Bildungsstandards und Leitfaden_komplett

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Bildungsstandards Sport
o Bildungsstandards – Begriff und Definition
o Gründe für die Einführung von Bildungsstandards
o Was ist anders?
o Der Hessische Weg bei der Einführung der Bildungsstandards
o Kerncurriculum und Inhaltsfelder
o Bildungsstandards Sport
o Wie kommt die Schule vom Kerncurriculum zum Schulcurriculum?
Kerncurriculum Hessen
Definition Bildungsstandards
Weinert (2001):
„Kompetenzen sind die individuell verfügbaren oder durch sie
erlernbaren kognitiven Fähigkeiten und Fertigkeiten, um bestimmte
Probleme zu lösen, sowie die damit verbundene (…) Bereitschaft und
Fähigkeit, um die Problemlösungen in variablen Situationen erfolgreich
und verantwortungsvoll nutzen zu können“.
Klieme Expertise (2007):
„Bildungsstandards greifen allgemeine Bildungsziele auf.
(…)Sie legen fest, welche Kompetenzen die Kinder oder Jugendlichen bis zu
einer bestimmten Jahrgangsstufe mindestens erworben haben sollen.“
Kerncurriculum Hessen
Gründe für die Einführung von Bildungsstandards
„PISA-Schock“
o Lehrplanziele werden häufig nicht erreicht
o z.T. enorme Leistungsunterschiede innerhalb Deutschlands zwischen den Schülern
o große Leistungsniveauunterschiede zwischen den Bundesländern
o Staaten mit regelmäßiger Schulleistungsstudie oder Schulevaluationen schneiden besser ab
KMK Beschluss 2002 : Erarbeitung nationaler Bildungsstandards in
Kernfächern (und Physik, Chemie, Biologie) für bestimmte
Jahrgangsstufen und Abschlussklassen
Kerncurriculum Hessen
Gründe für die Einführung von Bildungsstandards
Bildungsstandards führen zu
höherer Zielklarheit
größerer Eigenverantwortlichkeit der Schulen
besserer Überprüfbarkeit
Bildungsstandards beschreiben den erwünschten „OUTput“
!!! Risiken: „teaching to the test“
Kerncurriculum Hessen
Was ist anders? Was ist neu?
Inhalte – Lehrplan:
„Was haben wir durchgenommen?“
Bildungsstandards– Kerncurriculum:
„Welche Vorstellungen, Fähigkeiten und
Einstellungen sollen entwickelt werden?“
Kompetenzanforderungen
UV Klasse 9/10
Gestaltung im Tanz und/oder in der Gymnastik
• Variation von Tanzschritten/gymnastischen Elementen
• Raumwege erarbeiten
• Sprünge einarbeiten
• Choreografien (einzeln, mit Partner(in), mit der
• Gruppe) erstellen
• Jugendtänze, Folkloretänze, aber auch Rock’n Roll
und Hip-Hop
Bewegung:
• Rhythmen in Bewegung umsetzen
• Bewegungen kreativ, rhythmisch und spielerisch
gestalten und präsentieren
Team:
• kooperieren
Urteilen:
• Bewegungsausführungen nach vereinbarten
Kriterien beurteilen
Fachkonferenz entscheidet
Thema: Erarbeitung und Präsentation einer
Rope-Skipping-Vorführung in der Gruppe
Kerncurriculum Hessen
Der Hessische Weg
„Bildungsstandards und Inhaltsfelder – Das neue Kerncurriculum“
o Bildungsstandards für alle Unterrichtsfächer
o ergänzende inhaltliche Festlegungen (in Form von Inhaltsfeldern)
o kumulativer Kompetenzaufbau von Jahrgangsstufe 1 bis 10
o einheitliches Format
o Bildungsstandards sind kurz gefasst
o einheitliche Begriffsverwendung
o Bildungsstandards sind als Regelstandards formuliert
o verbindliche Einführung zum Schuljahr 2011/2012
Kerncurriculum Hessen - Wie sieht das Format aus?
„Bildungsstandards und Inhaltsfelder
- Das neue Kerncurriculum für Hessen“-
o überfachliche Kompetenzbereiche
o Bildungsstandards (allgemeine fachliche Kompetenzen) gegliedert in
Kompetenzbereiche
o Inhaltsfelder
Kerncurriculum Hessen - Wie sieht das Format aus?
Überfachliche Kompetenzen
Soziale Kompetenz
Personale Kompetenz
Sprachkompetenz
Lernkompetenz
Bildungsstandards Sport - Wie sieht das Format aus?
Bildungsstandards Sport - Wie sieht das Format aus ?
Bewegungskompetenz
Bewegung, Spiel und Sport
Erschließung der Bewegungs-, Spiel- und
Sportkultur
Prozess der körperlichen Bewegung
 primäres Bildungspotential
 Leistungshandeln im Wettkampf sinnvoll
gestalten
 Sich spielerisch erproben
 Genießen der Bewegung
 Miteinander auch im Gegeneinander
(Regeln, Fairness)
Bildungsstandards Sport- Wie sieht das Format aus?
Urteils- und Entscheidungskompetenz
befähigt Lernende dazu
 selbstbestimmt im Feld der Bewegungskultur zu handeln
 die Bewegungs-, Spiel- und Sportkultur begründet zu
beurteilen und sich kritisch damit auseinanderzusetzen
z.B.
• gesunde Lebensführung?
• sinnvolle Freizeitgestaltung?
• ästhetisch gestalterische Auseinandersetzung mit der
Wirklichkeit
• kritischer Umgang mit den Medien
• umweltbewusste Lebensführung im Rahmen des
Sporttreibens
• richtig trainieren?
• angemessenes Handeln in körperlichen
Auseinandersetzungen
Bildungsstandards Sport- Wie sieht das Format aus?
Teamkompetenz
ermöglicht es den Lernenden,
 sich konstruktiv in Gruppenprozesse
einbringen zu können
 mit Leistungs-, Geschlechts- und ethnischen
Unterschieden umzugehen
 mit körperlichen Mitteln fair zu konkurrieren
und zu kooperieren
Dabei geht es auch um
Toleranz gegenüber fremden Körper- und Bewegungskulturen,
 die Entwicklung von Konfliktlösungsstrategien,
 die Ausbildung fairen Verhaltens
Bildungsstandards Sport– Wie sieht das Format aus?
Bildungsstandards – Inhaltliche Konzepte des Faches
Kerncurriculum
o zielt auf das Erreichen der Kompetenzen (lernzeitbezogene Kompetenzerwartungen als
„Zwischenstufen“)
o basiert auf den inhaltlichen Konzepten des Faches
o ist die verbindliche Grundlage des Sportunterrichts
o umfasst ca. 50% des „Stoffes“ (bezogen auf die zur Verfügung stehende Unterrichtszeit)
o ist durch ein von der Fachkonferenz Sport zu erstellendes Schulcurriculum zu organisieren
Bildungsstandards Sport –
Abgrenzung und Gemeinsamkeiten mit dem Lehrplänen der
Sekundarstufe 1 und dem Rahmenplan der Grundschule
Bildungsstandards
o Kompetenzerwerb („was kommt heraus“)
steht im Vordergrund
o Inhaltliche Konzepte („Kerncurriculum“) =
Rahmen
o Gestaltungsspielraum für Lehrer
(schulsportliches Profil, Entscheidungen
der Sportfachkonferenz)
o „viele Wege führen nach Rom“, aber
entscheidend ist der Lernerfolg des
Schülers (Kompetenzerwerb)
o es wird vom Ende her gedacht
Lehrplan
o detaillierter Plan bezogen auf
Doppeljahrgangsstufen mit verbindlichen
Unterrichtsvorhaben
o Zuordnung von Umfängen
o Stoffvermittlung = Herangehensweise
Wie kommt die Schule vom Kerncurriculum zum Schulcurriculum?
Das Kerncurriculum umsetzen –
Den Leitfaden nutzen und ein
Schulcurriculum erstellen
Wie kommt die Schule vom Kerncurriculum zum Schulcurriculum?
Erstellung eines Schulcurriculum – Aufgabe der Fachkonferenz
Entweder
(1) Überprüfung eines bereits vorhandenen Fachcurriculums, wie vorhandene
Setzungen den im Kerncurriculum formulierten Bildungsstandards und
Inhaltsfeldern zugeordnet werden können?
oder
(2) Erstellung eines Schulcurriculums, welches sich an den Formatvorschlag des
Leitfadens orientiert.
Wie kommt die Schule vom Kerncurriculum zum Schulcurriculum?
Leitfaden
o Vorschlag zur Erstellung eines Schulcurriculums
o nicht verbindlich
o Aussagen zum kompetenzorientierten Unterricht
o Formatvorschläge zur Formulierung eines Unterrichtsschwerpunktes
o exemplarische Lernaufgaben zum kompetenzorientieren Unterricht
Wie kommt die Schule vom Kerncurriculum zum Schulcurriculum?
Das Schulcurriculum als Bindeglied zwischen
Kerncurriculum und Unterricht
Selbstständige
Schule
Kerncurriculum
Überfachliche
Kompetenzen
(Summe aller Fachcurricula)
Unterricht
Leitfaden
Fachliche
Kompetenzbereiche/
Bildungsstandards
Inhaltsfelder
Schulcurriculum
Konkretisierung
(schulintern verbindlich
vereinbart)
Konkretisierung
Wie kommt die Schule vom Kerncurriculum zum Schulcurriculum?
Konkretisierung des Kerncurriculums –
Elemente eines Unterrichtsschwerpunktes
Kompetenzbereiche/
Bildungsstandards
Überfachliche
Kompetenzen
Leitideen
Inhaltsfelder
Situierung
Konkretisierung
Vereinbarungen
für die Gestaltung
von Lernwegen
Wie kommt die Schule vom Kerncurriculum zum Schulcurriculum ?
Wie kommt die Schule vom Kerncurriculum zum Schulcurriculum?
Daraus ergeben sich für die Fachkonferenz folgende Arbeitsschritte:
1. Auswählen und Verknüpfen –
den GRAUEN BEREICH füllen
Wie kommt
Wir dokumentieren unsere
Vereinbarungen und führen
einen Fachkonferenzbeschluss
die
Schule
darüber
herbei. vom Kerncurriculum
zum Schulcurriculum ?
Thema: Vielfältige Bewegungserfahrungen beim Überwinden von Hindernissen sammeln
– Klasse 5/6
Kompetenzbereich(e)/ Bildungsstandards:
Wir wählen
Die Lernenden können
Kompetenzbereiche aus und
Bewegungskompetenz
zeigen damit
•Rhythmen in Bewegung
umsetzen
Vernetzungsmöglichkeiten
und setzen dabei
Urteils- und Entscheidungskompetenz
Schwerpunkte.
•Merkmale der gelernten Bewegung auf der Grundlage
Wir wählen Standards
aus
gezielter Beobachtungsvorgaben
unter Verwendung
der
und
setzen
dabei
jeweiligen Fachbegriffe benennen,
Schwerpunkte.
Teamkompetenz
•anforderungsbezogen kooperieren und angeleitet
Arbeits-, Gruppen- und Bewegungsprozesse reflektieren
Leitideen/Inhaltsfelder:
Leitideen:
•Körpererfahrung
Inhaltsfeld:
•Laufen, Springen, Werfen
Wir wählen Inhaltsfelder aus
und zeigen damit
Vernetzungsmöglichkeiten
zu den ausgewählten
Standards.
Wir benennen die Leitideen,
auf die die inhaltliche
Überfachliche Kompetenzen:
Konkretisierung bezogen
Personale Kompetenz: Selbstregulierung
werden kann.
Sozialkompetenz Umgang mit Konflikten
Wir wählen überfachliche Kompetenzaspekte
Sprachkompetenz: Kommunikationskompetenz
aus, die im o .g. fachlichen Zusammenhang
besonders entwickelt werden können.
Wie kommt die Schule vom Kerncurriculum zum Schulcurriculum?
Daraus ergeben sich für die Fachkonferenz folgende Arbeitsschritte:
2. Konkretisieren
den weißen Bereich füllen
Wie kommt die Schule vom Kerncurriculum zum Schulcurriculum ?
Inhaltsbezogene Kompetenzen:
Unsere Lernenden können….
• rhythmusbetont über niedrige
Hindernissen wie z.B.
Bananenkistenlaufen laufen,
• Fachbegriffe wie Nachziehbein,
Schwungbein benennen
• den für sie richtigen Abstand der
Hindernisse zum Überlaufen eines
Wir
3er-Rhythmus
informulieren
Zusammenarbeit
inhaltsbezogene
mit anderen herausfinden…
Kompetenzen, die aus der
Verknüpfung der
ausgewählten Standards und
den Leitideen entstehen.
Inhaltliche Konkretisierung:
Rhythmusbetontes
Überlaufen von
Hindernissen (Leitidee
„Körpererfahrung“):
Wir
•Spielleichtathletik“
konkretisieren mit seiner
Erlebnisdie und
Erfahrungsorientierung
Schwerpunkte,
•Experimentieren
die in den mit
Bewegungsmöglichkeiten
beim
Inhaltsfeldern
Laufen,
Springensind.
und Werfen
angegeben
•flüssiges und akzentuiertes
Überlaufen von Hindernissen
Vereinbarungen für die
Gestaltung von Lernwegen:
• spielerischsituationsorientierte
Wir treffen
Herangehensweise
Vereinbarungen
• Einsatz
vielfältiger
über die aus dem
Materialien
Ermöglichung
und
Bereich
der
Gestaltung von
Spielleichtathletik
Lernwegen im
(Bananenkisten,
Hinblick auf den
Schaumstoffblöcke)
vereinbarten
• Gruppenund
UnterrichtsschwerPartnerarbeit
bevorzugen
• punkt.
….
Leistungsbewertung
Überlaufen einer selbst
gestalteten Hindernisbahn –
Betonung auf Rhythmus
Wie kommt die Schule vom Kerncurriculum zum Schulcurriculum?
Daraus ergeben sich für die Fachkonferenz weitere Arbeitsschritte:
3. Planen und Gestalten
mögliche kompetenzorientierte Lernwege, Aufgaben (Lern- und
Leistungsaufgaben), Instrumente zur Feststellung von Lernständen (z.B.
Kompetenzraster, Check-Listen) konzipieren
4. Dokumentieren und Vereinbaren
Form der Dokumentation finden
Unterrichtsschwerpunkte schulintern verbindlich festlegen
5. Evaluieren und Optimieren
getroffene Vereinbarungen überdenken und ggf. verändern
(Fachcurriculum als offenes Entwicklungskonzept)
Wie kommt die Schule vom Kerncurriculum zum Schulcurriculum?
Welche Vorteile bietet die Erstellung eines Schulcurriculums ?
Arbeitsentlastung
Orientierung
Grundlage für Gespräche
Sicherung
Transparenz
Basis für Evaluation und Unterrichtsentwicklung
Wie kommt die Schule vom Kerncurriculum zum Schulcurriculum?
Umsetzung des Kerncurriculums – Ein pragmatischer Start
 sich mit dem Kerncurriculum für das Fach Sport vertraut machen (z.B.
navigieren können…)
 einen Diskurs im Fachkollegium beginnen, Fragen stellen und klären
• Was ist das Neue?
• Worin liegt der Unterschied zu den bisherigen Lehrplänen/Rahmenplan?
• Was verstehen wir unter Kompetenzen?
 gemeinsame Leitvorstellungen für die pädagogische Arbeit entwickeln
(Kompetenzorientiert unterrichten – was heißt das für uns?)
Bei Entscheidung für ein Schulcurriculum:
 überschaubare Ziele setzen (mit ausgewählten Inhaltsfeldern beginnen)
 was an der Schule schon vorhanden ist (Festlegungen, Profilbereiche,
Vereinbarungen, Materialien…) sichten
 sich vergewissern: Unterrichten wir schon kompetenzorientiert? Gibt es bereits
gute Beispiele?
Ende
Wie kommt die Schule vom Kerncurriculum zum Schulcurriculum ?
Lehr- und Lernprozesse gestalten – Auf dem Weg zum kompetenzorientierten Unterricht
Lernen bilanzieren und reflektieren
„Ich weiß, welche Ziele ich erreicht habe
und wo ich stehe. Ich halte fest, was ich
mir vornehme. Ich bringe meine
Vorschläge für die Weiterarbeit ein.“
Kompetenzen stärken und
erweitern
„Ich arbeite auf meine Ziele hin und
erhalte dabei Unterstützung. Ich
nutze mein Wissen und Können –
auch in für mich neuen Situationen.
Ich erprobe und festige was ich
gelernt habe.“
Lernen vorbereiten und initiieren
„Ich weiß und kann schon etwas. Ich
habe eine Vorstellung davon, was wir
vorhaben. Ich stelle Fragen und
entwickle Ideen.“
Lehrende
Lernende
Lernwege eröffnen und gestalten
„Ich arbeite alleine und mit anderen
an meinen Lernaufgaben. Ich sammle
und zeige Spuren meiner Arbeit.“
Orientierung geben und erhalten
„Ich weiß, was ich schon kann und woran ich noch
arbeiten muss. Ich bekomme Rückmeldung und
Beratung. Ich setze mir neue Ziele.“