HAZ - Medizinische Hochschule Hannover

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HANNOVER
NR. 291 | SONNABEND, 13. DEZEMBER 2014
HANNOVERSCHE ALLGEMEINE ZEITUNG |
Einkaufsservice für
Mieter geplant
Stammzellen
werden zu
Herzzellen
MHH-Forschern gelingt
Umwandlung von Zellgewebe
Fahrstuhlreparatur im Südstädter Mietshaus dauert
Von VeronikA ThomAs
Von AndreAs schinkel
Forschern der medizinischen Hochschule Hannover (MHH) ist es gelungen, große Mengen sogenannter pluripotenter
Stammzellen herzustellen und diese
gleich in Herzmuskelzellen umzuwandeln. Damit sind die Mediziner dem Ziel,
im Labor künstlich produziertes Herzgewebe herzustellen, einen Schritt näher
gekommen. Bisher wird bei Patienten
mit Herzinfarkt oder bei Herzschwäche
das Herzmuskelgewebe irreparabel geschädigt. Ihnen könnte durch künstlich
hergestelltes Gewebe geholfen werden,
doch um Herzgewebe aus sogenannten
pluripotenten Stammzellen züchten zu
können, Zellen, die sich zu jedem Zelltyp entwickeln können, benötigen Forscher Milliarden von Zellen. Mit der jetzt
an der MHH und der Leibniz Universität
Hannover entwickelten Methode können immerhin Millionen dieser Zellen
produziert und in Herzzellen umgewandelt werden.
Bei dem neuen Verfahren schwimmen die Zellen in einer Nährlösung und
wachsen nicht wie üblich an der Oberfläche einer Kulturschale. Die Forscher
um Robert Zweigerdt, MHH-Klinik für
Herz-, Thorax-, Transplantations- und
Gefäßchirurgie, konnten mit dieser Methode in einem Bioreaktor anschließend
40 Millionen Herzmuskelzellen produzieren, aus denen sie im Labor mithilfe
einer Zellaktivierung künstliches Herzgewebe herstellten. „Unsere Methode
eröffnet neue Wege für die Entwicklung
regenerativer Zelltherapien, für die
künstliche Herstellung von Geweben
und Strategien bei der Medikamentenentwicklung“, sagte Zweigerdt, dessen
Arbeitsgruppe „Massenproduktion von
pluripotenten Stammzellen“ die Ergebnisse jetzt in der Fachzeitschrift „Stem
Cell Reports“ veröffentlicht hat.
Jetzt wollen die Forscher den Ertrag
der Zellen durch einen vergrößerten Bioreaktor deutlich steigern. „Damit ließen
sich im Prinzip innerhalb von 14 Tagen
ein bis zwei Milliarden Zellen produzieren, um den Verlust an Herzmuskelzellen eines Patienten nach Herzinfarkt
auszugleichen“,
ergänzt
Henning
Kempf, Mitglied der Forschergruppe.
Seit einer Woche sitzen etliche ältere Bewohner eines Mietshauses in der Südstadt in ihren Wohnungen fest. Der Fahrstuhl in dem sechsstöckigen Gebäude ist
ausgefallen und muss aufwendig repariert werden. Die Hausverwaltung, die
Firma Haack Immobilien, denkt jetzt darüber nach, wie sie den Mietern helfen
kann. „Wir planen, einen Einkaufsservice zu organisieren und uns an den Kosten zu beteiligen“, sagt der Syndikus
von Haack Immobilien, Burkhard Sander. Die Reparatur des 40 Jahre alten
Fahrstuhls sei bereits in die Wege geleitet. 50 000 Euro kostet die Montage, Ersatzteile müssen für die in die Jahre gekommene Mechanik extra angefertigt
werden. Dass der Aufzug bis Weihnachten wieder funktioniert, wie zuvor angekündigt, scheint wenig realistisch. „Aber
die Hoffnung stirbt zuletzt“, sagt Sander.
Erst vor einigen Wochen hatte der Fahrstuhl eine TÜV-Plakette bekommen.
Mehr als 100 Wohnungen gibt es in
dem Gebäude an der Elkartallee. Viele
Bewohner sind betagt, einige sitzen im
Rollstuhl. Besonders problematisch ist
die Situation für
Astrid Amann-Niehuis. Krankenpfleger
müssen die schwerbehinderte Frau jeden Tag mehrere
Treppen
hinunterund
hinauftragen,
um sie zur Medizinischen Hochschule zu
bringen. Einige ältere Bewohner fühlen
sich wie Gefangene in ihren Wohnungen. Einer der Mieter hat sich bereit erklärt, für seine Nachbarn einzukaufen,
andere Bewohner bitten ihre Angehörigen um Hilfe.
Die Hausverwaltung bedauert die
Unannehmlichkeiten und hat seit Montag auf jeder zweiten Etage im Treppenhaus Stühle aufstellen lassen, um den
Bewohnern eine „Verschnaufpause“ zu
gönnen. Bewohner wie Amann-Niehius,
die auf den Rollstuhl angewiesen sind,
empfinden eine solche Hilfe als Zynismus. Letztlich sei das Haus aber keine
400 Beamte
protestieren
für ihr
Weihnachtsgeld
Weihnachten mag schon vor
der Tür stehen – aber vor
dem niedersächsischen Finanzministerium in Hannover
ging es am gestrigen Freitag gar nicht weihnachtlich
zu. Gut 400 Beamte, darunter Polizisten, Feuerwehrleute und Lehrer, demonstrierten für ihr Weihnachtsgeld.
Hochbahnsteig für Kirchrode
Der Weihnachtsmann kommt dieser
Tage rum. Gestern zum Beispiel war er
bei der Feier zur Inbetriebnahme des
neuen Hochbahnsteigs an der Stadtbahnstation Saarbrückener Straße in
Kirchrode, wo die Linie 5 verkehrt. Im
direkten Umfeld der Haltestelle liegen
das Vinzenzkrankenhaus, die Schule
Wasserkampstraße, das Blindenwohnheim Wilhelm-Marhauer-Haus und das
Deutsche Taubblindenwerk. Insgesamt
hat das 70 Meter lange und vier Meter
breite Bauwerk, an dem künftig auch
Züge mit drei Wagen halten können,
rund 3,7 Millionen Euro gekostet, je zur
Hälfte bezahlt vom Land und von der
Region Hannover. Insgesamt stehen im
Stadtbahnnetz der Üstra nun 146 Hochbahnsteige, es ist damit zu fast drei Vierteln barrierefrei.
se
Finanzminister Peter-Jürgen Schneider (links) wurde
zur Bekräftigung der Forderungen ein Weihnachtsbaum
übergeben – vertrocknet, mit
nur noch wenig braunen Nadeln dran.
Weitere Bilder unter
haz.li/beamte
Designachten im
Möbelmarkt
Zum fünften Mal lädt das Möbelhaus Sofa
Loft zum Weihnachtsmarkt der Designer und Kreativen: „Designachten“ heißt
die Veranstaltung in der Jordanstraße 26.
70 Aussteller präsentieren Kinderbücher,
Grafiken, Comics, Mode und Schmuck –
„aber nichts von der Stange“, verspricht
Veranstalterin Sandra Strüber. Geöffnet ist
heute von 12 bis 20 Uhr und Sonntag von
11 bis 19 Uhr. Der Eintritt kostet 4 Euro. rm
Astrid Amann-Niehuis steht vor dem defekten Fahrstuhl.
Fotos: Eberstein (2)
Pflegeeinrichtung, sagt der Hausverwalter. Das wiederum hat in der HAZLeserschaft Unmut ausgelöst. „Seit wann
muss man denn mit einer Behinderung
oder weil man nicht mehr gut zu Fuß ist
ins Pflegeheim?“, fragt sich eine HAZLeserin. Selbst für Gesunde sei es eine
Zumutung, sechs Etagen hochlaufen zu
müssen. Auch Amann-Niehuis empfindet die Aussage des
Hausverwalters als
„diskriminierend“.
Offenbar ist jetzt
das städtische Bauamt auf die Lage im
Südstädter
Mietshaus
aufmerksam
geworden. „Die Behörde will wissen, ob
der Fahrstuhl repariert wird“, berichtet
Syndikus Sander. Auch wenn derzeit
keine Handwerker an der Anlage
schrauben, bedeute das nicht, dass
nichts passiert. „Es geht zunächst darum, die Ersatzteile zu beschaffen“, sagt
Sander. Er selbst habe dem Haus in der
vergangenen Woche einen Besuch abgestattet, um sich ein Bild zu machen.
„Dabei wurde ich keineswegs beschimpft“, versichert er. Letztlich sei den
Mietern klar, dass es nur eine Frage der
Zeit sei, bis der Fahrstuhl wieder funktioniert. „Hier wird nichts verschleppt“,
betont Sander.
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