Wir sammeln Dinge. Was sammelt ein Museum? - Deutsches

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Transcript Wir sammeln Dinge. Was sammelt ein Museum? - Deutsches

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Wir sammeln Dinge.
Was sammelt ein Museum?
Frühe Sachbildung im Museum
Frühe Sachbildung im Museum • Infobroschüre © DHM 2014
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EDITORIAL
Vorwort
Die Kinder finden mit dem Forscherausweis
eine Lyragitarre aus dem 19. Jahrhundert.
Liebe Erzieherinnen und Erzieher,
liebe Grundschullehrerinnen und
Grundschullehrer,
mit dieser Informationsbroschüre präsentieren das Deutsche Historische Museum, der
Arbeitsbereich Sachunterrichtsdidaktik der
Universität Siegen und Joliba – Interkulturelles Netzwerk in Berlin e.V. die Ergebnisse ihrer
seit September 2012 bestehenden Kooperation zur Frühen Sachbildung im Museum. Mit der
neuen Themenführung „Wir sammeln Dinge.
Was sammelt ein Museum?“ konnten wir die
Dauerausstellung „Deutsche Geschichte in
Bildern und Zeugnissen“ noch stärker für fünfbis siebenjährige Kinder öffnen.
Museen haben sich in den letzten zehn Jahren
zunehmend als Erfahrungs- und Lernort der
Elementar- und Primarstufen etabliert. Eine
gute Einbindung des Museumsbesuchs in den
Kita- oder Grundschulalltag gewinnt daher
immer mehr an Bedeutung.
Frühe Sachbildung im Museum • Infobroschüre © DHM 2014
Wir möchten Sie zu einem Dialog der Disziplinen einladen, um Angebote zielgruppengerecht auszugestalten und dabei trotzdem auf
die Individualität der einzelnen Gruppen eingehen zu können. Dafür ermöglichen unsere
Fortbildungen für Erzieherinnen und Erzieher
sowie Grundschullehrerinnen und Grundschullehrer ein Kennenlernen des Deutschen
Historischen Museums und Einblicke in unser
museumspädagogisches Angebot. Zusammen
mit unseren Museumspädagoginnen und Museumspädagogen wollen wir Räume öffnen,
um voneinander zu lernen und Methodik, Rahmenbedingungen sowie Ziele der Bildungsund Vermittlungsarbeit zu reflektieren und
auszuformulieren.
Zusammen mit unseren Kooperationspartnern
freuen wir uns, dass dieses Projekt vom Weltverband der Museen ICOM-CECA mit dem internationalen Bildungspreis 2014 ausgezeichnet werden wird.
Stefan Bresky und Brigitte Vogel-Janotta
Leiter des Fachbereichs
Bildung und Vermittlung des
Deutschen Historischen Museums
3
Projektpartner
I N H ALT
Das Deutsche Historische Museum ist Deutschlands nationales Geschichtsmuseum. Es versteht
sich, in Berlins historischer Mitte gelegen, als ein
Ort lebendiger Vermittlung und Diskussion von
Geschichte. Die Dauerausstellung im Zeughaus
„Deutsche Geschichte in Bildern und Zeugnissen“
mit mehr als 7000 Objekten gibt einen einzigartigen Überblick über die deutsche Geschichte im internationalen Kontext. Die wechselnden Sonderausstellungen des Museums sind in der Ausstellungshalle des chinesisch-amerikanischen
Architekten I. M. Pei zu sehen. Durch Führungen,
Geschichts- und Filmwerkstätten wird ein breites
Spektrum an museumspädagogischen Formaten
angeboten, die zielgruppengerecht für Kitas und
Klassen der Primar- und Sekundarstufen gestaltet
sind.
Frühe Sachbildung im Museum –
Spielstationen für Vor- und
Grundschulkinder in der Dauerausstellung des Deutschen Historischen
Museums
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Wir sammeln Dinge.
Was sammelt ein Museum?
Eine Themenführung für Fünf- bis
Siebenjährige in der Dauerausstellung
des Deutschen Historischen Museums
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Frühe Begegnungen mit
Museen – unabhängig von
der Lebenssituation
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Prof. Dr. Bernd Wagner ist Juniorprofessor für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt
Sachunterrichtsdidaktik an der Universität Siegen .
Seine Forschungsschwerpunkte sind interkulturelle und politische Bildung im Sachunterricht,
Museumspädagogik, frühe Sachbildung, anthropologische Ritualforschung und narrative Didaktik.
Museumspädagogische Angebote für
Kita und Grundschule
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Kontakt · Service · Impressum
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JOLIBA – Interkulturelles Netzwerk in Berlin e.V.
verfolgt seit 1997 die Initiierung und Umsetzung
von Projekten, die das interkulturelle Zusammenleben und gegenseitige Verständnis von Menschen
fördern. Ein Schwerpunkt ist die Unterstützung
afrikanischer Familien. Joliba e.V. hat seinen Sitz in
Berlin-Kreuzberg, arbeitet jedoch überbezirklich.
Frühe Sachbildung im Museum • Infobroschüre © DHM 2014
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FRÜHE SACHBILDUNG IM MUSEUM
Frühe
Sachbildung im
Museum
Spielstationen für
Vor- und Grundschulkinder in der Dauerausstellung des Deutschen
Historischen Museums
Prof. Dr. Bernd Wagner, Universität
Siegen, Sachunterrichtsdidaktik
Der Sachunterricht und seine Didaktik ist eine
wissenschaftliche Disziplin, die Vor- und
Grundschulkindern Gelegenheiten zur Welterkundung im Museum ermöglicht. Kinder haben in der Auseinandersetzung mit den
Sammlungsobjekten die Möglichkeit, Sachlernprozesse mitzugestalten. Eine Aufgabe der
Museumspädagoginnen und Museumspädagogen und der begleitenden Erzieherinnen
und Erzieher sowie Grundschullehrerinnen
und Grundschullehrer ist es, an Erfahrungshorizonte von Kindern zum historischen Wandel anzuknüpfen, das heißt vorhandene
Zeitvorstellungen aufzugreifen.
DAS PROJEKT
Die Kooperation des Deutschen Historischen
Museums mit dem Arbeitsbereich Sachunterrichtsdidaktik der Universität Siegen strebt die
Öffnung der Dauerausstellung „Deutsche Geschichte in Bildern und Zeugnissen“ für Kindergarten- und Vorschulkinder an. In der
Planungsphase sind im Ausstellungsbereich
des 18. und 19. Jahrhunderts für fünf- bis sie-
Frühe Sachbildung im Museum • Infobroschüre © DHM 2014
benjährige Kinder möglicherweise attraktive
Exponate und Räume gesichtet und in einem
ersten Führungsskript zusammengestellt
worden. Dieser Epochenschwerpunkt wurde
vom Fachbereich Bildung und Vermittlung des
Deutschen Historischen Museums ausgewählt, um an das bestehende Angebot für die
Elementar- und Primarstufen zum Mittelalter
anzuschließen.
Ziel ist es, die Materialität der Ausstellungsobjekte und deren Bezug zu den Sammlungen für
Kinder zugänglich zu machen. Um ausgewählte Exponate werden Kontaktzonen geschaffen, die räumliches und körperliches Entdecken ermöglichen.1 In einem mehrstufigen
Arbeitsprozess ist die neue Themenführung
„Wir sammeln Dinge. Was sammelt ein Museum?“ entstanden, die im Beitrag von Anja Bellmann noch genauer vorgestellt wird. Die in
Form einer Themenführung in der Dauerausstellung implementierten Kontaktzonen 2 ermöglichen eine intensive Auseinandersetzung
mit den Exponaten. Sie regen Kinder an, ihre
Erfahrungen im Museum mit den ihnen vertrauten Dingwelten in Relation zu setzen 3 und
fordern zu handelndem Explorieren und performativen Spielen 4 auf.
In der ersten Erprobungsphase haben kleine
Gruppen von Kindern die ausgewählten Exponate auf diesen Aufforderungscharakter hin
überprüft. Die Nachfragen der Kinder haben
dazu geführt, dass sich die Führung nun stärker an der musealen Aufgabe des Sammelns
orientiert. Am Ende der ersten Erprobungsphase wurden didaktische Materialien angefertigt, die den Kindern haptische und
akustische Erfahrungen ermöglichen.
FILMEN IM MUSEUM
In der zweiten Erprobungsphase sind sieben
Kindergruppen bei der Themenführung gefilmt
worden. Die Forschergruppe hat aus dem umfangreichen Filmmaterial markante Sequenzen ausgewählt, um sie videoethnographisch
auszuwerten und komparativ zu diskutieren.
FRÜHE SACHBILDUNG IM MUSEUM
Das Projektteam bei Filmaufnahmen in der Dauerausstellung.
Im Vordergrund standen die handlungsbezogenen Interaktionen von Kindern. Die tabellarische Darstellung dieser Sequenzen hat zu
offenen Kodierungen geführt, die als ein Arbeitsschritt nach der Grounded Theory dazu
beitragen, aus den qualitativen Daten Hinweise auf frühe Sachlernprozesse 5 der am Sample
beteiligten Kinder zu gewinnen. Auf Basis der
Vergleiche der Filmsequenzen können didaktische und museumspädagogische Ansätze
weiterentwickelt werden.
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Parallel zu den auf institutionellen Unterricht
bezogenen Filmsequenzen sind weitere Interaktionen und Umgangsweisen mit den Objekten an den Stationen sichtbar geworden. Die
empirischen Beispiele weisen auf einen Aufforderungscharakter der Ausstellungsobjekte
hin, der Vorschulkinder zu körperlich-sinnlichem Entdecken ermutigt. 6 Die Beobachtungen an den Stationen verdeutlichen, dass
zunächst eine an der Materialität der Objekte
orientierte, explorative Phase im Vordergrund
steht. Eine begriffliche Auseinandersetzung
mit den Objekten ist nachgeordnet. Die begleitenden Erwachsenen bieten oft zu schnell
begriffliche Einordnungen und Rahmungen an
und unterbrechen Kinder beim Erproben von
Objekten.
Die an ästhetischen Erfahrungen orientierten
sachlernbezogenen Auseinandersetzungen
werden im Stationenparcours berücksichtigt.
Aufgabe von Museumspädagoginnen und Museumspädagogen und der Erzieherinnen und
Erzieher sowie der Grundschullehrerinnen und
Grundschullehrer ist es, Kindern Raum für implizite Aneignungsformen zu ermöglichen und
an Kinderfragen zu historischem Wandel anzuknüpfen.
ERSTE ERGEBNISSE
Beim Sichten des videoethnographischen Materials fallen zunächst Sequenzen auf, die an
schulischen Unterricht erinnern. Offensichtlich ist die Inszenierung von schulähnlichen
Lernsituation mit Wortmeldung, Frage-Antwort-Spiel und der Formierung einer Lernendengruppe auch fünfjährigen Kindern bekannt.
Diese Inszenierungen werden nicht unbedingt
von den begleitenden Museumspädagoginnen
gefordert, aber von der Kindergruppe hergestellt, die erwartet, etwas über die ausgestellten Dinge zu lernen. Die eingeübten Umgangsformen mit Bildungsveranstaltungen
sind oft hinderlich, da sie die im Stationenparcours beabsichtigten aktiven Auseinandersetzungen mit Objekten überlagern und in den
Hintergrund drängen.
Vgl. Dittscheidt-Bartolosch, R.: Mut zum Experiment! Ein
Plädoyer für frühe Bildungsangebote in Museen. Hannover
2010, S. 2.
2 Vgl. Pratt, M.-L.: Arts of the Contact Zone. In: Bartholomae,
D./ Petroksky, A.: Ways of Reading. New York 1995.
3 Vgl. Wagner, B.: Informelles Sachlernen von Kindern im Museum der Dinge. In: Nohl, A./ Wulf, Ch. (Hg.): Zeitschrift für
Erziehungswissenschaft. Beiheft Pädagogik der Dinge. 2013.
4 Vgl. Butler, J.: Das Unbehagen der Geschlechter. Frankfurt/Main 1991.
5 Vgl. Scholz, G.: Frühe Bildung als Herausforderung an das
Sachlernen. In: Fischer, H.-J. (Hg.): Sachunterricht und frühe
Bildung. Bad Heilbrunn 2010.
6 Vgl. Köster, H.: Freies Explorieren und Experimentieren. Eine
Untersuchung zur selbstbestimmten Gewinnung von Erfahrungen mit physikalischen Phänomenen im Sachunterricht.
Berlin 2006.
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Frühe Sachbildung im Museum • Infobroschüre © DHM 2014
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WIR SAMMELN DINGE. WAS SAMMELT EIN MUSEUM?
AKTIVES ERKUNDEN DES MUSEUMS
Wir sammeln
Dinge.
Was sammelt ein
Museum?
Eine Themenführung für
Fünf- bis Siebenjährige in
der Dauerausstellung des
Deutschen Historischen
Museums
Anja Bellmann,
Deutsches Historisches Museum,
Bildung und Vermittlung
In der neuen Themenführung „Wir sammeln
Dinge. Was sammelt ein Museum?“ begeben
sich Kinder im Alter von fünf bis sieben Jahren
auf eine 90-minütige Entdeckungsreise durch
das 18. und 19. Jahrhundert. Sie erkunden in
der Dauerausstellung „Deutsche Geschichte in
Bildern und Zeugnissen“ historischen Wandel
anhand von originalen Sammlungsobjekten.
Warum sammelt ein Museum Dinge von früher? Was können uns diese Gegenstände über
das Leben der Menschen erzählen? Wie werden diese Dinge aufbewahrt? Bei der Suche
nach Antworten auf diese und weitere Fragen
begegnen die Kinder Geschichte mit all ihren
Sinnen.
Frühe Sachbildung im Museum • Infobroschüre © DHM 2014
In der Themenführung begegnen Kinder dem
Museum als Lern- und Erfahrungsraum 1 . Die
Auseinandersetzung mit ausgewählten Exponaten durch aktives, körperliches Entdecken
steht im Vordergrund. An Spielstationen sind
Exponate der klassischen Vitrinenausstellung
durch speziell angefertigte didaktische Materialien erfahrbar. Diese Materialien wurden in
den Werkstätten des Deutschen Historischen
Museums eigens für die Führung hergestellt.
Sie ermöglichen den Kindern vor allem haptische und akustische Erfahrungen. Die Kinder
Die Kinder
betrachten das
Modell einer
Mietskaserne im
Prenzlauer Berg.
WIR SAMMELN DINGE. WAS SAMMELT EIN MUSEUM?
können Geschichte ertasten, hören und nachspielen. In einem ausgewogenen Wechsel von
konzentrierten und aufgelockerten Spielsituationen erkunden die Kinder einen Teil der
Dauerausstellung.
Die Führung soll Kinder in ihren Kompetenzen
stärken. Dabei geht es nicht nur um ihre historische Kompetenz, also z.B. darum, eine Vorstellung über die Veränderlichkeit der Welt2
(Historizitätsbewusstsein 3) zu entwickeln. Über
den historischen Kontext des 18. und 19. Jahrhunderts hinaus entstehen immer wieder Bezüge zur Lebenswelt der Kinder. Sie
vergleichen das Gesehene mit den ihnen vertrauten Dingwelten, interpretieren es neu und
schreiben ihm neue Bedeutungen zu.
Im Vordergrund stehen daher gleichermaßen
die Förderung der Wahrnehmungsfähigkeit
durch genaues Hinsehen, Hinhören oder Fühlen, indem die Kinder sich der Materialität der
Ausstellungsobjekte annähern. Zugleich wird
ihre Sprachkompetenz durch Beschreiben und
Benennen des Gesehenen und durch Dialoge
trainiert. Sie werden zu ästhetischen Verglei-
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chen angeregt und üben sich in ihrer Urteilskompetenz. Schließlich werden die Kinder
auch in ihren feinmotorischen sowie kreativkünstlerischen Fertigkeiten und in ihrer sozialen Kompetenz gefordert und unterstützt.
KINDER ALS EXPERTEN
An der Entwicklung der Themenführung waren Testgruppen mit Kindern zwischen fünf
und sieben Jahren beteiligt. Sie haben als Experten zur Auswahl der Ausstellungsobjekte
beigetragen. Nicht alle der zunächst vom Projektteam ausgewählten Exponate nahmen die
Kinder auch an. Sie reagierten zum Teil auf die
Wirkungskraft einzelner Originalobjekte. Sie
fühlten sich von ihnen angezogen (attracting
power) , wollten darüber sprechen (communicating power) oder waren von ihnen begeistert
(holding power) . Doch andere Großobjekte
oder -gemälde haben die Kinder beim Ausstellungsrundgang scheinbar nicht wahrgenommen oder sie sogar ignoriert.
Fotoaufnahmen und Audiotranskriptionen aus
Rundgängen mit den Testgruppen zeigen, dass
die Objekte unterschiedlich intensive Interaktionen oder Irritationen hervorrufen 4, die zu
Fragen oder lebensweltbezogenen Vergleichen anregen. Die Nachfragen der Kinder haben schließlich auch dazu geführt, dass sich
die Führung inhaltlich stärker an der musealen
Aufgabe des Sammelns orientiert. Die einzelnen Stationen der Themenführung sollen
nachfolgend kurz vorgestellt werden.
SAMMELN
Die Kinder betrachten
das Wackelbild „Was von
uns übrig bleibt“.
An einem Wackelbild steigen die Kinder in die
Themenführung ein. Das Bild zeigt Menschen
in einfacher Kleidung, die in einem Wald stehen und Waffen tragen. Vor ihnen stehen
Schilder mit Zahlen. Verändern die Kinder den
eigenen Standpunkt vorm Bild, verschwinden
die Menschen. Was übrig bleibt, sind einige
Gegenstände und die Zahlen. Sie vermuten,
dass es sich um Jahreszahlen handelt. Doch es
sind Sammlungsnummern, die das Museum
Frühe Sachbildung im Museum • Infobroschüre © DHM 2014
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WIR SAMMELN DINGE. WAS SAMMELT EIN MUSEUM?
Der Forscherausweis
begleitet die Kinder
durch die Ausstellung.
diesen Überbleibseln beim Archivieren zuteilt.
Anknüpfend an Formen musealen Sammelns
erzählen die Kinder von ihren eigenen Sammeltätigkeiten, die oft eigenen Ordnungen 5
folgen. Sie berichten von Sammlungen, die
Käfer, Murmeln, Sammelkarten oder Geld umfassen und selten auch anderen gezeigt werden.
Die Kinder erhalten an dieser Station einen
Forscherausweis, den sie mit ihrem Namen
beschriften. Er gibt ihnen einen Überblick über
den Führungsparcours. Der Ausweis zeigt die
Leitexponate und unterstützt dabei, diese in
den Themenräumen der Ausstellung selbstständig zu entdecken. An jeder Station sammeln die Kinder thematisch passende Motivstempel auf ihrem Ausweis. Mit diesem Ritual
erhält die Führung einen Rhythmus und leitet
zur nächsten Station über. Am Ende des Museumsbesuchs können die Kinder den Forscherausweis mitnehmen und ihren Eltern
vom Erlebten berichten.
JAGEN
Die Kinder betrachten zunächst ein Gemälde
aus dem späten 18. Jahrhundert. Sie entdecken einen Mann auf einem Pferd und zwei
Hunde. Etwas entfernt von dieser Gruppe ist
ein Hase zu sehen. Die Kinder erkennen, dass
es sich um einen Jäger handelt, und sprechen
darüber, warum er im Wald unterwegs ist und
was Jäger heute eigentlich genau machen.
Anschließend spielen sie in kleinen Gruppen
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eine historische und eine heutige Jagdgeschichte. Dafür stehen ihnen ein Klapptheater
und verschiedene Stabfiguren zur Verfügung,
die Motive aus dem betrachteten Gemälde
aufgreifen. Die Handlung der Geschichte entwickeln die Kinder allein oder zusammen mit
den Museumspädagoginnen und Museumspädagogen sowie den Erzieherinnen und Erziehern. Die Erzählung variiert von Gruppe zu
Gruppe. Oft können die Tiere entkommen und
der Jäger muss den Wald mit leeren Händen
verlassen.
MUSIZIEREN
Die nächste Station finden die Kinder durch
genaues Hinhören. Sie entdecken ein Lyraklavier, unter dem aus einem Lautsprecher Musik
der Romantik ertönt. Sie beschreiben die Musik
und ihre damit verbundenen Emotionen. Oft
empfinden die Kinder die Musik als traurig und
denken dann darüber nach, warum sich der
Komponist wohl so gefühlt haben könnte. Die
Kinder entdecken eine Lyragitarre und vergleichen ihre Form mit der einer heutigen Gitarre.
Sie begegnen dem Instrument und versuchen
ihm unterschiedliche Töne zu entlocken oder
WIR SAMMELN DINGE. WAS SAMMELT EIN MUSEUM?
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Die Kinder spielen auf
einer Gitarre.
auch ein kleines Lied zu spielen. Der haptische
Kontakt und das akustische Erleben stehen
dabei im Vordergrund.
der Kinder auf sich. Die Kinder entdecken auch
ein Hochrad und versuchen herauszufinden,
wie man aufsteigen und losfahren könnte. Sie
beenden die Station mit einem Bewegungsspiel und stellen eine Fahrt durch Berlin nach,
wobei sie mehrfach die Fahrzeuge wechseln.
Sie knüpfen dabei an die ausgestellten Exponate und an die aus ihrem Alltag bekannten
Fortbewegungsmittel an.
FORTBEWEGEN
Die Kinder betrachten verschiedene Fahrzeuge, die um 1900 genutzt wurden. Sie lernen ein
Automobil kennen, das in seiner Form noch
stark an eine Kutsche erinnert. Das Auto zieht
vermutlich durch diese Irritation und durch die
Art seiner Präsentation die Aufmerksamkeit
An einem
Klapptheater wird
eine historische
Jagd nachgespielt.
Die Kinder erkunden
Details eines
Automobils der
„Maurer Union“.
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WIR SAMMELN DINGE. WAS SAMMELT EIN MUSEUM?
WOHNEN
Über das Modell einer Mietskaserne aus der
Kastanienallee im Prenzlauer Berg erschließen
sich die Kinder die Wohnhausarchitektur vor
ca. 100 Jahren. Sie erkennen, dass es diese
Häuser heute auch noch gibt. Um sich dem Inneren der Gebäude und ihren Bewohnerinnen
und Bewohnern um 1900 zu nähern, können
die Kinder an zwei Tastkästen jeweils eine
Etage aus dem Vorder- und ersten Hinterhaus
des Modells ertasten. Die Kästen sind mit
schwarzem Stoff bespannt, so dass die Kinder
zunächst „blind“ in das Innere hineingreifen:
Raum- und Wohnungsgrößen, Kohlestücke,
Emaille- und Porzellantassen. Nachdem sie
ihre Vermutungen über das Ertastete geäußert
haben, holen sie die Gegenstände heraus und
betrachten sie genau.
Die Kinder knüpfen an gewohnte Handlungspraktiken an und entwickeln spielerisch
Selbstdarstellungen. Diese werden durch ihnen vertraute Objekte ausgelöst. Halten sie
eine Tasse aus dem Tastmodell in der Hand,
ahmen sie ganz ohne äußere Impulse das Trinken aus der Tasse nach, wie sie selbst es täglich praktizieren. Das Kohlestück ruft oft
Irritationen hervor und erinnert mehr an einen
Stein oder an ein Stück Holz. Gelegentlich ist
es den Kindern auch vom Grillen im Park bekannt, selten jedoch in Bezug auf die Ofenheizung. Die Kinder erkennen anhand der Modelle
In Tastmodellen können die Kinder
Gegenstände ertasten.
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und mithilfe von historischen Fotografien die
Gemeinsamkeiten und Unterschiede der sozialen Lebenswelten in Vorder- und Hinterhaus. In einer benachbarten Vitrine befinden
sich Sammlungsobjekte, die den ertasteten
Gegenständen sehr ähnlich sind. Anhand von
Fotos aus dem Depot des Museums erfahren
die Kinder etwas darüber, wie Sammlungen
aufbewahrt werden.
GEMEINSAME BEGLEITUNG DER KINDER
Das Deutsche Historische Museum möchte
mit seinen museumspädagogischen Angeboten an die Alltags- und Erfahrungswelt der
Kinder anknüpfen. Dazu ist es wichtig, die aktuellen Interessen und Fragestellungen der
jeweiligen Kita-Gruppen oder Grundschulklassen zu kennen. Da die Museumspädagoginnen und Museumspädagogen jedoch meist
erst wenige Minuten vor der Führung Kontakt
zur Gruppe aufnehmen können, ist die Zusammenarbeit beider Akteure von besonderer Bedeutung.
Sie sind herzlich eingeladen, während der
Themenführung an Erlebnisse der Kinder zu
erinnern und zu Vergleichen anzuregen. Andere Ausflüge zum Beispiel in den Zoo oder ein
Wildgehege können Brücken zur Station Jagen
WIR SAMMELN DINGE. WAS SAMMELT EIN MUSEUM?
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Das Berühren der
Tasse erinnert an
das Trinken von
Kakao, Tee oder
Kaffee.
nem Geschichtsmuseum keine Knochen von
Dinosauriern erwarten. Sie werden vielmehr
erkunden, was vom Alltag der Menschen übrig
geblieben ist und wie diese früher gelebt haben. Damit können mögliche Enttäuschungen
der Kinder vermieden werden, wenn sie schon
bestimmte Vorstellungen über „das“ Museum
haben. Es sollten jedoch auch nicht zu viele
Informationen oder gar Details der Führung
verraten werden.
schaffen. Auch das Puppentheater aus der Kita
oder dem Hort bietet sich hier als Bezugspunkt an. Gleichermaßen können individuelle
Erlebnisse einbezogen werden. Ziel ist es, die
Kinder bei ihren Erfahrungen im Museum gemeinsam zu begleiten und das Entdecken der
Ausstellung mit Anknüpfungspunkten aus ihrer individuellen Erfahrungswelt zu unterstützen.
VOR- UND NACHBEREITUNG
Bevor die Kinder zu einer Führung in das Deutsche Historische Museum kommen, bietet es
sich an, schon einmal über das Themenfeld
Museum und Sammeln zu sprechen. So können
sich die Kinder darauf einstellen, dass sie in ei-
Um nach dem Museumsbesuch das Erlebte
wiederaufzugreifen, kann der Forscherausweis der Kinder genutzt werden. Was haben
wir erlebt? Was hat uns besonders gut gefallen? Was hat uns nicht gefallen? Die Kinder
können ihre Eindrücke und Erlebnisse in Bildern festhalten oder auch eine eigene kleine
Ausstellung gestalten, die an die Themen der
Führung anknüpft und sie erweitert. Was
sammeln wir? Woher kommt unser Essen
heute? Was essen wir? Welche Instrumente
spielen wir? Welche Musik hören wir? Wie
kommen wir morgens zur Kita oder in die
Grundschule? Wie wohnen wir heute? Wie war
das früher? Die Fragen lassen sich beliebig erweitern und an die Gruppen anpassen.
Vgl. Staupe, G. (Hg.): Das Museum als Lern- und
Erfahrungsraum. Grundlagen und Praxisbeispiele. Schriften
des Deutschen Hygiene-Museums Dresden, Bd. 10. Wien/
Köln/ Weimar 2012.
2 Vgl. Rohrbach, R.: Kinder & Vergangenheit, Gegenwart,
Zukunft. Was Erwachsene wissen sollten. Seelze-Velber
2009.
3 Vgl. Pandel, H.-J.: Dimensionen des Geschichtsbewusstseins. Ein Versuch, seine Struktur für Empirie und Pragmatik
diskutierbar zu machen. In: Geschichtsdidaktik 12/1987,
S. 130-142.
4 Vgl. Wagner, B.: Kontaktzonen im Museum – Kinder in der
Ausstellung „Indianer Nordamerikas“. In: Paragrana. Bd. 19.
H.2 2010, S. 192-203.
5 Vgl. Duncker, L./ Kremling, C.: Sammeln als Form frühkindlicher Weltaneignung – explorative Beobachtungen und Befragungen von Vorschulkindern. In: Fischer, H.-J./ Gansen, P./
Michalik, K. (Hg.): Sachunterricht und frühe Bildung. Bad Heilbrunn 2010, S. 53-65.
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Der Forscherausweis regt zum Gespräch an.
Frühe Sachbildung im Museum • Infobroschüre © DHM 2014
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FRÜHE BEGEGNUNGEN MIT MUSEEN
nicht alle Familien unabhängig ihres sozioökonomischen und kulturellen Hintergrundes
erreichen.
Frühe
Begegnungen
mit Museen –
unabhängig
von der Lebenssituation
Katharina Oguntoye, Joliba – Interkulturelles Netzwerk in Berlin e.V.
BEDARF AN ANGEBOTEN DER FRÜHKINDLICHEN BILDUNG
Ein Schwerpunkt der Bildungsarbeit des Joliba
e.V. ist die interkulturelle Sensibilisierung. Bisher haben wir zumeist mit Kindern und Jugendlichen ab 14 Jahren sowie mit Eltern und
Lehrerinnen und Lehrern gearbeitet. Seit 2013
erhalten wir allerdings vermehrt Anfragen von
Grundschulen und Kitas, die nach Angeboten
für ihre Kinder suchen. Die im Kooperationsprojekt mit der Universität Siegen und dem
Deutschen Historischen Museum neu entwickelte Themenführung „Wir sammeln Dinge.
Was sammelt ein Museum?“ stieß daher auf
überwältigend großes Interesse bei den Kitas.
Offensichtlich besteht ein Bedarf an Angeboten zur frühkindlichen Bildung, die bislang
Frühe Sachbildung im Museum • Infobroschüre © DHM 2014
Für Kitas aus Kreuzberg und Neukölln, deren
Kinder oft aus schwierigeren Lebenssituationen kommen und deren Zugang zu Bildung
erschwert ist, stellt die Themenführung eine
große Unterstützung dar. Im Idealfall wird das
Interesse der Kinder aus afrikanischen, arabischen, türkischen und anderen Familien, an
Kultur und Bildung geweckt und wirkt zurück
auf ihre Eltern, so dass diese wiederum Angebote für Erwachsene im Kiez annehmen, wie
zum Beispiel das Projekt „Die andere Museumsführung!“ vom Quartiersmanagement
Wrangelkiez. In jedem Fall ist die frühe Begegnung der Kinder mit Museen der sogenannten
Hochkultur wichtig, um die unterschiedlichen
Bildungsvoraussetzungen im Elternhaus auszugleichen.
SENSIBILISIERUNG UND METHODISCHE
SCHULUNGEN
Die Anfragen an Joliba e.V. gehen jedoch über
eine erste allgemeine Begegnung mit Museen
und anderen Bildungsorten hinaus. Eltern und
Lehrerinnen und Lehrer wünschen sich Angebote zur Vermittlung von Inhalten zum Themenkomplex Afrika (Geografie, Geschichte,
Kultur), die über kulturelles Anschauungsmaterial hinausgehen, wie zum Beispiel Recyclingspielzeug basteln, Trommeln und Tanzen
im afrikanischen Stil.
In Berliner Schulen und Kitas ist die Zahl der
afrikanischen Kinder gestiegen und gerade in
Schulen mit hohem Anteil an nichtdeutschen
Herkunftsbiografien kommt es zu Ausgrenzungsvorfällen von schwarzen Kindern. Hierbei ist es als positiv einzuschätzen, dass die
Kitas und Schulen dem aktiv entgegen wirken
wollen. Das heißt, ein Problembewusstsein ist
vorhanden.
In entsprechenden Unterrichtseinheiten, Aktionswochen und Gastveranstaltungen für Kinder in Kitas und Grundschulen sollen Inhalte
FRÜHE BEGEGNUNGEN MIT MUSEEN
13
Raketenbau beim Joliba-Kinderfest in
Berlin-Kreuzberg, 2009.
zum Thema Afrika vermittelt und damit Handlungsoptionen aufgezeigt werden. Zurzeit entwickeln wir im Joliba e.V. spielerische Methoden zur
interkulturellen Sensibilisierung für die Altersgruppen fünf bis sieben Jahre, sieben bis neun
Jahre und neun bis elf Jahre. Ein Beispiel ist eine
Karte von Afrika auf Stoff mit abnehmbaren Ländern und Flüssen.
Angebote für die Altersgruppe der Fünf- bis
Siebenjährigen fordern Methoden, die für die frühkindliche Bildung geeignet sind. Die Erzieherinnen
und Erzieher sowie Lehrerinnen und Lehrer stehen
vor der Aufgabe, Inhalte und Werte wie Respekt
vor Verschiedenheit – sei es bezogen auf Herkünfte und Hautfarben, Behinderung oder sozialen
Hintergrund – zu vermitteln. Da sie zumeist weder
durch ihre Ausbildung noch durch Weiterbildungen
ausreichend darauf vorbereitet werden, wollen wir
ihnen Methoden an die Hand geben, die sie in ihrer
interkulturellen Vermittlungsarbeit einsetzen
können.
Frühe Sachbildung im Museum • Infobroschüre © DHM 2014
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MUSEUMSPÄDAGOGISCHE ANGEBOTE
Museumspädagogische Angebote
für Kita und Grundschule
Dauerausstellung
DEUTSCHE GESCHICHTE IN
BILDERN UND ZEUGNISSEN
ab 5 Jahren
Jahrgangsstufen 1-4
60 oder 120 Minuten
1 € oder 2 € pro Kind
oder Schüler
ab 5 Jahren
Jahrgangsstufen 1-4
60 Minuten
1 € pro Kind oder
Schüler
Ritter, Burgen und
Turniere
Wie lebte es sich als Ritter vor vielen hundert Jahren? Wie schwer ist eine Ritterrüstung? Und wie konnten sich Menschen
darin bewegen? Kinder ab fünf Jahren begegnen in „Ritter, Burgen und Turniere“
der Welt des Mittelalters und können
selbst einmal eine Kettenhaube aufsetzen
und ein Ritterschwert in die Hand nehmen.
Wir sammeln Dinge.
Was sammelt ein Museum?
Warum sammelt ein Museum Dinge von früher? Was können uns diese Gegenstände über
das Leben der Menschen erzählen? Wie werden diese Dinge aufbewahrt? Die Kinder begeben sich auf eine Entdeckungsreise durch das 18. und 19. Jahrhundert und erforschen
originale Ausstellungsstücke. An Spielstationen können sie selbst aktiv werden und die
Vergangenheit ertasten.
Jahrgangsstufen 3-6
60 Minuten
1 € pro Schüler
Deutsche Geschichte rückwärts
Hier wird die Zeit sprichwörtlich zurückgedreht: Die Führung beginnt bei einem Mauerstück und endet in der Zeit der Goldenen Zwanziger. Beim Betrachten von VW-Käfer oder
Trabi, beim Auspacken eines Westpakets oder beim Puzzeln von Besatzungszonen erfahren Kinder vom Alltag in den Zeiten, als ihre Eltern, Großeltern und Urgroßeltern selbst
noch Kinder waren.
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MUSEUMSPÄDAGOGISCHE ANGEBOTE
Jahrgangsstufen 3-6
90 Minuten
1 € pro Schüler
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Auf Lillys Spuren. Ein historisch-literarischer
Rundgang durch die DDR
Wie war das Leben in Deutschland als eure Eltern so alt waren wie ihr heute? Wie lebte
man in der Deutschen Demokratischen Republik? Anhand von Auszügen aus dem Kinderund Jugendroman „Lilly unter den Linden“ begeben sich die Besucherinnen und Besucher
auf eine historische Spurensuche durch die Dauerausstellung und erkunden an verschiedenen spielerischen Stationen den Lebensalltag in der DDR.
Jahrgangsstufen 3-7
120 Minuten
2 € pro Schüler
Die Schreibwerkstatt – Von den antiken Anfängen
bis zum mittelalterlichen Buchschreiben
Gemeinsam lernen wir den Prozess der mittelalterlichen Buchherstellung und die faszinierende Welt mittelalterlicher Schriftstücke kennen. Spannende Originalobjekte rund
um das Thema Schreiben stehen beim Rundgang durch die Dauerausstellung im Mittelpunkt. Anschließend können alle Kinder ihr Talent für das Schreiben mittelalterlicher
Schrifttypen erproben und mit Kalligrafiestiften so schreiben, wie es schon die Mönche
im Mittelalter taten.
Jahrgangsstufen 4-7
90 Minuten
1 € pro Schüler
Hitler und das rosa Kaninchen
Bei diesem literarischen Rundgang werden anhand ausgewählter Passagen des Kinderbuchs „Als Hitler das rosa Kaninchen stahl“ von Judith Kerr Kindern ab zehn Jahren altersgerecht Objekte erläutert und Hintergrundwissen zur Geschichte Berlins im
Nationalsozialismus vermittelt. Darüber hinaus werden die Aspekte Was macht ein Museum? Was ist Demokratie? Was ist Diktatur? thematisiert.
Sonderausstellung
FARBE FÜR DIE REPUBLIK
Auftragsfotografie vom Leben in der DDR
Jahrgangsstufen 1-6
60 Minuten
1 € pro Schüler
„Farbfilm vergessen?!“
Während eines Rundgangs durch die Ausstellung entdecken Kinder und ihre Familien,
wann Fotografien bunt werden und welche Motive am liebsten fotografiert wurden.
Wer machte Bilder und für wen wurden sie gemacht? Was ist der Unterschied zwischen
Dokumentarfotografie und Alltagsfotografie? Sehen Fotomotive in Schwarz-weiß anders aus als in Farbe? Wie werden heute Ereignisse festgehalten?
Frühe Sachbildung im Museum • Infobroschüre © DHM 2014
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KO N TA K T · S E R V I C E
ÖFFNUNGSZEITEN
EINTRITT
täglich 10–18 Uhr
Barrierefreier Zugang
bis 18 Jahre frei
8 €, ermäßigt 4 €
FÜHRUNGEN
GESCHICHTS- &
FILMWERKSTÄTTEN
für Kitagruppen und
Schulklassen
1 € pro Kind oder
Schüler
1 bis 5 € pro Schüler,
Eintritt frei
für Einzelbesucher
4 € pro Person, zzgl.
Eintritt
für Gruppen
75 €, zzgl. Eintritt
Impressum
Frühe Sachbildung im Museum
FÜHRUNGSBUCHUNGEN UND
INFORMATION
[email protected]
T +49 30 20304-751/-750
F +49 30 20304-759
Mo–Fr 9 bis 16 Uhr
www.dhm.de/bildung-vermittlung
HINWEISE
Die Anmeldefrist für Gruppenbesuche mit
DHM-Führung beträgt mindestens zwei
Wochen. Gruppenbesuche ohne DHMFührung bitten wir um Anmeldung beim
Besucherservice. Führungsanmeldungen
sind nach unserer Bestätigung verbindlich.
Absagen und Veränderungen müssen
rechtzeitig, spätestens jedoch drei Werktage
vor dem gebuchten Termin erfolgen.
Andernfalls wird ein Ausfallhonorar von 30 €
pro Erwachsenengruppe (10 € pro Kita-/
Schülergruppe) erhoben.
Frühe Sachbildung im Museum • Infobroschüre © DHM 2014
Informationen für Erzieherinnen und Erzieher,
Grundschullehrerinnen und Grundschullehrer
Herausgeber: Stiftung Deutsches
Historisches Museum
Referententeam Dauerausstellung:
Stefan Bresky, Brigitte Vogel-Janotta
Anja Bellmann, Ricarda Bernhard,
Lena Bethmann, Elise Bunge,
Hauke Homeier, Gerd Kühling,
Laura Külper, Tim Lucht,
Mareen Maaß, Isabel Panek,
Roxane Rosenthal, Daniel Sauer,
Oliver Schweinoch, Daniela
Zachmann, Andreas Ziepa
Redaktion: Anja Bellmann
Besucherservice: Hans Passer,
Präsident: Alexander Koch
Abteilungsdirektorin Ausstellungen:
Ulrike Kretzschmar
Projektleitung:
Gestaltung: Daniel Sauer, Ilka Linz
Fotografen: Lena Lürken,
Mady Piesold, Todd Ford
Susanne Zimmermann
Volontär: Rouven Janneck
www.dhm.de
© Deutsches Historisches Museum, Berlin 2014
Mit Dank an die Kolleginnen und Kollegen des Deutschen Historischen
Museums, insbesondere Nicholas Kaloplastos, Torsten Ketteniß, Katrin
Reniers, Stefan Thimm und Gunnar Wilhelm in den Werkstätten, Susanne
Henning in der Buchbinderei, Bernd Dürrwald aus der Sammlung Alltagskultur I und Wolf-Dieter Pelikan von der Kinemathek sowie den Kolleginnen
Isabel Panek und Daniela Zachmann aus dem Fachbereich Bildung und
Vermittlung.
Die Drucklegung ermöglichte Aktion Mensch durch finanzielle Unterstützung.