03_Modelle für Training, Leistung und Leistungsfähigkeit

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VL Trainingswissenschaft
3. Modelle von
Leistungsfähigkeit und Training
Modelle
Programm
Vorbemerkungen zur Modellbildung
1. Modelle der sportlichen Leistungsfähigkeit
•
Modelle ohne Leistungskriterium
•
Modelle mit Leistungskriterium
2. Modelle des sportlichen Trainings
•
Adaptation / Superkompensation
•
Informationsorganisation
•
Belastungs-Beanspruchungsmodell
Modelle
Bedeutung der Modellbildung
• Modelle sind Abbildungen des Originals zu einem
bestimmten Zweck
• 3 Modellmerkmale:
 Verkürzungsmerkmal
 Abbildungsmerkmal
 pragmatisches Merkmal
• Zweck hier: Systematisierung, abstraktes
Rahmenkonzept
• Modellbildung erster Schritt der Theoriebildung
• Fragen: Subsysteme und funktionelle
Wechselwirkungen vorhanden?
• Quelle: Perl, Lames & Glitsch (2002). Modellbildung in
der Sportwissenschaft
Modelle
Kritik
Wir finden oft „Modelle“ von komplexen
Sachverhalten mit
 Vielen Komponenten
 Vielen Beziehungen dazwischen
Also im Prinzip: Kästchen mit Strichen
Boxology
Kritische Anfragen:
 Inhalt der Boxen
 Vollständigkeit der Kästchen
 Bedeutung der Verbindungen
1. Modelle der sportlichen
Leistungsfähigkeit
Modelle ohne Leistungskriterium
Modelle
Modelle ohne Kriterium
Materiell-techn.
Bedingungen
Psychische
Eigenschaften
Wettkampfbedingungen
Sportliche
Höchstleistung
Konstitution
Bauersfeld & Schröter, 1987
Taktik
Koordination/
Technik
Kondition
Modelle
Modelle ohne Kriterium
Bedingung
Organisches
System
Persönlichkeitssystem
Soziales
System
Kulturelles
System
Steuerung
Handlungssystem
Umwelt
MESSING & LAMES, 1991
Modelle
Modelle ohne Kriterium
Mod. n. Gundlach, 1980
Sportler
Leistungsvollzug
Vollzugsebenen
Leistungsvoraussetzungen
Wahrnehmen, Denken
Bewegungs Handlungsregulation
Taktik
Sensomot. Steuerung
Bewegungsregulation
Koord./Technik
Energiestoffwechsel
Energiebereitstellung
Kondition
Mech. Bewegung
Umwelt
.
Körperl. Mechanik
Konstitution
Medium-Geräte-Sportstätte, Partner-Gegner, Trainer
1. Modelle der sportlichen
Leistungsfähigkeit
Modelle mit Leistungskriterium
Modelle
Modelle mit Kriterium
Weitsprungleistung
Teilweite 1
Teilweite 2
V0 horiz.
V0 vertik.
Teilweite 3
KSPAbsprung-Land.
Deduktionsketten-Modell, BALLREICH, 1983
Modelle
Modelle mit Kriterium
Pyramidenmodell, Hohmann & Brack
WKLeistung
WK-Handlungen
Spez. Leistungsvorauss.
Kondition
Technik
Taktik
Allgemeine Leistungsvoraussetzungen
Psychische, physiologische, soziale, anthropom., ...
Umwelt
Gegner, Wetter, Zuschauer, Schiedsrichter, Verlauf
Modelle
3 Grundpfeiler der Leistungsfähigkeit
TAKTIK
TECHNIK
KONDITION
Sportliche
Leistungsfähigkeit
Modelle
Fähigkeitskomplexe
Kondition
Konditionelle
(energetische)
Fähigkeiten
Ausdauer
Kraft
(HOHMANN, LAMES & LETZELTER, 2002)
Koordinative
(informationelle)
Fähigkeiten
Schnellig- Beweglichkeit
keit
Koordinative
Fähigkeiten
i.e.S.
2. Modelle des sportlichen Trainings
Adaptation/Superkompensation
(biologische Modellierung)
Modelle
Adaptation
Def.: Anpassung des Organismus an
spezifische Anforderungen der Umwelt
 morphologische A.: Muskelhypertrophie
 funktionelle A.: Stoffwechselparameter
 informationelle A.: Koordination, Technik, Taktik
Training = Setzen von Anforderungen, um
Anpassungen zu bewirken
Modelle
Superkompensation
Leistungsfähigkeit
Regene
ration
Superkompen
sation
Belastung
Zeit
Beanspruchung
Modelle
Begriffe des Belastung-Beanspruchungskonzeptes
Belastung :=
Reize, die auf einen Organismus einwirken
Beanspruchung :=
Subjektive Wirkung der Reize auf den
Organismus
Regeneration :=
Wiederherstellung der Leistungsfähigkeit
nach einer Beanspruchung
Superkompensation:=
Wiederherstellung der Leistungsfähigkeit über
das Ausgangsniveau hinaus
Modelle
Diskussion Superkompensation
Vorteile:
 Biologische Evidenz aus Glycogen- (Jakowlew,
1955) und Enzym-Stoffwechsel
 Heuristik, an der spezielle Phänomene/Probleme
veranschaulicht werden können!
Nachteile:
 Keine präzisen Zeitangaben (nur im Labor)
 nur für (einige) physiologische Parameter
nachgewiesen, Prinzip noch schlecht verstanden
 Gleichzeitige Wirkung mehrerer Reize nicht erfasst
 Keine Gültigkeit für Informationsverarbeitung,
strukturelle Anpassungen
2. Modelle des sportlichen Trainings
Informationsorganisation
Modelle
Antizipative Verhaltenskontrolle
Hoffmann, 1993
Verstärkung
Antizipation
Ausgangssituation
Antizipiertes
Handlungsergebnis
+
Vergleich
Handlungsrealisation
Reales
Handlungsergebnis
Differenzierung
-
2. Modelle des sportlichen Trainings
Belastungs-Beanspruchungs-Modellierung
Modelle
Belastungs-Beanspruchungs-Modellierung
Belastung
Beanspruchung
Taktik/Psyche
Koord./Technik
Energiestoffw.
Konstitution
Inanspruchnahme
Mod. n. Schnabel, Harre & Borde, 1994
Leistungsfähigkeit
Taktik/Psyche
Koord./Technik
Energiestoffw.
Konstitution
Qualität
Beanspruchungsfolgen
Mechanismen der
Fähigkeitsveränderung
Taktik/Psyche Verstärkung/
Koord./Technik Differenzierung
Energiestoffw. Ermüdung /
Erholung
Konstitution
Taktik/Psyche
organisation
Koord./Technik
Informations-
Energiestoffw.
Konstitution
Adaptation
Modelle
Das Belastungs-Beanspruchungsmodell
• Prozessmodell einer Belastungswirkung
• Durchgängig mehrdimensional
• Berücksichtigt verschiedene
Anpassungsmechanismen
• Weitere Modelle in HLL, insbesondere
systemdynamische Modellierung des
Trainings als Selbstorganisationsprozess