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Vorlesung

Grundlagen der computergestützten Produktion und Logistik W1332

Fakultät für Wirtschaftswissenschaften

W. Dangelmaier

Grundlagen der computergestützten Produktion und Logistik Inhalt

1. Einführung: Worum geht es hier?

2. System 3. Modell 4. Modellierung von Gegenständen 5. Strukturmodelle (Gebildestruktur) 6. Verhaltensmodelle (Prozessstruktur) 7. Produktion 8. Digitale Fabrik 9. Planung von Produktionssystemen 10. Wirtschaftlichkeitsrechnung 11. Prüfungen

10. Wirtschaftlichkeitsrechnung

Statistische Verfahren der Wirtschaftlichkeitsrechnung (1) Die statischen Rechenverfahren sind einfach und mit relativ wenig Datenmaterial durchführbar. Obwohl die statischen Verfahren deshalb keine sehr genauen Ergebnisse liefern können, werden sie in der Praxis häufig angewendet. Vor allem dort, wo

   eine Wirtschaftlichkeitsrechnung einfach und schnell durchgeführt werden soll über Investitionen geringerer Bedeutung und entsprechend geringen Wertes entschieden wird wo unsichere Ausgangsdaten vorliegen.

Statische Verfahren der Wirtschaftlichkeitsrechnung legen rechentechnisch eine Fremdfinanzierung zugrunde.

10. Wirtschaftlichkeitsrechnung

Statistische Verfahren der Wirtschaftlichkeitsrechnung (2) Die einzelnen Verfahren haben unterschiedliche Schwerpunkte:

 Gewinn- und Kostenvergleiche, deren primäre Aufgaben die Ermittlung jährlicher Überschüsse sind, liefern brauchbare Beurteilungskriterien für eine einzelne Investition und für das Wahlproblem, solange das für Investitionszwecke vorhandene Kapital größer als die Anlagemöglichkeit ist.

  Die Rentabilitätsrechnung liefert brauchbare Kriterien beim Wahlproblem von Investitionen, wenn das vorhandene Kapital knapp ist. In diesem Fall lässt sich auf Grund der Rentabilität sowohl eine Rangordnung der voneinander unabhängigen Verfahren aufstellen, als auch die wirtschaftlich optimale aus mehreren technisch gleichwertigen Lösungen bestimmen.

Die Amortisationsrechnung stellt für sich gesehen keine Wirtschaftlichkeitsrechnung dar, sondern soll zusätzliche Aussagen über das Investitionsrisiko und die von Investitionsvorhaben ausgehenden Liquiditätseinflüsse ermöglichen.

10. Wirtschaftlichkeitsrechnung – Kostenvergleichsrechnung (1)

Die Kostenvergleichsrechnung stellt die Kosten von zwei oder mehr Investitionsprojekten einander gegenüber, um so die kostengünstigste Alternative zu ermitteln.

Es werden also verglichen: Kosten der Anlage I - Kosten der Anlage II In den Kostenvergleich sind grundsätzlich alle durch das jeweilige Investitions-projekt während der Nutzungsdauer verursachten Kosten einzubeziehen. Im wesentlichen sind es die folgenden Kostenarten

    kalkulatorische Abschreibung kalkulatorische Zinsen Instandhaltungskosten Raumkosten     Energie Werkzeugkosten Betriebsstoffe Fertigungslöhne  fertigungslohnabhängige Kosten und evtl. Versicherungskosten

10. Wirtschaftlichkeitsrechnung – Kostenvergleichsrechnung (2)

Bei der Anwendung einer Kostenvergleichsrechnung geht es vor allem darum,

  im Rahmen des Wahlproblems eine Entscheidung zu fällen, welche von mehreren funktionsgleichen Investitionsalternativen zu realisieren ist. Unterstellt wird dabei, dass entweder alle in den Vergleich einbezogenen Alternativen wirtschaftlich im Hinblick auf andere Kriterien sind, oder eine der zur Diskussion stehenden Alternativen in jedem Fall realisiert werden muss.

im Rahmen des Ersatzproblems zu entscheiden, ob eine vorhandene Maschine durch eine neue Maschine ersetzt werden soll.

Werden Investitionsobjekte mit gleicher Kapazität verglichen (Stück/Periode), so genügt ein Vergleich der Gesamtkosten pro Periode. Sollen dagegen Alternativen mit unterschiedlicher Periodenleistung verglichen werden – was voraussetzt, dass man „beliebige“ Stückzahlen mit Gewinn absetzen kann (s. Gewinnvergleichsrechnung) -, müssen jeweils die Kosten je Leistungseinheit miteinander verglichen werden.

10. Wirtschaftlichkeitsrechnung - Gewinnvergleichsrechnung

Erweiterungsinvestitionen werden häufig durch Vergleich des gegenwärtigen Gewinnes mit den nach Durchführung der Erweiterung erwarteten Gewinnen beurteilt.

Gewinn vor der Investition <-> Gewinn nach der Investition Im allgemeinen werden bei dieser Rechnung zwei Gewinn- und Verlustrechnungen für das gesamte Unternehmen bzw. eines Unternehmensbereiches aufgestellt, und zwar einmal für den Zeitpunkt vor und einmal für den Zeitpunkt nach der Investition.

10. Wirtschaftlichkeitsrechnung - Rentabilitätsrechnung

Für Rationalisierungsinvestitionen wird die erwartete jährliche Kostenersparnis, für Erweiterungsinvestitionen der erwartete jährliche Gewinn für die Errechnung der Rentabilität herangezogen.

Rentabilität einer Rationalisierungsinvestition = Rentabilität einer Erweiterungsinvestition = Für einen Rentabilitätsvergleich ist wesentlich, dass die in diesen Kennzahlen verwendeten Begriffe stets im gleichen Sinn definiert werden. Dabei empfiehlt es sich, von folgenden Definitionen auszugehen:

 Der Gewinn ist der durch das Investitionsobjekt verursachte zusätzliche Gewinn.

  Die Kostenersparnis ist die Ersparnis, die sich durch den Ersatz der alten Anlage durch eine rationellere Anlage ergibt.

Der Kapitaleinsatz ist der zusätzliche Kapitaleinsatz, der für die Durchführung des betrachteten Investitionsobjektes erforderlich ist.

10. Wirtschaftlichkeitsrechnung - Amortisationsrechnung

Die Amortisationsrechnung ermittelt den Zeitraum, in dem der Kapitaleinsatz für eine Investition über die Erlöse wieder in das Unternehmen zurückgeflossen ist. Das Ziel ist, diesen Zeitraum – die Amortisations- oder Wiedergewinnungszeit – möglichst kurz zu halten.

Bei der Bestimmung der Amortisationszeit wird davon ausgegangen, dass Gewinn plus kalkulatorische Abschreibungen der Erweiterungsinvestition bzw. Kostenersparnis plus kalkulatorische Abschreibung ausschließlich der Wiedergewinnung des Kapitaleinsatzes dienen. Der Kapitalrückfluss pro Jahr wird häufig auch als Cash-Flow einer Investition bezeichnet. Im Rahmen der Amortisationsrechnung wird meist unterstellt, dass Gewinn plus Abschreibungen pro Periode konstant sind.

Für die Amortisationszeit gilt dann:

Amortisationszeit: =

Kapitalein satz Cash Flow Die Amortisationszeit ist eine wesentliche Kenngröße zur Beurteilung des Risikos des Kapitalverlustes, das mit einer Investition verbunden ist und der Liquiditätsauswirkungen einer Investition. Je kürzer die Amortisationszeit, desto geringer ist das Risiko. Als Grundvoraussetzung jeder wirtschaftlich sinnvollen Investition muss die folgende Bedingung erfüllt sein:

Amortisationszeit < Nutzungsdauer

10. Wirtschaftlichkeitsrechnung - Bewertung

Vorteile:

Geringer Rechenaufwand und kleine Anzahl benötigter Daten (nur eine Periode).

Wesentliche Mängel:

1. Kurzfristige Betrachtungsweise: Formell wird zwar von laufenden Kosten und/oder Betriebserträgen ausgegangen, diese werden aber meist aus dem ersten Nutzungsjahr abgeleitet und als gleichbleibend für die gesamte Rechnungsdauer unterstellt.

2. Zeitfaktor: Der Wertunterschied, der zu unterschiedlichen Zeitpunkten anfallenden Kosten und Betriebserträgen bleibt unberücksichtigt. Bei der statischen Investitionsrechnung werden die folgenden zwei Investitionsalternativen mit gleichem Kapitaleinsatz von 3000 GE grundsätzlich als gleichwertig angesehen: Gewinn in den Nutzungsjahren 1 2 3 4 Investition I 1000 2000 3000 4000 8000 Investition II 2000 1000 8000 4000 3000 5

10. Wirtschaftlichkeitsrechnung – Beispiel Transportsystem

Betriebskosten automatischer Transport 1. Grundlagen (1 Fahrzeug)

Tragkraft Einsatzdauer Batterie-Kapazität Notwendige Ladeenergie Stromkosten

2. Prozentuale Kosten

Abschreibung - Gerät Abschreibung - Anlageninstallation Abschreibung - Ladestation Abschreibung - Batterie 2000 kg 8 h/Tag 24 V/350 Ah 8 kWh/Batterie € -,11 kWh Wartung und Reparaturen für Gerät Ersatzteile und Reparaturen für Geräte und Ladestation Wartung und Wartungsmaterial für Anlage Ersatzteile und Reparaturen für Anlage 20,0 % 10,0 % 7,5 % 20,0 % 2,5 % 4,0 % 2,0 % 2,0 %

10. Wirtschaftlichkeitsrechnung – Beispiel Transportsystem

3. Kapitalanlage - Gerät in €

Fahrzeug, komplett Batterie, komplett mit Kabel Ladestation 31 830,00 4 400,00 1 370,00

37 600,00 4. Feste Kosten - Gerät in €

Abschreibung auf Fahrzeug Abschreibung auf Batterie Abschreibung auf Ladegerät Kapitalzins 5,5 % auf 1.3

6 366,00 880,00 103,00 2 068,00

9 417,00 5. Veränderliche Kosten - Gerät in €

Wartung und Material v. 1.3

Ersatzteile und Reparatur v. 1.3

1 Satz Reifen Gerät/2Jahre Energiekosten 1 Gerät bei 250 Ladungen/Jahr 796,00 1 273,00 250,00 220,00

2 539,00

10. Wirtschaftlichkeitsrechnung – Beispiel Transportsystem

6. Kapitalanlage - Installationen in €

Anlagekosten Inbetriebnahme u. Nebenkosten Kundeneigene Leistungen für Stromzuführungen ca.

18 600,00 3 750,00 750,00

23 100,00 7. Feste Kosten - Installation in €

Abschreibung von 1.6

Kapitalzins 5,5 % von 1.6

2 310,00 1 270,00

3 580,00 8. Veränderliche Kosten - Installation in €

Wartung und Material Ersatzteile u. Reparat. v. 1.6

Energiekosten der Anlage 774,00 200,00

944,00

10. Wirtschaftlichkeitsrechnung – Beispiel Transportsystem

9. Jahreskosten in €

Feste Kosten - Gerät Veränderliche Kosten - Gerät Feste Kosten - Installation Veränderliche Kosten - Installation Personalanteil für Handling und Programmiertätigkeit 9 417,00 2 539,00 3 580,00 944,00 1 650,00

18 130,00

10. Wirtschaftlichkeitsrechnung – Beispiel Transportsystem

Betriebskosten - konventioneller Transport 1. Grundlagen (1 Fahrzeug)

Tragkraft Einsatzdauer Batteriekapazität 2.000 kg 8 h / Tag 24 V / 350 Ah

2. Prozentuale Kosten

Abschreibung - Gerät Abschreibung - Ladestation Abschreibung - Batterie Wartung u. Wartungsmaterial für Gerät und Batterie Ersatzteile u. Reparaturen für Gerät u. Ladestation u. Batterie 20,0 % 7,5 % 20,0 % 4,0 % 6,0 %

3. Kapitalanlage - Gerät in €

Fahrzeug komplett Batterie 480 Ah mit Kabel Ladestation 14 000,00 5 700,00 2 000,00

21 700,00

10. Wirtschaftlichkeitsrechnung – Beispiel Transportsystem

4. Feste Kosten - Gerät in €

Abschreibung auf Fahrzeug Abschreibung auf Batterie Abschreibung auf Ladegerät Kapitalzins 5,5 % v. 2.3

2 800,00 1 140,00 150,00 1 194,00

5 284,00 5. Veränderliche Kosten - Gerät in €

Betriebskosten 10 % v. 2.3

Personalkosten für 1 Mann Zuschlag für Urlaub, Krankheit, Fortbildung usw. 20 % Total veränderliche Kosten + feste Kosten/Gerät 2 170,00 35 000,00 7 000,00 44 170,00 5 284,00

49 454,00 6. Jahreskosten in €

Feste Kosten - Gerät Veränderliche Kosten - Gerät + Personal 5 284,00 44 170,00

49 454,00

Dynamische Verfahren der Wirtschaftlichkeits-Rechnung (1)

10. Wirtschaftlichkeitsrechnung

Den dynamischen Verfahren gemeinsam ist, dass sie zeitliche Unterschiede im Anfall der Kosten und Betriebserträge berücksichtigen. Erreicht wird das durch Anwendung der Zinseszins- und Rentenrechnung.

Der höhere Aufwand bei Anwendung dynamischer Verfahren lässt es zweckmäßig erscheinen, sie bei besonders schwerwiegenden Investitionsentscheidungen und/oder bei Investitionen mit großem Kapitalaufwand anzuwenden.

Der Kapitalwert stellt den Gegenwartswert einer Investition dar. Er setzt sich aus der Differenz aller auf den heutigen Zeitpunkt diskontierten Kosten und Erträgen zusammen, soweit sie erfasst wurden, und beantwortet damit die Frage, ob eine Investition einen bestimmten Kapitaleinsatz wert ist. Für seine Berechnung müssen folgende Größen bekannt sein:     Kapitaleinsatz Kostenstrom Ertragsstrom Liquidationswert (Restwert am Ende der Nutzungsdauer)  Diskontierungssatz Die Kosten- und Ertragsströme ergeben sich aus den Kosten und Erträgen, die während der Nutzungsperiode auftreten.

Dynamische Verfahren der Wirtschaftlichkeits-Rechnung (2)

10. Wirtschaftlichkeitsrechnung

Der Kostenstrom erstreckt sich über die gesamte Nutzungsdauer des Projekts und wird durch Nutzung bzw. Instandhaltung verursacht. Er enthält deshalb auch nur die Beschaffungs- und Betriebskosten, die im Zusammenhang mit der Nutzung bzw. Instandhaltung des Investitionsprojektes stehen.

Die Kapitalkosten in Form von kalkulatorischen Abschreibungen sind Bestandteile des Ertragsstroms, der zeitlich verschoben zum Kostenstrom auftritt. Kalkulatorische Zinsen werden durch Abzinsung von Kosten und Erträgen berücksichtigt. Dazu werden die jährlichen Gewinne bzw. Kosten und die Erträge durch Multiplikation mit den Abzinsungsfaktoren auf den Investitionszeitpunkt abgezinst: Dabei ist 1 :  1 q N T ( 1  p k 100 ) N T 1 Abzinsungsfaktor q N T p k kalkulatorischer Zinsfuß N T Anzahl der Nutzungsjahre Nach der Abzinsung auf den Bezugszeitpunkt werden die Kosten bzw. Erträge Barwert der Kosten (K o ) bzw. Barwert der Erträge (E o ) genannt.

Dynamische Verfahren der Wirtschaftlichkeits-Rechnung (3)

10. Wirtschaftlichkeitsrechnung

Zur Bestimmung des Kapitalwerts einer Investition müssen die Barwerte der Kosten und Erträge ermittelt werden: K o :  KE  K 1 q  K 2 q 2  ...

 K N T q N T E o :  E 1 q  E 2 q 2  ...

 E N T q N T  L N T q N T Dabei ist K o E o K E K 1  K N T E 1  E N T L N T N T 1 q N T Barwert der Gesamtkosten Barwert der Gesamterträge Kapitaleinsatz (Investitionssumme) bzw. Barwert der Abschreibungsbeträge Kosten pro Periode Erträge pro Periode Liquidationswert am Ende der Nutzungsdauer Nutzungsdauer in Perioden Abzinsungsfaktor

Dynamische Verfahren der Wirtschaftlichkeits-Rechnung (4)

10. Wirtschaftlichkeitsrechnung

Bei dieser Rechnung wird vereinfachend unterstellt, dass Kosten und Erträge in den Nutzungsperioden gleichzeitig anfallen, obwohl sie tatsächlich mit zeitlicher Verschiebung auftreten.

Der Kapitalwert des Investitionsprojektes (F C ) ergibt sich aus der Differenz zwischen Barwert der Gesamterträge und Barwert der Gesamtkosten: F C = Eo - Ko Häufig ist es in der Praxis vorteilhafter, nicht die Kosten und Erträge der einzelnen Nutzungsperioden, sondern gleich ihre Differenz abzuzinsen. Man nennt diese Differenz die Rückflüsse (Rohüberschüsse, Rohgewinne) aus der Investition (pro Periode): R m : = E m - K m (für m = 1, ... , N T ) Damit folgt dann für den Kapitalwert der Investition: F c :  R 1 q  R 2 q 2  ...

 R N T q N T  L N T q N T  KE

10. Wirtschaftlichkeitsrechnung - Kapitalwertmethode

Bei der Kapitalwertmethode handelt es sich um eine Totalanalyse, deren Ziel es ist, den Gegenwartswert der gesamten Überschüsse zu ermitteln, die ein Investitionsobjekt über die Amortisation des eingesetzten Kapitals und die kalkulatorischen Zinsen hinaus während seiner Nutzungszeit erwirtschaftet. Da keine Kapitalkosten angesetzt werden, besteht der Überschuss, falls das Projekt die Ausbringung des Unternehmens verändert, aus der Differenz der Erträge und der Kosten der Investition; falls der Absatz weder qualitativ noch quantitativ berührt wird, aus dem Unterschied der Kosten vor und nach der Realisierung des Vorhabens.

10. Wirtschaftlichkeitsrechnung – Interne Zinsfuß-Methode

Die interne Zinsfuß-Methode (discounted cash-flow-method) unterscheidet sich von der Kapitalwert Methode nur durch eine Auflösung der Grundgleichung F c :  R 1 q  R 2 q 2  ...

 R N T q N T  L N T q N T  KE nach dem Diskontierungszinssatz, für den der Kapitalwert den Wert Null annimmt (F C = 0). Diesen Diskontierungssatz bezeichnet man als internen Zinsfuß (internen Zinssatz): 0  R 1 q  R 2 q 2  ...

 R N T q N T  L N T q N T  KE Der Barwert der Gesamterträge wird gleich dem Barwert der Gesamtaufwendungen gesetzt. Über den Abzinsungsfaktor 1 q N T :  1 ( 1  p i 100 ) N T – nunmehr einzige Unbekannte der Gleichung – lässt sich der interne Zinsfuß p interne Zinsfuß kennzeichnet die tatsächliche Verzinsung des Kapitaleinsatzes, die für die betriebliche Praxis große Bedeutung hat.

i berechnen. Der

10. Wirtschaftlichkeitsrechnung - Annuitätenmethode

Im Gegensatz zu den anderen Verfahren werden hier Kosten- und Ertragsreihen mit gleichen Gliedern gebildet. Sie ergeben sich durch eine Umwandlung der tatsächlichen Kosten und Erträge in Kosten- und Ertragsannuitäten, die gleichgroße Jahreswerte darstellen. Es liegt also eine Periodenbetrachtung vor, bei der die durchschnittlichen jährlichen Reinüberschüsse, die im Projekt über die Kapitalkosten hinaus erwirtschaftet, festgestellt werden.

Die Errechnung der Annuitäten erfolgt mit Hilfe eines Wiedergewinnungsfaktors a, der der Summe aus jährlicher Abschreibung und Verzinsung eines Kapitaleinsatzes von 1 € in i Jahren entspricht (i : = 1, ..., N T ): a  ( 1  ( 1  p k 100 ) N T p k 100 ) N T  p k 100  1

10. Wirtschaftlichkeitsrechnung - Bewertung

Während die statische Amortisationsrechnung keine Verzinsung des eingesetzten Kapitals berücksichtigt, bestimmt die dynamische Amortisationsrechnung den Zeitraum in dem der Kapitaleinsatz eines Investitionsprojektes zuzüglich einer kalkulatorischen Verzinsung wieder zurückgeflossen ist. Es ist leicht einzusehen, dass die dynamische Amortisationszeit bei sonst gleichen Zahlenwerten immer größer als die statische Amortisationszeit ist.

Das Hauptproblem der dynamischen Verfahren ist die zuverlässige Schätzung des Kosten- und des Ertragsstroms. Eine genaue, aber aufwendige Rechnung macht ohne entsprechende Datenbasis keinen Sinn.

10. Wirtschaftlichkeitsrechnung – Beherrschung der Variantenvielfalt

Gleichteillösung

Einzelkosten €/Stück

Materialkosten Fertigungspersonalkosten 10, Gleichteil 50, 8,5 Variantenlösung Variante 1 9,5 45, Variante 2 48,-

Gemeinkosten €/Stück

Materialgemeinkosten (prozentualer Zuschlag auf Materialwert) Fertigungsgemeinkosten

Herstellkosten/Stück

Stückzahl p. a.

Herstellkosten p.a.

(Mio. €) 1, 50, 0,85 45, 0,95 48, 111,00 99,35 106,45 100.000

20.000

80.000

11,1 ca. 10,5 Konsequenz: Ablehnung der Gleichteillösung 8,52 Mehrkosten Minderkosten

10. Wirtschaftlichkeitsrechnung – Zu berücksichtigende Kosten

Durch Varianten entstehen meist nicht berücksichtigte zusätzliche Kosten!

Personalkosten Dispositive Kosten Kaufteile (Serie + ET) Systemkosten Stoßfertigungskosten Ablaufbedingte Kosten Instandhaltung von spez. Bemi Kosten durch Einarbeiten (spez. Bemi) Rüstkosten Losanlaufkosten Kosten durch An-/Auslauf Kosten durch Nacharbeit/Ausschuss Herstellteile (Serie + ET) Losgrößenfertigungs kosten Taktausgleichkosten Mix-Verlustkosten Operative Kosten Erzeugniswechsel-/Änderungskosten Sortenwechselkosten Materialflusskosten Handlingkosten Transportkosten Lagermittel, -fläche, -personal Kapitalbindungs kosten Halbfertigteilebestand Fertigteilebestand

10. Wirtschaftlichkeitsrechnung – Stückzahlabhängige Stückkostenrechnung

[€/Stück] Beispiel B Seitenteil Nicht mengenkonstante Stückkosten 55 Stück Monat mengenkonstante Verrichtungs 40 35 30 25 20 15 10 5 0 = 75 % der Gesamtstückzahl mengenkonstante Materialkosten € 25,51 € 2,52 € 4,75 € 18,24 konventionelle Vorkalkulation € 28,88 € 5,89 € 4,75 € 18,24 € 25,30 € 2,31 € 4,75 € 18,24 Jahresbedarf 3.000 Stk.

Jahresbedarf 90.000 Stk.

Differenzierende Vorkalkulation Motorvarianten Sortennummer Jahresbedarfsspektrum der Motorvarianten eines Typs (4-Zylinder-Motoren desselben Typs)

[€/Stück]

10. Wirtschaftlichkeitsrechnung – Beherrschung der Variantenvielfalt: Herstellkosten

Beispiel A Federbeinaufnahmen Beispiel B Seitenteil

[ €/Stück] € 28,88 € 8,55 Nicht mengenkonstante Stückkosten € 25,51 € 2,52 € 5,89 mengenkonstante Verrichtungs- und € 4,75 € 4,75 € 25,30 € 2,31 € 4,75 € 6,52 Nicht mengenkonstante Stückkosten mengenkonstante Verrichtungs- und Materialkosten € 3,06 € 1,03 € 0,75 € 1,28 konventionelle Vorkalkulation € 0,75 € 1,28 € 2,45 € 0,42 € 0,75 € 1,28 Jahresbedarf 3000 Stk.

Jahresbedarf 90.000 Stk.

Differenzierende Vorkalkulation Materialkosten € 18,24 € 18,24 € 18,24 konventionelle Vorkalkulation Jahresbedarf 3000 Stk.

Jahresbedarf 90.000 Stk.

Differenzierende Vorkalkulation

10. Wirtschaftlichkeitsrechnung – Beherrschung der Variantenvielfalt

Daten Varianten V1 V2 V3 V4(neu) Jahres stückzahl

20.000

18.000

12.000

10.000

Herstell kosten (€/Stück)

15,20 15,20 16,40 17,00

Relativ kosten der Produktvielfalt (€/Stück)

4,03 4,30 5,10 5,36 Alternative 2 = V4 als Gleichteil 60.000

16,80 2,43 Zusätzliche Herstellkosen pro Jahr Einsparungspotenzial durch Verminderung der Produktvielfalt Gesamte Einsparung

Einsparung pro Stück 1,06 €

Alternative 1 = 4 Varianten

Herstell kosten gesamt (€)

304.000

273.600

196.800

170.000

 944.400

1.008.000

+ 63.000

Relativ kosten gesamt (€)

80.600

77.400

61.200

53.600

 272.800

145.800

- 127.000

- 64.000