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Inhaltsübersicht
Inhaltsübersicht
1 Exkurs: Derivative Finanzinstrumente – Futures und Optionen
2 Termingeschäfte: Futures und Optionen – ein Überblick
2.1 Derivative Finanzinstrumente
2.2 Futures und Forwards
2.3 Optionen
2.4 Europäische und Amerikanische Optionen
2.5 Die Grundgeschäftsarten von Futures und Optionen
3 Forwards/Futures: Terminkauf und –verkauf
3.1 Beispiel: Forward auf Devisen
3.2 Beispiel: Futures-Spezifikationen
3.3 Beispiel: Kauf- und Verkaufspositionen in Aktien
Termingeschäfte:
Futures und Optionen/Forwards/Futures – Terminkauf und -verkauf
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Inhaltsübersicht
Inhaltsübersicht
4 Kauf- und Verkaufspositionen in Aktien unter Berücksichtigung eines
risikolosen Zinssatzes
5 Übungsaufgaben
6 Lösungshinweise zu den Übungsaufgaben
Termingeschäfte:
Futures und Optionen/Forwards/Futures – Terminkauf und -verkauf
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Inhaltsübersicht
Inhaltsübersicht
1 Exkurs: Derivative Finanzinstrumente – Futures und Optionen
2 Termingeschäfte: Futures und Optionen – ein Überblick
3 Forwards/Futures: Terminkauf und –verkauf
4 Kauf- und Verkaufspositionen in Aktien unter Berücksichtigung eines
risikolosen Zinssatzes
5 Übungsaufgaben
6 Lösungshinweise zu den Übungsaufgaben
Termingeschäfte:
Futures und Optionen/Forwards/Futures – Terminkauf und -verkauf
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1 Exkurs: Deriv. Finanzinstr. – Futures und Optionen
Klassische finanzmathematische Behandlung zukünftiger Zahlungsströme:
 Anzahl, Höhe und Fristigkeit der zukünftigen Zahlungsströme (Aus- und
Einzahlungen) werden als sicher und konstant vorausgesetzt
Derivative Finanzinstrumente (Futures/Forwards und Optionen):
 es wird mit Unsicherheit wird kalkuliert

zur Vermeidung von Risiken und Unsicherheiten stehen diverse Derivate
zur Verfügung
Termingeschäfte:
Futures und Optionen/Forwards/Futures – Terminkauf und -verkauf
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Inhaltsübersicht
Inhaltsübersicht
1 Exkurs: Derivative Finanzinstrumente – Futures und Optionen
2 Termingeschäfte: Futures und Optionen – ein Überblick
3 Forwards/Futures: Terminkauf und –verkauf
4 Kauf- und Verkaufspositionen in Aktien unter Berücksichtigung eines
risikolosen Zinssatzes
5 Übungsaufgaben
6 Lösungshinweise zu den Übungsaufgaben
Termingeschäfte:
Futures und Optionen/Forwards/Futures – Terminkauf und -verkauf
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2 Termingeschäfte: Überblick Futures und Optionen
2.1 Derivative Finanzinstrumente
Begriffsdefinition Derivat:
(künstliches) Finanzinstrument, deren Wert vom Wert eines anderen
Finanzinstrumentes (Basiswert/Underlying) abhängt
Koppelung an dessen Entwicklung
Darunter fallen (u. a.):
 Futures
 Forwards
 Optionen
 bei allen eben genannten Derivaten handelt es sich um Termingeschäfte
(längere) Zeitspanne zw. Vertragsabschluss und –erfüllung
hier: lediglich Betrachtung von Wertpapier-Termingeschäften
Termingeschäfte:
Futures und Optionen/Forwards/Futures – Terminkauf und -verkauf
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2 Termingeschäfte: Überblick Futures und Optionen
2.2 Futures und Forwards
Begriffsdefinition Future/Forward:
 unbedingte Termingeschäfte, d. h. Käufer und Verkäufer gehen Verpflichtung
ein, den
Basiswert am
zukünftigen Fälligkeitstag zum
vorher vereinbarten Preis
zu kaufen bzw. zu verkaufen
 Käufer:
 Verkäufer:
Long Position
Short Position
Termingeschäfte:
Futures und Optionen/Forwards/Futures – Terminkauf und -verkauf
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2 Termingeschäfte: Überblick Futures und Optionen
2.2 Futures und Forwards
Unterschiede:
Future:
 fungibel
 standardisierter Vertrag
 an der Börse gehandelt (z. B. EUREX)
 Absicherung durch zwischengeschaltete Clearingstelle
 keine Verpflichtung zur Lieferung des Basiswerts (vorzeitige Glattstellung)
Forward:
 kein standardisierter Vertrag
 individuelle Vereinbarung zwischen zwei Parteien
 höhere Kostenstruktur durch indiv. Vertragsanbahnung und -abschluss
Termingeschäfte:
Futures und Optionen/Forwards/Futures – Terminkauf und -verkauf
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2 Termingeschäfte: Überblick Futures und Optionen
2.3 Optionen
Begriffsdefinition Option:
 bedingte Termingeschäfte
Käufer erwirbt das Recht (und nicht die Pflicht), den zugrunde liegenden
Basiswert zukünftig zum vorher festgelegten Preis
zu erwerben (Long Call) oder
zu verkaufen (Long Put)
für dieses Recht ist der Käufer verpflichtet, dem Verkäufer eine Optionsprämie
zu bezahlen
 Verkäufer ist hingegen verpflichtet, bei Ausübung der Option den zugrunde
liegenden Basiswert abzunehmen bzw. zu liefern
Short Position
kein eigener Gestaltungsspielraum
Termingeschäfte:
Futures und Optionen/Forwards/Futures – Terminkauf und -verkauf
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2 Termingeschäfte: Überblick Futures und Optionen
2.4 Europäische/Amerikanische Optionen
Europäische Option:
 kann nur zu einem fixierten Zeitpunkt ausgeübt werden
Amerikanische Option:
 kann zu beliebigem Zeitpunkt ausgeführt werden
Konzentration auf „Europäische“ Optionen
Termingeschäfte:
Futures und Optionen/Forwards/Futures – Terminkauf und -verkauf
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Inhaltsübersicht
Inhaltsübersicht
1 Exkurs: Derivative Finanzinstrumente – Futures und Optionen
2 Termingeschäfte: Futures und Optionen – ein Überblick
3 Forwards/Futures: Terminkauf und –verkauf
4 Kauf- und Verkaufspositionen in Aktien unter Berücksichtigung eines
risikolosen Zinssatzes
5 Übungsaufgaben
6 Lösungshinweise zu den Übungsaufgaben
Termingeschäfte:
Futures und Optionen/Forwards/Futures – Terminkauf und -verkauf
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3 Forwards/Futures: Terminkauf und -verkauf
3.1 Beispiel: Forward auf Devisen (Devisentermingeschäft)
Kassakurs:
3-Monats-Terminkurs:
6-Monats-Terminkurs:
1,4500 $/€
1,4000 $/€
1,3500 $/€



1 € = 1,4500 $
1 € = 1,4000 $
1 € = 1,3500 $
1. Beispiel: Amerikanisches Unternehmen muss in 3 Monaten 4 Mio. €
zahlen
Wechselkursrisiko eliminieren, indem heute ein (kostenlosen) Forward-Kontrakt
über den Kauf (Long Forward) von 4 Mio. $ in 3 Monaten abgeschlossen wird
In 3 Monaten hat das amerikanische Unternehmen 4.000.000 . 1,4000 =
5.600.000 $ zu zahlen.
Termingeschäfte:
Futures und Optionen/Forwards/Futures – Terminkauf und -verkauf
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3 Forwards/Futures: Terminkauf und -verkauf
3.1 Beispiel: Forward auf Devisen (Devisentermingeschäft)
Kassakurs:
3-Monats-Terminkurs:
6-Monats-Terminkurs:
1,4500 $/€
1,4000 $/€
1,3500 $/€



1 € = 1,4500 $
1 € = 1,4000 $
1 € = 1,3500 $
2. Beispiel: Amerikanisches Unternehmen erwartet in 6 Monaten einen
Zahlungseingang von 1.000.000 €
Möglichkeit, Wechselkursrisiko durch den Abschluss eines (kostenlosen)
Forward-Kontraktes (Short Forward) zu eliminieren durch Vereinbarung von
Verkauf von 1.000.000 € in 6 Monaten zu 1.000.000 . 1,3500 = 1.350.000 $
in 6 Monaten kann/muss das amerikanische Unternehmen 1.000.000 € „liefern“
und erhält dafür 1.350.000 $.
Hedging-Strategie in beiden Beispielen
Termingeschäfte:
Futures und Optionen/Forwards/Futures – Terminkauf und -verkauf
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3 Forwards/Futures: Terminkauf und -verkauf
3.1 Beispiel: Forward auf Devisen (Devisentermingeschäft)
Kassakurs:
3-Monats-Kassakurs:
6-Monats-Terminkurs:
1,4500 $/€
1,2500 $/€ (€↓)
1,3500 $/€



1 € = 1,4500 $
1 € = 1,2500 $ (€↓)
1 € = 1,3500 $
3. Beispiel: Kassakurs in 3 Monaten beträgt 1,2500 $/€  1 € = 1,2500 $ (€↓)
 mit Bezug auf das erste Beispiel (amerikanisches Unternehmen musste 4 Mio.
€ in drei Monaten zahlen, da es einen Forward-Kontrakt zu 1,400 $/€
eingegangen ist), ist das Unternehmen bei der im dritten Beispiel unterstellten
Entwicklung mit Hedging schlechter gestellt
mit Hedging-Strategie = 5.600.000 $
ohne Hedging-Strategie lediglich 4.000.000 . 1,2500 = 5.000.000 $
Mehrausgaben = 600.000 $.
Termingeschäfte:
Futures und Optionen/Forwards/Futures – Terminkauf und -verkauf
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3 Forwards/Futures: Terminkauf und -verkauf
3.1 Beispiel: Forward auf Devisen (Devisentermingeschäft)
Kassakurs:
3-Monats-Kassakurs:
6-Monats-Terminkurs:
1,4500 $/€
1,4250 $/€ (€↑)
1,3500 $/€



1 € = 1,4500 $
1 € = 1,4250 $ (€↑)
1 € = 1,3500 $
4. Beispiel: Kassakurs in 3 Monaten beträgt 1,4250 $/€  1 € = 1,4250 $ (€↑)
 mit Bezug auf das erste Beispiel hätte sich die Hedging-Strategie ausbezahlt
ohne Hedging-Strategie: 4.000.000 . 1,4250 = 5.700.000 $
mit Hedging-Strategie: 5.600.000 $
Minderausgaben: 100.000 $.
Termingeschäfte:
Futures und Optionen/Forwards/Futures – Terminkauf und -verkauf
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3 Forwards/Futures: Terminkauf und -verkauf
3.2 Beispiel: Futures-Spezifikationen
Futures und Forwards eignen sich für drei Tatbestände:
1) Absichern von vorhandenen Positionen = Hedging
2) Spekulation
3) Ausnutzen unterschiedlicher Preise desselben Gutes an verschiedenen
Märkten = Arbitrage („Free Lunch“)
Termingeschäfte:
Futures und Optionen/Forwards/Futures – Terminkauf und -verkauf
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3 Forwards/Futures: Terminkauf und -verkauf
3.3 Beispiel: Kauf- und Verkaufspositionen von Aktien
 Aktienterminkauf des Händlers Mr. Long
 Aktienterminverkauf des Händlers Mr. Short
 Aktie zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses t0 zum Kurs S0 = 100 €
Mr. Long verpflichtet sich in t0, die Aktie im späteren Zeitpunkt t1 zum Basispreis
(Kaufpreis) X = 110 zu kaufen/anzunehmen
Mr. Short hingegen verpflichtet sich in t0, die Aktie in t1 zum Basispreis
(Verkaufspreis) X = 110 zu verkaufen/zu liefern
 Je nachdem, welcher Aktienkurs S (stock price) sich zum Zeitpunkt der
Ausübung in t1 ergibt, variiert das mögliche Ergebnis der Terminhändler, wie
folgende Abbildungen zeigen:
Termingeschäfte:
Futures und Optionen/Forwards/Futures – Terminkauf und -verkauf
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3 Forwards/Futures: Terminkauf und -verkauf
3.3 Beispiel: Kauf- und Verkaufspositionen von Aktien
Termingeschäfte:
Futures und Optionen/Forwards/Futures – Terminkauf und -verkauf
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3 Forwards/Futures: Terminkauf und -verkauf
3.3 Beispiel: Kauf- und Verkaufspositionen von Aktien
1. Beispiel: S1 = 50 € an Ausübungstag t1
 Mr. Long muss laut Kontrakt die Aktie zum Preis von 110 € kaufen, die am
Kassamarkt 50 € kostet
Verlust: 60 €
 Mr. Short hingegen kann (muss) die Aktie zu 110 € verkaufen, die am
Kassamarkt zu 50 € gehandelt wird
Gewinn: 60 €
Termingeschäfte:
Futures und Optionen/Forwards/Futures – Terminkauf und -verkauf
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3 Forwards/Futures: Terminkauf und -verkauf
3.3 Beispiel: Kauf- und Verkaufspositionen von Aktien
2. Beispiel: S1= 150 € an Ausübungstag t1
 Mr. Long kann die Aktie zum Preis von 110 € kaufen, die am Kassamarkt
einen Wert von 150 € aufweist
Gewinn von 40 €
 Mr. Short hingegen muss die Aktie zu 110 € liefern, die ihn am Kassamarkt
150 € gekostet hat
Verlust: 40 €
Termingeschäfte:
Futures und Optionen/Forwards/Futures – Terminkauf und -verkauf
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3 Forwards/Futures: Terminkauf und -verkauf
3.3 Beispiel: Kauf- und Verkaufspositionen von Aktien
Folgende Grafiken zeigen den soeben exemplarisch behandelten Fall allgemein:
Termingeschäfte:
Futures und Optionen/Forwards/Futures – Terminkauf und -verkauf
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3 Forwards/Futures: Terminkauf und -verkauf
3.3 Beispiel: Kauf- und Verkaufspositionen von Aktien
Festzuhalten bleibt:
jeder Aktienkurs S in t1, der größer ist, als der vereinbarte Terminkurs X (z. B.
t2), führt in der Long Position zu einem Gewinn und in der Short Position zu einem
(gleich hohen) Verlust.
jeder Aktienkurs S in t1, der kleiner ist, als der vereinbarte Terminkur X (z. B. t1),
führt in der Long Position zu einem Verlust und in der Short Position zu einem
(gleich hohen) Gewinn.
Termingeschäfte:
Futures und Optionen/Forwards/Futures – Terminkauf und -verkauf
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Inhaltsübersicht
1 Exkurs: Derivative Finanzinstrumente – Futures und Optionen
2 Termingeschäfte: Futures und Optionen – ein Überblick
3 Forwards/Futures: Terminkauf und –verkauf
4 Kauf- und Verkaufspositionen in Aktien unter Berücksichtigung eines
risikolosen Zinssatzes
5 Übungsaufgaben
6 Lösungshinweise zu den Übungsaufgaben
Termingeschäfte:
Futures und Optionen/Forwards/Futures – Terminkauf und -verkauf
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4 Kauf- und Verkaufspositionen bei risikolosem Zins
 in den oben aufgeführten linken Abbildungen (Long Position in Aktien) wird
zugleich die Situation eines Marktteilnehmers beschrieben, der im Zeitpunkt t0 = 0
die Aktie zum abgezinsten Terminkurs (d. h. zu X . (1+i)-T) mit dem risikolosen
Zinssatz i bzw. zu X . e-rT mit dem stetigen risikolosen Zinssatz r kauft und in t1 = T
zum dann aktuellen Kurs S verkauft
Termingeschäfte:
Futures und Optionen/Forwards/Futures – Terminkauf und -verkauf
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4 Kauf- und Verkaufspositionen bei risikolosem Zins
Unterstellung: Händler verfügt über 100 € und kann in t0 = 0
a) Aktie zum Kurs von 100 € erwerben oder
b) Barvermögen zum risikolosen Perioden-Zinssatz von 10,0 % [bezogen auf die
Periode zwischen Erwerb (t0 = 0) und Erfüllung (t1 = T), Periodendauer also T],
anlegen
Alternativsituationen:
a) Erwirbt er die Aktie zu 100 € in t0, so hängt sein Endvermögen davon ab,
welchen Kurs S die Aktie im Verkaufszeitpunkt t1 besitzt
wenn S > 110 (= X), erzielt er beim Verkauf der Aktie einen Gewinn (S – X > 0),
z. B.: S (=115) – X (=110) = +5 (Gewinn)
b) Unterlässt er das Aktiengeschäft, so resultiert durch Anlage des Barvermögens
zum risikolosen Zinssatz von 10,0 % ein sicheres Endvermögen in Höhe von 110
€ (entspricht X).
 Das alternative Aktiengeschäft muss sich somit an diesem sicheren
Endvermögen messen lassen!
Termingeschäfte:
Futures und Optionen/Forwards/Futures – Terminkauf und -verkauf
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Inhaltsübersicht
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2 Termingeschäfte: Futures und Optionen – ein Überblick
3 Forwards/Futures: Terminkauf und –verkauf
4 Kauf- und Verkaufspositionen in Aktien unter Berücksichtigung eines
risikolosen Zinssatzes
5 Übungsaufgaben
6 Lösungshinweise zu den Übungsaufgaben
Termingeschäfte:
Futures und Optionen/Forwards/Futures – Terminkauf und -verkauf
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5 Übungsaufgaben
1.
Huber will heute die Moser-Aktie auf Termin (per Forward-Kontrakt) in 3 Monaten kaufen. Der TerminKaufpreis beträgt 129 €, der heutige Kurs der Moser-Aktie steht bei 120 €. Während der nächsten drei
Monate fallen keine Dividenden an. Der 3-Monats-Marktzins beträgt 4,5 % p.a. (stetiger Zinssatz).
a) Wie könnte Huber aus dieser Konstellation einen risikolosen Gewinn realisieren? Wie hoch müsste der
Termin-Kaufpreis angesetzt sein, damit kein „Free Lunch“ möglich ist?
b) Man beantworte die Frage zu a), wenn der Terminkaufpreis 116 € beträgt.
Termingeschäfte:
Futures und Optionen/Forwards/Futures – Terminkauf und -verkauf
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5 Übungsaufgaben
2.
Kartoffelbauer Huber hat sich heute per Vertrag verpflichtet, in 3 Monaten 100.000 kg Kartoffeln zu
verkaufen, als Preis wurde der in 3 Monaten herrschende Kartoffelpreis vereinbart.
Der heutige Kartoffelpreis beträgt 0,380 €/kg, der heutige 3-Monats-Future-Preis für Kartoffeln beträgt
0,375 €/kg.
Bauer Huber möchte sich gegen fallende Kartoffelpreise absichern und agiert nun wie folgt (shorthedging-Strategie):
Er verkauft 3-Monats-Futures-Kontrakte im Gesamtumfang von 100.000 kg Kartoffeln zum Futures-Preis
von 0,375 €/kg. Nach drei Monaten will er dann diese Futures-Position durch ein entsprechendes
Gegengeschäft glattstellen, wobei unterstellt werden kann, dass der Futures-Preis in drei Monaten (d. h.
im Zeitpunkt der Kontrakterfüllung, somit Restlaufzeit gleich null) identisch mit dem dann herrschenden
Kartoffel-Kassapreis ist.
a) Angenommen, nach drei Monaten liegt der Kartoffelpreis bei 0,200 €/kg (also starker Preisverfall):
Welchen resultierenden Preis pro kg Kartoffeln realisiert Huber durch die Kombination aus
Vertragserfüllung und Glattstellung?
b) Angenommen, der Kartoffelpreis sei stark gestiegen und betrage nach drei Monaten 0,500 €/kg:
Welchen resultierenden Preis pro kg Kartoffeln realisiert Huber jetzt?
c) Beurteilen Sie jeweils die Vorteilhaftigkeit/Unvorteilhaftigkeit von Hubers Strategie!
Termingeschäfte:
Futures und Optionen/Forwards/Futures – Terminkauf und -verkauf
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1 Exkurs: Derivative Finanzinstrumente – Futures und Optionen
2 Termingeschäfte: Futures und Optionen – ein Überblick
3 Forwards/Futures: Terminkauf und –verkauf
4 Kauf- und Verkaufspositionen in Aktien unter Berücksichtigung eines
risikolosen Zinssatzes
5 Übungsaufgaben
6 Lösungshinweise zu den Übungsaufgaben
Termingeschäfte:
Futures und Optionen/Forwards/Futures – Terminkauf und -verkauf
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6 Lösungshinweise zu den Übungsaufgaben
1.
a) Huber leiht sich heute 120 € zu 4,5 % p.a. und kauft damit – ebenfalls heute – eine Aktie am
Kassamarkt. Weiterhin geht er heute einen Forwardkontrakt short, d. h. er verpflichtet sich, in 3 Monaten
die Aktie zum Terminpreis von 129 € zu verkaufen und anzudienen.
Bei Fälligkeit (d. h. drei Monate später) sieht sich Huber in folgender Situation:
Er liefert die bereits in seinem Besitz befindliche Moser-Aktie und erhält dafür 129 €. Andererseits muss er
den aufgenommenen Kredit (120 € für drei Monate) zurückzahlen, Wert incl. Zinsen: 120 . e0,045 ∙ 0,25 =
121,36 €.
Damit realisiert er insgesamt einen risikolosen Gewinn in Höhe von 7,64 €.
Dieser „Free Lunch“ reduziert sich auf null, wenn der Terminverkaufspreis der Aktie ebenfalls 121,36 €
beträgt. Der vorgegebene Forwardpreis von 129 € war also zu hoch angesetzt.
b) Forwardpreis jetzt 116 € - Huber wird heute folgende Aktionen starten:
Er verkauft – durch Wertpapierleihe – eine Aktie leer zu 120 € und legt das Geld zu 4,5 % p.a. für 3
Monate an. Weiterhin geht er einen Forwardkontrakt ein, der ihn verpflichtet, in drei Monaten die MoserAktie zu 116 € zu kaufen.
Bei Fälligkeit des Kontraktes (d. h. drei Monate später) kassiert er aus seiner Geldanlage den Betrag 120 .
e0,045 ∙ 0,25 = 121,36 €, kauft davon die Aktie (und gibt sie dem Verleiher zurück) und behält einen positiven
Differenzbetrag in Höhe von 5,36 € als risikolosen Gewinn zurück.
Eine derartig Arbitrage wäre ausgeschlossen, wenn der (jetzt zu niedrig angesetzte) Terminpreis der Aktie
121,36 € betrüge.
Termingeschäfte:
Futures und Optionen/Forwards/Futures – Terminkauf und -verkauf
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6 Lösungshinweise zu den Übungsaufgaben
2.
a) Aktueller Kartoffelpreis nach drei Monaten: 0,200 €/kg
- Huber erzielt somit durch den Verkauf seiner Kartoffeln einen Erlös von 20.000 €.
- Durch die Glattstellung seiner Futures-Position erhält er zusätzlich 0,375 – 0,200 = 0,175 €/kg,
zusammen also 17.500 €.
Der Gesamterlös beträgt somit 37.500 €, d. h. 0,375 €/kg, die Hedging-Strategie ist in diesem Fall
aufgegangen, Huber steht besser da, als ohne Hedging.
b) Aktueller Kartoffelpreis nach drei Monaten: 0,500 €/kg
- Huber erzielt durch den Verkauf seiner Kartoffeln einen Erlös in Höhe von 50.000 €.
- Durch die Glattstellung der Futures-Position verliert er 0,500 – 0,375 = 0,125 €/kg, insgesamt also
12.500 €.
Damit realisiert er einen Gesamterlös von 50.000 – 12.500 = 37.500 €, d. h. erneut 0,375 €/kg, die
Hedging-Strategie führt somit in diesem Fall zu einem schlechteren Ergebnis als es ohne Hedging
eingetreten wäre.
Man erkennt nach dem Vorhergehenden: Je nach Entwicklung des Basiswertes kann eine mit Hilfe von
Futures-Positionen aufgebaute Hedging-Strategie zu besserem wie auch zu schlechterem Gesamtresultat
führen als es ohne Hedging-Strategie der Fall wäre. Dabei wird die Vermeidung eines großen Verlustes
(bei ungünstiger Entwicklung des Basiswertes) erkauft durch eine entsprechende
Resultatsverschlechterung bei günstiger Entwicklung des Basiswertes.
Termingeschäfte:
Futures und Optionen/Forwards/Futures – Terminkauf und -verkauf
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6 Lösungshinweise zu den Übungsaufgaben
2.
c) Man erkennt nach dem Vorhergehenden:
Je nach Entwicklung des Basiswertes kann eine mit Hilfe von Futures-Positionen aufgebaute HedgingStrategie zu besserem wie auch zu schlechterem Gesamtresultat führen als es ohne Hedging-Strategie
der Fall wäre. Dabei wird die Vermeidung eines großen Verlustes (bei ungünstiger Entwicklung des
Basiswertes) erkauft durch eine entsprechende Resultatsverschlechterung bei günstiger Entwicklung des
Basiswertes.
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Vielen Dank
für
Eure
Aufmerksamkeit!!!
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