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Peter Vorderer VU – Vrije Universiteit Amsterdam Center for Advanced Media Research Amsterdam (CAMeRA) Erfurt, 26. 01. 2010 Unterhaltung durch interaktive Medien. Alter Wein in neuen Schläuchen? Unterhaltung ist eines der aeltesten Beduerfnisse von Menschen … mit unterschiedlichsten Medien “It is a most intriguing fact in the intellectual history of social research that the choice was made to study the mass media as agents of persuasion rather than as agents of entertainment” Katz & Foulkes, 1962, S. 378 Vom Eskapismus zur Unterhaltungsforschung Eskapismus beschreibt den angeblichen Wunsch, aus sozialen Welten zu fliehen. Unterhaltungsforschung untersucht die Gruende, warum so Viele von U-Angeboten angezogen werden und welche Folgen dies hat. “Unterhaltung” als wissenschaftliches Konstrukt (Vorderer, Klimmt, & Ritterfeld, 2004) • Aber: Die Komplexitaet der menschlichen Psyche … Exposure situation User Personality factors Media environment Iconic qualities Symbolic content User's subjective perception of salient environment Adjustment of perception of environment Reception mode Level of control Degree of distance Primary responses Pleasure and pain of physiological and sensory stimulation Positive and negative primary emotional responses Reappraisal of primary response Does primary response support mood-regulation goals? Does primary response support self-realization goals? Appreciation/enjoyment of continuing chain of primary responses: Feeling entertained (Vorderer & Hartmann, 2009) • Aktueller Stand: Zwei-Faktoren-Modell Pleasure Comprehension Enjoyment Appreciation Autonomy (Vorderer & Ritterfeld, 2010) Competence Relatedness „Self-Determination Theory“ Grundannahme: Menschen haben drei fundamentale Beduerfnisse. Deren Befriedigung ist entscheidend fuer ihre intrinsische Motivation, fuer ihr Wohlergehen und fuer ihre psychische Gesundheit. 1. Beduerfnis nach Kompetenz (-> Rueckmeldung, soz. Unterstuetzung, optimal Herausforderungen) 2. Beduerfnis nach Autonomie (-> Gefuehl der Selbstbestimmung) 3. Beduerfnis nach Beziehung (-> verlaessliche soziale Verbundenheit) Was bedeutet das fuer die Unterhaltungsnutzung? • Kompetenz: Unterhaltungsnutzer fuehlen sich immer kompetent • Autonomie: Mediennutzer ueberschaetzen ueblicherweise ihre Unabhaengigkeit (vgl. z.B.: „Third-person effect“) • Beduerfnis nach Beziehungen: „Para-soziale Interaktionen und Beziehungen“ Mit interaktiven Medien(angeboten) sollte es also noch einfacher sein, eben diese Beduerfnisse (“appreciation”) zu befriedigen, waehrend der altbekannte Mediengenuss (“enjoyment”) eher mit traditionellen Medien(angeboten) zu erleben ist Doch damit nicht genug: Bei der interaktiven Mediennutzung werden die Inhalte nicht nur “kognitiv konstruiert” Und Computerspieler/innen z.B. beobachten ein Geschehen nicht mehr nur, sondern handeln in diesem Und sie sind nicht mehr alleine, sondern agieren innerhalb eines sozialen Netzwerks 0742479271373 Herzlichen Dank fuer Ihre Aufmerksamkeit! Vorderer Peter [email protected] Ab 1.2. 2010: Universitaet Mannheim, Medien- und Kommunikationswissenschaft, Haus Oberrhein, Rheinvorlandstr. 5, 68159 Mannheim