Moderne Kunst Epochen

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Transcript Moderne Kunst Epochen

Moderne Kunst Epochen
Realismus

Eine Gestaltungsweise in Malerei und Plastik,
deren Ergebnis ein Abbild der sichtbaren
Wirklichkeit ist; darüber hinaus kann realistische
Darstellung zugleich Deutung und Wertung des
abzubildenden Sujets beinhalten. Hier liegt der
Unterschied zum Naturalismus, der auf die
naturgetreue, objektive Wiedergabe des
Bildmotivs hinzielt.

In der jüngsten Zeit ist eine neue
Hinwendung zu wirklichkeitsbezogener
Darstellung zu beobachten, etwa in der
Pop-Art und im Fotorealismus.
Hauptpunkt:

Abbildgenaue Darstellung.
Wichtigste Vertreter:
Gustave Courbet
 Jean-François Millet
 Théodore Rousseau

Impressionismus

Eine von Frankreich ausgehende Stilrichtung im
letzten Drittel des 19. und zu Beginn des 20.
Jahrhunderts, die den augenblicksgebundenen,
natürlichen Eindruck (die objektive Impression)
eines Objekts zum eigenwertigen Inhalt der
künstlerischen Darstellung machte und das
Objekt nicht mehr nur als Bedeutungsträger für
eine darüber hinausgehende "Aussage"
verstanden wissen wollte.

Anlass für die Prägung des Wortes
Impressionismus war das 1874 in Paris
ausgestellte Im Protest gegen die formelhafte
Malerei der Akademien, gegen die unnatürliche
Beleuchtung der Ateliermalerei und ihre dunkle
Palette fasste der Impressionismus das
Naturvorbild als augenblicklichen Farbreiz auf.
Der Gegenstand wurde nicht in seiner Struktur
wiedergegeben oder mit einer Kontur versehen,
vielmehr interessierte nur seine von Licht und
Raum bedingte Erscheinung im Augenblick des
Malens.
Kurz gefassen:

Kunstrichtung, bei der es darum geht, den
Gegenstand in seiner momentanen
Abhängigkeit von der Beleuchtung zu
erfassen. Gekennzeichnet durch eine
aufgelöste Malweise, helle Farbigkeit und
oft zufälig erscheinende Bildausschnitte.
Wichtigste Vertreter:
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Edgar Degas
Vincent van Gogh
Max Liebermann
Édouard Manet
Claude Monet
Camille Pissarro
Auguste Renoir
Alfred Sisley
Expressionismus

Der Begriff Expressionismus kam erstmals 1911
auf. Bei der Eröffnungsrede wurde eine Gruppe
französischer Maler (u. a. G. Braque, P. Picasso
und M. de Vlaminck) als Expressionisten
bezeichnet. Im gleichen Jahr definierte die
Berliner Kulturzeitschrift Der Sturm
Expressionismus als Sammelbegriff für
gesamteuropäische fortschrittliche Tendenzen
der Zeit.

Heute versteht man unter Expressionismus in
der bildenden Kunst eine künstlerische
Bewegung, die sich ab 1905/06 durchsetzte
und besonders in Deutschland ihren Höhepunkt
erreichte. Als Stilmittel zur Steigerung des
Ausdrucks wurden deformierte, zerlegte
Formen und leuchtende Farben eingesetzt. In
Deutschland verbindet man mit dem
Expressionismus. hauptsächlich die beiden
Künstlergruppen Brücke und Blauer Reiter.
Hauptpunkt:

Kunstrichtung in der ersten Hälfte des
20.Jahrhunderts, bei der die Betonung auf
dem subjektiven Erleben liegt.
Kennzeichen ist eine nicht
wirklichkeitsgetreue Farb- und
Formgebung und ein flächiger
Farbauftrag, der die p erspektivische
Dreidimensionalitä bewuß vernachläsigt.
Wichtigste Vertreter:
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Paul Gauguin
August Macke
Franz Marc
Henri Matisse
Paula Modersohn-Becker
Gabriele Münter
Emil Nolde
Pablo Picasso
Max Pechstein
Der Blaue Reiter
Der blaue Reiter

Eine 1911 in München von W. Kandinsky und F.
Marc begründete Vereinigung
expressionistischer, später auch abstrakter
Maler. 1914 löste sich die Gemeinschaft auf.
Die Künstlervereinigung hatte ein einheitliches
künstlerisches Programm, das 1912 mit dem
Titel veröffentlicht wurde. Sie wollten eine
unabhängige Eigengesetzlichkeit des Bildes,
was die Grundlagen für die abstrakte Kunst
bereitete.
Mitglieder:
Paul Klee
 August Macke
 Franz Marc
 Gabriele Münter
 Wassily Kandinsky

Dadaismus
Beginn

Seit 1916 die internationale künstlerische
Bewegung, die als Protest gegen den
Weltkrieg, die Institutionalisierung der Kultur,
die Zweckgebundenheit der Kunst und die
Perfektion der Technik eine Hinwendung zum
scheinbar Sinnlosen forderte. Zufall und
Spontaneität wurden zum Gesetz dieser gegen
bürgerlich-konformistische Kunstideale
rebellierenden Anti-Kunst.
Form


Als Ausdrucksform bevorzugte man Collagen
(Klebebilder) und assoziierte Wort- und
Silbenreihen in traumhaft-alogischer
Verknüpfung. Die inhaltliche Aussage der
Werke trat in den Hintergrund gegenüber dem
Spiel mit der Form
Kunstwerke mit bewußtem Unsinn und neuen
als Anti-Kunst deklarierten Ausdrucksformen
wie der Photomontage.
Einfluss

Nach dem 1. Weltkrieg beeinflusste der
Dadaismus stark den Surrealismus, von dessen
konstruktiver Forderung nach Kommunikation
sich die dadaistische Betonung eines totalen
Subjektivismus jedoch deutlich unterscheidet.
Anklänge an den Dadaismus finden sich in
neuerer Zeit in der Pop-Art. Zentren des bis
etwa 1925 bedeutsamen Dadaismus waren
Zürich, Berlin, Paris und New York.
Wichtigste Vertreter:
Hans Arp
 André Breton
 Max Ernst
 Kurt Schwitters
 Sophie Taeuber-Arp

Jugendstil

Um die Jahrhundertwende verbreitete
Stilrichtung, die in Deutschland nach der seit
1896 in München erscheinenden Zeitschrift
Jugend und ihrer Art der grafischen Gestaltung
benannt wurde. Der deutschen Bezeichnung
Jugendstil entsprechen französisch Art
Nouveau und englisch Modern Style oder Style
Liberty. Der Jugendstil war international
verbreitet und entwickelte sich gleichzeitig in
Frankreich aus dem Symbolismus.

Typisch für den Jugendstil sind stilisierte florale
und geometrische Ornamente, wie man sie in
der Malerei vollendet bei A. Beardsley findet.
Auch Künstlerpersönlichkeiten, die sich nicht in
einen engen Stilbegriff zwängen lassen, wie E.
Munch mit seinen umhüllenden Umrisslinien,
sind in diesem Zusammenhang zu nennen.
Hauptpunkt:

Stilrichtung um 1900. Gekennzeichnet
von einer linearen, ornamentaldekorativen Formensprache
Wichtigste Vertreter:
# Aubrey Beardsley
 # Eugène Grasset
 # Gustav Klimt

Surrealismus

Der Surrealismus erstrebt die Ausschaltung der
Logik und der rational arbeitenden Psychologie,
die Vertauschung und Auflösung der normalen
Dimensionen, das freie, schöpferische Spiel als
assoziierendes Mittel, die Freilegung und
Nutzung der Kräfte des Unbewussten und die
Hinwendung zur Traum-, Symbol-, Märchenund Mythenwelt.

Die erste Ausstellung surrealistischer Malerei
fand 1925 in Paris statt; an ihr beteiligten sich
neben G. De Chirico und M. Ernst auch
Künstler, die sich bald wieder vom Surrealismus
trennten: P. Picasso, P. Klee und J. Miró. Ihre
räumliche, organisch-dinghafte und mit beinah
fotografischer Detailschärfe arbeitende
Malweise unterscheidet sich grundlegend von
dem Subjektivismus der dadaistischen Kunst.
Hauptpunkt:

Unter dem Eindruck assoziativer
Gedanken und psychoanalytischer
Erkundungen sollte das Irrationale,
Unbewußte zum Ausdruck gebracht
werden
Wichigste Vertreter:
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# André Breton
# Marc Chagall
# Paul Éluard
# Max Ernst
# Paul Klee
# René Magritte
# Joan Miró
# Pablo Picasso
# Yves Tanguy
Pop Art

Eine dem Dadaismus verwandte
Kunstrichtung der späten 1950er und der
1960er Jahre, die, in Reaktion auf die
abstrakte Kunst, den Gegenstand wieder
zur Geltung brachte, und zwar in der
Dingwirklichkeit der zivilisatorischen
Alltagswelt (Comicstrips,
Schaufensterpuppen, Reklamebilder und
-texte).

Kennzeichnend für das Verfahren der Pop-Art
sind vielfältige Mischformen zwischen
unverändert übernommener Gegenständlichkeit
(Ready-mades) und Abbildhaftigkeit. Die PopArt entstand in England, erlebte aber mit R.
Rauschenberg als Wegbereiter ihren
Höhepunkt in Amerika, besonders mit R.
Lichtenstein, C. Oldenburg, A. Warhol und T.
Wesselmann.
Hauptpunkt:

Kunstrichtung der 60er, die durch
Verwendung und Montage bereits
vorhandene Objekte neue, an der
Konsumwelt orientierte Welten schuf.
Wichtigste Vertreter:
# Clive Barker
 # Edward Ruscha
 Roy Lichtenstein
 # Andy Warhol
 Tom Wasselmann

Zum Kunstbegriff nach dem
Impressionismus

Realismus und Impressionismus brechen
auf eine radikalere Weise als je zuvor seit
der Renaissance mit der Vorstellung vom
Künstler und dem Begriff der Kunst. Aber
sie stehen an der Schwelle zur Moderne
und bereiten erst einen Prozess vor,
dessen Radikalität noch kaum sichtbar
wird.

Die Geschichte der Moderne, die Ende der 80er
Jahre des 19. Jahrhunderts begann, ist die
Geschichte der Dekonstruktion eines
Kunstbegriffs mit einer mehr als
fünfhundertjährigen Entwicklung. Kunst musste
nicht mehr schön sein; sie brauchte nicht mehr
anzustrengen, sie brauchte kein malerisches
Sujet mehr; musste ihre Formen nicht mehr im
Bildraum entfalten; brauchte nicht länger das
magische Produkt der künstlerischen
Berührung sein.

Mit dem Impressionismus wird es für eine
sich jeweils als Anantgarde empfindende
Generation junger Künstler zur Mode die
Grenzen des jeweils zeitgenössischen
Kunstverständnisses zu sprengen.

Der Impressionismus gilt allgemein als
eine heitere, problemlose, hübsche,
dekorative Kunst. Seine Motive lassen
sich hervorragend zu Kalenderblättern
verarbeiten und dekorieren
gleichermassen bürgerliche Wohnzimmer
wie Arztpraxen oder Sparkassenhallen.

Das destruktive Moment, das die Zeitgenossen
in diesen Bildern sahen, ist heute kaum
nachvollziehbar, da auch die Bildwelt, gegen
die sich der Impressionismus stellte, heute
keinesfalls in Schulbüchern und fast
ausschliesslich noch im Museum zu finden ist.
Zur Salonmalerei der Mitte des 19. Jhs fehlt uns
heute weitgehend das Verständnis. Sie spiegelt
die Dekadenz, den Konservativismus, eine
schwüle Erotik und ein in Phrasen erstarrtes
Pathos, das wir heute als Kitsch empfinden.

Den naturalistischen, stellenweise sogar
wissenschaftlichen Anspruch, den der
Impressionismus zeitweise stark in den
Vordergrund stellte, indem er sich auf eine
interessenlose und objektive Darstellung der
Natur berief, kann man heute auch nicht mehr
ganz leicht nachvollziehen, weil in unseren
Augen die Fotografie den Augenblick erheblich
sachlicher wiedergeben kann und der Film
Veränderung wesentlich objektiver erfasst als
Malerei das jemals könnte.

Was uns den Impressionismus heute attraktiv
macht ist der individuelle Duktus und die
subjektive Seite der Impression, die sich selbst
mit optischen Filtern, Weichzeichnern und
Rastern vor dem Kameraobjektiv und
zufallsgesteuerter Überarbeitung im Rechner
nur schlecht simulieren lässt. Wo die
impressionistische Malerei zu mechanisch und
technisch wurde schreckt sie uns heute eher
ab.