PowerPoint-Präsentation - der römisch

Download Report

Transcript PowerPoint-Präsentation - der römisch

Slide 1


Slide 2

Liebe Gemeinde
Zuerst möchten wir uns herzlich für die
Einladung bedanken. Wir freuen uns am
heutigen Tag der Völker in der Pfarrei
Pfungen Gäste sein zu dürfen.
Wir möchten aus diesem Anlass die
Gelegenheit nutzen uns und unser Land
kurz vorstellen.


Slide 3

Wir Ungarn oder auch Magyaren kommen von weit her. Das ist der
Grund dafür, dass unsere Sprache keinerlei Ähnlichkeiten mit den
anderen europäischen Sprachfamilien aufweist.
Unsere Vorfahren wanderten vor ca. 4000 Jahren aus Westsibirien zum
südöstlichen Ural und danach immer weiter in westliche Richtung bis
sie um das Jahr 895 das Karpatenbecken erreichten und eroberten. Im
folgenden Jahrhundert machten unsere Vorfahren das westliche
Europa durch zahlreiche Feldzüge unsicher. Diese Feldzüge waren eine
Haupteinnahmequelle der Magyaren. 926 zum Beispiel überfielen sie
St. Gallen, Rheinau und Säckingen und belagerten Konstanz. Das
Galluskloster wurde verbrannt.
In der Schlacht auf dem Lechfeld bei Augsburg im Jahre 955 wurden die
Ungarn vernichtend geschlagen und stellten ihre Raubzüge ein.


Slide 4


Slide 5

Das Königreich Ungarn wurde am
20. August 1000 von Stephan aus
dem Hause Árpád gegründet,
Ungarn wurde von ihm
christianisiert. Das Haus Árpád starb
mit András III. im Jahre 1301 aus.
Die Geschichte des einzigen Kindes
des letzten ungarischen Königs
András III., der Kronprinzessin
Elisabeth ist eng mit Kyburg und
dem ehemaligen Kloster Töss
verbunden.


Slide 6


Slide 7


Slide 8

Nach dem Tode von König András III. hoben ungarische Fürsten Karl Robert
von Anjou auf den Thron. Königin Agnes und Prinzessin Elisabeth, die
rechtmässige Anwärterin auf die Krone, wurden in Wien isoliert. Um Habsburg
die Machtansprüche auf Ungarn zu sichern, verlobte Agnes die sechsjährige
Stieftocher mit dem vier Jahre jüngeren Herzog Heinrich von Österreich, ihrem
jüngsten Bruder. Elisabeth wurde als 13-Jährige in das Kloster Töss verbracht,
musste auf Druck von Agnes ohne Einhaltung der Novizinnenzeit das Gelübde
ablegen und durfte niemals wieder nach Ungarn zurückkehren. Als Spielball
habsburgischer Machtpolitik missbraucht, später wie eine Heilige verehrt, ist
diese bemerkenswerte Frau heute weitgehend vergessen. Sie starb im Jahre
1336 in Armut und nach jahrelangen körperlichen Leiden in der
Schwestergemeinschaft von Töss. Aufgrund ihrer Visionen und
Wunderheilungen entstand hier zu Beginn des 15. Jahrhunderts ein
Heiligenkult, welcher jedoch nicht in die damalige römische Politik passte. Ihr
Steinsarg kann im Zürcher Nationalmuseum besichtigt werden. Das ehemalige
Tössemer Gemeindewappen zeigt das Amtssiegel des einstigen Klosters mit
dem ungarischen Doppelkreuz, welches an Kronprinzessin Elisabeth erinnert.


Slide 9

Nach Jahrhunderte langer Fremdherrschaft unter den Habsburgern, den
Türken und wieder den Habsburgern,
Türken


Slide 10

verlor Ungarn nach dem 1. Weltkrieg durch das Friedensdiktat von Trianon
2/3 seiner Territorien und zirka 3 Millionen Menschen. Fast alle Gebiete
mit Rohstoffvorkommen wurden verloren. Noch bis in die heutige Zeit
müssen die Ungarn in den verlorenen Gebieten um die Gleichberechtigung
ihrer Muttersprache und Kultur kämpfen.


Slide 11

Ungarn kam nach dem 2. Weltkrieg auf Grund des Vertrages von Jalta
unter sowjetischen Einfluss, ein weiteres Kapitel der Fremdherrschaft
begann. Im Oktober 1956 lehnte sich das ungarische Volk gegen das
kommunistische Terrorregime und die sowjetische Besatzungsmacht
auf. Der Freiheitskampf endete blutig.
1956


Slide 12

1956


Slide 13

Nach der Niederschlagung durch die sowjetische Armee mussten
200`000 Menschen aus dem Land flüchten, 10`000 von ihnen wurden
1956 in der Schweiz aufgenommen. Im Frühjahr 1957 nahm die
Schweiz im Rahmen der Familienzusammenführung nochmals 2`000
Flüchtlinge auf.
Seit der politischen Wende im Jahr 1989 kann man in Ungarn
ungehindert ein- und ausreisen. Ungarn hat heute ca. 10 Millionen
Einwohner und eine Fläche von 93`036 Quadratkilometer, und ist
somit etwa doppelt so gross wie die Schweiz. Ungarisch ist die
Muttersprache von derzeit rund 15 Millionen Menschen in Ungarn, in
den benachbarten Ländern, in Westeuropa, Nord- und Südamerika
sowie Australien.


Slide 14

eiserner-Vorhang fällt in Ungarn 1989


Slide 15

Die Hauptstadt von Ungarn ist Budapest. Mit ihren 1.7 Millionen
Einwohnern ist sie die mit Abstand grösste Stadt in Ungarn gefolgt von
Debrecen, Miskolc und Szeged.
Parlament (Budapest)


Slide 16

Kettenbrücke (Budapest)


Slide 17

Der längste Fluss ist die Donau gefolgt von der Theiss. Der grösste See ist der
Plattensee – auf ungarisch „Balaton“ im hügeligen Westungarn. Er ist
zugleich der grösste See in Mitteleuropa und wird von uns Ungarn in stolzer
Bescheidenheit auch das „ungarische Meer“ genannt.


Slide 18

Unter 70% der Erdoberfläche Ungarns liegen Thermalquellen. Somit verfügt
das Land über die größte Thermalwasserreserve in Europa. Es gibt mehrere
Orte wo das Thermalwasser ohne Bohrung einfach aus dem Erdboden
sprudelt. Aus diesem Grund hat in Ungarn die Heilung mit Thermalwasser
eine sehr lange Tradition.


Slide 19


Slide 20

Neben den zahlreichen Thermalbädern sind natürlich auch die Puszta, der
Csárdás, Gulaschsuppe, ungarische Weine, ungarische Volksmusik, die sehr
gehaltvolle ungarische Küche und vieles andere mehr ein Grund dafür,
Ungarn einmal einen Besuch abzustatten. Die Gastfreundschaft der Ungarn
ist sprichwörtlich.


Slide 21

Die ungarische Nationalhymne ist ein Bittgebet. Sie stammt
aus dem Jahre 1823 und wurde 1844 vertont. Während des
Aufstandes 1848/1849 gegen die Habsburger verbreitete sich
das Lied schnell,
1848


Slide 22

doch es erhielt erst 1903 den offiziellen Status einer
Nationalhymne. Sie wird am Ende eines jeden Gottesdienstes, zu
nationalen Feiertagen und zu Silvester nach dem 12. Glockenschlag
um Mitternacht gesungen.
Selbst dem kommunistischen Regime gelang es nicht, eine neue
Hymne oder einen anderen Text einzuführen. Die deutsche
Übersetzung unserer Nationalhymne klingt so:

HERR, segne den Ungarn
mit Frohsinn und Überfluss.
Beschütze ihn mit deiner Hand,
wenn er sich mit dem Feind schlägt.
Denen die schon lange vom Schicksal nicht verschont,
bring ihnen eine bessere Zeit.
Denn dieses Volk hat schon gebüsst
für Vergangenes und Kommendes.


Slide 23

Zurzeit leben in der Schweiz nach offiziellen Angaben 6`400 Ungarn,
dazu kommen 9`700 Personen die sich in den letzten 30 Jahren
eingebürgert haben von welchen aber viele die ungarischen
Traditionen pflegen.
Wenn man in ein fremdes Land kommt, ist die grösste Barriere die
Sprache. Von einem Tag auf den anderen wird man sozusagen stumm
oder taubstumm. So ist es auch bei uns, wir sprechen eine Sprache, die
mit deutsch oder schwitzerdütsch überhaupt keine Ähnlichkeiten hat.
So ist es die erste Hürde die Sprache zu erlernen ohne dabei die
Muttersprache zu vergessen.
Es ist nicht nur die Sprache, die fehlt, es sind die Freunden, die
Verwandten, die Bräuche und alles rundherum was vertraut war. Das
schmerzhafte Gefühl des Heimwehs entsteht schon sehr bald. Es ist ein
Gefühl, die viele bis zum Lebensende nicht los werden.


Slide 24

Um dem Heimweh entgegenzuwirken und um die heimatliche Kultur
zu pflegen organisierten sich die Ungarn von Anfang an. Sie trafen sich
regelmässig für Gottesdienste in der Muttersprache und verschiedene
Vereine wurden gegründet. So kann man z.B. in Zürich ungarische
Volkstänze tanzen, am Wochenende die Kinder in die ungarische
Schule und anschliessend noch in die ungarische Pfadi schicken.

Ungarn gehört zu den kleinen Nationen, trotzdem wird es oft als
musikalische Grossmacht erwähnt. Die ungarische Kunstmusik ist von
Anfang an unzertrennlich mit der Volksmusik verbunden. „Das
ungarische Volkslied ist der Spiegel der ungarischen Seele. Von der
Wiege an hinterliessen alle seelische Erlebnisse des Ungarntums ihre
Spur.“- schrieb Zoltàn Kodàly, der mit Béla Bartok, die grossen
ungarischen Komponisten der Neuzeit, 14`000 Volkslieder sammelte.
Neben der Musik hat Ungarn ebenfalls eine sehr reiche Literatur. Die
ungarischen Dichter in original zu lesen ist schon ein guter Grund die
nicht ganz einfache ungarische Sprache zu lernen.


Slide 25


Slide 26

Nun kurz etwas zu unserem Chor:
Der Chor hat eine 25-jährige Tradition. Gegründet wurde er von Istvàn
Golarits, welcher ihn bis zu seiner schweren Erkrankung im Jahr 2003 auch
leitete. Anschliessend wurde der junge Musiker Levente György eingeladen,
die Leitung zu übernehmen. Sein Motto ist: „Die Musik soll die Menschen zu
Harmonie führen. Harmonie bedeutet Einklang. Je öfters die Menschen im
Einklang sind, umso grösser ist ihre Lebensfreude.“ Levente György ist
Sänger, Dirigent, Organist und Kontrabassist, also durch und durch ein
Musiker.
Der Chor trifft sich regelmässig montags zur Probe. Die erarbeiteten Werke
tragen wir regelmässig in Gottesdiensten und bei den kirchlichen und
nationalen Feiertagen vor. Unsere Tracht, die wir dabei tragen, kommt aus
Siebenbürgen, aus Kalotaszeg.
Unter den Chormitglieder befinden sich sowohl Mitglieder der 1956
Generation als auch Auswanderer aus späteren Jahren.


Slide 27

Es wäre noch viel zu erzählen über Geschichte und Kultur, Politik
und Natur unserer Heimat, jedoch würde das den Rahmen
sprengen. Falls wir Sie aber „gluschtig gmacht händ“, dann
ergreifen Sie doch die Initiative und haben einen Schwatz mit uns.
Stellen Sie ihre ganz persönlichen Fragen und lernen Sie dabei
vielleicht die ersten ungarischen Wörter. Sie werden damit bei
ihrer nächsten Ungarnreise bestimmt punkten.

Isten áldja meg mindnyájukat! – Gott segne Sie alle!