Vortrag Dr. Peter Sicking - Chancen der Vielfalt nutzen lernen

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Transcript Vortrag Dr. Peter Sicking - Chancen der Vielfalt nutzen lernen

Vielfalt als Chance
Perspektiven inklusiver
Schulentwicklung
Fachtagung
„Soziale Arbeit in einer Schule der Vielfalt“
Forum Leverkusen, 21. Juni 2013
Dr. Peter Sicking
Sir Peter Ustinov Stiftung
© Dr. Peter Sicking / Sir Peter Ustinov Stiftung
Die
Sir Peter Ustinov Stiftung
im Überblick
Sir Peter Ustinov Stiftung:
Gründung 1999
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Für Kinder. Gegen Vorurteile.
Drei Handlungsebenen:
• Internationale Hilfsprojekte
• Bildungsprojekte in Deutschland
• Gesellschaftlicher Dialog
Schwerpunkte: Bildung, Integration,
Inklusion, Diversity, Hilfsprojekte
Ca. 25 Projekte weltweit
© Dr. Peter Sicking / Sir Peter Ustinov Stiftung
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Inhalt der
Präsentation
Inhalt:
Teil 1:
Plädoyer für einen
erweiterten Inklusionsbegriff
Teil 2:
Warum Inklusion? Zahlen
und Fakten aus Deutschland
Teil 3:
Inklusive Modellschule „Berg
Fidel“: Vision und Praxisbeispiel
© Dr. Peter Sicking / Sir Peter Ustinov Stiftung
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Plädoyer für einen
erweiterten
Inklusionsbegriff
© Dr. Peter Sicking / Sir Peter Ustinov Stiftung
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Grafische Übersicht
Inklusion vs. Integration
Exklusion = Ausgliederung / Ausschluss
Separation = Trennung
Integration = Eingliederung
Inklusion = Vielfalt als Normalität /
Chancengleichheit
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Quelle: Wikipedia
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Inklusionsbegriff
in Deutschland
Enger Fokus auf Menschen mit Behinderung
Frühzeitige Beanspruchung des Begriffs durch Interessengruppen
für Menschen mit Behinderung
Enger Fokus auf Menschen mit Behinderungen in Bezug auf
Inklusion, insbesondere im Bereich der „Inklusiven Bildung“
Einseitiges Bild von Inklusion in der (Fach-) Öffentlichkeit
Kürzlich ratifizierte UN-Behindertenrechtskonvention in Deutschland
begünstigt dieses Entwicklung
Nur eingeschränkte Sichtweise von Vielfalt, keine echte
Chancengleichheit!
Vernachlässigung anderer marginalisierter Zielgruppen (Zuwanderer,
sozial und ökonomisch benachteiligte Menschen etc.)!
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Inklusive Bildung
Begriff und Bedeutung
Inklusive Bildung =
Qualitativ hochwertige Bildung für alle Menschen – unabhängig von
Geschlecht, Religion, ethnischer Zugehörigkeit, besonderen
Lernbedürfnissen, sozialen oder ökonomischen Voraussetzungen
Anpassung des Bildungssystems an die Bedürfnisse der Lernenden
(und nicht umgekehrt)
Unterschiedliche Bedürfnisse aller Lernenden im Mittelpunkt
Vielfalt als Chance für Lern- und Bildungsprozesse
(Definition der UNESCO)
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Inklusion für Alle!
Erweiterter Inklusionsbegriff: Grundprinzipien
Inklusion / Inklusive Bildung als elementares und unabdingbares
Menschenrecht für alle benachteiligten Zielgruppen
Voraussetzung für Chancengleichheit, gesellschaftliche Partizipation
und individuelle Selbstverwirklichung aller Menschen
Ablehnung separierender und selektierender Strukturen
Ausrichtung an individuellen Bedürfnissen, Bedarfen und
Kompetenzen
Grundvoraussetzung für eine Gesellschaft der Vielfalt und des
Respekts ohne Vorurteile und Diskriminierung
Fundamentaler Paradigmenwechsel
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Warum Inklusion?
Zahlen und Fakten
aus Deutschland
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Kernargument für
Inklusive Bildung
Inklusion als Menschenrecht
Vornehmliches und zentrales Argument für
Inklusion ist die ethisch-moralische Verpflichtung
zur Umsetzung eines elementaren Menschenrechts
auf gesellschaftliche Partizipation, Entfaltung der
Persönlichkeit und qualitativ hochwertige Bildung
für alle Menschen!
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Demographischer Wandel
in Deutschland
Rückgang der Bevölkerung
Ergebnisse der 12. Bevölkerungsvorausberechnung 2008 – 2060
Rückgang der Bevölkerung um 21 % (von 82 Mio. auf 65 Mio.)
Jeder 7. über 80 Jahre (9 Mio.)
Rückgang der Bevölkerung unter 20 Jahre um 35 % (von 15,6 Mio. auf 10,1 Mio.)
„Erwerbspersonenpotenzial“ sinkt von derzeit 50 Mio. auf 33 Mio. (- 34 %)
67 Rentenempfänger auf 100 Erwerbspersonen
Sinkende bzw. stagnierende Geburtenziffer (derzeit 1,36)
(Destatis, 12. Koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung )
Die Ergebnisse der 13. Koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung erscheinen voraussichtlich Ende 2014!
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Demographischer Wandel
in Deutschland
Zunehmende kulturelle Heterogenität
Anteil deutscher Bürger mit Migrationshintergrund 2011:
rund 16 Mio. von 82 Mio. = 20 %
(Bundeszentrale für Politische Bildung, Die soziale Situation in Deutschland, November 2012)
2008: Anteil Bevölkerung mit Migrationshintergrund 0-15 Jahre in
Ballungszentren: durchschnittlich 50 % (0-3 Jahre in Frankfurt/M.: 71,7 %)
(Bildungsbericht 2010, KMK, BMBF, Autorengruppe Bildungsberichterstattung. Die Tabelle ist im aktuellen Bildungsbericht nicht
mehr enthalten)
Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung IAB: Jährliche
Nettozuwanderung von rund 400.000 Personen erforderlich, um das
Erwerbspersonenpotenzial in Deutschland im Vergleich zum Jahr 2008
annähernd konstant halten zu können.
(Demografiebericht der Bundesregierung, Oktober 2011)
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Bildung in Deutschland –
Daten und Fakten
Herausforderungen im Bildungsbereich
Rückgang der Schülerzahlen 2006 – 2020: - 1,8 Mio (20,5 %)
Rückgang Grundschüler 2006 – 2020: - 580.000 (18 %)
Rückgang Sekundarstufe II: 30 %
(Destatis, Demografischer Wandel in Deutschland – Auswirkungen auf Kindertagesbetreuung
und Schülerzahlen im Bund und in den Ländern)
Migrantenanteil an Schulen in Ballungsräumen: 50 bis 100 %
(Dossier „Schule mit Migrationshintergrund“, Heinrich Böll Stiftung)
Anzahl der Förderschulen in Deutschland 2011: 3.282
(Statistisches Bundesamt / Statista 2013)
Anzahl der Förderschüler in Deutschland 2011/12: 488.000
(Inklusion in Deutschland, Bertelsmann Stiftung 2013)
Inklusionsanteil = 25,0 % / Exklusionsanteil = 75,0 %
(Inklusion in Deutschland, Bertelsmann Stiftung 2013)
Deutschland 2012 auf Platz 28 von 30 im europäischen „Inklusionsranking“
(Inklusionsentwicklung in Deutschland unter Aspekten von Gerechtigkeit, Effektivität und Schulentwicklung, Preuss-Lausitz 2013)
74,5 % aller Förderschüler bleiben ohne Hauptschulabschluss
(Inklusion in Deutschland, Bertelsmann Stiftung 2013)
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Bildung in Deutschland –
Verteilung der
Förderschwerpunkte
Förderschwerpunkte
Lernen, Sprache und
Emotionale / Soziale
Entwicklung = 65,2%!
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Lösungsansatz Inklusion
Inklusion als Schlüsselkonzept
Inklusion / Inklusive Bildung = Voraussetzung für echte Chancengleichheit und
gesellschaftliche Partizipation für alle!
(Gewährleistung gleichberechtigter Partizipations- und Entfaltungsmöglichkeiten für alle
als Menschenrecht)
Inklusion / Inklusive Bildung = Mögliche Voraussetzung für die Entfaltung und
Ausschöpfung vorhandener Bildungsressourcen und Beschäftigungspotenziale!
(Bestmögliche Qualifizierung von Menschen mit Migrationshintergrund, besonderem
Förderbedarf etc.)
Inklusion / Inklusive Bildung = Voraussetzung für eine Gesellschaft der Vielfalt!
(Schaffung und Erhaltung einer Willkommenskultur und gesellschaftlicher
Zukunftssicherheit, Synergieeffekte durch Diversity)
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Inklusive
Modellschule
„Berg Fidel“:
Vision und
Praxisbeispiel
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„Berg Fidel“
Vision und Praxisbeispiel
Warum „Berg Fidel“ als Praxisbeispiel?
•
Grundschule Berg Fidel in Münster = langjährige Keimzelle für Inklusive Bildung
•
Seit 2010 überzeugendes Konzept für Inklusive Modellschule 1 – 13 (Primar- und
Sekundarstufe)
•
Referenzstatus weit über die Region hinaus
•
„Erweiterter Inklusionsbegriff“ als Ausgangsbasis
•
Eigene Erfahrungen vor Ort (Hospitation)
•
Partnerschaft mit der Ustinov Stiftung
•
Idealtypische Vision einer „Schule für Alle“ als Inspirationsquelle und
Orientierungshilfe
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„Berg Fidel“
Vision und Praxisbeispiel
Auf dem Weg zur inklusiven Modellschule
•
Versuchsmäßige Zusammenführung von Primar und Sekundarstufe in einer
Schulform in NRW erstmals möglich!
•
Änderung der gesetzlichen Rahmenbedingungen im Oktober 2011:
6. Schulrechtsänderungsgesetz NRW: Erprobung Zusammenschluss von Primar- und
Sekundarstufe an 15 Schulen ab 2013/14 oder 2014/15 (Schulversuch PRIMUS)
•
Kernfrage: Werden dadurch die Chancengerechtigkeit und die Leistungsfähigkeit des
Schulwesens erhöht und die Schülerinnen und Schüler zu besseren Abschlüssen
geführt?
•
Zielsetzung im Antrag der Grundschule Berg Fidel ist der Aufbau einer „Inklusiven
Pilotschule 1-13“
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„Berg Fidel“
Vision und Praxisbeispiel
Pädagogisches Konzept und innere Organisation
Konzeptbausteine der inklusiven Modellschule Berg Fidel:
1. Inklusiver Unterricht
2. Gebundener Ganztag
3. Altersmischung
4. Multiprofessionelle und konstante Teams
5. Differenzierter Unterricht
6. Demokratie lernen
7. Rückmeldung und Bewertung
8. Förderung der Muttersprache
9. Vorbereitung auf Beruf und Studium
10. Schulabschlüsse
Das Lernkonzept orientiert sich an den Kernlehrplänen der Grundschule und der Integrierten Gesamtschule NRW
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„Berg Fidel“
Vision und Praxisbeispiel
Pädagogisches Konzept und innere Organisation
1. Inklusiver Unterricht:
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Inklusiver Unterricht als Basisprinzip in allen Unterrichtsbereichen
Altersgemischte Klassen als Ausweg aus dem Dilemma beim Umgang mit (Leistungs-)
Differenz
Soziales Klima des Willkommenseins, der Akzeptanz und der Zuwendung als
Voraussetzung für die Entwicklung der SchülerInnen
Gute Klassenführung als Schlüsselkompetenz für erfolgreichen inklusiven Unterricht
(Effizientes Regelsystem, wirksame Unterrichtsorganisation, Verantwortlichkeit der
SchülerInnen)
Strukturierte Freiarbeits- und Wochenplanphasen
(Regeln und Rituale, Kreisgespräche, Reflexion und Dokumentation der Arbeitsergebnisse,
Möglichkeiten zur Eigenkorrektur und Fremdkorrektur durch MitschülerInnen, Zeit zum
vertiefenden Arbeiten)
Teamunterricht als wesentliche Voraussetzung für die Realisierung von Inklusion
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„Berg Fidel“
Vision und Praxisbeispiel
Pädagogisches Konzept und innere Organisation
2. Gebundener Ganztag:
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Die gesamte Klasse bleibt bis 15:30 zusammen
Jede Ganztagsklasse wird von einem ständigen Team begleitet
Sinnvolle Rhythmisierung des Schultags mit einem gesundheitsfördernden Wechsel
von Spannung und Entspannung
Bewusste pädagogische Verzahnung von Vor- und Nachmittagsunterricht
Möglichkeit von inhaltlichen Vertiefungen durch die Pädagogen
Kontinuität des Personals, der Schülergruppe und der Räume
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„Berg Fidel“
Vision und Praxisbeispiel
Pädagogisches Konzept und innere Organisation
3. Altersmischung:
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Bessere Abbildung der Wirklichkeit
Wahrnehmung der Unterschiede als etwas natürliches
Zusammenleben älterer und jüngerer Kinder ermöglicht vielfältige Erfahrungen
Der Leistungsvergleich der Gleichaltrigen gerät in den Hintergrund
Langsam lernende/schwächere SchülerInnen empfinden weniger Wettbewerbsdruck
und mehr Ermutigung
Einer Aussortierung von Kindern mit Lern- und Verhaltensproblemen wird vorgebeugt
Weder Überspringen noch Sitzenbleiben ist möglich oder nötig
Kinder meistern die Vielfalt im täglichen Umgang
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„Berg Fidel“
Vision und Praxisbeispiel
Pädagogisches Konzept und innere Organisation
4. Multiprofessionelle und konstante Teams:
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Jeder Klasse steht ein festes Team aus LehrerIn und SonderpädagogIn zur Verfügung,
gegebenenfalls ergänzt durch eine sozialpädagogische Kraft / Integrationskraft /
PraktikantIn
Die multiprofessionellen Teams bleiben in jeder Stufe zusammen
Regelmäßige Teamsupervision
Kinder können sich auf stabile Verhältnisse einstellen
Wachsende Atmosphäre der Zugehörigkeit
Vorbeugung gegen Aussonderung
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„Berg Fidel“
Vision und Praxisbeispiel
Pädagogisches Konzept und innere Organisation
5. Differenzierter Unterricht:
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Lernen = hochindividueller und sozialer Prozess, der nicht erzwungen werden kann
Heterogene, altersgemischte Lerngruppen erfordern differenzierten Unterricht
Balance zwischen individuellen Lernangeboten und gemeinsamen Lernsituationen
„Förderkinder“ sollen weitestgehend im gemeinsamen Unterricht verbleiben
Interessenfindung am besten in freien Arbeitsphasen möglich
Nach jeder freien Arbeitsphase Gesamtreflexion in der Gruppe
Lernen wird als „hohes Gut“ vermittelt
Unterschiedliche individuelle Begabungen können besser erkannt und gezielt
gefördert werden
Möglichkeit zur Teilnahme an Hochschulseminaren und Juniorstudium
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„Berg Fidel“
Vision und Praxisbeispiel
Pädagogisches Konzept und innere Organisation
6. Demokratie lernen (!):
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Problemlösung und Demokratie direkt: Der Klassenrat
Regelmäßiges Instrument zur Behandlung von Problemen und Gemeinschaftsaufgaben
(1 mal pro Woche)
Im Klassenrat kultivieren die SchülerInnen ihr Recht auf Achtung
Die Themen für den Klassenrat werden in einem speziellen Buch von den Kindern
selbst festgehalten und dokumentiert
Entscheidungen und Problemlösungen werden im Konsens angestrebt
Der „Sitzkreis“ für den Klassenrat ist als feste Institution dauerhaft in den
Klassenraum integriert
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„Berg Fidel“
Vision und Praxisbeispiel
Pädagogisches Konzept und innere Organisation
7. Rückmeldung und Bewertung:
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Kernaufgabe der inklusiven Modellschule: Jedem Kind die optimale Entwicklung
ermöglichen
Voraussetzung: Angemessenes Selbstbeurteilungssystem für die Reflexion eigener
Kompetenzen und externer Maßstäbe
Individuelle Lern-Entwicklungspläne als durchgehendes Instrument
Lernziele werden in regelmäßigen Abständen gemeinsam überprüft und definiert
Termine für die Leistungsüberprüfung (Tests) werden durch die Schüler selbst
bestimmt
Ziel: Verantwortungsbewusste SchülerIn mit Selbst-, Sozial- und Sachkompetenz
Bewertungsinstrumente: halbjährliche Berichtszeugnisse und individuelle Portfolios
Ergänzung der Abschluss- und Bewerbungszeugnisse um etablierte Schulnoten
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„Berg Fidel“
Vision und Praxisbeispiel
Pädagogisches Konzept und innere Organisation
8. Förderung der Muttersprache:
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Eine gut gesprochene Sprache = Voraussetzung für die Ausbildung grammatischer
Kompetenz
Gefahr der „Doppelten Halbsprachigkeit“ bei Kindern, deren Eltern die Muttersprache
verbieten oder vermeiden
Unterstützung der Kinder beim korrekten Erwerb der Muttersprache durch geeignete
Konzepte
Ein mal wöchentlich Sprachunterricht durch MuttersprachlerInnen in Russisch,
Polnisch, Arabisch, Türkisch, Spanisch, Romanes etc.
Ermöglicht emotionalen Zugang zur Sprache und dadurch bessere Sprachkompetenz
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„Berg Fidel“
Vision und Praxisbeispiel
Pädagogisches Konzept und innere Organisation
9. Vorbereitung auf Beruf und Studium:
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Ab Klasse 5 Berufserfahrungen in Kern- und Wahlpflichtbereichen neben dem
regulären Unterricht (Projekte, Kurse, Werkstätten)
Innerschulische Beschäftigung mit individuellen Begabungen für besondere
Tätigkeiten
Außerschulische Praktika in Kooperation mit überbetrieblichen Einrichtungen,
Handwerk, Handel und Industrie
Darauf aufbauend spezielle Aktivitäten in der Schulabschlussstufe, die den
Übergang in das Berufsleben vorbereiten:
• Berufs- und Sozialpraktika
• Zukunftsplanung mit Aufbau von Unterstützerkreisen für jede(n) SchülerIn
• Individuelle Lern- / Schullaufbahnberatung in allen Bereichen der Profilbildung
und des eigenen Schulabschlusses
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„Berg Fidel“
Vision und Praxisbeispiel
Pädagogisches Konzept und innere Organisation
10. Schulabschlüsse:
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Bestmöglicher Schulabschluss für alle Kinder durch volle Entfaltung ihrer individuellen
Leistungsfähigkeit
Folgende Schulabschlüsse sind in der geplanten Modellschule Berg Fidel möglich:
• Hauptschulabschluss nach Jahrgangsstufe 9
• Hauptschulabschluss nach Jahrgangsstufe 10
• Mittlerer Schulabschluss (Fachoberschulreife)
• Mittlerer Schulabschluss (Fachoberschulreife) mit Qualifikationsvermerk
• Abschluss des Bildungsgangs im Förderschwerpunkt Lernen nach Jahrgangsstufe
10
• Im Vollausbau bietet die Schule alle Bildungsgänge und Abschlüsse
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„Berg Fidel“
Vision und Praxisbeispiel
Leitmotiv aus dem Konzept Berg Fidel 1 - 13
„Eine tatsächlich inklusive Schule ist eine Schule
für ALLE Kinder, da sie jedes Kind – auch das
hochbegabte, auch das scheinbar normale – in
seiner Einzigartigkeit und Verschiedenartigkeit
wahrnimmt und begleitet!“
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Inklusive Schulen in
Deutschland
Weitere Referenzschulen für Inklusive Bildung
Vorbilder für das Berg Fidel Konzept:
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Winterhuder Reformschule Hamburg
Laborschule Bielefeld
Reformschule Kassel
Evangelische Schule Berlin Zentrum
Neue Schule Wolfsburg
Offene Gesamtschule Köln
Römerstadtschule Frankfurt
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Träger des „Jakob Muth-Preis für inklusive Schule“
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Literatur
Literaturtipps
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Boban, Ines und Hinz, Andreas (Hrsg.): Index für Inklusion – Lernen und Teilhabe in
der Schule der Vielfalt entwickeln. Halle 2003
Hinz, Andreas et al. (Hrsg.): Auf dem Weg zur Schule für alle. Marburg 2010
Klemm, Klaus und Preuss-Lausitz, Ulf: Auf dem Weg zur schulischen Inklusion in
Nordrhein-Westfalen. Gutachten für das Schulministerium NRW. Essen und Berlin
2011
Klemm, Klaus: Inklusion in Deutschland – Eine bildungsstatistische Analyse.
Bertelsmann Stiftung, Gütersloh 2013
Mittendrin e.V. (Hrsg.): Eine Schule für Alle. Inklusion in der Sekundarstufe. Mülheim
an der Ruhr 2011
Moser, Vera (Hrsg.): Die inklusive Schule. Standards für die Umsetzung. Stuttgart 2012
Sonntag, Miriam: Jahrgangsübergreifender und inklusiver Unterricht in der Praxis.
Zeitschrift für Inklusion, Nr. 1-2 (2012)
Stähling, Reinhard und Wenders, Barbara: „Das können wir hier nicht leisten“ – Wie
Grundschulen doch die Inklusion schaffen können. Basiswissen Grundschule. Band
28. Baltmannsweiler 2012
Wocken, Hans: Das Haus der inklusiven Schule. Hamburg 2011
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Sir Peter Ustinov Stiftung
Friedberger Anlage 27
60316 Frankfurt / Main
Telefon
069 – 272 21 74 68
www.ustinov-stiftung.de
[email protected]
Dr. Peter Sicking
Telefon
069 – 272 21 74 50
[email protected]
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Vielen Dank für
Ihre
Aufmerksamkeit!