Biodiversität unnötiger Luxus? Quelle: EHB; Maja Dal Cero_&_Martin_Vonlanthen Was ist Biodiversität? Biodiversität lässt sich mit „Vielfalt des Lebens“ oder „biologischer Vielfalt“ übersetzen. Darunter versteht man die.
Download ReportTranscript Biodiversität unnötiger Luxus? Quelle: EHB; Maja Dal Cero_&_Martin_Vonlanthen Was ist Biodiversität? Biodiversität lässt sich mit „Vielfalt des Lebens“ oder „biologischer Vielfalt“ übersetzen. Darunter versteht man die.
Slide 1
Biodiversität
unnötiger Luxus?
Quelle: EHB; Maja Dal Cero_&_Martin_Vonlanthen
Was ist Biodiversität?
Biodiversität lässt sich mit „Vielfalt des Lebens“ oder „biologischer
Vielfalt“ übersetzen.
Darunter versteht man die Gesamtheit und Vielfalt sowie die
zeitliche Dynamik von lebenden Organismen, von Ökosystemen
und der in diesem System wirkenden Prozesse.
Biodiversität umfasst alle Arten von Lebewesen, auch den
Menschen.
Biodiversität kann auf unterschiedlichen Organisationsstufen
betrachtet werden:
• auf Stufe der Biome
• auf der Ebene der Art
• auf genetischer Ebene
Welchen Wert hat Biodiversität?
Wert
Ökosystemdienstleistungen:
Soviel aller
kostet
die globale Finanzkriese:
33
11 000 Milliarden $ / Jahr
Abfallentsorgung
Kann man Biodiversität ersetzen?
Das vom amerikanischen Milliardär Ed Bass finanzierte Projekt
„Biosphäre 2“ sollte den Beweis liefern, dass der Mensch in der
Lage ist, natürliche Ökosysteme zu imitieren (besser zu ersetzen).
Was leisten Ökosysteme?
Der Boden mit seinen zahlreichen
Bewohnern spielt eine zentrale Rolle bei
der:
• Mineralisation von totem Pflanzen- oder
Tiermaterial (durch Zersetzer)
• Bereitstellung von Nährstoffen
(Stickstoff, Phosphor, usw.) für
Pflanzen
• Stoffspeicherung (Kohlenstoff,
Stickstoff)
• Wasserspeicherung und Aufbereitung
Was leisten Ökosysteme?
Hochwasserschutz: das Beispiel Aare
www.aarewasser.ch
www.gymneufeld.ch/index.php?id=618
Was leisten Ökosysteme?
Bestäubung von Nutzpflanzen durch Insekten
Biodiversitätskonvention (CBD) 1992
• Wem gehören die biologischen Ressourcen?
• Grundlagen für eine Regelung für den Zugriff auf
biogenetische Ressourcen
• Vorschläge für ein gerechtes Teilen der Nutzen(Access and
Benefit Sharing)
• Fragen der Intellectuale Property rhights
• Fragen zum Schutz von traditionellem Wissen
Ausgangslage Natur als Apotheke
• Weltmarkt für Pharmazeutika, die von Pflanzen abstammen
oder aus Pflanzen gewonnen werden: 200 Milliarden US-Dollar
• 40% der weltweit verkauften Pharmazeutika sind pflanzlichen
Ursprungs
Chloramphenicol 1947 isoliert aus dem
endemischen Pilz Streptomyces venezuelae.
Gesammelt in Caracas (Venezuela) und
entwickelt bei Parke Davis (USA) gegen Typhus
und als «Breitspektrum-Antibiotiukum»
– ein Blockbuster (Gewinn: 1Milliarde USD/Jahr)
Ausgangslage Natur als Apotheke
• Kautschuk aus Hevea brasiliensis (seit
dem 19. Jahrhundert im Amazonasgebiet),
später in Südostasien. Höhepunkt der
Produktion im 2. Weltkrieg
• Chinin aus Cinchona ssp. stammt aus
Peru, Ecuador und Bolivien und wurde im
19. Jahrhundert in Indonesien angebaut –
Monopolstellung der Plantagen – Höhepunkt
des Bedarfs im 2. Weltkrieg
Ausgangslage Natur als Apotheke
Hoodia-Kaktus (daraus Substanz p57)
Hoodia goordonii ist eine Sukkulente aus
Namibia und Südafrika (Kalahari).
Die aus Hoodia isolierte Substanz p57
(ein Saponin) wurde von Phytopharm
patentiert und an Pfizer lizenziert, Hoodia
soll das Hungergefühl unterdrücken,
basierend auf ethnobotanischen Studien
bei den San Buschleuten.
Weltweiter illegaler Handel mit Hoodia
seit 2004
Traditionelle Heilmittel
In Afrika gibt es 1
traditionellen Heiler auf 100 bis
1000 Personen
1 nach westlichem Modell
ausgebildeten Arzt pro 10‘000
bis 100‘000 Einwohner
Shaman Pharamceuticals, Inc.
• Motivation: Ende der 80er Jahre sind über 120 Arzneimittel
aus ursprünglich pflanzlichen Leitsubstanzen auf dem Markt:
75% davon stammen aus der traditionellen Medizin
• Strategie: Ethnobotanischer Ansatz der Wirkstofffindung durch
das Wissen indigener Völker in den tropischen Regenwäldern
• Umsetzung: Ethisch korrekte Zusammenarbeit, gegenseitiges
Vertrauen und gegenseitiger Profit
Shaman Pharamceuticals, Inc.
• Entwicklung
• 1989 Firmengründung
• 1991 Provir, Virend in klinischer Phase
• 1994 Eli Lilly keine Vertragsverlängerung, Screening nach
Antimykotika eingestellt, Fokus auf Diabetes
• 1995 Ono zeigt Interesse
• 1996 Lipha Lyonnaise Industrielle Pharamceutique
• 1998 «Provir or bust»
• Rückzug von Pharma-Riesen aus Geschäften
Biodiversität: Zustand in der Schweiz
Umwelt Schweiz 2007; Bundesamt für Landschaft, Bundesamt für
Statistik
Kapitel 12. Landschaft und Biodiversität
Infolge Zersiedelung und intensiver Bodennutzung werden Ökosysteme
und Landschaften zerschnitten. Dies führt zu einer Banalisierung des
Landschaftsbildes.
Mit rund 50 000 Pflanzen- und Tierarten weist die Schweiz eine grosse
biologische Vielfalt auf.
Der Rückgang der Artenvielfalt hält an. Zudem sind 30 bis 50% der
einheimischen Tier- und Pflanzenarten mehr oder weniger akut gefährdet.
Das Problem der mit oder ohne Absicht eingeführten exotischen
Organismen könnte sich verschärfen und die Biodiversität negativ
beeinflussen.
Biodiversität: Zustand in der Schweiz
Das Diegtertal (BL) 1955 und 1995
Biodiversitäts Hotspots
Hochmoor
Magerwiese
Brachland
Auenwald
Stadt
Ursachen für die Verluste
• Veränderte landwirtschaftliche Nutzung
• Zerstückelung der Lebensräume
• Überbauung und Zersiedlung der Landschaft
• Tourismus und Freizeitaktivitäten
• Überstrapazierte Gewässer
• Intensive Waldnutzung
• Überdüngung der Ökosysteme
• Klimaerwärmung
• Invasive Arten (Neobiota)
Schutzmassnahmen in der Schweiz
• Bundesgesetze und Verordnungen
• Rote Listen (Pflanzen und Tiere)
• Artenförderungsprogramme z.B. Tagfalter, Amphibien
• Inventare der Landschaften
• Waldprogramm Schweiz
• Biodiversitäts-Monitoring Schweiz
http://www.biodiversitymonitoring.ch
Schutzgebiete von nationaler Bedeutung
http://www.biodiversity.ch
Vernetzung ist wichtig!
Slide 2
Biodiversität
unnötiger Luxus?
Quelle: EHB; Maja Dal Cero_&_Martin_Vonlanthen
Was ist Biodiversität?
Biodiversität lässt sich mit „Vielfalt des Lebens“ oder „biologischer
Vielfalt“ übersetzen.
Darunter versteht man die Gesamtheit und Vielfalt sowie die
zeitliche Dynamik von lebenden Organismen, von Ökosystemen
und der in diesem System wirkenden Prozesse.
Biodiversität umfasst alle Arten von Lebewesen, auch den
Menschen.
Biodiversität kann auf unterschiedlichen Organisationsstufen
betrachtet werden:
• auf Stufe der Biome
• auf der Ebene der Art
• auf genetischer Ebene
Welchen Wert hat Biodiversität?
Wert
Ökosystemdienstleistungen:
Soviel aller
kostet
die globale Finanzkriese:
33
11 000 Milliarden $ / Jahr
Abfallentsorgung
Kann man Biodiversität ersetzen?
Das vom amerikanischen Milliardär Ed Bass finanzierte Projekt
„Biosphäre 2“ sollte den Beweis liefern, dass der Mensch in der
Lage ist, natürliche Ökosysteme zu imitieren (besser zu ersetzen).
Was leisten Ökosysteme?
Der Boden mit seinen zahlreichen
Bewohnern spielt eine zentrale Rolle bei
der:
• Mineralisation von totem Pflanzen- oder
Tiermaterial (durch Zersetzer)
• Bereitstellung von Nährstoffen
(Stickstoff, Phosphor, usw.) für
Pflanzen
• Stoffspeicherung (Kohlenstoff,
Stickstoff)
• Wasserspeicherung und Aufbereitung
Was leisten Ökosysteme?
Hochwasserschutz: das Beispiel Aare
www.aarewasser.ch
www.gymneufeld.ch/index.php?id=618
Was leisten Ökosysteme?
Bestäubung von Nutzpflanzen durch Insekten
Biodiversitätskonvention (CBD) 1992
• Wem gehören die biologischen Ressourcen?
• Grundlagen für eine Regelung für den Zugriff auf
biogenetische Ressourcen
• Vorschläge für ein gerechtes Teilen der Nutzen(Access and
Benefit Sharing)
• Fragen der Intellectuale Property rhights
• Fragen zum Schutz von traditionellem Wissen
Ausgangslage Natur als Apotheke
• Weltmarkt für Pharmazeutika, die von Pflanzen abstammen
oder aus Pflanzen gewonnen werden: 200 Milliarden US-Dollar
• 40% der weltweit verkauften Pharmazeutika sind pflanzlichen
Ursprungs
Chloramphenicol 1947 isoliert aus dem
endemischen Pilz Streptomyces venezuelae.
Gesammelt in Caracas (Venezuela) und
entwickelt bei Parke Davis (USA) gegen Typhus
und als «Breitspektrum-Antibiotiukum»
– ein Blockbuster (Gewinn: 1Milliarde USD/Jahr)
Ausgangslage Natur als Apotheke
• Kautschuk aus Hevea brasiliensis (seit
dem 19. Jahrhundert im Amazonasgebiet),
später in Südostasien. Höhepunkt der
Produktion im 2. Weltkrieg
• Chinin aus Cinchona ssp. stammt aus
Peru, Ecuador und Bolivien und wurde im
19. Jahrhundert in Indonesien angebaut –
Monopolstellung der Plantagen – Höhepunkt
des Bedarfs im 2. Weltkrieg
Ausgangslage Natur als Apotheke
Hoodia-Kaktus (daraus Substanz p57)
Hoodia goordonii ist eine Sukkulente aus
Namibia und Südafrika (Kalahari).
Die aus Hoodia isolierte Substanz p57
(ein Saponin) wurde von Phytopharm
patentiert und an Pfizer lizenziert, Hoodia
soll das Hungergefühl unterdrücken,
basierend auf ethnobotanischen Studien
bei den San Buschleuten.
Weltweiter illegaler Handel mit Hoodia
seit 2004
Traditionelle Heilmittel
In Afrika gibt es 1
traditionellen Heiler auf 100 bis
1000 Personen
1 nach westlichem Modell
ausgebildeten Arzt pro 10‘000
bis 100‘000 Einwohner
Shaman Pharamceuticals, Inc.
• Motivation: Ende der 80er Jahre sind über 120 Arzneimittel
aus ursprünglich pflanzlichen Leitsubstanzen auf dem Markt:
75% davon stammen aus der traditionellen Medizin
• Strategie: Ethnobotanischer Ansatz der Wirkstofffindung durch
das Wissen indigener Völker in den tropischen Regenwäldern
• Umsetzung: Ethisch korrekte Zusammenarbeit, gegenseitiges
Vertrauen und gegenseitiger Profit
Shaman Pharamceuticals, Inc.
• Entwicklung
• 1989 Firmengründung
• 1991 Provir, Virend in klinischer Phase
• 1994 Eli Lilly keine Vertragsverlängerung, Screening nach
Antimykotika eingestellt, Fokus auf Diabetes
• 1995 Ono zeigt Interesse
• 1996 Lipha Lyonnaise Industrielle Pharamceutique
• 1998 «Provir or bust»
• Rückzug von Pharma-Riesen aus Geschäften
Biodiversität: Zustand in der Schweiz
Umwelt Schweiz 2007; Bundesamt für Landschaft, Bundesamt für
Statistik
Kapitel 12. Landschaft und Biodiversität
Infolge Zersiedelung und intensiver Bodennutzung werden Ökosysteme
und Landschaften zerschnitten. Dies führt zu einer Banalisierung des
Landschaftsbildes.
Mit rund 50 000 Pflanzen- und Tierarten weist die Schweiz eine grosse
biologische Vielfalt auf.
Der Rückgang der Artenvielfalt hält an. Zudem sind 30 bis 50% der
einheimischen Tier- und Pflanzenarten mehr oder weniger akut gefährdet.
Das Problem der mit oder ohne Absicht eingeführten exotischen
Organismen könnte sich verschärfen und die Biodiversität negativ
beeinflussen.
Biodiversität: Zustand in der Schweiz
Das Diegtertal (BL) 1955 und 1995
Biodiversitäts Hotspots
Hochmoor
Magerwiese
Brachland
Auenwald
Stadt
Ursachen für die Verluste
• Veränderte landwirtschaftliche Nutzung
• Zerstückelung der Lebensräume
• Überbauung und Zersiedlung der Landschaft
• Tourismus und Freizeitaktivitäten
• Überstrapazierte Gewässer
• Intensive Waldnutzung
• Überdüngung der Ökosysteme
• Klimaerwärmung
• Invasive Arten (Neobiota)
Schutzmassnahmen in der Schweiz
• Bundesgesetze und Verordnungen
• Rote Listen (Pflanzen und Tiere)
• Artenförderungsprogramme z.B. Tagfalter, Amphibien
• Inventare der Landschaften
• Waldprogramm Schweiz
• Biodiversitäts-Monitoring Schweiz
http://www.biodiversitymonitoring.ch
Schutzgebiete von nationaler Bedeutung
http://www.biodiversity.ch
Vernetzung ist wichtig!
Slide 3
Biodiversität
unnötiger Luxus?
Quelle: EHB; Maja Dal Cero_&_Martin_Vonlanthen
Was ist Biodiversität?
Biodiversität lässt sich mit „Vielfalt des Lebens“ oder „biologischer
Vielfalt“ übersetzen.
Darunter versteht man die Gesamtheit und Vielfalt sowie die
zeitliche Dynamik von lebenden Organismen, von Ökosystemen
und der in diesem System wirkenden Prozesse.
Biodiversität umfasst alle Arten von Lebewesen, auch den
Menschen.
Biodiversität kann auf unterschiedlichen Organisationsstufen
betrachtet werden:
• auf Stufe der Biome
• auf der Ebene der Art
• auf genetischer Ebene
Welchen Wert hat Biodiversität?
Wert
Ökosystemdienstleistungen:
Soviel aller
kostet
die globale Finanzkriese:
33
11 000 Milliarden $ / Jahr
Abfallentsorgung
Kann man Biodiversität ersetzen?
Das vom amerikanischen Milliardär Ed Bass finanzierte Projekt
„Biosphäre 2“ sollte den Beweis liefern, dass der Mensch in der
Lage ist, natürliche Ökosysteme zu imitieren (besser zu ersetzen).
Was leisten Ökosysteme?
Der Boden mit seinen zahlreichen
Bewohnern spielt eine zentrale Rolle bei
der:
• Mineralisation von totem Pflanzen- oder
Tiermaterial (durch Zersetzer)
• Bereitstellung von Nährstoffen
(Stickstoff, Phosphor, usw.) für
Pflanzen
• Stoffspeicherung (Kohlenstoff,
Stickstoff)
• Wasserspeicherung und Aufbereitung
Was leisten Ökosysteme?
Hochwasserschutz: das Beispiel Aare
www.aarewasser.ch
www.gymneufeld.ch/index.php?id=618
Was leisten Ökosysteme?
Bestäubung von Nutzpflanzen durch Insekten
Biodiversitätskonvention (CBD) 1992
• Wem gehören die biologischen Ressourcen?
• Grundlagen für eine Regelung für den Zugriff auf
biogenetische Ressourcen
• Vorschläge für ein gerechtes Teilen der Nutzen(Access and
Benefit Sharing)
• Fragen der Intellectuale Property rhights
• Fragen zum Schutz von traditionellem Wissen
Ausgangslage Natur als Apotheke
• Weltmarkt für Pharmazeutika, die von Pflanzen abstammen
oder aus Pflanzen gewonnen werden: 200 Milliarden US-Dollar
• 40% der weltweit verkauften Pharmazeutika sind pflanzlichen
Ursprungs
Chloramphenicol 1947 isoliert aus dem
endemischen Pilz Streptomyces venezuelae.
Gesammelt in Caracas (Venezuela) und
entwickelt bei Parke Davis (USA) gegen Typhus
und als «Breitspektrum-Antibiotiukum»
– ein Blockbuster (Gewinn: 1Milliarde USD/Jahr)
Ausgangslage Natur als Apotheke
• Kautschuk aus Hevea brasiliensis (seit
dem 19. Jahrhundert im Amazonasgebiet),
später in Südostasien. Höhepunkt der
Produktion im 2. Weltkrieg
• Chinin aus Cinchona ssp. stammt aus
Peru, Ecuador und Bolivien und wurde im
19. Jahrhundert in Indonesien angebaut –
Monopolstellung der Plantagen – Höhepunkt
des Bedarfs im 2. Weltkrieg
Ausgangslage Natur als Apotheke
Hoodia-Kaktus (daraus Substanz p57)
Hoodia goordonii ist eine Sukkulente aus
Namibia und Südafrika (Kalahari).
Die aus Hoodia isolierte Substanz p57
(ein Saponin) wurde von Phytopharm
patentiert und an Pfizer lizenziert, Hoodia
soll das Hungergefühl unterdrücken,
basierend auf ethnobotanischen Studien
bei den San Buschleuten.
Weltweiter illegaler Handel mit Hoodia
seit 2004
Traditionelle Heilmittel
In Afrika gibt es 1
traditionellen Heiler auf 100 bis
1000 Personen
1 nach westlichem Modell
ausgebildeten Arzt pro 10‘000
bis 100‘000 Einwohner
Shaman Pharamceuticals, Inc.
• Motivation: Ende der 80er Jahre sind über 120 Arzneimittel
aus ursprünglich pflanzlichen Leitsubstanzen auf dem Markt:
75% davon stammen aus der traditionellen Medizin
• Strategie: Ethnobotanischer Ansatz der Wirkstofffindung durch
das Wissen indigener Völker in den tropischen Regenwäldern
• Umsetzung: Ethisch korrekte Zusammenarbeit, gegenseitiges
Vertrauen und gegenseitiger Profit
Shaman Pharamceuticals, Inc.
• Entwicklung
• 1989 Firmengründung
• 1991 Provir, Virend in klinischer Phase
• 1994 Eli Lilly keine Vertragsverlängerung, Screening nach
Antimykotika eingestellt, Fokus auf Diabetes
• 1995 Ono zeigt Interesse
• 1996 Lipha Lyonnaise Industrielle Pharamceutique
• 1998 «Provir or bust»
• Rückzug von Pharma-Riesen aus Geschäften
Biodiversität: Zustand in der Schweiz
Umwelt Schweiz 2007; Bundesamt für Landschaft, Bundesamt für
Statistik
Kapitel 12. Landschaft und Biodiversität
Infolge Zersiedelung und intensiver Bodennutzung werden Ökosysteme
und Landschaften zerschnitten. Dies führt zu einer Banalisierung des
Landschaftsbildes.
Mit rund 50 000 Pflanzen- und Tierarten weist die Schweiz eine grosse
biologische Vielfalt auf.
Der Rückgang der Artenvielfalt hält an. Zudem sind 30 bis 50% der
einheimischen Tier- und Pflanzenarten mehr oder weniger akut gefährdet.
Das Problem der mit oder ohne Absicht eingeführten exotischen
Organismen könnte sich verschärfen und die Biodiversität negativ
beeinflussen.
Biodiversität: Zustand in der Schweiz
Das Diegtertal (BL) 1955 und 1995
Biodiversitäts Hotspots
Hochmoor
Magerwiese
Brachland
Auenwald
Stadt
Ursachen für die Verluste
• Veränderte landwirtschaftliche Nutzung
• Zerstückelung der Lebensräume
• Überbauung und Zersiedlung der Landschaft
• Tourismus und Freizeitaktivitäten
• Überstrapazierte Gewässer
• Intensive Waldnutzung
• Überdüngung der Ökosysteme
• Klimaerwärmung
• Invasive Arten (Neobiota)
Schutzmassnahmen in der Schweiz
• Bundesgesetze und Verordnungen
• Rote Listen (Pflanzen und Tiere)
• Artenförderungsprogramme z.B. Tagfalter, Amphibien
• Inventare der Landschaften
• Waldprogramm Schweiz
• Biodiversitäts-Monitoring Schweiz
http://www.biodiversitymonitoring.ch
Schutzgebiete von nationaler Bedeutung
http://www.biodiversity.ch
Vernetzung ist wichtig!
Slide 4
Biodiversität
unnötiger Luxus?
Quelle: EHB; Maja Dal Cero_&_Martin_Vonlanthen
Was ist Biodiversität?
Biodiversität lässt sich mit „Vielfalt des Lebens“ oder „biologischer
Vielfalt“ übersetzen.
Darunter versteht man die Gesamtheit und Vielfalt sowie die
zeitliche Dynamik von lebenden Organismen, von Ökosystemen
und der in diesem System wirkenden Prozesse.
Biodiversität umfasst alle Arten von Lebewesen, auch den
Menschen.
Biodiversität kann auf unterschiedlichen Organisationsstufen
betrachtet werden:
• auf Stufe der Biome
• auf der Ebene der Art
• auf genetischer Ebene
Welchen Wert hat Biodiversität?
Wert
Ökosystemdienstleistungen:
Soviel aller
kostet
die globale Finanzkriese:
33
11 000 Milliarden $ / Jahr
Abfallentsorgung
Kann man Biodiversität ersetzen?
Das vom amerikanischen Milliardär Ed Bass finanzierte Projekt
„Biosphäre 2“ sollte den Beweis liefern, dass der Mensch in der
Lage ist, natürliche Ökosysteme zu imitieren (besser zu ersetzen).
Was leisten Ökosysteme?
Der Boden mit seinen zahlreichen
Bewohnern spielt eine zentrale Rolle bei
der:
• Mineralisation von totem Pflanzen- oder
Tiermaterial (durch Zersetzer)
• Bereitstellung von Nährstoffen
(Stickstoff, Phosphor, usw.) für
Pflanzen
• Stoffspeicherung (Kohlenstoff,
Stickstoff)
• Wasserspeicherung und Aufbereitung
Was leisten Ökosysteme?
Hochwasserschutz: das Beispiel Aare
www.aarewasser.ch
www.gymneufeld.ch/index.php?id=618
Was leisten Ökosysteme?
Bestäubung von Nutzpflanzen durch Insekten
Biodiversitätskonvention (CBD) 1992
• Wem gehören die biologischen Ressourcen?
• Grundlagen für eine Regelung für den Zugriff auf
biogenetische Ressourcen
• Vorschläge für ein gerechtes Teilen der Nutzen(Access and
Benefit Sharing)
• Fragen der Intellectuale Property rhights
• Fragen zum Schutz von traditionellem Wissen
Ausgangslage Natur als Apotheke
• Weltmarkt für Pharmazeutika, die von Pflanzen abstammen
oder aus Pflanzen gewonnen werden: 200 Milliarden US-Dollar
• 40% der weltweit verkauften Pharmazeutika sind pflanzlichen
Ursprungs
Chloramphenicol 1947 isoliert aus dem
endemischen Pilz Streptomyces venezuelae.
Gesammelt in Caracas (Venezuela) und
entwickelt bei Parke Davis (USA) gegen Typhus
und als «Breitspektrum-Antibiotiukum»
– ein Blockbuster (Gewinn: 1Milliarde USD/Jahr)
Ausgangslage Natur als Apotheke
• Kautschuk aus Hevea brasiliensis (seit
dem 19. Jahrhundert im Amazonasgebiet),
später in Südostasien. Höhepunkt der
Produktion im 2. Weltkrieg
• Chinin aus Cinchona ssp. stammt aus
Peru, Ecuador und Bolivien und wurde im
19. Jahrhundert in Indonesien angebaut –
Monopolstellung der Plantagen – Höhepunkt
des Bedarfs im 2. Weltkrieg
Ausgangslage Natur als Apotheke
Hoodia-Kaktus (daraus Substanz p57)
Hoodia goordonii ist eine Sukkulente aus
Namibia und Südafrika (Kalahari).
Die aus Hoodia isolierte Substanz p57
(ein Saponin) wurde von Phytopharm
patentiert und an Pfizer lizenziert, Hoodia
soll das Hungergefühl unterdrücken,
basierend auf ethnobotanischen Studien
bei den San Buschleuten.
Weltweiter illegaler Handel mit Hoodia
seit 2004
Traditionelle Heilmittel
In Afrika gibt es 1
traditionellen Heiler auf 100 bis
1000 Personen
1 nach westlichem Modell
ausgebildeten Arzt pro 10‘000
bis 100‘000 Einwohner
Shaman Pharamceuticals, Inc.
• Motivation: Ende der 80er Jahre sind über 120 Arzneimittel
aus ursprünglich pflanzlichen Leitsubstanzen auf dem Markt:
75% davon stammen aus der traditionellen Medizin
• Strategie: Ethnobotanischer Ansatz der Wirkstofffindung durch
das Wissen indigener Völker in den tropischen Regenwäldern
• Umsetzung: Ethisch korrekte Zusammenarbeit, gegenseitiges
Vertrauen und gegenseitiger Profit
Shaman Pharamceuticals, Inc.
• Entwicklung
• 1989 Firmengründung
• 1991 Provir, Virend in klinischer Phase
• 1994 Eli Lilly keine Vertragsverlängerung, Screening nach
Antimykotika eingestellt, Fokus auf Diabetes
• 1995 Ono zeigt Interesse
• 1996 Lipha Lyonnaise Industrielle Pharamceutique
• 1998 «Provir or bust»
• Rückzug von Pharma-Riesen aus Geschäften
Biodiversität: Zustand in der Schweiz
Umwelt Schweiz 2007; Bundesamt für Landschaft, Bundesamt für
Statistik
Kapitel 12. Landschaft und Biodiversität
Infolge Zersiedelung und intensiver Bodennutzung werden Ökosysteme
und Landschaften zerschnitten. Dies führt zu einer Banalisierung des
Landschaftsbildes.
Mit rund 50 000 Pflanzen- und Tierarten weist die Schweiz eine grosse
biologische Vielfalt auf.
Der Rückgang der Artenvielfalt hält an. Zudem sind 30 bis 50% der
einheimischen Tier- und Pflanzenarten mehr oder weniger akut gefährdet.
Das Problem der mit oder ohne Absicht eingeführten exotischen
Organismen könnte sich verschärfen und die Biodiversität negativ
beeinflussen.
Biodiversität: Zustand in der Schweiz
Das Diegtertal (BL) 1955 und 1995
Biodiversitäts Hotspots
Hochmoor
Magerwiese
Brachland
Auenwald
Stadt
Ursachen für die Verluste
• Veränderte landwirtschaftliche Nutzung
• Zerstückelung der Lebensräume
• Überbauung und Zersiedlung der Landschaft
• Tourismus und Freizeitaktivitäten
• Überstrapazierte Gewässer
• Intensive Waldnutzung
• Überdüngung der Ökosysteme
• Klimaerwärmung
• Invasive Arten (Neobiota)
Schutzmassnahmen in der Schweiz
• Bundesgesetze und Verordnungen
• Rote Listen (Pflanzen und Tiere)
• Artenförderungsprogramme z.B. Tagfalter, Amphibien
• Inventare der Landschaften
• Waldprogramm Schweiz
• Biodiversitäts-Monitoring Schweiz
http://www.biodiversitymonitoring.ch
Schutzgebiete von nationaler Bedeutung
http://www.biodiversity.ch
Vernetzung ist wichtig!
Slide 5
Biodiversität
unnötiger Luxus?
Quelle: EHB; Maja Dal Cero_&_Martin_Vonlanthen
Was ist Biodiversität?
Biodiversität lässt sich mit „Vielfalt des Lebens“ oder „biologischer
Vielfalt“ übersetzen.
Darunter versteht man die Gesamtheit und Vielfalt sowie die
zeitliche Dynamik von lebenden Organismen, von Ökosystemen
und der in diesem System wirkenden Prozesse.
Biodiversität umfasst alle Arten von Lebewesen, auch den
Menschen.
Biodiversität kann auf unterschiedlichen Organisationsstufen
betrachtet werden:
• auf Stufe der Biome
• auf der Ebene der Art
• auf genetischer Ebene
Welchen Wert hat Biodiversität?
Wert
Ökosystemdienstleistungen:
Soviel aller
kostet
die globale Finanzkriese:
33
11 000 Milliarden $ / Jahr
Abfallentsorgung
Kann man Biodiversität ersetzen?
Das vom amerikanischen Milliardär Ed Bass finanzierte Projekt
„Biosphäre 2“ sollte den Beweis liefern, dass der Mensch in der
Lage ist, natürliche Ökosysteme zu imitieren (besser zu ersetzen).
Was leisten Ökosysteme?
Der Boden mit seinen zahlreichen
Bewohnern spielt eine zentrale Rolle bei
der:
• Mineralisation von totem Pflanzen- oder
Tiermaterial (durch Zersetzer)
• Bereitstellung von Nährstoffen
(Stickstoff, Phosphor, usw.) für
Pflanzen
• Stoffspeicherung (Kohlenstoff,
Stickstoff)
• Wasserspeicherung und Aufbereitung
Was leisten Ökosysteme?
Hochwasserschutz: das Beispiel Aare
www.aarewasser.ch
www.gymneufeld.ch/index.php?id=618
Was leisten Ökosysteme?
Bestäubung von Nutzpflanzen durch Insekten
Biodiversitätskonvention (CBD) 1992
• Wem gehören die biologischen Ressourcen?
• Grundlagen für eine Regelung für den Zugriff auf
biogenetische Ressourcen
• Vorschläge für ein gerechtes Teilen der Nutzen(Access and
Benefit Sharing)
• Fragen der Intellectuale Property rhights
• Fragen zum Schutz von traditionellem Wissen
Ausgangslage Natur als Apotheke
• Weltmarkt für Pharmazeutika, die von Pflanzen abstammen
oder aus Pflanzen gewonnen werden: 200 Milliarden US-Dollar
• 40% der weltweit verkauften Pharmazeutika sind pflanzlichen
Ursprungs
Chloramphenicol 1947 isoliert aus dem
endemischen Pilz Streptomyces venezuelae.
Gesammelt in Caracas (Venezuela) und
entwickelt bei Parke Davis (USA) gegen Typhus
und als «Breitspektrum-Antibiotiukum»
– ein Blockbuster (Gewinn: 1Milliarde USD/Jahr)
Ausgangslage Natur als Apotheke
• Kautschuk aus Hevea brasiliensis (seit
dem 19. Jahrhundert im Amazonasgebiet),
später in Südostasien. Höhepunkt der
Produktion im 2. Weltkrieg
• Chinin aus Cinchona ssp. stammt aus
Peru, Ecuador und Bolivien und wurde im
19. Jahrhundert in Indonesien angebaut –
Monopolstellung der Plantagen – Höhepunkt
des Bedarfs im 2. Weltkrieg
Ausgangslage Natur als Apotheke
Hoodia-Kaktus (daraus Substanz p57)
Hoodia goordonii ist eine Sukkulente aus
Namibia und Südafrika (Kalahari).
Die aus Hoodia isolierte Substanz p57
(ein Saponin) wurde von Phytopharm
patentiert und an Pfizer lizenziert, Hoodia
soll das Hungergefühl unterdrücken,
basierend auf ethnobotanischen Studien
bei den San Buschleuten.
Weltweiter illegaler Handel mit Hoodia
seit 2004
Traditionelle Heilmittel
In Afrika gibt es 1
traditionellen Heiler auf 100 bis
1000 Personen
1 nach westlichem Modell
ausgebildeten Arzt pro 10‘000
bis 100‘000 Einwohner
Shaman Pharamceuticals, Inc.
• Motivation: Ende der 80er Jahre sind über 120 Arzneimittel
aus ursprünglich pflanzlichen Leitsubstanzen auf dem Markt:
75% davon stammen aus der traditionellen Medizin
• Strategie: Ethnobotanischer Ansatz der Wirkstofffindung durch
das Wissen indigener Völker in den tropischen Regenwäldern
• Umsetzung: Ethisch korrekte Zusammenarbeit, gegenseitiges
Vertrauen und gegenseitiger Profit
Shaman Pharamceuticals, Inc.
• Entwicklung
• 1989 Firmengründung
• 1991 Provir, Virend in klinischer Phase
• 1994 Eli Lilly keine Vertragsverlängerung, Screening nach
Antimykotika eingestellt, Fokus auf Diabetes
• 1995 Ono zeigt Interesse
• 1996 Lipha Lyonnaise Industrielle Pharamceutique
• 1998 «Provir or bust»
• Rückzug von Pharma-Riesen aus Geschäften
Biodiversität: Zustand in der Schweiz
Umwelt Schweiz 2007; Bundesamt für Landschaft, Bundesamt für
Statistik
Kapitel 12. Landschaft und Biodiversität
Infolge Zersiedelung und intensiver Bodennutzung werden Ökosysteme
und Landschaften zerschnitten. Dies führt zu einer Banalisierung des
Landschaftsbildes.
Mit rund 50 000 Pflanzen- und Tierarten weist die Schweiz eine grosse
biologische Vielfalt auf.
Der Rückgang der Artenvielfalt hält an. Zudem sind 30 bis 50% der
einheimischen Tier- und Pflanzenarten mehr oder weniger akut gefährdet.
Das Problem der mit oder ohne Absicht eingeführten exotischen
Organismen könnte sich verschärfen und die Biodiversität negativ
beeinflussen.
Biodiversität: Zustand in der Schweiz
Das Diegtertal (BL) 1955 und 1995
Biodiversitäts Hotspots
Hochmoor
Magerwiese
Brachland
Auenwald
Stadt
Ursachen für die Verluste
• Veränderte landwirtschaftliche Nutzung
• Zerstückelung der Lebensräume
• Überbauung und Zersiedlung der Landschaft
• Tourismus und Freizeitaktivitäten
• Überstrapazierte Gewässer
• Intensive Waldnutzung
• Überdüngung der Ökosysteme
• Klimaerwärmung
• Invasive Arten (Neobiota)
Schutzmassnahmen in der Schweiz
• Bundesgesetze und Verordnungen
• Rote Listen (Pflanzen und Tiere)
• Artenförderungsprogramme z.B. Tagfalter, Amphibien
• Inventare der Landschaften
• Waldprogramm Schweiz
• Biodiversitäts-Monitoring Schweiz
http://www.biodiversitymonitoring.ch
Schutzgebiete von nationaler Bedeutung
http://www.biodiversity.ch
Vernetzung ist wichtig!
Slide 6
Biodiversität
unnötiger Luxus?
Quelle: EHB; Maja Dal Cero_&_Martin_Vonlanthen
Was ist Biodiversität?
Biodiversität lässt sich mit „Vielfalt des Lebens“ oder „biologischer
Vielfalt“ übersetzen.
Darunter versteht man die Gesamtheit und Vielfalt sowie die
zeitliche Dynamik von lebenden Organismen, von Ökosystemen
und der in diesem System wirkenden Prozesse.
Biodiversität umfasst alle Arten von Lebewesen, auch den
Menschen.
Biodiversität kann auf unterschiedlichen Organisationsstufen
betrachtet werden:
• auf Stufe der Biome
• auf der Ebene der Art
• auf genetischer Ebene
Welchen Wert hat Biodiversität?
Wert
Ökosystemdienstleistungen:
Soviel aller
kostet
die globale Finanzkriese:
33
11 000 Milliarden $ / Jahr
Abfallentsorgung
Kann man Biodiversität ersetzen?
Das vom amerikanischen Milliardär Ed Bass finanzierte Projekt
„Biosphäre 2“ sollte den Beweis liefern, dass der Mensch in der
Lage ist, natürliche Ökosysteme zu imitieren (besser zu ersetzen).
Was leisten Ökosysteme?
Der Boden mit seinen zahlreichen
Bewohnern spielt eine zentrale Rolle bei
der:
• Mineralisation von totem Pflanzen- oder
Tiermaterial (durch Zersetzer)
• Bereitstellung von Nährstoffen
(Stickstoff, Phosphor, usw.) für
Pflanzen
• Stoffspeicherung (Kohlenstoff,
Stickstoff)
• Wasserspeicherung und Aufbereitung
Was leisten Ökosysteme?
Hochwasserschutz: das Beispiel Aare
www.aarewasser.ch
www.gymneufeld.ch/index.php?id=618
Was leisten Ökosysteme?
Bestäubung von Nutzpflanzen durch Insekten
Biodiversitätskonvention (CBD) 1992
• Wem gehören die biologischen Ressourcen?
• Grundlagen für eine Regelung für den Zugriff auf
biogenetische Ressourcen
• Vorschläge für ein gerechtes Teilen der Nutzen(Access and
Benefit Sharing)
• Fragen der Intellectuale Property rhights
• Fragen zum Schutz von traditionellem Wissen
Ausgangslage Natur als Apotheke
• Weltmarkt für Pharmazeutika, die von Pflanzen abstammen
oder aus Pflanzen gewonnen werden: 200 Milliarden US-Dollar
• 40% der weltweit verkauften Pharmazeutika sind pflanzlichen
Ursprungs
Chloramphenicol 1947 isoliert aus dem
endemischen Pilz Streptomyces venezuelae.
Gesammelt in Caracas (Venezuela) und
entwickelt bei Parke Davis (USA) gegen Typhus
und als «Breitspektrum-Antibiotiukum»
– ein Blockbuster (Gewinn: 1Milliarde USD/Jahr)
Ausgangslage Natur als Apotheke
• Kautschuk aus Hevea brasiliensis (seit
dem 19. Jahrhundert im Amazonasgebiet),
später in Südostasien. Höhepunkt der
Produktion im 2. Weltkrieg
• Chinin aus Cinchona ssp. stammt aus
Peru, Ecuador und Bolivien und wurde im
19. Jahrhundert in Indonesien angebaut –
Monopolstellung der Plantagen – Höhepunkt
des Bedarfs im 2. Weltkrieg
Ausgangslage Natur als Apotheke
Hoodia-Kaktus (daraus Substanz p57)
Hoodia goordonii ist eine Sukkulente aus
Namibia und Südafrika (Kalahari).
Die aus Hoodia isolierte Substanz p57
(ein Saponin) wurde von Phytopharm
patentiert und an Pfizer lizenziert, Hoodia
soll das Hungergefühl unterdrücken,
basierend auf ethnobotanischen Studien
bei den San Buschleuten.
Weltweiter illegaler Handel mit Hoodia
seit 2004
Traditionelle Heilmittel
In Afrika gibt es 1
traditionellen Heiler auf 100 bis
1000 Personen
1 nach westlichem Modell
ausgebildeten Arzt pro 10‘000
bis 100‘000 Einwohner
Shaman Pharamceuticals, Inc.
• Motivation: Ende der 80er Jahre sind über 120 Arzneimittel
aus ursprünglich pflanzlichen Leitsubstanzen auf dem Markt:
75% davon stammen aus der traditionellen Medizin
• Strategie: Ethnobotanischer Ansatz der Wirkstofffindung durch
das Wissen indigener Völker in den tropischen Regenwäldern
• Umsetzung: Ethisch korrekte Zusammenarbeit, gegenseitiges
Vertrauen und gegenseitiger Profit
Shaman Pharamceuticals, Inc.
• Entwicklung
• 1989 Firmengründung
• 1991 Provir, Virend in klinischer Phase
• 1994 Eli Lilly keine Vertragsverlängerung, Screening nach
Antimykotika eingestellt, Fokus auf Diabetes
• 1995 Ono zeigt Interesse
• 1996 Lipha Lyonnaise Industrielle Pharamceutique
• 1998 «Provir or bust»
• Rückzug von Pharma-Riesen aus Geschäften
Biodiversität: Zustand in der Schweiz
Umwelt Schweiz 2007; Bundesamt für Landschaft, Bundesamt für
Statistik
Kapitel 12. Landschaft und Biodiversität
Infolge Zersiedelung und intensiver Bodennutzung werden Ökosysteme
und Landschaften zerschnitten. Dies führt zu einer Banalisierung des
Landschaftsbildes.
Mit rund 50 000 Pflanzen- und Tierarten weist die Schweiz eine grosse
biologische Vielfalt auf.
Der Rückgang der Artenvielfalt hält an. Zudem sind 30 bis 50% der
einheimischen Tier- und Pflanzenarten mehr oder weniger akut gefährdet.
Das Problem der mit oder ohne Absicht eingeführten exotischen
Organismen könnte sich verschärfen und die Biodiversität negativ
beeinflussen.
Biodiversität: Zustand in der Schweiz
Das Diegtertal (BL) 1955 und 1995
Biodiversitäts Hotspots
Hochmoor
Magerwiese
Brachland
Auenwald
Stadt
Ursachen für die Verluste
• Veränderte landwirtschaftliche Nutzung
• Zerstückelung der Lebensräume
• Überbauung und Zersiedlung der Landschaft
• Tourismus und Freizeitaktivitäten
• Überstrapazierte Gewässer
• Intensive Waldnutzung
• Überdüngung der Ökosysteme
• Klimaerwärmung
• Invasive Arten (Neobiota)
Schutzmassnahmen in der Schweiz
• Bundesgesetze und Verordnungen
• Rote Listen (Pflanzen und Tiere)
• Artenförderungsprogramme z.B. Tagfalter, Amphibien
• Inventare der Landschaften
• Waldprogramm Schweiz
• Biodiversitäts-Monitoring Schweiz
http://www.biodiversitymonitoring.ch
Schutzgebiete von nationaler Bedeutung
http://www.biodiversity.ch
Vernetzung ist wichtig!
Slide 7
Biodiversität
unnötiger Luxus?
Quelle: EHB; Maja Dal Cero_&_Martin_Vonlanthen
Was ist Biodiversität?
Biodiversität lässt sich mit „Vielfalt des Lebens“ oder „biologischer
Vielfalt“ übersetzen.
Darunter versteht man die Gesamtheit und Vielfalt sowie die
zeitliche Dynamik von lebenden Organismen, von Ökosystemen
und der in diesem System wirkenden Prozesse.
Biodiversität umfasst alle Arten von Lebewesen, auch den
Menschen.
Biodiversität kann auf unterschiedlichen Organisationsstufen
betrachtet werden:
• auf Stufe der Biome
• auf der Ebene der Art
• auf genetischer Ebene
Welchen Wert hat Biodiversität?
Wert
Ökosystemdienstleistungen:
Soviel aller
kostet
die globale Finanzkriese:
33
11 000 Milliarden $ / Jahr
Abfallentsorgung
Kann man Biodiversität ersetzen?
Das vom amerikanischen Milliardär Ed Bass finanzierte Projekt
„Biosphäre 2“ sollte den Beweis liefern, dass der Mensch in der
Lage ist, natürliche Ökosysteme zu imitieren (besser zu ersetzen).
Was leisten Ökosysteme?
Der Boden mit seinen zahlreichen
Bewohnern spielt eine zentrale Rolle bei
der:
• Mineralisation von totem Pflanzen- oder
Tiermaterial (durch Zersetzer)
• Bereitstellung von Nährstoffen
(Stickstoff, Phosphor, usw.) für
Pflanzen
• Stoffspeicherung (Kohlenstoff,
Stickstoff)
• Wasserspeicherung und Aufbereitung
Was leisten Ökosysteme?
Hochwasserschutz: das Beispiel Aare
www.aarewasser.ch
www.gymneufeld.ch/index.php?id=618
Was leisten Ökosysteme?
Bestäubung von Nutzpflanzen durch Insekten
Biodiversitätskonvention (CBD) 1992
• Wem gehören die biologischen Ressourcen?
• Grundlagen für eine Regelung für den Zugriff auf
biogenetische Ressourcen
• Vorschläge für ein gerechtes Teilen der Nutzen(Access and
Benefit Sharing)
• Fragen der Intellectuale Property rhights
• Fragen zum Schutz von traditionellem Wissen
Ausgangslage Natur als Apotheke
• Weltmarkt für Pharmazeutika, die von Pflanzen abstammen
oder aus Pflanzen gewonnen werden: 200 Milliarden US-Dollar
• 40% der weltweit verkauften Pharmazeutika sind pflanzlichen
Ursprungs
Chloramphenicol 1947 isoliert aus dem
endemischen Pilz Streptomyces venezuelae.
Gesammelt in Caracas (Venezuela) und
entwickelt bei Parke Davis (USA) gegen Typhus
und als «Breitspektrum-Antibiotiukum»
– ein Blockbuster (Gewinn: 1Milliarde USD/Jahr)
Ausgangslage Natur als Apotheke
• Kautschuk aus Hevea brasiliensis (seit
dem 19. Jahrhundert im Amazonasgebiet),
später in Südostasien. Höhepunkt der
Produktion im 2. Weltkrieg
• Chinin aus Cinchona ssp. stammt aus
Peru, Ecuador und Bolivien und wurde im
19. Jahrhundert in Indonesien angebaut –
Monopolstellung der Plantagen – Höhepunkt
des Bedarfs im 2. Weltkrieg
Ausgangslage Natur als Apotheke
Hoodia-Kaktus (daraus Substanz p57)
Hoodia goordonii ist eine Sukkulente aus
Namibia und Südafrika (Kalahari).
Die aus Hoodia isolierte Substanz p57
(ein Saponin) wurde von Phytopharm
patentiert und an Pfizer lizenziert, Hoodia
soll das Hungergefühl unterdrücken,
basierend auf ethnobotanischen Studien
bei den San Buschleuten.
Weltweiter illegaler Handel mit Hoodia
seit 2004
Traditionelle Heilmittel
In Afrika gibt es 1
traditionellen Heiler auf 100 bis
1000 Personen
1 nach westlichem Modell
ausgebildeten Arzt pro 10‘000
bis 100‘000 Einwohner
Shaman Pharamceuticals, Inc.
• Motivation: Ende der 80er Jahre sind über 120 Arzneimittel
aus ursprünglich pflanzlichen Leitsubstanzen auf dem Markt:
75% davon stammen aus der traditionellen Medizin
• Strategie: Ethnobotanischer Ansatz der Wirkstofffindung durch
das Wissen indigener Völker in den tropischen Regenwäldern
• Umsetzung: Ethisch korrekte Zusammenarbeit, gegenseitiges
Vertrauen und gegenseitiger Profit
Shaman Pharamceuticals, Inc.
• Entwicklung
• 1989 Firmengründung
• 1991 Provir, Virend in klinischer Phase
• 1994 Eli Lilly keine Vertragsverlängerung, Screening nach
Antimykotika eingestellt, Fokus auf Diabetes
• 1995 Ono zeigt Interesse
• 1996 Lipha Lyonnaise Industrielle Pharamceutique
• 1998 «Provir or bust»
• Rückzug von Pharma-Riesen aus Geschäften
Biodiversität: Zustand in der Schweiz
Umwelt Schweiz 2007; Bundesamt für Landschaft, Bundesamt für
Statistik
Kapitel 12. Landschaft und Biodiversität
Infolge Zersiedelung und intensiver Bodennutzung werden Ökosysteme
und Landschaften zerschnitten. Dies führt zu einer Banalisierung des
Landschaftsbildes.
Mit rund 50 000 Pflanzen- und Tierarten weist die Schweiz eine grosse
biologische Vielfalt auf.
Der Rückgang der Artenvielfalt hält an. Zudem sind 30 bis 50% der
einheimischen Tier- und Pflanzenarten mehr oder weniger akut gefährdet.
Das Problem der mit oder ohne Absicht eingeführten exotischen
Organismen könnte sich verschärfen und die Biodiversität negativ
beeinflussen.
Biodiversität: Zustand in der Schweiz
Das Diegtertal (BL) 1955 und 1995
Biodiversitäts Hotspots
Hochmoor
Magerwiese
Brachland
Auenwald
Stadt
Ursachen für die Verluste
• Veränderte landwirtschaftliche Nutzung
• Zerstückelung der Lebensräume
• Überbauung und Zersiedlung der Landschaft
• Tourismus und Freizeitaktivitäten
• Überstrapazierte Gewässer
• Intensive Waldnutzung
• Überdüngung der Ökosysteme
• Klimaerwärmung
• Invasive Arten (Neobiota)
Schutzmassnahmen in der Schweiz
• Bundesgesetze und Verordnungen
• Rote Listen (Pflanzen und Tiere)
• Artenförderungsprogramme z.B. Tagfalter, Amphibien
• Inventare der Landschaften
• Waldprogramm Schweiz
• Biodiversitäts-Monitoring Schweiz
http://www.biodiversitymonitoring.ch
Schutzgebiete von nationaler Bedeutung
http://www.biodiversity.ch
Vernetzung ist wichtig!
Slide 8
Biodiversität
unnötiger Luxus?
Quelle: EHB; Maja Dal Cero_&_Martin_Vonlanthen
Was ist Biodiversität?
Biodiversität lässt sich mit „Vielfalt des Lebens“ oder „biologischer
Vielfalt“ übersetzen.
Darunter versteht man die Gesamtheit und Vielfalt sowie die
zeitliche Dynamik von lebenden Organismen, von Ökosystemen
und der in diesem System wirkenden Prozesse.
Biodiversität umfasst alle Arten von Lebewesen, auch den
Menschen.
Biodiversität kann auf unterschiedlichen Organisationsstufen
betrachtet werden:
• auf Stufe der Biome
• auf der Ebene der Art
• auf genetischer Ebene
Welchen Wert hat Biodiversität?
Wert
Ökosystemdienstleistungen:
Soviel aller
kostet
die globale Finanzkriese:
33
11 000 Milliarden $ / Jahr
Abfallentsorgung
Kann man Biodiversität ersetzen?
Das vom amerikanischen Milliardär Ed Bass finanzierte Projekt
„Biosphäre 2“ sollte den Beweis liefern, dass der Mensch in der
Lage ist, natürliche Ökosysteme zu imitieren (besser zu ersetzen).
Was leisten Ökosysteme?
Der Boden mit seinen zahlreichen
Bewohnern spielt eine zentrale Rolle bei
der:
• Mineralisation von totem Pflanzen- oder
Tiermaterial (durch Zersetzer)
• Bereitstellung von Nährstoffen
(Stickstoff, Phosphor, usw.) für
Pflanzen
• Stoffspeicherung (Kohlenstoff,
Stickstoff)
• Wasserspeicherung und Aufbereitung
Was leisten Ökosysteme?
Hochwasserschutz: das Beispiel Aare
www.aarewasser.ch
www.gymneufeld.ch/index.php?id=618
Was leisten Ökosysteme?
Bestäubung von Nutzpflanzen durch Insekten
Biodiversitätskonvention (CBD) 1992
• Wem gehören die biologischen Ressourcen?
• Grundlagen für eine Regelung für den Zugriff auf
biogenetische Ressourcen
• Vorschläge für ein gerechtes Teilen der Nutzen(Access and
Benefit Sharing)
• Fragen der Intellectuale Property rhights
• Fragen zum Schutz von traditionellem Wissen
Ausgangslage Natur als Apotheke
• Weltmarkt für Pharmazeutika, die von Pflanzen abstammen
oder aus Pflanzen gewonnen werden: 200 Milliarden US-Dollar
• 40% der weltweit verkauften Pharmazeutika sind pflanzlichen
Ursprungs
Chloramphenicol 1947 isoliert aus dem
endemischen Pilz Streptomyces venezuelae.
Gesammelt in Caracas (Venezuela) und
entwickelt bei Parke Davis (USA) gegen Typhus
und als «Breitspektrum-Antibiotiukum»
– ein Blockbuster (Gewinn: 1Milliarde USD/Jahr)
Ausgangslage Natur als Apotheke
• Kautschuk aus Hevea brasiliensis (seit
dem 19. Jahrhundert im Amazonasgebiet),
später in Südostasien. Höhepunkt der
Produktion im 2. Weltkrieg
• Chinin aus Cinchona ssp. stammt aus
Peru, Ecuador und Bolivien und wurde im
19. Jahrhundert in Indonesien angebaut –
Monopolstellung der Plantagen – Höhepunkt
des Bedarfs im 2. Weltkrieg
Ausgangslage Natur als Apotheke
Hoodia-Kaktus (daraus Substanz p57)
Hoodia goordonii ist eine Sukkulente aus
Namibia und Südafrika (Kalahari).
Die aus Hoodia isolierte Substanz p57
(ein Saponin) wurde von Phytopharm
patentiert und an Pfizer lizenziert, Hoodia
soll das Hungergefühl unterdrücken,
basierend auf ethnobotanischen Studien
bei den San Buschleuten.
Weltweiter illegaler Handel mit Hoodia
seit 2004
Traditionelle Heilmittel
In Afrika gibt es 1
traditionellen Heiler auf 100 bis
1000 Personen
1 nach westlichem Modell
ausgebildeten Arzt pro 10‘000
bis 100‘000 Einwohner
Shaman Pharamceuticals, Inc.
• Motivation: Ende der 80er Jahre sind über 120 Arzneimittel
aus ursprünglich pflanzlichen Leitsubstanzen auf dem Markt:
75% davon stammen aus der traditionellen Medizin
• Strategie: Ethnobotanischer Ansatz der Wirkstofffindung durch
das Wissen indigener Völker in den tropischen Regenwäldern
• Umsetzung: Ethisch korrekte Zusammenarbeit, gegenseitiges
Vertrauen und gegenseitiger Profit
Shaman Pharamceuticals, Inc.
• Entwicklung
• 1989 Firmengründung
• 1991 Provir, Virend in klinischer Phase
• 1994 Eli Lilly keine Vertragsverlängerung, Screening nach
Antimykotika eingestellt, Fokus auf Diabetes
• 1995 Ono zeigt Interesse
• 1996 Lipha Lyonnaise Industrielle Pharamceutique
• 1998 «Provir or bust»
• Rückzug von Pharma-Riesen aus Geschäften
Biodiversität: Zustand in der Schweiz
Umwelt Schweiz 2007; Bundesamt für Landschaft, Bundesamt für
Statistik
Kapitel 12. Landschaft und Biodiversität
Infolge Zersiedelung und intensiver Bodennutzung werden Ökosysteme
und Landschaften zerschnitten. Dies führt zu einer Banalisierung des
Landschaftsbildes.
Mit rund 50 000 Pflanzen- und Tierarten weist die Schweiz eine grosse
biologische Vielfalt auf.
Der Rückgang der Artenvielfalt hält an. Zudem sind 30 bis 50% der
einheimischen Tier- und Pflanzenarten mehr oder weniger akut gefährdet.
Das Problem der mit oder ohne Absicht eingeführten exotischen
Organismen könnte sich verschärfen und die Biodiversität negativ
beeinflussen.
Biodiversität: Zustand in der Schweiz
Das Diegtertal (BL) 1955 und 1995
Biodiversitäts Hotspots
Hochmoor
Magerwiese
Brachland
Auenwald
Stadt
Ursachen für die Verluste
• Veränderte landwirtschaftliche Nutzung
• Zerstückelung der Lebensräume
• Überbauung und Zersiedlung der Landschaft
• Tourismus und Freizeitaktivitäten
• Überstrapazierte Gewässer
• Intensive Waldnutzung
• Überdüngung der Ökosysteme
• Klimaerwärmung
• Invasive Arten (Neobiota)
Schutzmassnahmen in der Schweiz
• Bundesgesetze und Verordnungen
• Rote Listen (Pflanzen und Tiere)
• Artenförderungsprogramme z.B. Tagfalter, Amphibien
• Inventare der Landschaften
• Waldprogramm Schweiz
• Biodiversitäts-Monitoring Schweiz
http://www.biodiversitymonitoring.ch
Schutzgebiete von nationaler Bedeutung
http://www.biodiversity.ch
Vernetzung ist wichtig!
Slide 9
Biodiversität
unnötiger Luxus?
Quelle: EHB; Maja Dal Cero_&_Martin_Vonlanthen
Was ist Biodiversität?
Biodiversität lässt sich mit „Vielfalt des Lebens“ oder „biologischer
Vielfalt“ übersetzen.
Darunter versteht man die Gesamtheit und Vielfalt sowie die
zeitliche Dynamik von lebenden Organismen, von Ökosystemen
und der in diesem System wirkenden Prozesse.
Biodiversität umfasst alle Arten von Lebewesen, auch den
Menschen.
Biodiversität kann auf unterschiedlichen Organisationsstufen
betrachtet werden:
• auf Stufe der Biome
• auf der Ebene der Art
• auf genetischer Ebene
Welchen Wert hat Biodiversität?
Wert
Ökosystemdienstleistungen:
Soviel aller
kostet
die globale Finanzkriese:
33
11 000 Milliarden $ / Jahr
Abfallentsorgung
Kann man Biodiversität ersetzen?
Das vom amerikanischen Milliardär Ed Bass finanzierte Projekt
„Biosphäre 2“ sollte den Beweis liefern, dass der Mensch in der
Lage ist, natürliche Ökosysteme zu imitieren (besser zu ersetzen).
Was leisten Ökosysteme?
Der Boden mit seinen zahlreichen
Bewohnern spielt eine zentrale Rolle bei
der:
• Mineralisation von totem Pflanzen- oder
Tiermaterial (durch Zersetzer)
• Bereitstellung von Nährstoffen
(Stickstoff, Phosphor, usw.) für
Pflanzen
• Stoffspeicherung (Kohlenstoff,
Stickstoff)
• Wasserspeicherung und Aufbereitung
Was leisten Ökosysteme?
Hochwasserschutz: das Beispiel Aare
www.aarewasser.ch
www.gymneufeld.ch/index.php?id=618
Was leisten Ökosysteme?
Bestäubung von Nutzpflanzen durch Insekten
Biodiversitätskonvention (CBD) 1992
• Wem gehören die biologischen Ressourcen?
• Grundlagen für eine Regelung für den Zugriff auf
biogenetische Ressourcen
• Vorschläge für ein gerechtes Teilen der Nutzen(Access and
Benefit Sharing)
• Fragen der Intellectuale Property rhights
• Fragen zum Schutz von traditionellem Wissen
Ausgangslage Natur als Apotheke
• Weltmarkt für Pharmazeutika, die von Pflanzen abstammen
oder aus Pflanzen gewonnen werden: 200 Milliarden US-Dollar
• 40% der weltweit verkauften Pharmazeutika sind pflanzlichen
Ursprungs
Chloramphenicol 1947 isoliert aus dem
endemischen Pilz Streptomyces venezuelae.
Gesammelt in Caracas (Venezuela) und
entwickelt bei Parke Davis (USA) gegen Typhus
und als «Breitspektrum-Antibiotiukum»
– ein Blockbuster (Gewinn: 1Milliarde USD/Jahr)
Ausgangslage Natur als Apotheke
• Kautschuk aus Hevea brasiliensis (seit
dem 19. Jahrhundert im Amazonasgebiet),
später in Südostasien. Höhepunkt der
Produktion im 2. Weltkrieg
• Chinin aus Cinchona ssp. stammt aus
Peru, Ecuador und Bolivien und wurde im
19. Jahrhundert in Indonesien angebaut –
Monopolstellung der Plantagen – Höhepunkt
des Bedarfs im 2. Weltkrieg
Ausgangslage Natur als Apotheke
Hoodia-Kaktus (daraus Substanz p57)
Hoodia goordonii ist eine Sukkulente aus
Namibia und Südafrika (Kalahari).
Die aus Hoodia isolierte Substanz p57
(ein Saponin) wurde von Phytopharm
patentiert und an Pfizer lizenziert, Hoodia
soll das Hungergefühl unterdrücken,
basierend auf ethnobotanischen Studien
bei den San Buschleuten.
Weltweiter illegaler Handel mit Hoodia
seit 2004
Traditionelle Heilmittel
In Afrika gibt es 1
traditionellen Heiler auf 100 bis
1000 Personen
1 nach westlichem Modell
ausgebildeten Arzt pro 10‘000
bis 100‘000 Einwohner
Shaman Pharamceuticals, Inc.
• Motivation: Ende der 80er Jahre sind über 120 Arzneimittel
aus ursprünglich pflanzlichen Leitsubstanzen auf dem Markt:
75% davon stammen aus der traditionellen Medizin
• Strategie: Ethnobotanischer Ansatz der Wirkstofffindung durch
das Wissen indigener Völker in den tropischen Regenwäldern
• Umsetzung: Ethisch korrekte Zusammenarbeit, gegenseitiges
Vertrauen und gegenseitiger Profit
Shaman Pharamceuticals, Inc.
• Entwicklung
• 1989 Firmengründung
• 1991 Provir, Virend in klinischer Phase
• 1994 Eli Lilly keine Vertragsverlängerung, Screening nach
Antimykotika eingestellt, Fokus auf Diabetes
• 1995 Ono zeigt Interesse
• 1996 Lipha Lyonnaise Industrielle Pharamceutique
• 1998 «Provir or bust»
• Rückzug von Pharma-Riesen aus Geschäften
Biodiversität: Zustand in der Schweiz
Umwelt Schweiz 2007; Bundesamt für Landschaft, Bundesamt für
Statistik
Kapitel 12. Landschaft und Biodiversität
Infolge Zersiedelung und intensiver Bodennutzung werden Ökosysteme
und Landschaften zerschnitten. Dies führt zu einer Banalisierung des
Landschaftsbildes.
Mit rund 50 000 Pflanzen- und Tierarten weist die Schweiz eine grosse
biologische Vielfalt auf.
Der Rückgang der Artenvielfalt hält an. Zudem sind 30 bis 50% der
einheimischen Tier- und Pflanzenarten mehr oder weniger akut gefährdet.
Das Problem der mit oder ohne Absicht eingeführten exotischen
Organismen könnte sich verschärfen und die Biodiversität negativ
beeinflussen.
Biodiversität: Zustand in der Schweiz
Das Diegtertal (BL) 1955 und 1995
Biodiversitäts Hotspots
Hochmoor
Magerwiese
Brachland
Auenwald
Stadt
Ursachen für die Verluste
• Veränderte landwirtschaftliche Nutzung
• Zerstückelung der Lebensräume
• Überbauung und Zersiedlung der Landschaft
• Tourismus und Freizeitaktivitäten
• Überstrapazierte Gewässer
• Intensive Waldnutzung
• Überdüngung der Ökosysteme
• Klimaerwärmung
• Invasive Arten (Neobiota)
Schutzmassnahmen in der Schweiz
• Bundesgesetze und Verordnungen
• Rote Listen (Pflanzen und Tiere)
• Artenförderungsprogramme z.B. Tagfalter, Amphibien
• Inventare der Landschaften
• Waldprogramm Schweiz
• Biodiversitäts-Monitoring Schweiz
http://www.biodiversitymonitoring.ch
Schutzgebiete von nationaler Bedeutung
http://www.biodiversity.ch
Vernetzung ist wichtig!
Slide 10
Biodiversität
unnötiger Luxus?
Quelle: EHB; Maja Dal Cero_&_Martin_Vonlanthen
Was ist Biodiversität?
Biodiversität lässt sich mit „Vielfalt des Lebens“ oder „biologischer
Vielfalt“ übersetzen.
Darunter versteht man die Gesamtheit und Vielfalt sowie die
zeitliche Dynamik von lebenden Organismen, von Ökosystemen
und der in diesem System wirkenden Prozesse.
Biodiversität umfasst alle Arten von Lebewesen, auch den
Menschen.
Biodiversität kann auf unterschiedlichen Organisationsstufen
betrachtet werden:
• auf Stufe der Biome
• auf der Ebene der Art
• auf genetischer Ebene
Welchen Wert hat Biodiversität?
Wert
Ökosystemdienstleistungen:
Soviel aller
kostet
die globale Finanzkriese:
33
11 000 Milliarden $ / Jahr
Abfallentsorgung
Kann man Biodiversität ersetzen?
Das vom amerikanischen Milliardär Ed Bass finanzierte Projekt
„Biosphäre 2“ sollte den Beweis liefern, dass der Mensch in der
Lage ist, natürliche Ökosysteme zu imitieren (besser zu ersetzen).
Was leisten Ökosysteme?
Der Boden mit seinen zahlreichen
Bewohnern spielt eine zentrale Rolle bei
der:
• Mineralisation von totem Pflanzen- oder
Tiermaterial (durch Zersetzer)
• Bereitstellung von Nährstoffen
(Stickstoff, Phosphor, usw.) für
Pflanzen
• Stoffspeicherung (Kohlenstoff,
Stickstoff)
• Wasserspeicherung und Aufbereitung
Was leisten Ökosysteme?
Hochwasserschutz: das Beispiel Aare
www.aarewasser.ch
www.gymneufeld.ch/index.php?id=618
Was leisten Ökosysteme?
Bestäubung von Nutzpflanzen durch Insekten
Biodiversitätskonvention (CBD) 1992
• Wem gehören die biologischen Ressourcen?
• Grundlagen für eine Regelung für den Zugriff auf
biogenetische Ressourcen
• Vorschläge für ein gerechtes Teilen der Nutzen(Access and
Benefit Sharing)
• Fragen der Intellectuale Property rhights
• Fragen zum Schutz von traditionellem Wissen
Ausgangslage Natur als Apotheke
• Weltmarkt für Pharmazeutika, die von Pflanzen abstammen
oder aus Pflanzen gewonnen werden: 200 Milliarden US-Dollar
• 40% der weltweit verkauften Pharmazeutika sind pflanzlichen
Ursprungs
Chloramphenicol 1947 isoliert aus dem
endemischen Pilz Streptomyces venezuelae.
Gesammelt in Caracas (Venezuela) und
entwickelt bei Parke Davis (USA) gegen Typhus
und als «Breitspektrum-Antibiotiukum»
– ein Blockbuster (Gewinn: 1Milliarde USD/Jahr)
Ausgangslage Natur als Apotheke
• Kautschuk aus Hevea brasiliensis (seit
dem 19. Jahrhundert im Amazonasgebiet),
später in Südostasien. Höhepunkt der
Produktion im 2. Weltkrieg
• Chinin aus Cinchona ssp. stammt aus
Peru, Ecuador und Bolivien und wurde im
19. Jahrhundert in Indonesien angebaut –
Monopolstellung der Plantagen – Höhepunkt
des Bedarfs im 2. Weltkrieg
Ausgangslage Natur als Apotheke
Hoodia-Kaktus (daraus Substanz p57)
Hoodia goordonii ist eine Sukkulente aus
Namibia und Südafrika (Kalahari).
Die aus Hoodia isolierte Substanz p57
(ein Saponin) wurde von Phytopharm
patentiert und an Pfizer lizenziert, Hoodia
soll das Hungergefühl unterdrücken,
basierend auf ethnobotanischen Studien
bei den San Buschleuten.
Weltweiter illegaler Handel mit Hoodia
seit 2004
Traditionelle Heilmittel
In Afrika gibt es 1
traditionellen Heiler auf 100 bis
1000 Personen
1 nach westlichem Modell
ausgebildeten Arzt pro 10‘000
bis 100‘000 Einwohner
Shaman Pharamceuticals, Inc.
• Motivation: Ende der 80er Jahre sind über 120 Arzneimittel
aus ursprünglich pflanzlichen Leitsubstanzen auf dem Markt:
75% davon stammen aus der traditionellen Medizin
• Strategie: Ethnobotanischer Ansatz der Wirkstofffindung durch
das Wissen indigener Völker in den tropischen Regenwäldern
• Umsetzung: Ethisch korrekte Zusammenarbeit, gegenseitiges
Vertrauen und gegenseitiger Profit
Shaman Pharamceuticals, Inc.
• Entwicklung
• 1989 Firmengründung
• 1991 Provir, Virend in klinischer Phase
• 1994 Eli Lilly keine Vertragsverlängerung, Screening nach
Antimykotika eingestellt, Fokus auf Diabetes
• 1995 Ono zeigt Interesse
• 1996 Lipha Lyonnaise Industrielle Pharamceutique
• 1998 «Provir or bust»
• Rückzug von Pharma-Riesen aus Geschäften
Biodiversität: Zustand in der Schweiz
Umwelt Schweiz 2007; Bundesamt für Landschaft, Bundesamt für
Statistik
Kapitel 12. Landschaft und Biodiversität
Infolge Zersiedelung und intensiver Bodennutzung werden Ökosysteme
und Landschaften zerschnitten. Dies führt zu einer Banalisierung des
Landschaftsbildes.
Mit rund 50 000 Pflanzen- und Tierarten weist die Schweiz eine grosse
biologische Vielfalt auf.
Der Rückgang der Artenvielfalt hält an. Zudem sind 30 bis 50% der
einheimischen Tier- und Pflanzenarten mehr oder weniger akut gefährdet.
Das Problem der mit oder ohne Absicht eingeführten exotischen
Organismen könnte sich verschärfen und die Biodiversität negativ
beeinflussen.
Biodiversität: Zustand in der Schweiz
Das Diegtertal (BL) 1955 und 1995
Biodiversitäts Hotspots
Hochmoor
Magerwiese
Brachland
Auenwald
Stadt
Ursachen für die Verluste
• Veränderte landwirtschaftliche Nutzung
• Zerstückelung der Lebensräume
• Überbauung und Zersiedlung der Landschaft
• Tourismus und Freizeitaktivitäten
• Überstrapazierte Gewässer
• Intensive Waldnutzung
• Überdüngung der Ökosysteme
• Klimaerwärmung
• Invasive Arten (Neobiota)
Schutzmassnahmen in der Schweiz
• Bundesgesetze und Verordnungen
• Rote Listen (Pflanzen und Tiere)
• Artenförderungsprogramme z.B. Tagfalter, Amphibien
• Inventare der Landschaften
• Waldprogramm Schweiz
• Biodiversitäts-Monitoring Schweiz
http://www.biodiversitymonitoring.ch
Schutzgebiete von nationaler Bedeutung
http://www.biodiversity.ch
Vernetzung ist wichtig!
Slide 11
Biodiversität
unnötiger Luxus?
Quelle: EHB; Maja Dal Cero_&_Martin_Vonlanthen
Was ist Biodiversität?
Biodiversität lässt sich mit „Vielfalt des Lebens“ oder „biologischer
Vielfalt“ übersetzen.
Darunter versteht man die Gesamtheit und Vielfalt sowie die
zeitliche Dynamik von lebenden Organismen, von Ökosystemen
und der in diesem System wirkenden Prozesse.
Biodiversität umfasst alle Arten von Lebewesen, auch den
Menschen.
Biodiversität kann auf unterschiedlichen Organisationsstufen
betrachtet werden:
• auf Stufe der Biome
• auf der Ebene der Art
• auf genetischer Ebene
Welchen Wert hat Biodiversität?
Wert
Ökosystemdienstleistungen:
Soviel aller
kostet
die globale Finanzkriese:
33
11 000 Milliarden $ / Jahr
Abfallentsorgung
Kann man Biodiversität ersetzen?
Das vom amerikanischen Milliardär Ed Bass finanzierte Projekt
„Biosphäre 2“ sollte den Beweis liefern, dass der Mensch in der
Lage ist, natürliche Ökosysteme zu imitieren (besser zu ersetzen).
Was leisten Ökosysteme?
Der Boden mit seinen zahlreichen
Bewohnern spielt eine zentrale Rolle bei
der:
• Mineralisation von totem Pflanzen- oder
Tiermaterial (durch Zersetzer)
• Bereitstellung von Nährstoffen
(Stickstoff, Phosphor, usw.) für
Pflanzen
• Stoffspeicherung (Kohlenstoff,
Stickstoff)
• Wasserspeicherung und Aufbereitung
Was leisten Ökosysteme?
Hochwasserschutz: das Beispiel Aare
www.aarewasser.ch
www.gymneufeld.ch/index.php?id=618
Was leisten Ökosysteme?
Bestäubung von Nutzpflanzen durch Insekten
Biodiversitätskonvention (CBD) 1992
• Wem gehören die biologischen Ressourcen?
• Grundlagen für eine Regelung für den Zugriff auf
biogenetische Ressourcen
• Vorschläge für ein gerechtes Teilen der Nutzen(Access and
Benefit Sharing)
• Fragen der Intellectuale Property rhights
• Fragen zum Schutz von traditionellem Wissen
Ausgangslage Natur als Apotheke
• Weltmarkt für Pharmazeutika, die von Pflanzen abstammen
oder aus Pflanzen gewonnen werden: 200 Milliarden US-Dollar
• 40% der weltweit verkauften Pharmazeutika sind pflanzlichen
Ursprungs
Chloramphenicol 1947 isoliert aus dem
endemischen Pilz Streptomyces venezuelae.
Gesammelt in Caracas (Venezuela) und
entwickelt bei Parke Davis (USA) gegen Typhus
und als «Breitspektrum-Antibiotiukum»
– ein Blockbuster (Gewinn: 1Milliarde USD/Jahr)
Ausgangslage Natur als Apotheke
• Kautschuk aus Hevea brasiliensis (seit
dem 19. Jahrhundert im Amazonasgebiet),
später in Südostasien. Höhepunkt der
Produktion im 2. Weltkrieg
• Chinin aus Cinchona ssp. stammt aus
Peru, Ecuador und Bolivien und wurde im
19. Jahrhundert in Indonesien angebaut –
Monopolstellung der Plantagen – Höhepunkt
des Bedarfs im 2. Weltkrieg
Ausgangslage Natur als Apotheke
Hoodia-Kaktus (daraus Substanz p57)
Hoodia goordonii ist eine Sukkulente aus
Namibia und Südafrika (Kalahari).
Die aus Hoodia isolierte Substanz p57
(ein Saponin) wurde von Phytopharm
patentiert und an Pfizer lizenziert, Hoodia
soll das Hungergefühl unterdrücken,
basierend auf ethnobotanischen Studien
bei den San Buschleuten.
Weltweiter illegaler Handel mit Hoodia
seit 2004
Traditionelle Heilmittel
In Afrika gibt es 1
traditionellen Heiler auf 100 bis
1000 Personen
1 nach westlichem Modell
ausgebildeten Arzt pro 10‘000
bis 100‘000 Einwohner
Shaman Pharamceuticals, Inc.
• Motivation: Ende der 80er Jahre sind über 120 Arzneimittel
aus ursprünglich pflanzlichen Leitsubstanzen auf dem Markt:
75% davon stammen aus der traditionellen Medizin
• Strategie: Ethnobotanischer Ansatz der Wirkstofffindung durch
das Wissen indigener Völker in den tropischen Regenwäldern
• Umsetzung: Ethisch korrekte Zusammenarbeit, gegenseitiges
Vertrauen und gegenseitiger Profit
Shaman Pharamceuticals, Inc.
• Entwicklung
• 1989 Firmengründung
• 1991 Provir, Virend in klinischer Phase
• 1994 Eli Lilly keine Vertragsverlängerung, Screening nach
Antimykotika eingestellt, Fokus auf Diabetes
• 1995 Ono zeigt Interesse
• 1996 Lipha Lyonnaise Industrielle Pharamceutique
• 1998 «Provir or bust»
• Rückzug von Pharma-Riesen aus Geschäften
Biodiversität: Zustand in der Schweiz
Umwelt Schweiz 2007; Bundesamt für Landschaft, Bundesamt für
Statistik
Kapitel 12. Landschaft und Biodiversität
Infolge Zersiedelung und intensiver Bodennutzung werden Ökosysteme
und Landschaften zerschnitten. Dies führt zu einer Banalisierung des
Landschaftsbildes.
Mit rund 50 000 Pflanzen- und Tierarten weist die Schweiz eine grosse
biologische Vielfalt auf.
Der Rückgang der Artenvielfalt hält an. Zudem sind 30 bis 50% der
einheimischen Tier- und Pflanzenarten mehr oder weniger akut gefährdet.
Das Problem der mit oder ohne Absicht eingeführten exotischen
Organismen könnte sich verschärfen und die Biodiversität negativ
beeinflussen.
Biodiversität: Zustand in der Schweiz
Das Diegtertal (BL) 1955 und 1995
Biodiversitäts Hotspots
Hochmoor
Magerwiese
Brachland
Auenwald
Stadt
Ursachen für die Verluste
• Veränderte landwirtschaftliche Nutzung
• Zerstückelung der Lebensräume
• Überbauung und Zersiedlung der Landschaft
• Tourismus und Freizeitaktivitäten
• Überstrapazierte Gewässer
• Intensive Waldnutzung
• Überdüngung der Ökosysteme
• Klimaerwärmung
• Invasive Arten (Neobiota)
Schutzmassnahmen in der Schweiz
• Bundesgesetze und Verordnungen
• Rote Listen (Pflanzen und Tiere)
• Artenförderungsprogramme z.B. Tagfalter, Amphibien
• Inventare der Landschaften
• Waldprogramm Schweiz
• Biodiversitäts-Monitoring Schweiz
http://www.biodiversitymonitoring.ch
Schutzgebiete von nationaler Bedeutung
http://www.biodiversity.ch
Vernetzung ist wichtig!
Slide 12
Biodiversität
unnötiger Luxus?
Quelle: EHB; Maja Dal Cero_&_Martin_Vonlanthen
Was ist Biodiversität?
Biodiversität lässt sich mit „Vielfalt des Lebens“ oder „biologischer
Vielfalt“ übersetzen.
Darunter versteht man die Gesamtheit und Vielfalt sowie die
zeitliche Dynamik von lebenden Organismen, von Ökosystemen
und der in diesem System wirkenden Prozesse.
Biodiversität umfasst alle Arten von Lebewesen, auch den
Menschen.
Biodiversität kann auf unterschiedlichen Organisationsstufen
betrachtet werden:
• auf Stufe der Biome
• auf der Ebene der Art
• auf genetischer Ebene
Welchen Wert hat Biodiversität?
Wert
Ökosystemdienstleistungen:
Soviel aller
kostet
die globale Finanzkriese:
33
11 000 Milliarden $ / Jahr
Abfallentsorgung
Kann man Biodiversität ersetzen?
Das vom amerikanischen Milliardär Ed Bass finanzierte Projekt
„Biosphäre 2“ sollte den Beweis liefern, dass der Mensch in der
Lage ist, natürliche Ökosysteme zu imitieren (besser zu ersetzen).
Was leisten Ökosysteme?
Der Boden mit seinen zahlreichen
Bewohnern spielt eine zentrale Rolle bei
der:
• Mineralisation von totem Pflanzen- oder
Tiermaterial (durch Zersetzer)
• Bereitstellung von Nährstoffen
(Stickstoff, Phosphor, usw.) für
Pflanzen
• Stoffspeicherung (Kohlenstoff,
Stickstoff)
• Wasserspeicherung und Aufbereitung
Was leisten Ökosysteme?
Hochwasserschutz: das Beispiel Aare
www.aarewasser.ch
www.gymneufeld.ch/index.php?id=618
Was leisten Ökosysteme?
Bestäubung von Nutzpflanzen durch Insekten
Biodiversitätskonvention (CBD) 1992
• Wem gehören die biologischen Ressourcen?
• Grundlagen für eine Regelung für den Zugriff auf
biogenetische Ressourcen
• Vorschläge für ein gerechtes Teilen der Nutzen(Access and
Benefit Sharing)
• Fragen der Intellectuale Property rhights
• Fragen zum Schutz von traditionellem Wissen
Ausgangslage Natur als Apotheke
• Weltmarkt für Pharmazeutika, die von Pflanzen abstammen
oder aus Pflanzen gewonnen werden: 200 Milliarden US-Dollar
• 40% der weltweit verkauften Pharmazeutika sind pflanzlichen
Ursprungs
Chloramphenicol 1947 isoliert aus dem
endemischen Pilz Streptomyces venezuelae.
Gesammelt in Caracas (Venezuela) und
entwickelt bei Parke Davis (USA) gegen Typhus
und als «Breitspektrum-Antibiotiukum»
– ein Blockbuster (Gewinn: 1Milliarde USD/Jahr)
Ausgangslage Natur als Apotheke
• Kautschuk aus Hevea brasiliensis (seit
dem 19. Jahrhundert im Amazonasgebiet),
später in Südostasien. Höhepunkt der
Produktion im 2. Weltkrieg
• Chinin aus Cinchona ssp. stammt aus
Peru, Ecuador und Bolivien und wurde im
19. Jahrhundert in Indonesien angebaut –
Monopolstellung der Plantagen – Höhepunkt
des Bedarfs im 2. Weltkrieg
Ausgangslage Natur als Apotheke
Hoodia-Kaktus (daraus Substanz p57)
Hoodia goordonii ist eine Sukkulente aus
Namibia und Südafrika (Kalahari).
Die aus Hoodia isolierte Substanz p57
(ein Saponin) wurde von Phytopharm
patentiert und an Pfizer lizenziert, Hoodia
soll das Hungergefühl unterdrücken,
basierend auf ethnobotanischen Studien
bei den San Buschleuten.
Weltweiter illegaler Handel mit Hoodia
seit 2004
Traditionelle Heilmittel
In Afrika gibt es 1
traditionellen Heiler auf 100 bis
1000 Personen
1 nach westlichem Modell
ausgebildeten Arzt pro 10‘000
bis 100‘000 Einwohner
Shaman Pharamceuticals, Inc.
• Motivation: Ende der 80er Jahre sind über 120 Arzneimittel
aus ursprünglich pflanzlichen Leitsubstanzen auf dem Markt:
75% davon stammen aus der traditionellen Medizin
• Strategie: Ethnobotanischer Ansatz der Wirkstofffindung durch
das Wissen indigener Völker in den tropischen Regenwäldern
• Umsetzung: Ethisch korrekte Zusammenarbeit, gegenseitiges
Vertrauen und gegenseitiger Profit
Shaman Pharamceuticals, Inc.
• Entwicklung
• 1989 Firmengründung
• 1991 Provir, Virend in klinischer Phase
• 1994 Eli Lilly keine Vertragsverlängerung, Screening nach
Antimykotika eingestellt, Fokus auf Diabetes
• 1995 Ono zeigt Interesse
• 1996 Lipha Lyonnaise Industrielle Pharamceutique
• 1998 «Provir or bust»
• Rückzug von Pharma-Riesen aus Geschäften
Biodiversität: Zustand in der Schweiz
Umwelt Schweiz 2007; Bundesamt für Landschaft, Bundesamt für
Statistik
Kapitel 12. Landschaft und Biodiversität
Infolge Zersiedelung und intensiver Bodennutzung werden Ökosysteme
und Landschaften zerschnitten. Dies führt zu einer Banalisierung des
Landschaftsbildes.
Mit rund 50 000 Pflanzen- und Tierarten weist die Schweiz eine grosse
biologische Vielfalt auf.
Der Rückgang der Artenvielfalt hält an. Zudem sind 30 bis 50% der
einheimischen Tier- und Pflanzenarten mehr oder weniger akut gefährdet.
Das Problem der mit oder ohne Absicht eingeführten exotischen
Organismen könnte sich verschärfen und die Biodiversität negativ
beeinflussen.
Biodiversität: Zustand in der Schweiz
Das Diegtertal (BL) 1955 und 1995
Biodiversitäts Hotspots
Hochmoor
Magerwiese
Brachland
Auenwald
Stadt
Ursachen für die Verluste
• Veränderte landwirtschaftliche Nutzung
• Zerstückelung der Lebensräume
• Überbauung und Zersiedlung der Landschaft
• Tourismus und Freizeitaktivitäten
• Überstrapazierte Gewässer
• Intensive Waldnutzung
• Überdüngung der Ökosysteme
• Klimaerwärmung
• Invasive Arten (Neobiota)
Schutzmassnahmen in der Schweiz
• Bundesgesetze und Verordnungen
• Rote Listen (Pflanzen und Tiere)
• Artenförderungsprogramme z.B. Tagfalter, Amphibien
• Inventare der Landschaften
• Waldprogramm Schweiz
• Biodiversitäts-Monitoring Schweiz
http://www.biodiversitymonitoring.ch
Schutzgebiete von nationaler Bedeutung
http://www.biodiversity.ch
Vernetzung ist wichtig!
Slide 13
Biodiversität
unnötiger Luxus?
Quelle: EHB; Maja Dal Cero_&_Martin_Vonlanthen
Was ist Biodiversität?
Biodiversität lässt sich mit „Vielfalt des Lebens“ oder „biologischer
Vielfalt“ übersetzen.
Darunter versteht man die Gesamtheit und Vielfalt sowie die
zeitliche Dynamik von lebenden Organismen, von Ökosystemen
und der in diesem System wirkenden Prozesse.
Biodiversität umfasst alle Arten von Lebewesen, auch den
Menschen.
Biodiversität kann auf unterschiedlichen Organisationsstufen
betrachtet werden:
• auf Stufe der Biome
• auf der Ebene der Art
• auf genetischer Ebene
Welchen Wert hat Biodiversität?
Wert
Ökosystemdienstleistungen:
Soviel aller
kostet
die globale Finanzkriese:
33
11 000 Milliarden $ / Jahr
Abfallentsorgung
Kann man Biodiversität ersetzen?
Das vom amerikanischen Milliardär Ed Bass finanzierte Projekt
„Biosphäre 2“ sollte den Beweis liefern, dass der Mensch in der
Lage ist, natürliche Ökosysteme zu imitieren (besser zu ersetzen).
Was leisten Ökosysteme?
Der Boden mit seinen zahlreichen
Bewohnern spielt eine zentrale Rolle bei
der:
• Mineralisation von totem Pflanzen- oder
Tiermaterial (durch Zersetzer)
• Bereitstellung von Nährstoffen
(Stickstoff, Phosphor, usw.) für
Pflanzen
• Stoffspeicherung (Kohlenstoff,
Stickstoff)
• Wasserspeicherung und Aufbereitung
Was leisten Ökosysteme?
Hochwasserschutz: das Beispiel Aare
www.aarewasser.ch
www.gymneufeld.ch/index.php?id=618
Was leisten Ökosysteme?
Bestäubung von Nutzpflanzen durch Insekten
Biodiversitätskonvention (CBD) 1992
• Wem gehören die biologischen Ressourcen?
• Grundlagen für eine Regelung für den Zugriff auf
biogenetische Ressourcen
• Vorschläge für ein gerechtes Teilen der Nutzen(Access and
Benefit Sharing)
• Fragen der Intellectuale Property rhights
• Fragen zum Schutz von traditionellem Wissen
Ausgangslage Natur als Apotheke
• Weltmarkt für Pharmazeutika, die von Pflanzen abstammen
oder aus Pflanzen gewonnen werden: 200 Milliarden US-Dollar
• 40% der weltweit verkauften Pharmazeutika sind pflanzlichen
Ursprungs
Chloramphenicol 1947 isoliert aus dem
endemischen Pilz Streptomyces venezuelae.
Gesammelt in Caracas (Venezuela) und
entwickelt bei Parke Davis (USA) gegen Typhus
und als «Breitspektrum-Antibiotiukum»
– ein Blockbuster (Gewinn: 1Milliarde USD/Jahr)
Ausgangslage Natur als Apotheke
• Kautschuk aus Hevea brasiliensis (seit
dem 19. Jahrhundert im Amazonasgebiet),
später in Südostasien. Höhepunkt der
Produktion im 2. Weltkrieg
• Chinin aus Cinchona ssp. stammt aus
Peru, Ecuador und Bolivien und wurde im
19. Jahrhundert in Indonesien angebaut –
Monopolstellung der Plantagen – Höhepunkt
des Bedarfs im 2. Weltkrieg
Ausgangslage Natur als Apotheke
Hoodia-Kaktus (daraus Substanz p57)
Hoodia goordonii ist eine Sukkulente aus
Namibia und Südafrika (Kalahari).
Die aus Hoodia isolierte Substanz p57
(ein Saponin) wurde von Phytopharm
patentiert und an Pfizer lizenziert, Hoodia
soll das Hungergefühl unterdrücken,
basierend auf ethnobotanischen Studien
bei den San Buschleuten.
Weltweiter illegaler Handel mit Hoodia
seit 2004
Traditionelle Heilmittel
In Afrika gibt es 1
traditionellen Heiler auf 100 bis
1000 Personen
1 nach westlichem Modell
ausgebildeten Arzt pro 10‘000
bis 100‘000 Einwohner
Shaman Pharamceuticals, Inc.
• Motivation: Ende der 80er Jahre sind über 120 Arzneimittel
aus ursprünglich pflanzlichen Leitsubstanzen auf dem Markt:
75% davon stammen aus der traditionellen Medizin
• Strategie: Ethnobotanischer Ansatz der Wirkstofffindung durch
das Wissen indigener Völker in den tropischen Regenwäldern
• Umsetzung: Ethisch korrekte Zusammenarbeit, gegenseitiges
Vertrauen und gegenseitiger Profit
Shaman Pharamceuticals, Inc.
• Entwicklung
• 1989 Firmengründung
• 1991 Provir, Virend in klinischer Phase
• 1994 Eli Lilly keine Vertragsverlängerung, Screening nach
Antimykotika eingestellt, Fokus auf Diabetes
• 1995 Ono zeigt Interesse
• 1996 Lipha Lyonnaise Industrielle Pharamceutique
• 1998 «Provir or bust»
• Rückzug von Pharma-Riesen aus Geschäften
Biodiversität: Zustand in der Schweiz
Umwelt Schweiz 2007; Bundesamt für Landschaft, Bundesamt für
Statistik
Kapitel 12. Landschaft und Biodiversität
Infolge Zersiedelung und intensiver Bodennutzung werden Ökosysteme
und Landschaften zerschnitten. Dies führt zu einer Banalisierung des
Landschaftsbildes.
Mit rund 50 000 Pflanzen- und Tierarten weist die Schweiz eine grosse
biologische Vielfalt auf.
Der Rückgang der Artenvielfalt hält an. Zudem sind 30 bis 50% der
einheimischen Tier- und Pflanzenarten mehr oder weniger akut gefährdet.
Das Problem der mit oder ohne Absicht eingeführten exotischen
Organismen könnte sich verschärfen und die Biodiversität negativ
beeinflussen.
Biodiversität: Zustand in der Schweiz
Das Diegtertal (BL) 1955 und 1995
Biodiversitäts Hotspots
Hochmoor
Magerwiese
Brachland
Auenwald
Stadt
Ursachen für die Verluste
• Veränderte landwirtschaftliche Nutzung
• Zerstückelung der Lebensräume
• Überbauung und Zersiedlung der Landschaft
• Tourismus und Freizeitaktivitäten
• Überstrapazierte Gewässer
• Intensive Waldnutzung
• Überdüngung der Ökosysteme
• Klimaerwärmung
• Invasive Arten (Neobiota)
Schutzmassnahmen in der Schweiz
• Bundesgesetze und Verordnungen
• Rote Listen (Pflanzen und Tiere)
• Artenförderungsprogramme z.B. Tagfalter, Amphibien
• Inventare der Landschaften
• Waldprogramm Schweiz
• Biodiversitäts-Monitoring Schweiz
http://www.biodiversitymonitoring.ch
Schutzgebiete von nationaler Bedeutung
http://www.biodiversity.ch
Vernetzung ist wichtig!
Slide 14
Biodiversität
unnötiger Luxus?
Quelle: EHB; Maja Dal Cero_&_Martin_Vonlanthen
Was ist Biodiversität?
Biodiversität lässt sich mit „Vielfalt des Lebens“ oder „biologischer
Vielfalt“ übersetzen.
Darunter versteht man die Gesamtheit und Vielfalt sowie die
zeitliche Dynamik von lebenden Organismen, von Ökosystemen
und der in diesem System wirkenden Prozesse.
Biodiversität umfasst alle Arten von Lebewesen, auch den
Menschen.
Biodiversität kann auf unterschiedlichen Organisationsstufen
betrachtet werden:
• auf Stufe der Biome
• auf der Ebene der Art
• auf genetischer Ebene
Welchen Wert hat Biodiversität?
Wert
Ökosystemdienstleistungen:
Soviel aller
kostet
die globale Finanzkriese:
33
11 000 Milliarden $ / Jahr
Abfallentsorgung
Kann man Biodiversität ersetzen?
Das vom amerikanischen Milliardär Ed Bass finanzierte Projekt
„Biosphäre 2“ sollte den Beweis liefern, dass der Mensch in der
Lage ist, natürliche Ökosysteme zu imitieren (besser zu ersetzen).
Was leisten Ökosysteme?
Der Boden mit seinen zahlreichen
Bewohnern spielt eine zentrale Rolle bei
der:
• Mineralisation von totem Pflanzen- oder
Tiermaterial (durch Zersetzer)
• Bereitstellung von Nährstoffen
(Stickstoff, Phosphor, usw.) für
Pflanzen
• Stoffspeicherung (Kohlenstoff,
Stickstoff)
• Wasserspeicherung und Aufbereitung
Was leisten Ökosysteme?
Hochwasserschutz: das Beispiel Aare
www.aarewasser.ch
www.gymneufeld.ch/index.php?id=618
Was leisten Ökosysteme?
Bestäubung von Nutzpflanzen durch Insekten
Biodiversitätskonvention (CBD) 1992
• Wem gehören die biologischen Ressourcen?
• Grundlagen für eine Regelung für den Zugriff auf
biogenetische Ressourcen
• Vorschläge für ein gerechtes Teilen der Nutzen(Access and
Benefit Sharing)
• Fragen der Intellectuale Property rhights
• Fragen zum Schutz von traditionellem Wissen
Ausgangslage Natur als Apotheke
• Weltmarkt für Pharmazeutika, die von Pflanzen abstammen
oder aus Pflanzen gewonnen werden: 200 Milliarden US-Dollar
• 40% der weltweit verkauften Pharmazeutika sind pflanzlichen
Ursprungs
Chloramphenicol 1947 isoliert aus dem
endemischen Pilz Streptomyces venezuelae.
Gesammelt in Caracas (Venezuela) und
entwickelt bei Parke Davis (USA) gegen Typhus
und als «Breitspektrum-Antibiotiukum»
– ein Blockbuster (Gewinn: 1Milliarde USD/Jahr)
Ausgangslage Natur als Apotheke
• Kautschuk aus Hevea brasiliensis (seit
dem 19. Jahrhundert im Amazonasgebiet),
später in Südostasien. Höhepunkt der
Produktion im 2. Weltkrieg
• Chinin aus Cinchona ssp. stammt aus
Peru, Ecuador und Bolivien und wurde im
19. Jahrhundert in Indonesien angebaut –
Monopolstellung der Plantagen – Höhepunkt
des Bedarfs im 2. Weltkrieg
Ausgangslage Natur als Apotheke
Hoodia-Kaktus (daraus Substanz p57)
Hoodia goordonii ist eine Sukkulente aus
Namibia und Südafrika (Kalahari).
Die aus Hoodia isolierte Substanz p57
(ein Saponin) wurde von Phytopharm
patentiert und an Pfizer lizenziert, Hoodia
soll das Hungergefühl unterdrücken,
basierend auf ethnobotanischen Studien
bei den San Buschleuten.
Weltweiter illegaler Handel mit Hoodia
seit 2004
Traditionelle Heilmittel
In Afrika gibt es 1
traditionellen Heiler auf 100 bis
1000 Personen
1 nach westlichem Modell
ausgebildeten Arzt pro 10‘000
bis 100‘000 Einwohner
Shaman Pharamceuticals, Inc.
• Motivation: Ende der 80er Jahre sind über 120 Arzneimittel
aus ursprünglich pflanzlichen Leitsubstanzen auf dem Markt:
75% davon stammen aus der traditionellen Medizin
• Strategie: Ethnobotanischer Ansatz der Wirkstofffindung durch
das Wissen indigener Völker in den tropischen Regenwäldern
• Umsetzung: Ethisch korrekte Zusammenarbeit, gegenseitiges
Vertrauen und gegenseitiger Profit
Shaman Pharamceuticals, Inc.
• Entwicklung
• 1989 Firmengründung
• 1991 Provir, Virend in klinischer Phase
• 1994 Eli Lilly keine Vertragsverlängerung, Screening nach
Antimykotika eingestellt, Fokus auf Diabetes
• 1995 Ono zeigt Interesse
• 1996 Lipha Lyonnaise Industrielle Pharamceutique
• 1998 «Provir or bust»
• Rückzug von Pharma-Riesen aus Geschäften
Biodiversität: Zustand in der Schweiz
Umwelt Schweiz 2007; Bundesamt für Landschaft, Bundesamt für
Statistik
Kapitel 12. Landschaft und Biodiversität
Infolge Zersiedelung und intensiver Bodennutzung werden Ökosysteme
und Landschaften zerschnitten. Dies führt zu einer Banalisierung des
Landschaftsbildes.
Mit rund 50 000 Pflanzen- und Tierarten weist die Schweiz eine grosse
biologische Vielfalt auf.
Der Rückgang der Artenvielfalt hält an. Zudem sind 30 bis 50% der
einheimischen Tier- und Pflanzenarten mehr oder weniger akut gefährdet.
Das Problem der mit oder ohne Absicht eingeführten exotischen
Organismen könnte sich verschärfen und die Biodiversität negativ
beeinflussen.
Biodiversität: Zustand in der Schweiz
Das Diegtertal (BL) 1955 und 1995
Biodiversitäts Hotspots
Hochmoor
Magerwiese
Brachland
Auenwald
Stadt
Ursachen für die Verluste
• Veränderte landwirtschaftliche Nutzung
• Zerstückelung der Lebensräume
• Überbauung und Zersiedlung der Landschaft
• Tourismus und Freizeitaktivitäten
• Überstrapazierte Gewässer
• Intensive Waldnutzung
• Überdüngung der Ökosysteme
• Klimaerwärmung
• Invasive Arten (Neobiota)
Schutzmassnahmen in der Schweiz
• Bundesgesetze und Verordnungen
• Rote Listen (Pflanzen und Tiere)
• Artenförderungsprogramme z.B. Tagfalter, Amphibien
• Inventare der Landschaften
• Waldprogramm Schweiz
• Biodiversitäts-Monitoring Schweiz
http://www.biodiversitymonitoring.ch
Schutzgebiete von nationaler Bedeutung
http://www.biodiversity.ch
Vernetzung ist wichtig!
Slide 15
Biodiversität
unnötiger Luxus?
Quelle: EHB; Maja Dal Cero_&_Martin_Vonlanthen
Was ist Biodiversität?
Biodiversität lässt sich mit „Vielfalt des Lebens“ oder „biologischer
Vielfalt“ übersetzen.
Darunter versteht man die Gesamtheit und Vielfalt sowie die
zeitliche Dynamik von lebenden Organismen, von Ökosystemen
und der in diesem System wirkenden Prozesse.
Biodiversität umfasst alle Arten von Lebewesen, auch den
Menschen.
Biodiversität kann auf unterschiedlichen Organisationsstufen
betrachtet werden:
• auf Stufe der Biome
• auf der Ebene der Art
• auf genetischer Ebene
Welchen Wert hat Biodiversität?
Wert
Ökosystemdienstleistungen:
Soviel aller
kostet
die globale Finanzkriese:
33
11 000 Milliarden $ / Jahr
Abfallentsorgung
Kann man Biodiversität ersetzen?
Das vom amerikanischen Milliardär Ed Bass finanzierte Projekt
„Biosphäre 2“ sollte den Beweis liefern, dass der Mensch in der
Lage ist, natürliche Ökosysteme zu imitieren (besser zu ersetzen).
Was leisten Ökosysteme?
Der Boden mit seinen zahlreichen
Bewohnern spielt eine zentrale Rolle bei
der:
• Mineralisation von totem Pflanzen- oder
Tiermaterial (durch Zersetzer)
• Bereitstellung von Nährstoffen
(Stickstoff, Phosphor, usw.) für
Pflanzen
• Stoffspeicherung (Kohlenstoff,
Stickstoff)
• Wasserspeicherung und Aufbereitung
Was leisten Ökosysteme?
Hochwasserschutz: das Beispiel Aare
www.aarewasser.ch
www.gymneufeld.ch/index.php?id=618
Was leisten Ökosysteme?
Bestäubung von Nutzpflanzen durch Insekten
Biodiversitätskonvention (CBD) 1992
• Wem gehören die biologischen Ressourcen?
• Grundlagen für eine Regelung für den Zugriff auf
biogenetische Ressourcen
• Vorschläge für ein gerechtes Teilen der Nutzen(Access and
Benefit Sharing)
• Fragen der Intellectuale Property rhights
• Fragen zum Schutz von traditionellem Wissen
Ausgangslage Natur als Apotheke
• Weltmarkt für Pharmazeutika, die von Pflanzen abstammen
oder aus Pflanzen gewonnen werden: 200 Milliarden US-Dollar
• 40% der weltweit verkauften Pharmazeutika sind pflanzlichen
Ursprungs
Chloramphenicol 1947 isoliert aus dem
endemischen Pilz Streptomyces venezuelae.
Gesammelt in Caracas (Venezuela) und
entwickelt bei Parke Davis (USA) gegen Typhus
und als «Breitspektrum-Antibiotiukum»
– ein Blockbuster (Gewinn: 1Milliarde USD/Jahr)
Ausgangslage Natur als Apotheke
• Kautschuk aus Hevea brasiliensis (seit
dem 19. Jahrhundert im Amazonasgebiet),
später in Südostasien. Höhepunkt der
Produktion im 2. Weltkrieg
• Chinin aus Cinchona ssp. stammt aus
Peru, Ecuador und Bolivien und wurde im
19. Jahrhundert in Indonesien angebaut –
Monopolstellung der Plantagen – Höhepunkt
des Bedarfs im 2. Weltkrieg
Ausgangslage Natur als Apotheke
Hoodia-Kaktus (daraus Substanz p57)
Hoodia goordonii ist eine Sukkulente aus
Namibia und Südafrika (Kalahari).
Die aus Hoodia isolierte Substanz p57
(ein Saponin) wurde von Phytopharm
patentiert und an Pfizer lizenziert, Hoodia
soll das Hungergefühl unterdrücken,
basierend auf ethnobotanischen Studien
bei den San Buschleuten.
Weltweiter illegaler Handel mit Hoodia
seit 2004
Traditionelle Heilmittel
In Afrika gibt es 1
traditionellen Heiler auf 100 bis
1000 Personen
1 nach westlichem Modell
ausgebildeten Arzt pro 10‘000
bis 100‘000 Einwohner
Shaman Pharamceuticals, Inc.
• Motivation: Ende der 80er Jahre sind über 120 Arzneimittel
aus ursprünglich pflanzlichen Leitsubstanzen auf dem Markt:
75% davon stammen aus der traditionellen Medizin
• Strategie: Ethnobotanischer Ansatz der Wirkstofffindung durch
das Wissen indigener Völker in den tropischen Regenwäldern
• Umsetzung: Ethisch korrekte Zusammenarbeit, gegenseitiges
Vertrauen und gegenseitiger Profit
Shaman Pharamceuticals, Inc.
• Entwicklung
• 1989 Firmengründung
• 1991 Provir, Virend in klinischer Phase
• 1994 Eli Lilly keine Vertragsverlängerung, Screening nach
Antimykotika eingestellt, Fokus auf Diabetes
• 1995 Ono zeigt Interesse
• 1996 Lipha Lyonnaise Industrielle Pharamceutique
• 1998 «Provir or bust»
• Rückzug von Pharma-Riesen aus Geschäften
Biodiversität: Zustand in der Schweiz
Umwelt Schweiz 2007; Bundesamt für Landschaft, Bundesamt für
Statistik
Kapitel 12. Landschaft und Biodiversität
Infolge Zersiedelung und intensiver Bodennutzung werden Ökosysteme
und Landschaften zerschnitten. Dies führt zu einer Banalisierung des
Landschaftsbildes.
Mit rund 50 000 Pflanzen- und Tierarten weist die Schweiz eine grosse
biologische Vielfalt auf.
Der Rückgang der Artenvielfalt hält an. Zudem sind 30 bis 50% der
einheimischen Tier- und Pflanzenarten mehr oder weniger akut gefährdet.
Das Problem der mit oder ohne Absicht eingeführten exotischen
Organismen könnte sich verschärfen und die Biodiversität negativ
beeinflussen.
Biodiversität: Zustand in der Schweiz
Das Diegtertal (BL) 1955 und 1995
Biodiversitäts Hotspots
Hochmoor
Magerwiese
Brachland
Auenwald
Stadt
Ursachen für die Verluste
• Veränderte landwirtschaftliche Nutzung
• Zerstückelung der Lebensräume
• Überbauung und Zersiedlung der Landschaft
• Tourismus und Freizeitaktivitäten
• Überstrapazierte Gewässer
• Intensive Waldnutzung
• Überdüngung der Ökosysteme
• Klimaerwärmung
• Invasive Arten (Neobiota)
Schutzmassnahmen in der Schweiz
• Bundesgesetze und Verordnungen
• Rote Listen (Pflanzen und Tiere)
• Artenförderungsprogramme z.B. Tagfalter, Amphibien
• Inventare der Landschaften
• Waldprogramm Schweiz
• Biodiversitäts-Monitoring Schweiz
http://www.biodiversitymonitoring.ch
Schutzgebiete von nationaler Bedeutung
http://www.biodiversity.ch
Vernetzung ist wichtig!
Slide 16
Biodiversität
unnötiger Luxus?
Quelle: EHB; Maja Dal Cero_&_Martin_Vonlanthen
Was ist Biodiversität?
Biodiversität lässt sich mit „Vielfalt des Lebens“ oder „biologischer
Vielfalt“ übersetzen.
Darunter versteht man die Gesamtheit und Vielfalt sowie die
zeitliche Dynamik von lebenden Organismen, von Ökosystemen
und der in diesem System wirkenden Prozesse.
Biodiversität umfasst alle Arten von Lebewesen, auch den
Menschen.
Biodiversität kann auf unterschiedlichen Organisationsstufen
betrachtet werden:
• auf Stufe der Biome
• auf der Ebene der Art
• auf genetischer Ebene
Welchen Wert hat Biodiversität?
Wert
Ökosystemdienstleistungen:
Soviel aller
kostet
die globale Finanzkriese:
33
11 000 Milliarden $ / Jahr
Abfallentsorgung
Kann man Biodiversität ersetzen?
Das vom amerikanischen Milliardär Ed Bass finanzierte Projekt
„Biosphäre 2“ sollte den Beweis liefern, dass der Mensch in der
Lage ist, natürliche Ökosysteme zu imitieren (besser zu ersetzen).
Was leisten Ökosysteme?
Der Boden mit seinen zahlreichen
Bewohnern spielt eine zentrale Rolle bei
der:
• Mineralisation von totem Pflanzen- oder
Tiermaterial (durch Zersetzer)
• Bereitstellung von Nährstoffen
(Stickstoff, Phosphor, usw.) für
Pflanzen
• Stoffspeicherung (Kohlenstoff,
Stickstoff)
• Wasserspeicherung und Aufbereitung
Was leisten Ökosysteme?
Hochwasserschutz: das Beispiel Aare
www.aarewasser.ch
www.gymneufeld.ch/index.php?id=618
Was leisten Ökosysteme?
Bestäubung von Nutzpflanzen durch Insekten
Biodiversitätskonvention (CBD) 1992
• Wem gehören die biologischen Ressourcen?
• Grundlagen für eine Regelung für den Zugriff auf
biogenetische Ressourcen
• Vorschläge für ein gerechtes Teilen der Nutzen(Access and
Benefit Sharing)
• Fragen der Intellectuale Property rhights
• Fragen zum Schutz von traditionellem Wissen
Ausgangslage Natur als Apotheke
• Weltmarkt für Pharmazeutika, die von Pflanzen abstammen
oder aus Pflanzen gewonnen werden: 200 Milliarden US-Dollar
• 40% der weltweit verkauften Pharmazeutika sind pflanzlichen
Ursprungs
Chloramphenicol 1947 isoliert aus dem
endemischen Pilz Streptomyces venezuelae.
Gesammelt in Caracas (Venezuela) und
entwickelt bei Parke Davis (USA) gegen Typhus
und als «Breitspektrum-Antibiotiukum»
– ein Blockbuster (Gewinn: 1Milliarde USD/Jahr)
Ausgangslage Natur als Apotheke
• Kautschuk aus Hevea brasiliensis (seit
dem 19. Jahrhundert im Amazonasgebiet),
später in Südostasien. Höhepunkt der
Produktion im 2. Weltkrieg
• Chinin aus Cinchona ssp. stammt aus
Peru, Ecuador und Bolivien und wurde im
19. Jahrhundert in Indonesien angebaut –
Monopolstellung der Plantagen – Höhepunkt
des Bedarfs im 2. Weltkrieg
Ausgangslage Natur als Apotheke
Hoodia-Kaktus (daraus Substanz p57)
Hoodia goordonii ist eine Sukkulente aus
Namibia und Südafrika (Kalahari).
Die aus Hoodia isolierte Substanz p57
(ein Saponin) wurde von Phytopharm
patentiert und an Pfizer lizenziert, Hoodia
soll das Hungergefühl unterdrücken,
basierend auf ethnobotanischen Studien
bei den San Buschleuten.
Weltweiter illegaler Handel mit Hoodia
seit 2004
Traditionelle Heilmittel
In Afrika gibt es 1
traditionellen Heiler auf 100 bis
1000 Personen
1 nach westlichem Modell
ausgebildeten Arzt pro 10‘000
bis 100‘000 Einwohner
Shaman Pharamceuticals, Inc.
• Motivation: Ende der 80er Jahre sind über 120 Arzneimittel
aus ursprünglich pflanzlichen Leitsubstanzen auf dem Markt:
75% davon stammen aus der traditionellen Medizin
• Strategie: Ethnobotanischer Ansatz der Wirkstofffindung durch
das Wissen indigener Völker in den tropischen Regenwäldern
• Umsetzung: Ethisch korrekte Zusammenarbeit, gegenseitiges
Vertrauen und gegenseitiger Profit
Shaman Pharamceuticals, Inc.
• Entwicklung
• 1989 Firmengründung
• 1991 Provir, Virend in klinischer Phase
• 1994 Eli Lilly keine Vertragsverlängerung, Screening nach
Antimykotika eingestellt, Fokus auf Diabetes
• 1995 Ono zeigt Interesse
• 1996 Lipha Lyonnaise Industrielle Pharamceutique
• 1998 «Provir or bust»
• Rückzug von Pharma-Riesen aus Geschäften
Biodiversität: Zustand in der Schweiz
Umwelt Schweiz 2007; Bundesamt für Landschaft, Bundesamt für
Statistik
Kapitel 12. Landschaft und Biodiversität
Infolge Zersiedelung und intensiver Bodennutzung werden Ökosysteme
und Landschaften zerschnitten. Dies führt zu einer Banalisierung des
Landschaftsbildes.
Mit rund 50 000 Pflanzen- und Tierarten weist die Schweiz eine grosse
biologische Vielfalt auf.
Der Rückgang der Artenvielfalt hält an. Zudem sind 30 bis 50% der
einheimischen Tier- und Pflanzenarten mehr oder weniger akut gefährdet.
Das Problem der mit oder ohne Absicht eingeführten exotischen
Organismen könnte sich verschärfen und die Biodiversität negativ
beeinflussen.
Biodiversität: Zustand in der Schweiz
Das Diegtertal (BL) 1955 und 1995
Biodiversitäts Hotspots
Hochmoor
Magerwiese
Brachland
Auenwald
Stadt
Ursachen für die Verluste
• Veränderte landwirtschaftliche Nutzung
• Zerstückelung der Lebensräume
• Überbauung und Zersiedlung der Landschaft
• Tourismus und Freizeitaktivitäten
• Überstrapazierte Gewässer
• Intensive Waldnutzung
• Überdüngung der Ökosysteme
• Klimaerwärmung
• Invasive Arten (Neobiota)
Schutzmassnahmen in der Schweiz
• Bundesgesetze und Verordnungen
• Rote Listen (Pflanzen und Tiere)
• Artenförderungsprogramme z.B. Tagfalter, Amphibien
• Inventare der Landschaften
• Waldprogramm Schweiz
• Biodiversitäts-Monitoring Schweiz
http://www.biodiversitymonitoring.ch
Schutzgebiete von nationaler Bedeutung
http://www.biodiversity.ch
Vernetzung ist wichtig!
Slide 17
Biodiversität
unnötiger Luxus?
Quelle: EHB; Maja Dal Cero_&_Martin_Vonlanthen
Was ist Biodiversität?
Biodiversität lässt sich mit „Vielfalt des Lebens“ oder „biologischer
Vielfalt“ übersetzen.
Darunter versteht man die Gesamtheit und Vielfalt sowie die
zeitliche Dynamik von lebenden Organismen, von Ökosystemen
und der in diesem System wirkenden Prozesse.
Biodiversität umfasst alle Arten von Lebewesen, auch den
Menschen.
Biodiversität kann auf unterschiedlichen Organisationsstufen
betrachtet werden:
• auf Stufe der Biome
• auf der Ebene der Art
• auf genetischer Ebene
Welchen Wert hat Biodiversität?
Wert
Ökosystemdienstleistungen:
Soviel aller
kostet
die globale Finanzkriese:
33
11 000 Milliarden $ / Jahr
Abfallentsorgung
Kann man Biodiversität ersetzen?
Das vom amerikanischen Milliardär Ed Bass finanzierte Projekt
„Biosphäre 2“ sollte den Beweis liefern, dass der Mensch in der
Lage ist, natürliche Ökosysteme zu imitieren (besser zu ersetzen).
Was leisten Ökosysteme?
Der Boden mit seinen zahlreichen
Bewohnern spielt eine zentrale Rolle bei
der:
• Mineralisation von totem Pflanzen- oder
Tiermaterial (durch Zersetzer)
• Bereitstellung von Nährstoffen
(Stickstoff, Phosphor, usw.) für
Pflanzen
• Stoffspeicherung (Kohlenstoff,
Stickstoff)
• Wasserspeicherung und Aufbereitung
Was leisten Ökosysteme?
Hochwasserschutz: das Beispiel Aare
www.aarewasser.ch
www.gymneufeld.ch/index.php?id=618
Was leisten Ökosysteme?
Bestäubung von Nutzpflanzen durch Insekten
Biodiversitätskonvention (CBD) 1992
• Wem gehören die biologischen Ressourcen?
• Grundlagen für eine Regelung für den Zugriff auf
biogenetische Ressourcen
• Vorschläge für ein gerechtes Teilen der Nutzen(Access and
Benefit Sharing)
• Fragen der Intellectuale Property rhights
• Fragen zum Schutz von traditionellem Wissen
Ausgangslage Natur als Apotheke
• Weltmarkt für Pharmazeutika, die von Pflanzen abstammen
oder aus Pflanzen gewonnen werden: 200 Milliarden US-Dollar
• 40% der weltweit verkauften Pharmazeutika sind pflanzlichen
Ursprungs
Chloramphenicol 1947 isoliert aus dem
endemischen Pilz Streptomyces venezuelae.
Gesammelt in Caracas (Venezuela) und
entwickelt bei Parke Davis (USA) gegen Typhus
und als «Breitspektrum-Antibiotiukum»
– ein Blockbuster (Gewinn: 1Milliarde USD/Jahr)
Ausgangslage Natur als Apotheke
• Kautschuk aus Hevea brasiliensis (seit
dem 19. Jahrhundert im Amazonasgebiet),
später in Südostasien. Höhepunkt der
Produktion im 2. Weltkrieg
• Chinin aus Cinchona ssp. stammt aus
Peru, Ecuador und Bolivien und wurde im
19. Jahrhundert in Indonesien angebaut –
Monopolstellung der Plantagen – Höhepunkt
des Bedarfs im 2. Weltkrieg
Ausgangslage Natur als Apotheke
Hoodia-Kaktus (daraus Substanz p57)
Hoodia goordonii ist eine Sukkulente aus
Namibia und Südafrika (Kalahari).
Die aus Hoodia isolierte Substanz p57
(ein Saponin) wurde von Phytopharm
patentiert und an Pfizer lizenziert, Hoodia
soll das Hungergefühl unterdrücken,
basierend auf ethnobotanischen Studien
bei den San Buschleuten.
Weltweiter illegaler Handel mit Hoodia
seit 2004
Traditionelle Heilmittel
In Afrika gibt es 1
traditionellen Heiler auf 100 bis
1000 Personen
1 nach westlichem Modell
ausgebildeten Arzt pro 10‘000
bis 100‘000 Einwohner
Shaman Pharamceuticals, Inc.
• Motivation: Ende der 80er Jahre sind über 120 Arzneimittel
aus ursprünglich pflanzlichen Leitsubstanzen auf dem Markt:
75% davon stammen aus der traditionellen Medizin
• Strategie: Ethnobotanischer Ansatz der Wirkstofffindung durch
das Wissen indigener Völker in den tropischen Regenwäldern
• Umsetzung: Ethisch korrekte Zusammenarbeit, gegenseitiges
Vertrauen und gegenseitiger Profit
Shaman Pharamceuticals, Inc.
• Entwicklung
• 1989 Firmengründung
• 1991 Provir, Virend in klinischer Phase
• 1994 Eli Lilly keine Vertragsverlängerung, Screening nach
Antimykotika eingestellt, Fokus auf Diabetes
• 1995 Ono zeigt Interesse
• 1996 Lipha Lyonnaise Industrielle Pharamceutique
• 1998 «Provir or bust»
• Rückzug von Pharma-Riesen aus Geschäften
Biodiversität: Zustand in der Schweiz
Umwelt Schweiz 2007; Bundesamt für Landschaft, Bundesamt für
Statistik
Kapitel 12. Landschaft und Biodiversität
Infolge Zersiedelung und intensiver Bodennutzung werden Ökosysteme
und Landschaften zerschnitten. Dies führt zu einer Banalisierung des
Landschaftsbildes.
Mit rund 50 000 Pflanzen- und Tierarten weist die Schweiz eine grosse
biologische Vielfalt auf.
Der Rückgang der Artenvielfalt hält an. Zudem sind 30 bis 50% der
einheimischen Tier- und Pflanzenarten mehr oder weniger akut gefährdet.
Das Problem der mit oder ohne Absicht eingeführten exotischen
Organismen könnte sich verschärfen und die Biodiversität negativ
beeinflussen.
Biodiversität: Zustand in der Schweiz
Das Diegtertal (BL) 1955 und 1995
Biodiversitäts Hotspots
Hochmoor
Magerwiese
Brachland
Auenwald
Stadt
Ursachen für die Verluste
• Veränderte landwirtschaftliche Nutzung
• Zerstückelung der Lebensräume
• Überbauung und Zersiedlung der Landschaft
• Tourismus und Freizeitaktivitäten
• Überstrapazierte Gewässer
• Intensive Waldnutzung
• Überdüngung der Ökosysteme
• Klimaerwärmung
• Invasive Arten (Neobiota)
Schutzmassnahmen in der Schweiz
• Bundesgesetze und Verordnungen
• Rote Listen (Pflanzen und Tiere)
• Artenförderungsprogramme z.B. Tagfalter, Amphibien
• Inventare der Landschaften
• Waldprogramm Schweiz
• Biodiversitäts-Monitoring Schweiz
http://www.biodiversitymonitoring.ch
Schutzgebiete von nationaler Bedeutung
http://www.biodiversity.ch
Vernetzung ist wichtig!
Slide 18
Biodiversität
unnötiger Luxus?
Quelle: EHB; Maja Dal Cero_&_Martin_Vonlanthen
Was ist Biodiversität?
Biodiversität lässt sich mit „Vielfalt des Lebens“ oder „biologischer
Vielfalt“ übersetzen.
Darunter versteht man die Gesamtheit und Vielfalt sowie die
zeitliche Dynamik von lebenden Organismen, von Ökosystemen
und der in diesem System wirkenden Prozesse.
Biodiversität umfasst alle Arten von Lebewesen, auch den
Menschen.
Biodiversität kann auf unterschiedlichen Organisationsstufen
betrachtet werden:
• auf Stufe der Biome
• auf der Ebene der Art
• auf genetischer Ebene
Welchen Wert hat Biodiversität?
Wert
Ökosystemdienstleistungen:
Soviel aller
kostet
die globale Finanzkriese:
33
11 000 Milliarden $ / Jahr
Abfallentsorgung
Kann man Biodiversität ersetzen?
Das vom amerikanischen Milliardär Ed Bass finanzierte Projekt
„Biosphäre 2“ sollte den Beweis liefern, dass der Mensch in der
Lage ist, natürliche Ökosysteme zu imitieren (besser zu ersetzen).
Was leisten Ökosysteme?
Der Boden mit seinen zahlreichen
Bewohnern spielt eine zentrale Rolle bei
der:
• Mineralisation von totem Pflanzen- oder
Tiermaterial (durch Zersetzer)
• Bereitstellung von Nährstoffen
(Stickstoff, Phosphor, usw.) für
Pflanzen
• Stoffspeicherung (Kohlenstoff,
Stickstoff)
• Wasserspeicherung und Aufbereitung
Was leisten Ökosysteme?
Hochwasserschutz: das Beispiel Aare
www.aarewasser.ch
www.gymneufeld.ch/index.php?id=618
Was leisten Ökosysteme?
Bestäubung von Nutzpflanzen durch Insekten
Biodiversitätskonvention (CBD) 1992
• Wem gehören die biologischen Ressourcen?
• Grundlagen für eine Regelung für den Zugriff auf
biogenetische Ressourcen
• Vorschläge für ein gerechtes Teilen der Nutzen(Access and
Benefit Sharing)
• Fragen der Intellectuale Property rhights
• Fragen zum Schutz von traditionellem Wissen
Ausgangslage Natur als Apotheke
• Weltmarkt für Pharmazeutika, die von Pflanzen abstammen
oder aus Pflanzen gewonnen werden: 200 Milliarden US-Dollar
• 40% der weltweit verkauften Pharmazeutika sind pflanzlichen
Ursprungs
Chloramphenicol 1947 isoliert aus dem
endemischen Pilz Streptomyces venezuelae.
Gesammelt in Caracas (Venezuela) und
entwickelt bei Parke Davis (USA) gegen Typhus
und als «Breitspektrum-Antibiotiukum»
– ein Blockbuster (Gewinn: 1Milliarde USD/Jahr)
Ausgangslage Natur als Apotheke
• Kautschuk aus Hevea brasiliensis (seit
dem 19. Jahrhundert im Amazonasgebiet),
später in Südostasien. Höhepunkt der
Produktion im 2. Weltkrieg
• Chinin aus Cinchona ssp. stammt aus
Peru, Ecuador und Bolivien und wurde im
19. Jahrhundert in Indonesien angebaut –
Monopolstellung der Plantagen – Höhepunkt
des Bedarfs im 2. Weltkrieg
Ausgangslage Natur als Apotheke
Hoodia-Kaktus (daraus Substanz p57)
Hoodia goordonii ist eine Sukkulente aus
Namibia und Südafrika (Kalahari).
Die aus Hoodia isolierte Substanz p57
(ein Saponin) wurde von Phytopharm
patentiert und an Pfizer lizenziert, Hoodia
soll das Hungergefühl unterdrücken,
basierend auf ethnobotanischen Studien
bei den San Buschleuten.
Weltweiter illegaler Handel mit Hoodia
seit 2004
Traditionelle Heilmittel
In Afrika gibt es 1
traditionellen Heiler auf 100 bis
1000 Personen
1 nach westlichem Modell
ausgebildeten Arzt pro 10‘000
bis 100‘000 Einwohner
Shaman Pharamceuticals, Inc.
• Motivation: Ende der 80er Jahre sind über 120 Arzneimittel
aus ursprünglich pflanzlichen Leitsubstanzen auf dem Markt:
75% davon stammen aus der traditionellen Medizin
• Strategie: Ethnobotanischer Ansatz der Wirkstofffindung durch
das Wissen indigener Völker in den tropischen Regenwäldern
• Umsetzung: Ethisch korrekte Zusammenarbeit, gegenseitiges
Vertrauen und gegenseitiger Profit
Shaman Pharamceuticals, Inc.
• Entwicklung
• 1989 Firmengründung
• 1991 Provir, Virend in klinischer Phase
• 1994 Eli Lilly keine Vertragsverlängerung, Screening nach
Antimykotika eingestellt, Fokus auf Diabetes
• 1995 Ono zeigt Interesse
• 1996 Lipha Lyonnaise Industrielle Pharamceutique
• 1998 «Provir or bust»
• Rückzug von Pharma-Riesen aus Geschäften
Biodiversität: Zustand in der Schweiz
Umwelt Schweiz 2007; Bundesamt für Landschaft, Bundesamt für
Statistik
Kapitel 12. Landschaft und Biodiversität
Infolge Zersiedelung und intensiver Bodennutzung werden Ökosysteme
und Landschaften zerschnitten. Dies führt zu einer Banalisierung des
Landschaftsbildes.
Mit rund 50 000 Pflanzen- und Tierarten weist die Schweiz eine grosse
biologische Vielfalt auf.
Der Rückgang der Artenvielfalt hält an. Zudem sind 30 bis 50% der
einheimischen Tier- und Pflanzenarten mehr oder weniger akut gefährdet.
Das Problem der mit oder ohne Absicht eingeführten exotischen
Organismen könnte sich verschärfen und die Biodiversität negativ
beeinflussen.
Biodiversität: Zustand in der Schweiz
Das Diegtertal (BL) 1955 und 1995
Biodiversitäts Hotspots
Hochmoor
Magerwiese
Brachland
Auenwald
Stadt
Ursachen für die Verluste
• Veränderte landwirtschaftliche Nutzung
• Zerstückelung der Lebensräume
• Überbauung und Zersiedlung der Landschaft
• Tourismus und Freizeitaktivitäten
• Überstrapazierte Gewässer
• Intensive Waldnutzung
• Überdüngung der Ökosysteme
• Klimaerwärmung
• Invasive Arten (Neobiota)
Schutzmassnahmen in der Schweiz
• Bundesgesetze und Verordnungen
• Rote Listen (Pflanzen und Tiere)
• Artenförderungsprogramme z.B. Tagfalter, Amphibien
• Inventare der Landschaften
• Waldprogramm Schweiz
• Biodiversitäts-Monitoring Schweiz
http://www.biodiversitymonitoring.ch
Schutzgebiete von nationaler Bedeutung
http://www.biodiversity.ch
Vernetzung ist wichtig!
Slide 19
Biodiversität
unnötiger Luxus?
Quelle: EHB; Maja Dal Cero_&_Martin_Vonlanthen
Was ist Biodiversität?
Biodiversität lässt sich mit „Vielfalt des Lebens“ oder „biologischer
Vielfalt“ übersetzen.
Darunter versteht man die Gesamtheit und Vielfalt sowie die
zeitliche Dynamik von lebenden Organismen, von Ökosystemen
und der in diesem System wirkenden Prozesse.
Biodiversität umfasst alle Arten von Lebewesen, auch den
Menschen.
Biodiversität kann auf unterschiedlichen Organisationsstufen
betrachtet werden:
• auf Stufe der Biome
• auf der Ebene der Art
• auf genetischer Ebene
Welchen Wert hat Biodiversität?
Wert
Ökosystemdienstleistungen:
Soviel aller
kostet
die globale Finanzkriese:
33
11 000 Milliarden $ / Jahr
Abfallentsorgung
Kann man Biodiversität ersetzen?
Das vom amerikanischen Milliardär Ed Bass finanzierte Projekt
„Biosphäre 2“ sollte den Beweis liefern, dass der Mensch in der
Lage ist, natürliche Ökosysteme zu imitieren (besser zu ersetzen).
Was leisten Ökosysteme?
Der Boden mit seinen zahlreichen
Bewohnern spielt eine zentrale Rolle bei
der:
• Mineralisation von totem Pflanzen- oder
Tiermaterial (durch Zersetzer)
• Bereitstellung von Nährstoffen
(Stickstoff, Phosphor, usw.) für
Pflanzen
• Stoffspeicherung (Kohlenstoff,
Stickstoff)
• Wasserspeicherung und Aufbereitung
Was leisten Ökosysteme?
Hochwasserschutz: das Beispiel Aare
www.aarewasser.ch
www.gymneufeld.ch/index.php?id=618
Was leisten Ökosysteme?
Bestäubung von Nutzpflanzen durch Insekten
Biodiversitätskonvention (CBD) 1992
• Wem gehören die biologischen Ressourcen?
• Grundlagen für eine Regelung für den Zugriff auf
biogenetische Ressourcen
• Vorschläge für ein gerechtes Teilen der Nutzen(Access and
Benefit Sharing)
• Fragen der Intellectuale Property rhights
• Fragen zum Schutz von traditionellem Wissen
Ausgangslage Natur als Apotheke
• Weltmarkt für Pharmazeutika, die von Pflanzen abstammen
oder aus Pflanzen gewonnen werden: 200 Milliarden US-Dollar
• 40% der weltweit verkauften Pharmazeutika sind pflanzlichen
Ursprungs
Chloramphenicol 1947 isoliert aus dem
endemischen Pilz Streptomyces venezuelae.
Gesammelt in Caracas (Venezuela) und
entwickelt bei Parke Davis (USA) gegen Typhus
und als «Breitspektrum-Antibiotiukum»
– ein Blockbuster (Gewinn: 1Milliarde USD/Jahr)
Ausgangslage Natur als Apotheke
• Kautschuk aus Hevea brasiliensis (seit
dem 19. Jahrhundert im Amazonasgebiet),
später in Südostasien. Höhepunkt der
Produktion im 2. Weltkrieg
• Chinin aus Cinchona ssp. stammt aus
Peru, Ecuador und Bolivien und wurde im
19. Jahrhundert in Indonesien angebaut –
Monopolstellung der Plantagen – Höhepunkt
des Bedarfs im 2. Weltkrieg
Ausgangslage Natur als Apotheke
Hoodia-Kaktus (daraus Substanz p57)
Hoodia goordonii ist eine Sukkulente aus
Namibia und Südafrika (Kalahari).
Die aus Hoodia isolierte Substanz p57
(ein Saponin) wurde von Phytopharm
patentiert und an Pfizer lizenziert, Hoodia
soll das Hungergefühl unterdrücken,
basierend auf ethnobotanischen Studien
bei den San Buschleuten.
Weltweiter illegaler Handel mit Hoodia
seit 2004
Traditionelle Heilmittel
In Afrika gibt es 1
traditionellen Heiler auf 100 bis
1000 Personen
1 nach westlichem Modell
ausgebildeten Arzt pro 10‘000
bis 100‘000 Einwohner
Shaman Pharamceuticals, Inc.
• Motivation: Ende der 80er Jahre sind über 120 Arzneimittel
aus ursprünglich pflanzlichen Leitsubstanzen auf dem Markt:
75% davon stammen aus der traditionellen Medizin
• Strategie: Ethnobotanischer Ansatz der Wirkstofffindung durch
das Wissen indigener Völker in den tropischen Regenwäldern
• Umsetzung: Ethisch korrekte Zusammenarbeit, gegenseitiges
Vertrauen und gegenseitiger Profit
Shaman Pharamceuticals, Inc.
• Entwicklung
• 1989 Firmengründung
• 1991 Provir, Virend in klinischer Phase
• 1994 Eli Lilly keine Vertragsverlängerung, Screening nach
Antimykotika eingestellt, Fokus auf Diabetes
• 1995 Ono zeigt Interesse
• 1996 Lipha Lyonnaise Industrielle Pharamceutique
• 1998 «Provir or bust»
• Rückzug von Pharma-Riesen aus Geschäften
Biodiversität: Zustand in der Schweiz
Umwelt Schweiz 2007; Bundesamt für Landschaft, Bundesamt für
Statistik
Kapitel 12. Landschaft und Biodiversität
Infolge Zersiedelung und intensiver Bodennutzung werden Ökosysteme
und Landschaften zerschnitten. Dies führt zu einer Banalisierung des
Landschaftsbildes.
Mit rund 50 000 Pflanzen- und Tierarten weist die Schweiz eine grosse
biologische Vielfalt auf.
Der Rückgang der Artenvielfalt hält an. Zudem sind 30 bis 50% der
einheimischen Tier- und Pflanzenarten mehr oder weniger akut gefährdet.
Das Problem der mit oder ohne Absicht eingeführten exotischen
Organismen könnte sich verschärfen und die Biodiversität negativ
beeinflussen.
Biodiversität: Zustand in der Schweiz
Das Diegtertal (BL) 1955 und 1995
Biodiversitäts Hotspots
Hochmoor
Magerwiese
Brachland
Auenwald
Stadt
Ursachen für die Verluste
• Veränderte landwirtschaftliche Nutzung
• Zerstückelung der Lebensräume
• Überbauung und Zersiedlung der Landschaft
• Tourismus und Freizeitaktivitäten
• Überstrapazierte Gewässer
• Intensive Waldnutzung
• Überdüngung der Ökosysteme
• Klimaerwärmung
• Invasive Arten (Neobiota)
Schutzmassnahmen in der Schweiz
• Bundesgesetze und Verordnungen
• Rote Listen (Pflanzen und Tiere)
• Artenförderungsprogramme z.B. Tagfalter, Amphibien
• Inventare der Landschaften
• Waldprogramm Schweiz
• Biodiversitäts-Monitoring Schweiz
http://www.biodiversitymonitoring.ch
Schutzgebiete von nationaler Bedeutung
http://www.biodiversity.ch
Vernetzung ist wichtig!
Slide 20
Biodiversität
unnötiger Luxus?
Quelle: EHB; Maja Dal Cero_&_Martin_Vonlanthen
Was ist Biodiversität?
Biodiversität lässt sich mit „Vielfalt des Lebens“ oder „biologischer
Vielfalt“ übersetzen.
Darunter versteht man die Gesamtheit und Vielfalt sowie die
zeitliche Dynamik von lebenden Organismen, von Ökosystemen
und der in diesem System wirkenden Prozesse.
Biodiversität umfasst alle Arten von Lebewesen, auch den
Menschen.
Biodiversität kann auf unterschiedlichen Organisationsstufen
betrachtet werden:
• auf Stufe der Biome
• auf der Ebene der Art
• auf genetischer Ebene
Welchen Wert hat Biodiversität?
Wert
Ökosystemdienstleistungen:
Soviel aller
kostet
die globale Finanzkriese:
33
11 000 Milliarden $ / Jahr
Abfallentsorgung
Kann man Biodiversität ersetzen?
Das vom amerikanischen Milliardär Ed Bass finanzierte Projekt
„Biosphäre 2“ sollte den Beweis liefern, dass der Mensch in der
Lage ist, natürliche Ökosysteme zu imitieren (besser zu ersetzen).
Was leisten Ökosysteme?
Der Boden mit seinen zahlreichen
Bewohnern spielt eine zentrale Rolle bei
der:
• Mineralisation von totem Pflanzen- oder
Tiermaterial (durch Zersetzer)
• Bereitstellung von Nährstoffen
(Stickstoff, Phosphor, usw.) für
Pflanzen
• Stoffspeicherung (Kohlenstoff,
Stickstoff)
• Wasserspeicherung und Aufbereitung
Was leisten Ökosysteme?
Hochwasserschutz: das Beispiel Aare
www.aarewasser.ch
www.gymneufeld.ch/index.php?id=618
Was leisten Ökosysteme?
Bestäubung von Nutzpflanzen durch Insekten
Biodiversitätskonvention (CBD) 1992
• Wem gehören die biologischen Ressourcen?
• Grundlagen für eine Regelung für den Zugriff auf
biogenetische Ressourcen
• Vorschläge für ein gerechtes Teilen der Nutzen(Access and
Benefit Sharing)
• Fragen der Intellectuale Property rhights
• Fragen zum Schutz von traditionellem Wissen
Ausgangslage Natur als Apotheke
• Weltmarkt für Pharmazeutika, die von Pflanzen abstammen
oder aus Pflanzen gewonnen werden: 200 Milliarden US-Dollar
• 40% der weltweit verkauften Pharmazeutika sind pflanzlichen
Ursprungs
Chloramphenicol 1947 isoliert aus dem
endemischen Pilz Streptomyces venezuelae.
Gesammelt in Caracas (Venezuela) und
entwickelt bei Parke Davis (USA) gegen Typhus
und als «Breitspektrum-Antibiotiukum»
– ein Blockbuster (Gewinn: 1Milliarde USD/Jahr)
Ausgangslage Natur als Apotheke
• Kautschuk aus Hevea brasiliensis (seit
dem 19. Jahrhundert im Amazonasgebiet),
später in Südostasien. Höhepunkt der
Produktion im 2. Weltkrieg
• Chinin aus Cinchona ssp. stammt aus
Peru, Ecuador und Bolivien und wurde im
19. Jahrhundert in Indonesien angebaut –
Monopolstellung der Plantagen – Höhepunkt
des Bedarfs im 2. Weltkrieg
Ausgangslage Natur als Apotheke
Hoodia-Kaktus (daraus Substanz p57)
Hoodia goordonii ist eine Sukkulente aus
Namibia und Südafrika (Kalahari).
Die aus Hoodia isolierte Substanz p57
(ein Saponin) wurde von Phytopharm
patentiert und an Pfizer lizenziert, Hoodia
soll das Hungergefühl unterdrücken,
basierend auf ethnobotanischen Studien
bei den San Buschleuten.
Weltweiter illegaler Handel mit Hoodia
seit 2004
Traditionelle Heilmittel
In Afrika gibt es 1
traditionellen Heiler auf 100 bis
1000 Personen
1 nach westlichem Modell
ausgebildeten Arzt pro 10‘000
bis 100‘000 Einwohner
Shaman Pharamceuticals, Inc.
• Motivation: Ende der 80er Jahre sind über 120 Arzneimittel
aus ursprünglich pflanzlichen Leitsubstanzen auf dem Markt:
75% davon stammen aus der traditionellen Medizin
• Strategie: Ethnobotanischer Ansatz der Wirkstofffindung durch
das Wissen indigener Völker in den tropischen Regenwäldern
• Umsetzung: Ethisch korrekte Zusammenarbeit, gegenseitiges
Vertrauen und gegenseitiger Profit
Shaman Pharamceuticals, Inc.
• Entwicklung
• 1989 Firmengründung
• 1991 Provir, Virend in klinischer Phase
• 1994 Eli Lilly keine Vertragsverlängerung, Screening nach
Antimykotika eingestellt, Fokus auf Diabetes
• 1995 Ono zeigt Interesse
• 1996 Lipha Lyonnaise Industrielle Pharamceutique
• 1998 «Provir or bust»
• Rückzug von Pharma-Riesen aus Geschäften
Biodiversität: Zustand in der Schweiz
Umwelt Schweiz 2007; Bundesamt für Landschaft, Bundesamt für
Statistik
Kapitel 12. Landschaft und Biodiversität
Infolge Zersiedelung und intensiver Bodennutzung werden Ökosysteme
und Landschaften zerschnitten. Dies führt zu einer Banalisierung des
Landschaftsbildes.
Mit rund 50 000 Pflanzen- und Tierarten weist die Schweiz eine grosse
biologische Vielfalt auf.
Der Rückgang der Artenvielfalt hält an. Zudem sind 30 bis 50% der
einheimischen Tier- und Pflanzenarten mehr oder weniger akut gefährdet.
Das Problem der mit oder ohne Absicht eingeführten exotischen
Organismen könnte sich verschärfen und die Biodiversität negativ
beeinflussen.
Biodiversität: Zustand in der Schweiz
Das Diegtertal (BL) 1955 und 1995
Biodiversitäts Hotspots
Hochmoor
Magerwiese
Brachland
Auenwald
Stadt
Ursachen für die Verluste
• Veränderte landwirtschaftliche Nutzung
• Zerstückelung der Lebensräume
• Überbauung und Zersiedlung der Landschaft
• Tourismus und Freizeitaktivitäten
• Überstrapazierte Gewässer
• Intensive Waldnutzung
• Überdüngung der Ökosysteme
• Klimaerwärmung
• Invasive Arten (Neobiota)
Schutzmassnahmen in der Schweiz
• Bundesgesetze und Verordnungen
• Rote Listen (Pflanzen und Tiere)
• Artenförderungsprogramme z.B. Tagfalter, Amphibien
• Inventare der Landschaften
• Waldprogramm Schweiz
• Biodiversitäts-Monitoring Schweiz
http://www.biodiversitymonitoring.ch
Schutzgebiete von nationaler Bedeutung
http://www.biodiversity.ch
Vernetzung ist wichtig!
Slide 21
Biodiversität
unnötiger Luxus?
Quelle: EHB; Maja Dal Cero_&_Martin_Vonlanthen
Was ist Biodiversität?
Biodiversität lässt sich mit „Vielfalt des Lebens“ oder „biologischer
Vielfalt“ übersetzen.
Darunter versteht man die Gesamtheit und Vielfalt sowie die
zeitliche Dynamik von lebenden Organismen, von Ökosystemen
und der in diesem System wirkenden Prozesse.
Biodiversität umfasst alle Arten von Lebewesen, auch den
Menschen.
Biodiversität kann auf unterschiedlichen Organisationsstufen
betrachtet werden:
• auf Stufe der Biome
• auf der Ebene der Art
• auf genetischer Ebene
Welchen Wert hat Biodiversität?
Wert
Ökosystemdienstleistungen:
Soviel aller
kostet
die globale Finanzkriese:
33
11 000 Milliarden $ / Jahr
Abfallentsorgung
Kann man Biodiversität ersetzen?
Das vom amerikanischen Milliardär Ed Bass finanzierte Projekt
„Biosphäre 2“ sollte den Beweis liefern, dass der Mensch in der
Lage ist, natürliche Ökosysteme zu imitieren (besser zu ersetzen).
Was leisten Ökosysteme?
Der Boden mit seinen zahlreichen
Bewohnern spielt eine zentrale Rolle bei
der:
• Mineralisation von totem Pflanzen- oder
Tiermaterial (durch Zersetzer)
• Bereitstellung von Nährstoffen
(Stickstoff, Phosphor, usw.) für
Pflanzen
• Stoffspeicherung (Kohlenstoff,
Stickstoff)
• Wasserspeicherung und Aufbereitung
Was leisten Ökosysteme?
Hochwasserschutz: das Beispiel Aare
www.aarewasser.ch
www.gymneufeld.ch/index.php?id=618
Was leisten Ökosysteme?
Bestäubung von Nutzpflanzen durch Insekten
Biodiversitätskonvention (CBD) 1992
• Wem gehören die biologischen Ressourcen?
• Grundlagen für eine Regelung für den Zugriff auf
biogenetische Ressourcen
• Vorschläge für ein gerechtes Teilen der Nutzen(Access and
Benefit Sharing)
• Fragen der Intellectuale Property rhights
• Fragen zum Schutz von traditionellem Wissen
Ausgangslage Natur als Apotheke
• Weltmarkt für Pharmazeutika, die von Pflanzen abstammen
oder aus Pflanzen gewonnen werden: 200 Milliarden US-Dollar
• 40% der weltweit verkauften Pharmazeutika sind pflanzlichen
Ursprungs
Chloramphenicol 1947 isoliert aus dem
endemischen Pilz Streptomyces venezuelae.
Gesammelt in Caracas (Venezuela) und
entwickelt bei Parke Davis (USA) gegen Typhus
und als «Breitspektrum-Antibiotiukum»
– ein Blockbuster (Gewinn: 1Milliarde USD/Jahr)
Ausgangslage Natur als Apotheke
• Kautschuk aus Hevea brasiliensis (seit
dem 19. Jahrhundert im Amazonasgebiet),
später in Südostasien. Höhepunkt der
Produktion im 2. Weltkrieg
• Chinin aus Cinchona ssp. stammt aus
Peru, Ecuador und Bolivien und wurde im
19. Jahrhundert in Indonesien angebaut –
Monopolstellung der Plantagen – Höhepunkt
des Bedarfs im 2. Weltkrieg
Ausgangslage Natur als Apotheke
Hoodia-Kaktus (daraus Substanz p57)
Hoodia goordonii ist eine Sukkulente aus
Namibia und Südafrika (Kalahari).
Die aus Hoodia isolierte Substanz p57
(ein Saponin) wurde von Phytopharm
patentiert und an Pfizer lizenziert, Hoodia
soll das Hungergefühl unterdrücken,
basierend auf ethnobotanischen Studien
bei den San Buschleuten.
Weltweiter illegaler Handel mit Hoodia
seit 2004
Traditionelle Heilmittel
In Afrika gibt es 1
traditionellen Heiler auf 100 bis
1000 Personen
1 nach westlichem Modell
ausgebildeten Arzt pro 10‘000
bis 100‘000 Einwohner
Shaman Pharamceuticals, Inc.
• Motivation: Ende der 80er Jahre sind über 120 Arzneimittel
aus ursprünglich pflanzlichen Leitsubstanzen auf dem Markt:
75% davon stammen aus der traditionellen Medizin
• Strategie: Ethnobotanischer Ansatz der Wirkstofffindung durch
das Wissen indigener Völker in den tropischen Regenwäldern
• Umsetzung: Ethisch korrekte Zusammenarbeit, gegenseitiges
Vertrauen und gegenseitiger Profit
Shaman Pharamceuticals, Inc.
• Entwicklung
• 1989 Firmengründung
• 1991 Provir, Virend in klinischer Phase
• 1994 Eli Lilly keine Vertragsverlängerung, Screening nach
Antimykotika eingestellt, Fokus auf Diabetes
• 1995 Ono zeigt Interesse
• 1996 Lipha Lyonnaise Industrielle Pharamceutique
• 1998 «Provir or bust»
• Rückzug von Pharma-Riesen aus Geschäften
Biodiversität: Zustand in der Schweiz
Umwelt Schweiz 2007; Bundesamt für Landschaft, Bundesamt für
Statistik
Kapitel 12. Landschaft und Biodiversität
Infolge Zersiedelung und intensiver Bodennutzung werden Ökosysteme
und Landschaften zerschnitten. Dies führt zu einer Banalisierung des
Landschaftsbildes.
Mit rund 50 000 Pflanzen- und Tierarten weist die Schweiz eine grosse
biologische Vielfalt auf.
Der Rückgang der Artenvielfalt hält an. Zudem sind 30 bis 50% der
einheimischen Tier- und Pflanzenarten mehr oder weniger akut gefährdet.
Das Problem der mit oder ohne Absicht eingeführten exotischen
Organismen könnte sich verschärfen und die Biodiversität negativ
beeinflussen.
Biodiversität: Zustand in der Schweiz
Das Diegtertal (BL) 1955 und 1995
Biodiversitäts Hotspots
Hochmoor
Magerwiese
Brachland
Auenwald
Stadt
Ursachen für die Verluste
• Veränderte landwirtschaftliche Nutzung
• Zerstückelung der Lebensräume
• Überbauung und Zersiedlung der Landschaft
• Tourismus und Freizeitaktivitäten
• Überstrapazierte Gewässer
• Intensive Waldnutzung
• Überdüngung der Ökosysteme
• Klimaerwärmung
• Invasive Arten (Neobiota)
Schutzmassnahmen in der Schweiz
• Bundesgesetze und Verordnungen
• Rote Listen (Pflanzen und Tiere)
• Artenförderungsprogramme z.B. Tagfalter, Amphibien
• Inventare der Landschaften
• Waldprogramm Schweiz
• Biodiversitäts-Monitoring Schweiz
http://www.biodiversitymonitoring.ch
Schutzgebiete von nationaler Bedeutung
http://www.biodiversity.ch
Vernetzung ist wichtig!
Biodiversität
unnötiger Luxus?
Quelle: EHB; Maja Dal Cero_&_Martin_Vonlanthen
Was ist Biodiversität?
Biodiversität lässt sich mit „Vielfalt des Lebens“ oder „biologischer
Vielfalt“ übersetzen.
Darunter versteht man die Gesamtheit und Vielfalt sowie die
zeitliche Dynamik von lebenden Organismen, von Ökosystemen
und der in diesem System wirkenden Prozesse.
Biodiversität umfasst alle Arten von Lebewesen, auch den
Menschen.
Biodiversität kann auf unterschiedlichen Organisationsstufen
betrachtet werden:
• auf Stufe der Biome
• auf der Ebene der Art
• auf genetischer Ebene
Welchen Wert hat Biodiversität?
Wert
Ökosystemdienstleistungen:
Soviel aller
kostet
die globale Finanzkriese:
33
11 000 Milliarden $ / Jahr
Abfallentsorgung
Kann man Biodiversität ersetzen?
Das vom amerikanischen Milliardär Ed Bass finanzierte Projekt
„Biosphäre 2“ sollte den Beweis liefern, dass der Mensch in der
Lage ist, natürliche Ökosysteme zu imitieren (besser zu ersetzen).
Was leisten Ökosysteme?
Der Boden mit seinen zahlreichen
Bewohnern spielt eine zentrale Rolle bei
der:
• Mineralisation von totem Pflanzen- oder
Tiermaterial (durch Zersetzer)
• Bereitstellung von Nährstoffen
(Stickstoff, Phosphor, usw.) für
Pflanzen
• Stoffspeicherung (Kohlenstoff,
Stickstoff)
• Wasserspeicherung und Aufbereitung
Was leisten Ökosysteme?
Hochwasserschutz: das Beispiel Aare
www.aarewasser.ch
www.gymneufeld.ch/index.php?id=618
Was leisten Ökosysteme?
Bestäubung von Nutzpflanzen durch Insekten
Biodiversitätskonvention (CBD) 1992
• Wem gehören die biologischen Ressourcen?
• Grundlagen für eine Regelung für den Zugriff auf
biogenetische Ressourcen
• Vorschläge für ein gerechtes Teilen der Nutzen(Access and
Benefit Sharing)
• Fragen der Intellectuale Property rhights
• Fragen zum Schutz von traditionellem Wissen
Ausgangslage Natur als Apotheke
• Weltmarkt für Pharmazeutika, die von Pflanzen abstammen
oder aus Pflanzen gewonnen werden: 200 Milliarden US-Dollar
• 40% der weltweit verkauften Pharmazeutika sind pflanzlichen
Ursprungs
Chloramphenicol 1947 isoliert aus dem
endemischen Pilz Streptomyces venezuelae.
Gesammelt in Caracas (Venezuela) und
entwickelt bei Parke Davis (USA) gegen Typhus
und als «Breitspektrum-Antibiotiukum»
– ein Blockbuster (Gewinn: 1Milliarde USD/Jahr)
Ausgangslage Natur als Apotheke
• Kautschuk aus Hevea brasiliensis (seit
dem 19. Jahrhundert im Amazonasgebiet),
später in Südostasien. Höhepunkt der
Produktion im 2. Weltkrieg
• Chinin aus Cinchona ssp. stammt aus
Peru, Ecuador und Bolivien und wurde im
19. Jahrhundert in Indonesien angebaut –
Monopolstellung der Plantagen – Höhepunkt
des Bedarfs im 2. Weltkrieg
Ausgangslage Natur als Apotheke
Hoodia-Kaktus (daraus Substanz p57)
Hoodia goordonii ist eine Sukkulente aus
Namibia und Südafrika (Kalahari).
Die aus Hoodia isolierte Substanz p57
(ein Saponin) wurde von Phytopharm
patentiert und an Pfizer lizenziert, Hoodia
soll das Hungergefühl unterdrücken,
basierend auf ethnobotanischen Studien
bei den San Buschleuten.
Weltweiter illegaler Handel mit Hoodia
seit 2004
Traditionelle Heilmittel
In Afrika gibt es 1
traditionellen Heiler auf 100 bis
1000 Personen
1 nach westlichem Modell
ausgebildeten Arzt pro 10‘000
bis 100‘000 Einwohner
Shaman Pharamceuticals, Inc.
• Motivation: Ende der 80er Jahre sind über 120 Arzneimittel
aus ursprünglich pflanzlichen Leitsubstanzen auf dem Markt:
75% davon stammen aus der traditionellen Medizin
• Strategie: Ethnobotanischer Ansatz der Wirkstofffindung durch
das Wissen indigener Völker in den tropischen Regenwäldern
• Umsetzung: Ethisch korrekte Zusammenarbeit, gegenseitiges
Vertrauen und gegenseitiger Profit
Shaman Pharamceuticals, Inc.
• Entwicklung
• 1989 Firmengründung
• 1991 Provir, Virend in klinischer Phase
• 1994 Eli Lilly keine Vertragsverlängerung, Screening nach
Antimykotika eingestellt, Fokus auf Diabetes
• 1995 Ono zeigt Interesse
• 1996 Lipha Lyonnaise Industrielle Pharamceutique
• 1998 «Provir or bust»
• Rückzug von Pharma-Riesen aus Geschäften
Biodiversität: Zustand in der Schweiz
Umwelt Schweiz 2007; Bundesamt für Landschaft, Bundesamt für
Statistik
Kapitel 12. Landschaft und Biodiversität
Infolge Zersiedelung und intensiver Bodennutzung werden Ökosysteme
und Landschaften zerschnitten. Dies führt zu einer Banalisierung des
Landschaftsbildes.
Mit rund 50 000 Pflanzen- und Tierarten weist die Schweiz eine grosse
biologische Vielfalt auf.
Der Rückgang der Artenvielfalt hält an. Zudem sind 30 bis 50% der
einheimischen Tier- und Pflanzenarten mehr oder weniger akut gefährdet.
Das Problem der mit oder ohne Absicht eingeführten exotischen
Organismen könnte sich verschärfen und die Biodiversität negativ
beeinflussen.
Biodiversität: Zustand in der Schweiz
Das Diegtertal (BL) 1955 und 1995
Biodiversitäts Hotspots
Hochmoor
Magerwiese
Brachland
Auenwald
Stadt
Ursachen für die Verluste
• Veränderte landwirtschaftliche Nutzung
• Zerstückelung der Lebensräume
• Überbauung und Zersiedlung der Landschaft
• Tourismus und Freizeitaktivitäten
• Überstrapazierte Gewässer
• Intensive Waldnutzung
• Überdüngung der Ökosysteme
• Klimaerwärmung
• Invasive Arten (Neobiota)
Schutzmassnahmen in der Schweiz
• Bundesgesetze und Verordnungen
• Rote Listen (Pflanzen und Tiere)
• Artenförderungsprogramme z.B. Tagfalter, Amphibien
• Inventare der Landschaften
• Waldprogramm Schweiz
• Biodiversitäts-Monitoring Schweiz
http://www.biodiversitymonitoring.ch
Schutzgebiete von nationaler Bedeutung
http://www.biodiversity.ch
Vernetzung ist wichtig!
Slide 2
Biodiversität
unnötiger Luxus?
Quelle: EHB; Maja Dal Cero_&_Martin_Vonlanthen
Was ist Biodiversität?
Biodiversität lässt sich mit „Vielfalt des Lebens“ oder „biologischer
Vielfalt“ übersetzen.
Darunter versteht man die Gesamtheit und Vielfalt sowie die
zeitliche Dynamik von lebenden Organismen, von Ökosystemen
und der in diesem System wirkenden Prozesse.
Biodiversität umfasst alle Arten von Lebewesen, auch den
Menschen.
Biodiversität kann auf unterschiedlichen Organisationsstufen
betrachtet werden:
• auf Stufe der Biome
• auf der Ebene der Art
• auf genetischer Ebene
Welchen Wert hat Biodiversität?
Wert
Ökosystemdienstleistungen:
Soviel aller
kostet
die globale Finanzkriese:
33
11 000 Milliarden $ / Jahr
Abfallentsorgung
Kann man Biodiversität ersetzen?
Das vom amerikanischen Milliardär Ed Bass finanzierte Projekt
„Biosphäre 2“ sollte den Beweis liefern, dass der Mensch in der
Lage ist, natürliche Ökosysteme zu imitieren (besser zu ersetzen).
Was leisten Ökosysteme?
Der Boden mit seinen zahlreichen
Bewohnern spielt eine zentrale Rolle bei
der:
• Mineralisation von totem Pflanzen- oder
Tiermaterial (durch Zersetzer)
• Bereitstellung von Nährstoffen
(Stickstoff, Phosphor, usw.) für
Pflanzen
• Stoffspeicherung (Kohlenstoff,
Stickstoff)
• Wasserspeicherung und Aufbereitung
Was leisten Ökosysteme?
Hochwasserschutz: das Beispiel Aare
www.aarewasser.ch
www.gymneufeld.ch/index.php?id=618
Was leisten Ökosysteme?
Bestäubung von Nutzpflanzen durch Insekten
Biodiversitätskonvention (CBD) 1992
• Wem gehören die biologischen Ressourcen?
• Grundlagen für eine Regelung für den Zugriff auf
biogenetische Ressourcen
• Vorschläge für ein gerechtes Teilen der Nutzen(Access and
Benefit Sharing)
• Fragen der Intellectuale Property rhights
• Fragen zum Schutz von traditionellem Wissen
Ausgangslage Natur als Apotheke
• Weltmarkt für Pharmazeutika, die von Pflanzen abstammen
oder aus Pflanzen gewonnen werden: 200 Milliarden US-Dollar
• 40% der weltweit verkauften Pharmazeutika sind pflanzlichen
Ursprungs
Chloramphenicol 1947 isoliert aus dem
endemischen Pilz Streptomyces venezuelae.
Gesammelt in Caracas (Venezuela) und
entwickelt bei Parke Davis (USA) gegen Typhus
und als «Breitspektrum-Antibiotiukum»
– ein Blockbuster (Gewinn: 1Milliarde USD/Jahr)
Ausgangslage Natur als Apotheke
• Kautschuk aus Hevea brasiliensis (seit
dem 19. Jahrhundert im Amazonasgebiet),
später in Südostasien. Höhepunkt der
Produktion im 2. Weltkrieg
• Chinin aus Cinchona ssp. stammt aus
Peru, Ecuador und Bolivien und wurde im
19. Jahrhundert in Indonesien angebaut –
Monopolstellung der Plantagen – Höhepunkt
des Bedarfs im 2. Weltkrieg
Ausgangslage Natur als Apotheke
Hoodia-Kaktus (daraus Substanz p57)
Hoodia goordonii ist eine Sukkulente aus
Namibia und Südafrika (Kalahari).
Die aus Hoodia isolierte Substanz p57
(ein Saponin) wurde von Phytopharm
patentiert und an Pfizer lizenziert, Hoodia
soll das Hungergefühl unterdrücken,
basierend auf ethnobotanischen Studien
bei den San Buschleuten.
Weltweiter illegaler Handel mit Hoodia
seit 2004
Traditionelle Heilmittel
In Afrika gibt es 1
traditionellen Heiler auf 100 bis
1000 Personen
1 nach westlichem Modell
ausgebildeten Arzt pro 10‘000
bis 100‘000 Einwohner
Shaman Pharamceuticals, Inc.
• Motivation: Ende der 80er Jahre sind über 120 Arzneimittel
aus ursprünglich pflanzlichen Leitsubstanzen auf dem Markt:
75% davon stammen aus der traditionellen Medizin
• Strategie: Ethnobotanischer Ansatz der Wirkstofffindung durch
das Wissen indigener Völker in den tropischen Regenwäldern
• Umsetzung: Ethisch korrekte Zusammenarbeit, gegenseitiges
Vertrauen und gegenseitiger Profit
Shaman Pharamceuticals, Inc.
• Entwicklung
• 1989 Firmengründung
• 1991 Provir, Virend in klinischer Phase
• 1994 Eli Lilly keine Vertragsverlängerung, Screening nach
Antimykotika eingestellt, Fokus auf Diabetes
• 1995 Ono zeigt Interesse
• 1996 Lipha Lyonnaise Industrielle Pharamceutique
• 1998 «Provir or bust»
• Rückzug von Pharma-Riesen aus Geschäften
Biodiversität: Zustand in der Schweiz
Umwelt Schweiz 2007; Bundesamt für Landschaft, Bundesamt für
Statistik
Kapitel 12. Landschaft und Biodiversität
Infolge Zersiedelung und intensiver Bodennutzung werden Ökosysteme
und Landschaften zerschnitten. Dies führt zu einer Banalisierung des
Landschaftsbildes.
Mit rund 50 000 Pflanzen- und Tierarten weist die Schweiz eine grosse
biologische Vielfalt auf.
Der Rückgang der Artenvielfalt hält an. Zudem sind 30 bis 50% der
einheimischen Tier- und Pflanzenarten mehr oder weniger akut gefährdet.
Das Problem der mit oder ohne Absicht eingeführten exotischen
Organismen könnte sich verschärfen und die Biodiversität negativ
beeinflussen.
Biodiversität: Zustand in der Schweiz
Das Diegtertal (BL) 1955 und 1995
Biodiversitäts Hotspots
Hochmoor
Magerwiese
Brachland
Auenwald
Stadt
Ursachen für die Verluste
• Veränderte landwirtschaftliche Nutzung
• Zerstückelung der Lebensräume
• Überbauung und Zersiedlung der Landschaft
• Tourismus und Freizeitaktivitäten
• Überstrapazierte Gewässer
• Intensive Waldnutzung
• Überdüngung der Ökosysteme
• Klimaerwärmung
• Invasive Arten (Neobiota)
Schutzmassnahmen in der Schweiz
• Bundesgesetze und Verordnungen
• Rote Listen (Pflanzen und Tiere)
• Artenförderungsprogramme z.B. Tagfalter, Amphibien
• Inventare der Landschaften
• Waldprogramm Schweiz
• Biodiversitäts-Monitoring Schweiz
http://www.biodiversitymonitoring.ch
Schutzgebiete von nationaler Bedeutung
http://www.biodiversity.ch
Vernetzung ist wichtig!
Slide 3
Biodiversität
unnötiger Luxus?
Quelle: EHB; Maja Dal Cero_&_Martin_Vonlanthen
Was ist Biodiversität?
Biodiversität lässt sich mit „Vielfalt des Lebens“ oder „biologischer
Vielfalt“ übersetzen.
Darunter versteht man die Gesamtheit und Vielfalt sowie die
zeitliche Dynamik von lebenden Organismen, von Ökosystemen
und der in diesem System wirkenden Prozesse.
Biodiversität umfasst alle Arten von Lebewesen, auch den
Menschen.
Biodiversität kann auf unterschiedlichen Organisationsstufen
betrachtet werden:
• auf Stufe der Biome
• auf der Ebene der Art
• auf genetischer Ebene
Welchen Wert hat Biodiversität?
Wert
Ökosystemdienstleistungen:
Soviel aller
kostet
die globale Finanzkriese:
33
11 000 Milliarden $ / Jahr
Abfallentsorgung
Kann man Biodiversität ersetzen?
Das vom amerikanischen Milliardär Ed Bass finanzierte Projekt
„Biosphäre 2“ sollte den Beweis liefern, dass der Mensch in der
Lage ist, natürliche Ökosysteme zu imitieren (besser zu ersetzen).
Was leisten Ökosysteme?
Der Boden mit seinen zahlreichen
Bewohnern spielt eine zentrale Rolle bei
der:
• Mineralisation von totem Pflanzen- oder
Tiermaterial (durch Zersetzer)
• Bereitstellung von Nährstoffen
(Stickstoff, Phosphor, usw.) für
Pflanzen
• Stoffspeicherung (Kohlenstoff,
Stickstoff)
• Wasserspeicherung und Aufbereitung
Was leisten Ökosysteme?
Hochwasserschutz: das Beispiel Aare
www.aarewasser.ch
www.gymneufeld.ch/index.php?id=618
Was leisten Ökosysteme?
Bestäubung von Nutzpflanzen durch Insekten
Biodiversitätskonvention (CBD) 1992
• Wem gehören die biologischen Ressourcen?
• Grundlagen für eine Regelung für den Zugriff auf
biogenetische Ressourcen
• Vorschläge für ein gerechtes Teilen der Nutzen(Access and
Benefit Sharing)
• Fragen der Intellectuale Property rhights
• Fragen zum Schutz von traditionellem Wissen
Ausgangslage Natur als Apotheke
• Weltmarkt für Pharmazeutika, die von Pflanzen abstammen
oder aus Pflanzen gewonnen werden: 200 Milliarden US-Dollar
• 40% der weltweit verkauften Pharmazeutika sind pflanzlichen
Ursprungs
Chloramphenicol 1947 isoliert aus dem
endemischen Pilz Streptomyces venezuelae.
Gesammelt in Caracas (Venezuela) und
entwickelt bei Parke Davis (USA) gegen Typhus
und als «Breitspektrum-Antibiotiukum»
– ein Blockbuster (Gewinn: 1Milliarde USD/Jahr)
Ausgangslage Natur als Apotheke
• Kautschuk aus Hevea brasiliensis (seit
dem 19. Jahrhundert im Amazonasgebiet),
später in Südostasien. Höhepunkt der
Produktion im 2. Weltkrieg
• Chinin aus Cinchona ssp. stammt aus
Peru, Ecuador und Bolivien und wurde im
19. Jahrhundert in Indonesien angebaut –
Monopolstellung der Plantagen – Höhepunkt
des Bedarfs im 2. Weltkrieg
Ausgangslage Natur als Apotheke
Hoodia-Kaktus (daraus Substanz p57)
Hoodia goordonii ist eine Sukkulente aus
Namibia und Südafrika (Kalahari).
Die aus Hoodia isolierte Substanz p57
(ein Saponin) wurde von Phytopharm
patentiert und an Pfizer lizenziert, Hoodia
soll das Hungergefühl unterdrücken,
basierend auf ethnobotanischen Studien
bei den San Buschleuten.
Weltweiter illegaler Handel mit Hoodia
seit 2004
Traditionelle Heilmittel
In Afrika gibt es 1
traditionellen Heiler auf 100 bis
1000 Personen
1 nach westlichem Modell
ausgebildeten Arzt pro 10‘000
bis 100‘000 Einwohner
Shaman Pharamceuticals, Inc.
• Motivation: Ende der 80er Jahre sind über 120 Arzneimittel
aus ursprünglich pflanzlichen Leitsubstanzen auf dem Markt:
75% davon stammen aus der traditionellen Medizin
• Strategie: Ethnobotanischer Ansatz der Wirkstofffindung durch
das Wissen indigener Völker in den tropischen Regenwäldern
• Umsetzung: Ethisch korrekte Zusammenarbeit, gegenseitiges
Vertrauen und gegenseitiger Profit
Shaman Pharamceuticals, Inc.
• Entwicklung
• 1989 Firmengründung
• 1991 Provir, Virend in klinischer Phase
• 1994 Eli Lilly keine Vertragsverlängerung, Screening nach
Antimykotika eingestellt, Fokus auf Diabetes
• 1995 Ono zeigt Interesse
• 1996 Lipha Lyonnaise Industrielle Pharamceutique
• 1998 «Provir or bust»
• Rückzug von Pharma-Riesen aus Geschäften
Biodiversität: Zustand in der Schweiz
Umwelt Schweiz 2007; Bundesamt für Landschaft, Bundesamt für
Statistik
Kapitel 12. Landschaft und Biodiversität
Infolge Zersiedelung und intensiver Bodennutzung werden Ökosysteme
und Landschaften zerschnitten. Dies führt zu einer Banalisierung des
Landschaftsbildes.
Mit rund 50 000 Pflanzen- und Tierarten weist die Schweiz eine grosse
biologische Vielfalt auf.
Der Rückgang der Artenvielfalt hält an. Zudem sind 30 bis 50% der
einheimischen Tier- und Pflanzenarten mehr oder weniger akut gefährdet.
Das Problem der mit oder ohne Absicht eingeführten exotischen
Organismen könnte sich verschärfen und die Biodiversität negativ
beeinflussen.
Biodiversität: Zustand in der Schweiz
Das Diegtertal (BL) 1955 und 1995
Biodiversitäts Hotspots
Hochmoor
Magerwiese
Brachland
Auenwald
Stadt
Ursachen für die Verluste
• Veränderte landwirtschaftliche Nutzung
• Zerstückelung der Lebensräume
• Überbauung und Zersiedlung der Landschaft
• Tourismus und Freizeitaktivitäten
• Überstrapazierte Gewässer
• Intensive Waldnutzung
• Überdüngung der Ökosysteme
• Klimaerwärmung
• Invasive Arten (Neobiota)
Schutzmassnahmen in der Schweiz
• Bundesgesetze und Verordnungen
• Rote Listen (Pflanzen und Tiere)
• Artenförderungsprogramme z.B. Tagfalter, Amphibien
• Inventare der Landschaften
• Waldprogramm Schweiz
• Biodiversitäts-Monitoring Schweiz
http://www.biodiversitymonitoring.ch
Schutzgebiete von nationaler Bedeutung
http://www.biodiversity.ch
Vernetzung ist wichtig!
Slide 4
Biodiversität
unnötiger Luxus?
Quelle: EHB; Maja Dal Cero_&_Martin_Vonlanthen
Was ist Biodiversität?
Biodiversität lässt sich mit „Vielfalt des Lebens“ oder „biologischer
Vielfalt“ übersetzen.
Darunter versteht man die Gesamtheit und Vielfalt sowie die
zeitliche Dynamik von lebenden Organismen, von Ökosystemen
und der in diesem System wirkenden Prozesse.
Biodiversität umfasst alle Arten von Lebewesen, auch den
Menschen.
Biodiversität kann auf unterschiedlichen Organisationsstufen
betrachtet werden:
• auf Stufe der Biome
• auf der Ebene der Art
• auf genetischer Ebene
Welchen Wert hat Biodiversität?
Wert
Ökosystemdienstleistungen:
Soviel aller
kostet
die globale Finanzkriese:
33
11 000 Milliarden $ / Jahr
Abfallentsorgung
Kann man Biodiversität ersetzen?
Das vom amerikanischen Milliardär Ed Bass finanzierte Projekt
„Biosphäre 2“ sollte den Beweis liefern, dass der Mensch in der
Lage ist, natürliche Ökosysteme zu imitieren (besser zu ersetzen).
Was leisten Ökosysteme?
Der Boden mit seinen zahlreichen
Bewohnern spielt eine zentrale Rolle bei
der:
• Mineralisation von totem Pflanzen- oder
Tiermaterial (durch Zersetzer)
• Bereitstellung von Nährstoffen
(Stickstoff, Phosphor, usw.) für
Pflanzen
• Stoffspeicherung (Kohlenstoff,
Stickstoff)
• Wasserspeicherung und Aufbereitung
Was leisten Ökosysteme?
Hochwasserschutz: das Beispiel Aare
www.aarewasser.ch
www.gymneufeld.ch/index.php?id=618
Was leisten Ökosysteme?
Bestäubung von Nutzpflanzen durch Insekten
Biodiversitätskonvention (CBD) 1992
• Wem gehören die biologischen Ressourcen?
• Grundlagen für eine Regelung für den Zugriff auf
biogenetische Ressourcen
• Vorschläge für ein gerechtes Teilen der Nutzen(Access and
Benefit Sharing)
• Fragen der Intellectuale Property rhights
• Fragen zum Schutz von traditionellem Wissen
Ausgangslage Natur als Apotheke
• Weltmarkt für Pharmazeutika, die von Pflanzen abstammen
oder aus Pflanzen gewonnen werden: 200 Milliarden US-Dollar
• 40% der weltweit verkauften Pharmazeutika sind pflanzlichen
Ursprungs
Chloramphenicol 1947 isoliert aus dem
endemischen Pilz Streptomyces venezuelae.
Gesammelt in Caracas (Venezuela) und
entwickelt bei Parke Davis (USA) gegen Typhus
und als «Breitspektrum-Antibiotiukum»
– ein Blockbuster (Gewinn: 1Milliarde USD/Jahr)
Ausgangslage Natur als Apotheke
• Kautschuk aus Hevea brasiliensis (seit
dem 19. Jahrhundert im Amazonasgebiet),
später in Südostasien. Höhepunkt der
Produktion im 2. Weltkrieg
• Chinin aus Cinchona ssp. stammt aus
Peru, Ecuador und Bolivien und wurde im
19. Jahrhundert in Indonesien angebaut –
Monopolstellung der Plantagen – Höhepunkt
des Bedarfs im 2. Weltkrieg
Ausgangslage Natur als Apotheke
Hoodia-Kaktus (daraus Substanz p57)
Hoodia goordonii ist eine Sukkulente aus
Namibia und Südafrika (Kalahari).
Die aus Hoodia isolierte Substanz p57
(ein Saponin) wurde von Phytopharm
patentiert und an Pfizer lizenziert, Hoodia
soll das Hungergefühl unterdrücken,
basierend auf ethnobotanischen Studien
bei den San Buschleuten.
Weltweiter illegaler Handel mit Hoodia
seit 2004
Traditionelle Heilmittel
In Afrika gibt es 1
traditionellen Heiler auf 100 bis
1000 Personen
1 nach westlichem Modell
ausgebildeten Arzt pro 10‘000
bis 100‘000 Einwohner
Shaman Pharamceuticals, Inc.
• Motivation: Ende der 80er Jahre sind über 120 Arzneimittel
aus ursprünglich pflanzlichen Leitsubstanzen auf dem Markt:
75% davon stammen aus der traditionellen Medizin
• Strategie: Ethnobotanischer Ansatz der Wirkstofffindung durch
das Wissen indigener Völker in den tropischen Regenwäldern
• Umsetzung: Ethisch korrekte Zusammenarbeit, gegenseitiges
Vertrauen und gegenseitiger Profit
Shaman Pharamceuticals, Inc.
• Entwicklung
• 1989 Firmengründung
• 1991 Provir, Virend in klinischer Phase
• 1994 Eli Lilly keine Vertragsverlängerung, Screening nach
Antimykotika eingestellt, Fokus auf Diabetes
• 1995 Ono zeigt Interesse
• 1996 Lipha Lyonnaise Industrielle Pharamceutique
• 1998 «Provir or bust»
• Rückzug von Pharma-Riesen aus Geschäften
Biodiversität: Zustand in der Schweiz
Umwelt Schweiz 2007; Bundesamt für Landschaft, Bundesamt für
Statistik
Kapitel 12. Landschaft und Biodiversität
Infolge Zersiedelung und intensiver Bodennutzung werden Ökosysteme
und Landschaften zerschnitten. Dies führt zu einer Banalisierung des
Landschaftsbildes.
Mit rund 50 000 Pflanzen- und Tierarten weist die Schweiz eine grosse
biologische Vielfalt auf.
Der Rückgang der Artenvielfalt hält an. Zudem sind 30 bis 50% der
einheimischen Tier- und Pflanzenarten mehr oder weniger akut gefährdet.
Das Problem der mit oder ohne Absicht eingeführten exotischen
Organismen könnte sich verschärfen und die Biodiversität negativ
beeinflussen.
Biodiversität: Zustand in der Schweiz
Das Diegtertal (BL) 1955 und 1995
Biodiversitäts Hotspots
Hochmoor
Magerwiese
Brachland
Auenwald
Stadt
Ursachen für die Verluste
• Veränderte landwirtschaftliche Nutzung
• Zerstückelung der Lebensräume
• Überbauung und Zersiedlung der Landschaft
• Tourismus und Freizeitaktivitäten
• Überstrapazierte Gewässer
• Intensive Waldnutzung
• Überdüngung der Ökosysteme
• Klimaerwärmung
• Invasive Arten (Neobiota)
Schutzmassnahmen in der Schweiz
• Bundesgesetze und Verordnungen
• Rote Listen (Pflanzen und Tiere)
• Artenförderungsprogramme z.B. Tagfalter, Amphibien
• Inventare der Landschaften
• Waldprogramm Schweiz
• Biodiversitäts-Monitoring Schweiz
http://www.biodiversitymonitoring.ch
Schutzgebiete von nationaler Bedeutung
http://www.biodiversity.ch
Vernetzung ist wichtig!
Slide 5
Biodiversität
unnötiger Luxus?
Quelle: EHB; Maja Dal Cero_&_Martin_Vonlanthen
Was ist Biodiversität?
Biodiversität lässt sich mit „Vielfalt des Lebens“ oder „biologischer
Vielfalt“ übersetzen.
Darunter versteht man die Gesamtheit und Vielfalt sowie die
zeitliche Dynamik von lebenden Organismen, von Ökosystemen
und der in diesem System wirkenden Prozesse.
Biodiversität umfasst alle Arten von Lebewesen, auch den
Menschen.
Biodiversität kann auf unterschiedlichen Organisationsstufen
betrachtet werden:
• auf Stufe der Biome
• auf der Ebene der Art
• auf genetischer Ebene
Welchen Wert hat Biodiversität?
Wert
Ökosystemdienstleistungen:
Soviel aller
kostet
die globale Finanzkriese:
33
11 000 Milliarden $ / Jahr
Abfallentsorgung
Kann man Biodiversität ersetzen?
Das vom amerikanischen Milliardär Ed Bass finanzierte Projekt
„Biosphäre 2“ sollte den Beweis liefern, dass der Mensch in der
Lage ist, natürliche Ökosysteme zu imitieren (besser zu ersetzen).
Was leisten Ökosysteme?
Der Boden mit seinen zahlreichen
Bewohnern spielt eine zentrale Rolle bei
der:
• Mineralisation von totem Pflanzen- oder
Tiermaterial (durch Zersetzer)
• Bereitstellung von Nährstoffen
(Stickstoff, Phosphor, usw.) für
Pflanzen
• Stoffspeicherung (Kohlenstoff,
Stickstoff)
• Wasserspeicherung und Aufbereitung
Was leisten Ökosysteme?
Hochwasserschutz: das Beispiel Aare
www.aarewasser.ch
www.gymneufeld.ch/index.php?id=618
Was leisten Ökosysteme?
Bestäubung von Nutzpflanzen durch Insekten
Biodiversitätskonvention (CBD) 1992
• Wem gehören die biologischen Ressourcen?
• Grundlagen für eine Regelung für den Zugriff auf
biogenetische Ressourcen
• Vorschläge für ein gerechtes Teilen der Nutzen(Access and
Benefit Sharing)
• Fragen der Intellectuale Property rhights
• Fragen zum Schutz von traditionellem Wissen
Ausgangslage Natur als Apotheke
• Weltmarkt für Pharmazeutika, die von Pflanzen abstammen
oder aus Pflanzen gewonnen werden: 200 Milliarden US-Dollar
• 40% der weltweit verkauften Pharmazeutika sind pflanzlichen
Ursprungs
Chloramphenicol 1947 isoliert aus dem
endemischen Pilz Streptomyces venezuelae.
Gesammelt in Caracas (Venezuela) und
entwickelt bei Parke Davis (USA) gegen Typhus
und als «Breitspektrum-Antibiotiukum»
– ein Blockbuster (Gewinn: 1Milliarde USD/Jahr)
Ausgangslage Natur als Apotheke
• Kautschuk aus Hevea brasiliensis (seit
dem 19. Jahrhundert im Amazonasgebiet),
später in Südostasien. Höhepunkt der
Produktion im 2. Weltkrieg
• Chinin aus Cinchona ssp. stammt aus
Peru, Ecuador und Bolivien und wurde im
19. Jahrhundert in Indonesien angebaut –
Monopolstellung der Plantagen – Höhepunkt
des Bedarfs im 2. Weltkrieg
Ausgangslage Natur als Apotheke
Hoodia-Kaktus (daraus Substanz p57)
Hoodia goordonii ist eine Sukkulente aus
Namibia und Südafrika (Kalahari).
Die aus Hoodia isolierte Substanz p57
(ein Saponin) wurde von Phytopharm
patentiert und an Pfizer lizenziert, Hoodia
soll das Hungergefühl unterdrücken,
basierend auf ethnobotanischen Studien
bei den San Buschleuten.
Weltweiter illegaler Handel mit Hoodia
seit 2004
Traditionelle Heilmittel
In Afrika gibt es 1
traditionellen Heiler auf 100 bis
1000 Personen
1 nach westlichem Modell
ausgebildeten Arzt pro 10‘000
bis 100‘000 Einwohner
Shaman Pharamceuticals, Inc.
• Motivation: Ende der 80er Jahre sind über 120 Arzneimittel
aus ursprünglich pflanzlichen Leitsubstanzen auf dem Markt:
75% davon stammen aus der traditionellen Medizin
• Strategie: Ethnobotanischer Ansatz der Wirkstofffindung durch
das Wissen indigener Völker in den tropischen Regenwäldern
• Umsetzung: Ethisch korrekte Zusammenarbeit, gegenseitiges
Vertrauen und gegenseitiger Profit
Shaman Pharamceuticals, Inc.
• Entwicklung
• 1989 Firmengründung
• 1991 Provir, Virend in klinischer Phase
• 1994 Eli Lilly keine Vertragsverlängerung, Screening nach
Antimykotika eingestellt, Fokus auf Diabetes
• 1995 Ono zeigt Interesse
• 1996 Lipha Lyonnaise Industrielle Pharamceutique
• 1998 «Provir or bust»
• Rückzug von Pharma-Riesen aus Geschäften
Biodiversität: Zustand in der Schweiz
Umwelt Schweiz 2007; Bundesamt für Landschaft, Bundesamt für
Statistik
Kapitel 12. Landschaft und Biodiversität
Infolge Zersiedelung und intensiver Bodennutzung werden Ökosysteme
und Landschaften zerschnitten. Dies führt zu einer Banalisierung des
Landschaftsbildes.
Mit rund 50 000 Pflanzen- und Tierarten weist die Schweiz eine grosse
biologische Vielfalt auf.
Der Rückgang der Artenvielfalt hält an. Zudem sind 30 bis 50% der
einheimischen Tier- und Pflanzenarten mehr oder weniger akut gefährdet.
Das Problem der mit oder ohne Absicht eingeführten exotischen
Organismen könnte sich verschärfen und die Biodiversität negativ
beeinflussen.
Biodiversität: Zustand in der Schweiz
Das Diegtertal (BL) 1955 und 1995
Biodiversitäts Hotspots
Hochmoor
Magerwiese
Brachland
Auenwald
Stadt
Ursachen für die Verluste
• Veränderte landwirtschaftliche Nutzung
• Zerstückelung der Lebensräume
• Überbauung und Zersiedlung der Landschaft
• Tourismus und Freizeitaktivitäten
• Überstrapazierte Gewässer
• Intensive Waldnutzung
• Überdüngung der Ökosysteme
• Klimaerwärmung
• Invasive Arten (Neobiota)
Schutzmassnahmen in der Schweiz
• Bundesgesetze und Verordnungen
• Rote Listen (Pflanzen und Tiere)
• Artenförderungsprogramme z.B. Tagfalter, Amphibien
• Inventare der Landschaften
• Waldprogramm Schweiz
• Biodiversitäts-Monitoring Schweiz
http://www.biodiversitymonitoring.ch
Schutzgebiete von nationaler Bedeutung
http://www.biodiversity.ch
Vernetzung ist wichtig!
Slide 6
Biodiversität
unnötiger Luxus?
Quelle: EHB; Maja Dal Cero_&_Martin_Vonlanthen
Was ist Biodiversität?
Biodiversität lässt sich mit „Vielfalt des Lebens“ oder „biologischer
Vielfalt“ übersetzen.
Darunter versteht man die Gesamtheit und Vielfalt sowie die
zeitliche Dynamik von lebenden Organismen, von Ökosystemen
und der in diesem System wirkenden Prozesse.
Biodiversität umfasst alle Arten von Lebewesen, auch den
Menschen.
Biodiversität kann auf unterschiedlichen Organisationsstufen
betrachtet werden:
• auf Stufe der Biome
• auf der Ebene der Art
• auf genetischer Ebene
Welchen Wert hat Biodiversität?
Wert
Ökosystemdienstleistungen:
Soviel aller
kostet
die globale Finanzkriese:
33
11 000 Milliarden $ / Jahr
Abfallentsorgung
Kann man Biodiversität ersetzen?
Das vom amerikanischen Milliardär Ed Bass finanzierte Projekt
„Biosphäre 2“ sollte den Beweis liefern, dass der Mensch in der
Lage ist, natürliche Ökosysteme zu imitieren (besser zu ersetzen).
Was leisten Ökosysteme?
Der Boden mit seinen zahlreichen
Bewohnern spielt eine zentrale Rolle bei
der:
• Mineralisation von totem Pflanzen- oder
Tiermaterial (durch Zersetzer)
• Bereitstellung von Nährstoffen
(Stickstoff, Phosphor, usw.) für
Pflanzen
• Stoffspeicherung (Kohlenstoff,
Stickstoff)
• Wasserspeicherung und Aufbereitung
Was leisten Ökosysteme?
Hochwasserschutz: das Beispiel Aare
www.aarewasser.ch
www.gymneufeld.ch/index.php?id=618
Was leisten Ökosysteme?
Bestäubung von Nutzpflanzen durch Insekten
Biodiversitätskonvention (CBD) 1992
• Wem gehören die biologischen Ressourcen?
• Grundlagen für eine Regelung für den Zugriff auf
biogenetische Ressourcen
• Vorschläge für ein gerechtes Teilen der Nutzen(Access and
Benefit Sharing)
• Fragen der Intellectuale Property rhights
• Fragen zum Schutz von traditionellem Wissen
Ausgangslage Natur als Apotheke
• Weltmarkt für Pharmazeutika, die von Pflanzen abstammen
oder aus Pflanzen gewonnen werden: 200 Milliarden US-Dollar
• 40% der weltweit verkauften Pharmazeutika sind pflanzlichen
Ursprungs
Chloramphenicol 1947 isoliert aus dem
endemischen Pilz Streptomyces venezuelae.
Gesammelt in Caracas (Venezuela) und
entwickelt bei Parke Davis (USA) gegen Typhus
und als «Breitspektrum-Antibiotiukum»
– ein Blockbuster (Gewinn: 1Milliarde USD/Jahr)
Ausgangslage Natur als Apotheke
• Kautschuk aus Hevea brasiliensis (seit
dem 19. Jahrhundert im Amazonasgebiet),
später in Südostasien. Höhepunkt der
Produktion im 2. Weltkrieg
• Chinin aus Cinchona ssp. stammt aus
Peru, Ecuador und Bolivien und wurde im
19. Jahrhundert in Indonesien angebaut –
Monopolstellung der Plantagen – Höhepunkt
des Bedarfs im 2. Weltkrieg
Ausgangslage Natur als Apotheke
Hoodia-Kaktus (daraus Substanz p57)
Hoodia goordonii ist eine Sukkulente aus
Namibia und Südafrika (Kalahari).
Die aus Hoodia isolierte Substanz p57
(ein Saponin) wurde von Phytopharm
patentiert und an Pfizer lizenziert, Hoodia
soll das Hungergefühl unterdrücken,
basierend auf ethnobotanischen Studien
bei den San Buschleuten.
Weltweiter illegaler Handel mit Hoodia
seit 2004
Traditionelle Heilmittel
In Afrika gibt es 1
traditionellen Heiler auf 100 bis
1000 Personen
1 nach westlichem Modell
ausgebildeten Arzt pro 10‘000
bis 100‘000 Einwohner
Shaman Pharamceuticals, Inc.
• Motivation: Ende der 80er Jahre sind über 120 Arzneimittel
aus ursprünglich pflanzlichen Leitsubstanzen auf dem Markt:
75% davon stammen aus der traditionellen Medizin
• Strategie: Ethnobotanischer Ansatz der Wirkstofffindung durch
das Wissen indigener Völker in den tropischen Regenwäldern
• Umsetzung: Ethisch korrekte Zusammenarbeit, gegenseitiges
Vertrauen und gegenseitiger Profit
Shaman Pharamceuticals, Inc.
• Entwicklung
• 1989 Firmengründung
• 1991 Provir, Virend in klinischer Phase
• 1994 Eli Lilly keine Vertragsverlängerung, Screening nach
Antimykotika eingestellt, Fokus auf Diabetes
• 1995 Ono zeigt Interesse
• 1996 Lipha Lyonnaise Industrielle Pharamceutique
• 1998 «Provir or bust»
• Rückzug von Pharma-Riesen aus Geschäften
Biodiversität: Zustand in der Schweiz
Umwelt Schweiz 2007; Bundesamt für Landschaft, Bundesamt für
Statistik
Kapitel 12. Landschaft und Biodiversität
Infolge Zersiedelung und intensiver Bodennutzung werden Ökosysteme
und Landschaften zerschnitten. Dies führt zu einer Banalisierung des
Landschaftsbildes.
Mit rund 50 000 Pflanzen- und Tierarten weist die Schweiz eine grosse
biologische Vielfalt auf.
Der Rückgang der Artenvielfalt hält an. Zudem sind 30 bis 50% der
einheimischen Tier- und Pflanzenarten mehr oder weniger akut gefährdet.
Das Problem der mit oder ohne Absicht eingeführten exotischen
Organismen könnte sich verschärfen und die Biodiversität negativ
beeinflussen.
Biodiversität: Zustand in der Schweiz
Das Diegtertal (BL) 1955 und 1995
Biodiversitäts Hotspots
Hochmoor
Magerwiese
Brachland
Auenwald
Stadt
Ursachen für die Verluste
• Veränderte landwirtschaftliche Nutzung
• Zerstückelung der Lebensräume
• Überbauung und Zersiedlung der Landschaft
• Tourismus und Freizeitaktivitäten
• Überstrapazierte Gewässer
• Intensive Waldnutzung
• Überdüngung der Ökosysteme
• Klimaerwärmung
• Invasive Arten (Neobiota)
Schutzmassnahmen in der Schweiz
• Bundesgesetze und Verordnungen
• Rote Listen (Pflanzen und Tiere)
• Artenförderungsprogramme z.B. Tagfalter, Amphibien
• Inventare der Landschaften
• Waldprogramm Schweiz
• Biodiversitäts-Monitoring Schweiz
http://www.biodiversitymonitoring.ch
Schutzgebiete von nationaler Bedeutung
http://www.biodiversity.ch
Vernetzung ist wichtig!
Slide 7
Biodiversität
unnötiger Luxus?
Quelle: EHB; Maja Dal Cero_&_Martin_Vonlanthen
Was ist Biodiversität?
Biodiversität lässt sich mit „Vielfalt des Lebens“ oder „biologischer
Vielfalt“ übersetzen.
Darunter versteht man die Gesamtheit und Vielfalt sowie die
zeitliche Dynamik von lebenden Organismen, von Ökosystemen
und der in diesem System wirkenden Prozesse.
Biodiversität umfasst alle Arten von Lebewesen, auch den
Menschen.
Biodiversität kann auf unterschiedlichen Organisationsstufen
betrachtet werden:
• auf Stufe der Biome
• auf der Ebene der Art
• auf genetischer Ebene
Welchen Wert hat Biodiversität?
Wert
Ökosystemdienstleistungen:
Soviel aller
kostet
die globale Finanzkriese:
33
11 000 Milliarden $ / Jahr
Abfallentsorgung
Kann man Biodiversität ersetzen?
Das vom amerikanischen Milliardär Ed Bass finanzierte Projekt
„Biosphäre 2“ sollte den Beweis liefern, dass der Mensch in der
Lage ist, natürliche Ökosysteme zu imitieren (besser zu ersetzen).
Was leisten Ökosysteme?
Der Boden mit seinen zahlreichen
Bewohnern spielt eine zentrale Rolle bei
der:
• Mineralisation von totem Pflanzen- oder
Tiermaterial (durch Zersetzer)
• Bereitstellung von Nährstoffen
(Stickstoff, Phosphor, usw.) für
Pflanzen
• Stoffspeicherung (Kohlenstoff,
Stickstoff)
• Wasserspeicherung und Aufbereitung
Was leisten Ökosysteme?
Hochwasserschutz: das Beispiel Aare
www.aarewasser.ch
www.gymneufeld.ch/index.php?id=618
Was leisten Ökosysteme?
Bestäubung von Nutzpflanzen durch Insekten
Biodiversitätskonvention (CBD) 1992
• Wem gehören die biologischen Ressourcen?
• Grundlagen für eine Regelung für den Zugriff auf
biogenetische Ressourcen
• Vorschläge für ein gerechtes Teilen der Nutzen(Access and
Benefit Sharing)
• Fragen der Intellectuale Property rhights
• Fragen zum Schutz von traditionellem Wissen
Ausgangslage Natur als Apotheke
• Weltmarkt für Pharmazeutika, die von Pflanzen abstammen
oder aus Pflanzen gewonnen werden: 200 Milliarden US-Dollar
• 40% der weltweit verkauften Pharmazeutika sind pflanzlichen
Ursprungs
Chloramphenicol 1947 isoliert aus dem
endemischen Pilz Streptomyces venezuelae.
Gesammelt in Caracas (Venezuela) und
entwickelt bei Parke Davis (USA) gegen Typhus
und als «Breitspektrum-Antibiotiukum»
– ein Blockbuster (Gewinn: 1Milliarde USD/Jahr)
Ausgangslage Natur als Apotheke
• Kautschuk aus Hevea brasiliensis (seit
dem 19. Jahrhundert im Amazonasgebiet),
später in Südostasien. Höhepunkt der
Produktion im 2. Weltkrieg
• Chinin aus Cinchona ssp. stammt aus
Peru, Ecuador und Bolivien und wurde im
19. Jahrhundert in Indonesien angebaut –
Monopolstellung der Plantagen – Höhepunkt
des Bedarfs im 2. Weltkrieg
Ausgangslage Natur als Apotheke
Hoodia-Kaktus (daraus Substanz p57)
Hoodia goordonii ist eine Sukkulente aus
Namibia und Südafrika (Kalahari).
Die aus Hoodia isolierte Substanz p57
(ein Saponin) wurde von Phytopharm
patentiert und an Pfizer lizenziert, Hoodia
soll das Hungergefühl unterdrücken,
basierend auf ethnobotanischen Studien
bei den San Buschleuten.
Weltweiter illegaler Handel mit Hoodia
seit 2004
Traditionelle Heilmittel
In Afrika gibt es 1
traditionellen Heiler auf 100 bis
1000 Personen
1 nach westlichem Modell
ausgebildeten Arzt pro 10‘000
bis 100‘000 Einwohner
Shaman Pharamceuticals, Inc.
• Motivation: Ende der 80er Jahre sind über 120 Arzneimittel
aus ursprünglich pflanzlichen Leitsubstanzen auf dem Markt:
75% davon stammen aus der traditionellen Medizin
• Strategie: Ethnobotanischer Ansatz der Wirkstofffindung durch
das Wissen indigener Völker in den tropischen Regenwäldern
• Umsetzung: Ethisch korrekte Zusammenarbeit, gegenseitiges
Vertrauen und gegenseitiger Profit
Shaman Pharamceuticals, Inc.
• Entwicklung
• 1989 Firmengründung
• 1991 Provir, Virend in klinischer Phase
• 1994 Eli Lilly keine Vertragsverlängerung, Screening nach
Antimykotika eingestellt, Fokus auf Diabetes
• 1995 Ono zeigt Interesse
• 1996 Lipha Lyonnaise Industrielle Pharamceutique
• 1998 «Provir or bust»
• Rückzug von Pharma-Riesen aus Geschäften
Biodiversität: Zustand in der Schweiz
Umwelt Schweiz 2007; Bundesamt für Landschaft, Bundesamt für
Statistik
Kapitel 12. Landschaft und Biodiversität
Infolge Zersiedelung und intensiver Bodennutzung werden Ökosysteme
und Landschaften zerschnitten. Dies führt zu einer Banalisierung des
Landschaftsbildes.
Mit rund 50 000 Pflanzen- und Tierarten weist die Schweiz eine grosse
biologische Vielfalt auf.
Der Rückgang der Artenvielfalt hält an. Zudem sind 30 bis 50% der
einheimischen Tier- und Pflanzenarten mehr oder weniger akut gefährdet.
Das Problem der mit oder ohne Absicht eingeführten exotischen
Organismen könnte sich verschärfen und die Biodiversität negativ
beeinflussen.
Biodiversität: Zustand in der Schweiz
Das Diegtertal (BL) 1955 und 1995
Biodiversitäts Hotspots
Hochmoor
Magerwiese
Brachland
Auenwald
Stadt
Ursachen für die Verluste
• Veränderte landwirtschaftliche Nutzung
• Zerstückelung der Lebensräume
• Überbauung und Zersiedlung der Landschaft
• Tourismus und Freizeitaktivitäten
• Überstrapazierte Gewässer
• Intensive Waldnutzung
• Überdüngung der Ökosysteme
• Klimaerwärmung
• Invasive Arten (Neobiota)
Schutzmassnahmen in der Schweiz
• Bundesgesetze und Verordnungen
• Rote Listen (Pflanzen und Tiere)
• Artenförderungsprogramme z.B. Tagfalter, Amphibien
• Inventare der Landschaften
• Waldprogramm Schweiz
• Biodiversitäts-Monitoring Schweiz
http://www.biodiversitymonitoring.ch
Schutzgebiete von nationaler Bedeutung
http://www.biodiversity.ch
Vernetzung ist wichtig!
Slide 8
Biodiversität
unnötiger Luxus?
Quelle: EHB; Maja Dal Cero_&_Martin_Vonlanthen
Was ist Biodiversität?
Biodiversität lässt sich mit „Vielfalt des Lebens“ oder „biologischer
Vielfalt“ übersetzen.
Darunter versteht man die Gesamtheit und Vielfalt sowie die
zeitliche Dynamik von lebenden Organismen, von Ökosystemen
und der in diesem System wirkenden Prozesse.
Biodiversität umfasst alle Arten von Lebewesen, auch den
Menschen.
Biodiversität kann auf unterschiedlichen Organisationsstufen
betrachtet werden:
• auf Stufe der Biome
• auf der Ebene der Art
• auf genetischer Ebene
Welchen Wert hat Biodiversität?
Wert
Ökosystemdienstleistungen:
Soviel aller
kostet
die globale Finanzkriese:
33
11 000 Milliarden $ / Jahr
Abfallentsorgung
Kann man Biodiversität ersetzen?
Das vom amerikanischen Milliardär Ed Bass finanzierte Projekt
„Biosphäre 2“ sollte den Beweis liefern, dass der Mensch in der
Lage ist, natürliche Ökosysteme zu imitieren (besser zu ersetzen).
Was leisten Ökosysteme?
Der Boden mit seinen zahlreichen
Bewohnern spielt eine zentrale Rolle bei
der:
• Mineralisation von totem Pflanzen- oder
Tiermaterial (durch Zersetzer)
• Bereitstellung von Nährstoffen
(Stickstoff, Phosphor, usw.) für
Pflanzen
• Stoffspeicherung (Kohlenstoff,
Stickstoff)
• Wasserspeicherung und Aufbereitung
Was leisten Ökosysteme?
Hochwasserschutz: das Beispiel Aare
www.aarewasser.ch
www.gymneufeld.ch/index.php?id=618
Was leisten Ökosysteme?
Bestäubung von Nutzpflanzen durch Insekten
Biodiversitätskonvention (CBD) 1992
• Wem gehören die biologischen Ressourcen?
• Grundlagen für eine Regelung für den Zugriff auf
biogenetische Ressourcen
• Vorschläge für ein gerechtes Teilen der Nutzen(Access and
Benefit Sharing)
• Fragen der Intellectuale Property rhights
• Fragen zum Schutz von traditionellem Wissen
Ausgangslage Natur als Apotheke
• Weltmarkt für Pharmazeutika, die von Pflanzen abstammen
oder aus Pflanzen gewonnen werden: 200 Milliarden US-Dollar
• 40% der weltweit verkauften Pharmazeutika sind pflanzlichen
Ursprungs
Chloramphenicol 1947 isoliert aus dem
endemischen Pilz Streptomyces venezuelae.
Gesammelt in Caracas (Venezuela) und
entwickelt bei Parke Davis (USA) gegen Typhus
und als «Breitspektrum-Antibiotiukum»
– ein Blockbuster (Gewinn: 1Milliarde USD/Jahr)
Ausgangslage Natur als Apotheke
• Kautschuk aus Hevea brasiliensis (seit
dem 19. Jahrhundert im Amazonasgebiet),
später in Südostasien. Höhepunkt der
Produktion im 2. Weltkrieg
• Chinin aus Cinchona ssp. stammt aus
Peru, Ecuador und Bolivien und wurde im
19. Jahrhundert in Indonesien angebaut –
Monopolstellung der Plantagen – Höhepunkt
des Bedarfs im 2. Weltkrieg
Ausgangslage Natur als Apotheke
Hoodia-Kaktus (daraus Substanz p57)
Hoodia goordonii ist eine Sukkulente aus
Namibia und Südafrika (Kalahari).
Die aus Hoodia isolierte Substanz p57
(ein Saponin) wurde von Phytopharm
patentiert und an Pfizer lizenziert, Hoodia
soll das Hungergefühl unterdrücken,
basierend auf ethnobotanischen Studien
bei den San Buschleuten.
Weltweiter illegaler Handel mit Hoodia
seit 2004
Traditionelle Heilmittel
In Afrika gibt es 1
traditionellen Heiler auf 100 bis
1000 Personen
1 nach westlichem Modell
ausgebildeten Arzt pro 10‘000
bis 100‘000 Einwohner
Shaman Pharamceuticals, Inc.
• Motivation: Ende der 80er Jahre sind über 120 Arzneimittel
aus ursprünglich pflanzlichen Leitsubstanzen auf dem Markt:
75% davon stammen aus der traditionellen Medizin
• Strategie: Ethnobotanischer Ansatz der Wirkstofffindung durch
das Wissen indigener Völker in den tropischen Regenwäldern
• Umsetzung: Ethisch korrekte Zusammenarbeit, gegenseitiges
Vertrauen und gegenseitiger Profit
Shaman Pharamceuticals, Inc.
• Entwicklung
• 1989 Firmengründung
• 1991 Provir, Virend in klinischer Phase
• 1994 Eli Lilly keine Vertragsverlängerung, Screening nach
Antimykotika eingestellt, Fokus auf Diabetes
• 1995 Ono zeigt Interesse
• 1996 Lipha Lyonnaise Industrielle Pharamceutique
• 1998 «Provir or bust»
• Rückzug von Pharma-Riesen aus Geschäften
Biodiversität: Zustand in der Schweiz
Umwelt Schweiz 2007; Bundesamt für Landschaft, Bundesamt für
Statistik
Kapitel 12. Landschaft und Biodiversität
Infolge Zersiedelung und intensiver Bodennutzung werden Ökosysteme
und Landschaften zerschnitten. Dies führt zu einer Banalisierung des
Landschaftsbildes.
Mit rund 50 000 Pflanzen- und Tierarten weist die Schweiz eine grosse
biologische Vielfalt auf.
Der Rückgang der Artenvielfalt hält an. Zudem sind 30 bis 50% der
einheimischen Tier- und Pflanzenarten mehr oder weniger akut gefährdet.
Das Problem der mit oder ohne Absicht eingeführten exotischen
Organismen könnte sich verschärfen und die Biodiversität negativ
beeinflussen.
Biodiversität: Zustand in der Schweiz
Das Diegtertal (BL) 1955 und 1995
Biodiversitäts Hotspots
Hochmoor
Magerwiese
Brachland
Auenwald
Stadt
Ursachen für die Verluste
• Veränderte landwirtschaftliche Nutzung
• Zerstückelung der Lebensräume
• Überbauung und Zersiedlung der Landschaft
• Tourismus und Freizeitaktivitäten
• Überstrapazierte Gewässer
• Intensive Waldnutzung
• Überdüngung der Ökosysteme
• Klimaerwärmung
• Invasive Arten (Neobiota)
Schutzmassnahmen in der Schweiz
• Bundesgesetze und Verordnungen
• Rote Listen (Pflanzen und Tiere)
• Artenförderungsprogramme z.B. Tagfalter, Amphibien
• Inventare der Landschaften
• Waldprogramm Schweiz
• Biodiversitäts-Monitoring Schweiz
http://www.biodiversitymonitoring.ch
Schutzgebiete von nationaler Bedeutung
http://www.biodiversity.ch
Vernetzung ist wichtig!
Slide 9
Biodiversität
unnötiger Luxus?
Quelle: EHB; Maja Dal Cero_&_Martin_Vonlanthen
Was ist Biodiversität?
Biodiversität lässt sich mit „Vielfalt des Lebens“ oder „biologischer
Vielfalt“ übersetzen.
Darunter versteht man die Gesamtheit und Vielfalt sowie die
zeitliche Dynamik von lebenden Organismen, von Ökosystemen
und der in diesem System wirkenden Prozesse.
Biodiversität umfasst alle Arten von Lebewesen, auch den
Menschen.
Biodiversität kann auf unterschiedlichen Organisationsstufen
betrachtet werden:
• auf Stufe der Biome
• auf der Ebene der Art
• auf genetischer Ebene
Welchen Wert hat Biodiversität?
Wert
Ökosystemdienstleistungen:
Soviel aller
kostet
die globale Finanzkriese:
33
11 000 Milliarden $ / Jahr
Abfallentsorgung
Kann man Biodiversität ersetzen?
Das vom amerikanischen Milliardär Ed Bass finanzierte Projekt
„Biosphäre 2“ sollte den Beweis liefern, dass der Mensch in der
Lage ist, natürliche Ökosysteme zu imitieren (besser zu ersetzen).
Was leisten Ökosysteme?
Der Boden mit seinen zahlreichen
Bewohnern spielt eine zentrale Rolle bei
der:
• Mineralisation von totem Pflanzen- oder
Tiermaterial (durch Zersetzer)
• Bereitstellung von Nährstoffen
(Stickstoff, Phosphor, usw.) für
Pflanzen
• Stoffspeicherung (Kohlenstoff,
Stickstoff)
• Wasserspeicherung und Aufbereitung
Was leisten Ökosysteme?
Hochwasserschutz: das Beispiel Aare
www.aarewasser.ch
www.gymneufeld.ch/index.php?id=618
Was leisten Ökosysteme?
Bestäubung von Nutzpflanzen durch Insekten
Biodiversitätskonvention (CBD) 1992
• Wem gehören die biologischen Ressourcen?
• Grundlagen für eine Regelung für den Zugriff auf
biogenetische Ressourcen
• Vorschläge für ein gerechtes Teilen der Nutzen(Access and
Benefit Sharing)
• Fragen der Intellectuale Property rhights
• Fragen zum Schutz von traditionellem Wissen
Ausgangslage Natur als Apotheke
• Weltmarkt für Pharmazeutika, die von Pflanzen abstammen
oder aus Pflanzen gewonnen werden: 200 Milliarden US-Dollar
• 40% der weltweit verkauften Pharmazeutika sind pflanzlichen
Ursprungs
Chloramphenicol 1947 isoliert aus dem
endemischen Pilz Streptomyces venezuelae.
Gesammelt in Caracas (Venezuela) und
entwickelt bei Parke Davis (USA) gegen Typhus
und als «Breitspektrum-Antibiotiukum»
– ein Blockbuster (Gewinn: 1Milliarde USD/Jahr)
Ausgangslage Natur als Apotheke
• Kautschuk aus Hevea brasiliensis (seit
dem 19. Jahrhundert im Amazonasgebiet),
später in Südostasien. Höhepunkt der
Produktion im 2. Weltkrieg
• Chinin aus Cinchona ssp. stammt aus
Peru, Ecuador und Bolivien und wurde im
19. Jahrhundert in Indonesien angebaut –
Monopolstellung der Plantagen – Höhepunkt
des Bedarfs im 2. Weltkrieg
Ausgangslage Natur als Apotheke
Hoodia-Kaktus (daraus Substanz p57)
Hoodia goordonii ist eine Sukkulente aus
Namibia und Südafrika (Kalahari).
Die aus Hoodia isolierte Substanz p57
(ein Saponin) wurde von Phytopharm
patentiert und an Pfizer lizenziert, Hoodia
soll das Hungergefühl unterdrücken,
basierend auf ethnobotanischen Studien
bei den San Buschleuten.
Weltweiter illegaler Handel mit Hoodia
seit 2004
Traditionelle Heilmittel
In Afrika gibt es 1
traditionellen Heiler auf 100 bis
1000 Personen
1 nach westlichem Modell
ausgebildeten Arzt pro 10‘000
bis 100‘000 Einwohner
Shaman Pharamceuticals, Inc.
• Motivation: Ende der 80er Jahre sind über 120 Arzneimittel
aus ursprünglich pflanzlichen Leitsubstanzen auf dem Markt:
75% davon stammen aus der traditionellen Medizin
• Strategie: Ethnobotanischer Ansatz der Wirkstofffindung durch
das Wissen indigener Völker in den tropischen Regenwäldern
• Umsetzung: Ethisch korrekte Zusammenarbeit, gegenseitiges
Vertrauen und gegenseitiger Profit
Shaman Pharamceuticals, Inc.
• Entwicklung
• 1989 Firmengründung
• 1991 Provir, Virend in klinischer Phase
• 1994 Eli Lilly keine Vertragsverlängerung, Screening nach
Antimykotika eingestellt, Fokus auf Diabetes
• 1995 Ono zeigt Interesse
• 1996 Lipha Lyonnaise Industrielle Pharamceutique
• 1998 «Provir or bust»
• Rückzug von Pharma-Riesen aus Geschäften
Biodiversität: Zustand in der Schweiz
Umwelt Schweiz 2007; Bundesamt für Landschaft, Bundesamt für
Statistik
Kapitel 12. Landschaft und Biodiversität
Infolge Zersiedelung und intensiver Bodennutzung werden Ökosysteme
und Landschaften zerschnitten. Dies führt zu einer Banalisierung des
Landschaftsbildes.
Mit rund 50 000 Pflanzen- und Tierarten weist die Schweiz eine grosse
biologische Vielfalt auf.
Der Rückgang der Artenvielfalt hält an. Zudem sind 30 bis 50% der
einheimischen Tier- und Pflanzenarten mehr oder weniger akut gefährdet.
Das Problem der mit oder ohne Absicht eingeführten exotischen
Organismen könnte sich verschärfen und die Biodiversität negativ
beeinflussen.
Biodiversität: Zustand in der Schweiz
Das Diegtertal (BL) 1955 und 1995
Biodiversitäts Hotspots
Hochmoor
Magerwiese
Brachland
Auenwald
Stadt
Ursachen für die Verluste
• Veränderte landwirtschaftliche Nutzung
• Zerstückelung der Lebensräume
• Überbauung und Zersiedlung der Landschaft
• Tourismus und Freizeitaktivitäten
• Überstrapazierte Gewässer
• Intensive Waldnutzung
• Überdüngung der Ökosysteme
• Klimaerwärmung
• Invasive Arten (Neobiota)
Schutzmassnahmen in der Schweiz
• Bundesgesetze und Verordnungen
• Rote Listen (Pflanzen und Tiere)
• Artenförderungsprogramme z.B. Tagfalter, Amphibien
• Inventare der Landschaften
• Waldprogramm Schweiz
• Biodiversitäts-Monitoring Schweiz
http://www.biodiversitymonitoring.ch
Schutzgebiete von nationaler Bedeutung
http://www.biodiversity.ch
Vernetzung ist wichtig!
Slide 10
Biodiversität
unnötiger Luxus?
Quelle: EHB; Maja Dal Cero_&_Martin_Vonlanthen
Was ist Biodiversität?
Biodiversität lässt sich mit „Vielfalt des Lebens“ oder „biologischer
Vielfalt“ übersetzen.
Darunter versteht man die Gesamtheit und Vielfalt sowie die
zeitliche Dynamik von lebenden Organismen, von Ökosystemen
und der in diesem System wirkenden Prozesse.
Biodiversität umfasst alle Arten von Lebewesen, auch den
Menschen.
Biodiversität kann auf unterschiedlichen Organisationsstufen
betrachtet werden:
• auf Stufe der Biome
• auf der Ebene der Art
• auf genetischer Ebene
Welchen Wert hat Biodiversität?
Wert
Ökosystemdienstleistungen:
Soviel aller
kostet
die globale Finanzkriese:
33
11 000 Milliarden $ / Jahr
Abfallentsorgung
Kann man Biodiversität ersetzen?
Das vom amerikanischen Milliardär Ed Bass finanzierte Projekt
„Biosphäre 2“ sollte den Beweis liefern, dass der Mensch in der
Lage ist, natürliche Ökosysteme zu imitieren (besser zu ersetzen).
Was leisten Ökosysteme?
Der Boden mit seinen zahlreichen
Bewohnern spielt eine zentrale Rolle bei
der:
• Mineralisation von totem Pflanzen- oder
Tiermaterial (durch Zersetzer)
• Bereitstellung von Nährstoffen
(Stickstoff, Phosphor, usw.) für
Pflanzen
• Stoffspeicherung (Kohlenstoff,
Stickstoff)
• Wasserspeicherung und Aufbereitung
Was leisten Ökosysteme?
Hochwasserschutz: das Beispiel Aare
www.aarewasser.ch
www.gymneufeld.ch/index.php?id=618
Was leisten Ökosysteme?
Bestäubung von Nutzpflanzen durch Insekten
Biodiversitätskonvention (CBD) 1992
• Wem gehören die biologischen Ressourcen?
• Grundlagen für eine Regelung für den Zugriff auf
biogenetische Ressourcen
• Vorschläge für ein gerechtes Teilen der Nutzen(Access and
Benefit Sharing)
• Fragen der Intellectuale Property rhights
• Fragen zum Schutz von traditionellem Wissen
Ausgangslage Natur als Apotheke
• Weltmarkt für Pharmazeutika, die von Pflanzen abstammen
oder aus Pflanzen gewonnen werden: 200 Milliarden US-Dollar
• 40% der weltweit verkauften Pharmazeutika sind pflanzlichen
Ursprungs
Chloramphenicol 1947 isoliert aus dem
endemischen Pilz Streptomyces venezuelae.
Gesammelt in Caracas (Venezuela) und
entwickelt bei Parke Davis (USA) gegen Typhus
und als «Breitspektrum-Antibiotiukum»
– ein Blockbuster (Gewinn: 1Milliarde USD/Jahr)
Ausgangslage Natur als Apotheke
• Kautschuk aus Hevea brasiliensis (seit
dem 19. Jahrhundert im Amazonasgebiet),
später in Südostasien. Höhepunkt der
Produktion im 2. Weltkrieg
• Chinin aus Cinchona ssp. stammt aus
Peru, Ecuador und Bolivien und wurde im
19. Jahrhundert in Indonesien angebaut –
Monopolstellung der Plantagen – Höhepunkt
des Bedarfs im 2. Weltkrieg
Ausgangslage Natur als Apotheke
Hoodia-Kaktus (daraus Substanz p57)
Hoodia goordonii ist eine Sukkulente aus
Namibia und Südafrika (Kalahari).
Die aus Hoodia isolierte Substanz p57
(ein Saponin) wurde von Phytopharm
patentiert und an Pfizer lizenziert, Hoodia
soll das Hungergefühl unterdrücken,
basierend auf ethnobotanischen Studien
bei den San Buschleuten.
Weltweiter illegaler Handel mit Hoodia
seit 2004
Traditionelle Heilmittel
In Afrika gibt es 1
traditionellen Heiler auf 100 bis
1000 Personen
1 nach westlichem Modell
ausgebildeten Arzt pro 10‘000
bis 100‘000 Einwohner
Shaman Pharamceuticals, Inc.
• Motivation: Ende der 80er Jahre sind über 120 Arzneimittel
aus ursprünglich pflanzlichen Leitsubstanzen auf dem Markt:
75% davon stammen aus der traditionellen Medizin
• Strategie: Ethnobotanischer Ansatz der Wirkstofffindung durch
das Wissen indigener Völker in den tropischen Regenwäldern
• Umsetzung: Ethisch korrekte Zusammenarbeit, gegenseitiges
Vertrauen und gegenseitiger Profit
Shaman Pharamceuticals, Inc.
• Entwicklung
• 1989 Firmengründung
• 1991 Provir, Virend in klinischer Phase
• 1994 Eli Lilly keine Vertragsverlängerung, Screening nach
Antimykotika eingestellt, Fokus auf Diabetes
• 1995 Ono zeigt Interesse
• 1996 Lipha Lyonnaise Industrielle Pharamceutique
• 1998 «Provir or bust»
• Rückzug von Pharma-Riesen aus Geschäften
Biodiversität: Zustand in der Schweiz
Umwelt Schweiz 2007; Bundesamt für Landschaft, Bundesamt für
Statistik
Kapitel 12. Landschaft und Biodiversität
Infolge Zersiedelung und intensiver Bodennutzung werden Ökosysteme
und Landschaften zerschnitten. Dies führt zu einer Banalisierung des
Landschaftsbildes.
Mit rund 50 000 Pflanzen- und Tierarten weist die Schweiz eine grosse
biologische Vielfalt auf.
Der Rückgang der Artenvielfalt hält an. Zudem sind 30 bis 50% der
einheimischen Tier- und Pflanzenarten mehr oder weniger akut gefährdet.
Das Problem der mit oder ohne Absicht eingeführten exotischen
Organismen könnte sich verschärfen und die Biodiversität negativ
beeinflussen.
Biodiversität: Zustand in der Schweiz
Das Diegtertal (BL) 1955 und 1995
Biodiversitäts Hotspots
Hochmoor
Magerwiese
Brachland
Auenwald
Stadt
Ursachen für die Verluste
• Veränderte landwirtschaftliche Nutzung
• Zerstückelung der Lebensräume
• Überbauung und Zersiedlung der Landschaft
• Tourismus und Freizeitaktivitäten
• Überstrapazierte Gewässer
• Intensive Waldnutzung
• Überdüngung der Ökosysteme
• Klimaerwärmung
• Invasive Arten (Neobiota)
Schutzmassnahmen in der Schweiz
• Bundesgesetze und Verordnungen
• Rote Listen (Pflanzen und Tiere)
• Artenförderungsprogramme z.B. Tagfalter, Amphibien
• Inventare der Landschaften
• Waldprogramm Schweiz
• Biodiversitäts-Monitoring Schweiz
http://www.biodiversitymonitoring.ch
Schutzgebiete von nationaler Bedeutung
http://www.biodiversity.ch
Vernetzung ist wichtig!
Slide 11
Biodiversität
unnötiger Luxus?
Quelle: EHB; Maja Dal Cero_&_Martin_Vonlanthen
Was ist Biodiversität?
Biodiversität lässt sich mit „Vielfalt des Lebens“ oder „biologischer
Vielfalt“ übersetzen.
Darunter versteht man die Gesamtheit und Vielfalt sowie die
zeitliche Dynamik von lebenden Organismen, von Ökosystemen
und der in diesem System wirkenden Prozesse.
Biodiversität umfasst alle Arten von Lebewesen, auch den
Menschen.
Biodiversität kann auf unterschiedlichen Organisationsstufen
betrachtet werden:
• auf Stufe der Biome
• auf der Ebene der Art
• auf genetischer Ebene
Welchen Wert hat Biodiversität?
Wert
Ökosystemdienstleistungen:
Soviel aller
kostet
die globale Finanzkriese:
33
11 000 Milliarden $ / Jahr
Abfallentsorgung
Kann man Biodiversität ersetzen?
Das vom amerikanischen Milliardär Ed Bass finanzierte Projekt
„Biosphäre 2“ sollte den Beweis liefern, dass der Mensch in der
Lage ist, natürliche Ökosysteme zu imitieren (besser zu ersetzen).
Was leisten Ökosysteme?
Der Boden mit seinen zahlreichen
Bewohnern spielt eine zentrale Rolle bei
der:
• Mineralisation von totem Pflanzen- oder
Tiermaterial (durch Zersetzer)
• Bereitstellung von Nährstoffen
(Stickstoff, Phosphor, usw.) für
Pflanzen
• Stoffspeicherung (Kohlenstoff,
Stickstoff)
• Wasserspeicherung und Aufbereitung
Was leisten Ökosysteme?
Hochwasserschutz: das Beispiel Aare
www.aarewasser.ch
www.gymneufeld.ch/index.php?id=618
Was leisten Ökosysteme?
Bestäubung von Nutzpflanzen durch Insekten
Biodiversitätskonvention (CBD) 1992
• Wem gehören die biologischen Ressourcen?
• Grundlagen für eine Regelung für den Zugriff auf
biogenetische Ressourcen
• Vorschläge für ein gerechtes Teilen der Nutzen(Access and
Benefit Sharing)
• Fragen der Intellectuale Property rhights
• Fragen zum Schutz von traditionellem Wissen
Ausgangslage Natur als Apotheke
• Weltmarkt für Pharmazeutika, die von Pflanzen abstammen
oder aus Pflanzen gewonnen werden: 200 Milliarden US-Dollar
• 40% der weltweit verkauften Pharmazeutika sind pflanzlichen
Ursprungs
Chloramphenicol 1947 isoliert aus dem
endemischen Pilz Streptomyces venezuelae.
Gesammelt in Caracas (Venezuela) und
entwickelt bei Parke Davis (USA) gegen Typhus
und als «Breitspektrum-Antibiotiukum»
– ein Blockbuster (Gewinn: 1Milliarde USD/Jahr)
Ausgangslage Natur als Apotheke
• Kautschuk aus Hevea brasiliensis (seit
dem 19. Jahrhundert im Amazonasgebiet),
später in Südostasien. Höhepunkt der
Produktion im 2. Weltkrieg
• Chinin aus Cinchona ssp. stammt aus
Peru, Ecuador und Bolivien und wurde im
19. Jahrhundert in Indonesien angebaut –
Monopolstellung der Plantagen – Höhepunkt
des Bedarfs im 2. Weltkrieg
Ausgangslage Natur als Apotheke
Hoodia-Kaktus (daraus Substanz p57)
Hoodia goordonii ist eine Sukkulente aus
Namibia und Südafrika (Kalahari).
Die aus Hoodia isolierte Substanz p57
(ein Saponin) wurde von Phytopharm
patentiert und an Pfizer lizenziert, Hoodia
soll das Hungergefühl unterdrücken,
basierend auf ethnobotanischen Studien
bei den San Buschleuten.
Weltweiter illegaler Handel mit Hoodia
seit 2004
Traditionelle Heilmittel
In Afrika gibt es 1
traditionellen Heiler auf 100 bis
1000 Personen
1 nach westlichem Modell
ausgebildeten Arzt pro 10‘000
bis 100‘000 Einwohner
Shaman Pharamceuticals, Inc.
• Motivation: Ende der 80er Jahre sind über 120 Arzneimittel
aus ursprünglich pflanzlichen Leitsubstanzen auf dem Markt:
75% davon stammen aus der traditionellen Medizin
• Strategie: Ethnobotanischer Ansatz der Wirkstofffindung durch
das Wissen indigener Völker in den tropischen Regenwäldern
• Umsetzung: Ethisch korrekte Zusammenarbeit, gegenseitiges
Vertrauen und gegenseitiger Profit
Shaman Pharamceuticals, Inc.
• Entwicklung
• 1989 Firmengründung
• 1991 Provir, Virend in klinischer Phase
• 1994 Eli Lilly keine Vertragsverlängerung, Screening nach
Antimykotika eingestellt, Fokus auf Diabetes
• 1995 Ono zeigt Interesse
• 1996 Lipha Lyonnaise Industrielle Pharamceutique
• 1998 «Provir or bust»
• Rückzug von Pharma-Riesen aus Geschäften
Biodiversität: Zustand in der Schweiz
Umwelt Schweiz 2007; Bundesamt für Landschaft, Bundesamt für
Statistik
Kapitel 12. Landschaft und Biodiversität
Infolge Zersiedelung und intensiver Bodennutzung werden Ökosysteme
und Landschaften zerschnitten. Dies führt zu einer Banalisierung des
Landschaftsbildes.
Mit rund 50 000 Pflanzen- und Tierarten weist die Schweiz eine grosse
biologische Vielfalt auf.
Der Rückgang der Artenvielfalt hält an. Zudem sind 30 bis 50% der
einheimischen Tier- und Pflanzenarten mehr oder weniger akut gefährdet.
Das Problem der mit oder ohne Absicht eingeführten exotischen
Organismen könnte sich verschärfen und die Biodiversität negativ
beeinflussen.
Biodiversität: Zustand in der Schweiz
Das Diegtertal (BL) 1955 und 1995
Biodiversitäts Hotspots
Hochmoor
Magerwiese
Brachland
Auenwald
Stadt
Ursachen für die Verluste
• Veränderte landwirtschaftliche Nutzung
• Zerstückelung der Lebensräume
• Überbauung und Zersiedlung der Landschaft
• Tourismus und Freizeitaktivitäten
• Überstrapazierte Gewässer
• Intensive Waldnutzung
• Überdüngung der Ökosysteme
• Klimaerwärmung
• Invasive Arten (Neobiota)
Schutzmassnahmen in der Schweiz
• Bundesgesetze und Verordnungen
• Rote Listen (Pflanzen und Tiere)
• Artenförderungsprogramme z.B. Tagfalter, Amphibien
• Inventare der Landschaften
• Waldprogramm Schweiz
• Biodiversitäts-Monitoring Schweiz
http://www.biodiversitymonitoring.ch
Schutzgebiete von nationaler Bedeutung
http://www.biodiversity.ch
Vernetzung ist wichtig!
Slide 12
Biodiversität
unnötiger Luxus?
Quelle: EHB; Maja Dal Cero_&_Martin_Vonlanthen
Was ist Biodiversität?
Biodiversität lässt sich mit „Vielfalt des Lebens“ oder „biologischer
Vielfalt“ übersetzen.
Darunter versteht man die Gesamtheit und Vielfalt sowie die
zeitliche Dynamik von lebenden Organismen, von Ökosystemen
und der in diesem System wirkenden Prozesse.
Biodiversität umfasst alle Arten von Lebewesen, auch den
Menschen.
Biodiversität kann auf unterschiedlichen Organisationsstufen
betrachtet werden:
• auf Stufe der Biome
• auf der Ebene der Art
• auf genetischer Ebene
Welchen Wert hat Biodiversität?
Wert
Ökosystemdienstleistungen:
Soviel aller
kostet
die globale Finanzkriese:
33
11 000 Milliarden $ / Jahr
Abfallentsorgung
Kann man Biodiversität ersetzen?
Das vom amerikanischen Milliardär Ed Bass finanzierte Projekt
„Biosphäre 2“ sollte den Beweis liefern, dass der Mensch in der
Lage ist, natürliche Ökosysteme zu imitieren (besser zu ersetzen).
Was leisten Ökosysteme?
Der Boden mit seinen zahlreichen
Bewohnern spielt eine zentrale Rolle bei
der:
• Mineralisation von totem Pflanzen- oder
Tiermaterial (durch Zersetzer)
• Bereitstellung von Nährstoffen
(Stickstoff, Phosphor, usw.) für
Pflanzen
• Stoffspeicherung (Kohlenstoff,
Stickstoff)
• Wasserspeicherung und Aufbereitung
Was leisten Ökosysteme?
Hochwasserschutz: das Beispiel Aare
www.aarewasser.ch
www.gymneufeld.ch/index.php?id=618
Was leisten Ökosysteme?
Bestäubung von Nutzpflanzen durch Insekten
Biodiversitätskonvention (CBD) 1992
• Wem gehören die biologischen Ressourcen?
• Grundlagen für eine Regelung für den Zugriff auf
biogenetische Ressourcen
• Vorschläge für ein gerechtes Teilen der Nutzen(Access and
Benefit Sharing)
• Fragen der Intellectuale Property rhights
• Fragen zum Schutz von traditionellem Wissen
Ausgangslage Natur als Apotheke
• Weltmarkt für Pharmazeutika, die von Pflanzen abstammen
oder aus Pflanzen gewonnen werden: 200 Milliarden US-Dollar
• 40% der weltweit verkauften Pharmazeutika sind pflanzlichen
Ursprungs
Chloramphenicol 1947 isoliert aus dem
endemischen Pilz Streptomyces venezuelae.
Gesammelt in Caracas (Venezuela) und
entwickelt bei Parke Davis (USA) gegen Typhus
und als «Breitspektrum-Antibiotiukum»
– ein Blockbuster (Gewinn: 1Milliarde USD/Jahr)
Ausgangslage Natur als Apotheke
• Kautschuk aus Hevea brasiliensis (seit
dem 19. Jahrhundert im Amazonasgebiet),
später in Südostasien. Höhepunkt der
Produktion im 2. Weltkrieg
• Chinin aus Cinchona ssp. stammt aus
Peru, Ecuador und Bolivien und wurde im
19. Jahrhundert in Indonesien angebaut –
Monopolstellung der Plantagen – Höhepunkt
des Bedarfs im 2. Weltkrieg
Ausgangslage Natur als Apotheke
Hoodia-Kaktus (daraus Substanz p57)
Hoodia goordonii ist eine Sukkulente aus
Namibia und Südafrika (Kalahari).
Die aus Hoodia isolierte Substanz p57
(ein Saponin) wurde von Phytopharm
patentiert und an Pfizer lizenziert, Hoodia
soll das Hungergefühl unterdrücken,
basierend auf ethnobotanischen Studien
bei den San Buschleuten.
Weltweiter illegaler Handel mit Hoodia
seit 2004
Traditionelle Heilmittel
In Afrika gibt es 1
traditionellen Heiler auf 100 bis
1000 Personen
1 nach westlichem Modell
ausgebildeten Arzt pro 10‘000
bis 100‘000 Einwohner
Shaman Pharamceuticals, Inc.
• Motivation: Ende der 80er Jahre sind über 120 Arzneimittel
aus ursprünglich pflanzlichen Leitsubstanzen auf dem Markt:
75% davon stammen aus der traditionellen Medizin
• Strategie: Ethnobotanischer Ansatz der Wirkstofffindung durch
das Wissen indigener Völker in den tropischen Regenwäldern
• Umsetzung: Ethisch korrekte Zusammenarbeit, gegenseitiges
Vertrauen und gegenseitiger Profit
Shaman Pharamceuticals, Inc.
• Entwicklung
• 1989 Firmengründung
• 1991 Provir, Virend in klinischer Phase
• 1994 Eli Lilly keine Vertragsverlängerung, Screening nach
Antimykotika eingestellt, Fokus auf Diabetes
• 1995 Ono zeigt Interesse
• 1996 Lipha Lyonnaise Industrielle Pharamceutique
• 1998 «Provir or bust»
• Rückzug von Pharma-Riesen aus Geschäften
Biodiversität: Zustand in der Schweiz
Umwelt Schweiz 2007; Bundesamt für Landschaft, Bundesamt für
Statistik
Kapitel 12. Landschaft und Biodiversität
Infolge Zersiedelung und intensiver Bodennutzung werden Ökosysteme
und Landschaften zerschnitten. Dies führt zu einer Banalisierung des
Landschaftsbildes.
Mit rund 50 000 Pflanzen- und Tierarten weist die Schweiz eine grosse
biologische Vielfalt auf.
Der Rückgang der Artenvielfalt hält an. Zudem sind 30 bis 50% der
einheimischen Tier- und Pflanzenarten mehr oder weniger akut gefährdet.
Das Problem der mit oder ohne Absicht eingeführten exotischen
Organismen könnte sich verschärfen und die Biodiversität negativ
beeinflussen.
Biodiversität: Zustand in der Schweiz
Das Diegtertal (BL) 1955 und 1995
Biodiversitäts Hotspots
Hochmoor
Magerwiese
Brachland
Auenwald
Stadt
Ursachen für die Verluste
• Veränderte landwirtschaftliche Nutzung
• Zerstückelung der Lebensräume
• Überbauung und Zersiedlung der Landschaft
• Tourismus und Freizeitaktivitäten
• Überstrapazierte Gewässer
• Intensive Waldnutzung
• Überdüngung der Ökosysteme
• Klimaerwärmung
• Invasive Arten (Neobiota)
Schutzmassnahmen in der Schweiz
• Bundesgesetze und Verordnungen
• Rote Listen (Pflanzen und Tiere)
• Artenförderungsprogramme z.B. Tagfalter, Amphibien
• Inventare der Landschaften
• Waldprogramm Schweiz
• Biodiversitäts-Monitoring Schweiz
http://www.biodiversitymonitoring.ch
Schutzgebiete von nationaler Bedeutung
http://www.biodiversity.ch
Vernetzung ist wichtig!
Slide 13
Biodiversität
unnötiger Luxus?
Quelle: EHB; Maja Dal Cero_&_Martin_Vonlanthen
Was ist Biodiversität?
Biodiversität lässt sich mit „Vielfalt des Lebens“ oder „biologischer
Vielfalt“ übersetzen.
Darunter versteht man die Gesamtheit und Vielfalt sowie die
zeitliche Dynamik von lebenden Organismen, von Ökosystemen
und der in diesem System wirkenden Prozesse.
Biodiversität umfasst alle Arten von Lebewesen, auch den
Menschen.
Biodiversität kann auf unterschiedlichen Organisationsstufen
betrachtet werden:
• auf Stufe der Biome
• auf der Ebene der Art
• auf genetischer Ebene
Welchen Wert hat Biodiversität?
Wert
Ökosystemdienstleistungen:
Soviel aller
kostet
die globale Finanzkriese:
33
11 000 Milliarden $ / Jahr
Abfallentsorgung
Kann man Biodiversität ersetzen?
Das vom amerikanischen Milliardär Ed Bass finanzierte Projekt
„Biosphäre 2“ sollte den Beweis liefern, dass der Mensch in der
Lage ist, natürliche Ökosysteme zu imitieren (besser zu ersetzen).
Was leisten Ökosysteme?
Der Boden mit seinen zahlreichen
Bewohnern spielt eine zentrale Rolle bei
der:
• Mineralisation von totem Pflanzen- oder
Tiermaterial (durch Zersetzer)
• Bereitstellung von Nährstoffen
(Stickstoff, Phosphor, usw.) für
Pflanzen
• Stoffspeicherung (Kohlenstoff,
Stickstoff)
• Wasserspeicherung und Aufbereitung
Was leisten Ökosysteme?
Hochwasserschutz: das Beispiel Aare
www.aarewasser.ch
www.gymneufeld.ch/index.php?id=618
Was leisten Ökosysteme?
Bestäubung von Nutzpflanzen durch Insekten
Biodiversitätskonvention (CBD) 1992
• Wem gehören die biologischen Ressourcen?
• Grundlagen für eine Regelung für den Zugriff auf
biogenetische Ressourcen
• Vorschläge für ein gerechtes Teilen der Nutzen(Access and
Benefit Sharing)
• Fragen der Intellectuale Property rhights
• Fragen zum Schutz von traditionellem Wissen
Ausgangslage Natur als Apotheke
• Weltmarkt für Pharmazeutika, die von Pflanzen abstammen
oder aus Pflanzen gewonnen werden: 200 Milliarden US-Dollar
• 40% der weltweit verkauften Pharmazeutika sind pflanzlichen
Ursprungs
Chloramphenicol 1947 isoliert aus dem
endemischen Pilz Streptomyces venezuelae.
Gesammelt in Caracas (Venezuela) und
entwickelt bei Parke Davis (USA) gegen Typhus
und als «Breitspektrum-Antibiotiukum»
– ein Blockbuster (Gewinn: 1Milliarde USD/Jahr)
Ausgangslage Natur als Apotheke
• Kautschuk aus Hevea brasiliensis (seit
dem 19. Jahrhundert im Amazonasgebiet),
später in Südostasien. Höhepunkt der
Produktion im 2. Weltkrieg
• Chinin aus Cinchona ssp. stammt aus
Peru, Ecuador und Bolivien und wurde im
19. Jahrhundert in Indonesien angebaut –
Monopolstellung der Plantagen – Höhepunkt
des Bedarfs im 2. Weltkrieg
Ausgangslage Natur als Apotheke
Hoodia-Kaktus (daraus Substanz p57)
Hoodia goordonii ist eine Sukkulente aus
Namibia und Südafrika (Kalahari).
Die aus Hoodia isolierte Substanz p57
(ein Saponin) wurde von Phytopharm
patentiert und an Pfizer lizenziert, Hoodia
soll das Hungergefühl unterdrücken,
basierend auf ethnobotanischen Studien
bei den San Buschleuten.
Weltweiter illegaler Handel mit Hoodia
seit 2004
Traditionelle Heilmittel
In Afrika gibt es 1
traditionellen Heiler auf 100 bis
1000 Personen
1 nach westlichem Modell
ausgebildeten Arzt pro 10‘000
bis 100‘000 Einwohner
Shaman Pharamceuticals, Inc.
• Motivation: Ende der 80er Jahre sind über 120 Arzneimittel
aus ursprünglich pflanzlichen Leitsubstanzen auf dem Markt:
75% davon stammen aus der traditionellen Medizin
• Strategie: Ethnobotanischer Ansatz der Wirkstofffindung durch
das Wissen indigener Völker in den tropischen Regenwäldern
• Umsetzung: Ethisch korrekte Zusammenarbeit, gegenseitiges
Vertrauen und gegenseitiger Profit
Shaman Pharamceuticals, Inc.
• Entwicklung
• 1989 Firmengründung
• 1991 Provir, Virend in klinischer Phase
• 1994 Eli Lilly keine Vertragsverlängerung, Screening nach
Antimykotika eingestellt, Fokus auf Diabetes
• 1995 Ono zeigt Interesse
• 1996 Lipha Lyonnaise Industrielle Pharamceutique
• 1998 «Provir or bust»
• Rückzug von Pharma-Riesen aus Geschäften
Biodiversität: Zustand in der Schweiz
Umwelt Schweiz 2007; Bundesamt für Landschaft, Bundesamt für
Statistik
Kapitel 12. Landschaft und Biodiversität
Infolge Zersiedelung und intensiver Bodennutzung werden Ökosysteme
und Landschaften zerschnitten. Dies führt zu einer Banalisierung des
Landschaftsbildes.
Mit rund 50 000 Pflanzen- und Tierarten weist die Schweiz eine grosse
biologische Vielfalt auf.
Der Rückgang der Artenvielfalt hält an. Zudem sind 30 bis 50% der
einheimischen Tier- und Pflanzenarten mehr oder weniger akut gefährdet.
Das Problem der mit oder ohne Absicht eingeführten exotischen
Organismen könnte sich verschärfen und die Biodiversität negativ
beeinflussen.
Biodiversität: Zustand in der Schweiz
Das Diegtertal (BL) 1955 und 1995
Biodiversitäts Hotspots
Hochmoor
Magerwiese
Brachland
Auenwald
Stadt
Ursachen für die Verluste
• Veränderte landwirtschaftliche Nutzung
• Zerstückelung der Lebensräume
• Überbauung und Zersiedlung der Landschaft
• Tourismus und Freizeitaktivitäten
• Überstrapazierte Gewässer
• Intensive Waldnutzung
• Überdüngung der Ökosysteme
• Klimaerwärmung
• Invasive Arten (Neobiota)
Schutzmassnahmen in der Schweiz
• Bundesgesetze und Verordnungen
• Rote Listen (Pflanzen und Tiere)
• Artenförderungsprogramme z.B. Tagfalter, Amphibien
• Inventare der Landschaften
• Waldprogramm Schweiz
• Biodiversitäts-Monitoring Schweiz
http://www.biodiversitymonitoring.ch
Schutzgebiete von nationaler Bedeutung
http://www.biodiversity.ch
Vernetzung ist wichtig!
Slide 14
Biodiversität
unnötiger Luxus?
Quelle: EHB; Maja Dal Cero_&_Martin_Vonlanthen
Was ist Biodiversität?
Biodiversität lässt sich mit „Vielfalt des Lebens“ oder „biologischer
Vielfalt“ übersetzen.
Darunter versteht man die Gesamtheit und Vielfalt sowie die
zeitliche Dynamik von lebenden Organismen, von Ökosystemen
und der in diesem System wirkenden Prozesse.
Biodiversität umfasst alle Arten von Lebewesen, auch den
Menschen.
Biodiversität kann auf unterschiedlichen Organisationsstufen
betrachtet werden:
• auf Stufe der Biome
• auf der Ebene der Art
• auf genetischer Ebene
Welchen Wert hat Biodiversität?
Wert
Ökosystemdienstleistungen:
Soviel aller
kostet
die globale Finanzkriese:
33
11 000 Milliarden $ / Jahr
Abfallentsorgung
Kann man Biodiversität ersetzen?
Das vom amerikanischen Milliardär Ed Bass finanzierte Projekt
„Biosphäre 2“ sollte den Beweis liefern, dass der Mensch in der
Lage ist, natürliche Ökosysteme zu imitieren (besser zu ersetzen).
Was leisten Ökosysteme?
Der Boden mit seinen zahlreichen
Bewohnern spielt eine zentrale Rolle bei
der:
• Mineralisation von totem Pflanzen- oder
Tiermaterial (durch Zersetzer)
• Bereitstellung von Nährstoffen
(Stickstoff, Phosphor, usw.) für
Pflanzen
• Stoffspeicherung (Kohlenstoff,
Stickstoff)
• Wasserspeicherung und Aufbereitung
Was leisten Ökosysteme?
Hochwasserschutz: das Beispiel Aare
www.aarewasser.ch
www.gymneufeld.ch/index.php?id=618
Was leisten Ökosysteme?
Bestäubung von Nutzpflanzen durch Insekten
Biodiversitätskonvention (CBD) 1992
• Wem gehören die biologischen Ressourcen?
• Grundlagen für eine Regelung für den Zugriff auf
biogenetische Ressourcen
• Vorschläge für ein gerechtes Teilen der Nutzen(Access and
Benefit Sharing)
• Fragen der Intellectuale Property rhights
• Fragen zum Schutz von traditionellem Wissen
Ausgangslage Natur als Apotheke
• Weltmarkt für Pharmazeutika, die von Pflanzen abstammen
oder aus Pflanzen gewonnen werden: 200 Milliarden US-Dollar
• 40% der weltweit verkauften Pharmazeutika sind pflanzlichen
Ursprungs
Chloramphenicol 1947 isoliert aus dem
endemischen Pilz Streptomyces venezuelae.
Gesammelt in Caracas (Venezuela) und
entwickelt bei Parke Davis (USA) gegen Typhus
und als «Breitspektrum-Antibiotiukum»
– ein Blockbuster (Gewinn: 1Milliarde USD/Jahr)
Ausgangslage Natur als Apotheke
• Kautschuk aus Hevea brasiliensis (seit
dem 19. Jahrhundert im Amazonasgebiet),
später in Südostasien. Höhepunkt der
Produktion im 2. Weltkrieg
• Chinin aus Cinchona ssp. stammt aus
Peru, Ecuador und Bolivien und wurde im
19. Jahrhundert in Indonesien angebaut –
Monopolstellung der Plantagen – Höhepunkt
des Bedarfs im 2. Weltkrieg
Ausgangslage Natur als Apotheke
Hoodia-Kaktus (daraus Substanz p57)
Hoodia goordonii ist eine Sukkulente aus
Namibia und Südafrika (Kalahari).
Die aus Hoodia isolierte Substanz p57
(ein Saponin) wurde von Phytopharm
patentiert und an Pfizer lizenziert, Hoodia
soll das Hungergefühl unterdrücken,
basierend auf ethnobotanischen Studien
bei den San Buschleuten.
Weltweiter illegaler Handel mit Hoodia
seit 2004
Traditionelle Heilmittel
In Afrika gibt es 1
traditionellen Heiler auf 100 bis
1000 Personen
1 nach westlichem Modell
ausgebildeten Arzt pro 10‘000
bis 100‘000 Einwohner
Shaman Pharamceuticals, Inc.
• Motivation: Ende der 80er Jahre sind über 120 Arzneimittel
aus ursprünglich pflanzlichen Leitsubstanzen auf dem Markt:
75% davon stammen aus der traditionellen Medizin
• Strategie: Ethnobotanischer Ansatz der Wirkstofffindung durch
das Wissen indigener Völker in den tropischen Regenwäldern
• Umsetzung: Ethisch korrekte Zusammenarbeit, gegenseitiges
Vertrauen und gegenseitiger Profit
Shaman Pharamceuticals, Inc.
• Entwicklung
• 1989 Firmengründung
• 1991 Provir, Virend in klinischer Phase
• 1994 Eli Lilly keine Vertragsverlängerung, Screening nach
Antimykotika eingestellt, Fokus auf Diabetes
• 1995 Ono zeigt Interesse
• 1996 Lipha Lyonnaise Industrielle Pharamceutique
• 1998 «Provir or bust»
• Rückzug von Pharma-Riesen aus Geschäften
Biodiversität: Zustand in der Schweiz
Umwelt Schweiz 2007; Bundesamt für Landschaft, Bundesamt für
Statistik
Kapitel 12. Landschaft und Biodiversität
Infolge Zersiedelung und intensiver Bodennutzung werden Ökosysteme
und Landschaften zerschnitten. Dies führt zu einer Banalisierung des
Landschaftsbildes.
Mit rund 50 000 Pflanzen- und Tierarten weist die Schweiz eine grosse
biologische Vielfalt auf.
Der Rückgang der Artenvielfalt hält an. Zudem sind 30 bis 50% der
einheimischen Tier- und Pflanzenarten mehr oder weniger akut gefährdet.
Das Problem der mit oder ohne Absicht eingeführten exotischen
Organismen könnte sich verschärfen und die Biodiversität negativ
beeinflussen.
Biodiversität: Zustand in der Schweiz
Das Diegtertal (BL) 1955 und 1995
Biodiversitäts Hotspots
Hochmoor
Magerwiese
Brachland
Auenwald
Stadt
Ursachen für die Verluste
• Veränderte landwirtschaftliche Nutzung
• Zerstückelung der Lebensräume
• Überbauung und Zersiedlung der Landschaft
• Tourismus und Freizeitaktivitäten
• Überstrapazierte Gewässer
• Intensive Waldnutzung
• Überdüngung der Ökosysteme
• Klimaerwärmung
• Invasive Arten (Neobiota)
Schutzmassnahmen in der Schweiz
• Bundesgesetze und Verordnungen
• Rote Listen (Pflanzen und Tiere)
• Artenförderungsprogramme z.B. Tagfalter, Amphibien
• Inventare der Landschaften
• Waldprogramm Schweiz
• Biodiversitäts-Monitoring Schweiz
http://www.biodiversitymonitoring.ch
Schutzgebiete von nationaler Bedeutung
http://www.biodiversity.ch
Vernetzung ist wichtig!
Slide 15
Biodiversität
unnötiger Luxus?
Quelle: EHB; Maja Dal Cero_&_Martin_Vonlanthen
Was ist Biodiversität?
Biodiversität lässt sich mit „Vielfalt des Lebens“ oder „biologischer
Vielfalt“ übersetzen.
Darunter versteht man die Gesamtheit und Vielfalt sowie die
zeitliche Dynamik von lebenden Organismen, von Ökosystemen
und der in diesem System wirkenden Prozesse.
Biodiversität umfasst alle Arten von Lebewesen, auch den
Menschen.
Biodiversität kann auf unterschiedlichen Organisationsstufen
betrachtet werden:
• auf Stufe der Biome
• auf der Ebene der Art
• auf genetischer Ebene
Welchen Wert hat Biodiversität?
Wert
Ökosystemdienstleistungen:
Soviel aller
kostet
die globale Finanzkriese:
33
11 000 Milliarden $ / Jahr
Abfallentsorgung
Kann man Biodiversität ersetzen?
Das vom amerikanischen Milliardär Ed Bass finanzierte Projekt
„Biosphäre 2“ sollte den Beweis liefern, dass der Mensch in der
Lage ist, natürliche Ökosysteme zu imitieren (besser zu ersetzen).
Was leisten Ökosysteme?
Der Boden mit seinen zahlreichen
Bewohnern spielt eine zentrale Rolle bei
der:
• Mineralisation von totem Pflanzen- oder
Tiermaterial (durch Zersetzer)
• Bereitstellung von Nährstoffen
(Stickstoff, Phosphor, usw.) für
Pflanzen
• Stoffspeicherung (Kohlenstoff,
Stickstoff)
• Wasserspeicherung und Aufbereitung
Was leisten Ökosysteme?
Hochwasserschutz: das Beispiel Aare
www.aarewasser.ch
www.gymneufeld.ch/index.php?id=618
Was leisten Ökosysteme?
Bestäubung von Nutzpflanzen durch Insekten
Biodiversitätskonvention (CBD) 1992
• Wem gehören die biologischen Ressourcen?
• Grundlagen für eine Regelung für den Zugriff auf
biogenetische Ressourcen
• Vorschläge für ein gerechtes Teilen der Nutzen(Access and
Benefit Sharing)
• Fragen der Intellectuale Property rhights
• Fragen zum Schutz von traditionellem Wissen
Ausgangslage Natur als Apotheke
• Weltmarkt für Pharmazeutika, die von Pflanzen abstammen
oder aus Pflanzen gewonnen werden: 200 Milliarden US-Dollar
• 40% der weltweit verkauften Pharmazeutika sind pflanzlichen
Ursprungs
Chloramphenicol 1947 isoliert aus dem
endemischen Pilz Streptomyces venezuelae.
Gesammelt in Caracas (Venezuela) und
entwickelt bei Parke Davis (USA) gegen Typhus
und als «Breitspektrum-Antibiotiukum»
– ein Blockbuster (Gewinn: 1Milliarde USD/Jahr)
Ausgangslage Natur als Apotheke
• Kautschuk aus Hevea brasiliensis (seit
dem 19. Jahrhundert im Amazonasgebiet),
später in Südostasien. Höhepunkt der
Produktion im 2. Weltkrieg
• Chinin aus Cinchona ssp. stammt aus
Peru, Ecuador und Bolivien und wurde im
19. Jahrhundert in Indonesien angebaut –
Monopolstellung der Plantagen – Höhepunkt
des Bedarfs im 2. Weltkrieg
Ausgangslage Natur als Apotheke
Hoodia-Kaktus (daraus Substanz p57)
Hoodia goordonii ist eine Sukkulente aus
Namibia und Südafrika (Kalahari).
Die aus Hoodia isolierte Substanz p57
(ein Saponin) wurde von Phytopharm
patentiert und an Pfizer lizenziert, Hoodia
soll das Hungergefühl unterdrücken,
basierend auf ethnobotanischen Studien
bei den San Buschleuten.
Weltweiter illegaler Handel mit Hoodia
seit 2004
Traditionelle Heilmittel
In Afrika gibt es 1
traditionellen Heiler auf 100 bis
1000 Personen
1 nach westlichem Modell
ausgebildeten Arzt pro 10‘000
bis 100‘000 Einwohner
Shaman Pharamceuticals, Inc.
• Motivation: Ende der 80er Jahre sind über 120 Arzneimittel
aus ursprünglich pflanzlichen Leitsubstanzen auf dem Markt:
75% davon stammen aus der traditionellen Medizin
• Strategie: Ethnobotanischer Ansatz der Wirkstofffindung durch
das Wissen indigener Völker in den tropischen Regenwäldern
• Umsetzung: Ethisch korrekte Zusammenarbeit, gegenseitiges
Vertrauen und gegenseitiger Profit
Shaman Pharamceuticals, Inc.
• Entwicklung
• 1989 Firmengründung
• 1991 Provir, Virend in klinischer Phase
• 1994 Eli Lilly keine Vertragsverlängerung, Screening nach
Antimykotika eingestellt, Fokus auf Diabetes
• 1995 Ono zeigt Interesse
• 1996 Lipha Lyonnaise Industrielle Pharamceutique
• 1998 «Provir or bust»
• Rückzug von Pharma-Riesen aus Geschäften
Biodiversität: Zustand in der Schweiz
Umwelt Schweiz 2007; Bundesamt für Landschaft, Bundesamt für
Statistik
Kapitel 12. Landschaft und Biodiversität
Infolge Zersiedelung und intensiver Bodennutzung werden Ökosysteme
und Landschaften zerschnitten. Dies führt zu einer Banalisierung des
Landschaftsbildes.
Mit rund 50 000 Pflanzen- und Tierarten weist die Schweiz eine grosse
biologische Vielfalt auf.
Der Rückgang der Artenvielfalt hält an. Zudem sind 30 bis 50% der
einheimischen Tier- und Pflanzenarten mehr oder weniger akut gefährdet.
Das Problem der mit oder ohne Absicht eingeführten exotischen
Organismen könnte sich verschärfen und die Biodiversität negativ
beeinflussen.
Biodiversität: Zustand in der Schweiz
Das Diegtertal (BL) 1955 und 1995
Biodiversitäts Hotspots
Hochmoor
Magerwiese
Brachland
Auenwald
Stadt
Ursachen für die Verluste
• Veränderte landwirtschaftliche Nutzung
• Zerstückelung der Lebensräume
• Überbauung und Zersiedlung der Landschaft
• Tourismus und Freizeitaktivitäten
• Überstrapazierte Gewässer
• Intensive Waldnutzung
• Überdüngung der Ökosysteme
• Klimaerwärmung
• Invasive Arten (Neobiota)
Schutzmassnahmen in der Schweiz
• Bundesgesetze und Verordnungen
• Rote Listen (Pflanzen und Tiere)
• Artenförderungsprogramme z.B. Tagfalter, Amphibien
• Inventare der Landschaften
• Waldprogramm Schweiz
• Biodiversitäts-Monitoring Schweiz
http://www.biodiversitymonitoring.ch
Schutzgebiete von nationaler Bedeutung
http://www.biodiversity.ch
Vernetzung ist wichtig!
Slide 16
Biodiversität
unnötiger Luxus?
Quelle: EHB; Maja Dal Cero_&_Martin_Vonlanthen
Was ist Biodiversität?
Biodiversität lässt sich mit „Vielfalt des Lebens“ oder „biologischer
Vielfalt“ übersetzen.
Darunter versteht man die Gesamtheit und Vielfalt sowie die
zeitliche Dynamik von lebenden Organismen, von Ökosystemen
und der in diesem System wirkenden Prozesse.
Biodiversität umfasst alle Arten von Lebewesen, auch den
Menschen.
Biodiversität kann auf unterschiedlichen Organisationsstufen
betrachtet werden:
• auf Stufe der Biome
• auf der Ebene der Art
• auf genetischer Ebene
Welchen Wert hat Biodiversität?
Wert
Ökosystemdienstleistungen:
Soviel aller
kostet
die globale Finanzkriese:
33
11 000 Milliarden $ / Jahr
Abfallentsorgung
Kann man Biodiversität ersetzen?
Das vom amerikanischen Milliardär Ed Bass finanzierte Projekt
„Biosphäre 2“ sollte den Beweis liefern, dass der Mensch in der
Lage ist, natürliche Ökosysteme zu imitieren (besser zu ersetzen).
Was leisten Ökosysteme?
Der Boden mit seinen zahlreichen
Bewohnern spielt eine zentrale Rolle bei
der:
• Mineralisation von totem Pflanzen- oder
Tiermaterial (durch Zersetzer)
• Bereitstellung von Nährstoffen
(Stickstoff, Phosphor, usw.) für
Pflanzen
• Stoffspeicherung (Kohlenstoff,
Stickstoff)
• Wasserspeicherung und Aufbereitung
Was leisten Ökosysteme?
Hochwasserschutz: das Beispiel Aare
www.aarewasser.ch
www.gymneufeld.ch/index.php?id=618
Was leisten Ökosysteme?
Bestäubung von Nutzpflanzen durch Insekten
Biodiversitätskonvention (CBD) 1992
• Wem gehören die biologischen Ressourcen?
• Grundlagen für eine Regelung für den Zugriff auf
biogenetische Ressourcen
• Vorschläge für ein gerechtes Teilen der Nutzen(Access and
Benefit Sharing)
• Fragen der Intellectuale Property rhights
• Fragen zum Schutz von traditionellem Wissen
Ausgangslage Natur als Apotheke
• Weltmarkt für Pharmazeutika, die von Pflanzen abstammen
oder aus Pflanzen gewonnen werden: 200 Milliarden US-Dollar
• 40% der weltweit verkauften Pharmazeutika sind pflanzlichen
Ursprungs
Chloramphenicol 1947 isoliert aus dem
endemischen Pilz Streptomyces venezuelae.
Gesammelt in Caracas (Venezuela) und
entwickelt bei Parke Davis (USA) gegen Typhus
und als «Breitspektrum-Antibiotiukum»
– ein Blockbuster (Gewinn: 1Milliarde USD/Jahr)
Ausgangslage Natur als Apotheke
• Kautschuk aus Hevea brasiliensis (seit
dem 19. Jahrhundert im Amazonasgebiet),
später in Südostasien. Höhepunkt der
Produktion im 2. Weltkrieg
• Chinin aus Cinchona ssp. stammt aus
Peru, Ecuador und Bolivien und wurde im
19. Jahrhundert in Indonesien angebaut –
Monopolstellung der Plantagen – Höhepunkt
des Bedarfs im 2. Weltkrieg
Ausgangslage Natur als Apotheke
Hoodia-Kaktus (daraus Substanz p57)
Hoodia goordonii ist eine Sukkulente aus
Namibia und Südafrika (Kalahari).
Die aus Hoodia isolierte Substanz p57
(ein Saponin) wurde von Phytopharm
patentiert und an Pfizer lizenziert, Hoodia
soll das Hungergefühl unterdrücken,
basierend auf ethnobotanischen Studien
bei den San Buschleuten.
Weltweiter illegaler Handel mit Hoodia
seit 2004
Traditionelle Heilmittel
In Afrika gibt es 1
traditionellen Heiler auf 100 bis
1000 Personen
1 nach westlichem Modell
ausgebildeten Arzt pro 10‘000
bis 100‘000 Einwohner
Shaman Pharamceuticals, Inc.
• Motivation: Ende der 80er Jahre sind über 120 Arzneimittel
aus ursprünglich pflanzlichen Leitsubstanzen auf dem Markt:
75% davon stammen aus der traditionellen Medizin
• Strategie: Ethnobotanischer Ansatz der Wirkstofffindung durch
das Wissen indigener Völker in den tropischen Regenwäldern
• Umsetzung: Ethisch korrekte Zusammenarbeit, gegenseitiges
Vertrauen und gegenseitiger Profit
Shaman Pharamceuticals, Inc.
• Entwicklung
• 1989 Firmengründung
• 1991 Provir, Virend in klinischer Phase
• 1994 Eli Lilly keine Vertragsverlängerung, Screening nach
Antimykotika eingestellt, Fokus auf Diabetes
• 1995 Ono zeigt Interesse
• 1996 Lipha Lyonnaise Industrielle Pharamceutique
• 1998 «Provir or bust»
• Rückzug von Pharma-Riesen aus Geschäften
Biodiversität: Zustand in der Schweiz
Umwelt Schweiz 2007; Bundesamt für Landschaft, Bundesamt für
Statistik
Kapitel 12. Landschaft und Biodiversität
Infolge Zersiedelung und intensiver Bodennutzung werden Ökosysteme
und Landschaften zerschnitten. Dies führt zu einer Banalisierung des
Landschaftsbildes.
Mit rund 50 000 Pflanzen- und Tierarten weist die Schweiz eine grosse
biologische Vielfalt auf.
Der Rückgang der Artenvielfalt hält an. Zudem sind 30 bis 50% der
einheimischen Tier- und Pflanzenarten mehr oder weniger akut gefährdet.
Das Problem der mit oder ohne Absicht eingeführten exotischen
Organismen könnte sich verschärfen und die Biodiversität negativ
beeinflussen.
Biodiversität: Zustand in der Schweiz
Das Diegtertal (BL) 1955 und 1995
Biodiversitäts Hotspots
Hochmoor
Magerwiese
Brachland
Auenwald
Stadt
Ursachen für die Verluste
• Veränderte landwirtschaftliche Nutzung
• Zerstückelung der Lebensräume
• Überbauung und Zersiedlung der Landschaft
• Tourismus und Freizeitaktivitäten
• Überstrapazierte Gewässer
• Intensive Waldnutzung
• Überdüngung der Ökosysteme
• Klimaerwärmung
• Invasive Arten (Neobiota)
Schutzmassnahmen in der Schweiz
• Bundesgesetze und Verordnungen
• Rote Listen (Pflanzen und Tiere)
• Artenförderungsprogramme z.B. Tagfalter, Amphibien
• Inventare der Landschaften
• Waldprogramm Schweiz
• Biodiversitäts-Monitoring Schweiz
http://www.biodiversitymonitoring.ch
Schutzgebiete von nationaler Bedeutung
http://www.biodiversity.ch
Vernetzung ist wichtig!
Slide 17
Biodiversität
unnötiger Luxus?
Quelle: EHB; Maja Dal Cero_&_Martin_Vonlanthen
Was ist Biodiversität?
Biodiversität lässt sich mit „Vielfalt des Lebens“ oder „biologischer
Vielfalt“ übersetzen.
Darunter versteht man die Gesamtheit und Vielfalt sowie die
zeitliche Dynamik von lebenden Organismen, von Ökosystemen
und der in diesem System wirkenden Prozesse.
Biodiversität umfasst alle Arten von Lebewesen, auch den
Menschen.
Biodiversität kann auf unterschiedlichen Organisationsstufen
betrachtet werden:
• auf Stufe der Biome
• auf der Ebene der Art
• auf genetischer Ebene
Welchen Wert hat Biodiversität?
Wert
Ökosystemdienstleistungen:
Soviel aller
kostet
die globale Finanzkriese:
33
11 000 Milliarden $ / Jahr
Abfallentsorgung
Kann man Biodiversität ersetzen?
Das vom amerikanischen Milliardär Ed Bass finanzierte Projekt
„Biosphäre 2“ sollte den Beweis liefern, dass der Mensch in der
Lage ist, natürliche Ökosysteme zu imitieren (besser zu ersetzen).
Was leisten Ökosysteme?
Der Boden mit seinen zahlreichen
Bewohnern spielt eine zentrale Rolle bei
der:
• Mineralisation von totem Pflanzen- oder
Tiermaterial (durch Zersetzer)
• Bereitstellung von Nährstoffen
(Stickstoff, Phosphor, usw.) für
Pflanzen
• Stoffspeicherung (Kohlenstoff,
Stickstoff)
• Wasserspeicherung und Aufbereitung
Was leisten Ökosysteme?
Hochwasserschutz: das Beispiel Aare
www.aarewasser.ch
www.gymneufeld.ch/index.php?id=618
Was leisten Ökosysteme?
Bestäubung von Nutzpflanzen durch Insekten
Biodiversitätskonvention (CBD) 1992
• Wem gehören die biologischen Ressourcen?
• Grundlagen für eine Regelung für den Zugriff auf
biogenetische Ressourcen
• Vorschläge für ein gerechtes Teilen der Nutzen(Access and
Benefit Sharing)
• Fragen der Intellectuale Property rhights
• Fragen zum Schutz von traditionellem Wissen
Ausgangslage Natur als Apotheke
• Weltmarkt für Pharmazeutika, die von Pflanzen abstammen
oder aus Pflanzen gewonnen werden: 200 Milliarden US-Dollar
• 40% der weltweit verkauften Pharmazeutika sind pflanzlichen
Ursprungs
Chloramphenicol 1947 isoliert aus dem
endemischen Pilz Streptomyces venezuelae.
Gesammelt in Caracas (Venezuela) und
entwickelt bei Parke Davis (USA) gegen Typhus
und als «Breitspektrum-Antibiotiukum»
– ein Blockbuster (Gewinn: 1Milliarde USD/Jahr)
Ausgangslage Natur als Apotheke
• Kautschuk aus Hevea brasiliensis (seit
dem 19. Jahrhundert im Amazonasgebiet),
später in Südostasien. Höhepunkt der
Produktion im 2. Weltkrieg
• Chinin aus Cinchona ssp. stammt aus
Peru, Ecuador und Bolivien und wurde im
19. Jahrhundert in Indonesien angebaut –
Monopolstellung der Plantagen – Höhepunkt
des Bedarfs im 2. Weltkrieg
Ausgangslage Natur als Apotheke
Hoodia-Kaktus (daraus Substanz p57)
Hoodia goordonii ist eine Sukkulente aus
Namibia und Südafrika (Kalahari).
Die aus Hoodia isolierte Substanz p57
(ein Saponin) wurde von Phytopharm
patentiert und an Pfizer lizenziert, Hoodia
soll das Hungergefühl unterdrücken,
basierend auf ethnobotanischen Studien
bei den San Buschleuten.
Weltweiter illegaler Handel mit Hoodia
seit 2004
Traditionelle Heilmittel
In Afrika gibt es 1
traditionellen Heiler auf 100 bis
1000 Personen
1 nach westlichem Modell
ausgebildeten Arzt pro 10‘000
bis 100‘000 Einwohner
Shaman Pharamceuticals, Inc.
• Motivation: Ende der 80er Jahre sind über 120 Arzneimittel
aus ursprünglich pflanzlichen Leitsubstanzen auf dem Markt:
75% davon stammen aus der traditionellen Medizin
• Strategie: Ethnobotanischer Ansatz der Wirkstofffindung durch
das Wissen indigener Völker in den tropischen Regenwäldern
• Umsetzung: Ethisch korrekte Zusammenarbeit, gegenseitiges
Vertrauen und gegenseitiger Profit
Shaman Pharamceuticals, Inc.
• Entwicklung
• 1989 Firmengründung
• 1991 Provir, Virend in klinischer Phase
• 1994 Eli Lilly keine Vertragsverlängerung, Screening nach
Antimykotika eingestellt, Fokus auf Diabetes
• 1995 Ono zeigt Interesse
• 1996 Lipha Lyonnaise Industrielle Pharamceutique
• 1998 «Provir or bust»
• Rückzug von Pharma-Riesen aus Geschäften
Biodiversität: Zustand in der Schweiz
Umwelt Schweiz 2007; Bundesamt für Landschaft, Bundesamt für
Statistik
Kapitel 12. Landschaft und Biodiversität
Infolge Zersiedelung und intensiver Bodennutzung werden Ökosysteme
und Landschaften zerschnitten. Dies führt zu einer Banalisierung des
Landschaftsbildes.
Mit rund 50 000 Pflanzen- und Tierarten weist die Schweiz eine grosse
biologische Vielfalt auf.
Der Rückgang der Artenvielfalt hält an. Zudem sind 30 bis 50% der
einheimischen Tier- und Pflanzenarten mehr oder weniger akut gefährdet.
Das Problem der mit oder ohne Absicht eingeführten exotischen
Organismen könnte sich verschärfen und die Biodiversität negativ
beeinflussen.
Biodiversität: Zustand in der Schweiz
Das Diegtertal (BL) 1955 und 1995
Biodiversitäts Hotspots
Hochmoor
Magerwiese
Brachland
Auenwald
Stadt
Ursachen für die Verluste
• Veränderte landwirtschaftliche Nutzung
• Zerstückelung der Lebensräume
• Überbauung und Zersiedlung der Landschaft
• Tourismus und Freizeitaktivitäten
• Überstrapazierte Gewässer
• Intensive Waldnutzung
• Überdüngung der Ökosysteme
• Klimaerwärmung
• Invasive Arten (Neobiota)
Schutzmassnahmen in der Schweiz
• Bundesgesetze und Verordnungen
• Rote Listen (Pflanzen und Tiere)
• Artenförderungsprogramme z.B. Tagfalter, Amphibien
• Inventare der Landschaften
• Waldprogramm Schweiz
• Biodiversitäts-Monitoring Schweiz
http://www.biodiversitymonitoring.ch
Schutzgebiete von nationaler Bedeutung
http://www.biodiversity.ch
Vernetzung ist wichtig!
Slide 18
Biodiversität
unnötiger Luxus?
Quelle: EHB; Maja Dal Cero_&_Martin_Vonlanthen
Was ist Biodiversität?
Biodiversität lässt sich mit „Vielfalt des Lebens“ oder „biologischer
Vielfalt“ übersetzen.
Darunter versteht man die Gesamtheit und Vielfalt sowie die
zeitliche Dynamik von lebenden Organismen, von Ökosystemen
und der in diesem System wirkenden Prozesse.
Biodiversität umfasst alle Arten von Lebewesen, auch den
Menschen.
Biodiversität kann auf unterschiedlichen Organisationsstufen
betrachtet werden:
• auf Stufe der Biome
• auf der Ebene der Art
• auf genetischer Ebene
Welchen Wert hat Biodiversität?
Wert
Ökosystemdienstleistungen:
Soviel aller
kostet
die globale Finanzkriese:
33
11 000 Milliarden $ / Jahr
Abfallentsorgung
Kann man Biodiversität ersetzen?
Das vom amerikanischen Milliardär Ed Bass finanzierte Projekt
„Biosphäre 2“ sollte den Beweis liefern, dass der Mensch in der
Lage ist, natürliche Ökosysteme zu imitieren (besser zu ersetzen).
Was leisten Ökosysteme?
Der Boden mit seinen zahlreichen
Bewohnern spielt eine zentrale Rolle bei
der:
• Mineralisation von totem Pflanzen- oder
Tiermaterial (durch Zersetzer)
• Bereitstellung von Nährstoffen
(Stickstoff, Phosphor, usw.) für
Pflanzen
• Stoffspeicherung (Kohlenstoff,
Stickstoff)
• Wasserspeicherung und Aufbereitung
Was leisten Ökosysteme?
Hochwasserschutz: das Beispiel Aare
www.aarewasser.ch
www.gymneufeld.ch/index.php?id=618
Was leisten Ökosysteme?
Bestäubung von Nutzpflanzen durch Insekten
Biodiversitätskonvention (CBD) 1992
• Wem gehören die biologischen Ressourcen?
• Grundlagen für eine Regelung für den Zugriff auf
biogenetische Ressourcen
• Vorschläge für ein gerechtes Teilen der Nutzen(Access and
Benefit Sharing)
• Fragen der Intellectuale Property rhights
• Fragen zum Schutz von traditionellem Wissen
Ausgangslage Natur als Apotheke
• Weltmarkt für Pharmazeutika, die von Pflanzen abstammen
oder aus Pflanzen gewonnen werden: 200 Milliarden US-Dollar
• 40% der weltweit verkauften Pharmazeutika sind pflanzlichen
Ursprungs
Chloramphenicol 1947 isoliert aus dem
endemischen Pilz Streptomyces venezuelae.
Gesammelt in Caracas (Venezuela) und
entwickelt bei Parke Davis (USA) gegen Typhus
und als «Breitspektrum-Antibiotiukum»
– ein Blockbuster (Gewinn: 1Milliarde USD/Jahr)
Ausgangslage Natur als Apotheke
• Kautschuk aus Hevea brasiliensis (seit
dem 19. Jahrhundert im Amazonasgebiet),
später in Südostasien. Höhepunkt der
Produktion im 2. Weltkrieg
• Chinin aus Cinchona ssp. stammt aus
Peru, Ecuador und Bolivien und wurde im
19. Jahrhundert in Indonesien angebaut –
Monopolstellung der Plantagen – Höhepunkt
des Bedarfs im 2. Weltkrieg
Ausgangslage Natur als Apotheke
Hoodia-Kaktus (daraus Substanz p57)
Hoodia goordonii ist eine Sukkulente aus
Namibia und Südafrika (Kalahari).
Die aus Hoodia isolierte Substanz p57
(ein Saponin) wurde von Phytopharm
patentiert und an Pfizer lizenziert, Hoodia
soll das Hungergefühl unterdrücken,
basierend auf ethnobotanischen Studien
bei den San Buschleuten.
Weltweiter illegaler Handel mit Hoodia
seit 2004
Traditionelle Heilmittel
In Afrika gibt es 1
traditionellen Heiler auf 100 bis
1000 Personen
1 nach westlichem Modell
ausgebildeten Arzt pro 10‘000
bis 100‘000 Einwohner
Shaman Pharamceuticals, Inc.
• Motivation: Ende der 80er Jahre sind über 120 Arzneimittel
aus ursprünglich pflanzlichen Leitsubstanzen auf dem Markt:
75% davon stammen aus der traditionellen Medizin
• Strategie: Ethnobotanischer Ansatz der Wirkstofffindung durch
das Wissen indigener Völker in den tropischen Regenwäldern
• Umsetzung: Ethisch korrekte Zusammenarbeit, gegenseitiges
Vertrauen und gegenseitiger Profit
Shaman Pharamceuticals, Inc.
• Entwicklung
• 1989 Firmengründung
• 1991 Provir, Virend in klinischer Phase
• 1994 Eli Lilly keine Vertragsverlängerung, Screening nach
Antimykotika eingestellt, Fokus auf Diabetes
• 1995 Ono zeigt Interesse
• 1996 Lipha Lyonnaise Industrielle Pharamceutique
• 1998 «Provir or bust»
• Rückzug von Pharma-Riesen aus Geschäften
Biodiversität: Zustand in der Schweiz
Umwelt Schweiz 2007; Bundesamt für Landschaft, Bundesamt für
Statistik
Kapitel 12. Landschaft und Biodiversität
Infolge Zersiedelung und intensiver Bodennutzung werden Ökosysteme
und Landschaften zerschnitten. Dies führt zu einer Banalisierung des
Landschaftsbildes.
Mit rund 50 000 Pflanzen- und Tierarten weist die Schweiz eine grosse
biologische Vielfalt auf.
Der Rückgang der Artenvielfalt hält an. Zudem sind 30 bis 50% der
einheimischen Tier- und Pflanzenarten mehr oder weniger akut gefährdet.
Das Problem der mit oder ohne Absicht eingeführten exotischen
Organismen könnte sich verschärfen und die Biodiversität negativ
beeinflussen.
Biodiversität: Zustand in der Schweiz
Das Diegtertal (BL) 1955 und 1995
Biodiversitäts Hotspots
Hochmoor
Magerwiese
Brachland
Auenwald
Stadt
Ursachen für die Verluste
• Veränderte landwirtschaftliche Nutzung
• Zerstückelung der Lebensräume
• Überbauung und Zersiedlung der Landschaft
• Tourismus und Freizeitaktivitäten
• Überstrapazierte Gewässer
• Intensive Waldnutzung
• Überdüngung der Ökosysteme
• Klimaerwärmung
• Invasive Arten (Neobiota)
Schutzmassnahmen in der Schweiz
• Bundesgesetze und Verordnungen
• Rote Listen (Pflanzen und Tiere)
• Artenförderungsprogramme z.B. Tagfalter, Amphibien
• Inventare der Landschaften
• Waldprogramm Schweiz
• Biodiversitäts-Monitoring Schweiz
http://www.biodiversitymonitoring.ch
Schutzgebiete von nationaler Bedeutung
http://www.biodiversity.ch
Vernetzung ist wichtig!
Slide 19
Biodiversität
unnötiger Luxus?
Quelle: EHB; Maja Dal Cero_&_Martin_Vonlanthen
Was ist Biodiversität?
Biodiversität lässt sich mit „Vielfalt des Lebens“ oder „biologischer
Vielfalt“ übersetzen.
Darunter versteht man die Gesamtheit und Vielfalt sowie die
zeitliche Dynamik von lebenden Organismen, von Ökosystemen
und der in diesem System wirkenden Prozesse.
Biodiversität umfasst alle Arten von Lebewesen, auch den
Menschen.
Biodiversität kann auf unterschiedlichen Organisationsstufen
betrachtet werden:
• auf Stufe der Biome
• auf der Ebene der Art
• auf genetischer Ebene
Welchen Wert hat Biodiversität?
Wert
Ökosystemdienstleistungen:
Soviel aller
kostet
die globale Finanzkriese:
33
11 000 Milliarden $ / Jahr
Abfallentsorgung
Kann man Biodiversität ersetzen?
Das vom amerikanischen Milliardär Ed Bass finanzierte Projekt
„Biosphäre 2“ sollte den Beweis liefern, dass der Mensch in der
Lage ist, natürliche Ökosysteme zu imitieren (besser zu ersetzen).
Was leisten Ökosysteme?
Der Boden mit seinen zahlreichen
Bewohnern spielt eine zentrale Rolle bei
der:
• Mineralisation von totem Pflanzen- oder
Tiermaterial (durch Zersetzer)
• Bereitstellung von Nährstoffen
(Stickstoff, Phosphor, usw.) für
Pflanzen
• Stoffspeicherung (Kohlenstoff,
Stickstoff)
• Wasserspeicherung und Aufbereitung
Was leisten Ökosysteme?
Hochwasserschutz: das Beispiel Aare
www.aarewasser.ch
www.gymneufeld.ch/index.php?id=618
Was leisten Ökosysteme?
Bestäubung von Nutzpflanzen durch Insekten
Biodiversitätskonvention (CBD) 1992
• Wem gehören die biologischen Ressourcen?
• Grundlagen für eine Regelung für den Zugriff auf
biogenetische Ressourcen
• Vorschläge für ein gerechtes Teilen der Nutzen(Access and
Benefit Sharing)
• Fragen der Intellectuale Property rhights
• Fragen zum Schutz von traditionellem Wissen
Ausgangslage Natur als Apotheke
• Weltmarkt für Pharmazeutika, die von Pflanzen abstammen
oder aus Pflanzen gewonnen werden: 200 Milliarden US-Dollar
• 40% der weltweit verkauften Pharmazeutika sind pflanzlichen
Ursprungs
Chloramphenicol 1947 isoliert aus dem
endemischen Pilz Streptomyces venezuelae.
Gesammelt in Caracas (Venezuela) und
entwickelt bei Parke Davis (USA) gegen Typhus
und als «Breitspektrum-Antibiotiukum»
– ein Blockbuster (Gewinn: 1Milliarde USD/Jahr)
Ausgangslage Natur als Apotheke
• Kautschuk aus Hevea brasiliensis (seit
dem 19. Jahrhundert im Amazonasgebiet),
später in Südostasien. Höhepunkt der
Produktion im 2. Weltkrieg
• Chinin aus Cinchona ssp. stammt aus
Peru, Ecuador und Bolivien und wurde im
19. Jahrhundert in Indonesien angebaut –
Monopolstellung der Plantagen – Höhepunkt
des Bedarfs im 2. Weltkrieg
Ausgangslage Natur als Apotheke
Hoodia-Kaktus (daraus Substanz p57)
Hoodia goordonii ist eine Sukkulente aus
Namibia und Südafrika (Kalahari).
Die aus Hoodia isolierte Substanz p57
(ein Saponin) wurde von Phytopharm
patentiert und an Pfizer lizenziert, Hoodia
soll das Hungergefühl unterdrücken,
basierend auf ethnobotanischen Studien
bei den San Buschleuten.
Weltweiter illegaler Handel mit Hoodia
seit 2004
Traditionelle Heilmittel
In Afrika gibt es 1
traditionellen Heiler auf 100 bis
1000 Personen
1 nach westlichem Modell
ausgebildeten Arzt pro 10‘000
bis 100‘000 Einwohner
Shaman Pharamceuticals, Inc.
• Motivation: Ende der 80er Jahre sind über 120 Arzneimittel
aus ursprünglich pflanzlichen Leitsubstanzen auf dem Markt:
75% davon stammen aus der traditionellen Medizin
• Strategie: Ethnobotanischer Ansatz der Wirkstofffindung durch
das Wissen indigener Völker in den tropischen Regenwäldern
• Umsetzung: Ethisch korrekte Zusammenarbeit, gegenseitiges
Vertrauen und gegenseitiger Profit
Shaman Pharamceuticals, Inc.
• Entwicklung
• 1989 Firmengründung
• 1991 Provir, Virend in klinischer Phase
• 1994 Eli Lilly keine Vertragsverlängerung, Screening nach
Antimykotika eingestellt, Fokus auf Diabetes
• 1995 Ono zeigt Interesse
• 1996 Lipha Lyonnaise Industrielle Pharamceutique
• 1998 «Provir or bust»
• Rückzug von Pharma-Riesen aus Geschäften
Biodiversität: Zustand in der Schweiz
Umwelt Schweiz 2007; Bundesamt für Landschaft, Bundesamt für
Statistik
Kapitel 12. Landschaft und Biodiversität
Infolge Zersiedelung und intensiver Bodennutzung werden Ökosysteme
und Landschaften zerschnitten. Dies führt zu einer Banalisierung des
Landschaftsbildes.
Mit rund 50 000 Pflanzen- und Tierarten weist die Schweiz eine grosse
biologische Vielfalt auf.
Der Rückgang der Artenvielfalt hält an. Zudem sind 30 bis 50% der
einheimischen Tier- und Pflanzenarten mehr oder weniger akut gefährdet.
Das Problem der mit oder ohne Absicht eingeführten exotischen
Organismen könnte sich verschärfen und die Biodiversität negativ
beeinflussen.
Biodiversität: Zustand in der Schweiz
Das Diegtertal (BL) 1955 und 1995
Biodiversitäts Hotspots
Hochmoor
Magerwiese
Brachland
Auenwald
Stadt
Ursachen für die Verluste
• Veränderte landwirtschaftliche Nutzung
• Zerstückelung der Lebensräume
• Überbauung und Zersiedlung der Landschaft
• Tourismus und Freizeitaktivitäten
• Überstrapazierte Gewässer
• Intensive Waldnutzung
• Überdüngung der Ökosysteme
• Klimaerwärmung
• Invasive Arten (Neobiota)
Schutzmassnahmen in der Schweiz
• Bundesgesetze und Verordnungen
• Rote Listen (Pflanzen und Tiere)
• Artenförderungsprogramme z.B. Tagfalter, Amphibien
• Inventare der Landschaften
• Waldprogramm Schweiz
• Biodiversitäts-Monitoring Schweiz
http://www.biodiversitymonitoring.ch
Schutzgebiete von nationaler Bedeutung
http://www.biodiversity.ch
Vernetzung ist wichtig!
Slide 20
Biodiversität
unnötiger Luxus?
Quelle: EHB; Maja Dal Cero_&_Martin_Vonlanthen
Was ist Biodiversität?
Biodiversität lässt sich mit „Vielfalt des Lebens“ oder „biologischer
Vielfalt“ übersetzen.
Darunter versteht man die Gesamtheit und Vielfalt sowie die
zeitliche Dynamik von lebenden Organismen, von Ökosystemen
und der in diesem System wirkenden Prozesse.
Biodiversität umfasst alle Arten von Lebewesen, auch den
Menschen.
Biodiversität kann auf unterschiedlichen Organisationsstufen
betrachtet werden:
• auf Stufe der Biome
• auf der Ebene der Art
• auf genetischer Ebene
Welchen Wert hat Biodiversität?
Wert
Ökosystemdienstleistungen:
Soviel aller
kostet
die globale Finanzkriese:
33
11 000 Milliarden $ / Jahr
Abfallentsorgung
Kann man Biodiversität ersetzen?
Das vom amerikanischen Milliardär Ed Bass finanzierte Projekt
„Biosphäre 2“ sollte den Beweis liefern, dass der Mensch in der
Lage ist, natürliche Ökosysteme zu imitieren (besser zu ersetzen).
Was leisten Ökosysteme?
Der Boden mit seinen zahlreichen
Bewohnern spielt eine zentrale Rolle bei
der:
• Mineralisation von totem Pflanzen- oder
Tiermaterial (durch Zersetzer)
• Bereitstellung von Nährstoffen
(Stickstoff, Phosphor, usw.) für
Pflanzen
• Stoffspeicherung (Kohlenstoff,
Stickstoff)
• Wasserspeicherung und Aufbereitung
Was leisten Ökosysteme?
Hochwasserschutz: das Beispiel Aare
www.aarewasser.ch
www.gymneufeld.ch/index.php?id=618
Was leisten Ökosysteme?
Bestäubung von Nutzpflanzen durch Insekten
Biodiversitätskonvention (CBD) 1992
• Wem gehören die biologischen Ressourcen?
• Grundlagen für eine Regelung für den Zugriff auf
biogenetische Ressourcen
• Vorschläge für ein gerechtes Teilen der Nutzen(Access and
Benefit Sharing)
• Fragen der Intellectuale Property rhights
• Fragen zum Schutz von traditionellem Wissen
Ausgangslage Natur als Apotheke
• Weltmarkt für Pharmazeutika, die von Pflanzen abstammen
oder aus Pflanzen gewonnen werden: 200 Milliarden US-Dollar
• 40% der weltweit verkauften Pharmazeutika sind pflanzlichen
Ursprungs
Chloramphenicol 1947 isoliert aus dem
endemischen Pilz Streptomyces venezuelae.
Gesammelt in Caracas (Venezuela) und
entwickelt bei Parke Davis (USA) gegen Typhus
und als «Breitspektrum-Antibiotiukum»
– ein Blockbuster (Gewinn: 1Milliarde USD/Jahr)
Ausgangslage Natur als Apotheke
• Kautschuk aus Hevea brasiliensis (seit
dem 19. Jahrhundert im Amazonasgebiet),
später in Südostasien. Höhepunkt der
Produktion im 2. Weltkrieg
• Chinin aus Cinchona ssp. stammt aus
Peru, Ecuador und Bolivien und wurde im
19. Jahrhundert in Indonesien angebaut –
Monopolstellung der Plantagen – Höhepunkt
des Bedarfs im 2. Weltkrieg
Ausgangslage Natur als Apotheke
Hoodia-Kaktus (daraus Substanz p57)
Hoodia goordonii ist eine Sukkulente aus
Namibia und Südafrika (Kalahari).
Die aus Hoodia isolierte Substanz p57
(ein Saponin) wurde von Phytopharm
patentiert und an Pfizer lizenziert, Hoodia
soll das Hungergefühl unterdrücken,
basierend auf ethnobotanischen Studien
bei den San Buschleuten.
Weltweiter illegaler Handel mit Hoodia
seit 2004
Traditionelle Heilmittel
In Afrika gibt es 1
traditionellen Heiler auf 100 bis
1000 Personen
1 nach westlichem Modell
ausgebildeten Arzt pro 10‘000
bis 100‘000 Einwohner
Shaman Pharamceuticals, Inc.
• Motivation: Ende der 80er Jahre sind über 120 Arzneimittel
aus ursprünglich pflanzlichen Leitsubstanzen auf dem Markt:
75% davon stammen aus der traditionellen Medizin
• Strategie: Ethnobotanischer Ansatz der Wirkstofffindung durch
das Wissen indigener Völker in den tropischen Regenwäldern
• Umsetzung: Ethisch korrekte Zusammenarbeit, gegenseitiges
Vertrauen und gegenseitiger Profit
Shaman Pharamceuticals, Inc.
• Entwicklung
• 1989 Firmengründung
• 1991 Provir, Virend in klinischer Phase
• 1994 Eli Lilly keine Vertragsverlängerung, Screening nach
Antimykotika eingestellt, Fokus auf Diabetes
• 1995 Ono zeigt Interesse
• 1996 Lipha Lyonnaise Industrielle Pharamceutique
• 1998 «Provir or bust»
• Rückzug von Pharma-Riesen aus Geschäften
Biodiversität: Zustand in der Schweiz
Umwelt Schweiz 2007; Bundesamt für Landschaft, Bundesamt für
Statistik
Kapitel 12. Landschaft und Biodiversität
Infolge Zersiedelung und intensiver Bodennutzung werden Ökosysteme
und Landschaften zerschnitten. Dies führt zu einer Banalisierung des
Landschaftsbildes.
Mit rund 50 000 Pflanzen- und Tierarten weist die Schweiz eine grosse
biologische Vielfalt auf.
Der Rückgang der Artenvielfalt hält an. Zudem sind 30 bis 50% der
einheimischen Tier- und Pflanzenarten mehr oder weniger akut gefährdet.
Das Problem der mit oder ohne Absicht eingeführten exotischen
Organismen könnte sich verschärfen und die Biodiversität negativ
beeinflussen.
Biodiversität: Zustand in der Schweiz
Das Diegtertal (BL) 1955 und 1995
Biodiversitäts Hotspots
Hochmoor
Magerwiese
Brachland
Auenwald
Stadt
Ursachen für die Verluste
• Veränderte landwirtschaftliche Nutzung
• Zerstückelung der Lebensräume
• Überbauung und Zersiedlung der Landschaft
• Tourismus und Freizeitaktivitäten
• Überstrapazierte Gewässer
• Intensive Waldnutzung
• Überdüngung der Ökosysteme
• Klimaerwärmung
• Invasive Arten (Neobiota)
Schutzmassnahmen in der Schweiz
• Bundesgesetze und Verordnungen
• Rote Listen (Pflanzen und Tiere)
• Artenförderungsprogramme z.B. Tagfalter, Amphibien
• Inventare der Landschaften
• Waldprogramm Schweiz
• Biodiversitäts-Monitoring Schweiz
http://www.biodiversitymonitoring.ch
Schutzgebiete von nationaler Bedeutung
http://www.biodiversity.ch
Vernetzung ist wichtig!
Slide 21
Biodiversität
unnötiger Luxus?
Quelle: EHB; Maja Dal Cero_&_Martin_Vonlanthen
Was ist Biodiversität?
Biodiversität lässt sich mit „Vielfalt des Lebens“ oder „biologischer
Vielfalt“ übersetzen.
Darunter versteht man die Gesamtheit und Vielfalt sowie die
zeitliche Dynamik von lebenden Organismen, von Ökosystemen
und der in diesem System wirkenden Prozesse.
Biodiversität umfasst alle Arten von Lebewesen, auch den
Menschen.
Biodiversität kann auf unterschiedlichen Organisationsstufen
betrachtet werden:
• auf Stufe der Biome
• auf der Ebene der Art
• auf genetischer Ebene
Welchen Wert hat Biodiversität?
Wert
Ökosystemdienstleistungen:
Soviel aller
kostet
die globale Finanzkriese:
33
11 000 Milliarden $ / Jahr
Abfallentsorgung
Kann man Biodiversität ersetzen?
Das vom amerikanischen Milliardär Ed Bass finanzierte Projekt
„Biosphäre 2“ sollte den Beweis liefern, dass der Mensch in der
Lage ist, natürliche Ökosysteme zu imitieren (besser zu ersetzen).
Was leisten Ökosysteme?
Der Boden mit seinen zahlreichen
Bewohnern spielt eine zentrale Rolle bei
der:
• Mineralisation von totem Pflanzen- oder
Tiermaterial (durch Zersetzer)
• Bereitstellung von Nährstoffen
(Stickstoff, Phosphor, usw.) für
Pflanzen
• Stoffspeicherung (Kohlenstoff,
Stickstoff)
• Wasserspeicherung und Aufbereitung
Was leisten Ökosysteme?
Hochwasserschutz: das Beispiel Aare
www.aarewasser.ch
www.gymneufeld.ch/index.php?id=618
Was leisten Ökosysteme?
Bestäubung von Nutzpflanzen durch Insekten
Biodiversitätskonvention (CBD) 1992
• Wem gehören die biologischen Ressourcen?
• Grundlagen für eine Regelung für den Zugriff auf
biogenetische Ressourcen
• Vorschläge für ein gerechtes Teilen der Nutzen(Access and
Benefit Sharing)
• Fragen der Intellectuale Property rhights
• Fragen zum Schutz von traditionellem Wissen
Ausgangslage Natur als Apotheke
• Weltmarkt für Pharmazeutika, die von Pflanzen abstammen
oder aus Pflanzen gewonnen werden: 200 Milliarden US-Dollar
• 40% der weltweit verkauften Pharmazeutika sind pflanzlichen
Ursprungs
Chloramphenicol 1947 isoliert aus dem
endemischen Pilz Streptomyces venezuelae.
Gesammelt in Caracas (Venezuela) und
entwickelt bei Parke Davis (USA) gegen Typhus
und als «Breitspektrum-Antibiotiukum»
– ein Blockbuster (Gewinn: 1Milliarde USD/Jahr)
Ausgangslage Natur als Apotheke
• Kautschuk aus Hevea brasiliensis (seit
dem 19. Jahrhundert im Amazonasgebiet),
später in Südostasien. Höhepunkt der
Produktion im 2. Weltkrieg
• Chinin aus Cinchona ssp. stammt aus
Peru, Ecuador und Bolivien und wurde im
19. Jahrhundert in Indonesien angebaut –
Monopolstellung der Plantagen – Höhepunkt
des Bedarfs im 2. Weltkrieg
Ausgangslage Natur als Apotheke
Hoodia-Kaktus (daraus Substanz p57)
Hoodia goordonii ist eine Sukkulente aus
Namibia und Südafrika (Kalahari).
Die aus Hoodia isolierte Substanz p57
(ein Saponin) wurde von Phytopharm
patentiert und an Pfizer lizenziert, Hoodia
soll das Hungergefühl unterdrücken,
basierend auf ethnobotanischen Studien
bei den San Buschleuten.
Weltweiter illegaler Handel mit Hoodia
seit 2004
Traditionelle Heilmittel
In Afrika gibt es 1
traditionellen Heiler auf 100 bis
1000 Personen
1 nach westlichem Modell
ausgebildeten Arzt pro 10‘000
bis 100‘000 Einwohner
Shaman Pharamceuticals, Inc.
• Motivation: Ende der 80er Jahre sind über 120 Arzneimittel
aus ursprünglich pflanzlichen Leitsubstanzen auf dem Markt:
75% davon stammen aus der traditionellen Medizin
• Strategie: Ethnobotanischer Ansatz der Wirkstofffindung durch
das Wissen indigener Völker in den tropischen Regenwäldern
• Umsetzung: Ethisch korrekte Zusammenarbeit, gegenseitiges
Vertrauen und gegenseitiger Profit
Shaman Pharamceuticals, Inc.
• Entwicklung
• 1989 Firmengründung
• 1991 Provir, Virend in klinischer Phase
• 1994 Eli Lilly keine Vertragsverlängerung, Screening nach
Antimykotika eingestellt, Fokus auf Diabetes
• 1995 Ono zeigt Interesse
• 1996 Lipha Lyonnaise Industrielle Pharamceutique
• 1998 «Provir or bust»
• Rückzug von Pharma-Riesen aus Geschäften
Biodiversität: Zustand in der Schweiz
Umwelt Schweiz 2007; Bundesamt für Landschaft, Bundesamt für
Statistik
Kapitel 12. Landschaft und Biodiversität
Infolge Zersiedelung und intensiver Bodennutzung werden Ökosysteme
und Landschaften zerschnitten. Dies führt zu einer Banalisierung des
Landschaftsbildes.
Mit rund 50 000 Pflanzen- und Tierarten weist die Schweiz eine grosse
biologische Vielfalt auf.
Der Rückgang der Artenvielfalt hält an. Zudem sind 30 bis 50% der
einheimischen Tier- und Pflanzenarten mehr oder weniger akut gefährdet.
Das Problem der mit oder ohne Absicht eingeführten exotischen
Organismen könnte sich verschärfen und die Biodiversität negativ
beeinflussen.
Biodiversität: Zustand in der Schweiz
Das Diegtertal (BL) 1955 und 1995
Biodiversitäts Hotspots
Hochmoor
Magerwiese
Brachland
Auenwald
Stadt
Ursachen für die Verluste
• Veränderte landwirtschaftliche Nutzung
• Zerstückelung der Lebensräume
• Überbauung und Zersiedlung der Landschaft
• Tourismus und Freizeitaktivitäten
• Überstrapazierte Gewässer
• Intensive Waldnutzung
• Überdüngung der Ökosysteme
• Klimaerwärmung
• Invasive Arten (Neobiota)
Schutzmassnahmen in der Schweiz
• Bundesgesetze und Verordnungen
• Rote Listen (Pflanzen und Tiere)
• Artenförderungsprogramme z.B. Tagfalter, Amphibien
• Inventare der Landschaften
• Waldprogramm Schweiz
• Biodiversitäts-Monitoring Schweiz
http://www.biodiversitymonitoring.ch
Schutzgebiete von nationaler Bedeutung
http://www.biodiversity.ch
Vernetzung ist wichtig!