Wasser - eine globale Herausforderung

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Wasser für alle –
eine globale Herausforderung
Berlin, 08.01.2014
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Wasser für alle –
eine globale Herausforderung
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Wasser für alle
Inhalt
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Wasserkrise
Klimawandel
Menschenrecht auf Wasser
Trinkwasser und Sanitärversorgung
Milleniumentwicklungsziele
Wasser für landwirtschaftliche Nutzung
Watergrabbing
Virtuelles Wasser
Wasserprivatisierung
Konflikte um Wasser
Wasserprojekte von Brot für die Welt
Wassergerechtigkeit – Was kann jeder Einzelne und jede Einzelne tun?
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Wasserkrise
Einführung
Das Prinzip aller Dinge ist das Wasser;
aus Wasser ist alles
und ins Wasser kehrt alles zurück.
(Thales von Milet)
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Wasserkrise
Wasserverfügbarkeit
Wasservorkommen gesamt
97.5%
Salzwasser
Süßwasser
2.5%
Süßwasser
69.5%
gebunden
Oberflächenwasser
Grundwasser
30.1%
0.4%
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Wasserkrise
Staaten, die unter Wassermangel leiden
Staaten, die unter Wassermangel leiden
Das Prinzip aller Dinge ist das Wasser;
aus Wasser ist alles und ins Wasser
kehrt alles zurück
(Thales von Milet)
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Wasserkrise
Ursachen und Trends
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Wasserverbrauch
• Konsum
• Bevölkerungswachtum
• Bewässerung in der Landwirtschaft
Schädigung des Ökosystems
Wasserverschmutzung durch:
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Industrie
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Bergbau
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Landwirtschaft
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fehlende Abwasserentsorgung
Verteilungsprobleme
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ökonomische Macht
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politische Konflikte
Klimawandel
Überblick
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global zunehmende Niederschlagsmengen
regionale Unterschiede der Niederschlagsmengen
• starke Zunahmen
• starke Abnahmen
unregelmäßige Niederschläge
• Überschwemmungen
• Dürre
• Veränderung des Schmelzwasserabflusses
• mittelfristig mehr
• langfristig weniger/ möglicherweise komplettes Versiegen
geringere Wasserqualität
Klimawandel
Dürren: Afrika
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viele Regionen mit Wasserstress
großer Teil der Bevölkerung lebt von
Landwirtschaft/ Viehzucht
längere und häufigere Dürren
• große Teile Subsahara-Afrikas
werden arid
• Ernteausfälle
• kein Weideland für Vieh
• etwa 50 Prozent der afrikanischen
Bevölkerung betroffen
Klimawandel
Überschwemmungen: Bangladesch
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Zyklone und Anstieg des Meeresspiegels
Überschwemmungen
Trinkwassernotstand
verunreinigtes Trinkwasser
Versalzung der Böden
Erosion
Menschenrecht auf Wasser
UN-Sozialpakt
„Das Menschenrecht auf Wasser berechtigt
jedermann zu ausreichendem, sicherem,
physisch zugänglichem, erschwinglichem und
kulturell annehmbarem Wasser.“
(General Comment Nr. 15 UN-Sozialpakt)
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Menschenrecht auf Wasser
Was bedeutet das konkret?
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Achtungspflicht
• keine Verletzung des Menschenrechts
durch den Staat
Schutzpflicht
• keine Verletzung des Menschenrechts
durch Dritte
Gewährleistungspflicht
• aktive Verwirklichung des Menschenrechts
Trinkwasser und Sanitärversorgung
Überblick
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Trinkwasser und Sanitärversorgung
Trinkwasser
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mindestens elf Prozent der Weltbevölkerung (780 Millionen) haben
keinen Zugang zu einer verbesserten Trinkwasserquelle
oft sehr weite Wege, um Wasser zu holen
• vor allem Frauen/Kinder
• Auswirkungen auf Einkommen und Bildung der Kinder
schlechte Wasserqualität  Krankheiten:
• jedes Jahr sterben über zwei Mio. Kinder an den Folgen
• zehn Prozent der Erkrankungen könnten durch verbesserte Wasserund Sanitärversorgung verhindert werden
Trinkwasser und Sanitärversorgung
Sanitärversorgung
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mindestens 2,5 Milliarden Menschen ohne Zugang zu verbesserten
sanitären Anlagen
Menschen verrichten ihre Notdurft im Freien  Infektionsgefahr
Frauen und Mädchen
• vermeiden den Gang zur Toilette
• Gefahren durch den Gang zur Latrine
• nach Einbruch der Dunkelheit
• gehen häufig nicht mehr zur Schule sobald sie ihre
Menstruation bekommen
bedeutende Investitionen in Sanitärversorgung und
Hygieneaufklärung sind nötig
Millennium-Entwicklungsziele
Hintergrund
UN-Millenniumsgipfel 2000
Wasser-Ziele der Staatengemeinschaft bis 2015:
• Anteil der Menschen, die keinen Zugang zu
sicherem Trinkwasser haben, soll bis 2015
halbiert werden
• gleiches Ziel bzgl. des Zugangs zu sanitären
Anlagen
• Anteil der Menschen, die Hunger leiden, soll
halbiert werden (Wasser ist Grundvoraussetzung)
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Millennium-Entwicklungsziele
Trinkwasser
Das Prinzip aller Dinge ist das Wasser;
aus Wasser ist alles und ins Wasser
kehrt alles zurück
(Thales von Milet)
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Millennium-Entwicklungsziele
Sanitärversorgung
Das Prinzip aller Dinge ist das Wasser;
aus Wasser ist alles und ins Wasser
kehrt alles zurück
(Thales von Milet)
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Millennium-Entwicklungsziele
Ein Blick hinter die Zahlen
•
China und Indien allein haben ungefähr zur Hälfte zum Erfolg beigetragen
•
insbesondere in Subsahara-Afrika und den pazifischen Inseln ist die Zielerreichung sehr schwach
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am schlechtesten sieht es in Afrika aus; über 40 Prozent aller Menschen, die keinen Zugang zu
verbesserten Trinkwasser haben, leben hier
keine Verbesserungen bei der marginalisierten Bevölkerung
unberücksichtigt sind:
• die Qualität des Wassers
• die Nachhaltigkeit des Wasserzugangs: nur zwei von drei Handpumpen in Afrika funktionieren
(RWSN 2010)
• die Hygieneaufklärung
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Millennium-Entwicklungsziele
Post 2015: WASH (Water, Sanitation and Hygiene)
Neue Ziele nach 2015
• Verwirklichung des Menschrechts auf Wasser
• Berücksichtigung der Kriterien: Quantität,
Qualität, Kosten
• Nachhaltigkeitsaspekte
• Fokussierung auf vernachlässigte Regionen
und Personengruppen
• sanitäre Anlagen
• Wasseraufbereitung
• Rechenschaftspflicht
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Wasser für landwirtschaftliche Nutzung
70 Prozent des Wassers benötigt die Landwirtschaft
Globale Zusammensetzung
11%
19%
70%
Landwirtschaft
Industrie
private
Haushalte
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Wasser für landwirtschaftliche Nutzung
Bewässerungslandwirtschaft
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industrielle Landwirtschaft benötigt unglaubliche Wassermengen
Unterschiede im Wasserverbrauch je nach Art der Bewirtschaftungsmethode
• höhere Wasserspeicherkapazität des Bodens durch Bodenbedeckung
• keine Verwendung wertvoller Grundwasserressourcen bei
Regenfeldbau
• effiziente Bewässerungsmethoden wie Tröpfchenbewässerung
Wasser für landwirtschaftliche Nutzung
Herausforderungen / Alternativen
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•
Klimawandel verstärkt die Wasserproblematik
•
umfassende Lösungen sind nötig
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Nachfrage nach Lebensmitteln und anderen Nutzpflanzen
(Agrotreibstoffe) steigt
effizientes Wassermanagement
• ökologisch nachhaltige Landwirtschaft
• Anpassung an Klimawandel
• soziale Gerechtigkeit
Watergrabbing
Landgrabbing = Watergrabbing
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Interesse großer Konzerne an Land und
Wasser für Landwirtschaft
negative Folgen für lokale Bevölkerung/
Kleinbauern
Beispiele:
• Land- und Watergrabbing entlang des
Niger, Nil, Tana River Delta
• Rosenfarmen in Kenia
Watergrabbing
Beispiel: Nildelta
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Virtuelles Wasser
Wasser in den Produkten
Nahrung
Kleidung
Konsumgüter
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Durchschnittlicher Wasserverbrauch
pro Person und Tag in Deutschland
Virtuelles Wasser
Deutschlands Wasserfußabdruck
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Virtuelles Wasser
Wasser ist nicht gleich Wasser
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Virtuelles Wasser
Beispiel: Baumwolle
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Wasserprivatisierung
Wasser als Wirtschaftsgut?
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Privatisierung und Liberalisierung der öffentlichen Wasserversorgung
• Effizienz und Modernisierung?
Geschäfte mit Flaschenwasser
• hohe Gewinne für Unternehmen
• negative Folgen für Bevölkerung
Wasserprivatisierung
Weltweit steigender Absatz von Flaschenwasser
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hohe Gewinne für Konzerne wie Nestlé,
Danone, Coca-Cola, Pepsi
Wasserentnahme beeinträchtigt oft
Wasserverfügbarkeit der lokalen Bevölkerung
Beispiel für Proteste: Kerala, Indien
Wasserprivatisierung
Privatisierung der öffentlichen Wasserversorgung
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Wasser als knapper werdende Ressource
Vertrauen auf Marktmechanismen/Druck zu
Privatisierung durch Weltbank, IWF, westliche
Regierungen
Privatisierungswelle (Wasser als Ware)
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Preissteigerungen, um Kostendeckung zu
erreichen
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Zahlungsunfähigkeit ärmerer Abnehmer
•
keine Verbesserung der Versorgung
Wasserprivatisierung
Widerstand der Bevölkerung
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berühmtester Protest gegen
Wasserprivatisierung:
Cochabamba, Bolivien (1999 – 2000)
auch Proteste in Tansania
Konflikte um Wasser
Weltweite Wasserknappheit
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Konflikte um Wasser
Der Nil: Äthiopien / Ägypten
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Konflikt um Nutzungsrechte für das Wasser des Nils zwischen Äthiopien
und Ägypten
aktuell: Bau eines riesigen Staudammes (über 15m hoch) in Äthiopien,
der das Wasser des blauen Nils für Landwirtschaft und Energieerzeugung
aufstauen soll
Spannungen zwischen Äthiopien und Ägypten
Konflikte um Wasser
Verteilungskonflikte: Israel / Palästina
•
•
Israel und Palästina liegen in einer Region, in
der Wasserstress herrscht
Fast alle Wasserressourcen werden von Israel
kontrolliert  ungerechte Verteilung
• Das meiste Wasser wird aus israelischen
Brunnen gepumpt.
• Brunnen in israelischen Gebieten gehen
tiefer
• Verbot, in bestimmten (palästinensischen)
Gebieten neue Brunnen zu graben
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15%
Palästinesische
Wasserkontrolle
Israelische
Wasserkontrolle im
Westjordanland
18%
67%
Israelische
Wasserkontrolle
außerhalb des
Westjordanlandes
Wasserprojekte von Brot für die Welt
Laos: sauberes Trinkwasser
Ausgangssituation im Bergdorf Houyta im Norden von Laos:
• Wasserholen am Fluss dauerte über eine halbe Stunde
• Wasser oft schmutzig; in der Trockenzeit manchmal kein Wasser
• Krankheiten
Projekt von CDEA:
• Wasserleitung
• Wasserfilter
• Latrine
• Hygieneaufklärung
• verbesserte Gesundheitssituation
• mehr Zeit für Gemüseanbau
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Wasserprojekte von Brot für die Welt
Äthiopien: Bewässerung
Ausgangssituation der Volksgruppe der Konso im Süden Äthiopiens:
•
zunehmende Dürren in der Region  Ernteausfälle
•
zwei Flüsse führen nur periodisch genug Wasser
•
Katastrophale Ernährungssituation der Bevölkerung
Projekt der Mekane Yesus Kirche:
• Unterstützung bei Bau von Bewässerungskanälen
• Mais- und Gemüseanbau im Flachland (4.000 Hektar)
• Ernährungssicherheit für die Bauern
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Wassergerechtigkeit
Was kann jede/jeder Einzelne tun?
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eigenes Konsumverhalten überdenken und
ändern
andere auf die Problematik aufmerksam
machen (7 weeks of water, Weltwassertag)
Bürgerinitiativen für kommunale
Wasserversorgung in Deutschland/Europa
(www.right2water.eu )
Kampagneninitiativen unterstützen
Vielen Dank für Ihre
Aufmerksamkeit!
www.brot-fuer-die-welt.de
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