Lehrerhandreichung - Netzwerk Migration in Europa

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WISSEN WIRD VON EUCH GEMACHT
EIN PROJEKT ZUM THEMA UNRECHTSERFAHRUNGEN UND DISKRIMINIERUNGEN
Handreichung für ein Radioprojekt im Geschichts- und Politikunterricht der Sekundarstufe 1 und 2
Zu dieser Handreichung
In der ersten Jahreshälfte 2012 ermöglichte die Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ die Durchführung einer
Workshop-Reihe mit Schüler/innen des Geschichtskurses (Jahrgangsstufe 8 und 10) der Integrierten Sekundarschule Skalitzer
Straße in Berlin-Kreuzberg. Im Modellprojekt geht es darum, wie das Geschichtslernen durch die Produktion einer Radiosendung
im Kontext einer interkulturell zusammengesetzten Schülerschaft attraktiv gestaltet werden kann und sich die Lernmotivation der
Schülerschaft erhöht. Ausgangspunkt war die Impulsfragestellung „Welche Unrechtserfahrungen und Diskriminierungen haben
meine Familie und ich erlebt?“
Ziele des Projekts waren:
•
Die Schüler/innen zu selbständigem Lernen im Rahmen des Geschichtsunterrichts mit Schwerpunkt auf die eigene
Familiengeschichte und das biographische Erzählen anzuregen.
•
Die unterschiedlichen eigenen Erinnerungen und Geschichtserzählungen der Schüler/innen und ihrer Familien über
Unrechtserfahrung und Diskriminierung herauszuarbeiten.
•
Die gemeinsame Produktion einer einstündigen Radiosendung in Teamarbeit.
•
Das Vermitteln von Methoden des interkulturellen Geschichtslernens in Verbindung mit Kulturtechniken der
Medienproduktion und des journalistischen Arbeitens.
•
Die Herstellung einer Handreichung für Lehrer/innen zur Durchführung einer Radiosendung im Rahmen des historischpolitischen Lernens im interkulturellen Kontext.
Wir haben aus den Erfahrungen unseres Radio-Modellprojekts die vorliegende Handreichung entwickelt. Diese soll Sie in die
Lage versetzen, ein eigenes Radioprojekt in Ihrem Unterricht durchzuführen. Aus diesem Grund führen wir Sie auf den folgenden
FOLIEN durch die einzelnen Phasen des Projekts.
Kompetenzen vermitteln
Zielgruppe und Fachbezug
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• Unsere Lerngruppe waren Schüler/innen des Geschichtsunterrichts der 8. und 10. Klasse.
• Das Projektdesign ist generell auf Schüler/innen der
Sekundarstufen I und II ausgelegt.
• In unserem Projekt handelte es sich um einen Geschichtskurs, aber durchführbar ist das Modell auch für andere
Fächer, etwa Deutsch, Politik, Religion, Ethik und Fremdsprachenunterricht.
• Die Sendung, die in unserem Modellprojekt entstand,
können Sie sich unter www.hausradio.de jederzeit anhören.
Methoden des interkulturellen Geschichtslernens
Methoden des biografischen Interviews
Fragen entwickeln
Interviewtechniken erlernen
Recherchieren
Eigenständiges Lernen fördern
Teamarbeit einüben
Computer-, Film-, Audio- und Radiotechnik verstehen und
anwenden lernen
• unter Zeitdruck Texte in vorgegebenen Formaten verfassen
• Schreib- und Sprechtechniken einüben
• Öffentliches Präsentieren
Methoden des Interkulturellen Geschichtslernens
Diskriminierungen und Unrechtserfahrungen in Vergangenheit und Gegenwart sind besonders brisante Themen für das historischPolitische Lernen in multikulturellen Schulen. Die zunehmend heterogene Zusammensetzung der Schülerschaft in deutschen Klassenzimmern stellt das noch immer stark an der Nationalgeschichte ausgerichtete historische Lernen vor neue Herausforderungen. Unser
Projekt setzt an diesem Bedarf an und bietet Lernmodule zum interkulturellen Geschichtslernen an, die Sie unterstützen im
Geschichts- und Politikunterricht die Potenziale der vielfältigen persönlichen und familiären Erinnerungen der Schüler/innen
ausgehend von ihrer Lebenswelt einzubringen. Mit den entwickelten Lernmodulen gelingt es, das subjektive Erleben der eigenen
Familiengeschichte durch Recherchen, Interviews und Nutzung von Quellen historisch zu kontextualisieren.
Mit unserem Projektansatz gelingt es, das Geschichtsinteresse der Schüler/innen durch biographisches Erzählen und partizipative
Lernmethoden wie z.B. durch unterschiedliche Interviewtechniken auf neue Art zu wecken.
Die folgenden Themen standen im Zentrum:
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Türkisch-Kurdischer Konflikt
Bosnienkrieg/Kriegsflüchtlinge
Libanonkrieg 2006 („Julikrieg“)/Kriegsflüchtlinge
Alliierte in Berlin
Ausweisung/Abschiebung in die Türkei
Diskriminierung von Deutschen
Was bedeutet es Palästinenser zu sein?“ : Reisebeschränkungen.
Multiperspektive und Partizipation
Leitgedanken des interkulturellen Geschichtslernens in unserm Radioprojekt sind die Multiperspektive und die Partizipation. Darunter
verstehen wir, dass Schüler/innen in der Teamarbeit die Vielfalt von individuellen Erinnerungen austauschen und in Zusammenhang mit
kollektiven Geschichtsnarrationen reflektieren lernen. In der Gemeinschaftsproduktion der Radiosendung üben Schüler/innen durch die
Vielfalt der Themen und Quellen multiperspektivische Sichtweisen auf das historisch-politische Geschehen ein.
Für das Zustandekommen einer Radiosendung ist die aktive Partizipation aller Gruppenmitglieder gefragt. Alle Schülerinnen können
ihre individuellen Stärken einbringen und Qualifikationen der Teamarbeit weiterentwickeln. Insbesondere können auch leistungsschwache Schüler/innen durch Kreativität und Musikalität Anerkennung für ihre Fähigkeiten erlangen. In der gemeinsamen
Radioproduktion erlebten die Schüler/innen einen neuen, attraktiven Ansatz des historisch-politischen Lernens jenseits ihres oft
reduzierten Geschichtsverständnisses, das sich auf Daten- und Faktenvermittlung konzentriert.
So startet das Projekt
Wir führen Sie nun durch fünf Phasen einer Medienproduktion:
Zu den Unterrichtsstunden kommen noch eigenständige Arbeiten der Schüler/innen hinzu. Zudem können Schüler/innen auch
in die Vorbereitung einbezogen werden. Natürlich ist die Arbeit innerhalb einer Projektgruppe noch spannender und
motivierender für die Schüler/innen; aber es geht auch im normalen Unterrichtsablauf. Zwischen den Einheiten sollte möglichst
nicht mehr als eine Woche Zeit liegen.
Produzieren
Gestaltung der
Sendung
Umsetzungsphase
Einstiegsphase
Vorbereitung
DIE RAHMENBEDINGUNGEN
• Die Vorbereitung: Themenfindung, inhaltliche und methodische Vorbereitung
• Der Einstieg : Biographisches Erforschen
• Inhaltliche Umsetzungsphase
• Das Gestalten der Sendung
• Die Produktion
Was Sie vorbereiten sollten: Inhaltliche und methodische Vorbereitung
In unserem Modellprojekt wurde das Thema Diskriminierung und Unrechtserfahrung gewählt. Die zentrale Frage richtete sich
direkt an die Schüler/innen: „Welche Unrechtserfahrungen und Diskriminierungen haben meine Familie und ich erlebt?“ Ziel ist
es, die eigenen biographischen Erfahrungen der Schüler/innen und ihrer Familien mit einzubeziehen bzw. über die familiären
Erinnerungen historisches Lernen zu vermitteln.
Inhaltliche Vorbereitung
Um ein historisch-politisches Thema für eine Radiosendung aufzubereiten, müssen methodische und technische
Vorbereitungen getroffen und für die Schüler verständlich aufbereitet werden. Um eine stete hohe Motivation zu gewährleisten,
haben wir in wechselnden Lernsequenzen inhaltliche Arbeitsphasen und technische Einführungen sowie praktische Übungen
mit den Schülern/innen umgesetzt.
Methodische Vorbereitung zur inhaltlichen Arbeit
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Wie führe ich ein Experteninterview?
Was für Fragentypen gibt es?
Welche Interviewtechniken sind wichtig?
Wie schreibe ich Texte für das Radio?
Worauf muss ich achten?
VORBEREITUNGSPHASE
Erst nachdem in der Gesamtgruppe oder in verschiedenen Kleingruppen ein Austausch und Dialog über die familiären
Erinnerungen hinsichtlich der eigenen Unrechtserfahrungen stattgefunden hat, können Sie die inhaltliche Vorbereitung der
verschiedenen historischen und aktuellen Themen beginnen. Für eine Kontextualisierung der persönlichen Erfahrungen bietet
es sich an, einen Handapparat mit ausgewählten Zeitungsartikeln, Erfahrungsberichten, Interviews und ausgewählten
Internet-Adressen für jedes Thema zusammenzustellen.
Was Sie vorbereiten sollten – Methoden und Radiotechnik
Vorbereitung der Radiosendung
• Was ist ein Sendeplan?
• Wie soll unsere Radiosendung heißen? Wie ist unser Sendemotto?
• Wer kümmert sich um die Musik?
Checkliste
• Haben Sie eine Ausgangsfrage formuliert, die viel Raum für den Dialog der Schüler/innen lässt?
• Haben Sie eine Liste von potentiellen Ansprechpartnern für Experteninterviews angelegt?
.
• Haben Sie einen Handapparat angelegt, mit Texten und Internetadressen vorbereitet ?
• Haben Sie mit Kollegen und Kolleginnen über evtl. Stundenplanänderungen gesprochen, mit dem IT-Beauftragten der
Schule den Zugang zu Computern und Druckern geklärt?
• Haben Sie einen klaren Zeitplan?
• Haben Sie evtl. Kontakt zu medienpädagogischen Einrichtungen aufgenommen, um technische Unterstützung zu
erhalten?
VORBEREITUNGSPHASE
• Wer übernimmt die Gesamtmoderation der Radiosendung? Es gibt immer eine Anmoderation und Abmoderation für jeden
einzelnen Beitrag
Exkurs: Keine Angst vor der Technik
Der sicher schwierigste technische Aspekt bei der Produktion einer Radiosendung ist der Umgang mit Schnitt- und StreamingProgrammen. Am einfachsten ist sicher die Lösung, sich eine/n Experten/in zu holen. Aber es geht auch ohne: Der Vorteil beim
Arbeiten mit digitalen Medien ist der geringe technische Aufwand. Alles, was wir brauchen, sind „normale“ Computer und eine
einigermaßen leistungsfähige Internetverbindung.
Aber vielleicht planen Sie einige Ihrer Schüler/innen als Anleiter für die anderen Schüler/innen ein!
In Medienprojekten ist die Peer-Education erfahrungsgemäß ein großer Mehrwert.
Einfach zu bedienen, kostenlos!
Aufnahmegeräte bekommen Sie in Ihrer lokalen Medienwerkstatt
VORBEREITUNGSPHASE
Das Schnittprogramm, das jede/r bedienen kann (wir haben damit auch schon mit Grundschüler/innen gearbeitet), ist Audacity.
Zur freien Version geht es hier: http://www.audacity.de/. Dort finden Sie auch Anleitungen. Weitere Einführungen unter
http://hausradio.de/. Je nach Affinität zu technischen Vorgängen rechnen Sie damit, drei bis sechs Stunden für die Aneignung
der Software zu benötigen.
Erste Phase: Kennenlernen und Annäherung an das Thema
Als Einstieg in die biographische Bearbeitung des Themas „Unrechtserfahrungen und Diskriminierung“ sollten die
Schüler/innen Gegenstände von zu Hause mitbringen, die etwas mit der eigenen Herkunftsgeschichte zu tun haben (Fotos,
Kleidungsstücke, Briefmarken, Post-Karten etc.). Es ging darum, die Verbindung zwischen historischem Wissen,
Alltagswissens und der eigenen Lebenswelt zu schaffen und in den Unterricht zu bringen.
Alle Gegenstände sollten auf einen Platz im Raum konzentriert werden, ein Tisch oder z.B. eine Decke in der Mitte des
Raumes. Die Schüler sollten möglichst von sich aus erläutern, warum sie ausgerechnet diesen Gegenstand mitgebracht
haben und welche eigene Geschichte damit verbunden ist.
Biographischer Zugang zum Thema „Unrechtserfahrungen und Diskriminierung
Ausgehend von der Frage „Welche Unrechtserfahrungen und Diskriminierungen haben meine Familie und ich erlebt?“ soll
jede/r Schüler/in über eigene erlebte oder erzählte Erinnerungen bzw. Erzählungen nachdenken.
Herausforderungen für Lehrer/innen bzw. Projektteam
• Geschichtslernen ist i.d.R. in der Schülerschaft NICHT konnotiert mit der eigenen familiären Geschichtserzählung
bzw. biographischen Erfahrung. Diese wird als „privat“ empfunden und soll nicht öffentlich diskutiert werden.
• Aktueller Bezug zum Thema wird dem historischen Thema vorgezogen – Handelt es sich um Geschichtsdesinteresse
oder verbreitetes Verständnis von Geschichte als Vermittlung von Daten und Fakten?
EINSTIEGSPHASE
Die Aussagen werden von zwei Schüler/innen auf DIN A 6-Karten gesammelt und an einer Pinnwand (oder an der Tafel)
befestigt. Mit dieser Übung gaben die Schüler/innen selbst Auskunft über Ihre Herkunftsgeschichte, die ein erster Einstieg in
die Thematik Unrechtserfahrung und Diskriminierung darstellte.
Übungen zum Einstieg in das Thema
Methodenbeispiele für den Zugang zu den eigenen und familiären Erinnerungen:
Meine Familiengeschichte in 60 Sekunden
Ideen zur Familienspurensuche
• Family Tree/Familien-Landkarte: Wo ist meine Heimat?
• Erzähl mir aus deinem Leben-Projekt (Tellmeproject).
• Gespräche/Interviews in der Familie mit älteren Familienmitgliedern
führen
• Interviews mit Experten über die Herkunftsländer oder bestimmte Konflikte
in den Herkunftsländern:
Zum Mitbringen und Arbeiten
•Fotos,
•Geschichten,
•Briefmarken,
•alte Kleidungsstücke,
•ehemalige bzw. abgelaufene Reisepässe,
•Gegenstände aus der Heimat etc..
EINSTIEGSPHASE
•Wie bin ich nach Kreuzberg gekommen?
•Warum und wie sind meine Eltern nach Kreuzberg gekommen?
•Welche Erzählungen über die Herkunft Deiner Familie kennst du?
•Was möchtest Du noch erfahren?
Was ist in dieser Einheit passiert?
Die Schülerinnen legen in einem gemeinsamen Diskussionsprozess Themen fest und bilden Teams für die Bearbeitung der
Themen. Sie bereiten einen Rechercheplan vor, der Grundlage ist für die inhaltliche und radiojournalistische Umsetzung
ihres Radiobeitrags.
Nachdem die Schüler/innen ihre Familienerzählungen ausgetauscht haben, formulieren sie mögliche übergeordnete
Themenstellungen. Diese sollen mindestens in Zweier-Teams bearbeitet werden (vgl. Themenbaum). Die Schülerinnen
formulieren aus ihren eigenen Familienerzählungen mögliche übergeordnete Themen für die Erstellung eines Radiobeitrags.
Entsprechend des eigenen Interesses ordnen sich die Schüler/innen dann einem der entwickelten Themenvorschläge zu
Ein Rechercheplan wird erstellt
Die Schüler stehen vor der Aufgabe für den Radiobeitrag,
die eigenen subjektiven Erzählungen durch Recherchen
zusätzlicher Informationen, Quellen oder
Expertenmeinungen zu kontextualisieren. Dafür wird ein
Rechercheplan erstellt, der sowohl zusätzliche
Hintergrundinformationen als auch konkrete
Experteninterviews enthält. Anregungen holen sich die
Schülerinnen aus dem Handapparat, der durch das
Projektteam vorbereitet und im Projektverlauf ergänzt
wurde. Darüber hinaus recherchieren die Schüler/innen im
Netz und werten Informationen für ihr Thema aus. Sie
nehmen Kontakt zu Institutionen und Experten auf und
bereiten ihre Fragen vor.
INHALTLICHE UMSETZUNGSPPHASE
Themenauswahl und Umsetzung
Lernen von journalistischen Kompetenzen
Nun rückt der Radiobeitrag immer näher: Die Interviews müssen geführt und aufgenommen werden und die Themen
verschriftlicht werden. Dabei gilt es Folgendes zu beachten:
offene Fragen verwenden: Wer, was, wo, wie, wann, warum
keine geschlossenen Fragen verwenden: Antworten mit ja oder nein vermeiden
interpretierende Nachfragen: Lange Aussagen auf den Punkt bringen
Feststellung + Frage: „PVC ist nachweislich gesundheits- und umweltschädlich. Warum
wird es weiterhin verwendet?“
• Suggestivfragen: „Sie sind doch sicher auch daran interessiert, dass…“
• indirekte Fragen: „Ihr Kollege hat gesagt …, was sagen Sie dazu?“
Lernen von Radiokompetenzen
Alle gesprochenen Beiträge werden zuvor schriftlich in einem Manuskript festgehalten.
Dabei gilt zu beachten, dass der geschrieben Text gut lesbar und hörbar ist. Hilfreich dafür
sind
Sprache im Hörfunk
• einfache Satzkonstruktionen: Max. 13 Worte pro Satz
• klare Beschreibungen durch ausdruckstarke Adjektive
• mehr einsilbige statt mehrsilbige Worte
• mehr Hauptsätze, Nebensätze vermeiden
• Verknüpfung durch Gelenkwörter: also, darum, trotzdem, dennoch, dadurch,
diesbezüglich etc..
GESTALTUNG DER SENDUNG
Interviewtechniken
•
•
•
•
Einführung ins Radio-Machen
Was die Schüler/innen zur Herstellung einer Radiosendung unbedingt wissen sollten:
Es gibt einen klaren Ablauf der Sendung mit unterschiedlichen Bestandteilen
Radiojingle
Radiobeitrag
Abmoderation
Musik
die in einer zuvor festgelegten Reihenfolge gesendet werden (Radio-Sendeplan).
Bestandteile einer
Radiosendung
Sendeplanung
•
•
•
•
•
O-Töne
Musik
Anmoderation
Abmoderation
Radiobeitrag: Interview, gesprochener Text, Gesprächsrunde etc.
• Sendemotto/Titel der Sendung
• Sendeplan: Welche Beiträge zu welchen Themen gliedern die Sendung?
GESTALTUNG DER SENDUNG
Anmoderation
Der Sendeplan entsteht
Zeit
17:00
17:16
17:18
17:20
17:22
17:28
17:30
17:34
17:36
17:40
17:42
17:44
17:46
17:54
17:56
Dauer
1 min
Musik
Gruppe 6 - Einzelbeitrag
Thema: „Diskriminierung von Deutschen durch Migranten“
Musik
Gruppe 7
Thema: „Alliierte in Berlin“
Abmoderation
Musik
2 min
2 min
2 min
13 min
2 min
2 min
2 min
6 min
2 min
4 min
2 min
4 min
2 min
8 min
2 min
4 min
GESTALTUNG DER SENDUNG
17:01
17:03
Moderation (Schüler/in)
Jingle Hausradio
Jingle „Wissen wird von euch gemacht – Migrant/in sein:
Heißt das etwa diskriminiert werden und Unrecht
erfahren?“
Anmoderation
Gruppe 1
Thema: „Bosnienkrieg - Kriegsflüchtlinge“
Musik
Gruppe 2 -Einzelbeitrag
Thema: „Türkisch-kurdischer Konflikt“
Musik
Gruppe 3
Thema: „Ausweisung“
Musik
Gruppe 4
Thema: „Palästina-Konflikt, Reisebeschränkungen“
Musik
Gruppe 5
Thema: „Frage der Heimat / Kriegsflüchtlinge im Libanon“
Was nun geschieht
Sie können die Sendung natürlich mit Hilfe des Audacity-Programms selbst in der Schule produzieren. Mehr Spaß macht es
aber unter Live-Bedingungen in einem echten Sendestudio. In jeder größeren Gemeinde gibt es Offene Kanäle oder
Bürgerradios, die allen Bürgern offenstehen. Eine Übersicht finden Sie unter www.buergerrundfunk.de.
PRODUKTION DER SENDUNG
In unserem Fall treffen sich alle Schüler/innen 60 Minuten vor der Sendung. Die Radio-Uhr wird noch einmal durchgesprochen.
Der „Produktionsleiter“ übergibt dem Studioverantwortlichen des Senders das vorproduzierte Material. Die Sprecher proben
noch einmal. Und Sie versuchen die völlig nervösen Schüler/innen dazu zu bringen, das „Ruhe bitte!“ Zeichen vor dem Studio
zu beachten.
Fertigstellung
Nach intensiver Arbeit ist es geschafft: Die Radiosendung steht.
Das Sendemotto lautet: „Migrant/-in sein – Heißt das etwa diskriminiert werden und Unrecht erfahren?!“.
Die Schüler/innen wurden einzeln oder in ihren Gruppen in das Aufnahmestudio geholt und trugen mit viel Spaß
an der Sache ihre Texte vor. Die Sendung enthält
• Gespräche der Schüler/innen mit Experten über historische Ereignisse wie den Bosnienkrieg oder die
Geschichte der Alliierten in Berlin,
• Erzählungen über ihre eigenen oder familiären Fluchterfahrungen oder Auswirkungen des Palästina-Konflikts
auf die Familie und auch
• gegenwartsbezogene Themen wie Ausweisung, Diskriminierung durch Mitschüler/innen oder Identitätskonflikte.
Am 1. April 2012 wurde die Sendung live auf 88vier über UKW ausgestrahlt. Für Interessierte gibt es die Sendung
auch zum Nachhören auf der Hausradio-Homepage unter: http://hausradio.de/.
Zum Abschluss
Nach erfolgreicher Beendigung des Projekts erhielten alle Schüler/innen ein Zertifikat über ihre Projektteilnahme. Diese
wurden ihnen bei der Projektpräsentation in der Schule überreicht.
Zum Weiterlesen:
Alban, Juliane: Interkulturelles Geschichtslernen. Grin Verlag, 2012
Bauer, Jan-Patrick/ Meyer-Hamme, Johannes/Körber, Andreas (Hrsg.): Geschichtslernen - Innovationen und Reflexionen. Geschichtsdidaktik im Spannungsfeld von theoretischen
Zuspitzungen, empirischen Erkundungen, normativen Überlegungen und pragmatischen Wendungen. Centaurus, 2008
Berg, Tanja: Meine, deine, unsere Geschichten : Multiperspektivität und interkulturelles Geschichtslernen in der Jugendgeschichtsarbeit. Landesjugendring Brandenburg/
Landesjugendring Berlin, 2010, link zur Handreichung:
http://www.ljrberlin.de/fileadmin/user_upload/Dokumente/Publikationen/handreichung_multiperspektivitaet.pdf
Hartung, Olaf: Lernen und Kultur: kulturwissenschaftliche Perspektiven in den Bildungswissenschaften. Verlag für Sozialwissenschaften, 2010
Seidel, Ingolf (Hrsg.): Geschichtslernen in heterogenen Gruppen, in: „Lernen aus der Geschichte“: http://lernen-aus-der-geschichte.de/
Spisla, David:. Interkulturelles Lernen im Geschichtsunterricht. Grin Verlag, 2011
von Borries, Bodo: Menschenrechte im Geschichtsunterricht: Auswege aus einem Missverhältnis? Normative Überlegungen und praktische Beispiele. Wochenschau-Verlag, 2011
von Borries, Bodo: Historisch Denken Lernen - Welterschließung statt Epochenüberblick: Geschichte als Unterrichtsfach und Bildungsaufgabe. Budrich, 2008
Wenn Sie Fragen oder Anregungen haben, wenden Sie sich bitte an:
Netzwerk Migration in Europa e.V,
Limonenstr. 24, 12203 Berlin,
[email protected]
HINWEISE ZUM SCHLUSS
Danksagung
Das Modellvorhaben „Wissen wird von euch gemacht: Über
Unrechtserfahrungen und Diskriminierungen“ wurde produziert von Netzwerk
Migration in Europa e. V. und gefördert von der Stiftung „Erinnerung,
Verantwortung und Zukunft“ im Rahmen des Förderprogramms
„Geschichte(n) in Vielfalt“.
Handreichung: Netzwerk Migration in Europa e. V., Dr. Anne von Oswald und
Dr. Andrea Schmelz, 2012
Dank an: Guido Plonski, Henning Schärfke, Rita Schmidt, Noemie und Annika
Stubbe