Literacy - KiTa 3K

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Die Bedeutung von Literacy

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LITERACY Literacy

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• •

Literacy ist ein Begriff mit vielen Facetten.

Literacy meint nicht: Frühes Lesenlernen, Sondern....

• ....kindliche Erfahrungen rund um das Buch, Erzähl-, Reim- und Schriftkultur

Was gehört zu Literacy?

Ein komplexes Set von Fähigkeiten, um die herrschenden symbolischen Systeme einer Kultur verstehen und benutzen zu können

Textverständnis und SinnverstehenSprachliche AbstraktionsfähigkeitLesefreude und thematisches InteresseUmgang mit Büchern, Texten, Bildern und

Zeichen

Literacy

• Umgang mit Büchern, Texten, Bildern, Symbolen und Zeichen • Fähigkeit, sich schriftlich auszudrücken, • Vertrautheit mit der Schriftsprache und / oder „literarischer Sprache“ • Medienkompetenz

Wann ist jemand literal?

Funktional: Auf allen Ebenen des gesellschaftlichen Lebens funktionieren – Bsp. Telefon bedienen, im Supermarkt Preise zusammenzählen usw.

Linguistisch: Sprache in allen ihren Variationen beherrschen

Sprachverwendung

• •

Mündliche Sprache Geschriebene Sprache

Unterschiedliche Codes Schriftsprache: kontextfrei

Aspekte der Sprache

Dialekte und Soziolekte (z.B.

Fachsprache meiner Berufsgruppe, Sprachcode der gesellschaftlichen Schicht, der ich angehöre)

Sprache der Kinder, Jugendlichen,

Erwachsenen

Sprache von gebildeten und

ungebildeten Menschen

Aspekte der Sprache

Es gibt viele Variationen geschriebener Sprache:

Tageszeitungen – Literatur

Schultexte – akademische Texte

Poesie - Prosa

Phonologie Erzählkompetenz Textverständnis

Literacy

Dekontextualisierung Sprachbewusstsein Schriftkultur

Literacy im BEP

• Förderung von Kindern zu kommunikationsfreudigen und medienkompetenten Persönlichkeiten • Sprach- und Sprechkompetenz als grundlegende Voraussetzung für die emotionale und kognitive Entwicklung von Kindern • Spracherwerb = komplexer, eigenaktiver und konstruktiver Prozess, in dem Kinder nicht nur über Nachahmung lernen, sondern gebaut ist.“ – zunächst unbewusst – Hypothesen und Regeln darüber bilden, „wie Sprache

Entwicklung von Literacy

Sprachliche Fähigkeiten: - Wortschatz (Lexika) - Diskurs (Wissen um die Bedeutung) - Grammatik (Syntax)

Wahrnehmungsfertigkeiten: - phonologische Bewusstheit - visuelle Wahrnehmung

Soziale, affektive, selbststeuernde Fähigkeiten

Diskursfähigkeit

Sprachstil an Umstände und Situationen anpassen

Höflichkeitsformen

Wahl der Sprache

Art des Sprechstils

Entwicklung von Literacy

Vertrautheit mit Buch- und

Schriftkultur

Interesse an Schreiben und

Schrift

Dekontextualisierung von

Sprache

Dekontextualisierung

Über das Hier und Jetzt

hinaus

Über die eigene Erfahrung

hinaus

Über die reale Welt hinaus

Entwicklung von Literacy

Erzählkompetenz und -freudeBewusstsein für verschiedene

Sprachstile und Textsorten

Kompetenzen und Interessen

im Bereich von Laut- und Sprachspielen, Reimen u. Gedichten

Erzählkompetenz

• • • • • • •

Einen spezifischen Wortschatz benutzen Für die Geschichte bedeutsame Informationen auswählen Einen nötigen Hintergrund für Zuhörer bereitstellen Ereignisse und Situationen beschreiben Passende Details verwenden Das Ereignis in einer logischen Folge beschreiben (Geschichten-Schema) Die Geschichte interessant machen

Literacy beginnt im Elternhaus

Bis zum 5. Lebensmonat: Affektive Sprache

Ab dem 5. Lebensmonat:

Sprache der gebildeten Mütter: informativ

Sprache bildungsferner Mütter: direktiv

Was die Forschung sagt

• Hirnforschung: Regelmäßiges Vorlesen und Erzählen in der frühen Kindheit formt neuronale Strukturen für Spracherwerb und Lernfähigkeit • Sozialforschung Regelmäßiges Vorlesen gilt als entscheidender Impuls um Lesekarrieren zu fördern

Forschungsergebnisse

• 21 Prozent der Eltern mit Kindern unter drei Jahren lesen nur „gelegentlich“ vor.

• Weitere 21 Prozent dieser Eltern „gar nicht“.

Anzahl von Wörtern die Pro Stunde von den Kinder jeder Gruppe gehört werden:

Sozialhilfeempfänger (auch Hartz IV) = 616

Arbeiterschaft

Akademiker = = 1.251

2.153

Die Geschichte von 3 Müttern und einer Aubergine

• Mutter 1 schiebt ihren Einkaufswagen durch den Gang, wo ihr Kind im Kindergartenalter eine Aubergine entdeckt und fragt, was das ist. Die Mutter übergeht das Kind, indem sie die Frage ignoriert • Mutter2 antwortet knapp: „Oh, das ist eine Aubergine aber wir essen sie nicht.“ •

Mutter 3 “Oh, das ist eine Aubergine. Sie ist eine von den wenigen lilafarbenen Gemüsesorten.“Sie nimmt sie in die Hand, reicht sie ihrem Sohn und ermutigt ihn, sie auf die Waage zu legen. „Oh sieh mal, sie wiegt 200 g“, sagt sie. „Du wirst sie lieben. Lass uns eine kaufen, mit nach Hause nehmen und aufschneiden. Wir werden zusammen ein Gericht kochen .“

Was glauben Sie, welches Kind wird ein guter Leser werden?

Wahrscheinlich das von Mutter 3. Und sie lehrt uns verschiedenen Dinge:

• Dass das Lernen von Sprache überall stattfinden kann und muss! Zu Hause, beim Arzt, in der Krippe, im Kindergarten und auf dem Spielplatz.

• Das Sprachlernen am besten funktioniert, wenn Eltern und Erzieher das Interesse der Kinder würdigen und an ihre Anmerkungen anknüpfen.

• Sprachlernen geschieht

innerhalb sozialer Interaktion

zwischen Erwachsenen, Kindern und Freunden.

Was Erzieherinnen und Eltern tun können

:

• • • • • • •

Informative Gespräche mit den Kindern führen Diskussionen und Dialoge führen Reime verwenden Sprachgebundene Spiele spielen Vorlesen – nicht nur Prosa, auch Poesie Gemeinsames tägliches Vorleseritual Geschichten nacherzählen

Was bringt Vorlesen?

• • • • •

Vertrautheit mit Büchern Entwicklung der Aufmerksamkeitsspanne Freude an Büchern / Geschriebenem Sprachbewusstsein Sich mit Sprache eine neue Welt schaffen

Literacy beginnt mit der Geburt..

• 1. Schrift zu erkunden und schriftliche Symbole zu verwenden ist keine Vorstufe von Literacy • 2. Die Annahme, Kinder müssten zunächst Grundfertigkeiten erlernen, üben und erinnern, bevor sie auf „richtiges“ Schreiben losgelassen werden können ist falsch.

Literacy ist ein Alltagskonzept

• Literacy kann nicht stundenweise oder als Projekt einer Erzieherin passieren: alle müssen sich beteiligen, den Schrift und Sprache sind allgegenwärtig • Zentraler Aspekt von Literacy: auf Augenhöhe lernen und sich selber bilden durch gestützte Auseinandersetzung mit Texten, Symbolen und Zeichen • Schrift und Symbole bewusst überall einsetzen.

Wortschatz und Grammatik stehen in Wechsel wirkung Kinder müssen unter schiedliche Beispiele von Wörtern - und Sprach strukturen hören Kinder lernen das, was sie am meisten hören!

Häufigkeit!

Lehren aus der Krippe : 6 Prinzipien des Sprachlernens Der Kontext muss bedeutungsvoll sein Das kindliche Interesse Ist wichtig Handeln und Responsitivität

1.

Kinder lernen das, was sie am meisten hören – die Häufigkeit ist wichtig • Die Menge an gesprochener Sprache ist wichtig für das statistische Lernen • Die Menge an gesprochener Sprache ist wichtig für die Verarbeitungsgeschwindigkeit

Sprache des Lernens in der alltäglichen Konversation

Bedeutungen während des Gesprächs klären

Fragen der Kinder benutzen, um Verknüpfungen herzustellen

Sich zusammen Gedanken über die Welt machen („PhilosophierenE)

Den Gesprächs gegenstand ausbauen und das kindliche Verständnis bereichern

Interaktive und auf das Kind eingehende Umgebungen bauen das Lernen von Sprache auf

• Was gilt als einfühlsame und auf das Kind eingehende Sprache?

Mit

dem Kind sprechen, und es nicht nur

ansprechen.

Wahrnehmen, was der Kind interessiert, und dies kommentieren statt Anforderungen

Kinder müssen unterschiedliche Beispiele von Wörtern und Sprachstrukturen hören

• zu Hause: Die Menge und Vielfalt an verbaler Stimulation fördert eine frühe und reichhaltige Sprachproduktion.

• In der Kita: Der Zusammenhang zwischen der Anzahl an komplexen Satzstrukturen der Erzieherin und dem Grammatikverständnis der Kinder ist statistisch nachweisbar .

Wortschatz- und Grammatikentwicklung sind wechselwirkende Prozesse • Es gibt eine reziproke Beziehung zwischen Wörtern und Grammatik: Grammatik hilft Kindern dabei, Wörter zu lernen, indem sie ihnen Hinweise zu ihrer Bedeutung gibt. Eltern und Erzieher sind die besten „Spielzeuge“ für ihre Kinder, indem sie viel Sprachinput in Spielsituationen anbieten.

Der Beweis: Kinder lernen am besten in bedeutungsvollen – und oft spielerischen Kontexten Neuere Studien zeigen, dass Kinder einen reicheren Wortschatz in einer spielerischen Lernsituation aufbauen.

Spielerisches Lernen – besonders im angeleiteten Spiel – baut starke Wortschatzfähigkeiten auf.

Einflüsse auf Sprach- und Literacy-Entwicklung

Sprache des Erziehers / Lehrers: -

Signifikante Effekte auf Sprachgebrauch und Literacy-Fertigkeitsentwicklung

Gruppengröße – Erzieher-/Lehrer Kind-Interaktion:

Effekte auf Sprach- und Literacyentwicklung

Den Gesprächsgegenstand ausbauen

• • • • • •

Informieren Erklären Über Gefühle und Meinungen sprechen Übertragen Über die Zukunft sprechen So tun, als ob…

Den Gesprächsgegenstand ausbauen Beispiel: Gespräch über Kaninchen

(mehr als Form, Größe und Farbe) • • •

Über Schnuppernase, traurige Augen reden Sich vorstellen, wie es sich in so einem Käfig fühlt Sich vorstellen, wie es ist, wenn man so jung keine Mutter mehr hat

Literacy-Erfahrungen

Erleben, wie der Erwachsene

beim Vorlesen anders spricht

Beim Vorlesen gespannt auf

die Auflösung der Geschichte warten

Reime hören und erfinden