Kompartmentsyndrom

Download Report

Transcript Kompartmentsyndrom

Traumatologie
I Allgemeine Traumatologie
13.04.2015
- Anatomie
• passiver Bewegungsapparat (Skelett)
• aktiver Bewegungsapparat (Muskulatur)
• kurze, lange und platte Knochen
13.04.2015
- Anatomie
Bild I
• Knochenaufbau:
•
•
•
•
1. proximale Epiphyse
2. Diaphyse
3. distale Epiphyse
4. Metaphyse
13.04.2015
- Anatomie
•
•
•
•
•
Bild II
2. Corticalis
1. Kompakta
3. Spongiosa
4. Cavitas medullaris
7. Epiphysenfuge
13.04.2015
Wunden
• Entstehung:
Iatrogen (OP, Punktionen)
Mechanisch (Riss, Stich, Schnitt, Biß, Schuß, Stoß, Quetschung,
Schürfung)
Thermisch (Hitze, Kälte)
Chemisch (Säuren, Laugen)
Strahleneinwirkung (radioaktive Strahlen, Röntgenstrahlen)
• Arten:
Offene Wunden
Oberflächliche Wunden ohne Durchtrennung der Lederhaut
(Schürfung, Erosion)
Perforierende Wunden mit Durchtrennung aller drei Hautschichten
(Schnittwunde, Quetschwunde)
Komplizierte Wunden mit Durchtrennung der Haut und Verletzung
weiterer Organe (Blutgefäße, Nerven, Muskeln, Gelenke, Knochen,
innere Organe)
Geschlossene Wunden
Verletzung unter intakter Haut (Thoraxquetschtrauma, geschlossene
Frakturen, gedeckte Hirnverletzung, Luxation, Distorsion)
13.04.2015
Distorsion
• Verstauchung (Zerrung) eines Gelenks durch
Überdehnung, Überstreckung oder
Überbeugung der Gelenkkapsel und des
Bandapparates
• Symptome: schmerzhafte
Funktionsbehinderung, Kapsel-BandDehnungsschmerz, Druckschmerz an
Bandansätzen, Hämatom, Gelenkerguß
• Therapie: Ruhigstellung im Gipsverband (2-4
Wochen), hochlagern, kühlen, Punktion bei
blutigem Gelenkerguß
13.04.2015
Ligmentruptur
• Bandriss, Bandabriss mit Knochenansatz,
Bandabriss am Periost
• Symptome: Gelenkinstabilität,
Druckschmerzen im Bandverlauf,
Funktions- und Dehnungsschmerz
geringer als bei der Distorsion
• Schwellung, Hämatom
• Therapie: operative Bandnaht,
Ruhigstellung im Gips (3-6 Wochen)
13.04.2015
Luxation
• Verrenkung eines Gelenks
• Verschiebung zweier durch Gelenk verbundender
Knochenenden, häufig sind Teile des Kapsel/Bandapparates zerrissen
• Formen
• Angeborene (Grund: Dysplasien)
• Erworbene (traumatisch durch Gewalteinwirkung);
(pathologisch durch krankhafte Veränderung der
Gelenke); (habituelle Luxation = häufig wiederkehrende
Luxation)
• Symptome: Schmerz, Schwellung,
Funktionseinschränkung, Gelenkfehlstellung, federnde
Fixation, leere Gelenkpfanne, abnorme Gelenkkopflage,
Nachweis durch Röntgenaufnahme
• Therapie: Reposition in Kurznarkose, Ruhigstellung, evtl.
operative Bandnaht
13.04.2015
- Frakturenlehre
• Definition:
Eine Fraktur ist die Unterbrechung des Knochens in 2 oder
mehrere durch den Frakturspalt getrennte Bruchstücke
13.04.2015
- Frakturenlehre
• Frakturmechanismen:
• direkte Fraktur (adäquate Gewalteinwirkung „direktes Trauma“)
• indirekte Fraktur (durch Biegung, Drehung, Stauchung, Scherung)
• pathologische Fraktur (krankhaft veränderter Knochen, ohne
Trauma)
• Ermüdungsbruch 2% aller Frakturen (persistierende mechanische
Überbeanspruchung)
13.04.2015
- Frakturenlehre
• Frakturformen:
•
•
•
•
•
Biegungsbruch (direkt)
Dreh- und Torsionsbruch (immer indirekt)
Abrissfraktur
Abscherfraktur
Kompressions- und Stauchungsbruch
13.04.2015
- Stauchungsbruch
13.04.2015
- Frakturenlehre
• Trümmerbruch (Folge erheblicher Gewalteinwirkung, > als 6
Fragmente)
• unvollständiger Knochenbruch (Grünholzfraktur)
13.04.2015
- Frakturenlehre
• Luxationsfraktur
• Frakturzeichen:
•
•
•
•
Anamnese? (Unfallhergang)
Inspektion (Schonhaltung?)
Palpation (Druck- und Stauchungsschmerz)
Frage nach D – M – S peripher???
13.04.2015
- Frakturenlehre
• Frakturzeichen:
unsichere Zeichen
- Hämatom
- Schmerz
- Funktionsverlust
- Schwellung
sichere Zeichen
- abnorme Knochenbeweglichkeit
- Fehlstellung
- Krepitieren
- sichtbare Knochenanteile
13.04.2015
- Frakturenlehre
• Begleitverletzungen:
• Unterscheidung zwischen?
geschlossener Fraktur
offener Fraktur
- 0° = kein Weichteilschaden
- 1° = Durchtrennung der Haut
- 1° = Druckstellen
von Innen
- 2° = tiefe kontaminierte
- 2° = Eröffnung der Haut von
Schürfungen, Kontusionen
Außen mit bakterieller Konta- 3° = ausgedehnte Hautkontuminationen
sionen; Quetschungen; - 3° = wie 2°, zusätzlich Gefäß- und
Kompartment
Nervenbeteiligung
- 4° = totale und subtotale Amputation
13.04.2015
- offene Fraktur
- geschlossene Fraktur
13.04.2015
- Frakturenlehre
• Frakturheilung:
• Voraussetzung ist
intakte Durchblutung
Ruhigstellung
Knochenkontakt zueinander
direkte Knochenheilung (primär)
- ohne Kallusbildung, Osteone durchziehen Fraktur direkt
- Folge: „Kontaktheilung“
- definitiver Umbauprozess dauert 1,5 – 2 Jahre
13.04.2015
- Frakturenlehre
indirekte Knochenheilung (sekundär)
- Kallusbildung
- ist natürliche Form der Knochenheilung
- verläuft in Schritten:
1. Ausbildung eines Frakturhämatoms
2. Organisation durch einwachsende
Fibroblasten
3. Differenzierung zu Geflechtknochen
„Kallusbildung“
4. Umbildung zu lamellärem Knochen,
Abbau des überschüssigen Kallus
- Abschluss nach 2 – 3 Jahren
13.04.2015
- Frakturenlehre
13.04.2015
- Frakturenlehre
13.04.2015
- Frakturenlehre
• Störungen der Frakturheilung:
- Gründe sind
unzureichende Stabilität
mangelnder Kontakt der Fragmente
schlechte Durchblutung der Fragmente
-
Pseudarthrosen
Wenn Fx nach 6-8 Monaten nur eine fibrinöse
Verbindung ohne knöchernen Durchbau aufweist.
-
Bruch des Osteosynthesemateriales
-
Infektionen
13.04.2015
- Frakturenlehre
-
Sudeck-Dystrophie (Algodystrophie)
….. neurovegetative Fehlregulation mit Durchblutungsstörungen an
Knochen und Weichteilen unbekannter Ursache……
- ältere Patienten
- periphere gelenknahe Frakturen
- bei lang anhaltenden Frakturschmerz
3 Stadien:
1. Schmerz, glänzende bläuliche Haut
2. trophische Störungen nehmen zu
Muskulatur schrumpft
3. keine Schmerzen mehr, hochgradige
Atrophie, Versteifung des Gelenkes
13.04.2015
- Frakturenlehre
• Diagnostik:
allgemeine Untersuchungstechnik ->
Anamnese
Inspektion
Palpation
Funktionsprüfung (Neutral 0)
- Röntgen mit benachbarten
Gelenken in 2 Ebenen
- Spezialaufnahmen Röntgen
- CT/MRT
13.04.2015
- Frakturenlehre
• Frakturbehandlung:
konservativ
- Gipsbehandlung:
in Funktionsstellung mit betroffenen Gelenken
- dorsale Gipsschiene
- U-Schiene
- Liegegips
- Gehgips
24 h Nachkontrolle
13.04.2015
- Frakturenlehre
operativ
- Osteosynthese:
Spickdraht
Marknagel
Verriegelungsnagel
Verschraubung
13.04.2015
- Frakturenlehre
Plattenosteosynthese
13.04.2015
- Frakturenlehre
Zuggurtung
13.04.2015
- Frakturenlehre
Endoprothese
13.04.2015
- Frakturenlehre
Fixateur interne
13.04.2015
- Frakturenlehre
Fixateur externe
13.04.2015
Kompartmentsyndrom
13.04.2015
Kompartmentsyndrom
• Als Kompartmentsyndrom wird der Zustand definiert,
in welchem bei geschlossenem Haut- und
Weichteilmantel ein erhöhter Gewebedruck zur
Verminderung der Gewebedurchblutung führt, woraus
neuromuskuläre Störungen oder Gewebe- und
Organschädigungen resultieren
• Am Häufigsten am Unterschenkel, Unterarm
• Symptome: Schmerzhafte, verhärtete Muskulatur →
Muskeldehnungsschmerz → Spontaner Muskelschmerz
als Ischämiezeichen → Sensibilitätsstörungen,
Durchblutungsstörungen → Nekrosen
• Therapie: Fasziotomie (Spaltung der Muskellogen) zur
Druckentlastung, im Verlauf sekundärer Wundverschluß
13.04.2015
Kompartmentsyndrom
13.04.2015