Transcript 1_5_Energie

Kraftwandler: Hebel 1
Geipel / Reusch (2005): Physik 8I
Zweiseitiger Hebel
Eine große Kraft nahe der Drehachse
kann durch eine kleinere Kraft auf der
anderen Hebelseite aufgehoben werden,
die weiter von der Drehachse entfernt ist.
Fl · al = Fr · ar
Einseitiger Hebel
Beide Kräfte greifen nur auf einer
Hebelseite :
F1 · a1 = F2 · a2
 Kommt es bei einem Hebel zu einer Drehung,
dann ist eine Seite der Gleichungen größer.
„Drehmoment“ M : M = F · a; [M] = 1Nm
(Dabei ist F die wirkende Kraft und a der dazugehörige, senkrechte
Hebelarm.)
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Kraftwandler: Hebel 2
Archimedes (287-212 v. Chr.)
„Gib mir einen festen Punkt, und ich hebe
die Welt aus den Angeln!“
Geipel / Reusch
(2005): Physik 8I
FW
FArchimedes
sW
sArchimedes
W  Fs
 Will ich mit einem Hebel die kleine Kraft FArchimedes in die große Kraft
Fw wandeln, so muß ich längs eines langen Weges sArchim. ziehen.
Definition der „Arbeit“ : Produkt aus Kraft F längs des Weges s.
W  F  s,
Arbeit W
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Kraftwandler: Schiefe Ebene
Auf der schiefen Ebene wirkt neben der
Hangabtriebskraft FH, entlang der schiefen
Ebene nach unten, auch die senkrecht zur
Ebene wirkende Auflagekraft FN. Beide sind
Komponenten der Gewichtskraft FG.
(vgl. auch Serpentinenstraßen)
Energie
Geipel / Reusch (2005): Physik 8I
Je flacher die schiefe Ebene ist, desto kleiner
ist die Hangabtriebskraft und desto besser
funktioniert sie als Kraftwandler.
Um den Körper die schiefe Ebene hinauf zu
bewegen, muss nun nicht die Gewichtskraft
aufgewendet werden, sondern nur noch eine
Kraft (F1; F2; F3), entgegengesetzt zur kleinen
Hangabtriebskraft.
aber: Der Weg wird länger !
Die „Arbeit W “ist in allen Fällen gleich!
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Kraftwandler: Flaschenzug
Hängt ein Körper an einem
Flaschenzug mit n gleichgerichteten
tragenden Seilabschnitten, so beträgt
die aufzubringende Haltekraft am
Seilende nur 1/n der Gewichtskraft des
Körpers.
FZug 
Geipel / Reusch (2005): Physik 8I
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FG
n
FZ = ½ F G
Durch die Verwendung eines
Flaschenzuges wird die notwendige
Zugkraft um den Faktor 1/n verkleinert.
Dafür vergrößert sich aber der Weg,
entlang dessen die Zugkraft wirkt, um
den Faktor n.
Energie
FZ = ¼ F G
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Energie
Unter Energie versteht man in der Physik die Fähigkeit,
Arbeit zu verrichten.
Energie ist gespeicherte Arbeit !
Energie gibt es in verschiedenen Formen:
 Faß rollt mit Schwung die Rampe hoch (Bewegungsenergie).
 Eine Wippe katapultiert das Faß nach oben, wenn der Arbeiter aus
einer höheren Lage auf die Wippe springt (Lageenergie).
 Ein Kran mit E-Motor hebt das Faß an (elektrische Energie).
 Ein Kran mit Dieselmotor hebt das Faß an (Energie aus
Wärmeübertragung).
Energie kann unter den verschiedenen Formen gewandelt werden.
Energie
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Energieerhaltung
Für jede Energieumwandlung gilt das Gesetz der
Energieerhaltung:
In einem abgeschlossenen mechanischen System kann
Energie weder gewonnen noch vernichtet, sondern nur von einer Form
in eine andere umgewandelt werden.
E = EBewegung + ELage + …. + Ei = konstant
 Energie ist eine Erhaltungsgröße !
Energie
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Energie und Arbeit
• Arbeit ändert die Energie eines Systems: ΔE = W
Energiezunahme: ΔE > 0: am System wird Arbeit verrichtet
Energieabnahme: ΔE < 0: das System leistet Arbeit
• „Energie“ ist das Vermögen eines Systems, Arbeit zu verrichten,
sozusagen der gespeicherte Arbeitsvorrat.
• Um Arbeit im physikalischen Sinne zu erbringen, müssen die Wegund die Kraftrichtung übereinstimmen.
„Die Arbeit W ist das Produkt aus zurückgelegtem Weg s und der
längs des Wegs wirkenden Kraft FS.“
W = FS ·s
[W] = [FS] · [s] = 1 N · 1m = 1 Nm = 1J (Joule)
Energie
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Energie
Pendelbewegung ohne Reibung:
Ekin
ELage
Ekin
Ekin
ELage
ELage
ELage
Energie
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Arbeitsformen
 Hubarbeit: WH = FG · h = m · g · h
 Spannarbeit an der Feder: WSpann = ½ · FSpann · s
FSpann = D · s
= ½ · D · s²
ELage
(potentielle
Energie)
WSpann
s
 Bewegungsarbeit: WB = Fs · s = m · as · s
Fs = m · as
= m · as · ( ½ · as · t2)
= ½ · m · as2 · t2
= ½ · m · vs2
W
B
EBewegung
(kinetische
Energie)
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s
z.B. „Münzkatapult“
Energie
Pendelbewegung mit Reibung (Wärmeaustausch im Aufhängepunkt):
ELage
Ekin
Ekin
Ekin
ELage
Ein
ELage
ELage
Energie
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Wärme
Teilchenmodell: Alle Körper bestehen aus kleinsten Teilchen. Im Inneren
eines Körpers bewegen sich diese Teilchen, und sie besitzen
untereinander auch Lageenergie:
 Innere Energie Ein = EBewegung + ELage
Eine Änderung dieser inneren Energie eines Körpers kann durch Übertragen
von Wärme (Erhitzen oder Abkühlen), oder durch mechanische Arbeit (Drücken,
Ziehen, Verformen) herbeigeführt werden.
Energie
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Leistung
Die Leistung P ist das Verhältnis von vollbrachter Arbeit W zur dafür
benötigten Zeit t:
Einheit: [ P] 
[W ] 1 Nm

1 W
[t ]
1s
Hörter, C. (2002): Natur und Technik. Physik 8I
W
P
t
Beispiel: elektrische Arbeit und elektrische Leistung:
Wel = U · I · t → Pel = U · I
[Pel] = [U] · [I] = 1 V · 1 A = 1 VA = 1 W
[Wel] = [P]· [t] = 1 W · 1s = 1 Ws
In der Praxis wird statt mit Wattsekunde meist mit Kilowattstunde
kWh gerechnet: 1 kWh = 3600000 Ws
Energie
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Wirkungsgrad
Der Wirkungsgrad gilt als Gütekriterium bei Energieumwandlungen.
Um den Wirkungsgrad einer Maschine angeben zu können, vergleicht man
ihren Nutzen mit dem benötigten Aufwand.
WNutz ENutz


WAuf EAuf
Dabei gilt immer: η < 1
Hörter, C. (2002): Natur und Technik. Physik 8I
Eine Energieform kann nie zu 100 %
in eine andere umgewandelt werden,
denn dabei entstehen immer Verluste
(innere Energien, die nicht genutzt
werden können, ändern sich
durch Wärmeaustausch).
Wäre η > 1, hätte man ein
perpetuum mobile geschaffen!
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