Segmentberichterstattung bei Kreditinstituten

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Transcript Segmentberichterstattung bei Kreditinstituten

Kapitalflussrechnung
Eigenkapitalspiegel
Segmentberichterstattung
Jahresabschluss bei Kreditinstituten
nach IFRS
Eigenkapitalspiegel
Eigenkapitalspiegel 1/2
• Bestandteil des Jahresabschlusses nach IFRS von KI und
anderen kapitalmarktorientierten Unternehmen
• Zeigt die Veränderung des Eigenkapitals über ein
Bilanzjahr in Matrixform
– z.B. auf der Ordinate: Gründe für die EK-Veränderung
(Kapitalerhöhung, Dividendenzahlung etc.)
– Auf der Abzisse die bilanziellen EK-Positionen auf denen
sich die Veränderungen niederschlagen
• Inhalt: Aufschlüsselung der EK-Positionen
•
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Gezeichnetes Kapital
Gewinn-/Kapital-/Neubewertungsrücklagen
Gewinnvortrag
Jahresgewinn
Eigenkapitalspiegel 2/2
Kapitalflussrechnung für Kreditinstitute im
Einzeljahresabschluss nach HGB
DRS 2-10
• Deutscher Rechnungslegungsstandard
• Gilt für alle Kreditinstitute nach §1 (1) KWG,
• die einen Einzel- oder Konzernabschluss nach
HGB erstellen müssen
• Ergänzt DRS 2 um die branchenspezifischen
Regelungen
• Mindestgliederungsschema
Cashflows aus laufender Tätigkeit
Cashflows aus laufender Tätigkeit
Cashflows aus laufender Tätigkeit
Cashflows aus laufender Tätigkeit
• CF aus lfd. Geschäftstätigkeit weiter gefasst
– > andere CFs eingeschränkt
• Begründet durch den Unterschied der
Geschäftstätigkeit
Cashflows aus der Investitionstätigkeit
Cashflows aus der Investitionstätigkeit
• Mittelveränderungen aus sonstiger
Investitionstätigkeit
– z.B. Auszahlungen für aktivierte Aufwendungen
für die Erweiterung des Geschäftsbetriebs nach
§269 HGB
– Ein- und Auszahlungen für immaterielle
Vermögensgegenstände
Cashflows aus der
Finanzierungstätigkeit
Cashflows aus der
Finanzierungstätigkeit
• Dazu gehören Zahlungsströme aus
Transaktionen mit EK-Gebern und anderen
Gesellschaftern
• Gezahlte Dividenden sind gesondert
anzugeben als Teil der Finanzierungstätigkeit
• Außenfinanzierung über FK-Geber zählt zur
laufenden Geschäftstätigkeit
(Anleiheemission)
– > CF aus Finanzierungstätigkeit eng definiert
Grundzüge der
Segmentberichterstattung
bei Kreditinstituten
- Nach HGB; DRS 3;3-10 Michael Pierdzioch
Regelung:
 Nach § 264 Abs. 1 Satz 2 und § 297 Abs. 1 Satz 2 HGB ist
die Segmentberichterstattung als Wahlrecht ausgelegt
(nach IFRS und US-GAAP ist es Pflicht)
 Die Segmentberichterstattung wird übergreifend nach DRS
(deutscher Rechnungslegungsstandard) 3 geregelt
 Für Kreditinstitute gelten für erweiterte Regelungen der DRS
3-10 (sofern nach § 297 Abs. 1 HGB Segmentberichterstattung erstellt wird)
Grundzüge der Segmentberichterstattung bei Kreditinstituten
Michael Pierdzioch
Ziel der Segmentberichterstattung:
„Die Segmentberichterstattung hat das Ziel, Informationen über
die wesentlichen Geschäftsbereiche eines Unternehmens oder
Konzerns sowie über deren wirtschaftliche
Rahmenbedingungen und Umfeld zur Verfügung zu stellen.
Diese Angaben sollen die Adressaten von Jahres- oder
Konzernabschlüssen in die Lage versetzen, die wirtschaftliche
Leistung des Unternehmens oder Konzerns besser verstehen
und die Ertrags- und Finanzkraft sowie die Chancen und Risiken
der verschiedenartigen Geschäftsfelder zutreffender
einschätzen zu können. Die wirtschaftliche Lage des gesamten
Unternehmens oder Konzerns lässt sich damit differenzierter
beurteilen.“
DRS 3, Gegenstand und Geltungsbereich, Punkt 1
Grundzüge der Segmentberichterstattung bei Kreditinstituten
Michael Pierdzioch
 Segmentierung soll interne Organisations-;Chancen - und
Risikostruktur aufzeigen
 Unterscheidung in primär und sekundär berichtspflichtige
Segmente
 primär:
Inhalt des Segmentes beeinflusst wesentlich
Chancen und Risiken (Bsp.: Produkte / Dienstleistung)
 sekundär: Beeinflussung ist unwesentlich (geografische Gebiete)
Grundzüge der Segmentberichterstattung bei Kreditinstituten
Michael Pierdzioch
• Folgende Positionen können im SB* enthalten sein
- nach DRS 3-10, Punkt 4-17 und DRS 3.8
1)
2)
3)
4)
5)
6)
7)
8)
9)
10)
11)
Segmenterträge
Segmentaufwendungen
Segmentergebnis (1-2)
Segmentvermögen
Segmentschulden
Bankenaufsichtsrechtliche Risikopositionen
Hybrides Kapital
Regulatorische Kapital
Ökonomische Kapital
Anlagenutzen
Aufwand/Ertrags-Relation
* Abkürzung: Segmentbericht
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Michael Pierdzioch
 Erläuterungen zu den Positionen
1) Segmenterträge
Umfasst die Zinserträge, Provisionserträge,
Nettoertrag/-aufwand aus Finanzgeschäften,
sonstige betriebliche Erträge
2) Segmentaufwendungen
Zinsaufwendungen, Risikovorsorge,
Provisions-; Verwaltungsaufwendungen,
sonstige betriebliche Aufwendungen
3) Segmentergebnis
Subtraktion von Position 1 und 2
Erträge / Aufwendungen nach § 340f HGB können
zusätzlich berücksichtigt werden
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Michael Pierdzioch
4) Segmentvermögen
umfasst die Barreserve, Forderungen an KI´s, Forderungen an
Kunden, Handelsaktiva
5) Segmentschulden
umfasst Verbindlichkeiten gegenüber KI´s und Kunden,
verbriefte Verbindlichkeiten, Handelspassiva
6) Bankenaufsichtsrechtliche Risikopositionen
darunter sind Risikoaktiva und Marktrisikopositionen nach §10
KWG zu verstehen
7) Hybrides Kapital
Bankenaufsichtrechtliches Ergänzungskapital (Nachrangkapital;
Genussrechte; bankenaufsichtrechtliches Kernkapital (Einlage
stiller Gesellschafter))
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8) Regulatorisches Kapital
umfasst das nach bankenaufsichtsrechtlichen Vorschriften
(KWG; Basel I,II,III) ermittelte Kapital
9) Ökonomische Kapital
betriebswirtschaftlich notwendiger Betrag, um eventuelle
Verluste aus Markt-, Adressenausfall- oder sonstigen
Risiken abzudecken
10) Anlagenutzen
berechnet sich aus allokiertem Kapital (bilanziell oder
regulatorisch oder ökonomisch) und dem zugrundeliegendem Zinssatz
11) Aufwand/Ertrags-Relation
Quotient aus Verwaltungsaufwand und laufendem
Ertragsüberschuss, sowie sonstige Aufwendungen/Erträge
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Michael Pierdzioch
Einige Wahlrechte (Auszug)
 neben externen Zahlen können auch interne Daten
verwendet werden
 bei der Berechnung, Aufspaltung der Zinsüberschusses kann
neben der Marktzinsmethode oder Barwertmethode, auch
eine interne Methode verwendet werden
 grundsätzlich:
bei Abweichung von der Norm, muss eine Überleitungsspalte
aufgenommen und erläutert werden.
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Angabepflichten
 DRS 3 Nr. 27 – 45 regelt alle Pflichtangaben
 zusätzlich für KI´s gelten DRS 3-10 Nr. 29-38
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Grundsätzliche Pflichten (nach DRS 3 (27-45))
 bei erstmaliger Angabe eines Ergebnisses eines operativen
Segment muss Vergleichszeitraum angegeben werden
 die Berichterstattung hat stetig zu erfolgen
 Grundlage für Verrechnungspreisen zwischen Segmenten sind
anzugeben und sind den Marktgegebenheiten anzupassen
 Tätigkeiten der Segmente sind zu beschreiben ( auf
geografische Zusammensetzung ist hinzuweisen)
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Michael Pierdzioch
Pro Segment sind folgende Daten anzugeben:
a) Segmenterträge/-umsatzerlöse (aufgeteilt nach Erträgen
/Umsätzen mit externen Dritten)
b) Segmentergebnis und darin enthaltene Abschreibungen,
nicht zahlungswirksame Posten, Zinserträge/-aufwendungen
c) außerordentliche Erträge und Aufwendungen
d) Segmentvermögen
e) Investitionen in Anlagevermögen
f) Segmentschulden
g) durchschnittliche Mitarbeiteranzahl
Empfehlung: Angabe des operativen Cashflows
(Verzicht auf Elemente aus b)
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Michael Pierdzioch
Besonderheiten für KI´s
- Interne Erträge nach DRS 3.29 sind nicht besonders auszuweisen
( wenn im üblichen Geschäftsfall und zu Marktkonditionen
abgeschlossen)
- Angaben zu Investitionen in Sachanlagevermögen kann aufgrund
des Wesentlichkeitsgrundsatzes weggelassen werden
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Für primäre berichtspflichtige Segmente sind auszuweisen:
-
Zinsüberschuss
Risikovorsorge
Provisionsüberschuss
Nettoertrag/-aufwand aus Finanzgeschäften
Verwaltungsaufwand
Saldo sonstiger betrieblicher Aufwendungen/Erträge
Ergebnis nach Risikovorsorge
Segmentvermögen
Segmentverbindlichkeiten
Risikopositionen
Allokiertes Kapital (bilanziell, regulatorisch oder ökonomisch) und
dessen Rentabilität
- Zahl der Mitarbeiter
- Aufwand/Ertrags-Relation
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Für sekundär berichtspflichtige Segmente sind
auszuweisen:
-
Ergebnis vor Risikovorsorge
Risikovorsorge im Kreditgeschäft
Ergebnis nach Risikovorsorge
Segmentvermögen oder Risikopositionen
Segmentverbindlichkeiten oder allokiertes Kapital
Zahl der Mitarbeiter
Aufwand/Ertrag- Relation
Bis auf Aufwand/Ertrag- Relation sind jeweils die einzelnen
Positionen auf die Gesamtwerte des Konzerns überzuleiten
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Michael Pierdzioch
Segmentberichterstattung –
Praxisbeispiele
• Grundsatz: Wahlrecht für Einzel- und
Konzernabschlüsse nach HGB
• Viele großen d. Banken bilanzieren nach IFRS,
da Pflicht bei kapitalmarktorientierten
Konzernen
• Hier gelten die IFRS 8 verbindlich
• grds: gleiches Ziel – Disaggregation der
Segmente auf Basis des „Management
Approach“
• Keine einheitliche graf. Gliederung
• Hauptunterschied: HGB – Bewertung wie
Bilanz
IFRS – Bewertung nach
internen Kriterien
Bsp. Deutsche Bank
Beschreibung der
Segmente und der
Managementverantwortung
Beschreibung der
Erfolgskriterien
für das Management
Bsp. Commerzbank
Beschreibung des
Internen BerichtsWesens und der
Einzelnen Segmente
Danke für die Aufmerksamkeit !