Spracherwerb und Spracherwerbsprozesse beim hörgeschädigten Kind Prof. Dr. U. Horsch
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Spracherwerb und Spracherwerbsprozesse beim hörgeschädigten Kind Prof. Dr. U. Horsch SS 2004 Do 10-12 Uhr Inhalt • • Mit Chomskys' These von der genetischen Disposition des Menschen zum Spracherwerb wurde für die Hörgeschädigtenpädagogik die entscheidende wissenschaftlich begründete Wende zum natürlichen Spracherwerb des hörgeschädigten Kindes initiiert. Zwar ist noch einige Zeit vergangen, bis Chomskys' Theorie in die Fachdiskussion der Hörgeschädigtenpädagogik aufgenommen wurde, und sie alleine hätte nicht genügt, pädagogisch verantwortbar Spracherwerbsprozesse in der Früherziehung so konsequent ins Auge zu fassen, wie wir dies heute tun können. Dazu bedurfte es weiterer spracherwerbstheoretischer Ansätze und Forschungsergebnisse, vor allem aus der Säuglingsforschung, dazu bedurfte es einer nahezu revolutionären Entwicklung in der Hörgerätetechnik, dazu bedurfte es neurophysiologischer Erkenntnisse im Bereich der Hörentwicklung, die zu einem grundlegenden Umdenken führte, wie Hören im pädagogischen Handlungsfeld für das Kind zu einem Ereignis werden kann, dazu bedurfte es eines neuen Verständnisses hinsichtlich der Zusammenarbeit mit Eltern. Den Weg, der in der Hörgeschädigtenpädagogik vom systematischen Sprachaufbau hin zu einem theoretisch begründeten Verständnis von Hörenlernen und Spracherwerb führte, werden wir wissenschaftlich verfolgen und seinen Anwendungsbereich in der Praxis prüfen. Themenbereich: ‚Sprache geschieht dem Kind‘Die Nativistische Theorie Chomskys Termin 29.04.04 • • Basisliteratur Klann-Delius, G. (1999): Spracherwerb. Stuttgart, Kap. 3. Nativistische Konzeptionen des Erstpracherwerbs, 50-92. • • • Literatur für Scheinerwerb Basisliteratur sowie Linke, A./Nußbaumer, M./Portmann, P. (19963): Studienbuch Linguistik. Tübingen. Kap. 3.1 Sprachtheoretische Grundannahmen 89-98. McNeill, D. (1974): Die Erschaffung der Sprache bei Kindern. In: Bühler, H.; Mühle, G. (Hg.): Sprachentwicklungspsychologie. Weinheim, 117-136. oder Slobin, D. J. (1997): Universalien in der grammatischen Entwicklung bei Kindern. In: Bühler, H.; Mühle, G. (Hg.): Sprachentwicklungspsychologie. Weinheim. 137-150. Szagun, G. (19914): Sprachentwicklung beim Kind. München. Kapitel 3, 74-95 sowie Kap. 1, 1115. Tracy, R. (2000): Sprache und Sprachentwicklung. Was wird erworben. In: Grimm, H. (Hg.): Sprachentwicklung. Göttingen, Bern, Toronto. 3-25. • • • • • • • Referenten Schaich Fuchs Kognitive Theorien und Spracherwerb – P. Langstrumpf: ’Mache mir die Welt wie sie mir gefällt!’ Termin 06.05.04 • • • • • • • • • • • • Basisliteratur Klann-Delius, G. (1999): Spracherwerb. Stuttgart. Kap. 4: Kognitivistische Erklärungsmodelle, 93-135. Szagun, G. (1991): Sprachentwicklung beim Kind. München, Kap. II, Kognitive Entwicklung und Entstehung der Sprache, 99-135. Literatur für Scheinerwerb Basisliteratur sowie Glasersfeld, E. v. (1997): Radikaler Konstruktivismus. Kap. 3: Piagets konstruktivistische Theorie des Wissens. Frankfurt. 98-131; sowie Kap. 7: Über Sprache, Bedeutung und Kommunikation. 211-236 Friederici, A.; Hahne, A. (2000): Neurokognitive Aspekte der Sprachentwicklung. In: Grimm, H. (Hg.): Sprachentwicklung. Göttingen, Bern, Toronto. 273-301. Horsch, U. (1985): Piagets Theorie der sensomotorischen Entwicklung. In: Horsch, U: Kommunikative Erziehung. Heidelberg. 47-107 Weinert, S. (2000): Beziehungen zwischen Sprach- und Denkentwicklung. In: Grimm, H. (Hg.): Sprachentwicklung. Göttingen, Bern, Toronto, 311-353. Referenten Raulff Bruhn ‚Die Russen kommen’ - Tätigkeitspsychologie Termin 06.05.04 • • Basisliteratur Horsch, U. (1984): Handlungsorientierte Aspekte einer kommunikativen Früherziehung gehörloser Kinder. In: Sprache – Stimme – Gehör, 62-67. • • • Literatur für Scheinerwerb Basisliteratur sowie Horsch, U. (19852): Kommunikative Erziehung. Die Theorie des Spracherwerbs in der sowjetischen Psychologie. Kap. 3, 108-184. Heidelberg. Kap. 3 108-184. Keller, H. (2000): Sozial-emotionale Grundlagen des Spracherwerbs. In: Grimm, H. (Hg.): Sprachentwicklung. Göttingen, Bern, Toronto, 379-396. • • • • Referenten Maydell Weil Themenbereich ‚Wo ein Zuschauer ist soll ein Teilnehmer werden’ Interaktionistische Erklärungsmodelle Termin 13.05.2004 • • Basisliteratur Klann-Delius, G. (1999): Spracherwerb. Stuttgart. Kap. 5: Interaktionistische Erklärungsmodelle, 136-182. • • • • Literatur für Scheinerwerb Basisliteratur sowie Bruner, J. (1987): Wie das Kind sprechen lernt. Kapitel 1, 2, und 6. Bern. Kap. 1, 2 u. 3. Szagun, G. (2001): Wie Sprache entsteht. Weinheim. Kap. 3: Der Einstieg in die Sprache, 83.-115. Bruner, J. (1990): Das Unbekannte denken. Kapitel 8 und 9. Stuttgart. • • • Referenten Oestreich Wünsche • Themenbereich Wie das Kind sprechen lernt Termin 27.05.2004 • • • Basisliteratur Horsch, U. (1997): Wie das Kind sprechen lernt. In: HÖRPÄD 2, 99-116. Szagun, G. (1991): Sprachentwicklung beim Kind. Kap. 4. • • • Literatur für Scheinerwerb Basisliteratur sowie Ritterfeld, U. (2000): Welchen und wieviel Input braucht das Kind? In: Grimm, H. (Hg.): Sprachentwicklung. Göttingen, Bern, Toronto, 403-428. Weissenborn, J. (2000): Der Erwerb von Morphologie und Syntax. In: Grimm, H. (Hg.): Sprachentwicklung. Göttingen, Bern, Toronto, 141-165. • • • • Referenten Schneider Reimann Themenbereich Aktuelle Konzepte in der Hörgeschädigtenpädagogik Termin 17.06.04 • • Basisliteratur Horsch, U. (2001): Wie das Kind hören und sprechen lernt. Hörenlernen und Spracherwerb begleiten. In: BDH (Hrsg.): Qualitäten des Hörens. BOTA 2001, 248279. • • • Literatur für Scheinerwerb Basisliteratur sowie Diller, G./Horsch, U. (1997): In der Diskussion: Neue Wege des Spracherwerbs Hörgeschädigter. In: HÖRPÄD 3, 145-214. Horsch, U. (1998): Spracherwerb begleiten – Akzente in Gesprächen mit Eltern von cochlear-implantierten Kinder unter zwei Jahren. In: Sprache – Stimme – Gehör, 3, 133-145. Horsch, U. (1999): Die Bedeutung des Hörens für die Beziehungsentwicklung. In: Spektrum Hören. Hamburg, 6-17. • • • • • Referenten Edinger Schopf Themenbereich Gebärdenspracherwerb Termin 24.06.2004 • • Basisliteratur Schnattinger, S./ Horsch, U. (2004): Wenn Hände sprechen lernen. In: Horsch, U. (Hrsg.); Frühe Dialoge. Hamburg. (in Druck) • • • Literatur für Scheinerwerb Basisliteratur sowie Bischoff, S./Bischoff, Ch./ Horsch, U. (2003): Dialog in zwei Sprachen. Zur Entwicklung von Gebärden- und Lautsprache als simultane Erwerbsprozesse. In: Horsch, U. (Hrsg.): Frühe Dialoge. Hamburg. (in Druck) Horsch, U./Bischoff, S./Bischoff, Ch. (2002): Frühe Dialoge gehörloser Eltern und ihren hörgeschädigten Säuglingen und Kleinkindern. In: Horsch, U. (Hrsg.): Frühe Dialoge. Hamburg. (in Druck) Leuninger, H. (2000): Mit den Augen lernen: Gebärdenspracherwerb. In: Grimm, H. (Hg.): Sprachentwicklung. Göttingen, Bern, Toronto. 229-261. • • • • • • Referenten Werding Akaichi Hille Themenbereich Das Gehirn hört mit! Hörenlernen - Neurophysiologie des Hörens Termin 01.07.2002 • • • • • • • • • • Basisliteratur Horsch, U. (2001) Wie das Kind Hören und Sprechen lernt. Hörenlernen und Spracherwerb begleiten. In BDH (Hg.) Qualitäten des Hörens. Bota 2001, 248-279. Klinke, R.; Kral, A.; Hartmann, R. (2001): Sprachanbahnung über elektrische Ohren – So früh wie möglich. Deutsches Ärzteblatt, 46, 2591-2594. Literatur für Scheinerwerb Basisliteratur sowie Friederici, A. (1997): Menschliche Sprachverarbeitung und ihre neuronalen Grundlagen. In: Meier, H./Ploog, D. (Hg.): Der Mensch und sein Gehirn, München, 137-156 Klinke, R. (2004): Hörenlernen: Es geht nicht ohne frühkindliche Erfahrungen Manuskript. In: Horsch, U. (Hrsg.) Frühe Dialoge. Hamburg. (in Druck) Penner, Z. (2000): Phonologische Entwicklung. Eine Übersicht. In: Grimm, H. (Hg.): Sprachentwicklung. Göttingen, Bern, Toronto, 105-136. Referenten Von Oertzen Themenbereich Von den frühen Dialogen zum kompetenten Hörer und Sprecher Termin 08.07.2004 • • Basisliteratur Horsch, U. (2003): Frühe Dialoge als Elemente der Hör- und Sprachentwicklung. In: Horsch, U. (Hrsg.): Frühe Dialoge. Hamburg. (in Druck) • • • Literatur für Scheinerwerb Basisliteratur sowie Hennon, E.; Hirsh-Pasek, K.; Michnick Golinkoff, R. (2000): Die besondere Reise des Fötus zum spracherwerbenden Kind. In: Grimm, H. (Hg.): Sprachentwicklung. Göttingen, Bern, Toronto. 41-90. Horsch, U.; Blum, J.; Breuninger, B. (2002): Frühe Dialoge in der Förderung hörgeschädigter Säuglinge und Kleinkinder. Aspekte der Elternbegleitung in einer Dialogischen Hörgeschädigtenpädagogik. In: Sprache-StimmeGehör, 2. Roth, J. (2003): Aufbau früher Dialogmuster. Wissenschaftliche Hausarbeit. (unveröff.) Sautter, K. (2003): Turn-öffnende Angebote der Mutter im Dialog mit ihrem Säugling. Wissenschaftliche Hausarbeit. (unveröff.) Stern, D. (1995): Die Repräsentation von Beziehungsmustern. Entwicklungspsychologische Betrachtungen. In: Petzold, H. (Hg.): Die Kraft liebevoller Blicke. Paderborn, 193-218. Valentin, E. (2003): Dialogisches Echo im Kontext frühkindlicher Formate. Wissenschaftliche Hausarbeit. (unveröff.) • • • • • • • • Referenten Heil Wagner Themenbereich Überraschungsgäste Termin 15.07.2004 + 22.07.2004 • Basisliteratur • Alles, was Sie bis heute gelesen haben • Literatur für Scheinerwerb • Aufzeichnungen, Dokumentation und Auswertung des Besuchs • sowie Basisliteratur • Referenten