Auswirkungen der Modifizierte Ultrafiltration (MUF) auf den kolloidosmotischen Druck (KOD) Ralf Buchert; F.Münch; N.

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Transcript Auswirkungen der Modifizierte Ultrafiltration (MUF) auf den kolloidosmotischen Druck (KOD) Ralf Buchert; F.Münch; N.

Auswirkungen der Modifizierte Ultrafiltration (MUF) auf den
kolloidosmotischen Druck (KOD)
Ralf Buchert; F.Münch; N. Ellenrieder; W.; Kasten; Th. Reuther; M. Weyand; L. Hakami
Herzchirurgische Klinik Erlangen der Friedrich Alexander Universität Erlangen-Nürnberg
Methode:
Die Modifizierte Ultrafiltration (MUF) ist in der Kinderund
Säuglingsherzchirurgie
ein
anerkanntes
Verfahren zur Elimination von überschüssigem
Gewebewasser nach herzchirurgischen Eingriffen
unter Einsatz der HLM. Das arterielle Blut wird aus
der Aortenkanüle entnommen und nach der Passage
eines
Hämofilters
in
den
rechten
Vorhof
zurückgegeben.
Durch
die
Erhöhung
des
Hämatokrites steigt die Proteinkonzentration im
Blutplasma. Das Wasser aus dem interstitiellen
Raum tritt wieder ins Gefäßsystem und Ödemen
werden vorgebeugt bzw. bilden sich zurück.
Die MUF setzten wir bei herzchirurgischen Eingriffen
im Kindes- und Säuglingsalter nach Beendigung der
HLM für 20 Minuten ein. Wir haben den KOD kurz
vor Abgang der EKZ, sowie nach der MUF und
Protamingabe gemessen.
Zur Messung haben wir das Onkometer BMT 921 der
Firma Delta Select verwendet.
Eigene Studien
haben gezeigt, dass die modifizierte Ultrafiltration
(MUF) ein geeignetes Mittel ist um dem Lungenödem
nach herzchirurgischen Eingriffen vorzubeugen. Das
extravasale Lungenwasser sinkt und das intravasale
Blutvolumen steigt an.
Palmaers T; Effects of modified ultrafiltration on
extravascular lung water and intrathoracic blood
volume; ESA Euroanaesthesia 2005 in Vienna 28-31
Mai
Ralf Buchert EBCP
Herzchirurgische Klinik Erlangen
Krankenhausstr. 12
91056 Erlangen
Tel. 09131/85-33242
e-mail:[email protected]
KOD der einzelnen Patienten
31
KOD vor EKZ Ende
KOD nach MUF
27
23
19
15
11
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Der Proteingehalt ist intravasal höher als
extravaskulär. Sinkt diese Proteinkonzentration im
Blutplasma, tritt das Wasser aus dem Gefäßsystem
in den interstitiellen Raum und dadurch entstehen
Ödeme.
Je größer der KOD, desto mehr Flüssigkeit strömt in
die Kapillargefäße der Lunge zurück.
Der Abfall des kolloidosmotischen Druckes unter
dem Kapillardruck entsteht durch Überwässerung
des Gewebes infolge von z.B. extremer
Flüssigkeitszufuhr. Bei der EKZ findet immer eine
Verdünnung
und
somit
eine
Flüssigkeitsverschiebung statt und damit eine
„Überwässerung“ der Lunge.
Herzchirurgische Klinik Erlangen
Universitätsklinikum Erlangen
Hindergrund:
Schlussfolgerung
Durch die MUF haben wir erreicht, dass der KOD
zwischen 5 und 10 mmHg gestiegen ist. Mit dieser
effektiven Therapie können wir die durch EKZ
induzierte Überwässerung des Gewebes beheben.
Die postoperative Erholung der Patienten ist
rascher und dadurch wird die Liegezeit verkürzt.
Schema der „MUF-DeLuxe“
Bei der „MUF-DeLuxe“ wird das Blut aus der Aorta mittels MUF Pumpe
entnommen. Zwischen arteriellem Filter und Abnahmestelle setzen wir
vorher eine Klemme und konnektieren eine separate Heidelberger
Verlängerung auf den arteriellen Filter. Diese wird anschließend direkt
mit der venösen Kanüle verbunden. Des Weiteren überwachen wir den
Druck in der arteriellen Linie. Dadurch vermeiden wir ein Ansaugen der
Kanüle. Die MUF Pumpe zieht mit 8 bis 10% des HZV Blut aus der
Aorta und drückt es in den Hämofilter. Dieses Blut geben wir dann
nach der arteriellen Pumpe, aber noch vor dem Oxygenator wieder ins
System. Das von der MUF Pumpe geförderte Blut wird dann im
Oxygenator aufgesättigt und erwärmt. Das hochaufgesättigte Blut geht
direkt in den rechten Vorhof. Volumennachgaben erfolgen mittels der
arteriellen Pumpe direkt aus dem Reservoir, ohne Veränderungen der
MUF Pumpe oder des Sets.
Friedrich-Alexander-Universität
Erlangen-Nürnberg