Kai Franke/DAAD - Hochschulwesen im Kaukasus

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Transcript Kai Franke/DAAD - Hochschulwesen im Kaukasus

Überblick über das Hochschulwesen im Südkaukasus Kai Franke - Leiter des Referats „Kaukasus, Zentralasien“ „Studienland Europa“ - 6.11.2013, Gustav-Stresemann-Institut

Gemeinsames sowjetisches Erbe im Hochschulbereich

• Nach Themen spezialisierte Hochschulen (z.B. Landwirtschaft, Medizin, Pädagogik, Technik, Erdöl, Bauwesen, Winzerei als Teil der Planwirtschaft • meist je eine klassische Universität in der jeweiligen Hauptstadt, • Hochschulen, die zur Verbreitung der russischen Sprache dienen, spätere Sprachenhochschulen • Starke Anbindung an Bildungs- oder Fachministerien • Starker Anteil von fachfremdem Lehrinhalten • Aufnahmeprüfungen an den Hochschulen • Akademien der Wissenschaften mit zahlreichen Instituten • Trennung von Forschung und Lehre

Postsowjetische Situation im Südkaukasus • Unterfinanzierung des Hochschulwesens • Angebot von durch Studiengebühren finanzierten Studienplätzen an staatlichen Hochschulen • Privatunterricht durch Hochschullehrer • Gründung kommerzieller Hochschulen • Gründung von ausländischen Hochschulen • Erhöhung der Zahl der Studierenden • Entstehung von Bildungsmärkten • Bestreben nach Einführung von zentralen standardisierten Hochschulaufnahmeprüfungen • Mehrgliedriges Studiensystem nach amerikanischem Vorbild löst das sowjetische Modell ab, später Bologna-Prozess • Akkreditierung/Qualitätssicherung

Universitäten im Südkaukasus

Amerikanische Universität von Armenien Staatliche Universität Eriwan Technische Universität Aserbaidschans Staatliche Universität Baku Staatliche Universität Batumi Staatliche Universität Tbilissi

Hochschulen und Studierende im Südkaukasus - Zahlen

Anzahl der Hochschulen

staatlich privat

gesamt

Armenien 20 31

51

Aserbaidschan 30 15

45

Georgien 20 37

57

Anzahl Studierende (Anteil an Gesamtbevölkerung)

Armenien 154.600

(5%)

steigend

Aserbaidschan 180.300

(2,1%)

steigend

Georgien 95.200

(2,3%)

sinkend

Quellen: Bildungsmarktanalysen der DAAD-Informationszentren in Baku, Eriwan und Tbilissi; Angaben der Bildungsministerien in AM, Az und GEO

Demographische Entwicklung in AM und AZ (1980-2055)

Bevölkerungsentwicklung Armenien - Gesamtbevölkerung -

3600 3500 3400 3300 3200 3100 3000 2900 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2010 2015 2020 2025 2030 2035 2040 2045 2050 2055

Jahr Bevölkerungsentwicklung Armenien - Altersgruppe 15- bis 24-Jährige Bevölkerungsentwicklung Aserbaidschan - Geamtbevölkerung -

12000 10000 8000 6000 4000 2000 0 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2010 2015 2020 2025 2030 2035 2040 2045 2050 2055

Jahr Bevölkerungsentwicklung Aserbaidschan - Altersgruppe 15- bis 24-Jährige -

800 700 600 500 400 300 200 100 0 2000 1500 1000 500 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2010 2015 2020 2025 2030 2035 2040 2045 2050 2055

2005-2020: - 40%

0 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2010 2015 2020 2025 2030 2035 2040 2045 2050 2055

Jahr 2005-2020: - 23%

Quelle: United Nations - World Population Prospects: The 2008 Revision

Demographische Entwicklung in Georgien (1980-2055)

Bevölkerungsentwicklung Georgien - Gesamtbevölkerung -

6000 5000 4000 3000 2000 1000 0 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2010 2015 2020 2025 2030 2035 2040 2045 2050 2055

Jahr Bevölkerungsentwicklung Georgien - Altersgruppe 15- bis 24-Jährige -

1000 800 600 400 200 0 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2010 2015 2020 2025 2030 2035 2040 2045 2050 2055

Jahr 2005-2020: - 43%

Quelle: United Nations - World Population Prospects: The 2008 Revision

AM AZ GEO 3 Mio. sinkend 9 Mio. steigend 4,2 Mio. sinkend

Hochschulen und Studierende in Georgien

Hochschulen

Universität (BA, MA, PhD) Lehruniversität (BA, MA) Kollegs (Berufsausb., BA)

gesamt

staatlich 12 6 2

20

Studierende (2011/12)

privat 13 21 3

37 gesamt 25 27 5 57

Berufsausbildung 4.525

4,52%

BA 75.820

76,60%

MA 8.452

8,54%

Medizin 7.398

7,47%

PhD 2.808

2,84% gesamt 99.003

100%

Quelle: www.tempus.ge

Finanzierung der Bildung

Staatliche Ausgaben für Bildung in % vom BIP

Armenien 3,8% Aserbaidschan 3,2% Georgien 3,2% Anteil am Haushalt

13% 11% 7,7 %

Quellen: The World Bank Group: EdStats / Country Profiles ; Angaben der DAAD-Informationszentren in Baku, Eriwan und Tbilissi

Finanzierung der Hochschulen

Studiengebühren pro Jahr in Euro

Quelle: www.tempus.am

Das dreistufige Hochschulbildungssystem in Georgien Quelle: Georgisches Bildungsministerium, www.mes.edu.ge

Studentische Mobilität aus dem und in den Südkaukasus (2009)

Armenien: 5.454

(284 nach Deutschland) (aus dem Iran und aus Georgien) 4.958 Aserbaidschan: 7.486

(346 nach Deutschland) (hauptsächlich aus der Türkei) 6.316

Georgien: 8.890

(2.424 nach Deutschland) 499

Quelle: Global Education Digest 2011 (UNESCO)

Studentische Mobilität aus dem Südkaukasus in die Welt

Armenien Aserbaidschan Georgien

Studierende im Ausland

5.454, (3,5 % aller 7486 (4,2 % aller Studierenden) Studierenden) Russische Föderation 3348 3689 8890 (9,3% aller Studierenden) 2510

USA Andere Zielländer

394 Frankreich 525 Griechenland 175 358 Türkei 2014 UK 222 400 Frankreich 422 Armenien 1301

Quelle: Global Education Digest 2011 (UNESCO)

Die quantitativ wichtigsten Herkunftsstaaten der Bildungsausländer-Studierenden 2010

Rang Herkunftsstaaten Anzahl (in % aller Bildungsausländer) 2009 = 100

1 China 22.779 (2,6) 2 Russländische Föderation 9.764 (5,4) 3 Polen 8.467 (4,7) 4 Bulgarien 5 Türkei 15 Vereinigte Staaten 8.266 (4,6) 6.635 (3,7) 3.378 (1,9) 16 Iran 17 Rumänien 18 Tunesien 20 Vietnam 21 Georgien 35 Ägypten 69 Aserbaidschan 79 Armenien 96 Philippinen 97 Saudi-Arabien 3.104 (1,7) 3.056 (1,7) 2.687 (1,5) 2.576 (1,4) 2.424 (1,3) 1.303 (0,7) 416 (0,2) 323 (0,2) 159 (0,1) 155 (0,1) 98,4 100,2 90,1 90,2 98,9 109,7 106,7 99,2 99,4 102,4 96,5 112,6 110,6 109,5 104,6 125,0

Quelle: http://www.wissenschaftweltoffen.de/daten/1/2/5

Überblick über Förderprogramme mit dem Südkaukasus

1.

Individualstipendien für Deutsche 2. Kulturweit 3. Lehren im Südkaukasus 4. Individualstipendien für Ausländer 5. Unterstützung von Hochschulpartnerschaften 6. Sommerschulen/Seminare/Workshops

Förderinstrumente des DAAD für Deutsche (1-3)

a.

b.

Forschungsstipendien (kurz und lang) für Graduierte und Doktoranden alle Fächer Sprachassistenzen nach dem Bachelor, Lektorate nach dem Master, Kurzzeit- und Langzeitdozenturen für Hochschullehrer und Wissenschaftler nach der

Promotion

c.

d.

e.

Wissenschaftleraustauschprogramm Stiftungsinitiative Johann Gottfried Herder für emeritierte und pensionierte Dozenten PROMOS

für Studierende

2. Kulturweit-Freiwilligeneinsatz bereits nach dem Schulabschluss möglich

21

3. Aus dem Südkaukasus nach Deutschland

Vollstipendien für Absolventen von Sprachdiplomschulen für ein grundständiges Studium Hochschulsommerkurse (Sprachkurse) Studienreisen und praktika für Gruppen von Studierenden Studienstipendien für ein- oder zweijährige Masterstudiengänge Forschungsstipendien für junge Nachwuchswissenschaftler (1-6 Monate, 7-12 Monate, 3 Jahre) Forschungsaufenthalte für Hochschullehrer/Wissenschaftler (bis 3 Monate) Aufbaustudiengänge mit EZ-Relevanz Regierungsstipendienprogramm der aserbaidschanischen Regierung für Bachelor- und Masterstudium, Promotionen und Facharztausbildung

4. Unterstützung von Hochschulkooperationen 

Deutschsprachige Studiengänge (DSG) Armenien: ASAU Eriwan/HS Weihenst. – Agrarmanagement Georgien: U Tbilissi/U Köln – Deutsches Recht

Germanistische Institutspartnerschaften Georgien: - Ivane Djavakhishvili Universität Tbilisi - Universität Düsseldorf Staatliche Ilia Universität - Tbilisi Universität Jena Armenien: - Brjussov Universität Erevan Universität - Halle-Wittenberg (MLU)

Ostpartnerschaften insgesamt über 20 Partnerschaften

Fachbezogene Partnerschaften mit Hochschulen in Entwicklungsländern

Partnerschaften im Gesundheitssektor (PAGEL) Kooperation der Universität Heidelberg mit dem wissenschaftlichen Institut für Chirurgie, Baku

4. Unterstützung von Hochschulkooperationen Exportstudiengänge Universität Rostock - Yerewan State University Projekt: Master of Science "Computer Science/Visual Computing"; Universität Würzburg - Staatliche Universität Baku Masterstudiengang Europäisches Recht Universität Jena - Staatliche Universität Tbilissi Masterstudiengang in Betriebswirtschaftslehre Stärkung und Ausbau der Regionalwissenschaften (STAR) Kaukasiologie an der U Jena Lehrstuhl für Armenologie an der U Halle

5. Sommerschulen/Seminare/Workshops im Südkaukasus • Go East Sommerschulen für Deutsche (Sprache, Landeskunde) • Sur-Place Hochschulsommerkurse für Studierende aus dem Südkaukasus • Fachkurse für Lehrkräfte südkaukasischer Hochschulen • Seminare und Workshops im Programm Konfliktprävention für Deutsche und Ausländer

Konfliktpräventionsprogramm

Fachliche und politische Ziele

Prävention und Stabilisierung von Konflikten in den Ländern der Region  Stärkung zwischenstaatlicher Verständigung  Erarbeitung von Lösungsansätzen für bestehende Konflikte und Spannungen  Ausbildung zukünftiger Entscheidungsträger und Multiplikatoren

Konfliktpräventionsprogramm

Geförderte Fachrichtungen ▪ Schwerpunkt Geistes- und Gesellschaftswissenschaften ▪ insbesondere: Politologie, Soziologie, Ethnologie, Intl. Beziehungen, VWL, Islamwissenschaften, Kulturwissenschaften ▪ 2011: 14 Projekte mit 550 TEUR ▪ Themen: Streit- und Diskussionskultur, Ökologie und Landnutzung, Wasser, Nationale Identität, Friedens- und Konfliktforschung Jura, ▪ andere Fachrichtungen möglich Mittel und Maßnahmen ▪ Fachkurse, Workshops, Sommer- und Winterschulen, Konferenzen, Publikationen ▪ Forschungsaufenthalte (Doktoranden/Wissenschaftler) Bisher geförderte Projekte ▪ 2009 und 2010: 33 Projekte mit insgesamt 1,1 Mio. EUR mit rund 180 deutschen und 650 ausländischen TN

Länderspezifische Internetseiten: www.daad.de

Informationen zu Förderprogrammen des DAAD

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ՇՆՈՐՀԱԿԱԼՈՒԹՅՈՒՆ Təşəkkür edirəm

გმადლობთ

Danke für Ihre Aufmerksamkeit!