Digestiver Trakt

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Digestiver Trakt
Pharynx
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griech. für „Rachen“, „Schlund“ oder „Schlundkopf“
Teil sowohl des Verdauungssystems als auch des Atmungsapparats.
Der menschliche Pharynx ist stärker gebogen als bei vielen anderen Säugern, wodurch sich die Gefahr des
„Verschluckens“ vergrößert. Speisebrei- und Atemluft-Weg kreuzen sich am Kehlkopf.
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Von der Mundhöhle wird der Pharynx durch den Zungengrund und durch die Gaumenbogen (Arcus palatoglossus)
abgegrenzt. Der Zugang von der Nasenhöhle erfolgt durch die Choanen (Nasen-Rachen-Gang).
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Der Rachen wird untergliedert in den
* Nasenrachen (Pars nasalis pharyngis), auch Nasopharynx oder Epipharynx
* Mundrachen (Pars oralis pharyngis), auch Oropharynx oder Mesopharynx
* Schlundrachen (Pars laryngea pharyngis), auch Laryngopharynx oder Hypopharynx und den
* Speiseröhrenvorhof (Vestibulum esophagi oder Pars esophagea pharyngis)
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In den Nasenrachen mündet mit dem Ostium pharyngeum tubae auditivae auch die Ohrtrompete. Zwischen Mundund Nasenrachen liegt der weiche Gaumen (Palatum molle oder Velum palatinum). Eine sich daran anschließende
Schleimhautfalte, der Arcus palatopharyngeus, das sogenannte Ostium intrapharyngeum.
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Der Rachen ist von einer Schleimhaut ausgekleidet, welche im Bereich des Nasenrachens mit Flimmerepithelzellen
und Becherzellen versehen ist. In der Schleimhaut des Rachens gibt es Ansammlungen von lymphatischem
Gewebe, die Mandeln. Die einzelnen Mandeln bilden in ihrer Gesamtheit den Waldeyerschen Rachenring.
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Die der Schleimhaut außen anliegende Muskelschicht (Tunica muscularis) besteht aus quergestreifter Muskulatur.
Funktionell unterscheidet man dabei:
* mehrere Schlundkopfschnürer (Musculi constrictores pharyngis) und
* einen Schlundkopferweiterer (Musculus stylopharyngeus caudalis).
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Die Blutversorgung erfolgt über Äste der Arteria carotis externa.
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Die Innervation übernehmen der IX. und X. Hirnnerv, also Nervus glossopharyngeus und Nervus vagus.
C10.3 Posterior wall of oropharynx
C11.0 Superior wall of nasopharynx
C11.1 Posterior wall of nasopharynx
C11.2 Lateral wall of nasopharynx
C11.3 Anterior wall of nasopharynx
C11.8 Overlapping lesion of nasopharynx
C11.9 Nasopharynx, NOS
C12.9 Pyriform sinus
C13.0 Postcricoid region
C13.1 Hypopharyngeal aspect of
aryepiglottic fold
C13.2 Posterior wall of hypopharynx
C15.0 Cervical esophagus
Ösophagus I
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beginnt mit dem oberen Ösophagussphinkter in Höhe des 5./6.
Halswirbelkörpers unterhalb des Hypopharynx am hinteren unteren Rand des
Ringknorpels. Zwischen oberer Sternalwand und Diaphragma auf Höhe des 1.11. Brustwirbelkörpers durchquert er den Thorax und endet mit dem
Mageneingang in Höhe des 12. Brustwirbelkörpers im Abdomen. Seine Länge
beträgt beim Erwachsenen 25 cm, der Abstand von der Zahnreihe bis zum
oberen Ösophagussphinkter 15 cm.
Die Speiseröhre wird in folgende Abschnitte unterschieden:
• Cervicaler Abschnitt vom oberen Ösophagussphinkter bis zur Thoraxöffnung,
etwa 3 cm.
• Oberer thorakaler Abschnitt bis auf die Höhe der Trachealbifurkation, etwa 8
cm.
• Mittlerer thorakaler Abschnitt von der Trachealbifurkation nach caudal, etwa 6
cm.
• Unterer thorakaler Abschnitt einschließlich dem abdominalen Teil, etwa 8 cm.
Ösophagus II
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Pars cervicalis:
Ventral des Ösophagus liegt die Trachea, dorsal die Halswirbelsäule und die beiden
Musculi longi colli. Rechts und links liegen seitengleiche Anteile der Schilddrüse, die
Arteria carotis communis, die Vena jugularis und links im unteren Halsbereich der
Ductus thoracicus. In der Rinne zwischen Ösophagus und Trachea ziehen die Nervi
laryngei recurrentes zum Kehlkopf nach oben.
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Pars thoracica:
Zwischen Thoraxapertur und Bifurkation der Trachea, welche auf Höhe des 5.
Brustwirbelkörpers liegt, bleibt der Ösophagus in Lagebeziehung mit der Tachea
vorne und der prävertebralen Faszie hinten. Rechts besteht enger Kontakt zur
rechten Pleura, dem Lungenhilus und den aus dem Aortenbogen entspringenden
Gefäßen. Links vorne verläuft die Arteria subclavia, dorsal von ihr nah am
Ösophagus die linke Pleura und der Ductus thoracicus. Etwas tiefer überqueren
zunächst der Aortenbogen und dann der linke Hauptbronchus, direkt nach dessen
Abgang aus der Tracheabifurkation, den Ösophagus. Nach caudal vorne besteht
Nachbarschaft zum Perikard mit dem linken Vorhof des Herzens und dem linken
Truncus vagalis. Dorsal reichen Strukturen in das hintere Mediastinum zwischen
Ösophagus und Wirbelsäule: Rechts die Vena azygos, die Vena hemiazygos und
weiter rechts der Ductus thoracicus, die Aorta descendens und der rechte
Vagusstamm.
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Pars abdominalis:
Vor dem Ösophagus liegt meist ein kleines Segment der Leber und dorsal die beiden
Zwerchfellpfeiler. Die hintere Oberfläche des linken Leberlappens, sowie
gelegentlich der obere Milzpol liegen dem terminalen Ösophagus nahe.
Ösophagus III
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Die Speiseröhre hat folgende physiologischen Engen:
Am oberen Ösophagussphinkter, an der Kreuzungsstelle der Aorta, in Höhe des
linken Stammbronchus und am Hiatus oesophageus.
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Die Erkrankungen des Ösophagus sind vielfältig; Blutungen, Rupturen, Karzinome
oder angeborene Defekte des Ösophagus können vorkommen.
Eine in der letzten Zeit immer mehr zunehmende Erscheinung ist das Zurückfließen
von saurem Speisebrei aus dem Magen in die distalen Abschnitte der Speiseröhre
mit konsekutiver Schädigung der Mukosa (Refluxösophagitis).
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Arteriell versorgt wird der Ösophagus von benachbarten Arterien, also über Rami
oesophageales, die der A. thyroidea inferior (hauptsächlich für den Halsteil), der Aorta
(vor allem für den thorakalen Teil) oder der A. gastrica sinistra (für den abdominalen
Teil) entstammen. Die Ösophagus-Venen bilden eine wichtige portokavale
Anastomose, und zwar über die Magenarterien, genauer: über die V. gastrica
sinistra, mit der sie in Verbindung stehen. Bei einem Pfortaderstau kann es daher zu
Ösophagus-Varizen kommen, die bei Verletzung zum Verbluten des Patienten führen
können. Die Speiseröhren-Lymphe gelangt übrigens zu einem großen Teil in die
direkt am Ösophagus gelegenen Nll. juxtaoespophageales, außerdem filtern die
Lungenlymphknoten und die Nll. phrenici inferiores, die sich auf der Unterseite des
Zwerchfells befinden, die Lymphe des Ösophagus.
Ösophagus – AntiRefluxmechanismen
Mehrere Einrichtungen am Ösophagus verhindern ein
Übertreten von Magensaft aus dem Magen in die Speiseröhre
• In seinem Hiatus am Zwerchfell wird der Ösophagus von Bändern
ans Zwerchfell fixiert (Laymer-Band, oder auch Lig.
phrenicooesophagealis), diese Bänder verhindern auch, dass er
dem Zug nach kranial standhält. Erschlaffen nun diese Bänder, wird
der Ösophagus nach oben gezogen (Hiatushernie). Dabei
verschwindet der His-Winkel (der spitze Winkel zwischen
Ösophagus-Achse und Achse des Magenfundus), der untere
Sphinkter verliert aufgrund des intrathorakalen Sogs seine Wirkung
und auch die Pars abdominalis, die durch den intraabdominellen
Druck zusammengepresst wurde, gibt es nun nicht mehr. Alle
Mechanismen, die ein Übertreten des Magensafts in den
empfindlichen Ösophagus verhinderten, sind somit ausgeschaltet,
wenn der Ösophagus durch ein Nachgeben der Bänder nach oben
gezogen wird.
HIS´scher Winkel - Hiatushernie
Divertikel
Einige Stellen des Ösophagus sind prädestiniert für
Ausstülpungen, Divertikel. So ist am oberen Sphinkter
die Längsmuskulatur sehr dünn oder gar nicht erst
vorhanden, so dass hier leicht Pulsionsdivertikel
entstehen können. Das sind gewissermaßen unechte
Divertikel, denn bei ihnen stülpen sich nur die innersten
Schichten des Ösophagus nach außen, nämlich die
Mukosa und die Submukosa. "Echte" Divertikel,
Traktionsdivertikel, bei denen also die gesamte
Ösophagus-Wand ausgestülpt wird, entstehen dagegen
an der mittleren Ösophagus-Engstelle. Weil der
Ösophagus außerdem an den Herzbeutel angrenzt (der
Raum zwischen Ösophagus und Herz nennt sich
"Holzknecht-Raum"), können Ergüsse im Herzbeutel
Schluckbeschwerden verursachen.
Centrum tendineum
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Kleeblattform. Das rechte Blatt enthält das Foramen venae cavae (für
untere Hohlvene und Ramus phrenicoabdominalis dexter. Venenwand mit
Foramen fest verwachsen: Sog auf Venenblut bei Inspiration). Das ventrale
Kleeblatt ist brusthöhlenseits mit dem Herzbeutel verwachsen. Die Wölbung
des Diaphragma ist hier zum Herzsattel eingedellt. Unter der rechten
Zwerchfellkuppel (rechts vom Herzsattel) die höher steht als die linke
Zwerchfellkuppel, liegt die Leber, unter der linken liegt der Magen.
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Das Zwerchfell ist der wichtigste Atemmuskel. Da es sich nach kranial
kuppelartig in die Brusthöhle vorwölbt, bewirkt seine Kontraktion eine
Inspiration, wobei der Brustraum erweitert, die Bauchhöhle komprimiert
wird. Eine Erschlaffung des Diaphragmas bewirkt eine Vorwölbung
desselben in die Brusthöhle und damit eine Expiration.
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Arterien des Zwerchfelles (Venen ähnlich)
A. musculophrenica: aus A. thoracica interna, die sich in Höhe des
Zwerchfelles in A. epigastrica superior und A. musculophrenica teilt.
A. pericardiacophrenica: ebenfalls aus A. thoracica interna in Begleitung
des N. phrenicus.
A. phrenica superior: aus Brustaorta
A. phrenica inferior: aus Aorta abdominalis
Die regionalen Lymphknoten des Zwerchfells liegen im hinteren und
vorderen Mediastinum.
Zwerchfellhernien entstehen, wenn sich Bauchhöhlenorgane durch
präformierte Öffnungen (bes. Hiatus oesophageus) nach kranial in die
Brusthöhle verlagern. Bei der Relaxatio diaphragmatica
(Zwerchfellerschlaffung) ist das Zwerchfell stellenweise (meist linke Kuppel)
ungewöhnlich erweitert und ragt insgesamt bruchsackähnlich in die
Brusthöhle vor. In dieser sackförmigen Erweiterung können
Baucheingeweide enthalten sein.
Magen
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griech. Gaster, lat. Ventrikulus
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ist ein intraperitoneales Organ, d.h. mit Ausnahme der zu- und abführenden Gefäße und Nerven
vollständig von Peritoneum umgeben.
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an 2 Mesogastrien aufgehängt:
-Omentum minus; besteht aus Lig. hepatogastricum und Lig. Hepatoduodenale
-Anfangsteil Omentum majus; geht links in das Lig. gastrolienale und oben in das Lig.
gastrocolicum über und bildet die Bursa omentalis
dadurch: viel Bewegungsfreiheit in der Bauchhöhle+gute Verschiebbarkeit; je nachFüllungszustand
eine sehr unterschiedliche Größe und Form
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Die Magenwand besteht aus:
Schleimhaut - Mucosa
Gefäß- und Verschiebeschicht - Submucosa
Muskelschicht - Muscularis
Bauchfell - Serosa, Peritoneum
Der Magen ist ausgekleidet mit einreihigem Zylinderepithel. Die Schleimhaut des Magens enthält
Drüsen, die das Magensekret bilden.
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Funktion des Magens:
- Speicherung
- Durchmischung
- Transport
- Desinfektion der Nahrung (Salzsäure, alpha-Globuline)
- Eiweissverdauung (Pepsin)
- Intrinsic-Faktor (für Aufnahme von B12-Vitamin im Dünndarm
Magen
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Magenaufbau:
Der Magen ist im ungefüllten Zustand etwa 20cm lang und hat ein Fassungsvermögen von
etwa 1,5l.
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Den Eingang bildet der obere Magenmund, die Kardia.
Neben dem Eingang des Magens befindet sich das Magengewölbe, der Fundus. Dort
befindet sich bei aufgerichtetem Körper meist Luft.
Daran schließt sich der Magenkörper, der Korpus an.
Der Korpus geht über in den Bereich vor dem Magenausgang, ins Antrum an welches sich
der Magenausgang, der Pylorus anschließt.
Der Pylorus verschließt den Magen nach unten.
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Die Hinterwand des Magens ist durch die Bursa ormentalis vom Pankreas getrennt.
Die Mageninnenwand hat Falten (Plica gastrica), die aus Submucosa und Mucosa
gebildet werden.Im Fundus und an der großen Kurvatur verlaufen die Falten quer, und an
der kleinen Kurvatur längs
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Der Magen hat Längs-, Ring- und Quermuskulatur. Er wird innerviert über den Nervus
vagus (rest and digest), der die meisten inneren Organe wie Herz, Lunge, Leber, Niere
innerviert.
Blutversorgung
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Man unterscheidet die kleine Kurvatur des Magens (Konkavseite) und die große
Kurvatur (Konvexseite).
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An der kleinen und großen Kurvatur verläuft je ein vielfach geschlängelter
Gefäßbogen, der kleinere Äste auf die Vorder- und Rückseite des Magens
abgibt.
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Die Gefäße der kleinen Kurvatur entstammen der Leberarterie (A. gastrica
dextra) und direkt dem Truncus coeliacus (A. gastrica sinistra).
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Die der großen Kurvatur entspringen aus der Milzarterie (A. gastroepiploica
sinistra und die kleineren Aa. gastricae breves) sowie aus der
Pankreasschlagader (A. gastroepiploica dextra).
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Wie überall, folgen auch hier die Venen des Magens weitgehend dem Verlauf
der Arterien. Sie leiten ihr Blut über die Pfortader zur Leber. Im Bereich der
kleinen Kurvatur und der Kardia bildet sich ein dichtes Venennetz, das mit den
Venen des Ösophagus Verbindung aufnimmt.
Duodenum
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Der 12-Fingerdarm hat die Länge von 12 nebeneinander liegenden Fingern also etwa
25cm.
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Er bildet den ersten Abschnitt des Dünndarmes.
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Er schließt sich an den Magenausgang an und ist C-förmig gebogen.
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In seine Wölbung ist der Pankreaskopf eingebettet. Hier münden der Pankreas- und
der Gallengang.
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Der Dünndarm liegt größtenteils retroperitoneal, sein aufsteigender Ast liegt
intraperitoneal und mündet an der Flexura duodenalis in den Leerdarm = Jejunum.
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Vergrösserung der Resorptionsflähe des Dünndarms durch
- Ringfalten (Kerckringfalten), ca 1 cm hoch
- Zotten (Villi), ungefähr 1 mm lang
- Mikrovilli sind kleine Ausstülpungen der Epithelzellen der Dünndarmschleimhaut
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Die Aufgabe des 12-Fingerdarmes ist die Weiterverdauung des Nahrungsbreis. Mit
Hilfe seiner Verdauungssekrete und die von Leber und Pankreas wird die Nahrung in
die kleinsten Nährstoffe (Glucose, Fettsäure, Aminosäure) zerlegt.
Teile und Krümmungen
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Man unterscheidet nach ihrem Verlauf bzw. ihrer Lage vier Teile des
Duodenums:
* einen oberen Teil: Pars superior (liegt intraperitoneal)
* einen absteigenden Teil: Pars descendens
* einen unteren, horizontalen Teil: Pars horizontalis (inferior)
* einen aufsteigenden Teil: Pars ascendens
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Die einzelnen Teile gehen durch charakteristische Krümmungen ineinander
über:
* Flexura duodeni superior: zwischen Pars superior und Pars descendens
* Flexura duodeni inferior: zwischen Pars descendens und Pars horizontalis
* Flexura duodenojejunalis: zwischen Pars ascendens und Jejunum.
Duodenum - benachbarte
Organe
Nachbarschaftsbeziehungen
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Der obere Teil (Pars superior) liegt intraperitoneal rechts von der Wirbelsäule und
beginnt mit dem Bulbus duodeni, in dem am häufigsten die Duodenalgeschwüre
(Ulcera duodeni) vorkommen.
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Auf eine obere Bogenbildung (Flexura duodeni superior) folgt der absteigende Teil
(Pars descendens duodeni), der, wie die weiteren Abschnitte, retroperitoneal
gelagert ist. Er hat enge Lagebeziehungen zu Gallenblase, Pankreaskopf,
Gallengang und rechtem Nierenhilus.
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Die unmittelbare Nachbarschaft zu den vorher genannten Organen bedingt das
häufige Übergreifen von pathologischen Prozessen und deren
Durchbruchsmöglichkeiten.
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In der dorsalen Wand des absteigenden Duodenumteiles enden der Gallengang (D.
choledochus) und der Ausführungsgang des Pankreas (D. pancreaticus major) auf
der Vaterschen Papille (Papilla duodeni major).
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Nur selten kommt oberhalb dieser Mündung eine akzessorische Papille (Papilla
duodeni minor) vor.
Der absteigende Teil des Duodenum verläuft rechts bis zum 3. oder 4. Lendenwirbel.
Es schließt sich nach einem flachen Bogen (Flexura duodeni inferior) der
querverlaufende Teil (Pars horizontalis) an, der vor der unteren Hohlvene (V. cava
inferior) zur linken Seite kreuzt und ohne deutliche Grenze in den aufsteigenden Teil
(Pars ascendens) übergeht. Letzterer verläuft vor der Bauchaorta aufwärts, um links
von Aorta und 1. oder 2. Lendenwirbel in das Jejunum überzugehen (Flexura
duodenojejunalis).
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Duodenum - benachbarte
Organe
Duodenum - Endoskopie
Pankreas
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Die Bauchspeicheldrüse liegt retroperitoneal in Höhe des 2. Lendenwirbels hinter dem Magen.
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Die Bauchspeicheldrüse (Pankreas) gliedert sich in Kopf (Caput), Körper (Corpus)
und Schwanz (Cauda). Der Kopf liegt im duodenalen C und der Schwanz im Bereich des
Milzhilus
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Sie wird durchzogen vom Pankreasgang (ductus pankreaticus), der in den Dünndarm in die
Papilla vateri mündet.
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Das Pankreas ist von einer zarten Kapsel aus kollagenem Bindegewebe umgeben.
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Sie ist eine wichtige Verdauungsdrüse, hat die Form eines quergestellten Keiles und
besitzt beim Erwachsenen eine Masse von 65-75 g.
Sie liegt retroperitoneal in Höhe des 2. Lendenwirbels und reicht rechts von der
Duodenalschleife bis links zum Milzhilus.
Das Pankreas besteht aus einem exkretorischen Anteil, der den Pankreassaft bildet
und einem inkretorischen Anteil (Langerhanssche Inseln), der Insulin und Glukagon
zur Regulierung des Blutzuckers in die Blutbahn abgibt.
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Die Blutversorgung erfolgt durch zahlreiche kleineren Äste der arteria mesenterica superior und
dem Truncus Coeliacus (A. splenica, A. gastroduodenalis)
Hier sehen wir von ventral auf das Duodenum, in dessen Pars descendens der
Kopf des Pankreas liegt. Das Pankreas ist hier eröffnet, so dass man den
Ductus pancreaticus sehen kann, der im Duodenum mit der Papilla duodeni
major mündet. Vor dieser Mündung geht erstens der Ductus pancreaticus
accessorius ab, der in der hier von der Duodenumswand verdeckten Papilla
duodeni minor endet, zweitens mündet der von der Leber kommende (gerade
noch erkennbare) Ductus choledochus in den Pankreasgang. Die große
Duodenums-Papille ist von einem Schließmuskel umgeben (M. sphincter
Oddi).
Jejunum
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Das Jejunum ist zwischen ein und zwei Metern lang. Es beginnt am Treitzschen Band und mündet in das
Ileum, dem dritten Abschnitt des Dünndarms.
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Die im Zwölffingerdarm begonnene Aufnahme von wasserlöslichen Substanzen ist die Hauptaufgabe des
mittleren Dünndarmanteils.
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Das Jejunum ist in zahlreiche Schlingen gelegt und mit dem Mesenterium an der rückenseitigen
Bauchwand befestigt. Der entsprechende Abschnitt des Mesenteriums wird als Mesojejunum bezeichnet.
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Während der Beginn des Jejunums durch die Flexura duodenojejunalis in Höhe des zweiten
Lendenwirbelkörpers eindeutig definiert ist, kann die Grenze zwischen Jejunum und Ileum anatomisch
nicht scharf begrenzt werden. Die Jejunumschlingen sind sehr beweglich und damit in ihrer Lage variabel
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Wie alle Hohlorgane ist der Leerdarm mit einer Schleimhaut (Tunica mucosa) ausgekleidet. Nach außen
hin schließt sich eine Doppelschicht aus glatter Muskulatur an (Tunica muscularis), den äußeren
Organabschluss bildet der Serosaüberzug des Bauchfells.
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Die Blutversorgung des Jejunums erfolgt durch die Arteriae jejunales aus der Arteria mesenterica
superior. Die Venen des Jejunums münden in die Pfortader.
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Die nervale Steuerung des Jejunums wird vorwiegend über das Enterische Nervensystem realisiert. Die
Regulation der Peristaltik erfolgt durch den Plexus myentericus (Auerbach-Plexus), die Innervation der
Schleimhaut durch den Plexus submucosus (Meissner-Plexus). Darüber hinaus wird das Jejunum von
Sympathikus und Parasympathikus (speziell Nervus vagus)
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Spezielle Erkrankungen des Jejunums sind selten. Endoskopisch ist neben einer Kapselendoskopie
meist keine ausreichende Beurteilung des Jejunums möglich. Der obere Anteil kann noch bei speziellen
Fragestellungen (Angiodysplasie, Blutung) durch spezielle Techniken erreicht werden
Ileum
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Es ist der dritte und letzte Dünndarmabschnitt und mündet in den Dickdarm. Das Ileum macht die
letzten etwa 60 % der gesamten Dünndarmlänge aus und ist damit bei Erwachsenen bis zu 3 m
lang. In diesem Dünndarmabschnitt verschwinden die Zotten und Falten, die für das Jejunum so
typisch sind, allmählich.
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Dafür treten vermehrt Ansammlungen von Lymphfollikeln auf, die sich in der dem
Mesenterialansatz gegenüberliegenden Darmwand befinden und als Peyer-Plaques oder
Folliculi lymphatici aggregati - eben als zusammenliegende Lymphfollikel - bezeichnet werden.
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Das Ileum liegt intraperitoneal, ist am Aufhängeband des Dünndarmes befestigt. und etwa 1,8m
lang.
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Da der Dünndarm normalerweise recht keimfrei ist, ist dieser Übergang mit einem speziellen
Mechanismus (Bauhin’sche Klappe) versehen, der einen Rückfluß von Dickdarminhalt
verhindern soll.
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Bei etwa 1-3 % aller Menschen kann etwa 40 bis 100 cm vor dem Eintritt des Ileums in den
Dickdarm eine Ausstülpung des Ileums als Meckel-Divertikel - ein Rest des Ductus
omphaloentericus - vorhanden sein.
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Neben der Aufnahme von wasserlöslichen Substanzen ist die Hauptaufgabe des Ileum die
Resorption von Fetten und .Vitamin B12.
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Neben den im ganzen Dünndarm auftretenden Veränderungen sind eine Blutung aus dem
Meckelschen Divertikel (Entwicklung des Embryo) und die Iliitis terminalis (Morbus Crohn)
typische Erkrankungen des letzten Dünndarmanteils. Wobei der Morbus Crohn den gesamten
Verdauungstrakt betreffen kann.
Colon
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Das Colon befindet sich als längster Teil des Dickdarmes zwischen dem Caecum und dem Rectum.
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Das Colon zieht sich rahmenförmig vom rechten unteren Quadranten des Abdomens ausgehend um das
Dünndarmkonvolut und gliedert sich in vier Teile:
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* einen aufsteigenden Teil: Colon ascendens
* einen horizontalen Teil: Colon transversum
* einen absteigenden Teil: Colon descendens
* einen sigmaförmigen Endabschnitt: Colon sigmoideum
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Der Übergang vom Colon ascendens zum Colon transversum ist durch eine Krümmung, die Flexura coli
dextra, markiert. Die Krümmung zwischen Colon transversum und Colon descendens in der linken
Bauchhälfte heißt dementsprechend Flexura coli sinistra.
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Während die auf- und absteigenden Teile des Colon retroperitoneal liegen und jeweils mit der Fascia
transversalis verwachsen sind, weisen die intraperitonealen Quercolon- und Sigmoidabschnitte ein
Mesenterium auf und sind damit gut gegen die hintere Leibeswand verschieblich. Das Colon weist eine
Haustrierung auf.
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Der Wandaufbau des Colons entspricht weitgehend dem anderer Darmabschnitte. Allerdings weist das
Colon keine durchgehende Längsmuskelschicht auf, sondern drei Züge von Taenien, die eine
intraoperative Erkennung des Colons erleichtern. Daneben hängen dem Colon Teile von Fettgewebe
(Appendices epiploicae) an. Das Colon weist typischerweise keine Zotten mehr auf, sondern eine grosse
Anzahl von Krypten.
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Als Teil des Dickdarms ist das Colon an der Resorption von Wasser aus dem Darminhalt und damit an
seiner Eindickung beteiligt. Das Colon ist dicht bakteriell besiedelt und kann das von Bakterien
synthetisierte Vitamin K aufnehmen.
Colon - Endoskopie
Colon
Rectum
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Der Mastdarm (lateinisch (Intestinum) Rectum, „der gerade Darm) ist ein Teil des Enddarms und
damit des Dickdarms und dient zum Lagern des Kots, d. h. der unverdaulichen und
unverträglichen Nahrungsreste, bis dieser gefüllt ist und dem Gehirn dies meldet, bevor er sich
dann durch den After (lateinisch-fachsprachlich der Anus) entleert. Der Mastdarm besitzt keine
Schmerzrezeptoren.
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Das Rektum ist ca. 15–30 cm lang. Die untersten 4 cm sind aber bereits dem Anus zuzurechnen.
Die Unterscheidung erfolgt hier beim Durchstoßen des Beckenbodens – auch ist hier der
Analkanal bereits von verhornender äußerer Haut ausgekleidet und nicht mehr von
Darmschleimhaut.
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Seine Lage im Körper ist im sogenannten kleinen Becken zwischen der Harnblase (beim Mann
zusätzlich noch der Prostata, bei der Frau noch der Gebärmutter und der Scheide) und dem
Kreuzbein.
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Die hintere Begrenzung des Mastdarms bildet ein innerer und ein äußerer Schließmuskel (Musculi
sphincter ani internus et externus). Der innere Schließmuskel besteht aus glatter Muskulatur und
kann damit nicht willkürlich beeinflusst werden. Der äußere Schließmuskel besteht aus
quergestreifter Muskulatur, die willkürlich angespannt bzw. entspannt werden kann. Beide
Schließmuskeln wirken über den Defäkationsreflex zusammen und regulieren damit den
Stuhlgang. Ein weiterer wichtiger Schließmuskel ist der Musculus puborectalis, der eine Schlinge
um den Mastdarm bildet.
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Die grundsätzliche Aufgabe des Enddarms, wie aller Dickdarmanteile, ist, dem Speisebrei
Flüssigkeit zu entziehen. Anschließend wird in der sog. Ampulle der Stuhl gesammelt, bis er über
den Anus ausgeschieden wird.
Rectum