Die Präsentation von Prof. Dr. Heitmeyer

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Institut für interdisziplinäre
Konflikt- und Gewaltforschung
Rechtsextremismus auf dem Vormarsch:
Was fördert ihn und wie gefährlich ist er?
Wilhelm Heitmeyer, Jöllenbeck, 28.11.2012
IKG
Rechtsextremismus
Gruppenbezogene
Menschenfeindlichkeit
Gewaltakzeptanz
und
Gewaltanwendung
IKG
Rechtsextremismus als komplexes
gesellschaftliches Problemfeld
IKG
Analytisches Prozessmodell von
Wechselwirkungen
Gesellschaftliche Strukturentwicklungen –
Integrations-/Desintegrationsdynamik
5
1
6
Politikund Mobilisierungsangebot
des organisierten,
subkulturellen Rechtsextremismus und
des Rechtspopulismus
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3
4
Gruppenbezogene
menschenfeindliche
Mentalitäten in
Bevölkerungen
IKG
Das Syndrom Gruppenbezogene
Menschenfeindlichkeit (GMF)
Sexismus
Homophobie
Abwertung von
Langzeitarbeitslosen
Etablierten-vorrechte
Abwertung von
Asylbewerbern
Fremdenfeindlichkeit
Syndrom GMF
Ideologie der
Abwertung von Sinti und
Roma
Rassismus
Ungleichwertigkeit
Abwertung von
Obdachlosen
Islamfeindlichkeit
Abwertung von
Behinderten
Antisemitismus
Quelle: Wilhelm Heitmeyer: Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit (GMF) in einem entsicherten Jahrzehnt. In: Heitmeyer, W. (Hg.): Deutsche Zustände,
Band 10,2012, Suhrkamp, S. 17.
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Elemente der Theorie Sozialer Desintegration
(TSD) Dimension und Beurteilungskriterien
Integrationsdimension
Lösung folgender
Aufgabenstellung:
Sozial-strukturelle D.
Institutionelle D.
Personale D.
(Reproduktion)
(Vergesellschaftung)
(Vergemeinschaftung)
 Teilhabe an materiellen
und kulturellen Gütern
Beurteilungskriterien:  Zugänge zu
Teilsystemen Arbeit,
Bildung,
Wohnungsmarkt
 Ausgleich konfligierender  Herstellung
Interessen
emotionaler
Beziehungen
 Teilnahmechancen/
 Anerkennung
Teilnahmebereitschaft [am
personaler Identität
Entscheidungsprozess]
 Einhaltung von
Grundprinzipien
[Fairness, Gerechtigkeit,
Solidarität]
Anerkennungsformen
Anhut/Heitmeyer 2000
positionale
Anerkennung
moralische
Anerkennung
 Aktzeptanz
kollektiver
Identitäten und
Symbolik
emotionale
Anerkennung
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Empirische Einblicke
Gesellschaftliche Strukturentwicklungen: Soziale Spaltung
Beispiel Deutschland
Westdeutschland
Ostdeutschland
Reichstes Viertel
51230€
28540€
+27,5%
+85,8%
Veränderungen
gegenüber 1993
-49,5%
-21,0%
2490€
2030€
Ärmstes Viertel
Quelle: empirica/„Die Zeit“, 12.08.2004 und „Spiegel“ 34/2004
Jürgen Mansel/ Wilhelm Heitmeyer: Spaltung der Gesellschaft. Die negativen Auswirkungen auf das
Zusammenleben. In: Heitmeyer, W. (Hg.): Deutsche Zustände, Band 3, 2005, Suhrkamp, S. 39-72.
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Erosion der Kernnormen Solidarität, Gerechtigkeit und Fairness
(Zustimmung in Prozent)
Die Bedrohung des Lebensstandards
verringert die Solidarität mit Schwachen
75,2
Bemühungen um Gerechtigkeit sind in
diesen Zeiten nicht mehr erfolgreich
59,3
In Krisenzeiten kann man nicht mehr
mit Fairness durch andere rechnen
62,8
0
Quelle: GMF-Survey 2009, Deutsche Zustände, Folge 8, 2010
10
20
30
40
50
60
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80
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Zustimmung zu den einzelnen Aussagen zu einer
krisenbezogenen Ideologie der Ungleichwertigkeit
(Angaben in Prozent)
In Zeiten der Wirtschaftskrise können wir es
uns nicht leisten, allen Menschen die
gleichen Rechte zu garantieren
32,8
In Zeiten der Wirtschaftskrise können wir es
uns nicht mehr erlauben, Minderheiten
besonders zu achten und zu schützen
20,5
In Deutschland müssen zu viele schwache
Gruppen mitversorgt werden
61,2
0
Quelle: GMF-Survey 2009, Deutsche Zustände, Folge 8, 2010
10
20
30
40
50
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70
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Verbreitung ökonomistischer Einstellungen in der Bevölkerung
(GMF-S 2007; Angaben in Prozent)
15,4
Wir können uns in dieser Gesellschaft nicht zu
viel Nachsicht leisten
28,5
10,5
Moralisches Verhalten ist ein Luxus, den wir
uns nicht mehr erlauben können
15,3
16,6
Wir nehmen in unserer Gesellschaft zuviel
Rücksicht auf Versager
23,7
15,1
Menschliche Fehler können wird uns nicht
mehr leisten
19,7
14,4
Menschen, die wenig nützlich sind, kann sich
eine Gesellschaft nicht leisten
trifft voll und ganz zu
trifft eher zu
Quelle: GMF-Survey 2007
0
5
10
15
18,9
20
25
30
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Ökonomistische Einstellungen und GMF 2011
(Zustimmung zu GMF nach ökonomistischen Werthaltungen in Prozent)
20,6
Fremdenfeindlichkeit
Antisemitismus
5,1
Rassismus
5,3
60,1
15,3
24
23
Etabliertenvorrechte
50,6
14,9
Islamfeindlichkeit
6,5
Sexismus
24,2
13,4
Homophobie
4,6
Abwertung von Behinderten
47,1
29,5
13,3
26,6
Abwertung von Obdachlosen
56
42,9
Abwertung von…
29,2
Abwertung von Sinti und Roma
56,4
41,2
Abwertung von Asylbewerbern
0
71,7
62,3
20
40
60
nicht ökonomistisch
ökonomistisch
80
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Rechtsextremismus als komplexes
gesellschaftliches Problemfeld