 11 corrente mi sono con l'ordinario passato
insieme capitate. Eingratiando molto à V. S. Jll. ma di si viva memoria
che di me retiene, della quale dalla parte mia può ben star anco assicurato (!), solo la supplico d' haver mi per iscuso, che questi giorni passati
habbia tralasciato due o tre ordinari di scriverle, il che ha caggionàto
alcune mie continue occupationi, eh' in questa corte mi sono venute per
le mani, si anco che fuora dell' avisi ordinarli non haveva materia di mandarle altre. Ho spedito le mie cose assai bene, il che dalle copie allegate
più à pieno intenderà 3 ). Hora me ne parto, piacendo à Dio, domani di
quà su le poste versò Possau, di la andarò à trovar à Ettning l'illustrissima signora mia madre è la mia consorte et insieme con loro ritornerò
alla patria, prima alli miei beni di Neuhaus, et di là à Praga, et ivi
attenderò d'essercitar gl' officii dell giudice magiore et dell presidente
della camera di quell regno, et aspettarò con il debito desiderio la venuta
di Sua Maestà Cesarea, porche S. M. è risolutissima di voler dal convento
di Ratisbona venir se ne à Praga et fermarsi ivi almeno un par d'anni;
et in che maniera constituirá il governo di quell regno, il tempo lo chiarirà.
Mando à V. S. Jll. ma l'ordine di S. M. Cesarea che questi giorni é
uscito per bandir fuora di Moravia gli Anabatisti, dei quali parechi mille
utriusque sexus si ritrovano 3). Mando anco copia d'una relation di quello
che passò con quel' ambasciator dell Turco, che ali tempo dell Federico
puochi mesi avanti quella segnalata vittoria era à Praga, et se bene hormai
sià cosa vechia, cori tutto ciò penso che non le darà fastidio di leger la.
Similmente mando una copia degl' articoli conclusi nella passata dieta
in Hungeria 3 ). Quello che di Ungheria superior si scrive, dalla inclusa
intenderà 3 ). Et con questo raccomandandomi alla disideratfi gratia di
V. S. Jll. ma , le prego da nostro signore Iddio ogni suo contento. Di
Vienna li 26 di 7br® 1622.
Di V. S. Jll. ma
servitore affettissimo
(ì. Slavata m. p. «
') Slawata war damals nach Wien gereist,- weil der Kaiser ihm dfe Statthalterschaft von Mähren angetragen hatte, er selbst aber, .wie es scheint,, liëber
in seine frühere Stellung zurückkehren wollte.
2
) Hier wie überhaupt habe ich die orthographischen Eigentümlichkeiten
der Vorlage
nach Möglichkeit beibehalten.
s
) Diese Beilagen fehlen. Ueber die Austreibung der Wiedertäufer vgl.
Gindely Bd. IV, S. 565.
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Beilage.
La propositione dell' ambasciador Turco fatta li 5 di Luglio ao. 1620
nella città di Praga in castello, nella prima udienza del Palatino all'hora
rè di Bohemia, de' Calvini offitiali, conti, baroni, nobili e molti altri.
»Articolo primo
Serenissimo rè di Boemia. Il mio potentissimo invittissimo e clementissimo imperatore saluta amichevole la Serenità Vostra. Il simile fà la
santità del beato muffti il hozza, il sopremo vezir bassa, il kiisla agasi e
tutti gl'altri bassa salutano e prosperano felicissimo possesso à Vostra
Serenità à (!) questo suo regno, e luonga vita e vittoria contro gli suoi
nimici.
Secondo articolo.
Essendo stato il mio potentissimo imperatore informato dall' ambasciador del Ferdinando, che V. Ser. ta non hà più il possesso di questo
regno, anzi hà informato Ί mio clementissimo imperatore falsamente, che
tutto questo regno s'ha reso humilmente all' ubbidienza del Fernando, e
hann' mandato via V. Ser. ta , di più eh' hanno fatto priggioni tutti quelli
che sono stati caggione, che lui è stato fatto rè di Boemia, et hanno lor
mandato ali Fernando, il quale farà lor dare la più crudel morte che si
può imagginare, e per questo effetto manda me suo humillissimo servitore
con questa legatione per informarmi della verità. Onde, serenassimo rè,
sia lodato Iddio che truovo Ί contrario di quella falsa informatione, eh' era
stata data da parte di quel buggiardo di Fernando al mio clementissimo
imperatore, e perciò V. Ser. t a ispedisca quanto prima ambasciadori da tutte
le sette provincie e gli mandi con esso meco al mio potentissimo imperatore,
acciò possa effettuare il tutto quanto la Ser. t a V. r a disidera per far restar
in una faccia oscura quelli, eh' hann' detto falso inganando '1 mio potentissimo imperatore, il qual non mancherà di castigargli.
Articolo terzo.
Il mio potentissimo imperatore s'offerisce con ogn' afifettionata amicitia, et amorevolmente gli fà saper, che chi sarà amico del rè di Bohemia,
sarà anco amico del mio potentissimo imperatore, et all' incontro chi sarà
nimico del rè di Boemia, sarà il mio potentissimo imperatore suo nimico.
Articolo 4 t o .
Promette il mio potentissimo Cesare Ί agiuto alla Ser. ta V. ra ogni
volta che gliene sarà di bisogna m | 60 combattenti tutti à cavallo, quali si
truovano già 'ntorno gli confini di Buda, e come V. ra Ser. ta li vorrà, havra
loro subito.
Articolo 5 t o .
Havendo inteso Ί mio clementissimo imperatore d' alcuni ambasciadori
degni di fede, che si ritruovan' alla splendida porta de la M. ta Sua, che
la Ser. t a V. r a è pencipe eh' osserva le promesse e la parola, per questo Ί
mio potentissimo imperatore desidera far una infinita pace con esso lei
coli' aggiuto di Dio, la qual havrà da durar insin' al fin del mondo, e non
una pace di vint' o trent' anni, poiché una terminata pace di qualche
tempo è falsissima pace, ch'inganna una e l'altra parte, mà la indeterUnauthenticated
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minata pace è quella che dà allegrezza cosi all' anima com' al corpo,
quando Ί popolo vive in una consolata, tranquilla e santa pace.
Sesto articolo.
Habbiamo inteso eh' i Polakhi fanno de' danni alle provincie di V. Ser.ta,
si com' han' fatto i Kosakhi alle terre del nostro potentissimo imperatore;
però sia più che sicura Ser. ta Y.ra, che quanto prima verrà Ί mio imperatore e farà un potentissimo essercito di quattro cento mille combattenti
per andar contra Polacchi et insegnargli con chi hann' da fare. E perciò
V.ra Ser.ta non se ne pigli 1' altro fastidio, poiché Ί Polacco havra adosso
la sua ruoina (!) s .
Seguita la lettera dell'imperator Turco interpretata etc.
»Sultan Osman per la gratia del grand Iddio in cielo imperatore e
sultano Ottomanno, Iddio in terra, invittissimo e potentissimo Cesare, rè
de' tutti gli rè del mondo, sommo imperatore e monarca del mondo, commandator de'tutti li rè e rè de 72 regnami, possessore dall'Oriente insin'
all' Occidente, gran imperatore dell' impero (!) Greco e potentissimo prencipe della nobilissima natione di Persia et Armenia, trionfattor di Gierusalemme e di tutta la Giudea etc. — Amico carissimo rè di Bohemia,
insieme con tutte l'unite sette provincie, Bohemia, Moravia, Silesia, Lusatia inferior' e superiore, Austria inferiore e superiore, con tutt' i baroni,
nobili, maggiori e minori, che sono sottoposti alla corona di Bohemia,
nostri fedeli diletti. Essendo comparso inanzi la potentissima et altissima
Mtà Nra il vostro corriere mandat' à noi colle lettere humilli e desiderate
mandar' ambasciadori alla splendissima porta della Mtà Nra con intentione
tale, d'haver la gratia e clemenza nostra con buona pace et amicitia, si
come del tutto il nostro fedelissimo amico e vasallo, il Betlehem Gabor,
prencipe di Transilvania n' hà dato piena informatione, quanto che desiderate, noi habbiamo colla clemenza e gratia nostra sentito et havuto
gran gusto e piacere, che tutte quelle provincie con il regno di Bohemia
son unite insieme, e si doglion' e lamentano della crudeltà e tirannia del
Fernando, atteso che non vi vuol mantener quel che v' hà promesso, per
quest' ancora voi vi sete liberati dalla sua tirannia, et havete eletto, creato
e coronato nuovo rè, cioè il Friderico Palatino di Eheno et elettore del
Impero, e del tutt' havete scacciato Ί Fernando da quel regno di Bohemia
questo, diciamo eh'havete fatto molto bene, poiché 'sendo lui stato mancator della sua promessa e parola, che cosa s1 haveva di aspettar da una
persona cieca, orba e da Dio segnalata, com' lui è? Non altro ch'ogni
male. Per questo noi non vi mancheremo colla nostra clemenza e potenza
e particolarmente al nostro carissimo rè di Bohemia Federigo, d' agiutarlo
con gente e con tutto quello che potra desiderare, se per sorte Ί Fernando lo volesse molestare ; benche quà alla Mtà Nra il suo ambasciadore
hà proposto molte cose, le quali noi teniam' per schiette buggie, contro
1' vostro rè e contra di voi altri baroni e nobili, che vi siate resi alla
sua ubbidienza, la qual cosa noi 'steniam' a creder, che cosi presto vi
siate resi di nuovo all' ubbidienza del detto Fernando, non essendo poca
cosa di far un rè nuovo e puoi ritornar al primo. E perciò commandiamo
hor' al nostro fedelissimo servitore Mehemet Aga, legato per la posta,
accioche si possi informare di tutta la verità, il quale come sarà arrivato,
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spedite lo quanto prima per beneficio vostro et accompagnatelo colli vostri
ambasciatori da tutte le sette provincie, accioche come saranno arrivati
avanti la presenza della M4i N ra et laveranno proposto tutto Ί negotio,
e sarà anco à soddisfattione nòstra, noi ancora colla clemenza nostra si
compiaceremo esservi amici e far con voi una indeterminata pace, e vi
vogliamo tenere con quelli ch'hanno sotto Ί loro dominio stati, regni e
paesi. Pero tutto quello che vi farà di bisogno in questo vostro importante negotio, n'intenderete minutamente dal mandato nostro legato et
anco di quello che vi scrive fedelissimente nostro servitore sopradetto
vesir Alli Bassa, poiché tutto quello che vi scrive, è tutta la nostra clementissima volontà e commandamento. Data nella residenza nostra imperiale in Constantinopoli l'ultimo giorne del mese Aprile, l'anno della
fede nostra del nostro profeta S t o Machumetto mille e vinti nove, e di
Christo Giesù 1620«.
Segue la lettera del sopremo vesir Alli Bassa.
»Alli Bassa suppremo vesire.
Illustrissimo rè di Bohemia, insieme con tutt' i confederati paesi,
Bohemia, Moravia, Silesia, Austria con tutti li generosi baroni nobili di
tutte quelle provincie, che son sottoposte alla corona di Bohemia, nostri
molt' amatissimi amici. Havendo noi inteso, che desiderano mandar ambasciatori alla Maestà del nostro invittissimo imperatore, si come per il
corriere loro capitan Henrigo
il quale colle lettere delle Signorie Vostre
mandato à noi et accompagnato con una persona qualificata dalla parte
del Betlehem Gabor, prencipe di Transilvania, amico fedelissimo e vasallo
del nostro potentissimo imperatore, habbiamo ben inteso la buon intentione,
che felicemente desiderano Τ negotio loro con ogni prospero fine. Qualmente tutte quelle provincie insieme con il regno ci sono unite in una
buona e giusta intentione, e ci son' liberati dalla tyrannia di Fernando,
di quel orbo e cieco, dico eh' han fatto molto bene, poiché lui non meritò
d f haber il regno di Bohemia, et hà ancor piacciuto alla Mtà del nostro
clementissimo imperatore, eh' havete discacciato lo via, e dove Ί nostro imperatore vi può agiutare, lo farà con la sua gratia e potenza. Con ciò
sia che desiderate mandar ambasciatori alla splendidissima Porta del nostro
potentissimo imperatore, cosi dal rè di Bohemia, come da tutte le sette
provincie, da tutti gli maggiori, minori, ricchi, poveri, grandi e piccoli,
e desiderate haver 1' amicitia del nostro potentissimo imperatore, e volete
mandar 1' ambasciatori co' presenti, con intentione per poter trattar il
negotio vostro et ottener quanto desiderate, cioè li commandamenti per il
bassà di Buda nostro carissimo fratello: dico che la serenissima Porta del
nostro clementissimo imperatore è sempre aperta, et ogn' uno che verrà,
sarà sempre ben venuto, poiché la parola, fede, promesse sue non state
sempre verissime, e mai non rifiaterà persona nissuna, sia qual si voglia,
che desidera venir ala Maestà del nostro potentissimo imperatore, e perciò
hora per le Signorie Vostre la Mtà Sua hà scritto e mandato commandamenti al bassa di Buda suo fedelissimo ministro e vicario, qualmente Ί
') Der pfalzische Agent Heinrich Bitter, vgl. Hammer-Purgstall, Geschichte
des Osmanischen Reiches Bd. II, S. 774. Hurter VIII, S. 227. Gindely III, S. 178.
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57?
Der türkische Gesandte in Prag 1620 etc.
rè di Bohemia nostro molt' carissimo amico con tutt' i suoi paesi e Provincie mandan ambasciatori, et arrivati che sarann' à Buda colli suoi presenti, cosi alli ambasciatori com' à tutta la sua famiglia siano fatti grandissimi honori e provisione di tutto quello che gli sarà di bisogno, tanto
de vittovagli quanto di qual si voglia altra cosa. Di più saran' accompagnati con persone d'importanza sin' alla splendida Porta della Mtà del
nostro clementissimo imperatore, e la puoi s'abboccaranno colla Mtà Sua,
e com' havran' presentato i presenti, all' hora si scriveranno e si faran' i
stabilimenti d'una perpetua pace, la qual havrà di durar con agiuto di
Dio sin' al fin del mondo. E puoi alla rituornata de' detti ambasciatori
saran accompagnati di nuovo con quella realtà e fedeltà, che ne anco un
minimo pelo del capo lor casherà (!), insin che sian arrivati alle SS. V.re.
Però ricerchiam' amorevolmente da puoi, eh' il nostro Mechemet Aga, al
quale Ί nostro potentissimo imperatore manda in questa legatione, com' che
sarà arrivato, non sia molto tratenuto, anzi tantosto con lettere e con
gl' ambasciatori sia quanto prim *) ispedito, accioch' il servitio e negotio
lor possa haver l'intento suo, per poter, dico, tutto quel regno colle sue
uniti provincie vivere in buona, quieta pace e haver sempre buona corrispondenza colla M.ta del nostro invittissimo e clementissimo imperatore.
Imperoche di nuovo diciamo, che quando saranno arrivati gl' ambasciatori
regii à Buda, all' hora tutto quello, che s'havera da trattare con (!) M.ta
del nostro potentissimo imperatore, si consultarano coli' illustrissimo bassa
di Buda, accioche mancando qualche cosa e punto, senz' il quale non si
possa far di manco, all' hora gli detti ambascadori scriveranno al rè suo
signore, nostro carissimo amico, non essendo lontano, acciò le cose si
possin' accommodare, eh' il negotio vada inanzi, puoi mandar gli detti
ambasciatori alla splendida Porta con ogni fermezza, si come di questo con
nostro molto diletto prencipe di Transilvania Betlehem Gabor, il quale hà
maneggiato tutto questo negotio, debbino con quello trattar universi insieme
di tal maniera, che siano tutt' insieme confidenti e, dopo haver fatto
questo, possin venir una volta ad un benedetto fine. E con questo il
nostro carissimo rè di Bohemia con tutta la corona et unite provincie, con
tutti gl' habitanti salutiamo carissimamente per mille volte etc. Data
nella residenza del nostro potentissimo imperatore di Constantinopoli,
l'ultimo del mese d'Avrile, anno della nestra fede del nostro profeta
S.to Machometto mille vinti nove, e di Christo Giesu 1620 e .
La trattatione delli ribelli Bohemi falla con il Turco contra Sua Maestà
Cesarea e contra la fede cattolica.
»Primo articolo: Li Bohemi Calvini hanno dett' all' ambasciator del
Gran Turco, più presto eh' habbiano di rendersi all' imperatore Fernando,
che voglion' di tutto Ί cuore renders' al potentissimo imperatore Turco.
2 äo . Il Turco legato hà dimandato l n | 7 0 0 talleri intieri Ί tributo da
Bohemi (ogn' anno) e dall' altre provincie; lor gl' hanno promesso tutto
quello che sarà piacere della M.ta Sua potentissima, purreche lor voglia
esser amico e protettore.
') „ sia quanto prim« durchstrichen.
Mittheilungen XVI.
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578
H. F o r s t .
3 o . Publicamente alla tavola et in altri luoghi Ί legato Turco diceva,
che l'imperatore è un schelm, cieco, orbo, tradittor e cane. Li Calvini
Bohemi officiali videvano et havevan o grandissimo gusto.
4°. Il conte della Torre convitò l'ambasciator Turco e quello del
Betlehem Gabor à cena, e sedendo alla tavola, v' era Ί burgravio Berca,
il gran cancelliere Buppa, il Poppel de' Bischowthein maggiorduomo del
regno, il conte de Mansfeldt e quello della Torre con altri direttori, il
legato Turco fecè un brindes al burgravio Berca, priegandolo che lo voglia
accettare per suo figliuuolo e d' essergli carissimo signor padre, inchiudendo
però una conditione in quel brindes. Il burgravio gl' hà risposto, che non
era degno d'esser padre d'un ambasciator di tanto potentissimo imperatore, mà Ί servitore, tuttavia poiché cosi piace alla sua signoria illustrissima, così sia ; quel eh' appartien' alla conditione, vorria volentieri sapendo.
Il Turco seguitò e disse : » Jo son nato Turco e voglio viver e morir Turco ;
con tutto ciò io credo, che tutti quelli, che credono in Christo, tutti si
possin salvare, sia ch'esser si voglia, eccetto Ί Fernando, quel maladetto
cieco e sanguignio tiranno cane, sendo lui caggione de' molt' danni, morti
e spargimento die sangue de' tante milla persone, per questo Ί diavolo
porterà Ί Fernando ali profondo dell' infero e là 1' abbruggierà e lo tormenterà in perpetuo per i suoi misfatti.« Il burgravio Berca rispose:
»Molto volentieri, e buon per gli faccia Ί mio carissimo signor figliuolo,
e mai m 'è stato brindes tanto caro, come questo, e Dio faccia, che cosi
avvenga al Fernando nostro' nimico mortale. Amen, amen, amen*.
5 to . 11 legato Turco persuadeva e protestava alli Bohemi, eh' à nissuna maniera non si debbino ne vogliano sottomettersi al Fernando, e
quando dubbitassero, che fossero debboli, il suo potentissimo imperatore
non mancherà d'agiutargli, si come lor promesse subito m | 6 0 combatenti,
(il che nel quart' articolo della propositione si comprende), e di più diceva,
eh' il Betlehem Gabor hà commandamento del suo potentissimo imperatore
di farsi rè d' Ungaria, puoi andar subito contra la Maestà del Fernando
in agiuto d'Bohemi.
6 to . Il Betlehem Gabor hà fatto dir alli Bohemi per il suo ambasciatore, che ringratiino Iddio, eh' han fatto et acquistato la sua amicitia, da
che si vede '1 gran beneficio, che gl' hà fatto diventar Ί Turco dalla parte
loro, e quastato 1' amicitia, eh' il Fernando haveva con il Turco e suo gran
signore.
7°. Il burgravio quella sera, che cenò il Turco in casa del conte
della Torre, disse: »Jo sò, ch'il Fernando darebbe volentieri cinquanta
mille ducati d'oro, per haver la mia testa ; mà io darò ducento mille
ducati e più in agiuto del pagamento de' nostri soldati, accioche con tanto
maggior cuore possin' persequitar il Fernando sin all' ultima sua rovina,
e lo farò volentierosissimo, accioche Ί diavolo lo porti in ultima dis-
han mancato, e perciò son tutti falsissimi e buggiardi della casa d'Austria «.
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Der türkische Gesandte in Prag 1620 etc.
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9°. Publicamente il burgravio diceva al Turco legato: »Questa 'n
gratissima e tirannissima casa d'Austria è stata sempre la ruoina (!) di
Bohemia, poiché con loro falsissime prattiche Spagnuole bevevano venduto
Ί regno e la nostra carissima patria à Spagnuoli, e d'un regno libero hanno
fatto perpetua e continua servita, e perciò Ί benedetto Dio non hà voluto
patire più tanta tirannia e crudeltà, e cosi per sua misericordia bà illuminato Ί nostro intelletto e gl' nostro occhi, eh' habbiamo preso l'arme
contro Ί Fernando e tutta la casa sua d' Austria, e mille volte più volentieri si sometteremo al dominio del Turco suo potentissimo imperatore
ch'alia tirannia Spagnuola«.
10 mo . 11 Betlehem Gabor fece dir allì Bohemi, che non sole vuol'
esser' nimico della M. ta Cesarea die Fernando de di tutta la casa d'Austria,
mà anco di quelli che faranno e saranno con lui, e che Dio mantenga
pur il nostro potentissimo imperatore Turco.
11°. L'imperatore Turco vuol' in tutte le maniere, che li Bohemi si
lighino insieme in una perpetua confederatione col Betlehem Gabor, et
esso ancor si vuol legar et unir con tutti à dispetto e ruina de tutti gli
Papisti et altri inimici d' Ongaria e di Bohemia.
12°. I Bohemi han mandato à donar ali Betlehem Gabor ducento
millia talleri, ringratiandolo della sua cordialissima affettione, che porta
al regno di Bohemia et a tutti gl' Evangelici Christiani.
13°. I Bohemi hanno priegato l'ambasciator Turco et il Betlehem
Gabor, che debbino mandar Turchi, Ongari e Tartari contra Ί paese del
serenissimo duca di Baviera per rumarlo; la qual cosa il Turco e Betlehem
Gabor promesse di farlo.
14°. Il medesimo han pregato contra Ί paese del serenissimo elettore
di Sassonia, nominando ambidue serenissimi prencipi cani, tradittori, scelerati, pessimi vicini e nimici mortali e falsissimi, e l'altre ingiurie infinite con grandissime minaccie, dicendo : » Gli castigaremo colla potenza
del Turco *.•
15. I Bohemi hanno pregato Betlehem Gabor, che mandasse un
essercito in Stiria, Carinthia; lui disse che lo farà con Turchi et Ongari,
e promesse di ruinar tutto quant' è dell' imperatore.
16°. Il legato Turco hà detto al gran cancelliere de' Ruppa : » Signore,
mandate via i Papisti dal regno vivi ò morti, altrimenti sarete traditi et
in continua guerra, non havendo mai pace ne requie. 4 Il detto Kuppa
rispuose: »Quest' è vero, signore, cosi faremo.« E ringratiava Ί Turco
del buon consiglio, che li dava.
17. I Bohemi hanno mandato in compagnia dell'ambasciator Turco
sette ambasciatori da tutte le sette provincie per trattar il negotio loro e
del tributo promesso all' imperatore Turco, i quali ambasciatori havevan
di trattar il tutto in Buda, puoi à Costantinopoli, havendo m | 700 talleri
intieri l'anno promess' il tributo.
18°. ; Quando Ί burgravio Berka si ralegrò del brindes, ch'il Turco
gli
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37*
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S. Porst.
19°. Doppo haver detto Ί conte della Torre questo, fece empir tre
bicchieri di vino, poi fece portar un grande bicchier voto, et s'hà voltato
verso l'ambasciator Turco e gl' hà mostrat' i tre bicchieri pieni di vino e
gli disse: »Signore ambasciatore, il primo è in sanità del suo potentissimo imperatore, il secondo in sanità del nostro clementissimo rè, il terzo
in sanità del serenissimo Betlehem Gabor. « Puoi gl' hà votati tutti tre
nel bicchier grande, e cosi fece un brindis al Turco, dicendoli: „Si come
questi tre bicchieri sono mischiati in uno, e più non si sà, qual sia stato
1' primo ne 1* ultimo, mà suolamente si vede un solo bicchiere pieno di
vino, cosi io questo comincio in nome della Santissima Trinità, essendo
'n quella tre persone et uno solo Dio, cosi faccia la sua gratia, che
questi tre potentati siano uniti in un cuore, una intentione et in una
volontà, trionfattori contro gl' inimici lor' adversari, e con questo faccio un
brindis à V. S. Ill.ma·. « Cotale confederatione fece Ί conte della Torre,
eh' il diavolo lo faccia morir in mano del boia.
20. articolo. Il vecchio Budowetz il giorno della prima udienza nel
rituornar menò l'ambasciator Turco alla sala del castello, onde Ί Turco
cercò e pregò di veder il luogo, da dove furon i signori buttati fuora
delle finestre. Il Budowetz lo menò in cancellarla e glie mostrò Ί luoco.
Il Turco guardò e considerò l'altezza, puoi rivoltò verso Ί Budowetz e
gli disse: »Che questo luogo non sia alto, veramente non si può negare,
e mi maraviglio, com 'non siano restati morti, o fors' havran usato qualche
stregane. « Il Budowetz gl' hà risposto : » Si, signore, poiché la fede
de' Papisti è tutta costrutta di stregane « (aggiungendo) » anzi di più,
signore, furon lor tirate anco dell' archibuggiate, e pur non toccò nissuno *.
Il Turco replicò: »Non diss' io, eh'havranno fatto delle stregane. Però
il castigo è stato poco à tali tradittori della vostra patria, poiché hanno
meritato peggio, e quando questo succedesse al mio imperatore, cosi com' à
voi signori, che siete stati traditi dalli vostri nimici, farebbe lor dar la
più crudel morte, eh'imaginar si potesse, si com' ogni giorno pigliar un
ditto e con le tanagli' accese di fuoco romper e bruggiarlo dalla mattina
insin alla sera, continuando Ί martiro in tal guisa per tante settimane,
fin che tutto il corpo si consumasse dalli tormenti«. Il Budowetz rispuose
al legato Turco ringratiandolo del suo buon consiglio e sentenza, con dir :
» Che se mai un' alti a volta capiteranno in nostra mano simili tradittori,
com' è stato il Slawata, Smezanski, Michna e Filippo (si come speramo
di havergli), trattarem lor 'à questo modo, che V. S. ci consiglia«. Puoi
montaron' in carozza, et il Budowetz come comissario l'accompagnava e
ragionando coli Turco gli disse: »Signore, noi signori Bohemi siamo risoluti
di non accettar mai più Ί dominio di questa maledetta casa d'Austria, e
più presto che patir questo, ci vogliam lasciar tagliar tutt' insieme colle
moglie et i figliuuoli à fil di spada; però speramo, ch'il suo potentissimo
imperatore sarà bastante di far resistanza contr' il nostro 'nimico Fernando,
il quale è mancator di fede e di parola e qualche promette mai non
attende, per quest' ancora potentissimo imperatore suo signore non si fidi
delle false e buggiarde parole di Fernando«. Il Petro Miller rispuose al
Budowetz : » Signore, non importa, se Ί imperatore Turco c 'agiuterà ò non ;
basta che noi, più presto che sottometterci al Fernando, supplicarem' al
diavolo, che venga in agiuto nostro, già siamo risoluti«.
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21°. Il Turco rispuose: »È
quai can' è il Fernando, e voi
Speditemi pur quanto prima coli'
puoi lasciate far' à me, quando
peratore *.
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vero, signore, noi sappiam' molto bene,
altri signori non dubittiate di nulla.
ambasciatori da tutte le sette provincie,
sarò ritornato al mio potentissmo im-
Sequita 1 lettera di Federigo, scritta all'impevator Turco li 12. di
Luglio Anno 1620.
»Nos Fridericus Dei gratia Bohemiae rex, comes Palatinus Rheni, sacri
Komani imperii princeps elector, Bavariae dux, marchio Moraviae, dux Lucemburgi et Silesiae, marchio superioris et inferioris Lusatiae etc. Potentissime et invictissime Ottomannorum imperator, domine, domine sultan Osman,
amice et vicine noster magnificentissime. Y. rae M. tis potentissimae dominus
legatus in nostra residentia Pragensi 3. Julii iam currentis anni millesimi
sexcentesimi vigesimi comparait, quem non solum libenter vidimus, verum
etiam cum maxima animi laetitia et consolatione ex potentissimae V. rae M. tls
benignissimis supremique vesir Alli Bassa humanissimis ad nos nostrique
regni barones et nobiles datis litteris intelleximus, quibus modis potentissima V. ra Maiestas a nostris officialibus tempore transacto missas litteras
susceperit, in quibus cum gemitibus et lachrimis totius populi ac provinciarum afflicti regni Bohemiae contra horrendam Ferdinandi crudelitatem gravamina sua exposuerunt; ad haec, quae auxilia potentissima
V. ra M. tas nobis contra eum missurum clementer sie declaravit atque promisit. Eam ob rem agimus potentissimae V. rae M.tí gratias immortales,
dein precamur atque obsercramus, ut dignetur potentissima V.ra M. tas
hosti nostro aperto Ferdinando Cesari efficaciter inhibere, ne ulterius nos
offendat. Econtra nos regnumque nostrum ac provincias offerimus cum
potentissima Y. ra M. te perpetuam pacem optimamque correspondentiam
habituros, et ad armavacationem ( ! ) n o s t r a e amicitiae cum nostris legatis
singulis annis preciosa muñera et omnia, quae ad tributum sunt necessaria, ad potentissimae Y. rae H. t i s beneplacitum et satisfactionem missuros.
Quod potentissima V. ra M. tas ex nostris legatis, quos brevi sumus ablegaturi, prolixius percipiet. Nos regnumque nostrum Bohemiae ac provinciae in potentissimae V. rae M. tis perpetua fide ac devotione permanebimus. Datum in arce nostra regia Pragae 12. Julii A.0 1620*.
a
Tutto questo S. M.
ta
Il fine:
Cesarea hà havuto nel tempo della ribellione.
') In der vorliegenden Abschrift : armavacationem. Ein solches Wort findet
sich in den mir zu Gebote stehenden Wörterbüchern nicht. Yacatio hat im
Mittellateinischen die Bedeutung , andenckinge" (Dieffenbach Glossarium LatinoGermanicum p. 604), 0. Klopp (Tilly I S. 519) liest dafür »amplificationem«,
übersetzt jedoch neuerdings (Der dreissigjährige Krieg 1 S. 516) »zur Erweisung
unserer Freundschaft).
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