13. Deutscher Lebertag

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13. Deutscher Lebertag - 20. November 2012
13. Deutscher Lebertag
20. November 2012
13. Deutscher Lebertag - 20. November 2012
Wertvoll: die Leber übernimmt
viele Aufgaben!
o Produktion von Eiweiß
(Proteinsynthese)
o Speicherung und
Bereitstellung von
Energiesubstraten (Glukose,
Fette)
o Abbau von
Stoffwechselendprodukten
und Medikamenten
(Glukuronierung, Konjugation)
Quelle: Deutsche
Leberhilfe
Quelle: vCell.de
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Wertverlust: Chronische Lebererkrankungen führen zu Komplikationen
Leberverfettung
Fibrose
Zirrhose
Komplikationen
(z.B. Lebertumor,
Blutungen)
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Zeichen der Leberzirrhose im
Spätstadium
GefäßSchleimhautveränderungen
Hautveränderungen
UmgehungsKreisläufe
Gefäßzeichnung
Gelbsucht
Wassereinlagerung
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Symptome im Frühstadium von
Lebererkrankungen
Abgeschlagenheit, Leistungsminderung
(Müdigkeit ist der Schmerz der Leber)
o Völlegefühl im Bauch
o Neigung zu Blähungen
o
aber Symptome können auch fehlen.
Bestimmung Leberwerte durch Hausarzt
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Werterhaltend: Früherkennung
durch Blutuntersuchungen
1)
Leberentzündung

Transaminasen (Leberwerte): GOT, GPT, GT
GPT: Früherkennung einer Lebererkrankung
GT:Lebererkrankungen, aber auch Risiko von
Herzerkrankungen bei Patienten mit Fettleber
2)
Leberfunktion


Körper stärken/Proteine bauen (Transportproteine,
Blutgerinnung, Körperabwehr)
Entgiftung und Ausscheidung über Galle
(Medikamente, Stoffwechselprodukte)
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Bluttests zur Ursachenabklärung
o
Virushepatitis
• Nachweis von Antikörpern und Virusbestandteilen
o
Fettleber
• Blutfette, Blutzucker, Anzeichen des chronischen
Alkoholgenuss
o
Eisenspeichererkrankung
• Eisen, Ferritin, Transferrin, genetische Testungen
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Untersuchung der Leber:
Ultraschall und Duplex
o
o
o
o
Der Aufbau der Leber
(„Struktur“) und die
Durchblutung werden
beurteilt
Hinweis auf
Lebertumoren
Verfettung der Leber
Kontrastmittel kann
ergänzende
Informationen liefern
Flüssigkeit (Aszites)
Vernarbtes Lebergewebe
(Zirrhose)
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Elastographie: Abschätzen der
Lebervernarbung
o Indirekte UltraschallMethode zur
Abschätzung der
Fibrose
o Variabilität macht
Leberprobe weiterhin
unersetzlich
o Einsatz für spezielle
Fragestellungen und
Verlaufsuntersuchungen
Haut
Leber
SONDE
Quelle: L.Castera,
J. Hepatology 2009
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Die Lebergewebeprobe (Biopsie)
o
o
Die direkte Untersuchung des Gewebes
erlaubt Aufschluss über Ausmaß der
Entzündung, Schädigung und deren Ursache
Die Leberprobe hat ein niedriges
Komplikationsrisiko
Vermehrung von Bindegewebe
Fettleber mit Entzündung
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Wertbegutachtend: die
Bauchspiegelung (Laparoskopie)
o
o
o
Aufschluss über die
Beschaffenheit der
gesamten Leber
Gezielte
Gewebsentnahmen
möglich
Blutstillung nach
Gewebsentnahme
Zwerchfell
Grobknotige
Leberzirrhose
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Fettleber – die häufigste
Lebererkrankung
Alkohol
Alkoholische
Fettleber (AFL)
Übergewicht
Zuckerkrankheit
(Diabetes)
Medikamente
Nicht-Alkoholische
Fettleber (NAFL)
Fettleberentzündung
(Steatohepatitis)
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Alkoholische Fettleber
o
Fetteinlagerung in die Leber
durch Alkoholkonsum
• Genetisch Faktoren
beeinflussen verträgliche Menge
o
Behandlung
• Alkoholkonsum einstellen,
damit sich die Leber erholen
kann!
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Wie viel Alkohol ist für die
gesunde Leber unschädlich?
Frauen
Männer
Alkohol
10 g/Tag
20 g/Tag
entsprechend
Bier: 0,25 l
oder
Wein: 1/8 l
Bier: 0,5 l
oder
Wein: 1/4 l
Moderater Alkoholkonsum nach DGE
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Nicht-alkoholische
Fettleber (NAFL)
o
Ursachen
Kalorienzufuhr
Kalorienverbrauch
• Ernährung, Übergewicht und Bewegungsmangel
• Stoffwechselerkrankungen
(Fettstoffwechsel, Zuckererkrankung)
• Medikamente
• Genetische Ursachen („Veranlagung“)
o
Behandlung
•
•
•
•
Übergewicht reduzieren (5-10% Ausgangsgewicht)
sportliche Betätigung (5 Stunden/Woche)
gute Einstellung des Blutzuckers und der Blutfette
Keine Medikamente zur Behandlung zugelassen
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Stoffwechselerkrankungen
- Eisenspeicherkrankheit o
o
o
Eisenspeicherkrankheit (Hämochromatose)
häufigste erbliche Stoffwechselerkrankung (1:200)
Führt zu Leberentzündung und Zuckerkrankheit
Erkennbar an:
-
o
familiärer Belastung (Krankengeschichte)
Laboruntersuchung und Gentest
Therapie durch Aderlässe
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Hepatitis A (Reisehepatitis)
o
o
Übertragung durch verunreinigte Lebensmittel
Heilt aus, kann jedoch (selten) zum akuten
Leberversagen führen
Quelle: CDC
• Impfung vor Reisen
• auf Hygiene achten („cook it, peel it or forget it“)
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Hepatitis B
o
o
Infektion: 85% Abheilung; 10-15% führen zur
chronischen Leberentzündung
Übertragung durch Blut und
Geschlechtsverkehr
• aktive Impfung von Kindern und Risikopersonen
(medizinisches Personal, Angehörige,
Leberkranke)
• geschützter Geschlechtsverkehr (Kondome)
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Verbreitung der Hepatitis B
Quelle: CDC Report 2006, www.cdc.gov
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Behandlung der
chronischen Hepatitis B
o
o
o
Chronisch ist eine Hepatitis, die länger
als 6 Monate besteht
Empfohlen bei erhöhten Leberwerten,
Fibrose oder Komplikationen
Behandlungsmöglichkeiten
•
Virusunterdrückung durch Nukleosidbzw. Nukleotidanaloga
• Immunstimulation durch Interferon alfa
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Hepatitis C (HCV Transfusionshepatitis)
o
o
Heilt in bis 50 bis 80% nicht aus, führt zur
chronischen Leberentzündung
Übertragung durch Blutkontakt, Drogenabusus,
niedriges Risiko bei Geschlechtsverkehr
• Hygienemaßnahmen bei Tätowierungen oder
Körperschmuck
• Alle Blutkonserven in Deutschland werden heute
auf HCV getestet
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Wertgewinn: Behandlung HCV
Neue Medikamente verbessern die Therapie
o Pegyliertes Interferon (1 Spritze /Woche)
o Ribavirin (5-6 Tab /Tag)
o Proteasehemmer für Genotyp 1 (6-12 Tab
/Tag täglich zu festen Zeitpunkten)
o Die Ansprechrate ist wesentlich vom Virustyp,
dem Ausmaß der Leberschädigung und
individuellen Faktoren abhängig
o Ausheilung in bis zu 80% der Fälle
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Therapie der
chronischen Hepatitis C
Chronische Virusinfektion
(HCV RNA positiv)
Zirrhose ?
Frühere Therapien?
Individuelle Faktoren
Genotyp 2 oder 3
Interferon + Ribavirin
(24 – 48 Wochen)
Genotyp 1
Interferon, Ribavirin und PI
(24 – 48 Wochen)
DGVS Expertenempfehlung 2011
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Leberzirrhose Lebertransplantation
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Werden Sie Organspender !
Weitere Informationen im Internet
www.dso.de
www.bzga.de
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Zur Vorbeugung von
Leberschäden empfehlen wir
o
o
o
o
o
Gesunde ausgewogene Ernährung
Übergewicht abbauen und Sport treiben
Nur geringe Mengen an Alkohol
Impfung gegen Virushepatitis A und B
Vorsorgeuntersuchungen bei
Risikogruppen (angeborene
Lebererkrankungen, Familienbelastung)
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Weitere Informationen
Deutsche Leberhilfe e.V.
www.leberhilfe.org
Deutsche Leberstiftung
www.deutsche-leberstiftung.de
Gastro-Liga e.V.
www.gastro-liga.de
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Autoren
Prof. Dr. P.R. Galle
Dr. J.M. Schattenberg
I. Medizinische Klinik