JÜDISCHE FEST-UND FEIERTAGE Sitty Elkus geb. Stern aus Burghaun berichtet über die wichtigsten jüdischen Feste und Feiertage SabBat Gott hat die Welt in sechs Tagen.

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JÜDISCHE FEST-UND FEIERTAGE
Sitty Elkus geb. Stern aus Burghaun

berichtet über die
wichtigsten jüdischen Feste und Feiertage
1

SabBat
Gott hat die Welt in sechs Tagen geschaffen,
der siebente Tag war Ruhetag. Eins der zehn
Gebote fordert von uns, dass wir den Sabbat
halten sollen. Zwei Minuten bevor der Sabbat
beginnt – nämlich eine Stunde vor
Sonnenuntergang am Freitag – zündet die
Frau des Hauses Kerzen an, sagt einen
Segensspruch, und es ist Sabbat. Der Herr des
Hauses und die Kinder gehen zur Synagoge.
Nach Hause zurückgekehrt singt man, um
nochmals den Sabbat willkommen zu heißen.
Der Herr des Hauses spricht eine Segnung
über einem Glas Wein, und die ganze Familie
trinkt davon. Danach wäscht man die Hände,
sagt dazu einen Segensspruch, und jeder
bekommt ein Stück speziell geflochtenes Brot,
das Barches-Brot. Die gemeinsame Mahlzeit
beginnt. Diese Zeremonie wiederholt sich am
folgenden Tag und bei jedem Feiertag.

Teller für die Hawdala-Zeremonie am
Ende des Sabbat, wenn die Flamme der
Hawdala-Kerze mit dem Wein gelöscht
wird

2

Rosch Haschana - Anfang des JAHRES
im September
Das jüdische Neujahrsfest ist ein ernster Feiertag, an dem man um Vergebung der
Sünden betet. Er fällt gewöhnlich in die zweite Septemberhälfte und ist
gleichzeitig der erste Tag von zehn aufeinander folgenden Bußtagen. Am
Neujahrstag isst man Apfel, getaucht in Honig, um ein süßes bzw. gutes Jahr zu
bekommen.

Granatäpfel zur Dekoration

Spezielles Honiggefäß mit
Segensspruch

3

Jom Kippur - Versöhnungstag
im September
Der Versöhnungstag ist der letzte der zehn Buß- und Bettage. Er ist der heiligste aller
Feiertage im Kalender. Man betet den ganzen Tag in der Synagoge und fastet von
Sonnenuntergang des Vortages bis zum nächsten Sonnenuntergang. Das bedeutet:
Nichts essen und trinken, nicht einmal den Mund spülen.

Widderhorn, welches zu Rosch
Haschana und Jom Kippur im
Gottesdienst geblasen wird.
Es weist auf Isaac hin, an dessen Stelle
Vater Abraham einen Widder opferte.

4

Sukkoth - Laubhüttenfest
im September
Nach den ernsten kommen die fröhlichen
Feiertage. Das Laubhüttenfest ist solch ein
fröhlicher Festtag. Wenn man die
Möglichkeit hat, stellt man eine einfache
Hütte auf mit einem Dach aus grünen
Zweigen. Man soll den Himmel sehen, um
nicht zu vergessen, dass man unter Gottes
Schutz lebt.
Mit der Laubhütte soll daran erinnert
werden, dass das jüdische Volk 40 Jahre
lang in der Wüste gelebt hat. Der letzte Tag
dieser neun Feiertage und Zwischentage
heißt Simchat Thora – Freude mit der
Thora, Fest der Thorafreude. Man tanzt mit
der Thora in der Synagoge.

5

CHANUKKA (WEIHFEST)
im Dezember
Das Fest erinnert an die Neuweihe des Tempels in Jerusalem im Jahr 164. Nach
Errettung des Heiligtums aus der Hand der syrischen Eroberer galt der Tempel nun
als entweiht und alles Oel als verunreinigt. Die Legende erzählt, dass sich schließlich
nach langem Suchen doch ein kleines versiegeltes Krüglein fand mit Oel für einen
Tag. Wie durch ein Wunder brannte es aber acht Tage lang.

Seither wird in der Adventszeit das achttägige
Fest des Lichtes begangen. Am ersten Abend
wird auf dem Chanukka-Leuchter ein Licht
entzündet, an den folgenden Abenden jeweils
ein weiteres, bis alle Kerzen brennen. Man
singt Loblieder, tauscht kleine Geschenke aus
und trifft sich mit Freunden in geselliger
Runde. Sonst gibt es keine Einschränkungen,
man geht tagsüber seinen ganz normalen
Verrichtungen nach.*

6

Purim (Losfest)
im März
Ein anderer fröhlicher Festtag ist Purim. Purim bedeutet Los. Das Fest geht zurück
auf einen Mann mit dem Namen Haman, der in Persien gelebt hatte. Haman hatte
eine hohe Stellung am Hof des Königs. Wie Hitler wollte er alle Juden vernichten.
Aber mit Gottes Hilfe kam es umgekehrt, er wurde getötet. An diesem Festtag schickt
man einander Geschenke und bereitet eine Festmahlzeit zu. Man lädt Gäste ein und
ist lustig.
Am Vorabend und auch während der
Morgenandacht wird die Geschichte
aus dem Buch Esther vorgelesen. Sie
schildert, wie die schöne Jüdin Esther
den Bösewicht Haman überlistete.
Früher verkleideten und maskierten
sich die Kinder, sie gingen von einem
jüdischen Haus zum anderen, sagten
kleine Verse auf, wünschten “Gut
Purim" und bekamen kleine Münzen
als Geschenk.
7

Pessach (Passahfest)
im April
Die Juden mussten 400 Jahre als Sklaven in Ägypten leben, bis Gott beschloss, sie zu
befreien. Am Tag des Auszugs ging alles so schnell, dass keine Zeit blieb, um den Teig
gähren zu lassen, aus dem sie Brot backen wollten. Zur Erinnerung daran essen wir
jedes Jahr zu Pessach acht Tage lang Mazzot, das ungesäuerte Brot.

Es darf kein anderes Brot gegessen werden. Vor den
Feiertagen muss das ganze Haus gereinigt werden,
damit ja kein gewöhnliches Brot im Hause anwesend
ist.
Am Vorabend dieses Festes, dem Sederabend, kommt
die ganze Familie zusammen und hört und liest die
Geschichte vom Auszug des jüdischen Volkes aus
Ägypten.

Seite einer 1993 illustrierten Pessach-Haggadah, der Ordnung für den
Sederabend – Auf dem Teller liegen die symbolischen Speisen, die zum
Gedächtnis an den Auszug gegessen werden.

8

Schawuot - Wochenfest
Pfingsten, im Mai
Sieben Wochen nach Pessach feiert man das Wochenfest Schawuot. Pessach
bedeutet die physische Befreiung (die Befreiung aus der ägyptischen Sklaverei),
Schawuot die geistige Befreiung, indem Gott dem jüdischen Volk die zehn Gebote
und die Thora gegeben hat.

9

SCHABATH
Beschreibung des Schabath im Jüdischen Museum in Frankfurt a.M.
Der Schabath wird als Tag des Friedens und der Ruhe in der Familie festlich und
freudig begangen. Mit der Dämmerung am Freitag Abend zündet die Hausfrau mit
einem Segensspruch die Schabatlichter an. Heute werden dazu mindestens zwei
Kerzen in silbernen Leuchtern angezündet. Früher hatte man dafür auch eine
sechsstrahlige Sternlampe aus Messing, die an einer Säge heruntergelassen wurde,
um alle Räume beleuchten zu können. Sie wurde zum Synonym für die
heraufziehende Ruhe und den Frieden des Schabath.
Nach der Rückkehr aus der Synagoge segnet der Vater die Kinder und ehrt seine
Frau, die Herrin des Hauses, mit den Sprüchen Salomos.
Die Feier des Schabath beginnt mit der Mahlzeit, die der Vater einleitet, indem er
”Kiddusch macht”, d.h. er spricht den Segen über den Wein und zwei geflochtene
Brote, die Challot (“Barches”), die an das doppelte Manna während der
Wüstenwanderung erinnern.
Am Schabath wird während des Morgengottesdienstes die Thora gelesen. Nach der
zweiten Mahlzeit ruht man aus oder besucht sich gegenseitig. Für viele Männer ist es
die Zeit des Lernens - die Zeit des Thora- und Talmudstudiums.

10

SCHABATH
Beschreibung des Schabath im Jüdischen Museum in Frankfurt a.M.
Bei Sonnenuntergang versammelt sich die Familie, um mit der Hawdala-Zeremonie
die Trennung von Schabath und Wochentag vorzunehmen. Ein neues Licht wird an
einer geflochtenen Kerze entzündet und nach dem Segen über den Wein feierlich
darin gelöscht. Zum Abschluss wird eine Büchse mit wohlriechenden Gewürzen, in
welcher der ”Duft des Schabath” aufgefangen ist, zur Erinnerung herumgereicht.

Modernes Keramikset für die Hawdala-Zeremonie am
Ende des Schabath:
>Kerzenständer mit geflochtener Hawdalakerze (Symbol
für die Arbeit)
>Teller, auf welchen der Wein zum Löschen der Kerze
gegossen wird
>Kelch für den Wein
>Besomimbehälter für wohlriechende Gewürze, die den
„Duft des Schabath“ in die Folgewoche tragen sollen.

Quellen: Abb. Hawdalateller und Purimklapper aus: Geschichte und Kultur der
Juden in Bayern, S. 94 und 223. Alle übrigen Abbildungen aus: Einkaufen wie in
Israel, Katalog Nr. 12, 2005

11

SChalom
SchabatH
SCHALOM

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JÜDISCHE FEST-UND FEIERTAGE
Sitty Elkus geb. Stern aus Burghaun

berichtet über die
wichtigsten jüdischen Feste und Feiertage
1

SabBat
Gott hat die Welt in sechs Tagen geschaffen,
der siebente Tag war Ruhetag. Eins der zehn
Gebote fordert von uns, dass wir den Sabbat
halten sollen. Zwei Minuten bevor der Sabbat
beginnt – nämlich eine Stunde vor
Sonnenuntergang am Freitag – zündet die
Frau des Hauses Kerzen an, sagt einen
Segensspruch, und es ist Sabbat. Der Herr des
Hauses und die Kinder gehen zur Synagoge.
Nach Hause zurückgekehrt singt man, um
nochmals den Sabbat willkommen zu heißen.
Der Herr des Hauses spricht eine Segnung
über einem Glas Wein, und die ganze Familie
trinkt davon. Danach wäscht man die Hände,
sagt dazu einen Segensspruch, und jeder
bekommt ein Stück speziell geflochtenes Brot,
das Barches-Brot. Die gemeinsame Mahlzeit
beginnt. Diese Zeremonie wiederholt sich am
folgenden Tag und bei jedem Feiertag.

Teller für die Hawdala-Zeremonie am
Ende des Sabbat, wenn die Flamme der
Hawdala-Kerze mit dem Wein gelöscht
wird

2

Rosch Haschana - Anfang des JAHRES
im September
Das jüdische Neujahrsfest ist ein ernster Feiertag, an dem man um Vergebung der
Sünden betet. Er fällt gewöhnlich in die zweite Septemberhälfte und ist
gleichzeitig der erste Tag von zehn aufeinander folgenden Bußtagen. Am
Neujahrstag isst man Apfel, getaucht in Honig, um ein süßes bzw. gutes Jahr zu
bekommen.

Granatäpfel zur Dekoration

Spezielles Honiggefäß mit
Segensspruch

3

Jom Kippur - Versöhnungstag
im September
Der Versöhnungstag ist der letzte der zehn Buß- und Bettage. Er ist der heiligste aller
Feiertage im Kalender. Man betet den ganzen Tag in der Synagoge und fastet von
Sonnenuntergang des Vortages bis zum nächsten Sonnenuntergang. Das bedeutet:
Nichts essen und trinken, nicht einmal den Mund spülen.

Widderhorn, welches zu Rosch
Haschana und Jom Kippur im
Gottesdienst geblasen wird.
Es weist auf Isaac hin, an dessen Stelle
Vater Abraham einen Widder opferte.

4

Sukkoth - Laubhüttenfest
im September
Nach den ernsten kommen die fröhlichen
Feiertage. Das Laubhüttenfest ist solch ein
fröhlicher Festtag. Wenn man die
Möglichkeit hat, stellt man eine einfache
Hütte auf mit einem Dach aus grünen
Zweigen. Man soll den Himmel sehen, um
nicht zu vergessen, dass man unter Gottes
Schutz lebt.
Mit der Laubhütte soll daran erinnert
werden, dass das jüdische Volk 40 Jahre
lang in der Wüste gelebt hat. Der letzte Tag
dieser neun Feiertage und Zwischentage
heißt Simchat Thora – Freude mit der
Thora, Fest der Thorafreude. Man tanzt mit
der Thora in der Synagoge.

5

CHANUKKA (WEIHFEST)
im Dezember
Das Fest erinnert an die Neuweihe des Tempels in Jerusalem im Jahr 164. Nach
Errettung des Heiligtums aus der Hand der syrischen Eroberer galt der Tempel nun
als entweiht und alles Oel als verunreinigt. Die Legende erzählt, dass sich schließlich
nach langem Suchen doch ein kleines versiegeltes Krüglein fand mit Oel für einen
Tag. Wie durch ein Wunder brannte es aber acht Tage lang.

Seither wird in der Adventszeit das achttägige
Fest des Lichtes begangen. Am ersten Abend
wird auf dem Chanukka-Leuchter ein Licht
entzündet, an den folgenden Abenden jeweils
ein weiteres, bis alle Kerzen brennen. Man
singt Loblieder, tauscht kleine Geschenke aus
und trifft sich mit Freunden in geselliger
Runde. Sonst gibt es keine Einschränkungen,
man geht tagsüber seinen ganz normalen
Verrichtungen nach.*

6

Purim (Losfest)
im März
Ein anderer fröhlicher Festtag ist Purim. Purim bedeutet Los. Das Fest geht zurück
auf einen Mann mit dem Namen Haman, der in Persien gelebt hatte. Haman hatte
eine hohe Stellung am Hof des Königs. Wie Hitler wollte er alle Juden vernichten.
Aber mit Gottes Hilfe kam es umgekehrt, er wurde getötet. An diesem Festtag schickt
man einander Geschenke und bereitet eine Festmahlzeit zu. Man lädt Gäste ein und
ist lustig.
Am Vorabend und auch während der
Morgenandacht wird die Geschichte
aus dem Buch Esther vorgelesen. Sie
schildert, wie die schöne Jüdin Esther
den Bösewicht Haman überlistete.
Früher verkleideten und maskierten
sich die Kinder, sie gingen von einem
jüdischen Haus zum anderen, sagten
kleine Verse auf, wünschten “Gut
Purim" und bekamen kleine Münzen
als Geschenk.
7

Pessach (Passahfest)
im April
Die Juden mussten 400 Jahre als Sklaven in Ägypten leben, bis Gott beschloss, sie zu
befreien. Am Tag des Auszugs ging alles so schnell, dass keine Zeit blieb, um den Teig
gähren zu lassen, aus dem sie Brot backen wollten. Zur Erinnerung daran essen wir
jedes Jahr zu Pessach acht Tage lang Mazzot, das ungesäuerte Brot.

Es darf kein anderes Brot gegessen werden. Vor den
Feiertagen muss das ganze Haus gereinigt werden,
damit ja kein gewöhnliches Brot im Hause anwesend
ist.
Am Vorabend dieses Festes, dem Sederabend, kommt
die ganze Familie zusammen und hört und liest die
Geschichte vom Auszug des jüdischen Volkes aus
Ägypten.

Seite einer 1993 illustrierten Pessach-Haggadah, der Ordnung für den
Sederabend – Auf dem Teller liegen die symbolischen Speisen, die zum
Gedächtnis an den Auszug gegessen werden.

8

Schawuot - Wochenfest
Pfingsten, im Mai
Sieben Wochen nach Pessach feiert man das Wochenfest Schawuot. Pessach
bedeutet die physische Befreiung (die Befreiung aus der ägyptischen Sklaverei),
Schawuot die geistige Befreiung, indem Gott dem jüdischen Volk die zehn Gebote
und die Thora gegeben hat.

9

SCHABATH
Beschreibung des Schabath im Jüdischen Museum in Frankfurt a.M.
Der Schabath wird als Tag des Friedens und der Ruhe in der Familie festlich und
freudig begangen. Mit der Dämmerung am Freitag Abend zündet die Hausfrau mit
einem Segensspruch die Schabatlichter an. Heute werden dazu mindestens zwei
Kerzen in silbernen Leuchtern angezündet. Früher hatte man dafür auch eine
sechsstrahlige Sternlampe aus Messing, die an einer Säge heruntergelassen wurde,
um alle Räume beleuchten zu können. Sie wurde zum Synonym für die
heraufziehende Ruhe und den Frieden des Schabath.
Nach der Rückkehr aus der Synagoge segnet der Vater die Kinder und ehrt seine
Frau, die Herrin des Hauses, mit den Sprüchen Salomos.
Die Feier des Schabath beginnt mit der Mahlzeit, die der Vater einleitet, indem er
”Kiddusch macht”, d.h. er spricht den Segen über den Wein und zwei geflochtene
Brote, die Challot (“Barches”), die an das doppelte Manna während der
Wüstenwanderung erinnern.
Am Schabath wird während des Morgengottesdienstes die Thora gelesen. Nach der
zweiten Mahlzeit ruht man aus oder besucht sich gegenseitig. Für viele Männer ist es
die Zeit des Lernens - die Zeit des Thora- und Talmudstudiums.

10

SCHABATH
Beschreibung des Schabath im Jüdischen Museum in Frankfurt a.M.
Bei Sonnenuntergang versammelt sich die Familie, um mit der Hawdala-Zeremonie
die Trennung von Schabath und Wochentag vorzunehmen. Ein neues Licht wird an
einer geflochtenen Kerze entzündet und nach dem Segen über den Wein feierlich
darin gelöscht. Zum Abschluss wird eine Büchse mit wohlriechenden Gewürzen, in
welcher der ”Duft des Schabath” aufgefangen ist, zur Erinnerung herumgereicht.

Modernes Keramikset für die Hawdala-Zeremonie am
Ende des Schabath:
>Kerzenständer mit geflochtener Hawdalakerze (Symbol
für die Arbeit)
>Teller, auf welchen der Wein zum Löschen der Kerze
gegossen wird
>Kelch für den Wein
>Besomimbehälter für wohlriechende Gewürze, die den
„Duft des Schabath“ in die Folgewoche tragen sollen.

Quellen: Abb. Hawdalateller und Purimklapper aus: Geschichte und Kultur der
Juden in Bayern, S. 94 und 223. Alle übrigen Abbildungen aus: Einkaufen wie in
Israel, Katalog Nr. 12, 2005

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SChalom
SchabatH
SCHALOM

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JÜDISCHE FEST-UND FEIERTAGE
Sitty Elkus geb. Stern aus Burghaun

berichtet über die
wichtigsten jüdischen Feste und Feiertage
1

SabBat
Gott hat die Welt in sechs Tagen geschaffen,
der siebente Tag war Ruhetag. Eins der zehn
Gebote fordert von uns, dass wir den Sabbat
halten sollen. Zwei Minuten bevor der Sabbat
beginnt – nämlich eine Stunde vor
Sonnenuntergang am Freitag – zündet die
Frau des Hauses Kerzen an, sagt einen
Segensspruch, und es ist Sabbat. Der Herr des
Hauses und die Kinder gehen zur Synagoge.
Nach Hause zurückgekehrt singt man, um
nochmals den Sabbat willkommen zu heißen.
Der Herr des Hauses spricht eine Segnung
über einem Glas Wein, und die ganze Familie
trinkt davon. Danach wäscht man die Hände,
sagt dazu einen Segensspruch, und jeder
bekommt ein Stück speziell geflochtenes Brot,
das Barches-Brot. Die gemeinsame Mahlzeit
beginnt. Diese Zeremonie wiederholt sich am
folgenden Tag und bei jedem Feiertag.

Teller für die Hawdala-Zeremonie am
Ende des Sabbat, wenn die Flamme der
Hawdala-Kerze mit dem Wein gelöscht
wird

2

Rosch Haschana - Anfang des JAHRES
im September
Das jüdische Neujahrsfest ist ein ernster Feiertag, an dem man um Vergebung der
Sünden betet. Er fällt gewöhnlich in die zweite Septemberhälfte und ist
gleichzeitig der erste Tag von zehn aufeinander folgenden Bußtagen. Am
Neujahrstag isst man Apfel, getaucht in Honig, um ein süßes bzw. gutes Jahr zu
bekommen.

Granatäpfel zur Dekoration

Spezielles Honiggefäß mit
Segensspruch

3

Jom Kippur - Versöhnungstag
im September
Der Versöhnungstag ist der letzte der zehn Buß- und Bettage. Er ist der heiligste aller
Feiertage im Kalender. Man betet den ganzen Tag in der Synagoge und fastet von
Sonnenuntergang des Vortages bis zum nächsten Sonnenuntergang. Das bedeutet:
Nichts essen und trinken, nicht einmal den Mund spülen.

Widderhorn, welches zu Rosch
Haschana und Jom Kippur im
Gottesdienst geblasen wird.
Es weist auf Isaac hin, an dessen Stelle
Vater Abraham einen Widder opferte.

4

Sukkoth - Laubhüttenfest
im September
Nach den ernsten kommen die fröhlichen
Feiertage. Das Laubhüttenfest ist solch ein
fröhlicher Festtag. Wenn man die
Möglichkeit hat, stellt man eine einfache
Hütte auf mit einem Dach aus grünen
Zweigen. Man soll den Himmel sehen, um
nicht zu vergessen, dass man unter Gottes
Schutz lebt.
Mit der Laubhütte soll daran erinnert
werden, dass das jüdische Volk 40 Jahre
lang in der Wüste gelebt hat. Der letzte Tag
dieser neun Feiertage und Zwischentage
heißt Simchat Thora – Freude mit der
Thora, Fest der Thorafreude. Man tanzt mit
der Thora in der Synagoge.

5

CHANUKKA (WEIHFEST)
im Dezember
Das Fest erinnert an die Neuweihe des Tempels in Jerusalem im Jahr 164. Nach
Errettung des Heiligtums aus der Hand der syrischen Eroberer galt der Tempel nun
als entweiht und alles Oel als verunreinigt. Die Legende erzählt, dass sich schließlich
nach langem Suchen doch ein kleines versiegeltes Krüglein fand mit Oel für einen
Tag. Wie durch ein Wunder brannte es aber acht Tage lang.

Seither wird in der Adventszeit das achttägige
Fest des Lichtes begangen. Am ersten Abend
wird auf dem Chanukka-Leuchter ein Licht
entzündet, an den folgenden Abenden jeweils
ein weiteres, bis alle Kerzen brennen. Man
singt Loblieder, tauscht kleine Geschenke aus
und trifft sich mit Freunden in geselliger
Runde. Sonst gibt es keine Einschränkungen,
man geht tagsüber seinen ganz normalen
Verrichtungen nach.*

6

Purim (Losfest)
im März
Ein anderer fröhlicher Festtag ist Purim. Purim bedeutet Los. Das Fest geht zurück
auf einen Mann mit dem Namen Haman, der in Persien gelebt hatte. Haman hatte
eine hohe Stellung am Hof des Königs. Wie Hitler wollte er alle Juden vernichten.
Aber mit Gottes Hilfe kam es umgekehrt, er wurde getötet. An diesem Festtag schickt
man einander Geschenke und bereitet eine Festmahlzeit zu. Man lädt Gäste ein und
ist lustig.
Am Vorabend und auch während der
Morgenandacht wird die Geschichte
aus dem Buch Esther vorgelesen. Sie
schildert, wie die schöne Jüdin Esther
den Bösewicht Haman überlistete.
Früher verkleideten und maskierten
sich die Kinder, sie gingen von einem
jüdischen Haus zum anderen, sagten
kleine Verse auf, wünschten “Gut
Purim" und bekamen kleine Münzen
als Geschenk.
7

Pessach (Passahfest)
im April
Die Juden mussten 400 Jahre als Sklaven in Ägypten leben, bis Gott beschloss, sie zu
befreien. Am Tag des Auszugs ging alles so schnell, dass keine Zeit blieb, um den Teig
gähren zu lassen, aus dem sie Brot backen wollten. Zur Erinnerung daran essen wir
jedes Jahr zu Pessach acht Tage lang Mazzot, das ungesäuerte Brot.

Es darf kein anderes Brot gegessen werden. Vor den
Feiertagen muss das ganze Haus gereinigt werden,
damit ja kein gewöhnliches Brot im Hause anwesend
ist.
Am Vorabend dieses Festes, dem Sederabend, kommt
die ganze Familie zusammen und hört und liest die
Geschichte vom Auszug des jüdischen Volkes aus
Ägypten.

Seite einer 1993 illustrierten Pessach-Haggadah, der Ordnung für den
Sederabend – Auf dem Teller liegen die symbolischen Speisen, die zum
Gedächtnis an den Auszug gegessen werden.

8

Schawuot - Wochenfest
Pfingsten, im Mai
Sieben Wochen nach Pessach feiert man das Wochenfest Schawuot. Pessach
bedeutet die physische Befreiung (die Befreiung aus der ägyptischen Sklaverei),
Schawuot die geistige Befreiung, indem Gott dem jüdischen Volk die zehn Gebote
und die Thora gegeben hat.

9

SCHABATH
Beschreibung des Schabath im Jüdischen Museum in Frankfurt a.M.
Der Schabath wird als Tag des Friedens und der Ruhe in der Familie festlich und
freudig begangen. Mit der Dämmerung am Freitag Abend zündet die Hausfrau mit
einem Segensspruch die Schabatlichter an. Heute werden dazu mindestens zwei
Kerzen in silbernen Leuchtern angezündet. Früher hatte man dafür auch eine
sechsstrahlige Sternlampe aus Messing, die an einer Säge heruntergelassen wurde,
um alle Räume beleuchten zu können. Sie wurde zum Synonym für die
heraufziehende Ruhe und den Frieden des Schabath.
Nach der Rückkehr aus der Synagoge segnet der Vater die Kinder und ehrt seine
Frau, die Herrin des Hauses, mit den Sprüchen Salomos.
Die Feier des Schabath beginnt mit der Mahlzeit, die der Vater einleitet, indem er
”Kiddusch macht”, d.h. er spricht den Segen über den Wein und zwei geflochtene
Brote, die Challot (“Barches”), die an das doppelte Manna während der
Wüstenwanderung erinnern.
Am Schabath wird während des Morgengottesdienstes die Thora gelesen. Nach der
zweiten Mahlzeit ruht man aus oder besucht sich gegenseitig. Für viele Männer ist es
die Zeit des Lernens - die Zeit des Thora- und Talmudstudiums.

10

SCHABATH
Beschreibung des Schabath im Jüdischen Museum in Frankfurt a.M.
Bei Sonnenuntergang versammelt sich die Familie, um mit der Hawdala-Zeremonie
die Trennung von Schabath und Wochentag vorzunehmen. Ein neues Licht wird an
einer geflochtenen Kerze entzündet und nach dem Segen über den Wein feierlich
darin gelöscht. Zum Abschluss wird eine Büchse mit wohlriechenden Gewürzen, in
welcher der ”Duft des Schabath” aufgefangen ist, zur Erinnerung herumgereicht.

Modernes Keramikset für die Hawdala-Zeremonie am
Ende des Schabath:
>Kerzenständer mit geflochtener Hawdalakerze (Symbol
für die Arbeit)
>Teller, auf welchen der Wein zum Löschen der Kerze
gegossen wird
>Kelch für den Wein
>Besomimbehälter für wohlriechende Gewürze, die den
„Duft des Schabath“ in die Folgewoche tragen sollen.

Quellen: Abb. Hawdalateller und Purimklapper aus: Geschichte und Kultur der
Juden in Bayern, S. 94 und 223. Alle übrigen Abbildungen aus: Einkaufen wie in
Israel, Katalog Nr. 12, 2005

11

SChalom
SchabatH
SCHALOM

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JÜDISCHE FEST-UND FEIERTAGE
Sitty Elkus geb. Stern aus Burghaun

berichtet über die
wichtigsten jüdischen Feste und Feiertage
1

SabBat
Gott hat die Welt in sechs Tagen geschaffen,
der siebente Tag war Ruhetag. Eins der zehn
Gebote fordert von uns, dass wir den Sabbat
halten sollen. Zwei Minuten bevor der Sabbat
beginnt – nämlich eine Stunde vor
Sonnenuntergang am Freitag – zündet die
Frau des Hauses Kerzen an, sagt einen
Segensspruch, und es ist Sabbat. Der Herr des
Hauses und die Kinder gehen zur Synagoge.
Nach Hause zurückgekehrt singt man, um
nochmals den Sabbat willkommen zu heißen.
Der Herr des Hauses spricht eine Segnung
über einem Glas Wein, und die ganze Familie
trinkt davon. Danach wäscht man die Hände,
sagt dazu einen Segensspruch, und jeder
bekommt ein Stück speziell geflochtenes Brot,
das Barches-Brot. Die gemeinsame Mahlzeit
beginnt. Diese Zeremonie wiederholt sich am
folgenden Tag und bei jedem Feiertag.

Teller für die Hawdala-Zeremonie am
Ende des Sabbat, wenn die Flamme der
Hawdala-Kerze mit dem Wein gelöscht
wird

2

Rosch Haschana - Anfang des JAHRES
im September
Das jüdische Neujahrsfest ist ein ernster Feiertag, an dem man um Vergebung der
Sünden betet. Er fällt gewöhnlich in die zweite Septemberhälfte und ist
gleichzeitig der erste Tag von zehn aufeinander folgenden Bußtagen. Am
Neujahrstag isst man Apfel, getaucht in Honig, um ein süßes bzw. gutes Jahr zu
bekommen.

Granatäpfel zur Dekoration

Spezielles Honiggefäß mit
Segensspruch

3

Jom Kippur - Versöhnungstag
im September
Der Versöhnungstag ist der letzte der zehn Buß- und Bettage. Er ist der heiligste aller
Feiertage im Kalender. Man betet den ganzen Tag in der Synagoge und fastet von
Sonnenuntergang des Vortages bis zum nächsten Sonnenuntergang. Das bedeutet:
Nichts essen und trinken, nicht einmal den Mund spülen.

Widderhorn, welches zu Rosch
Haschana und Jom Kippur im
Gottesdienst geblasen wird.
Es weist auf Isaac hin, an dessen Stelle
Vater Abraham einen Widder opferte.

4

Sukkoth - Laubhüttenfest
im September
Nach den ernsten kommen die fröhlichen
Feiertage. Das Laubhüttenfest ist solch ein
fröhlicher Festtag. Wenn man die
Möglichkeit hat, stellt man eine einfache
Hütte auf mit einem Dach aus grünen
Zweigen. Man soll den Himmel sehen, um
nicht zu vergessen, dass man unter Gottes
Schutz lebt.
Mit der Laubhütte soll daran erinnert
werden, dass das jüdische Volk 40 Jahre
lang in der Wüste gelebt hat. Der letzte Tag
dieser neun Feiertage und Zwischentage
heißt Simchat Thora – Freude mit der
Thora, Fest der Thorafreude. Man tanzt mit
der Thora in der Synagoge.

5

CHANUKKA (WEIHFEST)
im Dezember
Das Fest erinnert an die Neuweihe des Tempels in Jerusalem im Jahr 164. Nach
Errettung des Heiligtums aus der Hand der syrischen Eroberer galt der Tempel nun
als entweiht und alles Oel als verunreinigt. Die Legende erzählt, dass sich schließlich
nach langem Suchen doch ein kleines versiegeltes Krüglein fand mit Oel für einen
Tag. Wie durch ein Wunder brannte es aber acht Tage lang.

Seither wird in der Adventszeit das achttägige
Fest des Lichtes begangen. Am ersten Abend
wird auf dem Chanukka-Leuchter ein Licht
entzündet, an den folgenden Abenden jeweils
ein weiteres, bis alle Kerzen brennen. Man
singt Loblieder, tauscht kleine Geschenke aus
und trifft sich mit Freunden in geselliger
Runde. Sonst gibt es keine Einschränkungen,
man geht tagsüber seinen ganz normalen
Verrichtungen nach.*

6

Purim (Losfest)
im März
Ein anderer fröhlicher Festtag ist Purim. Purim bedeutet Los. Das Fest geht zurück
auf einen Mann mit dem Namen Haman, der in Persien gelebt hatte. Haman hatte
eine hohe Stellung am Hof des Königs. Wie Hitler wollte er alle Juden vernichten.
Aber mit Gottes Hilfe kam es umgekehrt, er wurde getötet. An diesem Festtag schickt
man einander Geschenke und bereitet eine Festmahlzeit zu. Man lädt Gäste ein und
ist lustig.
Am Vorabend und auch während der
Morgenandacht wird die Geschichte
aus dem Buch Esther vorgelesen. Sie
schildert, wie die schöne Jüdin Esther
den Bösewicht Haman überlistete.
Früher verkleideten und maskierten
sich die Kinder, sie gingen von einem
jüdischen Haus zum anderen, sagten
kleine Verse auf, wünschten “Gut
Purim" und bekamen kleine Münzen
als Geschenk.
7

Pessach (Passahfest)
im April
Die Juden mussten 400 Jahre als Sklaven in Ägypten leben, bis Gott beschloss, sie zu
befreien. Am Tag des Auszugs ging alles so schnell, dass keine Zeit blieb, um den Teig
gähren zu lassen, aus dem sie Brot backen wollten. Zur Erinnerung daran essen wir
jedes Jahr zu Pessach acht Tage lang Mazzot, das ungesäuerte Brot.

Es darf kein anderes Brot gegessen werden. Vor den
Feiertagen muss das ganze Haus gereinigt werden,
damit ja kein gewöhnliches Brot im Hause anwesend
ist.
Am Vorabend dieses Festes, dem Sederabend, kommt
die ganze Familie zusammen und hört und liest die
Geschichte vom Auszug des jüdischen Volkes aus
Ägypten.

Seite einer 1993 illustrierten Pessach-Haggadah, der Ordnung für den
Sederabend – Auf dem Teller liegen die symbolischen Speisen, die zum
Gedächtnis an den Auszug gegessen werden.

8

Schawuot - Wochenfest
Pfingsten, im Mai
Sieben Wochen nach Pessach feiert man das Wochenfest Schawuot. Pessach
bedeutet die physische Befreiung (die Befreiung aus der ägyptischen Sklaverei),
Schawuot die geistige Befreiung, indem Gott dem jüdischen Volk die zehn Gebote
und die Thora gegeben hat.

9

SCHABATH
Beschreibung des Schabath im Jüdischen Museum in Frankfurt a.M.
Der Schabath wird als Tag des Friedens und der Ruhe in der Familie festlich und
freudig begangen. Mit der Dämmerung am Freitag Abend zündet die Hausfrau mit
einem Segensspruch die Schabatlichter an. Heute werden dazu mindestens zwei
Kerzen in silbernen Leuchtern angezündet. Früher hatte man dafür auch eine
sechsstrahlige Sternlampe aus Messing, die an einer Säge heruntergelassen wurde,
um alle Räume beleuchten zu können. Sie wurde zum Synonym für die
heraufziehende Ruhe und den Frieden des Schabath.
Nach der Rückkehr aus der Synagoge segnet der Vater die Kinder und ehrt seine
Frau, die Herrin des Hauses, mit den Sprüchen Salomos.
Die Feier des Schabath beginnt mit der Mahlzeit, die der Vater einleitet, indem er
”Kiddusch macht”, d.h. er spricht den Segen über den Wein und zwei geflochtene
Brote, die Challot (“Barches”), die an das doppelte Manna während der
Wüstenwanderung erinnern.
Am Schabath wird während des Morgengottesdienstes die Thora gelesen. Nach der
zweiten Mahlzeit ruht man aus oder besucht sich gegenseitig. Für viele Männer ist es
die Zeit des Lernens - die Zeit des Thora- und Talmudstudiums.

10

SCHABATH
Beschreibung des Schabath im Jüdischen Museum in Frankfurt a.M.
Bei Sonnenuntergang versammelt sich die Familie, um mit der Hawdala-Zeremonie
die Trennung von Schabath und Wochentag vorzunehmen. Ein neues Licht wird an
einer geflochtenen Kerze entzündet und nach dem Segen über den Wein feierlich
darin gelöscht. Zum Abschluss wird eine Büchse mit wohlriechenden Gewürzen, in
welcher der ”Duft des Schabath” aufgefangen ist, zur Erinnerung herumgereicht.

Modernes Keramikset für die Hawdala-Zeremonie am
Ende des Schabath:
>Kerzenständer mit geflochtener Hawdalakerze (Symbol
für die Arbeit)
>Teller, auf welchen der Wein zum Löschen der Kerze
gegossen wird
>Kelch für den Wein
>Besomimbehälter für wohlriechende Gewürze, die den
„Duft des Schabath“ in die Folgewoche tragen sollen.

Quellen: Abb. Hawdalateller und Purimklapper aus: Geschichte und Kultur der
Juden in Bayern, S. 94 und 223. Alle übrigen Abbildungen aus: Einkaufen wie in
Israel, Katalog Nr. 12, 2005

11

SChalom
SchabatH
SCHALOM

12


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JÜDISCHE FEST-UND FEIERTAGE
Sitty Elkus geb. Stern aus Burghaun

berichtet über die
wichtigsten jüdischen Feste und Feiertage
1

SabBat
Gott hat die Welt in sechs Tagen geschaffen,
der siebente Tag war Ruhetag. Eins der zehn
Gebote fordert von uns, dass wir den Sabbat
halten sollen. Zwei Minuten bevor der Sabbat
beginnt – nämlich eine Stunde vor
Sonnenuntergang am Freitag – zündet die
Frau des Hauses Kerzen an, sagt einen
Segensspruch, und es ist Sabbat. Der Herr des
Hauses und die Kinder gehen zur Synagoge.
Nach Hause zurückgekehrt singt man, um
nochmals den Sabbat willkommen zu heißen.
Der Herr des Hauses spricht eine Segnung
über einem Glas Wein, und die ganze Familie
trinkt davon. Danach wäscht man die Hände,
sagt dazu einen Segensspruch, und jeder
bekommt ein Stück speziell geflochtenes Brot,
das Barches-Brot. Die gemeinsame Mahlzeit
beginnt. Diese Zeremonie wiederholt sich am
folgenden Tag und bei jedem Feiertag.

Teller für die Hawdala-Zeremonie am
Ende des Sabbat, wenn die Flamme der
Hawdala-Kerze mit dem Wein gelöscht
wird

2

Rosch Haschana - Anfang des JAHRES
im September
Das jüdische Neujahrsfest ist ein ernster Feiertag, an dem man um Vergebung der
Sünden betet. Er fällt gewöhnlich in die zweite Septemberhälfte und ist
gleichzeitig der erste Tag von zehn aufeinander folgenden Bußtagen. Am
Neujahrstag isst man Apfel, getaucht in Honig, um ein süßes bzw. gutes Jahr zu
bekommen.

Granatäpfel zur Dekoration

Spezielles Honiggefäß mit
Segensspruch

3

Jom Kippur - Versöhnungstag
im September
Der Versöhnungstag ist der letzte der zehn Buß- und Bettage. Er ist der heiligste aller
Feiertage im Kalender. Man betet den ganzen Tag in der Synagoge und fastet von
Sonnenuntergang des Vortages bis zum nächsten Sonnenuntergang. Das bedeutet:
Nichts essen und trinken, nicht einmal den Mund spülen.

Widderhorn, welches zu Rosch
Haschana und Jom Kippur im
Gottesdienst geblasen wird.
Es weist auf Isaac hin, an dessen Stelle
Vater Abraham einen Widder opferte.

4

Sukkoth - Laubhüttenfest
im September
Nach den ernsten kommen die fröhlichen
Feiertage. Das Laubhüttenfest ist solch ein
fröhlicher Festtag. Wenn man die
Möglichkeit hat, stellt man eine einfache
Hütte auf mit einem Dach aus grünen
Zweigen. Man soll den Himmel sehen, um
nicht zu vergessen, dass man unter Gottes
Schutz lebt.
Mit der Laubhütte soll daran erinnert
werden, dass das jüdische Volk 40 Jahre
lang in der Wüste gelebt hat. Der letzte Tag
dieser neun Feiertage und Zwischentage
heißt Simchat Thora – Freude mit der
Thora, Fest der Thorafreude. Man tanzt mit
der Thora in der Synagoge.

5

CHANUKKA (WEIHFEST)
im Dezember
Das Fest erinnert an die Neuweihe des Tempels in Jerusalem im Jahr 164. Nach
Errettung des Heiligtums aus der Hand der syrischen Eroberer galt der Tempel nun
als entweiht und alles Oel als verunreinigt. Die Legende erzählt, dass sich schließlich
nach langem Suchen doch ein kleines versiegeltes Krüglein fand mit Oel für einen
Tag. Wie durch ein Wunder brannte es aber acht Tage lang.

Seither wird in der Adventszeit das achttägige
Fest des Lichtes begangen. Am ersten Abend
wird auf dem Chanukka-Leuchter ein Licht
entzündet, an den folgenden Abenden jeweils
ein weiteres, bis alle Kerzen brennen. Man
singt Loblieder, tauscht kleine Geschenke aus
und trifft sich mit Freunden in geselliger
Runde. Sonst gibt es keine Einschränkungen,
man geht tagsüber seinen ganz normalen
Verrichtungen nach.*

6

Purim (Losfest)
im März
Ein anderer fröhlicher Festtag ist Purim. Purim bedeutet Los. Das Fest geht zurück
auf einen Mann mit dem Namen Haman, der in Persien gelebt hatte. Haman hatte
eine hohe Stellung am Hof des Königs. Wie Hitler wollte er alle Juden vernichten.
Aber mit Gottes Hilfe kam es umgekehrt, er wurde getötet. An diesem Festtag schickt
man einander Geschenke und bereitet eine Festmahlzeit zu. Man lädt Gäste ein und
ist lustig.
Am Vorabend und auch während der
Morgenandacht wird die Geschichte
aus dem Buch Esther vorgelesen. Sie
schildert, wie die schöne Jüdin Esther
den Bösewicht Haman überlistete.
Früher verkleideten und maskierten
sich die Kinder, sie gingen von einem
jüdischen Haus zum anderen, sagten
kleine Verse auf, wünschten “Gut
Purim" und bekamen kleine Münzen
als Geschenk.
7

Pessach (Passahfest)
im April
Die Juden mussten 400 Jahre als Sklaven in Ägypten leben, bis Gott beschloss, sie zu
befreien. Am Tag des Auszugs ging alles so schnell, dass keine Zeit blieb, um den Teig
gähren zu lassen, aus dem sie Brot backen wollten. Zur Erinnerung daran essen wir
jedes Jahr zu Pessach acht Tage lang Mazzot, das ungesäuerte Brot.

Es darf kein anderes Brot gegessen werden. Vor den
Feiertagen muss das ganze Haus gereinigt werden,
damit ja kein gewöhnliches Brot im Hause anwesend
ist.
Am Vorabend dieses Festes, dem Sederabend, kommt
die ganze Familie zusammen und hört und liest die
Geschichte vom Auszug des jüdischen Volkes aus
Ägypten.

Seite einer 1993 illustrierten Pessach-Haggadah, der Ordnung für den
Sederabend – Auf dem Teller liegen die symbolischen Speisen, die zum
Gedächtnis an den Auszug gegessen werden.

8

Schawuot - Wochenfest
Pfingsten, im Mai
Sieben Wochen nach Pessach feiert man das Wochenfest Schawuot. Pessach
bedeutet die physische Befreiung (die Befreiung aus der ägyptischen Sklaverei),
Schawuot die geistige Befreiung, indem Gott dem jüdischen Volk die zehn Gebote
und die Thora gegeben hat.

9

SCHABATH
Beschreibung des Schabath im Jüdischen Museum in Frankfurt a.M.
Der Schabath wird als Tag des Friedens und der Ruhe in der Familie festlich und
freudig begangen. Mit der Dämmerung am Freitag Abend zündet die Hausfrau mit
einem Segensspruch die Schabatlichter an. Heute werden dazu mindestens zwei
Kerzen in silbernen Leuchtern angezündet. Früher hatte man dafür auch eine
sechsstrahlige Sternlampe aus Messing, die an einer Säge heruntergelassen wurde,
um alle Räume beleuchten zu können. Sie wurde zum Synonym für die
heraufziehende Ruhe und den Frieden des Schabath.
Nach der Rückkehr aus der Synagoge segnet der Vater die Kinder und ehrt seine
Frau, die Herrin des Hauses, mit den Sprüchen Salomos.
Die Feier des Schabath beginnt mit der Mahlzeit, die der Vater einleitet, indem er
”Kiddusch macht”, d.h. er spricht den Segen über den Wein und zwei geflochtene
Brote, die Challot (“Barches”), die an das doppelte Manna während der
Wüstenwanderung erinnern.
Am Schabath wird während des Morgengottesdienstes die Thora gelesen. Nach der
zweiten Mahlzeit ruht man aus oder besucht sich gegenseitig. Für viele Männer ist es
die Zeit des Lernens - die Zeit des Thora- und Talmudstudiums.

10

SCHABATH
Beschreibung des Schabath im Jüdischen Museum in Frankfurt a.M.
Bei Sonnenuntergang versammelt sich die Familie, um mit der Hawdala-Zeremonie
die Trennung von Schabath und Wochentag vorzunehmen. Ein neues Licht wird an
einer geflochtenen Kerze entzündet und nach dem Segen über den Wein feierlich
darin gelöscht. Zum Abschluss wird eine Büchse mit wohlriechenden Gewürzen, in
welcher der ”Duft des Schabath” aufgefangen ist, zur Erinnerung herumgereicht.

Modernes Keramikset für die Hawdala-Zeremonie am
Ende des Schabath:
>Kerzenständer mit geflochtener Hawdalakerze (Symbol
für die Arbeit)
>Teller, auf welchen der Wein zum Löschen der Kerze
gegossen wird
>Kelch für den Wein
>Besomimbehälter für wohlriechende Gewürze, die den
„Duft des Schabath“ in die Folgewoche tragen sollen.

Quellen: Abb. Hawdalateller und Purimklapper aus: Geschichte und Kultur der
Juden in Bayern, S. 94 und 223. Alle übrigen Abbildungen aus: Einkaufen wie in
Israel, Katalog Nr. 12, 2005

11

SChalom
SchabatH
SCHALOM

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JÜDISCHE FEST-UND FEIERTAGE
Sitty Elkus geb. Stern aus Burghaun

berichtet über die
wichtigsten jüdischen Feste und Feiertage
1

SabBat
Gott hat die Welt in sechs Tagen geschaffen,
der siebente Tag war Ruhetag. Eins der zehn
Gebote fordert von uns, dass wir den Sabbat
halten sollen. Zwei Minuten bevor der Sabbat
beginnt – nämlich eine Stunde vor
Sonnenuntergang am Freitag – zündet die
Frau des Hauses Kerzen an, sagt einen
Segensspruch, und es ist Sabbat. Der Herr des
Hauses und die Kinder gehen zur Synagoge.
Nach Hause zurückgekehrt singt man, um
nochmals den Sabbat willkommen zu heißen.
Der Herr des Hauses spricht eine Segnung
über einem Glas Wein, und die ganze Familie
trinkt davon. Danach wäscht man die Hände,
sagt dazu einen Segensspruch, und jeder
bekommt ein Stück speziell geflochtenes Brot,
das Barches-Brot. Die gemeinsame Mahlzeit
beginnt. Diese Zeremonie wiederholt sich am
folgenden Tag und bei jedem Feiertag.

Teller für die Hawdala-Zeremonie am
Ende des Sabbat, wenn die Flamme der
Hawdala-Kerze mit dem Wein gelöscht
wird

2

Rosch Haschana - Anfang des JAHRES
im September
Das jüdische Neujahrsfest ist ein ernster Feiertag, an dem man um Vergebung der
Sünden betet. Er fällt gewöhnlich in die zweite Septemberhälfte und ist
gleichzeitig der erste Tag von zehn aufeinander folgenden Bußtagen. Am
Neujahrstag isst man Apfel, getaucht in Honig, um ein süßes bzw. gutes Jahr zu
bekommen.

Granatäpfel zur Dekoration

Spezielles Honiggefäß mit
Segensspruch

3

Jom Kippur - Versöhnungstag
im September
Der Versöhnungstag ist der letzte der zehn Buß- und Bettage. Er ist der heiligste aller
Feiertage im Kalender. Man betet den ganzen Tag in der Synagoge und fastet von
Sonnenuntergang des Vortages bis zum nächsten Sonnenuntergang. Das bedeutet:
Nichts essen und trinken, nicht einmal den Mund spülen.

Widderhorn, welches zu Rosch
Haschana und Jom Kippur im
Gottesdienst geblasen wird.
Es weist auf Isaac hin, an dessen Stelle
Vater Abraham einen Widder opferte.

4

Sukkoth - Laubhüttenfest
im September
Nach den ernsten kommen die fröhlichen
Feiertage. Das Laubhüttenfest ist solch ein
fröhlicher Festtag. Wenn man die
Möglichkeit hat, stellt man eine einfache
Hütte auf mit einem Dach aus grünen
Zweigen. Man soll den Himmel sehen, um
nicht zu vergessen, dass man unter Gottes
Schutz lebt.
Mit der Laubhütte soll daran erinnert
werden, dass das jüdische Volk 40 Jahre
lang in der Wüste gelebt hat. Der letzte Tag
dieser neun Feiertage und Zwischentage
heißt Simchat Thora – Freude mit der
Thora, Fest der Thorafreude. Man tanzt mit
der Thora in der Synagoge.

5

CHANUKKA (WEIHFEST)
im Dezember
Das Fest erinnert an die Neuweihe des Tempels in Jerusalem im Jahr 164. Nach
Errettung des Heiligtums aus der Hand der syrischen Eroberer galt der Tempel nun
als entweiht und alles Oel als verunreinigt. Die Legende erzählt, dass sich schließlich
nach langem Suchen doch ein kleines versiegeltes Krüglein fand mit Oel für einen
Tag. Wie durch ein Wunder brannte es aber acht Tage lang.

Seither wird in der Adventszeit das achttägige
Fest des Lichtes begangen. Am ersten Abend
wird auf dem Chanukka-Leuchter ein Licht
entzündet, an den folgenden Abenden jeweils
ein weiteres, bis alle Kerzen brennen. Man
singt Loblieder, tauscht kleine Geschenke aus
und trifft sich mit Freunden in geselliger
Runde. Sonst gibt es keine Einschränkungen,
man geht tagsüber seinen ganz normalen
Verrichtungen nach.*

6

Purim (Losfest)
im März
Ein anderer fröhlicher Festtag ist Purim. Purim bedeutet Los. Das Fest geht zurück
auf einen Mann mit dem Namen Haman, der in Persien gelebt hatte. Haman hatte
eine hohe Stellung am Hof des Königs. Wie Hitler wollte er alle Juden vernichten.
Aber mit Gottes Hilfe kam es umgekehrt, er wurde getötet. An diesem Festtag schickt
man einander Geschenke und bereitet eine Festmahlzeit zu. Man lädt Gäste ein und
ist lustig.
Am Vorabend und auch während der
Morgenandacht wird die Geschichte
aus dem Buch Esther vorgelesen. Sie
schildert, wie die schöne Jüdin Esther
den Bösewicht Haman überlistete.
Früher verkleideten und maskierten
sich die Kinder, sie gingen von einem
jüdischen Haus zum anderen, sagten
kleine Verse auf, wünschten “Gut
Purim" und bekamen kleine Münzen
als Geschenk.
7

Pessach (Passahfest)
im April
Die Juden mussten 400 Jahre als Sklaven in Ägypten leben, bis Gott beschloss, sie zu
befreien. Am Tag des Auszugs ging alles so schnell, dass keine Zeit blieb, um den Teig
gähren zu lassen, aus dem sie Brot backen wollten. Zur Erinnerung daran essen wir
jedes Jahr zu Pessach acht Tage lang Mazzot, das ungesäuerte Brot.

Es darf kein anderes Brot gegessen werden. Vor den
Feiertagen muss das ganze Haus gereinigt werden,
damit ja kein gewöhnliches Brot im Hause anwesend
ist.
Am Vorabend dieses Festes, dem Sederabend, kommt
die ganze Familie zusammen und hört und liest die
Geschichte vom Auszug des jüdischen Volkes aus
Ägypten.

Seite einer 1993 illustrierten Pessach-Haggadah, der Ordnung für den
Sederabend – Auf dem Teller liegen die symbolischen Speisen, die zum
Gedächtnis an den Auszug gegessen werden.

8

Schawuot - Wochenfest
Pfingsten, im Mai
Sieben Wochen nach Pessach feiert man das Wochenfest Schawuot. Pessach
bedeutet die physische Befreiung (die Befreiung aus der ägyptischen Sklaverei),
Schawuot die geistige Befreiung, indem Gott dem jüdischen Volk die zehn Gebote
und die Thora gegeben hat.

9

SCHABATH
Beschreibung des Schabath im Jüdischen Museum in Frankfurt a.M.
Der Schabath wird als Tag des Friedens und der Ruhe in der Familie festlich und
freudig begangen. Mit der Dämmerung am Freitag Abend zündet die Hausfrau mit
einem Segensspruch die Schabatlichter an. Heute werden dazu mindestens zwei
Kerzen in silbernen Leuchtern angezündet. Früher hatte man dafür auch eine
sechsstrahlige Sternlampe aus Messing, die an einer Säge heruntergelassen wurde,
um alle Räume beleuchten zu können. Sie wurde zum Synonym für die
heraufziehende Ruhe und den Frieden des Schabath.
Nach der Rückkehr aus der Synagoge segnet der Vater die Kinder und ehrt seine
Frau, die Herrin des Hauses, mit den Sprüchen Salomos.
Die Feier des Schabath beginnt mit der Mahlzeit, die der Vater einleitet, indem er
”Kiddusch macht”, d.h. er spricht den Segen über den Wein und zwei geflochtene
Brote, die Challot (“Barches”), die an das doppelte Manna während der
Wüstenwanderung erinnern.
Am Schabath wird während des Morgengottesdienstes die Thora gelesen. Nach der
zweiten Mahlzeit ruht man aus oder besucht sich gegenseitig. Für viele Männer ist es
die Zeit des Lernens - die Zeit des Thora- und Talmudstudiums.

10

SCHABATH
Beschreibung des Schabath im Jüdischen Museum in Frankfurt a.M.
Bei Sonnenuntergang versammelt sich die Familie, um mit der Hawdala-Zeremonie
die Trennung von Schabath und Wochentag vorzunehmen. Ein neues Licht wird an
einer geflochtenen Kerze entzündet und nach dem Segen über den Wein feierlich
darin gelöscht. Zum Abschluss wird eine Büchse mit wohlriechenden Gewürzen, in
welcher der ”Duft des Schabath” aufgefangen ist, zur Erinnerung herumgereicht.

Modernes Keramikset für die Hawdala-Zeremonie am
Ende des Schabath:
>Kerzenständer mit geflochtener Hawdalakerze (Symbol
für die Arbeit)
>Teller, auf welchen der Wein zum Löschen der Kerze
gegossen wird
>Kelch für den Wein
>Besomimbehälter für wohlriechende Gewürze, die den
„Duft des Schabath“ in die Folgewoche tragen sollen.

Quellen: Abb. Hawdalateller und Purimklapper aus: Geschichte und Kultur der
Juden in Bayern, S. 94 und 223. Alle übrigen Abbildungen aus: Einkaufen wie in
Israel, Katalog Nr. 12, 2005

11

SChalom
SchabatH
SCHALOM

12


Slide 7

JÜDISCHE FEST-UND FEIERTAGE
Sitty Elkus geb. Stern aus Burghaun

berichtet über die
wichtigsten jüdischen Feste und Feiertage
1

SabBat
Gott hat die Welt in sechs Tagen geschaffen,
der siebente Tag war Ruhetag. Eins der zehn
Gebote fordert von uns, dass wir den Sabbat
halten sollen. Zwei Minuten bevor der Sabbat
beginnt – nämlich eine Stunde vor
Sonnenuntergang am Freitag – zündet die
Frau des Hauses Kerzen an, sagt einen
Segensspruch, und es ist Sabbat. Der Herr des
Hauses und die Kinder gehen zur Synagoge.
Nach Hause zurückgekehrt singt man, um
nochmals den Sabbat willkommen zu heißen.
Der Herr des Hauses spricht eine Segnung
über einem Glas Wein, und die ganze Familie
trinkt davon. Danach wäscht man die Hände,
sagt dazu einen Segensspruch, und jeder
bekommt ein Stück speziell geflochtenes Brot,
das Barches-Brot. Die gemeinsame Mahlzeit
beginnt. Diese Zeremonie wiederholt sich am
folgenden Tag und bei jedem Feiertag.

Teller für die Hawdala-Zeremonie am
Ende des Sabbat, wenn die Flamme der
Hawdala-Kerze mit dem Wein gelöscht
wird

2

Rosch Haschana - Anfang des JAHRES
im September
Das jüdische Neujahrsfest ist ein ernster Feiertag, an dem man um Vergebung der
Sünden betet. Er fällt gewöhnlich in die zweite Septemberhälfte und ist
gleichzeitig der erste Tag von zehn aufeinander folgenden Bußtagen. Am
Neujahrstag isst man Apfel, getaucht in Honig, um ein süßes bzw. gutes Jahr zu
bekommen.

Granatäpfel zur Dekoration

Spezielles Honiggefäß mit
Segensspruch

3

Jom Kippur - Versöhnungstag
im September
Der Versöhnungstag ist der letzte der zehn Buß- und Bettage. Er ist der heiligste aller
Feiertage im Kalender. Man betet den ganzen Tag in der Synagoge und fastet von
Sonnenuntergang des Vortages bis zum nächsten Sonnenuntergang. Das bedeutet:
Nichts essen und trinken, nicht einmal den Mund spülen.

Widderhorn, welches zu Rosch
Haschana und Jom Kippur im
Gottesdienst geblasen wird.
Es weist auf Isaac hin, an dessen Stelle
Vater Abraham einen Widder opferte.

4

Sukkoth - Laubhüttenfest
im September
Nach den ernsten kommen die fröhlichen
Feiertage. Das Laubhüttenfest ist solch ein
fröhlicher Festtag. Wenn man die
Möglichkeit hat, stellt man eine einfache
Hütte auf mit einem Dach aus grünen
Zweigen. Man soll den Himmel sehen, um
nicht zu vergessen, dass man unter Gottes
Schutz lebt.
Mit der Laubhütte soll daran erinnert
werden, dass das jüdische Volk 40 Jahre
lang in der Wüste gelebt hat. Der letzte Tag
dieser neun Feiertage und Zwischentage
heißt Simchat Thora – Freude mit der
Thora, Fest der Thorafreude. Man tanzt mit
der Thora in der Synagoge.

5

CHANUKKA (WEIHFEST)
im Dezember
Das Fest erinnert an die Neuweihe des Tempels in Jerusalem im Jahr 164. Nach
Errettung des Heiligtums aus der Hand der syrischen Eroberer galt der Tempel nun
als entweiht und alles Oel als verunreinigt. Die Legende erzählt, dass sich schließlich
nach langem Suchen doch ein kleines versiegeltes Krüglein fand mit Oel für einen
Tag. Wie durch ein Wunder brannte es aber acht Tage lang.

Seither wird in der Adventszeit das achttägige
Fest des Lichtes begangen. Am ersten Abend
wird auf dem Chanukka-Leuchter ein Licht
entzündet, an den folgenden Abenden jeweils
ein weiteres, bis alle Kerzen brennen. Man
singt Loblieder, tauscht kleine Geschenke aus
und trifft sich mit Freunden in geselliger
Runde. Sonst gibt es keine Einschränkungen,
man geht tagsüber seinen ganz normalen
Verrichtungen nach.*

6

Purim (Losfest)
im März
Ein anderer fröhlicher Festtag ist Purim. Purim bedeutet Los. Das Fest geht zurück
auf einen Mann mit dem Namen Haman, der in Persien gelebt hatte. Haman hatte
eine hohe Stellung am Hof des Königs. Wie Hitler wollte er alle Juden vernichten.
Aber mit Gottes Hilfe kam es umgekehrt, er wurde getötet. An diesem Festtag schickt
man einander Geschenke und bereitet eine Festmahlzeit zu. Man lädt Gäste ein und
ist lustig.
Am Vorabend und auch während der
Morgenandacht wird die Geschichte
aus dem Buch Esther vorgelesen. Sie
schildert, wie die schöne Jüdin Esther
den Bösewicht Haman überlistete.
Früher verkleideten und maskierten
sich die Kinder, sie gingen von einem
jüdischen Haus zum anderen, sagten
kleine Verse auf, wünschten “Gut
Purim" und bekamen kleine Münzen
als Geschenk.
7

Pessach (Passahfest)
im April
Die Juden mussten 400 Jahre als Sklaven in Ägypten leben, bis Gott beschloss, sie zu
befreien. Am Tag des Auszugs ging alles so schnell, dass keine Zeit blieb, um den Teig
gähren zu lassen, aus dem sie Brot backen wollten. Zur Erinnerung daran essen wir
jedes Jahr zu Pessach acht Tage lang Mazzot, das ungesäuerte Brot.

Es darf kein anderes Brot gegessen werden. Vor den
Feiertagen muss das ganze Haus gereinigt werden,
damit ja kein gewöhnliches Brot im Hause anwesend
ist.
Am Vorabend dieses Festes, dem Sederabend, kommt
die ganze Familie zusammen und hört und liest die
Geschichte vom Auszug des jüdischen Volkes aus
Ägypten.

Seite einer 1993 illustrierten Pessach-Haggadah, der Ordnung für den
Sederabend – Auf dem Teller liegen die symbolischen Speisen, die zum
Gedächtnis an den Auszug gegessen werden.

8

Schawuot - Wochenfest
Pfingsten, im Mai
Sieben Wochen nach Pessach feiert man das Wochenfest Schawuot. Pessach
bedeutet die physische Befreiung (die Befreiung aus der ägyptischen Sklaverei),
Schawuot die geistige Befreiung, indem Gott dem jüdischen Volk die zehn Gebote
und die Thora gegeben hat.

9

SCHABATH
Beschreibung des Schabath im Jüdischen Museum in Frankfurt a.M.
Der Schabath wird als Tag des Friedens und der Ruhe in der Familie festlich und
freudig begangen. Mit der Dämmerung am Freitag Abend zündet die Hausfrau mit
einem Segensspruch die Schabatlichter an. Heute werden dazu mindestens zwei
Kerzen in silbernen Leuchtern angezündet. Früher hatte man dafür auch eine
sechsstrahlige Sternlampe aus Messing, die an einer Säge heruntergelassen wurde,
um alle Räume beleuchten zu können. Sie wurde zum Synonym für die
heraufziehende Ruhe und den Frieden des Schabath.
Nach der Rückkehr aus der Synagoge segnet der Vater die Kinder und ehrt seine
Frau, die Herrin des Hauses, mit den Sprüchen Salomos.
Die Feier des Schabath beginnt mit der Mahlzeit, die der Vater einleitet, indem er
”Kiddusch macht”, d.h. er spricht den Segen über den Wein und zwei geflochtene
Brote, die Challot (“Barches”), die an das doppelte Manna während der
Wüstenwanderung erinnern.
Am Schabath wird während des Morgengottesdienstes die Thora gelesen. Nach der
zweiten Mahlzeit ruht man aus oder besucht sich gegenseitig. Für viele Männer ist es
die Zeit des Lernens - die Zeit des Thora- und Talmudstudiums.

10

SCHABATH
Beschreibung des Schabath im Jüdischen Museum in Frankfurt a.M.
Bei Sonnenuntergang versammelt sich die Familie, um mit der Hawdala-Zeremonie
die Trennung von Schabath und Wochentag vorzunehmen. Ein neues Licht wird an
einer geflochtenen Kerze entzündet und nach dem Segen über den Wein feierlich
darin gelöscht. Zum Abschluss wird eine Büchse mit wohlriechenden Gewürzen, in
welcher der ”Duft des Schabath” aufgefangen ist, zur Erinnerung herumgereicht.

Modernes Keramikset für die Hawdala-Zeremonie am
Ende des Schabath:
>Kerzenständer mit geflochtener Hawdalakerze (Symbol
für die Arbeit)
>Teller, auf welchen der Wein zum Löschen der Kerze
gegossen wird
>Kelch für den Wein
>Besomimbehälter für wohlriechende Gewürze, die den
„Duft des Schabath“ in die Folgewoche tragen sollen.

Quellen: Abb. Hawdalateller und Purimklapper aus: Geschichte und Kultur der
Juden in Bayern, S. 94 und 223. Alle übrigen Abbildungen aus: Einkaufen wie in
Israel, Katalog Nr. 12, 2005

11

SChalom
SchabatH
SCHALOM

12


Slide 8

JÜDISCHE FEST-UND FEIERTAGE
Sitty Elkus geb. Stern aus Burghaun

berichtet über die
wichtigsten jüdischen Feste und Feiertage
1

SabBat
Gott hat die Welt in sechs Tagen geschaffen,
der siebente Tag war Ruhetag. Eins der zehn
Gebote fordert von uns, dass wir den Sabbat
halten sollen. Zwei Minuten bevor der Sabbat
beginnt – nämlich eine Stunde vor
Sonnenuntergang am Freitag – zündet die
Frau des Hauses Kerzen an, sagt einen
Segensspruch, und es ist Sabbat. Der Herr des
Hauses und die Kinder gehen zur Synagoge.
Nach Hause zurückgekehrt singt man, um
nochmals den Sabbat willkommen zu heißen.
Der Herr des Hauses spricht eine Segnung
über einem Glas Wein, und die ganze Familie
trinkt davon. Danach wäscht man die Hände,
sagt dazu einen Segensspruch, und jeder
bekommt ein Stück speziell geflochtenes Brot,
das Barches-Brot. Die gemeinsame Mahlzeit
beginnt. Diese Zeremonie wiederholt sich am
folgenden Tag und bei jedem Feiertag.

Teller für die Hawdala-Zeremonie am
Ende des Sabbat, wenn die Flamme der
Hawdala-Kerze mit dem Wein gelöscht
wird

2

Rosch Haschana - Anfang des JAHRES
im September
Das jüdische Neujahrsfest ist ein ernster Feiertag, an dem man um Vergebung der
Sünden betet. Er fällt gewöhnlich in die zweite Septemberhälfte und ist
gleichzeitig der erste Tag von zehn aufeinander folgenden Bußtagen. Am
Neujahrstag isst man Apfel, getaucht in Honig, um ein süßes bzw. gutes Jahr zu
bekommen.

Granatäpfel zur Dekoration

Spezielles Honiggefäß mit
Segensspruch

3

Jom Kippur - Versöhnungstag
im September
Der Versöhnungstag ist der letzte der zehn Buß- und Bettage. Er ist der heiligste aller
Feiertage im Kalender. Man betet den ganzen Tag in der Synagoge und fastet von
Sonnenuntergang des Vortages bis zum nächsten Sonnenuntergang. Das bedeutet:
Nichts essen und trinken, nicht einmal den Mund spülen.

Widderhorn, welches zu Rosch
Haschana und Jom Kippur im
Gottesdienst geblasen wird.
Es weist auf Isaac hin, an dessen Stelle
Vater Abraham einen Widder opferte.

4

Sukkoth - Laubhüttenfest
im September
Nach den ernsten kommen die fröhlichen
Feiertage. Das Laubhüttenfest ist solch ein
fröhlicher Festtag. Wenn man die
Möglichkeit hat, stellt man eine einfache
Hütte auf mit einem Dach aus grünen
Zweigen. Man soll den Himmel sehen, um
nicht zu vergessen, dass man unter Gottes
Schutz lebt.
Mit der Laubhütte soll daran erinnert
werden, dass das jüdische Volk 40 Jahre
lang in der Wüste gelebt hat. Der letzte Tag
dieser neun Feiertage und Zwischentage
heißt Simchat Thora – Freude mit der
Thora, Fest der Thorafreude. Man tanzt mit
der Thora in der Synagoge.

5

CHANUKKA (WEIHFEST)
im Dezember
Das Fest erinnert an die Neuweihe des Tempels in Jerusalem im Jahr 164. Nach
Errettung des Heiligtums aus der Hand der syrischen Eroberer galt der Tempel nun
als entweiht und alles Oel als verunreinigt. Die Legende erzählt, dass sich schließlich
nach langem Suchen doch ein kleines versiegeltes Krüglein fand mit Oel für einen
Tag. Wie durch ein Wunder brannte es aber acht Tage lang.

Seither wird in der Adventszeit das achttägige
Fest des Lichtes begangen. Am ersten Abend
wird auf dem Chanukka-Leuchter ein Licht
entzündet, an den folgenden Abenden jeweils
ein weiteres, bis alle Kerzen brennen. Man
singt Loblieder, tauscht kleine Geschenke aus
und trifft sich mit Freunden in geselliger
Runde. Sonst gibt es keine Einschränkungen,
man geht tagsüber seinen ganz normalen
Verrichtungen nach.*

6

Purim (Losfest)
im März
Ein anderer fröhlicher Festtag ist Purim. Purim bedeutet Los. Das Fest geht zurück
auf einen Mann mit dem Namen Haman, der in Persien gelebt hatte. Haman hatte
eine hohe Stellung am Hof des Königs. Wie Hitler wollte er alle Juden vernichten.
Aber mit Gottes Hilfe kam es umgekehrt, er wurde getötet. An diesem Festtag schickt
man einander Geschenke und bereitet eine Festmahlzeit zu. Man lädt Gäste ein und
ist lustig.
Am Vorabend und auch während der
Morgenandacht wird die Geschichte
aus dem Buch Esther vorgelesen. Sie
schildert, wie die schöne Jüdin Esther
den Bösewicht Haman überlistete.
Früher verkleideten und maskierten
sich die Kinder, sie gingen von einem
jüdischen Haus zum anderen, sagten
kleine Verse auf, wünschten “Gut
Purim" und bekamen kleine Münzen
als Geschenk.
7

Pessach (Passahfest)
im April
Die Juden mussten 400 Jahre als Sklaven in Ägypten leben, bis Gott beschloss, sie zu
befreien. Am Tag des Auszugs ging alles so schnell, dass keine Zeit blieb, um den Teig
gähren zu lassen, aus dem sie Brot backen wollten. Zur Erinnerung daran essen wir
jedes Jahr zu Pessach acht Tage lang Mazzot, das ungesäuerte Brot.

Es darf kein anderes Brot gegessen werden. Vor den
Feiertagen muss das ganze Haus gereinigt werden,
damit ja kein gewöhnliches Brot im Hause anwesend
ist.
Am Vorabend dieses Festes, dem Sederabend, kommt
die ganze Familie zusammen und hört und liest die
Geschichte vom Auszug des jüdischen Volkes aus
Ägypten.

Seite einer 1993 illustrierten Pessach-Haggadah, der Ordnung für den
Sederabend – Auf dem Teller liegen die symbolischen Speisen, die zum
Gedächtnis an den Auszug gegessen werden.

8

Schawuot - Wochenfest
Pfingsten, im Mai
Sieben Wochen nach Pessach feiert man das Wochenfest Schawuot. Pessach
bedeutet die physische Befreiung (die Befreiung aus der ägyptischen Sklaverei),
Schawuot die geistige Befreiung, indem Gott dem jüdischen Volk die zehn Gebote
und die Thora gegeben hat.

9

SCHABATH
Beschreibung des Schabath im Jüdischen Museum in Frankfurt a.M.
Der Schabath wird als Tag des Friedens und der Ruhe in der Familie festlich und
freudig begangen. Mit der Dämmerung am Freitag Abend zündet die Hausfrau mit
einem Segensspruch die Schabatlichter an. Heute werden dazu mindestens zwei
Kerzen in silbernen Leuchtern angezündet. Früher hatte man dafür auch eine
sechsstrahlige Sternlampe aus Messing, die an einer Säge heruntergelassen wurde,
um alle Räume beleuchten zu können. Sie wurde zum Synonym für die
heraufziehende Ruhe und den Frieden des Schabath.
Nach der Rückkehr aus der Synagoge segnet der Vater die Kinder und ehrt seine
Frau, die Herrin des Hauses, mit den Sprüchen Salomos.
Die Feier des Schabath beginnt mit der Mahlzeit, die der Vater einleitet, indem er
”Kiddusch macht”, d.h. er spricht den Segen über den Wein und zwei geflochtene
Brote, die Challot (“Barches”), die an das doppelte Manna während der
Wüstenwanderung erinnern.
Am Schabath wird während des Morgengottesdienstes die Thora gelesen. Nach der
zweiten Mahlzeit ruht man aus oder besucht sich gegenseitig. Für viele Männer ist es
die Zeit des Lernens - die Zeit des Thora- und Talmudstudiums.

10

SCHABATH
Beschreibung des Schabath im Jüdischen Museum in Frankfurt a.M.
Bei Sonnenuntergang versammelt sich die Familie, um mit der Hawdala-Zeremonie
die Trennung von Schabath und Wochentag vorzunehmen. Ein neues Licht wird an
einer geflochtenen Kerze entzündet und nach dem Segen über den Wein feierlich
darin gelöscht. Zum Abschluss wird eine Büchse mit wohlriechenden Gewürzen, in
welcher der ”Duft des Schabath” aufgefangen ist, zur Erinnerung herumgereicht.

Modernes Keramikset für die Hawdala-Zeremonie am
Ende des Schabath:
>Kerzenständer mit geflochtener Hawdalakerze (Symbol
für die Arbeit)
>Teller, auf welchen der Wein zum Löschen der Kerze
gegossen wird
>Kelch für den Wein
>Besomimbehälter für wohlriechende Gewürze, die den
„Duft des Schabath“ in die Folgewoche tragen sollen.

Quellen: Abb. Hawdalateller und Purimklapper aus: Geschichte und Kultur der
Juden in Bayern, S. 94 und 223. Alle übrigen Abbildungen aus: Einkaufen wie in
Israel, Katalog Nr. 12, 2005

11

SChalom
SchabatH
SCHALOM

12


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JÜDISCHE FEST-UND FEIERTAGE
Sitty Elkus geb. Stern aus Burghaun

berichtet über die
wichtigsten jüdischen Feste und Feiertage
1

SabBat
Gott hat die Welt in sechs Tagen geschaffen,
der siebente Tag war Ruhetag. Eins der zehn
Gebote fordert von uns, dass wir den Sabbat
halten sollen. Zwei Minuten bevor der Sabbat
beginnt – nämlich eine Stunde vor
Sonnenuntergang am Freitag – zündet die
Frau des Hauses Kerzen an, sagt einen
Segensspruch, und es ist Sabbat. Der Herr des
Hauses und die Kinder gehen zur Synagoge.
Nach Hause zurückgekehrt singt man, um
nochmals den Sabbat willkommen zu heißen.
Der Herr des Hauses spricht eine Segnung
über einem Glas Wein, und die ganze Familie
trinkt davon. Danach wäscht man die Hände,
sagt dazu einen Segensspruch, und jeder
bekommt ein Stück speziell geflochtenes Brot,
das Barches-Brot. Die gemeinsame Mahlzeit
beginnt. Diese Zeremonie wiederholt sich am
folgenden Tag und bei jedem Feiertag.

Teller für die Hawdala-Zeremonie am
Ende des Sabbat, wenn die Flamme der
Hawdala-Kerze mit dem Wein gelöscht
wird

2

Rosch Haschana - Anfang des JAHRES
im September
Das jüdische Neujahrsfest ist ein ernster Feiertag, an dem man um Vergebung der
Sünden betet. Er fällt gewöhnlich in die zweite Septemberhälfte und ist
gleichzeitig der erste Tag von zehn aufeinander folgenden Bußtagen. Am
Neujahrstag isst man Apfel, getaucht in Honig, um ein süßes bzw. gutes Jahr zu
bekommen.

Granatäpfel zur Dekoration

Spezielles Honiggefäß mit
Segensspruch

3

Jom Kippur - Versöhnungstag
im September
Der Versöhnungstag ist der letzte der zehn Buß- und Bettage. Er ist der heiligste aller
Feiertage im Kalender. Man betet den ganzen Tag in der Synagoge und fastet von
Sonnenuntergang des Vortages bis zum nächsten Sonnenuntergang. Das bedeutet:
Nichts essen und trinken, nicht einmal den Mund spülen.

Widderhorn, welches zu Rosch
Haschana und Jom Kippur im
Gottesdienst geblasen wird.
Es weist auf Isaac hin, an dessen Stelle
Vater Abraham einen Widder opferte.

4

Sukkoth - Laubhüttenfest
im September
Nach den ernsten kommen die fröhlichen
Feiertage. Das Laubhüttenfest ist solch ein
fröhlicher Festtag. Wenn man die
Möglichkeit hat, stellt man eine einfache
Hütte auf mit einem Dach aus grünen
Zweigen. Man soll den Himmel sehen, um
nicht zu vergessen, dass man unter Gottes
Schutz lebt.
Mit der Laubhütte soll daran erinnert
werden, dass das jüdische Volk 40 Jahre
lang in der Wüste gelebt hat. Der letzte Tag
dieser neun Feiertage und Zwischentage
heißt Simchat Thora – Freude mit der
Thora, Fest der Thorafreude. Man tanzt mit
der Thora in der Synagoge.

5

CHANUKKA (WEIHFEST)
im Dezember
Das Fest erinnert an die Neuweihe des Tempels in Jerusalem im Jahr 164. Nach
Errettung des Heiligtums aus der Hand der syrischen Eroberer galt der Tempel nun
als entweiht und alles Oel als verunreinigt. Die Legende erzählt, dass sich schließlich
nach langem Suchen doch ein kleines versiegeltes Krüglein fand mit Oel für einen
Tag. Wie durch ein Wunder brannte es aber acht Tage lang.

Seither wird in der Adventszeit das achttägige
Fest des Lichtes begangen. Am ersten Abend
wird auf dem Chanukka-Leuchter ein Licht
entzündet, an den folgenden Abenden jeweils
ein weiteres, bis alle Kerzen brennen. Man
singt Loblieder, tauscht kleine Geschenke aus
und trifft sich mit Freunden in geselliger
Runde. Sonst gibt es keine Einschränkungen,
man geht tagsüber seinen ganz normalen
Verrichtungen nach.*

6

Purim (Losfest)
im März
Ein anderer fröhlicher Festtag ist Purim. Purim bedeutet Los. Das Fest geht zurück
auf einen Mann mit dem Namen Haman, der in Persien gelebt hatte. Haman hatte
eine hohe Stellung am Hof des Königs. Wie Hitler wollte er alle Juden vernichten.
Aber mit Gottes Hilfe kam es umgekehrt, er wurde getötet. An diesem Festtag schickt
man einander Geschenke und bereitet eine Festmahlzeit zu. Man lädt Gäste ein und
ist lustig.
Am Vorabend und auch während der
Morgenandacht wird die Geschichte
aus dem Buch Esther vorgelesen. Sie
schildert, wie die schöne Jüdin Esther
den Bösewicht Haman überlistete.
Früher verkleideten und maskierten
sich die Kinder, sie gingen von einem
jüdischen Haus zum anderen, sagten
kleine Verse auf, wünschten “Gut
Purim" und bekamen kleine Münzen
als Geschenk.
7

Pessach (Passahfest)
im April
Die Juden mussten 400 Jahre als Sklaven in Ägypten leben, bis Gott beschloss, sie zu
befreien. Am Tag des Auszugs ging alles so schnell, dass keine Zeit blieb, um den Teig
gähren zu lassen, aus dem sie Brot backen wollten. Zur Erinnerung daran essen wir
jedes Jahr zu Pessach acht Tage lang Mazzot, das ungesäuerte Brot.

Es darf kein anderes Brot gegessen werden. Vor den
Feiertagen muss das ganze Haus gereinigt werden,
damit ja kein gewöhnliches Brot im Hause anwesend
ist.
Am Vorabend dieses Festes, dem Sederabend, kommt
die ganze Familie zusammen und hört und liest die
Geschichte vom Auszug des jüdischen Volkes aus
Ägypten.

Seite einer 1993 illustrierten Pessach-Haggadah, der Ordnung für den
Sederabend – Auf dem Teller liegen die symbolischen Speisen, die zum
Gedächtnis an den Auszug gegessen werden.

8

Schawuot - Wochenfest
Pfingsten, im Mai
Sieben Wochen nach Pessach feiert man das Wochenfest Schawuot. Pessach
bedeutet die physische Befreiung (die Befreiung aus der ägyptischen Sklaverei),
Schawuot die geistige Befreiung, indem Gott dem jüdischen Volk die zehn Gebote
und die Thora gegeben hat.

9

SCHABATH
Beschreibung des Schabath im Jüdischen Museum in Frankfurt a.M.
Der Schabath wird als Tag des Friedens und der Ruhe in der Familie festlich und
freudig begangen. Mit der Dämmerung am Freitag Abend zündet die Hausfrau mit
einem Segensspruch die Schabatlichter an. Heute werden dazu mindestens zwei
Kerzen in silbernen Leuchtern angezündet. Früher hatte man dafür auch eine
sechsstrahlige Sternlampe aus Messing, die an einer Säge heruntergelassen wurde,
um alle Räume beleuchten zu können. Sie wurde zum Synonym für die
heraufziehende Ruhe und den Frieden des Schabath.
Nach der Rückkehr aus der Synagoge segnet der Vater die Kinder und ehrt seine
Frau, die Herrin des Hauses, mit den Sprüchen Salomos.
Die Feier des Schabath beginnt mit der Mahlzeit, die der Vater einleitet, indem er
”Kiddusch macht”, d.h. er spricht den Segen über den Wein und zwei geflochtene
Brote, die Challot (“Barches”), die an das doppelte Manna während der
Wüstenwanderung erinnern.
Am Schabath wird während des Morgengottesdienstes die Thora gelesen. Nach der
zweiten Mahlzeit ruht man aus oder besucht sich gegenseitig. Für viele Männer ist es
die Zeit des Lernens - die Zeit des Thora- und Talmudstudiums.

10

SCHABATH
Beschreibung des Schabath im Jüdischen Museum in Frankfurt a.M.
Bei Sonnenuntergang versammelt sich die Familie, um mit der Hawdala-Zeremonie
die Trennung von Schabath und Wochentag vorzunehmen. Ein neues Licht wird an
einer geflochtenen Kerze entzündet und nach dem Segen über den Wein feierlich
darin gelöscht. Zum Abschluss wird eine Büchse mit wohlriechenden Gewürzen, in
welcher der ”Duft des Schabath” aufgefangen ist, zur Erinnerung herumgereicht.

Modernes Keramikset für die Hawdala-Zeremonie am
Ende des Schabath:
>Kerzenständer mit geflochtener Hawdalakerze (Symbol
für die Arbeit)
>Teller, auf welchen der Wein zum Löschen der Kerze
gegossen wird
>Kelch für den Wein
>Besomimbehälter für wohlriechende Gewürze, die den
„Duft des Schabath“ in die Folgewoche tragen sollen.

Quellen: Abb. Hawdalateller und Purimklapper aus: Geschichte und Kultur der
Juden in Bayern, S. 94 und 223. Alle übrigen Abbildungen aus: Einkaufen wie in
Israel, Katalog Nr. 12, 2005

11

SChalom
SchabatH
SCHALOM

12


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JÜDISCHE FEST-UND FEIERTAGE
Sitty Elkus geb. Stern aus Burghaun

berichtet über die
wichtigsten jüdischen Feste und Feiertage
1

SabBat
Gott hat die Welt in sechs Tagen geschaffen,
der siebente Tag war Ruhetag. Eins der zehn
Gebote fordert von uns, dass wir den Sabbat
halten sollen. Zwei Minuten bevor der Sabbat
beginnt – nämlich eine Stunde vor
Sonnenuntergang am Freitag – zündet die
Frau des Hauses Kerzen an, sagt einen
Segensspruch, und es ist Sabbat. Der Herr des
Hauses und die Kinder gehen zur Synagoge.
Nach Hause zurückgekehrt singt man, um
nochmals den Sabbat willkommen zu heißen.
Der Herr des Hauses spricht eine Segnung
über einem Glas Wein, und die ganze Familie
trinkt davon. Danach wäscht man die Hände,
sagt dazu einen Segensspruch, und jeder
bekommt ein Stück speziell geflochtenes Brot,
das Barches-Brot. Die gemeinsame Mahlzeit
beginnt. Diese Zeremonie wiederholt sich am
folgenden Tag und bei jedem Feiertag.

Teller für die Hawdala-Zeremonie am
Ende des Sabbat, wenn die Flamme der
Hawdala-Kerze mit dem Wein gelöscht
wird

2

Rosch Haschana - Anfang des JAHRES
im September
Das jüdische Neujahrsfest ist ein ernster Feiertag, an dem man um Vergebung der
Sünden betet. Er fällt gewöhnlich in die zweite Septemberhälfte und ist
gleichzeitig der erste Tag von zehn aufeinander folgenden Bußtagen. Am
Neujahrstag isst man Apfel, getaucht in Honig, um ein süßes bzw. gutes Jahr zu
bekommen.

Granatäpfel zur Dekoration

Spezielles Honiggefäß mit
Segensspruch

3

Jom Kippur - Versöhnungstag
im September
Der Versöhnungstag ist der letzte der zehn Buß- und Bettage. Er ist der heiligste aller
Feiertage im Kalender. Man betet den ganzen Tag in der Synagoge und fastet von
Sonnenuntergang des Vortages bis zum nächsten Sonnenuntergang. Das bedeutet:
Nichts essen und trinken, nicht einmal den Mund spülen.

Widderhorn, welches zu Rosch
Haschana und Jom Kippur im
Gottesdienst geblasen wird.
Es weist auf Isaac hin, an dessen Stelle
Vater Abraham einen Widder opferte.

4

Sukkoth - Laubhüttenfest
im September
Nach den ernsten kommen die fröhlichen
Feiertage. Das Laubhüttenfest ist solch ein
fröhlicher Festtag. Wenn man die
Möglichkeit hat, stellt man eine einfache
Hütte auf mit einem Dach aus grünen
Zweigen. Man soll den Himmel sehen, um
nicht zu vergessen, dass man unter Gottes
Schutz lebt.
Mit der Laubhütte soll daran erinnert
werden, dass das jüdische Volk 40 Jahre
lang in der Wüste gelebt hat. Der letzte Tag
dieser neun Feiertage und Zwischentage
heißt Simchat Thora – Freude mit der
Thora, Fest der Thorafreude. Man tanzt mit
der Thora in der Synagoge.

5

CHANUKKA (WEIHFEST)
im Dezember
Das Fest erinnert an die Neuweihe des Tempels in Jerusalem im Jahr 164. Nach
Errettung des Heiligtums aus der Hand der syrischen Eroberer galt der Tempel nun
als entweiht und alles Oel als verunreinigt. Die Legende erzählt, dass sich schließlich
nach langem Suchen doch ein kleines versiegeltes Krüglein fand mit Oel für einen
Tag. Wie durch ein Wunder brannte es aber acht Tage lang.

Seither wird in der Adventszeit das achttägige
Fest des Lichtes begangen. Am ersten Abend
wird auf dem Chanukka-Leuchter ein Licht
entzündet, an den folgenden Abenden jeweils
ein weiteres, bis alle Kerzen brennen. Man
singt Loblieder, tauscht kleine Geschenke aus
und trifft sich mit Freunden in geselliger
Runde. Sonst gibt es keine Einschränkungen,
man geht tagsüber seinen ganz normalen
Verrichtungen nach.*

6

Purim (Losfest)
im März
Ein anderer fröhlicher Festtag ist Purim. Purim bedeutet Los. Das Fest geht zurück
auf einen Mann mit dem Namen Haman, der in Persien gelebt hatte. Haman hatte
eine hohe Stellung am Hof des Königs. Wie Hitler wollte er alle Juden vernichten.
Aber mit Gottes Hilfe kam es umgekehrt, er wurde getötet. An diesem Festtag schickt
man einander Geschenke und bereitet eine Festmahlzeit zu. Man lädt Gäste ein und
ist lustig.
Am Vorabend und auch während der
Morgenandacht wird die Geschichte
aus dem Buch Esther vorgelesen. Sie
schildert, wie die schöne Jüdin Esther
den Bösewicht Haman überlistete.
Früher verkleideten und maskierten
sich die Kinder, sie gingen von einem
jüdischen Haus zum anderen, sagten
kleine Verse auf, wünschten “Gut
Purim" und bekamen kleine Münzen
als Geschenk.
7

Pessach (Passahfest)
im April
Die Juden mussten 400 Jahre als Sklaven in Ägypten leben, bis Gott beschloss, sie zu
befreien. Am Tag des Auszugs ging alles so schnell, dass keine Zeit blieb, um den Teig
gähren zu lassen, aus dem sie Brot backen wollten. Zur Erinnerung daran essen wir
jedes Jahr zu Pessach acht Tage lang Mazzot, das ungesäuerte Brot.

Es darf kein anderes Brot gegessen werden. Vor den
Feiertagen muss das ganze Haus gereinigt werden,
damit ja kein gewöhnliches Brot im Hause anwesend
ist.
Am Vorabend dieses Festes, dem Sederabend, kommt
die ganze Familie zusammen und hört und liest die
Geschichte vom Auszug des jüdischen Volkes aus
Ägypten.

Seite einer 1993 illustrierten Pessach-Haggadah, der Ordnung für den
Sederabend – Auf dem Teller liegen die symbolischen Speisen, die zum
Gedächtnis an den Auszug gegessen werden.

8

Schawuot - Wochenfest
Pfingsten, im Mai
Sieben Wochen nach Pessach feiert man das Wochenfest Schawuot. Pessach
bedeutet die physische Befreiung (die Befreiung aus der ägyptischen Sklaverei),
Schawuot die geistige Befreiung, indem Gott dem jüdischen Volk die zehn Gebote
und die Thora gegeben hat.

9

SCHABATH
Beschreibung des Schabath im Jüdischen Museum in Frankfurt a.M.
Der Schabath wird als Tag des Friedens und der Ruhe in der Familie festlich und
freudig begangen. Mit der Dämmerung am Freitag Abend zündet die Hausfrau mit
einem Segensspruch die Schabatlichter an. Heute werden dazu mindestens zwei
Kerzen in silbernen Leuchtern angezündet. Früher hatte man dafür auch eine
sechsstrahlige Sternlampe aus Messing, die an einer Säge heruntergelassen wurde,
um alle Räume beleuchten zu können. Sie wurde zum Synonym für die
heraufziehende Ruhe und den Frieden des Schabath.
Nach der Rückkehr aus der Synagoge segnet der Vater die Kinder und ehrt seine
Frau, die Herrin des Hauses, mit den Sprüchen Salomos.
Die Feier des Schabath beginnt mit der Mahlzeit, die der Vater einleitet, indem er
”Kiddusch macht”, d.h. er spricht den Segen über den Wein und zwei geflochtene
Brote, die Challot (“Barches”), die an das doppelte Manna während der
Wüstenwanderung erinnern.
Am Schabath wird während des Morgengottesdienstes die Thora gelesen. Nach der
zweiten Mahlzeit ruht man aus oder besucht sich gegenseitig. Für viele Männer ist es
die Zeit des Lernens - die Zeit des Thora- und Talmudstudiums.

10

SCHABATH
Beschreibung des Schabath im Jüdischen Museum in Frankfurt a.M.
Bei Sonnenuntergang versammelt sich die Familie, um mit der Hawdala-Zeremonie
die Trennung von Schabath und Wochentag vorzunehmen. Ein neues Licht wird an
einer geflochtenen Kerze entzündet und nach dem Segen über den Wein feierlich
darin gelöscht. Zum Abschluss wird eine Büchse mit wohlriechenden Gewürzen, in
welcher der ”Duft des Schabath” aufgefangen ist, zur Erinnerung herumgereicht.

Modernes Keramikset für die Hawdala-Zeremonie am
Ende des Schabath:
>Kerzenständer mit geflochtener Hawdalakerze (Symbol
für die Arbeit)
>Teller, auf welchen der Wein zum Löschen der Kerze
gegossen wird
>Kelch für den Wein
>Besomimbehälter für wohlriechende Gewürze, die den
„Duft des Schabath“ in die Folgewoche tragen sollen.

Quellen: Abb. Hawdalateller und Purimklapper aus: Geschichte und Kultur der
Juden in Bayern, S. 94 und 223. Alle übrigen Abbildungen aus: Einkaufen wie in
Israel, Katalog Nr. 12, 2005

11

SChalom
SchabatH
SCHALOM

12


Slide 11

JÜDISCHE FEST-UND FEIERTAGE
Sitty Elkus geb. Stern aus Burghaun

berichtet über die
wichtigsten jüdischen Feste und Feiertage
1

SabBat
Gott hat die Welt in sechs Tagen geschaffen,
der siebente Tag war Ruhetag. Eins der zehn
Gebote fordert von uns, dass wir den Sabbat
halten sollen. Zwei Minuten bevor der Sabbat
beginnt – nämlich eine Stunde vor
Sonnenuntergang am Freitag – zündet die
Frau des Hauses Kerzen an, sagt einen
Segensspruch, und es ist Sabbat. Der Herr des
Hauses und die Kinder gehen zur Synagoge.
Nach Hause zurückgekehrt singt man, um
nochmals den Sabbat willkommen zu heißen.
Der Herr des Hauses spricht eine Segnung
über einem Glas Wein, und die ganze Familie
trinkt davon. Danach wäscht man die Hände,
sagt dazu einen Segensspruch, und jeder
bekommt ein Stück speziell geflochtenes Brot,
das Barches-Brot. Die gemeinsame Mahlzeit
beginnt. Diese Zeremonie wiederholt sich am
folgenden Tag und bei jedem Feiertag.

Teller für die Hawdala-Zeremonie am
Ende des Sabbat, wenn die Flamme der
Hawdala-Kerze mit dem Wein gelöscht
wird

2

Rosch Haschana - Anfang des JAHRES
im September
Das jüdische Neujahrsfest ist ein ernster Feiertag, an dem man um Vergebung der
Sünden betet. Er fällt gewöhnlich in die zweite Septemberhälfte und ist
gleichzeitig der erste Tag von zehn aufeinander folgenden Bußtagen. Am
Neujahrstag isst man Apfel, getaucht in Honig, um ein süßes bzw. gutes Jahr zu
bekommen.

Granatäpfel zur Dekoration

Spezielles Honiggefäß mit
Segensspruch

3

Jom Kippur - Versöhnungstag
im September
Der Versöhnungstag ist der letzte der zehn Buß- und Bettage. Er ist der heiligste aller
Feiertage im Kalender. Man betet den ganzen Tag in der Synagoge und fastet von
Sonnenuntergang des Vortages bis zum nächsten Sonnenuntergang. Das bedeutet:
Nichts essen und trinken, nicht einmal den Mund spülen.

Widderhorn, welches zu Rosch
Haschana und Jom Kippur im
Gottesdienst geblasen wird.
Es weist auf Isaac hin, an dessen Stelle
Vater Abraham einen Widder opferte.

4

Sukkoth - Laubhüttenfest
im September
Nach den ernsten kommen die fröhlichen
Feiertage. Das Laubhüttenfest ist solch ein
fröhlicher Festtag. Wenn man die
Möglichkeit hat, stellt man eine einfache
Hütte auf mit einem Dach aus grünen
Zweigen. Man soll den Himmel sehen, um
nicht zu vergessen, dass man unter Gottes
Schutz lebt.
Mit der Laubhütte soll daran erinnert
werden, dass das jüdische Volk 40 Jahre
lang in der Wüste gelebt hat. Der letzte Tag
dieser neun Feiertage und Zwischentage
heißt Simchat Thora – Freude mit der
Thora, Fest der Thorafreude. Man tanzt mit
der Thora in der Synagoge.

5

CHANUKKA (WEIHFEST)
im Dezember
Das Fest erinnert an die Neuweihe des Tempels in Jerusalem im Jahr 164. Nach
Errettung des Heiligtums aus der Hand der syrischen Eroberer galt der Tempel nun
als entweiht und alles Oel als verunreinigt. Die Legende erzählt, dass sich schließlich
nach langem Suchen doch ein kleines versiegeltes Krüglein fand mit Oel für einen
Tag. Wie durch ein Wunder brannte es aber acht Tage lang.

Seither wird in der Adventszeit das achttägige
Fest des Lichtes begangen. Am ersten Abend
wird auf dem Chanukka-Leuchter ein Licht
entzündet, an den folgenden Abenden jeweils
ein weiteres, bis alle Kerzen brennen. Man
singt Loblieder, tauscht kleine Geschenke aus
und trifft sich mit Freunden in geselliger
Runde. Sonst gibt es keine Einschränkungen,
man geht tagsüber seinen ganz normalen
Verrichtungen nach.*

6

Purim (Losfest)
im März
Ein anderer fröhlicher Festtag ist Purim. Purim bedeutet Los. Das Fest geht zurück
auf einen Mann mit dem Namen Haman, der in Persien gelebt hatte. Haman hatte
eine hohe Stellung am Hof des Königs. Wie Hitler wollte er alle Juden vernichten.
Aber mit Gottes Hilfe kam es umgekehrt, er wurde getötet. An diesem Festtag schickt
man einander Geschenke und bereitet eine Festmahlzeit zu. Man lädt Gäste ein und
ist lustig.
Am Vorabend und auch während der
Morgenandacht wird die Geschichte
aus dem Buch Esther vorgelesen. Sie
schildert, wie die schöne Jüdin Esther
den Bösewicht Haman überlistete.
Früher verkleideten und maskierten
sich die Kinder, sie gingen von einem
jüdischen Haus zum anderen, sagten
kleine Verse auf, wünschten “Gut
Purim" und bekamen kleine Münzen
als Geschenk.
7

Pessach (Passahfest)
im April
Die Juden mussten 400 Jahre als Sklaven in Ägypten leben, bis Gott beschloss, sie zu
befreien. Am Tag des Auszugs ging alles so schnell, dass keine Zeit blieb, um den Teig
gähren zu lassen, aus dem sie Brot backen wollten. Zur Erinnerung daran essen wir
jedes Jahr zu Pessach acht Tage lang Mazzot, das ungesäuerte Brot.

Es darf kein anderes Brot gegessen werden. Vor den
Feiertagen muss das ganze Haus gereinigt werden,
damit ja kein gewöhnliches Brot im Hause anwesend
ist.
Am Vorabend dieses Festes, dem Sederabend, kommt
die ganze Familie zusammen und hört und liest die
Geschichte vom Auszug des jüdischen Volkes aus
Ägypten.

Seite einer 1993 illustrierten Pessach-Haggadah, der Ordnung für den
Sederabend – Auf dem Teller liegen die symbolischen Speisen, die zum
Gedächtnis an den Auszug gegessen werden.

8

Schawuot - Wochenfest
Pfingsten, im Mai
Sieben Wochen nach Pessach feiert man das Wochenfest Schawuot. Pessach
bedeutet die physische Befreiung (die Befreiung aus der ägyptischen Sklaverei),
Schawuot die geistige Befreiung, indem Gott dem jüdischen Volk die zehn Gebote
und die Thora gegeben hat.

9

SCHABATH
Beschreibung des Schabath im Jüdischen Museum in Frankfurt a.M.
Der Schabath wird als Tag des Friedens und der Ruhe in der Familie festlich und
freudig begangen. Mit der Dämmerung am Freitag Abend zündet die Hausfrau mit
einem Segensspruch die Schabatlichter an. Heute werden dazu mindestens zwei
Kerzen in silbernen Leuchtern angezündet. Früher hatte man dafür auch eine
sechsstrahlige Sternlampe aus Messing, die an einer Säge heruntergelassen wurde,
um alle Räume beleuchten zu können. Sie wurde zum Synonym für die
heraufziehende Ruhe und den Frieden des Schabath.
Nach der Rückkehr aus der Synagoge segnet der Vater die Kinder und ehrt seine
Frau, die Herrin des Hauses, mit den Sprüchen Salomos.
Die Feier des Schabath beginnt mit der Mahlzeit, die der Vater einleitet, indem er
”Kiddusch macht”, d.h. er spricht den Segen über den Wein und zwei geflochtene
Brote, die Challot (“Barches”), die an das doppelte Manna während der
Wüstenwanderung erinnern.
Am Schabath wird während des Morgengottesdienstes die Thora gelesen. Nach der
zweiten Mahlzeit ruht man aus oder besucht sich gegenseitig. Für viele Männer ist es
die Zeit des Lernens - die Zeit des Thora- und Talmudstudiums.

10

SCHABATH
Beschreibung des Schabath im Jüdischen Museum in Frankfurt a.M.
Bei Sonnenuntergang versammelt sich die Familie, um mit der Hawdala-Zeremonie
die Trennung von Schabath und Wochentag vorzunehmen. Ein neues Licht wird an
einer geflochtenen Kerze entzündet und nach dem Segen über den Wein feierlich
darin gelöscht. Zum Abschluss wird eine Büchse mit wohlriechenden Gewürzen, in
welcher der ”Duft des Schabath” aufgefangen ist, zur Erinnerung herumgereicht.

Modernes Keramikset für die Hawdala-Zeremonie am
Ende des Schabath:
>Kerzenständer mit geflochtener Hawdalakerze (Symbol
für die Arbeit)
>Teller, auf welchen der Wein zum Löschen der Kerze
gegossen wird
>Kelch für den Wein
>Besomimbehälter für wohlriechende Gewürze, die den
„Duft des Schabath“ in die Folgewoche tragen sollen.

Quellen: Abb. Hawdalateller und Purimklapper aus: Geschichte und Kultur der
Juden in Bayern, S. 94 und 223. Alle übrigen Abbildungen aus: Einkaufen wie in
Israel, Katalog Nr. 12, 2005

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SChalom
SchabatH
SCHALOM

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JÜDISCHE FEST-UND FEIERTAGE
Sitty Elkus geb. Stern aus Burghaun

berichtet über die
wichtigsten jüdischen Feste und Feiertage
1

SabBat
Gott hat die Welt in sechs Tagen geschaffen,
der siebente Tag war Ruhetag. Eins der zehn
Gebote fordert von uns, dass wir den Sabbat
halten sollen. Zwei Minuten bevor der Sabbat
beginnt – nämlich eine Stunde vor
Sonnenuntergang am Freitag – zündet die
Frau des Hauses Kerzen an, sagt einen
Segensspruch, und es ist Sabbat. Der Herr des
Hauses und die Kinder gehen zur Synagoge.
Nach Hause zurückgekehrt singt man, um
nochmals den Sabbat willkommen zu heißen.
Der Herr des Hauses spricht eine Segnung
über einem Glas Wein, und die ganze Familie
trinkt davon. Danach wäscht man die Hände,
sagt dazu einen Segensspruch, und jeder
bekommt ein Stück speziell geflochtenes Brot,
das Barches-Brot. Die gemeinsame Mahlzeit
beginnt. Diese Zeremonie wiederholt sich am
folgenden Tag und bei jedem Feiertag.

Teller für die Hawdala-Zeremonie am
Ende des Sabbat, wenn die Flamme der
Hawdala-Kerze mit dem Wein gelöscht
wird

2

Rosch Haschana - Anfang des JAHRES
im September
Das jüdische Neujahrsfest ist ein ernster Feiertag, an dem man um Vergebung der
Sünden betet. Er fällt gewöhnlich in die zweite Septemberhälfte und ist
gleichzeitig der erste Tag von zehn aufeinander folgenden Bußtagen. Am
Neujahrstag isst man Apfel, getaucht in Honig, um ein süßes bzw. gutes Jahr zu
bekommen.

Granatäpfel zur Dekoration

Spezielles Honiggefäß mit
Segensspruch

3

Jom Kippur - Versöhnungstag
im September
Der Versöhnungstag ist der letzte der zehn Buß- und Bettage. Er ist der heiligste aller
Feiertage im Kalender. Man betet den ganzen Tag in der Synagoge und fastet von
Sonnenuntergang des Vortages bis zum nächsten Sonnenuntergang. Das bedeutet:
Nichts essen und trinken, nicht einmal den Mund spülen.

Widderhorn, welches zu Rosch
Haschana und Jom Kippur im
Gottesdienst geblasen wird.
Es weist auf Isaac hin, an dessen Stelle
Vater Abraham einen Widder opferte.

4

Sukkoth - Laubhüttenfest
im September
Nach den ernsten kommen die fröhlichen
Feiertage. Das Laubhüttenfest ist solch ein
fröhlicher Festtag. Wenn man die
Möglichkeit hat, stellt man eine einfache
Hütte auf mit einem Dach aus grünen
Zweigen. Man soll den Himmel sehen, um
nicht zu vergessen, dass man unter Gottes
Schutz lebt.
Mit der Laubhütte soll daran erinnert
werden, dass das jüdische Volk 40 Jahre
lang in der Wüste gelebt hat. Der letzte Tag
dieser neun Feiertage und Zwischentage
heißt Simchat Thora – Freude mit der
Thora, Fest der Thorafreude. Man tanzt mit
der Thora in der Synagoge.

5

CHANUKKA (WEIHFEST)
im Dezember
Das Fest erinnert an die Neuweihe des Tempels in Jerusalem im Jahr 164. Nach
Errettung des Heiligtums aus der Hand der syrischen Eroberer galt der Tempel nun
als entweiht und alles Oel als verunreinigt. Die Legende erzählt, dass sich schließlich
nach langem Suchen doch ein kleines versiegeltes Krüglein fand mit Oel für einen
Tag. Wie durch ein Wunder brannte es aber acht Tage lang.

Seither wird in der Adventszeit das achttägige
Fest des Lichtes begangen. Am ersten Abend
wird auf dem Chanukka-Leuchter ein Licht
entzündet, an den folgenden Abenden jeweils
ein weiteres, bis alle Kerzen brennen. Man
singt Loblieder, tauscht kleine Geschenke aus
und trifft sich mit Freunden in geselliger
Runde. Sonst gibt es keine Einschränkungen,
man geht tagsüber seinen ganz normalen
Verrichtungen nach.*

6

Purim (Losfest)
im März
Ein anderer fröhlicher Festtag ist Purim. Purim bedeutet Los. Das Fest geht zurück
auf einen Mann mit dem Namen Haman, der in Persien gelebt hatte. Haman hatte
eine hohe Stellung am Hof des Königs. Wie Hitler wollte er alle Juden vernichten.
Aber mit Gottes Hilfe kam es umgekehrt, er wurde getötet. An diesem Festtag schickt
man einander Geschenke und bereitet eine Festmahlzeit zu. Man lädt Gäste ein und
ist lustig.
Am Vorabend und auch während der
Morgenandacht wird die Geschichte
aus dem Buch Esther vorgelesen. Sie
schildert, wie die schöne Jüdin Esther
den Bösewicht Haman überlistete.
Früher verkleideten und maskierten
sich die Kinder, sie gingen von einem
jüdischen Haus zum anderen, sagten
kleine Verse auf, wünschten “Gut
Purim" und bekamen kleine Münzen
als Geschenk.
7

Pessach (Passahfest)
im April
Die Juden mussten 400 Jahre als Sklaven in Ägypten leben, bis Gott beschloss, sie zu
befreien. Am Tag des Auszugs ging alles so schnell, dass keine Zeit blieb, um den Teig
gähren zu lassen, aus dem sie Brot backen wollten. Zur Erinnerung daran essen wir
jedes Jahr zu Pessach acht Tage lang Mazzot, das ungesäuerte Brot.

Es darf kein anderes Brot gegessen werden. Vor den
Feiertagen muss das ganze Haus gereinigt werden,
damit ja kein gewöhnliches Brot im Hause anwesend
ist.
Am Vorabend dieses Festes, dem Sederabend, kommt
die ganze Familie zusammen und hört und liest die
Geschichte vom Auszug des jüdischen Volkes aus
Ägypten.

Seite einer 1993 illustrierten Pessach-Haggadah, der Ordnung für den
Sederabend – Auf dem Teller liegen die symbolischen Speisen, die zum
Gedächtnis an den Auszug gegessen werden.

8

Schawuot - Wochenfest
Pfingsten, im Mai
Sieben Wochen nach Pessach feiert man das Wochenfest Schawuot. Pessach
bedeutet die physische Befreiung (die Befreiung aus der ägyptischen Sklaverei),
Schawuot die geistige Befreiung, indem Gott dem jüdischen Volk die zehn Gebote
und die Thora gegeben hat.

9

SCHABATH
Beschreibung des Schabath im Jüdischen Museum in Frankfurt a.M.
Der Schabath wird als Tag des Friedens und der Ruhe in der Familie festlich und
freudig begangen. Mit der Dämmerung am Freitag Abend zündet die Hausfrau mit
einem Segensspruch die Schabatlichter an. Heute werden dazu mindestens zwei
Kerzen in silbernen Leuchtern angezündet. Früher hatte man dafür auch eine
sechsstrahlige Sternlampe aus Messing, die an einer Säge heruntergelassen wurde,
um alle Räume beleuchten zu können. Sie wurde zum Synonym für die
heraufziehende Ruhe und den Frieden des Schabath.
Nach der Rückkehr aus der Synagoge segnet der Vater die Kinder und ehrt seine
Frau, die Herrin des Hauses, mit den Sprüchen Salomos.
Die Feier des Schabath beginnt mit der Mahlzeit, die der Vater einleitet, indem er
”Kiddusch macht”, d.h. er spricht den Segen über den Wein und zwei geflochtene
Brote, die Challot (“Barches”), die an das doppelte Manna während der
Wüstenwanderung erinnern.
Am Schabath wird während des Morgengottesdienstes die Thora gelesen. Nach der
zweiten Mahlzeit ruht man aus oder besucht sich gegenseitig. Für viele Männer ist es
die Zeit des Lernens - die Zeit des Thora- und Talmudstudiums.

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SCHABATH
Beschreibung des Schabath im Jüdischen Museum in Frankfurt a.M.
Bei Sonnenuntergang versammelt sich die Familie, um mit der Hawdala-Zeremonie
die Trennung von Schabath und Wochentag vorzunehmen. Ein neues Licht wird an
einer geflochtenen Kerze entzündet und nach dem Segen über den Wein feierlich
darin gelöscht. Zum Abschluss wird eine Büchse mit wohlriechenden Gewürzen, in
welcher der ”Duft des Schabath” aufgefangen ist, zur Erinnerung herumgereicht.

Modernes Keramikset für die Hawdala-Zeremonie am
Ende des Schabath:
>Kerzenständer mit geflochtener Hawdalakerze (Symbol
für die Arbeit)
>Teller, auf welchen der Wein zum Löschen der Kerze
gegossen wird
>Kelch für den Wein
>Besomimbehälter für wohlriechende Gewürze, die den
„Duft des Schabath“ in die Folgewoche tragen sollen.

Quellen: Abb. Hawdalateller und Purimklapper aus: Geschichte und Kultur der
Juden in Bayern, S. 94 und 223. Alle übrigen Abbildungen aus: Einkaufen wie in
Israel, Katalog Nr. 12, 2005

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SchabatH
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