Der Bau des touristischen Informationszentrums in Ghetari Dokumentiert und fotografiert von Anja Stache, Christian Rosemeyer, Dr.

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Der Bau des touristischen
Informationszentrums in Ghetari

Dokumentiert und fotografiert von Anja Stache, Christian
Rosemeyer, Dr. Augustin Goia im Mai 2002
Layout und Überarbeitung: Katja Brinkmann
Copyright © 2000-2005 PROIECT APUSENI

Einleitung...
Das Motzenland ist durch eine einzigartige Hausarchitektur gekennzeichnet,
in der heute noch die polygonale Dreschscheune (achtseitig) mit
Reisigdach zu finden ist. Die Besonderheit hierbei sind zum einen die mit
Reisig und Holzspäne gedeckten Dächer und die tragenden Dachbalken aus
krummen Fichtensparren. Diese Krummsparren waren bei Häusern ohne
Deckenquerbalken die einzige technische Lösung, um die notwendige
Plattform für das Reisig der Dachbedeckung zu erlangen.

Für die Errichtung eines touristischen Informationszentrums wurde
solch eine polygonale Dreschscheune umgesetzt, restauriert und neu mit
Reisig gedeckt. Dieses Gebäude, welches aufgrund seiner
architektonischen Besonderheiten auch gleichzeitig die Funktion eines
Freilichtmuseums hat, ist zentraler touristischer Anlaufpunkt im Dorf
Gheţari.

Nachfolgende Präsentation soll einen Einblick in diese traditionelle Bauweise liefern
und dokumentiert die einzelnen Arbeitsschritte für den Bau des touristischen
Informationszentrums im Frühjahr 2002

Copyright © 2000-2005 PROIECT APUSENI

1.Tag:

Nachdem die Dreschscheune von ihrem ursprünglichen Standort entfernt wurde,
beginnt der Neuaufbau im Dorfzentrum.
Das „Fundament“ wird aus einfachen Natursteinen erstellt
einige Balken, welche ausgetauscht werden
müssen, werden ersetzt...

Copyright © 2000-2005 PROIECT APUSENI

2.Tag:
Die Zwischendecke wird verlegt und der Rohbau fertig gestellt

Copyright © 2000-2005 PROIECT APUSENI

2.Tag:

Die Balken sind mit traditionellen Holznägeln verzapft:

Herstellung eines Holznagels

Bohren eines Loches mit einem Handholzbohrer

Copyright © 2000-2005 PROIECT APUSENI

2.Tag:

Die Balken werden verzapft

Copyright © 2000-2005 PROIECT APUSENI

2.Tag:

Manch filigrane Arbeit wurde etwas brachial ausgeführt und auch der
Arbeitsschutz wurde geflissentlich ignoriert !

Copyright © 2000-2005 PROIECT APUSENI

3.Tag:

Die Krummsparen werden aufgerichtet ...

Die Krummsparren

Die Sparren werden nacheinander aufgerichtet (Von einer Seite
wird mit einer Stange geschoben, von der anderen mit einem Seil
gezogen)

Copyright © 2000-2005 PROIECT APUSENI

3.Tag:

Die Sparren wurden mit Holz- und Eisennägeln gesichert

Copyright © 2000-2005 PROIECT APUSENI

3.Tag:

Die Giebelsparren wurden als letztes an diesem Tag errichtet

Copyright © 2000-2005 PROIECT APUSENI

4.Tag:

Die Dachlatten werden befestigt....

Copyright © 2000-2005 PROIECT APUSENI

4.Tag:

...und die Grundlage für das europaweit einzigartige Dach ist vollbracht !

Copyright © 2000-2005 PROIECT APUSENI

Vorbereitungen für die Dachmaterialien

1. Herstellung der Holzspäne

Ungefähr anderthalb Wochen dauerten die
Vorbereitungen für die Dachmaterialien

Copyright © 2000-2005 PROIECT APUSENI

Vorbereitungen für die Dachmaterialien
Der Wachholder für die unterste Schicht des Daches wurde geschnitten
Ungefähr zwanzig Wagenladungen Fichtenreisig wurden geschnitten und geliefert.
Dafür wurden knapp 80 Fichten geschneitelt.

Copyright © 2000-2005 PROIECT APUSENI

Vorbereitungen für die Dachmaterialien
Als letztes musste ein Schwengel – traditioneller Lastkran, welcher Fichtenreisig
und Holzspäne auf das Dach befördern sollte- errichtet werden

Copyright © 2000-2005 PROIECT APUSENI

Vorbereitungen für die Dachmaterialien
Die 15-köpfige Mannschaft errichtete das Dach in nur zwei Tagen. Die meisten
Arbeiter waren schon im Rentenalter und hatten das letzte Mal in ihrer Jugend
bzw. Kindheit geholfen, ein solches Dach zu bauen.

Am Boden wurde das Reisig auf die richtige Größe zugeschnitten

Copyright © 2000-2005 PROIECT APUSENI

Die Dachbedeckung
Die erste Schicht, bestehend aus Wacholder, wurde in die untersten Dachlatten
eingeflochten

Copyright © 2000-2005 PROIECT APUSENI

Die Dachbedeckung
Es folgte die erste Schicht Holzspäne. Diese wurden immer festgetreten, damit das
Dach dicht wird.

Copyright © 2000-2005 PROIECT APUSENI

Die Dachbedeckung
Nun folgten abwechselnd Fichtenreisig und Holzspäne bis man am
Dachfirsten angekommen war.

Copyright © 2000-2005 PROIECT APUSENI

Die Dachbedeckung

Abschließend wurde ein
Balken auf den
Dachfirsten gezogen,
welcher dann mit großen
Holznägeln „festgesteckt“
wurde.
Dadurch wird verhindert,
dass das oberste Reisig
wegfliegt, denn der letzte
Meter über dem
Dachfirsten ist nur noch
gelegt und nicht mehr
geflochten.

Copyright © 2000-2005 PROIECT APUSENI

Die „Dachmannschaft“ und ihr Bauleiter, Dr. Augustin Goia (rechts),
vor ihrem vollendeten Werk am 31.05.02
Copyright © 2000-2005 PROIECT APUSENI

Weitere Informationen zur traditionellen
Bauweise und Architektur unter:
GOIA, A. (2005): Geschichte der ländlichen Architektur auf dem Plateau von
Gheţari. IN: Rusdea E, Reif A, Povara I & Konold W (eds.): Perspektiven für einer
traditionelle Kulturlandschaft in Osteuropa. Ergebnisse eines inter- und
transdisziplinären Forschungsprojektes in Osteuropa. Culterra 34.
GOIA, I. A. (2003): Ethnographische Studien zur traditionellen Lebensweise des
Gebietes Gârda de Sus-Ghetari- Poiana Calineasa. Proiect Apuseni, Institut für
Landespflege Freiburg, 47 S.
Online:
http://www.proiect-apuseni.org/seiten/forschung/themenbereich2/architektur.htm

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Dokumentiert und fotografiert von Anja Stache, Christian
Rosemeyer, Dr. Augustin Goia im Mai 2002
Layout und Überarbeitung: Katja Brinkmann
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Einleitung...
Das Motzenland ist durch eine einzigartige Hausarchitektur gekennzeichnet,
in der heute noch die polygonale Dreschscheune (achtseitig) mit
Reisigdach zu finden ist. Die Besonderheit hierbei sind zum einen die mit
Reisig und Holzspäne gedeckten Dächer und die tragenden Dachbalken aus
krummen Fichtensparren. Diese Krummsparren waren bei Häusern ohne
Deckenquerbalken die einzige technische Lösung, um die notwendige
Plattform für das Reisig der Dachbedeckung zu erlangen.

Für die Errichtung eines touristischen Informationszentrums wurde
solch eine polygonale Dreschscheune umgesetzt, restauriert und neu mit
Reisig gedeckt. Dieses Gebäude, welches aufgrund seiner
architektonischen Besonderheiten auch gleichzeitig die Funktion eines
Freilichtmuseums hat, ist zentraler touristischer Anlaufpunkt im Dorf
Gheţari.

Nachfolgende Präsentation soll einen Einblick in diese traditionelle Bauweise liefern
und dokumentiert die einzelnen Arbeitsschritte für den Bau des touristischen
Informationszentrums im Frühjahr 2002

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1.Tag:

Nachdem die Dreschscheune von ihrem ursprünglichen Standort entfernt wurde,
beginnt der Neuaufbau im Dorfzentrum.
Das „Fundament“ wird aus einfachen Natursteinen erstellt
einige Balken, welche ausgetauscht werden
müssen, werden ersetzt...

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2.Tag:
Die Zwischendecke wird verlegt und der Rohbau fertig gestellt

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2.Tag:

Die Balken sind mit traditionellen Holznägeln verzapft:

Herstellung eines Holznagels

Bohren eines Loches mit einem Handholzbohrer

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2.Tag:

Die Balken werden verzapft

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2.Tag:

Manch filigrane Arbeit wurde etwas brachial ausgeführt und auch der
Arbeitsschutz wurde geflissentlich ignoriert !

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3.Tag:

Die Krummsparen werden aufgerichtet ...

Die Krummsparren

Die Sparren werden nacheinander aufgerichtet (Von einer Seite
wird mit einer Stange geschoben, von der anderen mit einem Seil
gezogen)

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3.Tag:

Die Sparren wurden mit Holz- und Eisennägeln gesichert

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3.Tag:

Die Giebelsparren wurden als letztes an diesem Tag errichtet

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4.Tag:

Die Dachlatten werden befestigt....

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4.Tag:

...und die Grundlage für das europaweit einzigartige Dach ist vollbracht !

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Vorbereitungen für die Dachmaterialien

1. Herstellung der Holzspäne

Ungefähr anderthalb Wochen dauerten die
Vorbereitungen für die Dachmaterialien

Copyright © 2000-2005 PROIECT APUSENI

Vorbereitungen für die Dachmaterialien
Der Wachholder für die unterste Schicht des Daches wurde geschnitten
Ungefähr zwanzig Wagenladungen Fichtenreisig wurden geschnitten und geliefert.
Dafür wurden knapp 80 Fichten geschneitelt.

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Vorbereitungen für die Dachmaterialien
Als letztes musste ein Schwengel – traditioneller Lastkran, welcher Fichtenreisig
und Holzspäne auf das Dach befördern sollte- errichtet werden

Copyright © 2000-2005 PROIECT APUSENI

Vorbereitungen für die Dachmaterialien
Die 15-köpfige Mannschaft errichtete das Dach in nur zwei Tagen. Die meisten
Arbeiter waren schon im Rentenalter und hatten das letzte Mal in ihrer Jugend
bzw. Kindheit geholfen, ein solches Dach zu bauen.

Am Boden wurde das Reisig auf die richtige Größe zugeschnitten

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Die Dachbedeckung
Die erste Schicht, bestehend aus Wacholder, wurde in die untersten Dachlatten
eingeflochten

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Die Dachbedeckung
Es folgte die erste Schicht Holzspäne. Diese wurden immer festgetreten, damit das
Dach dicht wird.

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Die Dachbedeckung
Nun folgten abwechselnd Fichtenreisig und Holzspäne bis man am
Dachfirsten angekommen war.

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Die Dachbedeckung

Abschließend wurde ein
Balken auf den
Dachfirsten gezogen,
welcher dann mit großen
Holznägeln „festgesteckt“
wurde.
Dadurch wird verhindert,
dass das oberste Reisig
wegfliegt, denn der letzte
Meter über dem
Dachfirsten ist nur noch
gelegt und nicht mehr
geflochten.

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Die „Dachmannschaft“ und ihr Bauleiter, Dr. Augustin Goia (rechts),
vor ihrem vollendeten Werk am 31.05.02
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Weitere Informationen zur traditionellen
Bauweise und Architektur unter:
GOIA, A. (2005): Geschichte der ländlichen Architektur auf dem Plateau von
Gheţari. IN: Rusdea E, Reif A, Povara I & Konold W (eds.): Perspektiven für einer
traditionelle Kulturlandschaft in Osteuropa. Ergebnisse eines inter- und
transdisziplinären Forschungsprojektes in Osteuropa. Culterra 34.
GOIA, I. A. (2003): Ethnographische Studien zur traditionellen Lebensweise des
Gebietes Gârda de Sus-Ghetari- Poiana Calineasa. Proiect Apuseni, Institut für
Landespflege Freiburg, 47 S.
Online:
http://www.proiect-apuseni.org/seiten/forschung/themenbereich2/architektur.htm

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Einleitung...
Das Motzenland ist durch eine einzigartige Hausarchitektur gekennzeichnet,
in der heute noch die polygonale Dreschscheune (achtseitig) mit
Reisigdach zu finden ist. Die Besonderheit hierbei sind zum einen die mit
Reisig und Holzspäne gedeckten Dächer und die tragenden Dachbalken aus
krummen Fichtensparren. Diese Krummsparren waren bei Häusern ohne
Deckenquerbalken die einzige technische Lösung, um die notwendige
Plattform für das Reisig der Dachbedeckung zu erlangen.

Für die Errichtung eines touristischen Informationszentrums wurde
solch eine polygonale Dreschscheune umgesetzt, restauriert und neu mit
Reisig gedeckt. Dieses Gebäude, welches aufgrund seiner
architektonischen Besonderheiten auch gleichzeitig die Funktion eines
Freilichtmuseums hat, ist zentraler touristischer Anlaufpunkt im Dorf
Gheţari.

Nachfolgende Präsentation soll einen Einblick in diese traditionelle Bauweise liefern
und dokumentiert die einzelnen Arbeitsschritte für den Bau des touristischen
Informationszentrums im Frühjahr 2002

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1.Tag:

Nachdem die Dreschscheune von ihrem ursprünglichen Standort entfernt wurde,
beginnt der Neuaufbau im Dorfzentrum.
Das „Fundament“ wird aus einfachen Natursteinen erstellt
einige Balken, welche ausgetauscht werden
müssen, werden ersetzt...

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2.Tag:
Die Zwischendecke wird verlegt und der Rohbau fertig gestellt

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2.Tag:

Die Balken sind mit traditionellen Holznägeln verzapft:

Herstellung eines Holznagels

Bohren eines Loches mit einem Handholzbohrer

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2.Tag:

Die Balken werden verzapft

Copyright © 2000-2005 PROIECT APUSENI

2.Tag:

Manch filigrane Arbeit wurde etwas brachial ausgeführt und auch der
Arbeitsschutz wurde geflissentlich ignoriert !

Copyright © 2000-2005 PROIECT APUSENI

3.Tag:

Die Krummsparen werden aufgerichtet ...

Die Krummsparren

Die Sparren werden nacheinander aufgerichtet (Von einer Seite
wird mit einer Stange geschoben, von der anderen mit einem Seil
gezogen)

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3.Tag:

Die Sparren wurden mit Holz- und Eisennägeln gesichert

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3.Tag:

Die Giebelsparren wurden als letztes an diesem Tag errichtet

Copyright © 2000-2005 PROIECT APUSENI

4.Tag:

Die Dachlatten werden befestigt....

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4.Tag:

...und die Grundlage für das europaweit einzigartige Dach ist vollbracht !

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Vorbereitungen für die Dachmaterialien

1. Herstellung der Holzspäne

Ungefähr anderthalb Wochen dauerten die
Vorbereitungen für die Dachmaterialien

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Vorbereitungen für die Dachmaterialien
Der Wachholder für die unterste Schicht des Daches wurde geschnitten
Ungefähr zwanzig Wagenladungen Fichtenreisig wurden geschnitten und geliefert.
Dafür wurden knapp 80 Fichten geschneitelt.

Copyright © 2000-2005 PROIECT APUSENI

Vorbereitungen für die Dachmaterialien
Als letztes musste ein Schwengel – traditioneller Lastkran, welcher Fichtenreisig
und Holzspäne auf das Dach befördern sollte- errichtet werden

Copyright © 2000-2005 PROIECT APUSENI

Vorbereitungen für die Dachmaterialien
Die 15-köpfige Mannschaft errichtete das Dach in nur zwei Tagen. Die meisten
Arbeiter waren schon im Rentenalter und hatten das letzte Mal in ihrer Jugend
bzw. Kindheit geholfen, ein solches Dach zu bauen.

Am Boden wurde das Reisig auf die richtige Größe zugeschnitten

Copyright © 2000-2005 PROIECT APUSENI

Die Dachbedeckung
Die erste Schicht, bestehend aus Wacholder, wurde in die untersten Dachlatten
eingeflochten

Copyright © 2000-2005 PROIECT APUSENI

Die Dachbedeckung
Es folgte die erste Schicht Holzspäne. Diese wurden immer festgetreten, damit das
Dach dicht wird.

Copyright © 2000-2005 PROIECT APUSENI

Die Dachbedeckung
Nun folgten abwechselnd Fichtenreisig und Holzspäne bis man am
Dachfirsten angekommen war.

Copyright © 2000-2005 PROIECT APUSENI

Die Dachbedeckung

Abschließend wurde ein
Balken auf den
Dachfirsten gezogen,
welcher dann mit großen
Holznägeln „festgesteckt“
wurde.
Dadurch wird verhindert,
dass das oberste Reisig
wegfliegt, denn der letzte
Meter über dem
Dachfirsten ist nur noch
gelegt und nicht mehr
geflochten.

Copyright © 2000-2005 PROIECT APUSENI

Die „Dachmannschaft“ und ihr Bauleiter, Dr. Augustin Goia (rechts),
vor ihrem vollendeten Werk am 31.05.02
Copyright © 2000-2005 PROIECT APUSENI

Weitere Informationen zur traditionellen
Bauweise und Architektur unter:
GOIA, A. (2005): Geschichte der ländlichen Architektur auf dem Plateau von
Gheţari. IN: Rusdea E, Reif A, Povara I & Konold W (eds.): Perspektiven für einer
traditionelle Kulturlandschaft in Osteuropa. Ergebnisse eines inter- und
transdisziplinären Forschungsprojektes in Osteuropa. Culterra 34.
GOIA, I. A. (2003): Ethnographische Studien zur traditionellen Lebensweise des
Gebietes Gârda de Sus-Ghetari- Poiana Calineasa. Proiect Apuseni, Institut für
Landespflege Freiburg, 47 S.
Online:
http://www.proiect-apuseni.org/seiten/forschung/themenbereich2/architektur.htm

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Der Bau des touristischen
Informationszentrums in Ghetari

Dokumentiert und fotografiert von Anja Stache, Christian
Rosemeyer, Dr. Augustin Goia im Mai 2002
Layout und Überarbeitung: Katja Brinkmann
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Einleitung...
Das Motzenland ist durch eine einzigartige Hausarchitektur gekennzeichnet,
in der heute noch die polygonale Dreschscheune (achtseitig) mit
Reisigdach zu finden ist. Die Besonderheit hierbei sind zum einen die mit
Reisig und Holzspäne gedeckten Dächer und die tragenden Dachbalken aus
krummen Fichtensparren. Diese Krummsparren waren bei Häusern ohne
Deckenquerbalken die einzige technische Lösung, um die notwendige
Plattform für das Reisig der Dachbedeckung zu erlangen.

Für die Errichtung eines touristischen Informationszentrums wurde
solch eine polygonale Dreschscheune umgesetzt, restauriert und neu mit
Reisig gedeckt. Dieses Gebäude, welches aufgrund seiner
architektonischen Besonderheiten auch gleichzeitig die Funktion eines
Freilichtmuseums hat, ist zentraler touristischer Anlaufpunkt im Dorf
Gheţari.

Nachfolgende Präsentation soll einen Einblick in diese traditionelle Bauweise liefern
und dokumentiert die einzelnen Arbeitsschritte für den Bau des touristischen
Informationszentrums im Frühjahr 2002

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1.Tag:

Nachdem die Dreschscheune von ihrem ursprünglichen Standort entfernt wurde,
beginnt der Neuaufbau im Dorfzentrum.
Das „Fundament“ wird aus einfachen Natursteinen erstellt
einige Balken, welche ausgetauscht werden
müssen, werden ersetzt...

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2.Tag:
Die Zwischendecke wird verlegt und der Rohbau fertig gestellt

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2.Tag:

Die Balken sind mit traditionellen Holznägeln verzapft:

Herstellung eines Holznagels

Bohren eines Loches mit einem Handholzbohrer

Copyright © 2000-2005 PROIECT APUSENI

2.Tag:

Die Balken werden verzapft

Copyright © 2000-2005 PROIECT APUSENI

2.Tag:

Manch filigrane Arbeit wurde etwas brachial ausgeführt und auch der
Arbeitsschutz wurde geflissentlich ignoriert !

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3.Tag:

Die Krummsparen werden aufgerichtet ...

Die Krummsparren

Die Sparren werden nacheinander aufgerichtet (Von einer Seite
wird mit einer Stange geschoben, von der anderen mit einem Seil
gezogen)

Copyright © 2000-2005 PROIECT APUSENI

3.Tag:

Die Sparren wurden mit Holz- und Eisennägeln gesichert

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3.Tag:

Die Giebelsparren wurden als letztes an diesem Tag errichtet

Copyright © 2000-2005 PROIECT APUSENI

4.Tag:

Die Dachlatten werden befestigt....

Copyright © 2000-2005 PROIECT APUSENI

4.Tag:

...und die Grundlage für das europaweit einzigartige Dach ist vollbracht !

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Vorbereitungen für die Dachmaterialien

1. Herstellung der Holzspäne

Ungefähr anderthalb Wochen dauerten die
Vorbereitungen für die Dachmaterialien

Copyright © 2000-2005 PROIECT APUSENI

Vorbereitungen für die Dachmaterialien
Der Wachholder für die unterste Schicht des Daches wurde geschnitten
Ungefähr zwanzig Wagenladungen Fichtenreisig wurden geschnitten und geliefert.
Dafür wurden knapp 80 Fichten geschneitelt.

Copyright © 2000-2005 PROIECT APUSENI

Vorbereitungen für die Dachmaterialien
Als letztes musste ein Schwengel – traditioneller Lastkran, welcher Fichtenreisig
und Holzspäne auf das Dach befördern sollte- errichtet werden

Copyright © 2000-2005 PROIECT APUSENI

Vorbereitungen für die Dachmaterialien
Die 15-köpfige Mannschaft errichtete das Dach in nur zwei Tagen. Die meisten
Arbeiter waren schon im Rentenalter und hatten das letzte Mal in ihrer Jugend
bzw. Kindheit geholfen, ein solches Dach zu bauen.

Am Boden wurde das Reisig auf die richtige Größe zugeschnitten

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Die Dachbedeckung
Die erste Schicht, bestehend aus Wacholder, wurde in die untersten Dachlatten
eingeflochten

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Die Dachbedeckung
Es folgte die erste Schicht Holzspäne. Diese wurden immer festgetreten, damit das
Dach dicht wird.

Copyright © 2000-2005 PROIECT APUSENI

Die Dachbedeckung
Nun folgten abwechselnd Fichtenreisig und Holzspäne bis man am
Dachfirsten angekommen war.

Copyright © 2000-2005 PROIECT APUSENI

Die Dachbedeckung

Abschließend wurde ein
Balken auf den
Dachfirsten gezogen,
welcher dann mit großen
Holznägeln „festgesteckt“
wurde.
Dadurch wird verhindert,
dass das oberste Reisig
wegfliegt, denn der letzte
Meter über dem
Dachfirsten ist nur noch
gelegt und nicht mehr
geflochten.

Copyright © 2000-2005 PROIECT APUSENI

Die „Dachmannschaft“ und ihr Bauleiter, Dr. Augustin Goia (rechts),
vor ihrem vollendeten Werk am 31.05.02
Copyright © 2000-2005 PROIECT APUSENI

Weitere Informationen zur traditionellen
Bauweise und Architektur unter:
GOIA, A. (2005): Geschichte der ländlichen Architektur auf dem Plateau von
Gheţari. IN: Rusdea E, Reif A, Povara I & Konold W (eds.): Perspektiven für einer
traditionelle Kulturlandschaft in Osteuropa. Ergebnisse eines inter- und
transdisziplinären Forschungsprojektes in Osteuropa. Culterra 34.
GOIA, I. A. (2003): Ethnographische Studien zur traditionellen Lebensweise des
Gebietes Gârda de Sus-Ghetari- Poiana Calineasa. Proiect Apuseni, Institut für
Landespflege Freiburg, 47 S.
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Dokumentiert und fotografiert von Anja Stache, Christian
Rosemeyer, Dr. Augustin Goia im Mai 2002
Layout und Überarbeitung: Katja Brinkmann
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Einleitung...
Das Motzenland ist durch eine einzigartige Hausarchitektur gekennzeichnet,
in der heute noch die polygonale Dreschscheune (achtseitig) mit
Reisigdach zu finden ist. Die Besonderheit hierbei sind zum einen die mit
Reisig und Holzspäne gedeckten Dächer und die tragenden Dachbalken aus
krummen Fichtensparren. Diese Krummsparren waren bei Häusern ohne
Deckenquerbalken die einzige technische Lösung, um die notwendige
Plattform für das Reisig der Dachbedeckung zu erlangen.

Für die Errichtung eines touristischen Informationszentrums wurde
solch eine polygonale Dreschscheune umgesetzt, restauriert und neu mit
Reisig gedeckt. Dieses Gebäude, welches aufgrund seiner
architektonischen Besonderheiten auch gleichzeitig die Funktion eines
Freilichtmuseums hat, ist zentraler touristischer Anlaufpunkt im Dorf
Gheţari.

Nachfolgende Präsentation soll einen Einblick in diese traditionelle Bauweise liefern
und dokumentiert die einzelnen Arbeitsschritte für den Bau des touristischen
Informationszentrums im Frühjahr 2002

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1.Tag:

Nachdem die Dreschscheune von ihrem ursprünglichen Standort entfernt wurde,
beginnt der Neuaufbau im Dorfzentrum.
Das „Fundament“ wird aus einfachen Natursteinen erstellt
einige Balken, welche ausgetauscht werden
müssen, werden ersetzt...

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2.Tag:
Die Zwischendecke wird verlegt und der Rohbau fertig gestellt

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2.Tag:

Die Balken sind mit traditionellen Holznägeln verzapft:

Herstellung eines Holznagels

Bohren eines Loches mit einem Handholzbohrer

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2.Tag:

Die Balken werden verzapft

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Manch filigrane Arbeit wurde etwas brachial ausgeführt und auch der
Arbeitsschutz wurde geflissentlich ignoriert !

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3.Tag:

Die Krummsparen werden aufgerichtet ...

Die Krummsparren

Die Sparren werden nacheinander aufgerichtet (Von einer Seite
wird mit einer Stange geschoben, von der anderen mit einem Seil
gezogen)

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3.Tag:

Die Sparren wurden mit Holz- und Eisennägeln gesichert

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3.Tag:

Die Giebelsparren wurden als letztes an diesem Tag errichtet

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4.Tag:

Die Dachlatten werden befestigt....

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...und die Grundlage für das europaweit einzigartige Dach ist vollbracht !

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Vorbereitungen für die Dachmaterialien

1. Herstellung der Holzspäne

Ungefähr anderthalb Wochen dauerten die
Vorbereitungen für die Dachmaterialien

Copyright © 2000-2005 PROIECT APUSENI

Vorbereitungen für die Dachmaterialien
Der Wachholder für die unterste Schicht des Daches wurde geschnitten
Ungefähr zwanzig Wagenladungen Fichtenreisig wurden geschnitten und geliefert.
Dafür wurden knapp 80 Fichten geschneitelt.

Copyright © 2000-2005 PROIECT APUSENI

Vorbereitungen für die Dachmaterialien
Als letztes musste ein Schwengel – traditioneller Lastkran, welcher Fichtenreisig
und Holzspäne auf das Dach befördern sollte- errichtet werden

Copyright © 2000-2005 PROIECT APUSENI

Vorbereitungen für die Dachmaterialien
Die 15-köpfige Mannschaft errichtete das Dach in nur zwei Tagen. Die meisten
Arbeiter waren schon im Rentenalter und hatten das letzte Mal in ihrer Jugend
bzw. Kindheit geholfen, ein solches Dach zu bauen.

Am Boden wurde das Reisig auf die richtige Größe zugeschnitten

Copyright © 2000-2005 PROIECT APUSENI

Die Dachbedeckung
Die erste Schicht, bestehend aus Wacholder, wurde in die untersten Dachlatten
eingeflochten

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Die Dachbedeckung
Es folgte die erste Schicht Holzspäne. Diese wurden immer festgetreten, damit das
Dach dicht wird.

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Die Dachbedeckung
Nun folgten abwechselnd Fichtenreisig und Holzspäne bis man am
Dachfirsten angekommen war.

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Die Dachbedeckung

Abschließend wurde ein
Balken auf den
Dachfirsten gezogen,
welcher dann mit großen
Holznägeln „festgesteckt“
wurde.
Dadurch wird verhindert,
dass das oberste Reisig
wegfliegt, denn der letzte
Meter über dem
Dachfirsten ist nur noch
gelegt und nicht mehr
geflochten.

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Die „Dachmannschaft“ und ihr Bauleiter, Dr. Augustin Goia (rechts),
vor ihrem vollendeten Werk am 31.05.02
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Weitere Informationen zur traditionellen
Bauweise und Architektur unter:
GOIA, A. (2005): Geschichte der ländlichen Architektur auf dem Plateau von
Gheţari. IN: Rusdea E, Reif A, Povara I & Konold W (eds.): Perspektiven für einer
traditionelle Kulturlandschaft in Osteuropa. Ergebnisse eines inter- und
transdisziplinären Forschungsprojektes in Osteuropa. Culterra 34.
GOIA, I. A. (2003): Ethnographische Studien zur traditionellen Lebensweise des
Gebietes Gârda de Sus-Ghetari- Poiana Calineasa. Proiect Apuseni, Institut für
Landespflege Freiburg, 47 S.
Online:
http://www.proiect-apuseni.org/seiten/forschung/themenbereich2/architektur.htm

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Der Bau des touristischen
Informationszentrums in Ghetari

Dokumentiert und fotografiert von Anja Stache, Christian
Rosemeyer, Dr. Augustin Goia im Mai 2002
Layout und Überarbeitung: Katja Brinkmann
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Einleitung...
Das Motzenland ist durch eine einzigartige Hausarchitektur gekennzeichnet,
in der heute noch die polygonale Dreschscheune (achtseitig) mit
Reisigdach zu finden ist. Die Besonderheit hierbei sind zum einen die mit
Reisig und Holzspäne gedeckten Dächer und die tragenden Dachbalken aus
krummen Fichtensparren. Diese Krummsparren waren bei Häusern ohne
Deckenquerbalken die einzige technische Lösung, um die notwendige
Plattform für das Reisig der Dachbedeckung zu erlangen.

Für die Errichtung eines touristischen Informationszentrums wurde
solch eine polygonale Dreschscheune umgesetzt, restauriert und neu mit
Reisig gedeckt. Dieses Gebäude, welches aufgrund seiner
architektonischen Besonderheiten auch gleichzeitig die Funktion eines
Freilichtmuseums hat, ist zentraler touristischer Anlaufpunkt im Dorf
Gheţari.

Nachfolgende Präsentation soll einen Einblick in diese traditionelle Bauweise liefern
und dokumentiert die einzelnen Arbeitsschritte für den Bau des touristischen
Informationszentrums im Frühjahr 2002

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1.Tag:

Nachdem die Dreschscheune von ihrem ursprünglichen Standort entfernt wurde,
beginnt der Neuaufbau im Dorfzentrum.
Das „Fundament“ wird aus einfachen Natursteinen erstellt
einige Balken, welche ausgetauscht werden
müssen, werden ersetzt...

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2.Tag:
Die Zwischendecke wird verlegt und der Rohbau fertig gestellt

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2.Tag:

Die Balken sind mit traditionellen Holznägeln verzapft:

Herstellung eines Holznagels

Bohren eines Loches mit einem Handholzbohrer

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2.Tag:

Die Balken werden verzapft

Copyright © 2000-2005 PROIECT APUSENI

2.Tag:

Manch filigrane Arbeit wurde etwas brachial ausgeführt und auch der
Arbeitsschutz wurde geflissentlich ignoriert !

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3.Tag:

Die Krummsparen werden aufgerichtet ...

Die Krummsparren

Die Sparren werden nacheinander aufgerichtet (Von einer Seite
wird mit einer Stange geschoben, von der anderen mit einem Seil
gezogen)

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3.Tag:

Die Sparren wurden mit Holz- und Eisennägeln gesichert

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3.Tag:

Die Giebelsparren wurden als letztes an diesem Tag errichtet

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4.Tag:

Die Dachlatten werden befestigt....

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4.Tag:

...und die Grundlage für das europaweit einzigartige Dach ist vollbracht !

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Vorbereitungen für die Dachmaterialien

1. Herstellung der Holzspäne

Ungefähr anderthalb Wochen dauerten die
Vorbereitungen für die Dachmaterialien

Copyright © 2000-2005 PROIECT APUSENI

Vorbereitungen für die Dachmaterialien
Der Wachholder für die unterste Schicht des Daches wurde geschnitten
Ungefähr zwanzig Wagenladungen Fichtenreisig wurden geschnitten und geliefert.
Dafür wurden knapp 80 Fichten geschneitelt.

Copyright © 2000-2005 PROIECT APUSENI

Vorbereitungen für die Dachmaterialien
Als letztes musste ein Schwengel – traditioneller Lastkran, welcher Fichtenreisig
und Holzspäne auf das Dach befördern sollte- errichtet werden

Copyright © 2000-2005 PROIECT APUSENI

Vorbereitungen für die Dachmaterialien
Die 15-köpfige Mannschaft errichtete das Dach in nur zwei Tagen. Die meisten
Arbeiter waren schon im Rentenalter und hatten das letzte Mal in ihrer Jugend
bzw. Kindheit geholfen, ein solches Dach zu bauen.

Am Boden wurde das Reisig auf die richtige Größe zugeschnitten

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Die Dachbedeckung
Die erste Schicht, bestehend aus Wacholder, wurde in die untersten Dachlatten
eingeflochten

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Die Dachbedeckung
Es folgte die erste Schicht Holzspäne. Diese wurden immer festgetreten, damit das
Dach dicht wird.

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Die Dachbedeckung
Nun folgten abwechselnd Fichtenreisig und Holzspäne bis man am
Dachfirsten angekommen war.

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Die Dachbedeckung

Abschließend wurde ein
Balken auf den
Dachfirsten gezogen,
welcher dann mit großen
Holznägeln „festgesteckt“
wurde.
Dadurch wird verhindert,
dass das oberste Reisig
wegfliegt, denn der letzte
Meter über dem
Dachfirsten ist nur noch
gelegt und nicht mehr
geflochten.

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Die „Dachmannschaft“ und ihr Bauleiter, Dr. Augustin Goia (rechts),
vor ihrem vollendeten Werk am 31.05.02
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Weitere Informationen zur traditionellen
Bauweise und Architektur unter:
GOIA, A. (2005): Geschichte der ländlichen Architektur auf dem Plateau von
Gheţari. IN: Rusdea E, Reif A, Povara I & Konold W (eds.): Perspektiven für einer
traditionelle Kulturlandschaft in Osteuropa. Ergebnisse eines inter- und
transdisziplinären Forschungsprojektes in Osteuropa. Culterra 34.
GOIA, I. A. (2003): Ethnographische Studien zur traditionellen Lebensweise des
Gebietes Gârda de Sus-Ghetari- Poiana Calineasa. Proiect Apuseni, Institut für
Landespflege Freiburg, 47 S.
Online:
http://www.proiect-apuseni.org/seiten/forschung/themenbereich2/architektur.htm

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Der Bau des touristischen
Informationszentrums in Ghetari

Dokumentiert und fotografiert von Anja Stache, Christian
Rosemeyer, Dr. Augustin Goia im Mai 2002
Layout und Überarbeitung: Katja Brinkmann
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Einleitung...
Das Motzenland ist durch eine einzigartige Hausarchitektur gekennzeichnet,
in der heute noch die polygonale Dreschscheune (achtseitig) mit
Reisigdach zu finden ist. Die Besonderheit hierbei sind zum einen die mit
Reisig und Holzspäne gedeckten Dächer und die tragenden Dachbalken aus
krummen Fichtensparren. Diese Krummsparren waren bei Häusern ohne
Deckenquerbalken die einzige technische Lösung, um die notwendige
Plattform für das Reisig der Dachbedeckung zu erlangen.

Für die Errichtung eines touristischen Informationszentrums wurde
solch eine polygonale Dreschscheune umgesetzt, restauriert und neu mit
Reisig gedeckt. Dieses Gebäude, welches aufgrund seiner
architektonischen Besonderheiten auch gleichzeitig die Funktion eines
Freilichtmuseums hat, ist zentraler touristischer Anlaufpunkt im Dorf
Gheţari.

Nachfolgende Präsentation soll einen Einblick in diese traditionelle Bauweise liefern
und dokumentiert die einzelnen Arbeitsschritte für den Bau des touristischen
Informationszentrums im Frühjahr 2002

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1.Tag:

Nachdem die Dreschscheune von ihrem ursprünglichen Standort entfernt wurde,
beginnt der Neuaufbau im Dorfzentrum.
Das „Fundament“ wird aus einfachen Natursteinen erstellt
einige Balken, welche ausgetauscht werden
müssen, werden ersetzt...

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2.Tag:
Die Zwischendecke wird verlegt und der Rohbau fertig gestellt

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2.Tag:

Die Balken sind mit traditionellen Holznägeln verzapft:

Herstellung eines Holznagels

Bohren eines Loches mit einem Handholzbohrer

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2.Tag:

Die Balken werden verzapft

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2.Tag:

Manch filigrane Arbeit wurde etwas brachial ausgeführt und auch der
Arbeitsschutz wurde geflissentlich ignoriert !

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3.Tag:

Die Krummsparen werden aufgerichtet ...

Die Krummsparren

Die Sparren werden nacheinander aufgerichtet (Von einer Seite
wird mit einer Stange geschoben, von der anderen mit einem Seil
gezogen)

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3.Tag:

Die Sparren wurden mit Holz- und Eisennägeln gesichert

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3.Tag:

Die Giebelsparren wurden als letztes an diesem Tag errichtet

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4.Tag:

Die Dachlatten werden befestigt....

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4.Tag:

...und die Grundlage für das europaweit einzigartige Dach ist vollbracht !

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Vorbereitungen für die Dachmaterialien

1. Herstellung der Holzspäne

Ungefähr anderthalb Wochen dauerten die
Vorbereitungen für die Dachmaterialien

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Vorbereitungen für die Dachmaterialien
Der Wachholder für die unterste Schicht des Daches wurde geschnitten
Ungefähr zwanzig Wagenladungen Fichtenreisig wurden geschnitten und geliefert.
Dafür wurden knapp 80 Fichten geschneitelt.

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Vorbereitungen für die Dachmaterialien
Als letztes musste ein Schwengel – traditioneller Lastkran, welcher Fichtenreisig
und Holzspäne auf das Dach befördern sollte- errichtet werden

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Vorbereitungen für die Dachmaterialien
Die 15-köpfige Mannschaft errichtete das Dach in nur zwei Tagen. Die meisten
Arbeiter waren schon im Rentenalter und hatten das letzte Mal in ihrer Jugend
bzw. Kindheit geholfen, ein solches Dach zu bauen.

Am Boden wurde das Reisig auf die richtige Größe zugeschnitten

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Die Dachbedeckung
Die erste Schicht, bestehend aus Wacholder, wurde in die untersten Dachlatten
eingeflochten

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Die Dachbedeckung
Es folgte die erste Schicht Holzspäne. Diese wurden immer festgetreten, damit das
Dach dicht wird.

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Die Dachbedeckung
Nun folgten abwechselnd Fichtenreisig und Holzspäne bis man am
Dachfirsten angekommen war.

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Die Dachbedeckung

Abschließend wurde ein
Balken auf den
Dachfirsten gezogen,
welcher dann mit großen
Holznägeln „festgesteckt“
wurde.
Dadurch wird verhindert,
dass das oberste Reisig
wegfliegt, denn der letzte
Meter über dem
Dachfirsten ist nur noch
gelegt und nicht mehr
geflochten.

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Die „Dachmannschaft“ und ihr Bauleiter, Dr. Augustin Goia (rechts),
vor ihrem vollendeten Werk am 31.05.02
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Weitere Informationen zur traditionellen
Bauweise und Architektur unter:
GOIA, A. (2005): Geschichte der ländlichen Architektur auf dem Plateau von
Gheţari. IN: Rusdea E, Reif A, Povara I & Konold W (eds.): Perspektiven für einer
traditionelle Kulturlandschaft in Osteuropa. Ergebnisse eines inter- und
transdisziplinären Forschungsprojektes in Osteuropa. Culterra 34.
GOIA, I. A. (2003): Ethnographische Studien zur traditionellen Lebensweise des
Gebietes Gârda de Sus-Ghetari- Poiana Calineasa. Proiect Apuseni, Institut für
Landespflege Freiburg, 47 S.
Online:
http://www.proiect-apuseni.org/seiten/forschung/themenbereich2/architektur.htm

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Der Bau des touristischen
Informationszentrums in Ghetari

Dokumentiert und fotografiert von Anja Stache, Christian
Rosemeyer, Dr. Augustin Goia im Mai 2002
Layout und Überarbeitung: Katja Brinkmann
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Einleitung...
Das Motzenland ist durch eine einzigartige Hausarchitektur gekennzeichnet,
in der heute noch die polygonale Dreschscheune (achtseitig) mit
Reisigdach zu finden ist. Die Besonderheit hierbei sind zum einen die mit
Reisig und Holzspäne gedeckten Dächer und die tragenden Dachbalken aus
krummen Fichtensparren. Diese Krummsparren waren bei Häusern ohne
Deckenquerbalken die einzige technische Lösung, um die notwendige
Plattform für das Reisig der Dachbedeckung zu erlangen.

Für die Errichtung eines touristischen Informationszentrums wurde
solch eine polygonale Dreschscheune umgesetzt, restauriert und neu mit
Reisig gedeckt. Dieses Gebäude, welches aufgrund seiner
architektonischen Besonderheiten auch gleichzeitig die Funktion eines
Freilichtmuseums hat, ist zentraler touristischer Anlaufpunkt im Dorf
Gheţari.

Nachfolgende Präsentation soll einen Einblick in diese traditionelle Bauweise liefern
und dokumentiert die einzelnen Arbeitsschritte für den Bau des touristischen
Informationszentrums im Frühjahr 2002

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1.Tag:

Nachdem die Dreschscheune von ihrem ursprünglichen Standort entfernt wurde,
beginnt der Neuaufbau im Dorfzentrum.
Das „Fundament“ wird aus einfachen Natursteinen erstellt
einige Balken, welche ausgetauscht werden
müssen, werden ersetzt...

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2.Tag:
Die Zwischendecke wird verlegt und der Rohbau fertig gestellt

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2.Tag:

Die Balken sind mit traditionellen Holznägeln verzapft:

Herstellung eines Holznagels

Bohren eines Loches mit einem Handholzbohrer

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2.Tag:

Die Balken werden verzapft

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2.Tag:

Manch filigrane Arbeit wurde etwas brachial ausgeführt und auch der
Arbeitsschutz wurde geflissentlich ignoriert !

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3.Tag:

Die Krummsparen werden aufgerichtet ...

Die Krummsparren

Die Sparren werden nacheinander aufgerichtet (Von einer Seite
wird mit einer Stange geschoben, von der anderen mit einem Seil
gezogen)

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3.Tag:

Die Sparren wurden mit Holz- und Eisennägeln gesichert

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3.Tag:

Die Giebelsparren wurden als letztes an diesem Tag errichtet

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4.Tag:

Die Dachlatten werden befestigt....

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4.Tag:

...und die Grundlage für das europaweit einzigartige Dach ist vollbracht !

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Vorbereitungen für die Dachmaterialien

1. Herstellung der Holzspäne

Ungefähr anderthalb Wochen dauerten die
Vorbereitungen für die Dachmaterialien

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Vorbereitungen für die Dachmaterialien
Der Wachholder für die unterste Schicht des Daches wurde geschnitten
Ungefähr zwanzig Wagenladungen Fichtenreisig wurden geschnitten und geliefert.
Dafür wurden knapp 80 Fichten geschneitelt.

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Vorbereitungen für die Dachmaterialien
Als letztes musste ein Schwengel – traditioneller Lastkran, welcher Fichtenreisig
und Holzspäne auf das Dach befördern sollte- errichtet werden

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Vorbereitungen für die Dachmaterialien
Die 15-köpfige Mannschaft errichtete das Dach in nur zwei Tagen. Die meisten
Arbeiter waren schon im Rentenalter und hatten das letzte Mal in ihrer Jugend
bzw. Kindheit geholfen, ein solches Dach zu bauen.

Am Boden wurde das Reisig auf die richtige Größe zugeschnitten

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Die Dachbedeckung
Die erste Schicht, bestehend aus Wacholder, wurde in die untersten Dachlatten
eingeflochten

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Die Dachbedeckung
Es folgte die erste Schicht Holzspäne. Diese wurden immer festgetreten, damit das
Dach dicht wird.

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Die Dachbedeckung
Nun folgten abwechselnd Fichtenreisig und Holzspäne bis man am
Dachfirsten angekommen war.

Copyright © 2000-2005 PROIECT APUSENI

Die Dachbedeckung

Abschließend wurde ein
Balken auf den
Dachfirsten gezogen,
welcher dann mit großen
Holznägeln „festgesteckt“
wurde.
Dadurch wird verhindert,
dass das oberste Reisig
wegfliegt, denn der letzte
Meter über dem
Dachfirsten ist nur noch
gelegt und nicht mehr
geflochten.

Copyright © 2000-2005 PROIECT APUSENI

Die „Dachmannschaft“ und ihr Bauleiter, Dr. Augustin Goia (rechts),
vor ihrem vollendeten Werk am 31.05.02
Copyright © 2000-2005 PROIECT APUSENI

Weitere Informationen zur traditionellen
Bauweise und Architektur unter:
GOIA, A. (2005): Geschichte der ländlichen Architektur auf dem Plateau von
Gheţari. IN: Rusdea E, Reif A, Povara I & Konold W (eds.): Perspektiven für einer
traditionelle Kulturlandschaft in Osteuropa. Ergebnisse eines inter- und
transdisziplinären Forschungsprojektes in Osteuropa. Culterra 34.
GOIA, I. A. (2003): Ethnographische Studien zur traditionellen Lebensweise des
Gebietes Gârda de Sus-Ghetari- Poiana Calineasa. Proiect Apuseni, Institut für
Landespflege Freiburg, 47 S.
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Dokumentiert und fotografiert von Anja Stache, Christian
Rosemeyer, Dr. Augustin Goia im Mai 2002
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Einleitung...
Das Motzenland ist durch eine einzigartige Hausarchitektur gekennzeichnet,
in der heute noch die polygonale Dreschscheune (achtseitig) mit
Reisigdach zu finden ist. Die Besonderheit hierbei sind zum einen die mit
Reisig und Holzspäne gedeckten Dächer und die tragenden Dachbalken aus
krummen Fichtensparren. Diese Krummsparren waren bei Häusern ohne
Deckenquerbalken die einzige technische Lösung, um die notwendige
Plattform für das Reisig der Dachbedeckung zu erlangen.

Für die Errichtung eines touristischen Informationszentrums wurde
solch eine polygonale Dreschscheune umgesetzt, restauriert und neu mit
Reisig gedeckt. Dieses Gebäude, welches aufgrund seiner
architektonischen Besonderheiten auch gleichzeitig die Funktion eines
Freilichtmuseums hat, ist zentraler touristischer Anlaufpunkt im Dorf
Gheţari.

Nachfolgende Präsentation soll einen Einblick in diese traditionelle Bauweise liefern
und dokumentiert die einzelnen Arbeitsschritte für den Bau des touristischen
Informationszentrums im Frühjahr 2002

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1.Tag:

Nachdem die Dreschscheune von ihrem ursprünglichen Standort entfernt wurde,
beginnt der Neuaufbau im Dorfzentrum.
Das „Fundament“ wird aus einfachen Natursteinen erstellt
einige Balken, welche ausgetauscht werden
müssen, werden ersetzt...

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2.Tag:
Die Zwischendecke wird verlegt und der Rohbau fertig gestellt

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2.Tag:

Die Balken sind mit traditionellen Holznägeln verzapft:

Herstellung eines Holznagels

Bohren eines Loches mit einem Handholzbohrer

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2.Tag:

Die Balken werden verzapft

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2.Tag:

Manch filigrane Arbeit wurde etwas brachial ausgeführt und auch der
Arbeitsschutz wurde geflissentlich ignoriert !

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3.Tag:

Die Krummsparen werden aufgerichtet ...

Die Krummsparren

Die Sparren werden nacheinander aufgerichtet (Von einer Seite
wird mit einer Stange geschoben, von der anderen mit einem Seil
gezogen)

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3.Tag:

Die Sparren wurden mit Holz- und Eisennägeln gesichert

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3.Tag:

Die Giebelsparren wurden als letztes an diesem Tag errichtet

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4.Tag:

Die Dachlatten werden befestigt....

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4.Tag:

...und die Grundlage für das europaweit einzigartige Dach ist vollbracht !

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Vorbereitungen für die Dachmaterialien

1. Herstellung der Holzspäne

Ungefähr anderthalb Wochen dauerten die
Vorbereitungen für die Dachmaterialien

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Vorbereitungen für die Dachmaterialien
Der Wachholder für die unterste Schicht des Daches wurde geschnitten
Ungefähr zwanzig Wagenladungen Fichtenreisig wurden geschnitten und geliefert.
Dafür wurden knapp 80 Fichten geschneitelt.

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Vorbereitungen für die Dachmaterialien
Als letztes musste ein Schwengel – traditioneller Lastkran, welcher Fichtenreisig
und Holzspäne auf das Dach befördern sollte- errichtet werden

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Vorbereitungen für die Dachmaterialien
Die 15-köpfige Mannschaft errichtete das Dach in nur zwei Tagen. Die meisten
Arbeiter waren schon im Rentenalter und hatten das letzte Mal in ihrer Jugend
bzw. Kindheit geholfen, ein solches Dach zu bauen.

Am Boden wurde das Reisig auf die richtige Größe zugeschnitten

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Die Dachbedeckung
Die erste Schicht, bestehend aus Wacholder, wurde in die untersten Dachlatten
eingeflochten

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Die Dachbedeckung
Es folgte die erste Schicht Holzspäne. Diese wurden immer festgetreten, damit das
Dach dicht wird.

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Die Dachbedeckung
Nun folgten abwechselnd Fichtenreisig und Holzspäne bis man am
Dachfirsten angekommen war.

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Die Dachbedeckung

Abschließend wurde ein
Balken auf den
Dachfirsten gezogen,
welcher dann mit großen
Holznägeln „festgesteckt“
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Dadurch wird verhindert,
dass das oberste Reisig
wegfliegt, denn der letzte
Meter über dem
Dachfirsten ist nur noch
gelegt und nicht mehr
geflochten.

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Die „Dachmannschaft“ und ihr Bauleiter, Dr. Augustin Goia (rechts),
vor ihrem vollendeten Werk am 31.05.02
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Weitere Informationen zur traditionellen
Bauweise und Architektur unter:
GOIA, A. (2005): Geschichte der ländlichen Architektur auf dem Plateau von
Gheţari. IN: Rusdea E, Reif A, Povara I & Konold W (eds.): Perspektiven für einer
traditionelle Kulturlandschaft in Osteuropa. Ergebnisse eines inter- und
transdisziplinären Forschungsprojektes in Osteuropa. Culterra 34.
GOIA, I. A. (2003): Ethnographische Studien zur traditionellen Lebensweise des
Gebietes Gârda de Sus-Ghetari- Poiana Calineasa. Proiect Apuseni, Institut für
Landespflege Freiburg, 47 S.
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Dokumentiert und fotografiert von Anja Stache, Christian
Rosemeyer, Dr. Augustin Goia im Mai 2002
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Einleitung...
Das Motzenland ist durch eine einzigartige Hausarchitektur gekennzeichnet,
in der heute noch die polygonale Dreschscheune (achtseitig) mit
Reisigdach zu finden ist. Die Besonderheit hierbei sind zum einen die mit
Reisig und Holzspäne gedeckten Dächer und die tragenden Dachbalken aus
krummen Fichtensparren. Diese Krummsparren waren bei Häusern ohne
Deckenquerbalken die einzige technische Lösung, um die notwendige
Plattform für das Reisig der Dachbedeckung zu erlangen.

Für die Errichtung eines touristischen Informationszentrums wurde
solch eine polygonale Dreschscheune umgesetzt, restauriert und neu mit
Reisig gedeckt. Dieses Gebäude, welches aufgrund seiner
architektonischen Besonderheiten auch gleichzeitig die Funktion eines
Freilichtmuseums hat, ist zentraler touristischer Anlaufpunkt im Dorf
Gheţari.

Nachfolgende Präsentation soll einen Einblick in diese traditionelle Bauweise liefern
und dokumentiert die einzelnen Arbeitsschritte für den Bau des touristischen
Informationszentrums im Frühjahr 2002

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1.Tag:

Nachdem die Dreschscheune von ihrem ursprünglichen Standort entfernt wurde,
beginnt der Neuaufbau im Dorfzentrum.
Das „Fundament“ wird aus einfachen Natursteinen erstellt
einige Balken, welche ausgetauscht werden
müssen, werden ersetzt...

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2.Tag:
Die Zwischendecke wird verlegt und der Rohbau fertig gestellt

Copyright © 2000-2005 PROIECT APUSENI

2.Tag:

Die Balken sind mit traditionellen Holznägeln verzapft:

Herstellung eines Holznagels

Bohren eines Loches mit einem Handholzbohrer

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Die Balken werden verzapft

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2.Tag:

Manch filigrane Arbeit wurde etwas brachial ausgeführt und auch der
Arbeitsschutz wurde geflissentlich ignoriert !

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3.Tag:

Die Krummsparen werden aufgerichtet ...

Die Krummsparren

Die Sparren werden nacheinander aufgerichtet (Von einer Seite
wird mit einer Stange geschoben, von der anderen mit einem Seil
gezogen)

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3.Tag:

Die Sparren wurden mit Holz- und Eisennägeln gesichert

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3.Tag:

Die Giebelsparren wurden als letztes an diesem Tag errichtet

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4.Tag:

Die Dachlatten werden befestigt....

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4.Tag:

...und die Grundlage für das europaweit einzigartige Dach ist vollbracht !

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Vorbereitungen für die Dachmaterialien

1. Herstellung der Holzspäne

Ungefähr anderthalb Wochen dauerten die
Vorbereitungen für die Dachmaterialien

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Vorbereitungen für die Dachmaterialien
Der Wachholder für die unterste Schicht des Daches wurde geschnitten
Ungefähr zwanzig Wagenladungen Fichtenreisig wurden geschnitten und geliefert.
Dafür wurden knapp 80 Fichten geschneitelt.

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Vorbereitungen für die Dachmaterialien
Als letztes musste ein Schwengel – traditioneller Lastkran, welcher Fichtenreisig
und Holzspäne auf das Dach befördern sollte- errichtet werden

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Vorbereitungen für die Dachmaterialien
Die 15-köpfige Mannschaft errichtete das Dach in nur zwei Tagen. Die meisten
Arbeiter waren schon im Rentenalter und hatten das letzte Mal in ihrer Jugend
bzw. Kindheit geholfen, ein solches Dach zu bauen.

Am Boden wurde das Reisig auf die richtige Größe zugeschnitten

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Die Dachbedeckung
Die erste Schicht, bestehend aus Wacholder, wurde in die untersten Dachlatten
eingeflochten

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Die Dachbedeckung
Es folgte die erste Schicht Holzspäne. Diese wurden immer festgetreten, damit das
Dach dicht wird.

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Die Dachbedeckung
Nun folgten abwechselnd Fichtenreisig und Holzspäne bis man am
Dachfirsten angekommen war.

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Die Dachbedeckung

Abschließend wurde ein
Balken auf den
Dachfirsten gezogen,
welcher dann mit großen
Holznägeln „festgesteckt“
wurde.
Dadurch wird verhindert,
dass das oberste Reisig
wegfliegt, denn der letzte
Meter über dem
Dachfirsten ist nur noch
gelegt und nicht mehr
geflochten.

Copyright © 2000-2005 PROIECT APUSENI

Die „Dachmannschaft“ und ihr Bauleiter, Dr. Augustin Goia (rechts),
vor ihrem vollendeten Werk am 31.05.02
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Weitere Informationen zur traditionellen
Bauweise und Architektur unter:
GOIA, A. (2005): Geschichte der ländlichen Architektur auf dem Plateau von
Gheţari. IN: Rusdea E, Reif A, Povara I & Konold W (eds.): Perspektiven für einer
traditionelle Kulturlandschaft in Osteuropa. Ergebnisse eines inter- und
transdisziplinären Forschungsprojektes in Osteuropa. Culterra 34.
GOIA, I. A. (2003): Ethnographische Studien zur traditionellen Lebensweise des
Gebietes Gârda de Sus-Ghetari- Poiana Calineasa. Proiect Apuseni, Institut für
Landespflege Freiburg, 47 S.
Online:
http://www.proiect-apuseni.org/seiten/forschung/themenbereich2/architektur.htm

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Der Bau des touristischen
Informationszentrums in Ghetari

Dokumentiert und fotografiert von Anja Stache, Christian
Rosemeyer, Dr. Augustin Goia im Mai 2002
Layout und Überarbeitung: Katja Brinkmann
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Einleitung...
Das Motzenland ist durch eine einzigartige Hausarchitektur gekennzeichnet,
in der heute noch die polygonale Dreschscheune (achtseitig) mit
Reisigdach zu finden ist. Die Besonderheit hierbei sind zum einen die mit
Reisig und Holzspäne gedeckten Dächer und die tragenden Dachbalken aus
krummen Fichtensparren. Diese Krummsparren waren bei Häusern ohne
Deckenquerbalken die einzige technische Lösung, um die notwendige
Plattform für das Reisig der Dachbedeckung zu erlangen.

Für die Errichtung eines touristischen Informationszentrums wurde
solch eine polygonale Dreschscheune umgesetzt, restauriert und neu mit
Reisig gedeckt. Dieses Gebäude, welches aufgrund seiner
architektonischen Besonderheiten auch gleichzeitig die Funktion eines
Freilichtmuseums hat, ist zentraler touristischer Anlaufpunkt im Dorf
Gheţari.

Nachfolgende Präsentation soll einen Einblick in diese traditionelle Bauweise liefern
und dokumentiert die einzelnen Arbeitsschritte für den Bau des touristischen
Informationszentrums im Frühjahr 2002

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1.Tag:

Nachdem die Dreschscheune von ihrem ursprünglichen Standort entfernt wurde,
beginnt der Neuaufbau im Dorfzentrum.
Das „Fundament“ wird aus einfachen Natursteinen erstellt
einige Balken, welche ausgetauscht werden
müssen, werden ersetzt...

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2.Tag:
Die Zwischendecke wird verlegt und der Rohbau fertig gestellt

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2.Tag:

Die Balken sind mit traditionellen Holznägeln verzapft:

Herstellung eines Holznagels

Bohren eines Loches mit einem Handholzbohrer

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2.Tag:

Die Balken werden verzapft

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2.Tag:

Manch filigrane Arbeit wurde etwas brachial ausgeführt und auch der
Arbeitsschutz wurde geflissentlich ignoriert !

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3.Tag:

Die Krummsparen werden aufgerichtet ...

Die Krummsparren

Die Sparren werden nacheinander aufgerichtet (Von einer Seite
wird mit einer Stange geschoben, von der anderen mit einem Seil
gezogen)

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3.Tag:

Die Sparren wurden mit Holz- und Eisennägeln gesichert

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3.Tag:

Die Giebelsparren wurden als letztes an diesem Tag errichtet

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4.Tag:

Die Dachlatten werden befestigt....

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4.Tag:

...und die Grundlage für das europaweit einzigartige Dach ist vollbracht !

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Vorbereitungen für die Dachmaterialien

1. Herstellung der Holzspäne

Ungefähr anderthalb Wochen dauerten die
Vorbereitungen für die Dachmaterialien

Copyright © 2000-2005 PROIECT APUSENI

Vorbereitungen für die Dachmaterialien
Der Wachholder für die unterste Schicht des Daches wurde geschnitten
Ungefähr zwanzig Wagenladungen Fichtenreisig wurden geschnitten und geliefert.
Dafür wurden knapp 80 Fichten geschneitelt.

Copyright © 2000-2005 PROIECT APUSENI

Vorbereitungen für die Dachmaterialien
Als letztes musste ein Schwengel – traditioneller Lastkran, welcher Fichtenreisig
und Holzspäne auf das Dach befördern sollte- errichtet werden

Copyright © 2000-2005 PROIECT APUSENI

Vorbereitungen für die Dachmaterialien
Die 15-köpfige Mannschaft errichtete das Dach in nur zwei Tagen. Die meisten
Arbeiter waren schon im Rentenalter und hatten das letzte Mal in ihrer Jugend
bzw. Kindheit geholfen, ein solches Dach zu bauen.

Am Boden wurde das Reisig auf die richtige Größe zugeschnitten

Copyright © 2000-2005 PROIECT APUSENI

Die Dachbedeckung
Die erste Schicht, bestehend aus Wacholder, wurde in die untersten Dachlatten
eingeflochten

Copyright © 2000-2005 PROIECT APUSENI

Die Dachbedeckung
Es folgte die erste Schicht Holzspäne. Diese wurden immer festgetreten, damit das
Dach dicht wird.

Copyright © 2000-2005 PROIECT APUSENI

Die Dachbedeckung
Nun folgten abwechselnd Fichtenreisig und Holzspäne bis man am
Dachfirsten angekommen war.

Copyright © 2000-2005 PROIECT APUSENI

Die Dachbedeckung

Abschließend wurde ein
Balken auf den
Dachfirsten gezogen,
welcher dann mit großen
Holznägeln „festgesteckt“
wurde.
Dadurch wird verhindert,
dass das oberste Reisig
wegfliegt, denn der letzte
Meter über dem
Dachfirsten ist nur noch
gelegt und nicht mehr
geflochten.

Copyright © 2000-2005 PROIECT APUSENI

Die „Dachmannschaft“ und ihr Bauleiter, Dr. Augustin Goia (rechts),
vor ihrem vollendeten Werk am 31.05.02
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Weitere Informationen zur traditionellen
Bauweise und Architektur unter:
GOIA, A. (2005): Geschichte der ländlichen Architektur auf dem Plateau von
Gheţari. IN: Rusdea E, Reif A, Povara I & Konold W (eds.): Perspektiven für einer
traditionelle Kulturlandschaft in Osteuropa. Ergebnisse eines inter- und
transdisziplinären Forschungsprojektes in Osteuropa. Culterra 34.
GOIA, I. A. (2003): Ethnographische Studien zur traditionellen Lebensweise des
Gebietes Gârda de Sus-Ghetari- Poiana Calineasa. Proiect Apuseni, Institut für
Landespflege Freiburg, 47 S.
Online:
http://www.proiect-apuseni.org/seiten/forschung/themenbereich2/architektur.htm

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Der Bau des touristischen
Informationszentrums in Ghetari

Dokumentiert und fotografiert von Anja Stache, Christian
Rosemeyer, Dr. Augustin Goia im Mai 2002
Layout und Überarbeitung: Katja Brinkmann
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Einleitung...
Das Motzenland ist durch eine einzigartige Hausarchitektur gekennzeichnet,
in der heute noch die polygonale Dreschscheune (achtseitig) mit
Reisigdach zu finden ist. Die Besonderheit hierbei sind zum einen die mit
Reisig und Holzspäne gedeckten Dächer und die tragenden Dachbalken aus
krummen Fichtensparren. Diese Krummsparren waren bei Häusern ohne
Deckenquerbalken die einzige technische Lösung, um die notwendige
Plattform für das Reisig der Dachbedeckung zu erlangen.

Für die Errichtung eines touristischen Informationszentrums wurde
solch eine polygonale Dreschscheune umgesetzt, restauriert und neu mit
Reisig gedeckt. Dieses Gebäude, welches aufgrund seiner
architektonischen Besonderheiten auch gleichzeitig die Funktion eines
Freilichtmuseums hat, ist zentraler touristischer Anlaufpunkt im Dorf
Gheţari.

Nachfolgende Präsentation soll einen Einblick in diese traditionelle Bauweise liefern
und dokumentiert die einzelnen Arbeitsschritte für den Bau des touristischen
Informationszentrums im Frühjahr 2002

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1.Tag:

Nachdem die Dreschscheune von ihrem ursprünglichen Standort entfernt wurde,
beginnt der Neuaufbau im Dorfzentrum.
Das „Fundament“ wird aus einfachen Natursteinen erstellt
einige Balken, welche ausgetauscht werden
müssen, werden ersetzt...

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2.Tag:
Die Zwischendecke wird verlegt und der Rohbau fertig gestellt

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2.Tag:

Die Balken sind mit traditionellen Holznägeln verzapft:

Herstellung eines Holznagels

Bohren eines Loches mit einem Handholzbohrer

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2.Tag:

Die Balken werden verzapft

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2.Tag:

Manch filigrane Arbeit wurde etwas brachial ausgeführt und auch der
Arbeitsschutz wurde geflissentlich ignoriert !

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3.Tag:

Die Krummsparen werden aufgerichtet ...

Die Krummsparren

Die Sparren werden nacheinander aufgerichtet (Von einer Seite
wird mit einer Stange geschoben, von der anderen mit einem Seil
gezogen)

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3.Tag:

Die Sparren wurden mit Holz- und Eisennägeln gesichert

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3.Tag:

Die Giebelsparren wurden als letztes an diesem Tag errichtet

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4.Tag:

Die Dachlatten werden befestigt....

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4.Tag:

...und die Grundlage für das europaweit einzigartige Dach ist vollbracht !

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Vorbereitungen für die Dachmaterialien

1. Herstellung der Holzspäne

Ungefähr anderthalb Wochen dauerten die
Vorbereitungen für die Dachmaterialien

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Vorbereitungen für die Dachmaterialien
Der Wachholder für die unterste Schicht des Daches wurde geschnitten
Ungefähr zwanzig Wagenladungen Fichtenreisig wurden geschnitten und geliefert.
Dafür wurden knapp 80 Fichten geschneitelt.

Copyright © 2000-2005 PROIECT APUSENI

Vorbereitungen für die Dachmaterialien
Als letztes musste ein Schwengel – traditioneller Lastkran, welcher Fichtenreisig
und Holzspäne auf das Dach befördern sollte- errichtet werden

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Vorbereitungen für die Dachmaterialien
Die 15-köpfige Mannschaft errichtete das Dach in nur zwei Tagen. Die meisten
Arbeiter waren schon im Rentenalter und hatten das letzte Mal in ihrer Jugend
bzw. Kindheit geholfen, ein solches Dach zu bauen.

Am Boden wurde das Reisig auf die richtige Größe zugeschnitten

Copyright © 2000-2005 PROIECT APUSENI

Die Dachbedeckung
Die erste Schicht, bestehend aus Wacholder, wurde in die untersten Dachlatten
eingeflochten

Copyright © 2000-2005 PROIECT APUSENI

Die Dachbedeckung
Es folgte die erste Schicht Holzspäne. Diese wurden immer festgetreten, damit das
Dach dicht wird.

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Die Dachbedeckung
Nun folgten abwechselnd Fichtenreisig und Holzspäne bis man am
Dachfirsten angekommen war.

Copyright © 2000-2005 PROIECT APUSENI

Die Dachbedeckung

Abschließend wurde ein
Balken auf den
Dachfirsten gezogen,
welcher dann mit großen
Holznägeln „festgesteckt“
wurde.
Dadurch wird verhindert,
dass das oberste Reisig
wegfliegt, denn der letzte
Meter über dem
Dachfirsten ist nur noch
gelegt und nicht mehr
geflochten.

Copyright © 2000-2005 PROIECT APUSENI

Die „Dachmannschaft“ und ihr Bauleiter, Dr. Augustin Goia (rechts),
vor ihrem vollendeten Werk am 31.05.02
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Weitere Informationen zur traditionellen
Bauweise und Architektur unter:
GOIA, A. (2005): Geschichte der ländlichen Architektur auf dem Plateau von
Gheţari. IN: Rusdea E, Reif A, Povara I & Konold W (eds.): Perspektiven für einer
traditionelle Kulturlandschaft in Osteuropa. Ergebnisse eines inter- und
transdisziplinären Forschungsprojektes in Osteuropa. Culterra 34.
GOIA, I. A. (2003): Ethnographische Studien zur traditionellen Lebensweise des
Gebietes Gârda de Sus-Ghetari- Poiana Calineasa. Proiect Apuseni, Institut für
Landespflege Freiburg, 47 S.
Online:
http://www.proiect-apuseni.org/seiten/forschung/themenbereich2/architektur.htm

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Der Bau des touristischen
Informationszentrums in Ghetari

Dokumentiert und fotografiert von Anja Stache, Christian
Rosemeyer, Dr. Augustin Goia im Mai 2002
Layout und Überarbeitung: Katja Brinkmann
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Einleitung...
Das Motzenland ist durch eine einzigartige Hausarchitektur gekennzeichnet,
in der heute noch die polygonale Dreschscheune (achtseitig) mit
Reisigdach zu finden ist. Die Besonderheit hierbei sind zum einen die mit
Reisig und Holzspäne gedeckten Dächer und die tragenden Dachbalken aus
krummen Fichtensparren. Diese Krummsparren waren bei Häusern ohne
Deckenquerbalken die einzige technische Lösung, um die notwendige
Plattform für das Reisig der Dachbedeckung zu erlangen.

Für die Errichtung eines touristischen Informationszentrums wurde
solch eine polygonale Dreschscheune umgesetzt, restauriert und neu mit
Reisig gedeckt. Dieses Gebäude, welches aufgrund seiner
architektonischen Besonderheiten auch gleichzeitig die Funktion eines
Freilichtmuseums hat, ist zentraler touristischer Anlaufpunkt im Dorf
Gheţari.

Nachfolgende Präsentation soll einen Einblick in diese traditionelle Bauweise liefern
und dokumentiert die einzelnen Arbeitsschritte für den Bau des touristischen
Informationszentrums im Frühjahr 2002

Copyright © 2000-2005 PROIECT APUSENI

1.Tag:

Nachdem die Dreschscheune von ihrem ursprünglichen Standort entfernt wurde,
beginnt der Neuaufbau im Dorfzentrum.
Das „Fundament“ wird aus einfachen Natursteinen erstellt
einige Balken, welche ausgetauscht werden
müssen, werden ersetzt...

Copyright © 2000-2005 PROIECT APUSENI

2.Tag:
Die Zwischendecke wird verlegt und der Rohbau fertig gestellt

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2.Tag:

Die Balken sind mit traditionellen Holznägeln verzapft:

Herstellung eines Holznagels

Bohren eines Loches mit einem Handholzbohrer

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2.Tag:

Die Balken werden verzapft

Copyright © 2000-2005 PROIECT APUSENI

2.Tag:

Manch filigrane Arbeit wurde etwas brachial ausgeführt und auch der
Arbeitsschutz wurde geflissentlich ignoriert !

Copyright © 2000-2005 PROIECT APUSENI

3.Tag:

Die Krummsparen werden aufgerichtet ...

Die Krummsparren

Die Sparren werden nacheinander aufgerichtet (Von einer Seite
wird mit einer Stange geschoben, von der anderen mit einem Seil
gezogen)

Copyright © 2000-2005 PROIECT APUSENI

3.Tag:

Die Sparren wurden mit Holz- und Eisennägeln gesichert

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3.Tag:

Die Giebelsparren wurden als letztes an diesem Tag errichtet

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4.Tag:

Die Dachlatten werden befestigt....

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4.Tag:

...und die Grundlage für das europaweit einzigartige Dach ist vollbracht !

Copyright © 2000-2005 PROIECT APUSENI

Vorbereitungen für die Dachmaterialien

1. Herstellung der Holzspäne

Ungefähr anderthalb Wochen dauerten die
Vorbereitungen für die Dachmaterialien

Copyright © 2000-2005 PROIECT APUSENI

Vorbereitungen für die Dachmaterialien
Der Wachholder für die unterste Schicht des Daches wurde geschnitten
Ungefähr zwanzig Wagenladungen Fichtenreisig wurden geschnitten und geliefert.
Dafür wurden knapp 80 Fichten geschneitelt.

Copyright © 2000-2005 PROIECT APUSENI

Vorbereitungen für die Dachmaterialien
Als letztes musste ein Schwengel – traditioneller Lastkran, welcher Fichtenreisig
und Holzspäne auf das Dach befördern sollte- errichtet werden

Copyright © 2000-2005 PROIECT APUSENI

Vorbereitungen für die Dachmaterialien
Die 15-köpfige Mannschaft errichtete das Dach in nur zwei Tagen. Die meisten
Arbeiter waren schon im Rentenalter und hatten das letzte Mal in ihrer Jugend
bzw. Kindheit geholfen, ein solches Dach zu bauen.

Am Boden wurde das Reisig auf die richtige Größe zugeschnitten

Copyright © 2000-2005 PROIECT APUSENI

Die Dachbedeckung
Die erste Schicht, bestehend aus Wacholder, wurde in die untersten Dachlatten
eingeflochten

Copyright © 2000-2005 PROIECT APUSENI

Die Dachbedeckung
Es folgte die erste Schicht Holzspäne. Diese wurden immer festgetreten, damit das
Dach dicht wird.

Copyright © 2000-2005 PROIECT APUSENI

Die Dachbedeckung
Nun folgten abwechselnd Fichtenreisig und Holzspäne bis man am
Dachfirsten angekommen war.

Copyright © 2000-2005 PROIECT APUSENI

Die Dachbedeckung

Abschließend wurde ein
Balken auf den
Dachfirsten gezogen,
welcher dann mit großen
Holznägeln „festgesteckt“
wurde.
Dadurch wird verhindert,
dass das oberste Reisig
wegfliegt, denn der letzte
Meter über dem
Dachfirsten ist nur noch
gelegt und nicht mehr
geflochten.

Copyright © 2000-2005 PROIECT APUSENI

Die „Dachmannschaft“ und ihr Bauleiter, Dr. Augustin Goia (rechts),
vor ihrem vollendeten Werk am 31.05.02
Copyright © 2000-2005 PROIECT APUSENI

Weitere Informationen zur traditionellen
Bauweise und Architektur unter:
GOIA, A. (2005): Geschichte der ländlichen Architektur auf dem Plateau von
Gheţari. IN: Rusdea E, Reif A, Povara I & Konold W (eds.): Perspektiven für einer
traditionelle Kulturlandschaft in Osteuropa. Ergebnisse eines inter- und
transdisziplinären Forschungsprojektes in Osteuropa. Culterra 34.
GOIA, I. A. (2003): Ethnographische Studien zur traditionellen Lebensweise des
Gebietes Gârda de Sus-Ghetari- Poiana Calineasa. Proiect Apuseni, Institut für
Landespflege Freiburg, 47 S.
Online:
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Der Bau des touristischen
Informationszentrums in Ghetari

Dokumentiert und fotografiert von Anja Stache, Christian
Rosemeyer, Dr. Augustin Goia im Mai 2002
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Einleitung...
Das Motzenland ist durch eine einzigartige Hausarchitektur gekennzeichnet,
in der heute noch die polygonale Dreschscheune (achtseitig) mit
Reisigdach zu finden ist. Die Besonderheit hierbei sind zum einen die mit
Reisig und Holzspäne gedeckten Dächer und die tragenden Dachbalken aus
krummen Fichtensparren. Diese Krummsparren waren bei Häusern ohne
Deckenquerbalken die einzige technische Lösung, um die notwendige
Plattform für das Reisig der Dachbedeckung zu erlangen.

Für die Errichtung eines touristischen Informationszentrums wurde
solch eine polygonale Dreschscheune umgesetzt, restauriert und neu mit
Reisig gedeckt. Dieses Gebäude, welches aufgrund seiner
architektonischen Besonderheiten auch gleichzeitig die Funktion eines
Freilichtmuseums hat, ist zentraler touristischer Anlaufpunkt im Dorf
Gheţari.

Nachfolgende Präsentation soll einen Einblick in diese traditionelle Bauweise liefern
und dokumentiert die einzelnen Arbeitsschritte für den Bau des touristischen
Informationszentrums im Frühjahr 2002

Copyright © 2000-2005 PROIECT APUSENI

1.Tag:

Nachdem die Dreschscheune von ihrem ursprünglichen Standort entfernt wurde,
beginnt der Neuaufbau im Dorfzentrum.
Das „Fundament“ wird aus einfachen Natursteinen erstellt
einige Balken, welche ausgetauscht werden
müssen, werden ersetzt...

Copyright © 2000-2005 PROIECT APUSENI

2.Tag:
Die Zwischendecke wird verlegt und der Rohbau fertig gestellt

Copyright © 2000-2005 PROIECT APUSENI

2.Tag:

Die Balken sind mit traditionellen Holznägeln verzapft:

Herstellung eines Holznagels

Bohren eines Loches mit einem Handholzbohrer

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2.Tag:

Die Balken werden verzapft

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2.Tag:

Manch filigrane Arbeit wurde etwas brachial ausgeführt und auch der
Arbeitsschutz wurde geflissentlich ignoriert !

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3.Tag:

Die Krummsparen werden aufgerichtet ...

Die Krummsparren

Die Sparren werden nacheinander aufgerichtet (Von einer Seite
wird mit einer Stange geschoben, von der anderen mit einem Seil
gezogen)

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3.Tag:

Die Sparren wurden mit Holz- und Eisennägeln gesichert

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3.Tag:

Die Giebelsparren wurden als letztes an diesem Tag errichtet

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Die Dachlatten werden befestigt....

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...und die Grundlage für das europaweit einzigartige Dach ist vollbracht !

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Vorbereitungen für die Dachmaterialien

1. Herstellung der Holzspäne

Ungefähr anderthalb Wochen dauerten die
Vorbereitungen für die Dachmaterialien

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Vorbereitungen für die Dachmaterialien
Der Wachholder für die unterste Schicht des Daches wurde geschnitten
Ungefähr zwanzig Wagenladungen Fichtenreisig wurden geschnitten und geliefert.
Dafür wurden knapp 80 Fichten geschneitelt.

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Vorbereitungen für die Dachmaterialien
Als letztes musste ein Schwengel – traditioneller Lastkran, welcher Fichtenreisig
und Holzspäne auf das Dach befördern sollte- errichtet werden

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Vorbereitungen für die Dachmaterialien
Die 15-köpfige Mannschaft errichtete das Dach in nur zwei Tagen. Die meisten
Arbeiter waren schon im Rentenalter und hatten das letzte Mal in ihrer Jugend
bzw. Kindheit geholfen, ein solches Dach zu bauen.

Am Boden wurde das Reisig auf die richtige Größe zugeschnitten

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Die Dachbedeckung
Die erste Schicht, bestehend aus Wacholder, wurde in die untersten Dachlatten
eingeflochten

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Die Dachbedeckung
Es folgte die erste Schicht Holzspäne. Diese wurden immer festgetreten, damit das
Dach dicht wird.

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Die Dachbedeckung
Nun folgten abwechselnd Fichtenreisig und Holzspäne bis man am
Dachfirsten angekommen war.

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Die Dachbedeckung

Abschließend wurde ein
Balken auf den
Dachfirsten gezogen,
welcher dann mit großen
Holznägeln „festgesteckt“
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Dadurch wird verhindert,
dass das oberste Reisig
wegfliegt, denn der letzte
Meter über dem
Dachfirsten ist nur noch
gelegt und nicht mehr
geflochten.

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Die „Dachmannschaft“ und ihr Bauleiter, Dr. Augustin Goia (rechts),
vor ihrem vollendeten Werk am 31.05.02
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Weitere Informationen zur traditionellen
Bauweise und Architektur unter:
GOIA, A. (2005): Geschichte der ländlichen Architektur auf dem Plateau von
Gheţari. IN: Rusdea E, Reif A, Povara I & Konold W (eds.): Perspektiven für einer
traditionelle Kulturlandschaft in Osteuropa. Ergebnisse eines inter- und
transdisziplinären Forschungsprojektes in Osteuropa. Culterra 34.
GOIA, I. A. (2003): Ethnographische Studien zur traditionellen Lebensweise des
Gebietes Gârda de Sus-Ghetari- Poiana Calineasa. Proiect Apuseni, Institut für
Landespflege Freiburg, 47 S.
Online:
http://www.proiect-apuseni.org/seiten/forschung/themenbereich2/architektur.htm

Copyright © 2000-2005 PROIECT APUSENI


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Der Bau des touristischen
Informationszentrums in Ghetari

Dokumentiert und fotografiert von Anja Stache, Christian
Rosemeyer, Dr. Augustin Goia im Mai 2002
Layout und Überarbeitung: Katja Brinkmann
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Einleitung...
Das Motzenland ist durch eine einzigartige Hausarchitektur gekennzeichnet,
in der heute noch die polygonale Dreschscheune (achtseitig) mit
Reisigdach zu finden ist. Die Besonderheit hierbei sind zum einen die mit
Reisig und Holzspäne gedeckten Dächer und die tragenden Dachbalken aus
krummen Fichtensparren. Diese Krummsparren waren bei Häusern ohne
Deckenquerbalken die einzige technische Lösung, um die notwendige
Plattform für das Reisig der Dachbedeckung zu erlangen.

Für die Errichtung eines touristischen Informationszentrums wurde
solch eine polygonale Dreschscheune umgesetzt, restauriert und neu mit
Reisig gedeckt. Dieses Gebäude, welches aufgrund seiner
architektonischen Besonderheiten auch gleichzeitig die Funktion eines
Freilichtmuseums hat, ist zentraler touristischer Anlaufpunkt im Dorf
Gheţari.

Nachfolgende Präsentation soll einen Einblick in diese traditionelle Bauweise liefern
und dokumentiert die einzelnen Arbeitsschritte für den Bau des touristischen
Informationszentrums im Frühjahr 2002

Copyright © 2000-2005 PROIECT APUSENI

1.Tag:

Nachdem die Dreschscheune von ihrem ursprünglichen Standort entfernt wurde,
beginnt der Neuaufbau im Dorfzentrum.
Das „Fundament“ wird aus einfachen Natursteinen erstellt
einige Balken, welche ausgetauscht werden
müssen, werden ersetzt...

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2.Tag:
Die Zwischendecke wird verlegt und der Rohbau fertig gestellt

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2.Tag:

Die Balken sind mit traditionellen Holznägeln verzapft:

Herstellung eines Holznagels

Bohren eines Loches mit einem Handholzbohrer

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2.Tag:

Die Balken werden verzapft

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2.Tag:

Manch filigrane Arbeit wurde etwas brachial ausgeführt und auch der
Arbeitsschutz wurde geflissentlich ignoriert !

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3.Tag:

Die Krummsparen werden aufgerichtet ...

Die Krummsparren

Die Sparren werden nacheinander aufgerichtet (Von einer Seite
wird mit einer Stange geschoben, von der anderen mit einem Seil
gezogen)

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3.Tag:

Die Sparren wurden mit Holz- und Eisennägeln gesichert

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3.Tag:

Die Giebelsparren wurden als letztes an diesem Tag errichtet

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4.Tag:

Die Dachlatten werden befestigt....

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4.Tag:

...und die Grundlage für das europaweit einzigartige Dach ist vollbracht !

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Vorbereitungen für die Dachmaterialien

1. Herstellung der Holzspäne

Ungefähr anderthalb Wochen dauerten die
Vorbereitungen für die Dachmaterialien

Copyright © 2000-2005 PROIECT APUSENI

Vorbereitungen für die Dachmaterialien
Der Wachholder für die unterste Schicht des Daches wurde geschnitten
Ungefähr zwanzig Wagenladungen Fichtenreisig wurden geschnitten und geliefert.
Dafür wurden knapp 80 Fichten geschneitelt.

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Vorbereitungen für die Dachmaterialien
Als letztes musste ein Schwengel – traditioneller Lastkran, welcher Fichtenreisig
und Holzspäne auf das Dach befördern sollte- errichtet werden

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Vorbereitungen für die Dachmaterialien
Die 15-köpfige Mannschaft errichtete das Dach in nur zwei Tagen. Die meisten
Arbeiter waren schon im Rentenalter und hatten das letzte Mal in ihrer Jugend
bzw. Kindheit geholfen, ein solches Dach zu bauen.

Am Boden wurde das Reisig auf die richtige Größe zugeschnitten

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Die Dachbedeckung
Die erste Schicht, bestehend aus Wacholder, wurde in die untersten Dachlatten
eingeflochten

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Die Dachbedeckung
Es folgte die erste Schicht Holzspäne. Diese wurden immer festgetreten, damit das
Dach dicht wird.

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Die Dachbedeckung
Nun folgten abwechselnd Fichtenreisig und Holzspäne bis man am
Dachfirsten angekommen war.

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Die Dachbedeckung

Abschließend wurde ein
Balken auf den
Dachfirsten gezogen,
welcher dann mit großen
Holznägeln „festgesteckt“
wurde.
Dadurch wird verhindert,
dass das oberste Reisig
wegfliegt, denn der letzte
Meter über dem
Dachfirsten ist nur noch
gelegt und nicht mehr
geflochten.

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Die „Dachmannschaft“ und ihr Bauleiter, Dr. Augustin Goia (rechts),
vor ihrem vollendeten Werk am 31.05.02
Copyright © 2000-2005 PROIECT APUSENI

Weitere Informationen zur traditionellen
Bauweise und Architektur unter:
GOIA, A. (2005): Geschichte der ländlichen Architektur auf dem Plateau von
Gheţari. IN: Rusdea E, Reif A, Povara I & Konold W (eds.): Perspektiven für einer
traditionelle Kulturlandschaft in Osteuropa. Ergebnisse eines inter- und
transdisziplinären Forschungsprojektes in Osteuropa. Culterra 34.
GOIA, I. A. (2003): Ethnographische Studien zur traditionellen Lebensweise des
Gebietes Gârda de Sus-Ghetari- Poiana Calineasa. Proiect Apuseni, Institut für
Landespflege Freiburg, 47 S.
Online:
http://www.proiect-apuseni.org/seiten/forschung/themenbereich2/architektur.htm

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Der Bau des touristischen
Informationszentrums in Ghetari

Dokumentiert und fotografiert von Anja Stache, Christian
Rosemeyer, Dr. Augustin Goia im Mai 2002
Layout und Überarbeitung: Katja Brinkmann
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Einleitung...
Das Motzenland ist durch eine einzigartige Hausarchitektur gekennzeichnet,
in der heute noch die polygonale Dreschscheune (achtseitig) mit
Reisigdach zu finden ist. Die Besonderheit hierbei sind zum einen die mit
Reisig und Holzspäne gedeckten Dächer und die tragenden Dachbalken aus
krummen Fichtensparren. Diese Krummsparren waren bei Häusern ohne
Deckenquerbalken die einzige technische Lösung, um die notwendige
Plattform für das Reisig der Dachbedeckung zu erlangen.

Für die Errichtung eines touristischen Informationszentrums wurde
solch eine polygonale Dreschscheune umgesetzt, restauriert und neu mit
Reisig gedeckt. Dieses Gebäude, welches aufgrund seiner
architektonischen Besonderheiten auch gleichzeitig die Funktion eines
Freilichtmuseums hat, ist zentraler touristischer Anlaufpunkt im Dorf
Gheţari.

Nachfolgende Präsentation soll einen Einblick in diese traditionelle Bauweise liefern
und dokumentiert die einzelnen Arbeitsschritte für den Bau des touristischen
Informationszentrums im Frühjahr 2002

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1.Tag:

Nachdem die Dreschscheune von ihrem ursprünglichen Standort entfernt wurde,
beginnt der Neuaufbau im Dorfzentrum.
Das „Fundament“ wird aus einfachen Natursteinen erstellt
einige Balken, welche ausgetauscht werden
müssen, werden ersetzt...

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2.Tag:
Die Zwischendecke wird verlegt und der Rohbau fertig gestellt

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2.Tag:

Die Balken sind mit traditionellen Holznägeln verzapft:

Herstellung eines Holznagels

Bohren eines Loches mit einem Handholzbohrer

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2.Tag:

Die Balken werden verzapft

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2.Tag:

Manch filigrane Arbeit wurde etwas brachial ausgeführt und auch der
Arbeitsschutz wurde geflissentlich ignoriert !

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3.Tag:

Die Krummsparen werden aufgerichtet ...

Die Krummsparren

Die Sparren werden nacheinander aufgerichtet (Von einer Seite
wird mit einer Stange geschoben, von der anderen mit einem Seil
gezogen)

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3.Tag:

Die Sparren wurden mit Holz- und Eisennägeln gesichert

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3.Tag:

Die Giebelsparren wurden als letztes an diesem Tag errichtet

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4.Tag:

Die Dachlatten werden befestigt....

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4.Tag:

...und die Grundlage für das europaweit einzigartige Dach ist vollbracht !

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Vorbereitungen für die Dachmaterialien

1. Herstellung der Holzspäne

Ungefähr anderthalb Wochen dauerten die
Vorbereitungen für die Dachmaterialien

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Vorbereitungen für die Dachmaterialien
Der Wachholder für die unterste Schicht des Daches wurde geschnitten
Ungefähr zwanzig Wagenladungen Fichtenreisig wurden geschnitten und geliefert.
Dafür wurden knapp 80 Fichten geschneitelt.

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Vorbereitungen für die Dachmaterialien
Als letztes musste ein Schwengel – traditioneller Lastkran, welcher Fichtenreisig
und Holzspäne auf das Dach befördern sollte- errichtet werden

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Vorbereitungen für die Dachmaterialien
Die 15-köpfige Mannschaft errichtete das Dach in nur zwei Tagen. Die meisten
Arbeiter waren schon im Rentenalter und hatten das letzte Mal in ihrer Jugend
bzw. Kindheit geholfen, ein solches Dach zu bauen.

Am Boden wurde das Reisig auf die richtige Größe zugeschnitten

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Die Dachbedeckung
Die erste Schicht, bestehend aus Wacholder, wurde in die untersten Dachlatten
eingeflochten

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Die Dachbedeckung
Es folgte die erste Schicht Holzspäne. Diese wurden immer festgetreten, damit das
Dach dicht wird.

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Die Dachbedeckung
Nun folgten abwechselnd Fichtenreisig und Holzspäne bis man am
Dachfirsten angekommen war.

Copyright © 2000-2005 PROIECT APUSENI

Die Dachbedeckung

Abschließend wurde ein
Balken auf den
Dachfirsten gezogen,
welcher dann mit großen
Holznägeln „festgesteckt“
wurde.
Dadurch wird verhindert,
dass das oberste Reisig
wegfliegt, denn der letzte
Meter über dem
Dachfirsten ist nur noch
gelegt und nicht mehr
geflochten.

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Die „Dachmannschaft“ und ihr Bauleiter, Dr. Augustin Goia (rechts),
vor ihrem vollendeten Werk am 31.05.02
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Weitere Informationen zur traditionellen
Bauweise und Architektur unter:
GOIA, A. (2005): Geschichte der ländlichen Architektur auf dem Plateau von
Gheţari. IN: Rusdea E, Reif A, Povara I & Konold W (eds.): Perspektiven für einer
traditionelle Kulturlandschaft in Osteuropa. Ergebnisse eines inter- und
transdisziplinären Forschungsprojektes in Osteuropa. Culterra 34.
GOIA, I. A. (2003): Ethnographische Studien zur traditionellen Lebensweise des
Gebietes Gârda de Sus-Ghetari- Poiana Calineasa. Proiect Apuseni, Institut für
Landespflege Freiburg, 47 S.
Online:
http://www.proiect-apuseni.org/seiten/forschung/themenbereich2/architektur.htm

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Der Bau des touristischen
Informationszentrums in Ghetari

Dokumentiert und fotografiert von Anja Stache, Christian
Rosemeyer, Dr. Augustin Goia im Mai 2002
Layout und Überarbeitung: Katja Brinkmann
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Einleitung...
Das Motzenland ist durch eine einzigartige Hausarchitektur gekennzeichnet,
in der heute noch die polygonale Dreschscheune (achtseitig) mit
Reisigdach zu finden ist. Die Besonderheit hierbei sind zum einen die mit
Reisig und Holzspäne gedeckten Dächer und die tragenden Dachbalken aus
krummen Fichtensparren. Diese Krummsparren waren bei Häusern ohne
Deckenquerbalken die einzige technische Lösung, um die notwendige
Plattform für das Reisig der Dachbedeckung zu erlangen.

Für die Errichtung eines touristischen Informationszentrums wurde
solch eine polygonale Dreschscheune umgesetzt, restauriert und neu mit
Reisig gedeckt. Dieses Gebäude, welches aufgrund seiner
architektonischen Besonderheiten auch gleichzeitig die Funktion eines
Freilichtmuseums hat, ist zentraler touristischer Anlaufpunkt im Dorf
Gheţari.

Nachfolgende Präsentation soll einen Einblick in diese traditionelle Bauweise liefern
und dokumentiert die einzelnen Arbeitsschritte für den Bau des touristischen
Informationszentrums im Frühjahr 2002

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1.Tag:

Nachdem die Dreschscheune von ihrem ursprünglichen Standort entfernt wurde,
beginnt der Neuaufbau im Dorfzentrum.
Das „Fundament“ wird aus einfachen Natursteinen erstellt
einige Balken, welche ausgetauscht werden
müssen, werden ersetzt...

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2.Tag:
Die Zwischendecke wird verlegt und der Rohbau fertig gestellt

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2.Tag:

Die Balken sind mit traditionellen Holznägeln verzapft:

Herstellung eines Holznagels

Bohren eines Loches mit einem Handholzbohrer

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2.Tag:

Die Balken werden verzapft

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2.Tag:

Manch filigrane Arbeit wurde etwas brachial ausgeführt und auch der
Arbeitsschutz wurde geflissentlich ignoriert !

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3.Tag:

Die Krummsparen werden aufgerichtet ...

Die Krummsparren

Die Sparren werden nacheinander aufgerichtet (Von einer Seite
wird mit einer Stange geschoben, von der anderen mit einem Seil
gezogen)

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3.Tag:

Die Sparren wurden mit Holz- und Eisennägeln gesichert

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3.Tag:

Die Giebelsparren wurden als letztes an diesem Tag errichtet

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4.Tag:

Die Dachlatten werden befestigt....

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4.Tag:

...und die Grundlage für das europaweit einzigartige Dach ist vollbracht !

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Vorbereitungen für die Dachmaterialien

1. Herstellung der Holzspäne

Ungefähr anderthalb Wochen dauerten die
Vorbereitungen für die Dachmaterialien

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Vorbereitungen für die Dachmaterialien
Der Wachholder für die unterste Schicht des Daches wurde geschnitten
Ungefähr zwanzig Wagenladungen Fichtenreisig wurden geschnitten und geliefert.
Dafür wurden knapp 80 Fichten geschneitelt.

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Vorbereitungen für die Dachmaterialien
Als letztes musste ein Schwengel – traditioneller Lastkran, welcher Fichtenreisig
und Holzspäne auf das Dach befördern sollte- errichtet werden

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Vorbereitungen für die Dachmaterialien
Die 15-köpfige Mannschaft errichtete das Dach in nur zwei Tagen. Die meisten
Arbeiter waren schon im Rentenalter und hatten das letzte Mal in ihrer Jugend
bzw. Kindheit geholfen, ein solches Dach zu bauen.

Am Boden wurde das Reisig auf die richtige Größe zugeschnitten

Copyright © 2000-2005 PROIECT APUSENI

Die Dachbedeckung
Die erste Schicht, bestehend aus Wacholder, wurde in die untersten Dachlatten
eingeflochten

Copyright © 2000-2005 PROIECT APUSENI

Die Dachbedeckung
Es folgte die erste Schicht Holzspäne. Diese wurden immer festgetreten, damit das
Dach dicht wird.

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Die Dachbedeckung
Nun folgten abwechselnd Fichtenreisig und Holzspäne bis man am
Dachfirsten angekommen war.

Copyright © 2000-2005 PROIECT APUSENI

Die Dachbedeckung

Abschließend wurde ein
Balken auf den
Dachfirsten gezogen,
welcher dann mit großen
Holznägeln „festgesteckt“
wurde.
Dadurch wird verhindert,
dass das oberste Reisig
wegfliegt, denn der letzte
Meter über dem
Dachfirsten ist nur noch
gelegt und nicht mehr
geflochten.

Copyright © 2000-2005 PROIECT APUSENI

Die „Dachmannschaft“ und ihr Bauleiter, Dr. Augustin Goia (rechts),
vor ihrem vollendeten Werk am 31.05.02
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Weitere Informationen zur traditionellen
Bauweise und Architektur unter:
GOIA, A. (2005): Geschichte der ländlichen Architektur auf dem Plateau von
Gheţari. IN: Rusdea E, Reif A, Povara I & Konold W (eds.): Perspektiven für einer
traditionelle Kulturlandschaft in Osteuropa. Ergebnisse eines inter- und
transdisziplinären Forschungsprojektes in Osteuropa. Culterra 34.
GOIA, I. A. (2003): Ethnographische Studien zur traditionellen Lebensweise des
Gebietes Gârda de Sus-Ghetari- Poiana Calineasa. Proiect Apuseni, Institut für
Landespflege Freiburg, 47 S.
Online:
http://www.proiect-apuseni.org/seiten/forschung/themenbereich2/architektur.htm

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Der Bau des touristischen
Informationszentrums in Ghetari

Dokumentiert und fotografiert von Anja Stache, Christian
Rosemeyer, Dr. Augustin Goia im Mai 2002
Layout und Überarbeitung: Katja Brinkmann
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Einleitung...
Das Motzenland ist durch eine einzigartige Hausarchitektur gekennzeichnet,
in der heute noch die polygonale Dreschscheune (achtseitig) mit
Reisigdach zu finden ist. Die Besonderheit hierbei sind zum einen die mit
Reisig und Holzspäne gedeckten Dächer und die tragenden Dachbalken aus
krummen Fichtensparren. Diese Krummsparren waren bei Häusern ohne
Deckenquerbalken die einzige technische Lösung, um die notwendige
Plattform für das Reisig der Dachbedeckung zu erlangen.

Für die Errichtung eines touristischen Informationszentrums wurde
solch eine polygonale Dreschscheune umgesetzt, restauriert und neu mit
Reisig gedeckt. Dieses Gebäude, welches aufgrund seiner
architektonischen Besonderheiten auch gleichzeitig die Funktion eines
Freilichtmuseums hat, ist zentraler touristischer Anlaufpunkt im Dorf
Gheţari.

Nachfolgende Präsentation soll einen Einblick in diese traditionelle Bauweise liefern
und dokumentiert die einzelnen Arbeitsschritte für den Bau des touristischen
Informationszentrums im Frühjahr 2002

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1.Tag:

Nachdem die Dreschscheune von ihrem ursprünglichen Standort entfernt wurde,
beginnt der Neuaufbau im Dorfzentrum.
Das „Fundament“ wird aus einfachen Natursteinen erstellt
einige Balken, welche ausgetauscht werden
müssen, werden ersetzt...

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2.Tag:
Die Zwischendecke wird verlegt und der Rohbau fertig gestellt

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2.Tag:

Die Balken sind mit traditionellen Holznägeln verzapft:

Herstellung eines Holznagels

Bohren eines Loches mit einem Handholzbohrer

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2.Tag:

Die Balken werden verzapft

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2.Tag:

Manch filigrane Arbeit wurde etwas brachial ausgeführt und auch der
Arbeitsschutz wurde geflissentlich ignoriert !

Copyright © 2000-2005 PROIECT APUSENI

3.Tag:

Die Krummsparen werden aufgerichtet ...

Die Krummsparren

Die Sparren werden nacheinander aufgerichtet (Von einer Seite
wird mit einer Stange geschoben, von der anderen mit einem Seil
gezogen)

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3.Tag:

Die Sparren wurden mit Holz- und Eisennägeln gesichert

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3.Tag:

Die Giebelsparren wurden als letztes an diesem Tag errichtet

Copyright © 2000-2005 PROIECT APUSENI

4.Tag:

Die Dachlatten werden befestigt....

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4.Tag:

...und die Grundlage für das europaweit einzigartige Dach ist vollbracht !

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Vorbereitungen für die Dachmaterialien

1. Herstellung der Holzspäne

Ungefähr anderthalb Wochen dauerten die
Vorbereitungen für die Dachmaterialien

Copyright © 2000-2005 PROIECT APUSENI

Vorbereitungen für die Dachmaterialien
Der Wachholder für die unterste Schicht des Daches wurde geschnitten
Ungefähr zwanzig Wagenladungen Fichtenreisig wurden geschnitten und geliefert.
Dafür wurden knapp 80 Fichten geschneitelt.

Copyright © 2000-2005 PROIECT APUSENI

Vorbereitungen für die Dachmaterialien
Als letztes musste ein Schwengel – traditioneller Lastkran, welcher Fichtenreisig
und Holzspäne auf das Dach befördern sollte- errichtet werden

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Vorbereitungen für die Dachmaterialien
Die 15-köpfige Mannschaft errichtete das Dach in nur zwei Tagen. Die meisten
Arbeiter waren schon im Rentenalter und hatten das letzte Mal in ihrer Jugend
bzw. Kindheit geholfen, ein solches Dach zu bauen.

Am Boden wurde das Reisig auf die richtige Größe zugeschnitten

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Die Dachbedeckung
Die erste Schicht, bestehend aus Wacholder, wurde in die untersten Dachlatten
eingeflochten

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Die Dachbedeckung
Es folgte die erste Schicht Holzspäne. Diese wurden immer festgetreten, damit das
Dach dicht wird.

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Die Dachbedeckung
Nun folgten abwechselnd Fichtenreisig und Holzspäne bis man am
Dachfirsten angekommen war.

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Die Dachbedeckung

Abschließend wurde ein
Balken auf den
Dachfirsten gezogen,
welcher dann mit großen
Holznägeln „festgesteckt“
wurde.
Dadurch wird verhindert,
dass das oberste Reisig
wegfliegt, denn der letzte
Meter über dem
Dachfirsten ist nur noch
gelegt und nicht mehr
geflochten.

Copyright © 2000-2005 PROIECT APUSENI

Die „Dachmannschaft“ und ihr Bauleiter, Dr. Augustin Goia (rechts),
vor ihrem vollendeten Werk am 31.05.02
Copyright © 2000-2005 PROIECT APUSENI

Weitere Informationen zur traditionellen
Bauweise und Architektur unter:
GOIA, A. (2005): Geschichte der ländlichen Architektur auf dem Plateau von
Gheţari. IN: Rusdea E, Reif A, Povara I & Konold W (eds.): Perspektiven für einer
traditionelle Kulturlandschaft in Osteuropa. Ergebnisse eines inter- und
transdisziplinären Forschungsprojektes in Osteuropa. Culterra 34.
GOIA, I. A. (2003): Ethnographische Studien zur traditionellen Lebensweise des
Gebietes Gârda de Sus-Ghetari- Poiana Calineasa. Proiect Apuseni, Institut für
Landespflege Freiburg, 47 S.
Online:
http://www.proiect-apuseni.org/seiten/forschung/themenbereich2/architektur.htm

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Der Bau des touristischen
Informationszentrums in Ghetari

Dokumentiert und fotografiert von Anja Stache, Christian
Rosemeyer, Dr. Augustin Goia im Mai 2002
Layout und Überarbeitung: Katja Brinkmann
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Einleitung...
Das Motzenland ist durch eine einzigartige Hausarchitektur gekennzeichnet,
in der heute noch die polygonale Dreschscheune (achtseitig) mit
Reisigdach zu finden ist. Die Besonderheit hierbei sind zum einen die mit
Reisig und Holzspäne gedeckten Dächer und die tragenden Dachbalken aus
krummen Fichtensparren. Diese Krummsparren waren bei Häusern ohne
Deckenquerbalken die einzige technische Lösung, um die notwendige
Plattform für das Reisig der Dachbedeckung zu erlangen.

Für die Errichtung eines touristischen Informationszentrums wurde
solch eine polygonale Dreschscheune umgesetzt, restauriert und neu mit
Reisig gedeckt. Dieses Gebäude, welches aufgrund seiner
architektonischen Besonderheiten auch gleichzeitig die Funktion eines
Freilichtmuseums hat, ist zentraler touristischer Anlaufpunkt im Dorf
Gheţari.

Nachfolgende Präsentation soll einen Einblick in diese traditionelle Bauweise liefern
und dokumentiert die einzelnen Arbeitsschritte für den Bau des touristischen
Informationszentrums im Frühjahr 2002

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1.Tag:

Nachdem die Dreschscheune von ihrem ursprünglichen Standort entfernt wurde,
beginnt der Neuaufbau im Dorfzentrum.
Das „Fundament“ wird aus einfachen Natursteinen erstellt
einige Balken, welche ausgetauscht werden
müssen, werden ersetzt...

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2.Tag:
Die Zwischendecke wird verlegt und der Rohbau fertig gestellt

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Die Balken sind mit traditionellen Holznägeln verzapft:

Herstellung eines Holznagels

Bohren eines Loches mit einem Handholzbohrer

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Die Balken werden verzapft

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Manch filigrane Arbeit wurde etwas brachial ausgeführt und auch der
Arbeitsschutz wurde geflissentlich ignoriert !

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3.Tag:

Die Krummsparen werden aufgerichtet ...

Die Krummsparren

Die Sparren werden nacheinander aufgerichtet (Von einer Seite
wird mit einer Stange geschoben, von der anderen mit einem Seil
gezogen)

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3.Tag:

Die Sparren wurden mit Holz- und Eisennägeln gesichert

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3.Tag:

Die Giebelsparren wurden als letztes an diesem Tag errichtet

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Die Dachlatten werden befestigt....

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...und die Grundlage für das europaweit einzigartige Dach ist vollbracht !

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1. Herstellung der Holzspäne

Ungefähr anderthalb Wochen dauerten die
Vorbereitungen für die Dachmaterialien

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Vorbereitungen für die Dachmaterialien
Der Wachholder für die unterste Schicht des Daches wurde geschnitten
Ungefähr zwanzig Wagenladungen Fichtenreisig wurden geschnitten und geliefert.
Dafür wurden knapp 80 Fichten geschneitelt.

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Vorbereitungen für die Dachmaterialien
Als letztes musste ein Schwengel – traditioneller Lastkran, welcher Fichtenreisig
und Holzspäne auf das Dach befördern sollte- errichtet werden

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Vorbereitungen für die Dachmaterialien
Die 15-köpfige Mannschaft errichtete das Dach in nur zwei Tagen. Die meisten
Arbeiter waren schon im Rentenalter und hatten das letzte Mal in ihrer Jugend
bzw. Kindheit geholfen, ein solches Dach zu bauen.

Am Boden wurde das Reisig auf die richtige Größe zugeschnitten

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Die Dachbedeckung
Die erste Schicht, bestehend aus Wacholder, wurde in die untersten Dachlatten
eingeflochten

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Die Dachbedeckung
Es folgte die erste Schicht Holzspäne. Diese wurden immer festgetreten, damit das
Dach dicht wird.

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Die Dachbedeckung
Nun folgten abwechselnd Fichtenreisig und Holzspäne bis man am
Dachfirsten angekommen war.

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Die Dachbedeckung

Abschließend wurde ein
Balken auf den
Dachfirsten gezogen,
welcher dann mit großen
Holznägeln „festgesteckt“
wurde.
Dadurch wird verhindert,
dass das oberste Reisig
wegfliegt, denn der letzte
Meter über dem
Dachfirsten ist nur noch
gelegt und nicht mehr
geflochten.

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Die „Dachmannschaft“ und ihr Bauleiter, Dr. Augustin Goia (rechts),
vor ihrem vollendeten Werk am 31.05.02
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Weitere Informationen zur traditionellen
Bauweise und Architektur unter:
GOIA, A. (2005): Geschichte der ländlichen Architektur auf dem Plateau von
Gheţari. IN: Rusdea E, Reif A, Povara I & Konold W (eds.): Perspektiven für einer
traditionelle Kulturlandschaft in Osteuropa. Ergebnisse eines inter- und
transdisziplinären Forschungsprojektes in Osteuropa. Culterra 34.
GOIA, I. A. (2003): Ethnographische Studien zur traditionellen Lebensweise des
Gebietes Gârda de Sus-Ghetari- Poiana Calineasa. Proiect Apuseni, Institut für
Landespflege Freiburg, 47 S.
Online:
http://www.proiect-apuseni.org/seiten/forschung/themenbereich2/architektur.htm

Copyright © 2000-2005 PROIECT APUSENI


Slide 20

Der Bau des touristischen
Informationszentrums in Ghetari

Dokumentiert und fotografiert von Anja Stache, Christian
Rosemeyer, Dr. Augustin Goia im Mai 2002
Layout und Überarbeitung: Katja Brinkmann
Copyright © 2000-2005 PROIECT APUSENI

Einleitung...
Das Motzenland ist durch eine einzigartige Hausarchitektur gekennzeichnet,
in der heute noch die polygonale Dreschscheune (achtseitig) mit
Reisigdach zu finden ist. Die Besonderheit hierbei sind zum einen die mit
Reisig und Holzspäne gedeckten Dächer und die tragenden Dachbalken aus
krummen Fichtensparren. Diese Krummsparren waren bei Häusern ohne
Deckenquerbalken die einzige technische Lösung, um die notwendige
Plattform für das Reisig der Dachbedeckung zu erlangen.

Für die Errichtung eines touristischen Informationszentrums wurde
solch eine polygonale Dreschscheune umgesetzt, restauriert und neu mit
Reisig gedeckt. Dieses Gebäude, welches aufgrund seiner
architektonischen Besonderheiten auch gleichzeitig die Funktion eines
Freilichtmuseums hat, ist zentraler touristischer Anlaufpunkt im Dorf
Gheţari.

Nachfolgende Präsentation soll einen Einblick in diese traditionelle Bauweise liefern
und dokumentiert die einzelnen Arbeitsschritte für den Bau des touristischen
Informationszentrums im Frühjahr 2002

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1.Tag:

Nachdem die Dreschscheune von ihrem ursprünglichen Standort entfernt wurde,
beginnt der Neuaufbau im Dorfzentrum.
Das „Fundament“ wird aus einfachen Natursteinen erstellt
einige Balken, welche ausgetauscht werden
müssen, werden ersetzt...

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2.Tag:
Die Zwischendecke wird verlegt und der Rohbau fertig gestellt

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2.Tag:

Die Balken sind mit traditionellen Holznägeln verzapft:

Herstellung eines Holznagels

Bohren eines Loches mit einem Handholzbohrer

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2.Tag:

Die Balken werden verzapft

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2.Tag:

Manch filigrane Arbeit wurde etwas brachial ausgeführt und auch der
Arbeitsschutz wurde geflissentlich ignoriert !

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3.Tag:

Die Krummsparen werden aufgerichtet ...

Die Krummsparren

Die Sparren werden nacheinander aufgerichtet (Von einer Seite
wird mit einer Stange geschoben, von der anderen mit einem Seil
gezogen)

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3.Tag:

Die Sparren wurden mit Holz- und Eisennägeln gesichert

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3.Tag:

Die Giebelsparren wurden als letztes an diesem Tag errichtet

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4.Tag:

Die Dachlatten werden befestigt....

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4.Tag:

...und die Grundlage für das europaweit einzigartige Dach ist vollbracht !

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Vorbereitungen für die Dachmaterialien

1. Herstellung der Holzspäne

Ungefähr anderthalb Wochen dauerten die
Vorbereitungen für die Dachmaterialien

Copyright © 2000-2005 PROIECT APUSENI

Vorbereitungen für die Dachmaterialien
Der Wachholder für die unterste Schicht des Daches wurde geschnitten
Ungefähr zwanzig Wagenladungen Fichtenreisig wurden geschnitten und geliefert.
Dafür wurden knapp 80 Fichten geschneitelt.

Copyright © 2000-2005 PROIECT APUSENI

Vorbereitungen für die Dachmaterialien
Als letztes musste ein Schwengel – traditioneller Lastkran, welcher Fichtenreisig
und Holzspäne auf das Dach befördern sollte- errichtet werden

Copyright © 2000-2005 PROIECT APUSENI

Vorbereitungen für die Dachmaterialien
Die 15-köpfige Mannschaft errichtete das Dach in nur zwei Tagen. Die meisten
Arbeiter waren schon im Rentenalter und hatten das letzte Mal in ihrer Jugend
bzw. Kindheit geholfen, ein solches Dach zu bauen.

Am Boden wurde das Reisig auf die richtige Größe zugeschnitten

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Die Dachbedeckung
Die erste Schicht, bestehend aus Wacholder, wurde in die untersten Dachlatten
eingeflochten

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Die Dachbedeckung
Es folgte die erste Schicht Holzspäne. Diese wurden immer festgetreten, damit das
Dach dicht wird.

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Die Dachbedeckung
Nun folgten abwechselnd Fichtenreisig und Holzspäne bis man am
Dachfirsten angekommen war.

Copyright © 2000-2005 PROIECT APUSENI

Die Dachbedeckung

Abschließend wurde ein
Balken auf den
Dachfirsten gezogen,
welcher dann mit großen
Holznägeln „festgesteckt“
wurde.
Dadurch wird verhindert,
dass das oberste Reisig
wegfliegt, denn der letzte
Meter über dem
Dachfirsten ist nur noch
gelegt und nicht mehr
geflochten.

Copyright © 2000-2005 PROIECT APUSENI

Die „Dachmannschaft“ und ihr Bauleiter, Dr. Augustin Goia (rechts),
vor ihrem vollendeten Werk am 31.05.02
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Weitere Informationen zur traditionellen
Bauweise und Architektur unter:
GOIA, A. (2005): Geschichte der ländlichen Architektur auf dem Plateau von
Gheţari. IN: Rusdea E, Reif A, Povara I & Konold W (eds.): Perspektiven für einer
traditionelle Kulturlandschaft in Osteuropa. Ergebnisse eines inter- und
transdisziplinären Forschungsprojektes in Osteuropa. Culterra 34.
GOIA, I. A. (2003): Ethnographische Studien zur traditionellen Lebensweise des
Gebietes Gârda de Sus-Ghetari- Poiana Calineasa. Proiect Apuseni, Institut für
Landespflege Freiburg, 47 S.
Online:
http://www.proiect-apuseni.org/seiten/forschung/themenbereich2/architektur.htm

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Der Bau des touristischen
Informationszentrums in Ghetari

Dokumentiert und fotografiert von Anja Stache, Christian
Rosemeyer, Dr. Augustin Goia im Mai 2002
Layout und Überarbeitung: Katja Brinkmann
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Einleitung...
Das Motzenland ist durch eine einzigartige Hausarchitektur gekennzeichnet,
in der heute noch die polygonale Dreschscheune (achtseitig) mit
Reisigdach zu finden ist. Die Besonderheit hierbei sind zum einen die mit
Reisig und Holzspäne gedeckten Dächer und die tragenden Dachbalken aus
krummen Fichtensparren. Diese Krummsparren waren bei Häusern ohne
Deckenquerbalken die einzige technische Lösung, um die notwendige
Plattform für das Reisig der Dachbedeckung zu erlangen.

Für die Errichtung eines touristischen Informationszentrums wurde
solch eine polygonale Dreschscheune umgesetzt, restauriert und neu mit
Reisig gedeckt. Dieses Gebäude, welches aufgrund seiner
architektonischen Besonderheiten auch gleichzeitig die Funktion eines
Freilichtmuseums hat, ist zentraler touristischer Anlaufpunkt im Dorf
Gheţari.

Nachfolgende Präsentation soll einen Einblick in diese traditionelle Bauweise liefern
und dokumentiert die einzelnen Arbeitsschritte für den Bau des touristischen
Informationszentrums im Frühjahr 2002

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1.Tag:

Nachdem die Dreschscheune von ihrem ursprünglichen Standort entfernt wurde,
beginnt der Neuaufbau im Dorfzentrum.
Das „Fundament“ wird aus einfachen Natursteinen erstellt
einige Balken, welche ausgetauscht werden
müssen, werden ersetzt...

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2.Tag:
Die Zwischendecke wird verlegt und der Rohbau fertig gestellt

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2.Tag:

Die Balken sind mit traditionellen Holznägeln verzapft:

Herstellung eines Holznagels

Bohren eines Loches mit einem Handholzbohrer

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2.Tag:

Die Balken werden verzapft

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2.Tag:

Manch filigrane Arbeit wurde etwas brachial ausgeführt und auch der
Arbeitsschutz wurde geflissentlich ignoriert !

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3.Tag:

Die Krummsparen werden aufgerichtet ...

Die Krummsparren

Die Sparren werden nacheinander aufgerichtet (Von einer Seite
wird mit einer Stange geschoben, von der anderen mit einem Seil
gezogen)

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3.Tag:

Die Sparren wurden mit Holz- und Eisennägeln gesichert

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3.Tag:

Die Giebelsparren wurden als letztes an diesem Tag errichtet

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4.Tag:

Die Dachlatten werden befestigt....

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4.Tag:

...und die Grundlage für das europaweit einzigartige Dach ist vollbracht !

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Vorbereitungen für die Dachmaterialien

1. Herstellung der Holzspäne

Ungefähr anderthalb Wochen dauerten die
Vorbereitungen für die Dachmaterialien

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Vorbereitungen für die Dachmaterialien
Der Wachholder für die unterste Schicht des Daches wurde geschnitten
Ungefähr zwanzig Wagenladungen Fichtenreisig wurden geschnitten und geliefert.
Dafür wurden knapp 80 Fichten geschneitelt.

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Vorbereitungen für die Dachmaterialien
Als letztes musste ein Schwengel – traditioneller Lastkran, welcher Fichtenreisig
und Holzspäne auf das Dach befördern sollte- errichtet werden

Copyright © 2000-2005 PROIECT APUSENI

Vorbereitungen für die Dachmaterialien
Die 15-köpfige Mannschaft errichtete das Dach in nur zwei Tagen. Die meisten
Arbeiter waren schon im Rentenalter und hatten das letzte Mal in ihrer Jugend
bzw. Kindheit geholfen, ein solches Dach zu bauen.

Am Boden wurde das Reisig auf die richtige Größe zugeschnitten

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Die Dachbedeckung
Die erste Schicht, bestehend aus Wacholder, wurde in die untersten Dachlatten
eingeflochten

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Die Dachbedeckung
Es folgte die erste Schicht Holzspäne. Diese wurden immer festgetreten, damit das
Dach dicht wird.

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Die Dachbedeckung
Nun folgten abwechselnd Fichtenreisig und Holzspäne bis man am
Dachfirsten angekommen war.

Copyright © 2000-2005 PROIECT APUSENI

Die Dachbedeckung

Abschließend wurde ein
Balken auf den
Dachfirsten gezogen,
welcher dann mit großen
Holznägeln „festgesteckt“
wurde.
Dadurch wird verhindert,
dass das oberste Reisig
wegfliegt, denn der letzte
Meter über dem
Dachfirsten ist nur noch
gelegt und nicht mehr
geflochten.

Copyright © 2000-2005 PROIECT APUSENI

Die „Dachmannschaft“ und ihr Bauleiter, Dr. Augustin Goia (rechts),
vor ihrem vollendeten Werk am 31.05.02
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Weitere Informationen zur traditionellen
Bauweise und Architektur unter:
GOIA, A. (2005): Geschichte der ländlichen Architektur auf dem Plateau von
Gheţari. IN: Rusdea E, Reif A, Povara I & Konold W (eds.): Perspektiven für einer
traditionelle Kulturlandschaft in Osteuropa. Ergebnisse eines inter- und
transdisziplinären Forschungsprojektes in Osteuropa. Culterra 34.
GOIA, I. A. (2003): Ethnographische Studien zur traditionellen Lebensweise des
Gebietes Gârda de Sus-Ghetari- Poiana Calineasa. Proiect Apuseni, Institut für
Landespflege Freiburg, 47 S.
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Der Bau des touristischen
Informationszentrums in Ghetari

Dokumentiert und fotografiert von Anja Stache, Christian
Rosemeyer, Dr. Augustin Goia im Mai 2002
Layout und Überarbeitung: Katja Brinkmann
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Einleitung...
Das Motzenland ist durch eine einzigartige Hausarchitektur gekennzeichnet,
in der heute noch die polygonale Dreschscheune (achtseitig) mit
Reisigdach zu finden ist. Die Besonderheit hierbei sind zum einen die mit
Reisig und Holzspäne gedeckten Dächer und die tragenden Dachbalken aus
krummen Fichtensparren. Diese Krummsparren waren bei Häusern ohne
Deckenquerbalken die einzige technische Lösung, um die notwendige
Plattform für das Reisig der Dachbedeckung zu erlangen.

Für die Errichtung eines touristischen Informationszentrums wurde
solch eine polygonale Dreschscheune umgesetzt, restauriert und neu mit
Reisig gedeckt. Dieses Gebäude, welches aufgrund seiner
architektonischen Besonderheiten auch gleichzeitig die Funktion eines
Freilichtmuseums hat, ist zentraler touristischer Anlaufpunkt im Dorf
Gheţari.

Nachfolgende Präsentation soll einen Einblick in diese traditionelle Bauweise liefern
und dokumentiert die einzelnen Arbeitsschritte für den Bau des touristischen
Informationszentrums im Frühjahr 2002

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1.Tag:

Nachdem die Dreschscheune von ihrem ursprünglichen Standort entfernt wurde,
beginnt der Neuaufbau im Dorfzentrum.
Das „Fundament“ wird aus einfachen Natursteinen erstellt
einige Balken, welche ausgetauscht werden
müssen, werden ersetzt...

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2.Tag:
Die Zwischendecke wird verlegt und der Rohbau fertig gestellt

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2.Tag:

Die Balken sind mit traditionellen Holznägeln verzapft:

Herstellung eines Holznagels

Bohren eines Loches mit einem Handholzbohrer

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2.Tag:

Die Balken werden verzapft

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Manch filigrane Arbeit wurde etwas brachial ausgeführt und auch der
Arbeitsschutz wurde geflissentlich ignoriert !

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3.Tag:

Die Krummsparen werden aufgerichtet ...

Die Krummsparren

Die Sparren werden nacheinander aufgerichtet (Von einer Seite
wird mit einer Stange geschoben, von der anderen mit einem Seil
gezogen)

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3.Tag:

Die Sparren wurden mit Holz- und Eisennägeln gesichert

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3.Tag:

Die Giebelsparren wurden als letztes an diesem Tag errichtet

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4.Tag:

Die Dachlatten werden befestigt....

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4.Tag:

...und die Grundlage für das europaweit einzigartige Dach ist vollbracht !

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Vorbereitungen für die Dachmaterialien

1. Herstellung der Holzspäne

Ungefähr anderthalb Wochen dauerten die
Vorbereitungen für die Dachmaterialien

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Vorbereitungen für die Dachmaterialien
Der Wachholder für die unterste Schicht des Daches wurde geschnitten
Ungefähr zwanzig Wagenladungen Fichtenreisig wurden geschnitten und geliefert.
Dafür wurden knapp 80 Fichten geschneitelt.

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Vorbereitungen für die Dachmaterialien
Als letztes musste ein Schwengel – traditioneller Lastkran, welcher Fichtenreisig
und Holzspäne auf das Dach befördern sollte- errichtet werden

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Vorbereitungen für die Dachmaterialien
Die 15-köpfige Mannschaft errichtete das Dach in nur zwei Tagen. Die meisten
Arbeiter waren schon im Rentenalter und hatten das letzte Mal in ihrer Jugend
bzw. Kindheit geholfen, ein solches Dach zu bauen.

Am Boden wurde das Reisig auf die richtige Größe zugeschnitten

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Die Dachbedeckung
Die erste Schicht, bestehend aus Wacholder, wurde in die untersten Dachlatten
eingeflochten

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Die Dachbedeckung
Es folgte die erste Schicht Holzspäne. Diese wurden immer festgetreten, damit das
Dach dicht wird.

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Die Dachbedeckung
Nun folgten abwechselnd Fichtenreisig und Holzspäne bis man am
Dachfirsten angekommen war.

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Die Dachbedeckung

Abschließend wurde ein
Balken auf den
Dachfirsten gezogen,
welcher dann mit großen
Holznägeln „festgesteckt“
wurde.
Dadurch wird verhindert,
dass das oberste Reisig
wegfliegt, denn der letzte
Meter über dem
Dachfirsten ist nur noch
gelegt und nicht mehr
geflochten.

Copyright © 2000-2005 PROIECT APUSENI

Die „Dachmannschaft“ und ihr Bauleiter, Dr. Augustin Goia (rechts),
vor ihrem vollendeten Werk am 31.05.02
Copyright © 2000-2005 PROIECT APUSENI

Weitere Informationen zur traditionellen
Bauweise und Architektur unter:
GOIA, A. (2005): Geschichte der ländlichen Architektur auf dem Plateau von
Gheţari. IN: Rusdea E, Reif A, Povara I & Konold W (eds.): Perspektiven für einer
traditionelle Kulturlandschaft in Osteuropa. Ergebnisse eines inter- und
transdisziplinären Forschungsprojektes in Osteuropa. Culterra 34.
GOIA, I. A. (2003): Ethnographische Studien zur traditionellen Lebensweise des
Gebietes Gârda de Sus-Ghetari- Poiana Calineasa. Proiect Apuseni, Institut für
Landespflege Freiburg, 47 S.
Online:
http://www.proiect-apuseni.org/seiten/forschung/themenbereich2/architektur.htm

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