Projektteil 1

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Indikatorenworkshop Berlin 03. April 2012
Demographischer Wandel in europäischen Regionen –
Projekt im EU-Programm INTERREG IV C/DART –
IFAD-Indikatorenstudie
Harald Michel
Institut für Angewandte Demographie
Berlin-Brandenburg - IFAD
I/F/A/D
Projektansatz / Projektpartner
Projektlaufzeit bis Dezember
2012
Demographischer Wandel
(Schrumpfung und Alterung) auf
kleinräumiger Ebene in
ausgewählten Ländern der EU
11 Länder Europas
/Projektpartner haben 13
Untersuchungsregionen innerhalb
bzw. unterhalb der EUROSTATNUTS-III Ebene (fr. Nomenclature des
unites territoriales statistiques =
Systematik der Gebietseinheiten für die
Statistik) ausgewählt, die sie als
markante Beispiele/Regionen für
Bevölkerungsschrumpfung und alterung betrachten
EUROSTAT kann für diese
Regionen keine Daten
bereitstellen!
I/F/A/D
Projektansatz/Projektpartner/
Eurostat-NUTS-Ebenen
NUTS
(fr. Nomenclature des unités territoriales statistiques; „Systematik der Gebietseinheiten für die
Statistik“) bezeichnet eine hierarchische Systematik zur eindeutigen Identifizierung und Klassifizierung der
räumlichen Bezugseinheiten der Amtlichen Statistik in den Mitgliedstaaten der Europäischen Union. Sie lehnt
sich eng an die Verwaltungsgliederung der einzelnen Länder an. In der Regel entspricht eine NUTS-Ebene einer
Verwaltungsebene oder einer räumlichen Aggregation von Verwaltungseinheiten.
Diese Systematik wurde 1980 vom Europäischen Amt für Statistik entwickelt, um regionale Raumeinheiten
innerhalb Europas auch international statistisch vergleichen zu können. NUTS-Regionen sind die Grundlage
für die quantitative Beurteilung von Regionen durch die EU. Im Rahmen der Regionalpolitik werden
Fördermittel konkreten NUTS-Regionen (v. a. NUTS-III) zugewiesen.
Geostatistische Daten (z. B. Bevölkerungsdichte) basieren immer auf einer Bezugsfläche. Um eine
Vergleichbarkeit annähernd zu gewährleisten, können nur Bezugsräume gleicher Hierarchiestufe betrachtet
werden. NUTS erreicht dies durch die Definition von vier regionalen Hierarchieebenen und zwei
lokalen/kommunalen Hierarchieebenen: NUTS-0 = Nationalstaaten, NUTS-I = Größere Regionen/Landesteile,
NUTS-II = Mittlere Regionen/Landschaften, NUTS-III = Kleinere Regionen/Großstädte, LAU-1 =
Gemeindeverbände, LAU-2 = Gemeinden (die früheren Ebenen NUTS-IV bzw. NUTS-V wurden mit der im Juli
2003 in Kraft getretenen Verordnung umbenannt in LAU-1 bzw. LAU-2 „Lokal Administrative Units“).
Die NUTS-Ebene, der eine Verwaltungseinheit zuzuordnen ist, wird anhand von Bevölkerungsgrenzen
bestimmt (Richtwerte!): NUTS-I (Obergrenze/Untergrenze)=7.000.000/3.000.000, NUTS-II 3.000.000/800.000,
NUTS-III= 800.000/150.000.
I/F/A/D
Projektansatz/Projektpartner/
Eurostat-NUTS-Ebenen/Deutschland
NUTS-Ebenen in Deutschland (NUTS.DE)
NUTS-I-Ebene = 16 Bundesländer
NUTS-II-Ebene = 39 Regionen, d. h.:
• 22 Regierungsbezirke in den Ländern Baden-Württemberg (4), Bayern (7), Hessen (3), NordrheinWestfalen (5) und Sachsen (3);
• 7 ehemalige Regierungsbezirke (in Rheinland-Pfalz drei Regierungsbezirke 2000 aufgelöst, in
Niedersachsen vier Regierungsbezirke 2005 aufgelöst, 2 nicht-administrative Regionen – das Land
Brandenburg wurde 2003 in die NUTS-II Regionen Brandenburg-Nordost und Brandenburg-Südwest
geteilt in der Absicht, nach der EU-Erweiterung vom 1. Mai 2004 für den ärmeren Nordosten
weiterhin EU-Fördergelder zugewiesen zu bekommen;
• 8 Länder, die auf dieser Ebene nicht weiter untergliedert werden, das sind die „Stadtstaaten“ Berlin,
Hamburg und Bremen, sowie die „Flächenländer“ Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein,
Sachsen-Anhalt, Saarland und Thüringen (diese 8 Länder sind somit gleichzeitig NUTS-I-Regionen und
NUTS-II-Regionen)
NUTS-III-Ebene = 412 Regionen in Deutschland, d. h. Kreisebene (Landkreise/Kreise und kreisfreie Städte)
LAU-1-Regionen = Gemeindezusammenschlüsse, Verwaltungsgemeinschaften
LAU-2-Regionen = Gemeinden, gemeindefreie Gebiete
I/F/A/D
Projektansatz/Projektpartner
IFAD-Befragung zu
Standards der
öffentlichen
Daseinsvorsorge –
z. Zt. in der
Auswertung
IFAD-Analyse und
Bewertung der „best
practice“ auf Basis
der Indikatorenauswertung
IFADIndikatorenstudie
I/F/A/D
Projektansatz/Projektpartner
IFAD-Indikatoren-Komplexe:
Demographie
Arbeitsmarkt
Bildung
Gesundheit
Abgleich der Indikatoren
und Standards mit „best
practice“ Projekten in den
einzelnen
Untersuchungsregionen
Ergebnisformen v. a.:
Regionale Datenbänke,
Regionenporträts,
DART-Beobachtungsmonitor,
Regionenvergleich
I/F/A/D
Projektansatz/Projektpartner
Erfassung und Analyse von
Standards öffentlicher
Daseinsvorsorge im
demographischen Wandel
können dazu beitragen!
IFAD-Indikatoren
können dazu beitragen!
I/F/A/D
Projektpartner/Untersuchungsregionen
Von den Projektpartnern ausgewählte
Untersuchungsregionen
Federal state /
Region / Population
Country
1. Germany
2. Germany
3. Finland
4. Finland
5. Czech Republic
6. Romania
7. Poland
8. Slovenia
9. Italia
10. Spain
11. Ireland
12. Austria
13. Netherlands
Investigation area / administrative
district / Population
Brandenburg / 2.5 M
Uckermark / 131.1 THSD
Saxony / 4.2 M
Görlitz / 292.8 THSD
North-Karelia
North-Karelia / 165.9 THSD
Kainuu
Kainuu / 85.3 THSD
Central Bohemia / 1.2 M
Kutna Hora / 74.6 THSD
Centru / 2.5 M
Alba / 374.5 THSD
Lower Silesia / 2.9 M
Poviat Klodzki / 163.6 THSD
Gorenjska
Gorenjska / 202.9 THSD
Venetia / 4.9 M
Provinz Rovigo / 247.2 THSD
Galicia / 2.8 M
West Region Irland / 380.1 THSD
Lower Austria / 1.6 M
Provinz Qurense / 335.6 THSD
County Roscommon / 58.8 THSD
Waldviertel / 141.7 THSD
Limburg / 1.1 M
Parkstadt / 238.7 THSD
Bevölkerungswachstum !
I/F/A/D
Projektpartner/Untersuchungsregionen
Untersuchungspopulation gesamt: 2.485.700
FI: Kainuu
NL: Limburg
Parkstad
FI: Nord Karelien
IE: West Region of
Ireland/ County
Roscommon
DE: Brandenburg
Project leader (ILB,
Staatskanzlei)
LK Uckermark
DE: Sachsen
LK Görlitz
CZ: Zentralböhmen
Kutna Hora
IT: Venetien
Rovigo Province
ES: Galizien
Ourense
PL: Niederschlesien
Poviat Klodzki
AT: Niederösterreich
Waldviertel
RO: Centru
Alba
SLO: Kranj
Gorenjska
I/F/A/D
Projektpartner/Untersuchungsregionen
Görlitz/Saxony/DE
Bevölkerung 1993: 347.707
Bevölkerung 2009: 281.076
Schrumpfung um 19,2%;
Schrumpfung der Altersgruppe
5-15 Jahre 1993/2009 um 62,9%
Uckermark/Brandenburg/DE
Bevölkerung 1993: 163.719
Bevölkerung 2009: 131.115
Schrumpfung um 19,9%;
Schrumpfung der Altersgruppe
6-15 Jahre 1993/2009 um 62,8%
Roscommon/West Region I./IE
Bevölkerung 1991: 51.897
Bevölkerung 2006: 58.768
Wachstum um 13,2%;
Schrumpfung der Altersgruppe
5-14 Jahre 1996/2006 um 11,2%
North-Karelia/FI
Bevölkerung 1993: 178.076
Bevölkerung 2009: 165.962
Schrumpfung um 8,0%;
Schrumpfung der Altersgruppe
6-15 Jahre 1993/2008 um 23,4%
Klodzki/Lower Silesia/PL
Bevölkerung 1995: 182.667
Bevölkerung 2009: 163.648
Schrumpfung um 10,6%;
Schrumpfung der Altersgruppe
5-14 Jahre 1995/2009 um 45,7%
Parkstad/Limburg/NL
Bevölkerung 1993: 244.387
Bevölkerung 2009: 240.634
Schrumpfung um 1,5%;
Schrumpfung der Altersgruppe
0-19 Jahre 1993/2008 um 14,1%
Kutna Hora/Central Bohemia/CZ
Bevölkerung 1993: 74.774
Bevölkerung 2009: 74.939
Wachstum um 0,2%;
Schrumpfung der Altersgruppe
5-14 Jahre 1993/2009 um 33,4%
Qurense/Galicia/ES
Bevölkerung 1998: 344.170
Bevölkerung 2009: 335.642
Schrumpfung um 2,5%;
Schrumpfung der Altersgruppe
6-14 Jahre 1998/2009 um 28,8%
Rovigo/Venetia/IT
Bevölkerung 1991: 248.004
Bevölkerung 2009: 247.164
Schrumpfung um 0,3%;
Schrumpfung der Altersgruppe
6-14 Jahre 1991/2009 um 52,4%
Kainuu/FI
Bevölkerung 1993: 96.268
Bevölkerung 2009: 82.634
Schrumpfung um 14,2%;
Schrumpfung der Altersgruppe
6-15 Jahre 1993/2009 um 35,1%
Waldviertel/Lower Austria/AT
Bevölkerung 1991: 148.633
Bevölkerung 2009: 141.670
Schrumpfung um 4,7%;
Schrumpfung der Altersgruppe
5-15 Jahre 1991/2008 um 15,8%
Gorenjska/Kranj/SI
Bevölkerung 1993: 194.472
Bevölkerung 2009: 202.903
Wachstum um 4,3%;
Schrumpfung der Altersgruppe
5-14 Jahre 1993/2009 um 30,9%
Alba/Centru/RO
Bevölkerung 1993: 412.038
Bevölkerung 2009: 373.134
Schrumpfung um 9,4%;
Schrumpfung der Altersgruppe
5-14 Jahre 1993/2009 um 40,0%
I/F/A/D
Projektteil 1: Erfassung und Analyse DART-Indikatoren
1993/2000/2009:
Demographie, v. a.:
Bevölkerung,
Größe,
Dichte,
Geschlecht,
Altersgruppen,
Jugendquotient,
Altenquotient,
Haushalte,
Familienstand,
Geburten,
TFR,
Todesfälle,
Wanderung,
Prognose
Arbeitsmarkt, v. a.:
Erwerbspersonen
je Wirtschaftszweig
Industrie, Landwirtschaft,
Dienstleistungen,
Arbeitsplätze,
Beschäftigtenquote,
Frauenquote,
ältere Arbeitnehmer,
Arbeitslosigkeit,
Langzeitarbeitslosigkeit
Bildung, v. a.:
Kinderbetreuung
(Vorschule/Schule),
Schüler nach Schulen,
Auszubildende und
Absolventen,
Bildungsstand der
Bevölkerung,
Studienanfänger und
Studenten,
Teilnehmer an Kursen
Volkshochschulen,
Teilnehmer an
Weiterbildung
Gesundheit, v. a.:
Sterbefälle/Diagnose,
Krankenhausfälle,
Schwerbehinderte,
Pflegebedürftige,
Krankenhäuser,
Schwangerschaftsabbrüche
Impfquote,
Beschäftige im
Gesundheitswesen,
Ärztinnen und Ärzte,
Personal in
Pflegeeinrichtungen
Auswertung nach Altersgruppen und
Geschlecht:
1. Alle Regionen im Vergleich
2. Alle Regionen in Regionenporträts
(je nach Datenlage)
I/F/A/D
Projektteil 1: Erfassung und Analyse DART-Indikatoren
1993/2000/2009: Begründung Auswahl der Indikatoren
Warum wurden diese Indikatoren ausgewählt? Beispielhafte Darstellung der Verwendbarkeit bzw.
Sinnhaftigkeit bestimmter Indikatoren:
Indikatorenkomplex Demographie (Beispiele):
Allgemeine Bemerkungen:
Bevölkerungsdichte (Problem: historische Unterschiede/Dichte eigentlich unbrauchbar!)
Abnahme der Bevölkerung bzw. Schrumpfung der Bevölkerung in der Zeit/Geschwindigkeit
(ermöglicht die Identifizierung regionaler Typen/Cluster der Schrumpfung/Ursachen und Mechanismen der
Schrumpfung: negativer natürlicher Zuwachs, Abwanderung usw.)
Verbindung zwischen Schrumpfung und Alterung der Bevölkerung
(Schrumpfung zieht Alterung nach sich)
Strukturkoeffizient des Alterns (z. B. IFAD-Erwerbsaltersindex: Verhältnis Altersgruppe 55+ zur
Gesamterwerbsbevölkerung) zeigt Alterung
Veränderung der Geschlechterstruktur (z. B. Zunahme des Frauenanteils in höheren Altersgruppen) weist auf
geschlechtsspezifische Alterung hin, höherer Anteil von Männern in jüngeren Jahrgängen verweist auf
geschlechtsspezifische Abwanderung
I/F/A/D
Projektteil 1: Erfassung und Analyse DART-Indikatoren
1993/2000/2009: Begründung Auswahl der Indikatoren
Indikatoren Demographie (Beispiele)
Bevölkerungsstand und -entwicklung:
•Gesamtbevölkerung männlich, weiblich (liefert Aussagen zum Sinken/Steigen der Bevölkerungszahl absolut,
d. h. Schrumpfungstendenz),
•Bevölkerung nach Geschlecht (liefert Aussagen zur Verschiebung des Geschlechterverhältnisses, insbesondere
relevant im hochaltrigen Bereich, Frauenüberschuss durch höhere Lebenserwartung,
d. h. Alterungstendenz),
•Staatsangehörigkeit (Zuwachs Anteil von Ausländern – Migration/Integration),
•Bevölkerungsdichte/Einwohner pro km² (Sinken verweist auf Schrumpfungstendenz)
Altersstruktur:
(liefert u. a. Aussagen zur Veränderung der Altersstruktur der Bevölkerung und des Verhältnisses zwischen den
Altersgruppen und zeigt u. a. das „Ausdünnen“ junger Jahrgänge auf, erklärt das Sinken der Schülerzahlen und der
Zahl der Auszubildenden, das Entstehen demographischer Wellen durch Sinken der Geburtenhäufigkeiten,
Erhöhung des Erstgebäralters, Verringerung der TFR u.a.m., d. h. Nettosaldo natürliche Bevölkerungsbewegung zeigt
Schrumpfungs- und Alterungstendenzen in der jeweiligen Region)
•Altersgruppen (Jahr und Geschlecht – geschlechts- und altersgruppenspezifische Schrumpfung)
•Jugendquotient: Anzahl von Personen unter 15 Jahren bezogen auf 100 Personen im erwerbsfähigen Alter (15-65)
•Altenquotient: Zahl der 65-jährigen und älteren Personen je 100 im erwerbsfähigen Alter (15-65)
•Jugend- und Altenquotient ins Verhältnis gesetzt ergibt den Gesamtbelastungsquotienten, Verschiebung verweist
auf Alterung
I/F/A/D
Projektteil 1: Erfassung und Analyse DART-Indikatoren
1993/2000/2009: Begründung Auswahl der Indikatoren
Indikatoren Demographie (Beispiele)
Soziale Struktur:
(dokumentiert u. a. die quantitativen Veränderungen der Haushaltzusammensetzungen im demographischen
Wandel, die Tendenz zur „Vereinsamung“ und sozialen Isolation):
•Größe der Haushalte: Ein-Personen-Haushalte, Mehrpersonen-Haushalte (Haushalte mit 2, 3, 4 und mehr
Personen)
•Familienstand der Bevölkerung (ledig, verheiratet, verwitwet, geschieden)
Natürliche und räumliche Bevölkerungsbewegung:
(unverzichtbare Standardindikatoren, um Alterung und Schrumpfung bevölkerungsstatistisch zu beschreiben)
Natürliche Bewegung:
•Geburten
•Durchschnittsalter der Mütter bei der Geburt lebend geborener Kinder
•Zusammengefasste Geburtenziffer
•Todesfälle
•Tod von Kindern unter einem Jahr pro 1000 Lebendgeburten
•Lebenserwartung
•Überschuss der Lebendgeborenen bzw. Gestorbenen
Räumliche Bewegung:
(Migration verweist vor allem in der Altersstruktur der Migranten und im Nettosaldo der räumlichen Bewegung
auf Mobilität bzw. Stabilität im Wanderungsverhalten, d. h. auch Schrumpfungstendenz)
•Innenwanderung
•Außenwanderung
•Altersstruktur der Migranten
•Nettozuwanderung
Kleinräumige Bevölkerungsprognose:
(deutet auf regionaler Ebene u. a. auf zu erwartende Schrumpfungstendenzen/Bevölkerungsabnahme hin und
ist neben anderen aufgeführten Indikatoren bedeutsam für kommunalpolitische Planungen)
I/F/A/D
Projektteil 1: Erfassung und Analyse DART-Indikatoren
1993/2000/2009: Begründung Auswahl der Indikatoren
Indikatoren Arbeitsmarkt (Beispiele)
Anteil der Beschäftigten/Erwerbspersonen je Wirtschaftssektor
(gibt Hinweise auf die Beschäftigtenstruktur und deren Veränderung in der jeweiligen Kommune/Untersuchungsregion
bzw. auf neue Beschäftigungsfelder für eine älter werdende Erwerbsbevölkerung durch wirtschaftliche Strukturveränderungen, d. h. auch künftiges Potenzial für die Beschäftigung Älterer)
Arbeitsplatzentwicklung in den vergangenen Jahren
(Arbeitsplatzzuwächse/Arbeitsplatzabbau – hohe positive bzw. negative Werte weisen auf wirtschaftliche Dynamik bzw.
wachsende Bedeutungslosigkeit einzelner Wirtschaftzweige, wie z. B. Landwirtschaft, in der Untersuchungsregion hin)
Beschäftigten-/Erwerbstätigenquote, Erwerbsbeteiligung, wirtschaftlich aktive Bevölkerung, erwerbstätige
Arbeitnehmer, Selbständige
(Versicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort – weisen auf die Beteiligung der Bevölkerung am Arbeitsmarkt und
Wirtschaftsleben hin)
Frauenerwerbsquote
(Verhältnis Erwerbstätigenquote Männer/Frauen – gibt Einblick in die Einbindung der Frauen in den Arbeitsmarkt bzw.
die Vereinbarkeit von Beruf/Familie/Kindererziehung)
Erwerbstätigenquote ältere Arbeitnehmer
(deutet auf die Chancen Älterer im Erwerbsleben bzw. auf dem regionalen Arbeitsmarkt hin und damit auf die Nutzung
der entsprechenden Potenziale Älterer)
Arbeitslosigkeit
(vor allem unter 25-Jährige und über 50-Jährige – veranschaulicht den Ausschluss bzw. die Ausgrenzung aus dem
Arbeitsmarkt bei bestimmten Altersgruppen und die Notwendigkeit sozialer Transferleistungen bzw. Unterstützungen)
Langzeitarbeitslosigkeit als zeitlich verfestigte Arbeitslosigkeit
(vor allem unter 25-Jährige und über 50-Jährige, verdeutlicht den langfristigen Ausschluss aus dem Arbeitsmarkt und den
nachhaltigen Verschleiß von Humankapital)
I/F/A/D
Projektteil 1: Erfassung und Analyse DART-Indikatoren
1993/2000/2009: Begründung Auswahl der Indikatoren
Indikatoren Bildung/Gesundheit (Beispiele)
Bildung
•Bildungsstand/Bildungsstruktur nach Altersgruppen
(u. a. Möglichkeiten der Fortbildung/Qualifizierung/Weiterbildung verweisen auf
bzw. entscheiden über die Nutzung des Potenzials älterer Arbeitnehmer)
•Schülerzahlen bzw. Zahl der Auszubildenden
(Veränderungen verweisen u. a. auf sinkende Geburtenzahlen und deren
bildungspolitische Konsequenzen, Durchlaufen von demographischen Wellen)
Gesundheit
•Lebenserwartung bzw. Zahl der Sterbefälle nach Geschlecht
(Todesursachen verweisen auf/zeigen problematische Lebensbedingungen und
deviante Verhaltensweisen in Schrumpfungsregionen, z. B. Alkoholismus.
•Personalentwicklung im Gesundheitswesen bzw. Pflegebereich
(Veränderungen deuten u. a. auf gesundheitspolitische Akzeptanz und auf
Konsequenzen aus höherer Lebenserwartung hin)
I/F/A/D
Projektteil 1: Erfassung und Analyse DART-Indikatoren
1993/2000/2009 (Basis der DART-Indikatoren/Definitionen national):
Ausgewählte Literatur/Quellen/Institutionen – Auswahl und Definitionen der Indikatoren:
•Destatis/Statistisches Bundesamt: Sachgebiete Regionaldaten, Reihe: Demografischer Wandel in Deutschland:
Haushalteentwicklung/Krankenhaus und Pflege/Kinder und Schüler/Erwerbspersonen
•Verband Deutscher Städtestatistiker: Werkstattbericht Indikatoren- und Merkmalskatalog zum Demographischen Wandel
•Länderoffene Arbeitsgruppe „Indikatorenentwicklung und Monitoring“
•Brandenburger Sozialindikatoren
•GESIS-Zuma, Abt. Soziale Indikatoren/Indikatorendokumentation
•Bertelsmann-Stiftung/Wegweiser Kommune/Indikatorenerläuterung + European Lifelong Learning Indicators (ELLI)
•Statistik Berlin-Brandenburg/Beschreibung „Abgestimmter Datenpool“/Verzeichnis der Indikatoren
•Rostocker Zentrum für Demographischen Wandel/Liste der verfügbaren Indikatoren
•Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung/Indikatoren Raumbeobachtung
•Gesundheitsberichterstattung Bundesrepublik/Indikatorensets
•Friedrich-Ebert-Stiftung/Netzwerk Bildung/Lebenslanges Lernen in einer alternden Gesellschaft
•IFAD-Glossar: Demographie
•Ministerium für Generationen, Familie, Frauen und Integration NRW/Erwerbsbeteiligung Älterer
•IAB-Regional/Berichte und Analysen aus dem Regionalen Forschungsnetz: Herausforderungen des demografischen Wandels
für den Arbeitsmarkt in Thüringen
•Wirtschaftliche Folgen des kommunalen Umgangs mit demografischer Schrumpfung (Walter Bartl/Christian Rademacher)
• Demographischer Wandel, Beschäftigungssituation Älterer und Folgen für die Qualifizierung (Dick Moraal (BIBB) Johannes
Bannwitz (Universität zu Köln)
I/F/A/D
Projektteil 1: Erfassung und Analyse DART-Indikatoren
1993/2000/2009 (Definitionen Europa/Eurostat):
Ausgewählte Literatur/Quellen/Institutionen – Auswahl und Definitionen der Indikatoren:
•Eurostat Datenbank für Konzepte und Begriffe
•Europäische Datenbanken/Strukturen:
oEurostat Gesundheitsindikatoren/Langzeitpflege
oEurostat Hauptabellen Daten Bevölkerung
oEurostat Hauptabellen Daten Arbeitsmarkt/z. T. Aus- und Weiterbildung/Lebenslanges Lernen
oEurostat Hauptabellen Daten Bildung
oEurostat Hauptabellen Daten Gesundheit
oEurostat Hauptabellen Daten Einkommen/Haushalte
•Europäische Regional- und Städtestatisitk: Daten/Haupttabellen
•Eurostat Statisitk nach Themenfeldern/Indikatoren allg.
•Destatis I-Punkt Berlin (Statistisches Bundesamt)
•Europäische Regional- und Städtestatistik Leitfaden 2009
•Eurostat Jahrbuch der Regionen 2009
•Regionen 2020: Bewertung der künftigen Herausforderungen für die EU-Regionen (Arbeitspapier der Kommission,
November 2008)
•Regionale Datensammlung Europa 2003f
•OECD: Bildungsindikatoren/Education at a Glance: OECD Indicators
I/F/A/D
Projektteil 1:
Auswertungsergebnisse Demographieindikatoren (Beispiele)
 Was zeigen die Indikatoren ?
 Worauf weisen die gelieferten Daten aus den Untersuchungsregionen hin?
 Wie erfolgte die Auswertung?
 Beispielhafte Darstellung anhand einiger Indikatoren in einzelnen Untersuchungsregionen
Indikatorenkomplex: Demographische Basisindikatoren (Beispiele):
Beispiel Landkreis Uckermark/Germany:
1.
Bevölkerung
a) total
Bevölkerung nach Geschlecht
1993
2000
total
male
female
total
163.719
80.869
82.850
151.740
3.178
2.273
905
3.506
male
2008
female
male
female
total
male
female
75.295
76.445
132.837
Anzahl der Ausländer
66.186
66.651
131.115
65.409
65.706
2.435
2.249
1.334
3.693
2.301
1.392
1.071
total
2009
3.583
Einwohner pro km²
1993
2000
2008
54
50
43
I/F/A/D
Projektteil 1: Auswertungsergebnisse (Beispiele)
Beispiel Kainuu/Finland:
1.
Bevölkerung
a) total
Bevölkerung nach Geschlecht
1993
2000
2008
2009
total
male
female
total
male
female
total
male
female
total
male
female
96.298
48.273
48.025
89.777
44.884
44.893
83.160
41.643
41.517
82.634
41.356
41.278
512
687
1.315
568
747
Anzahl der Ausländer
344
148
196
614
243
371
1.199
Einwohner pro km²
1993
2000
2008
4,5
4,2
3,9
Beispiel Ourense/Spain:
1.
Population
a) total
Bevölkerung nach Geschlecht
1998
2000
2008
2009
total
male
female
total
male
female
total
male
female
total
male
female
344.170
165.209
178.961
345.241
165.472
179.769
336.099
161.848
174.251
335.642
161.454
174.188
4.340
4.010
4.640
4.860
4.420
Anzahl der Ausländer
1.560
1.630
1.490
1.920
1.990
1.860
4.170
Einwohner pro km²
1998
2000
2008
47,3
47,5
46,2
I/F/A/D
Projektteil 1: Datenzusammenfassung und -analyse
Zusammenfassung aller gelieferten Daten (nachfolgend ausgewählte Darstellung zu den Indikatoren:
Bevölkerung nach Geschlecht, Anzahl der Ausländer, Bevölkerungsdichte) aus 13 Untersuchungsregionen für
vergleichende Analysen (analog sind alle anderen Demographieindikatoren zusammengefasst):
Bevölkerung gesamt und nach Geschlecht
Bevölkerung gesamt und nach Geschlecht
2000
2008
1993
Region
2009
total
male
female
total
male
female
total
male
female
total
male
female
80.869
82.850
151.740
75.295
76.445
132.837
66.186
66.651
131.115
65.409
65.706
Görlitz
163.719
347.707
166.174
181.533
323.025
157.132
165.893
x
x
x
281.076
137.753 143.323
North-Karelia
178.076
88.108
89.968
171.609
85.160
86.449
166.129
82.557
83.572
165.962
82.498
83.464
Kainuu
96.298
182.667
(1995)
74 .774
48.273
48.025
89.777
44.884
44.893
83.160
41.643
41.517
82.634
41.356
41.278
88.035
94.632
171.621
82.282
89.339
164.434
78.654
85.780
163.648
83.297
85.319
36.370
38.404
73.582
35.950
37.632
74.850
37.126
37.724
74.939
37.119
37.820
412.038
148.633
(1991)
194.472
248.004
(1991)
344.170
(1998)
244.387
51.897
(1991)
205.517
206.521
196.224
199.429
374.535
184.915
189.620
373.134
184.186 188.948
72.322
76.311
71.918
74.364
142.042
70.185
71.857
141.670
70.005
94.149
100.323
95.906
100.810
202.485
100.000
102.485
202.903
100.247 102.656
120.322
127.682
395.653
146.282
(2001)
196.716
242.385
(2002)
117.166
125.219
246.255
119.501
126.754
247.164
119.979 127.185
165.209
178.961
345.241
165.472
179.769
336.099
161.848
174.251
335.642
161.454 174.188
111.486
91.866
158.191
135.770
129.095
240.634
125.004 128.379
25.203
27.583
26.191
241.792
58.768
(2006)
125.454
26.694
254.715
53.774
(2002)
30.178
28.590
x
Uckermark
Klotzki
Kutna-Hora
Alba
Waldviertel
Gorenjska
Rovigo
Ourense
Parkstad
Roscommon
x
71.665
x
I/F/A/D
Projektteil 1: Datenzusammenfassung und -analyse
Ausländer gesamt und nach Geschlecht
Anzahl der Ausländer
1993
Region
total
2000
männlich weiblich
total
2008
männlich weiblich
total
2009
männlich weiblich
total
männlich weiblich
Uckermark
3.178
2.273
905
3.506
2.435
1.071
3.583
2.249
1.334
3.693
2.301
1.392
Görlitz
5.010
3.499
1.511
5.738
3.423
2.315
x
x
x
5.975
3.089
2.886
Noth-Karelia
1.168
617
551
1.705
737
968
2.563
1.146
1.417
2.818
1.300
1.518
Kainuu
344
148
196
614
243
371
1.199
512
687
1.315
568
747
Klotzki
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
0,9%
(1996)
x
x
1%
x
x
2,6%
x
x
2,1%
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
4.332
(1991)
x
x
5.219
(2001)
x
x
5.099
x
x
8.569
x
x
x
x
x
x
x
x
3.425
2.724
701
7.134
4.965
2.169
331
198
3.898
(2002)
2.050
1.848
13.245
6.552
6.693
15.470
7.488
7.982
1.630
1.490
1.920
1.990
1.860
4.170
4.340
4.010
4.640
4.860
4.420
10.336
8.310
17.327
9.507
7.820
13.199
6.903
6.296
13.199
6.931
6.268
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
Kutna-Hora
Alba
Waldviertel
Gorenjska
Rovigo
Ourense
Parkstad
Roscommon
529
(1991)
1.560
(1998)
18.646
(1996)
x
I/F/A/D
Projektteil 1: Datenzusammenfassung und -analyse
Bevölkerungsdichte
Region
Uckermark
Görlitz
North-Karelia
Kainuu
Klotzki
Kutna-Hora
Alba
Waldviertel
Gorenjska
Rovigo
Ourense
Parkstad
Roscommon
Einwohner pro km²
2000
50
2008
43
2009
x
153
x
133
10,0
9,7
9,3
x
4,5
111,2
(1995)
81,5
4,2
3,9
x
109,6
100
x
80,3
81,7
81,8
63
60
x
40
x
39
92,1
x
94,9
135,4 (2002)
137,6
138,1
47,5
46,2
x
1238
1184
x
21,1 (2002)
23,1
(2006)
x
1993
54
165,1
66
41
(1991)
91,1
138,6
(1991)
47,3
(1998)
1253
(1995)
20,4
(1996)
I/F/A/D
Projektteil 1: Clusterbildung Bevölkerungsschrumpfung
Die Auswertung dieser hier beispielhaft aufgeführten Indikatoren dient u. a. der Clusterbildung über die
Bevölkerungsschrumpfung in den Untersuchungsregionen, liefert Informationen über die Veränderung der
Geschlechterstruktur der Bevölkerung, über die Abnahme (bzw. das Wachstum) der Bevölkerung insgesamt
bzw. der Ausländer u. a. m. (siehe dazu auch die nachfolgenden Beispiele)
Beispiel 1 für Auswertung:
Cluster I-V Bevölkerungsschrumpfung
Cluster I: Sehr starker Bevölkerungsrückgang über 10%
Landkreis Uckermark (Deutschland):
1993:
2009:
163.719
131.115
Schrumpfung um 19,9% (-32.604)
Landkreis Görlitz (Deutschland):
1993:
2009:
347.707
281.076
Schrumpfung um 19,2% (-66.631)
Region Kainuu (Finland):
1993:
2009:
96.268
82.634
Schrumpfung um 14,2% (-13.634)
Region Klodzki (Polen):
1995:
2009:
182.667
163.648
Schrumpfung um 10,6% (-19.019)
I/F/A/D
Projektteil 1: Clusterbildung Bevölkerungsschrumpfung
Cluster II: Starker Bevölkerungsrückgang 5 bis 10%
Region Alba (Rumänien):
1993:
2009:
412.038
373.134
Schrumpfung um 9,4% (-38.904)
Region Nord-Karelien (Finland):
1993:
2009:
178.076
165.962
Schrumpfung um 8,0% (-12.114)
Cluster III: Bevölkerungsrückgang unter 5%
Region Waldviertel (Österreich):
1991:
2009:
148.633
141.670
Schrumpfung um 4,7% (-6.963)
Region Ourense (Spanien):
1998:
2009:
344.170
335.642
Schrumpfung um 2,5% (-8.528)
Region Parkstad (Niederlande):
1993:
2009:
244.387
240.634
Schrumpfung um 1,5% (-3.753)
I/F/A/D
Projektteil 1: Clusterbildung Bevölkerungsschrumpfung
Cluster IV: Bevölkerungsstagnation
Region Rovigo (Italien):
1991:
248.004
2009:
247.164
Schrumpfung um 0,3% (-840)
Cluster V: Bevölkerungswachstum (ABER: Schrumpfung junger Jahrgänge 0-14/15 Jahre!)
Region Roscommon (Irland):
1991:
2006:
51.897
58.768
Wachstum um 13,2% (+6.871)
Region Gorenjska (Slowenien):
1993:
2009:
194.472
202.903
Wachstum um 4,3% (+8.431)
Region Kutna Hora (Tschechien):
1993:
2009:
74.774
74.939
Wachstum um 0,2% (+165)
I/F/A/D
Projektteil 1: Bevölkerungsschrumpfung gesamt
Beispiel 2 für Auswertung: Prozentuale Veränderung der Bevölkerungsgröße bis 2009 (Diagramm)
Görlitz
-23,44
Uckermark
Seit 1990
-19,91
1993
Kainuu
-14,19
Klodzki
1993
-10,41
Alba
1995
-9,44
North-Karelia
1993
-6,8
Waldviertel
1993
-4,68
Ourense
1991
-2,48
Parkstad
1998
-1,54
Rovigo
1993
-0,34
Kutna-Hora
1993
Gorenjska
1993
Roscommon
1991
-30
-25
-20
-15
-10
-5
1991
0,22
4,34
13,24
0
5
10
15
20
Änderung der Bevölkerungsgröße in %
I/F/A/D
Projektteil 1: Bevölkerungsschrumpfung junge Jahrgänge
Beispiel 3 für Auswertung:
Numerische und graphische Darstellung der Entwicklung
relevanter Altersgruppen in den Untersuchungsregionen
Zusammengefaßte Altersgruppe 0-14/15 Jahre:
Anteilige Altersstruktur
der 0-14/15-Jährigen in %:
Region
1993 2000
Uckermark
19,59 13,77
Görlitz
19,93(1990) 12,97
North-Karelia
20,78 19,03
Kainuu
20,10 17,52
Klodzki
21,22 17,59
Kutna-Hora
19,24 16,21
Alba
21,52 18,11
Waldviertel
19,39 18,29
Gorenjska
20,79 11,50
Rovigo
x
11,14
Ourense
11,36 (1998) 10,59
Parkstad
x
x
Roscommon
23,68 21,23
In allen Regionen hat der Anteil der Kinder und Jugendlichen
an der Gesamtbevölkerung im Untersuchungszeitraum
abgenommen!
Entwicklung der Anzahl der 0 - 14/15-jährigen
25
2008
10,37
10,96
16,53
15,20
13,76
13,65
14,71
15,96
14,78
11,06
9,40
x
20,38
20
15
10
5
0
1993
2000
2008
I/F/A/D
Projektteil 1: Bevölkerungszunahme alte Jahrgänge
In fast allen Regionen (außer Roscommon) hat der Anteil der
alten Menschen an der Gesamtbevölkerung im
Untersuchungszeitraum z. T. erheblich zugenommen!
Altersgruppe 65 Jahre und älter:
Entwicklung der Anzahl der über 65-jährigen
Altersgruppe 65 Jahre und älter in %:
Region
Uckermark
Görlitz
North-Karelia
Kainuu
Klodzki
Kutna-Hora
Alba
Waldviertel
Gorenjska
Rovigo
Ourense
Parkstad
Roscommon
1993 2000
2008
11,42 15,41
15,11(1990) 18,98
14,93 16,84
13,45 16,91
11,97 13,38
14,34 15,13
11,82 13,63
15,85 17,72
10,68 13,69
17,58 21,68
25,80 (1998) 26,91
15,93 17,02
16,48 15,49
23,28
26,70
19,11
20,37
14,42
15,83
15,21
20,32
16,06
22,56
28,43
19,52
14,83
30
25
20
15
10
5
0
1993
2000
2008
I/F/A/D
Projektteil 1: Auswertung: Bi- bzw. multivariate Varianten
Die bivariate bzw. multivariate Auswertung einzelner Indikatoren nach Altersjahrgängen,
zusammengefaßten Altersgruppen, nach Geschlecht und/oder in Kombination verdeutlichen
Alterung und Schrumpfung in kleinen Räumen europäischer Länder noch deutlicher!
Beispiel für einen Vergleich innerhalb eines Clusters, hier Cluster I:
IFAD DART-Indikator: „Geschwindigkeit/Zeitdauer Bevölkerungsrückgang/Schrumpfung
gesamt/nach Altersgruppen und Geschlecht“:
Untersuchungsregionen:
DART-Regionen Uckermark und Kainuu
Untersuchungszeitraum:
Ab 1993/95 bis 2008/10
Voraussetzungen:
a. Relevante Altersgruppen müssen vergleichbar vorhanden sein:
Altersjahrgänge unter 6, 6 bis 15, 15 bis 20, 20 bis 45, 45 bis 65, 65 und älter;
b. Einheitliche Jahresscheiben müssen für die jeweilige Region vorliegen:
1993/95, 2000, 2007/8, 2010 (oder aktuellste Daten)
Sind diese Voraussetzungen erfüllt, können z. B. berechnet und verglichen werden:
a.
Absolute und prozentuale Rückgänge der Bevölkerungszahlen in den einzelnen Altersgruppen zwischen den
einzelnen Jahresscheiben und gesamt seit 1993,
Altersspezifische Schrumpfung
b. Absolute and prozentuale Rückgänge der Bevölkerungszahlen nach Geschlecht zwischen den einzelnen
Jahresscheiben und gesamt seit 1993,
Geschlechtsspezifische Schrumpfung
c.
Reduzierung der Bevölkerungszahlen gesamt, zwischen den einzelnen Jahresscheiben und ausgewählten
Zeitabständen zwischen 1993 and 2010,
Schrumpfungsgeschwindigkeit
I/F/A/D
Projektteil 1: Auswertung: Bi- bzw. multivariate Varianten:
Bevölkerungsschrumpfung
Beispiel Uckermark (Auswahl):

Bevölkerungsschrumpfung total:
Ausgangsniveau
Stand
Schrumpfung im Zeitraum von 16 Jahren:

163.719
131.115
um 32.604 Personen
um 19,9 %
1993:
2008:
absolut:
prozentual :
22.459
8.344
um 14.115 Personen
um 62,8 %
Region:
gesamt
Bevölkerungsschrumpfung der Altersgruppe 6 bis15:
Ausgangsniveau
Stand
Schrumpfung im Zeitraum von 15 Jahren:

1993:
2009:
absolut:
prozentual:
Region:
ausgewählte
Altersgruppe
Bevölkerungsschrumpfung der Altersgruppe 6 bis 15 weiblich:
Ausgangsniveau
Stand
Schrumpfung im Zeitraum von 15 Jahren:
1993:
2008:
absolut:
prozentual :
10.960
4.097
um 6.863 Personen
um 62,6 %
Region:
ausgewählte
Altersgruppe
und
Geschlecht
I/F/A/D
Projektteil 1: Auswertung: Bi- bzw. multivariate Varianten:
Bevölkerungsschrumpfung
Beispiel Kainuu (Auswahl):

Region mit der geringsten Einwohnerdichte aller DARTUntersuchungsregionen: 3,9 EW pro qkm 2008!
Bevölkerungsschrumpfung total:
Ausgangsniveau
Stand
Schrumpfung im Zeitraum von 16 Jahren:

96.298
82.634
um 13.664 Personen
um 14,2 %
1993:
2008:
absolut:
prozentual :
12.352
8.020
um 4.332 Personen
um 35,1 %
Bevölkerungsschrumpfung der Altersgruppe 6 bis 15:
Ausgangsniveau
Stand
Schrumpfung im Zeitraum von 15 Jahren:

1993:
2009:
absolut:
prozentual:
Bevölkerungsschrumpfung der Altersgruppe 6 bis 15 weiblich:
Ausgangsniveau
Stand
Geschlechtsspezifische Schrumpfung
im Zeitraum von 15 Jahren:
1993:
2008:
6.180
3.984
absolut:
um 2.196 Personen
prozentual : um 35,5 %
I/F/A/D
Projektteil 1: Problem Datenbereitstellung und
Datenlieferung
PROBLEM: Um diese, wie auch andere demographische Basisindikatoren
berechnen und auswerten zu können, waren strukturell vergleichbare und
möglichst lückenlose Datenlieferungen aus allen Untersuchungsregionen
Grundvoraussetzung – aber z. T. erhebliche Probleme bei der Datenlieferung!.
Insgesamt werden im Indikatorenkomplex “Demographie/demographische Basisindikatoren”
20 Indikatoren aus jeweils 13 Untersuchungsregionen für jeweils 3 bzw. 4 Zeitreihen (Jahre),
größtenteils nach Alter und Geschlecht strukturiert, ausgewertet und innerhalb der
Regionenporträts bzw. zwischen den Regionen miteinander verglichen. 468 Datensätze liegen
z.Zt. für diesen Indikatorenkomplex vor und wurden für die Porträts analysiert. Die Auswertung
in den Indikatorenkomplexen Arbeitsmarkt, Bildung und Gesundheit erfolgte analog zur
Auswertung der demographischen Basisindikatoren.
Die Datenauswertung zu den Indikatorenkomplexen Arbeitsmarkt, Bildung und Gesundheit
gestaltete sich je nach Stand der Datenlieferung (Vollständigkeit) durch die Partner komplizierter.
Der Indikatorenkomplex “Demographischer Wandel und Arbeitswelt” beinhaltete 8
Indikatoren, die in der Mehrzahl 5fach untergliedert sind und jeweils 4 Zeitreihen/Jahre
umfassen (bei Vollständigkeit insgesamt 104 Datensätze). Der Komplex “Bildung/Lebenslanges
Lernen” beinhaltet 10 Indikatoren, je nach Indikator mehrfach untergliedert, für jeweils 4
Zeitreihen (bei Vollständigkeit insgesamt 130 Datensätze). Der Indikatorenkomplex
“Gesundheit” umfasst 8 Indikatoren, mehrfach untergliedert, für jeweils 3 Zeitreihen (bei
Vollständigkeit insgesamt 52 Datensätze). IFAD wertete somit ca. 800 Datensätze aus, war auf
vergleichbare und exakte Zuarbeiten angewiesen.
I/F/A/D
Projektteil 1: Problem Datenbereitstellung und
Datenlieferung/Bewertung des Indikatorensets
Die den Projektpartnern zur Verfügung gestellten und in den einzelnen Regionen getesteten
Indikatorenkomplexe erlauben einen relativ leichten Zugang (auch für Laien!) zu insgesamt gut
handhabbaren und vor allem vergleichbaren und fortschreibungsfähigen Datensätzen. Sie können in der
Folge von den europäischen Nutzern selbstständig gepflegt werden (z. B. in Form des IFAD DARTMonitors bzw. in Fortschreibung der zur Verfügung gestellten Datentabellen zu den einzelnen
Indikatoren, Beispiel: Region Gorenjska arbeitet bereits damit!).
Die Indikatoren können als Grundlage für Entscheidungen in Bezug auf Anpassungsprozesse
(Projektbeurteilung, z. B. „Good Practice“ - Beispiele, die von allen Regionen im Rahmen des DARTProjektes vorgestellt werden) in den jeweiligen Regionen dienen – siehe dazu IFAD-Evaluation „best
practice“.
Die Regionen-Indikatorengruppen, wie sie in den Porträts der einzelnen DART-Regionen analysiert
und auf der Basis der durch die einzelnen Regionen gelieferten Daten ausgewertet wurden, sind der
wissenschaftlich-empirische Kern des IFAD-Anteils am Gesamtprojekt.
Bei dem bearbeiteten bzw. (wegen erheblicher Verspätung in der Datenlieferung durch einzelne
Regionen) noch zu bearbeitenden Datenmaterial handelt es sich um Primärdaten, die so in einem
europäischen Demographieprojekt erstmalig vorliegen und ausgewertet wurden bzw. werden. In
diesem Sinne stellt der dieser Auswertung in den Regionenporträts zum demographischen Wandel
zugrunde liegende Demographie- und Sozialindikatorensatz in seiner Form und Kompaktheit der
Zusammenstellung eine neuartige Herangehensweise an die Analyse des demographischen Wandels in
Europa dar.
I/F/A/D
Projektteil 1: Problem Datenbereitstellung und
Datenlieferung/Bewertung des Indikatorensets
Worauf ist resümierend hinzuweisen?
Problematik der Datenbereitstellung und Datenlieferung auf kleinräumiger Ebene
in den DART-Untersuchungsregionen (keine Eurostatdaten vorhanden, Termine
wurden nicht eingehalten, vorgegebene Strukturen in den Datentabellen nicht
eingehalten u. a. m.!),
Problematik der Indikatorendefinitionen in den Partnerländern und auf
europäischer Ebene (Definitionenvielfalt, Vergleichbarkeit!), daraus resultierend
Problematik des Datenvergleichs,
Problematik der Fachkompetenz in den beteiligten DART-Untersuchungsregionen
(Beteiligung von Experten nur in einzelnen Regionen, wie z. B. Görlitz, Uckermark,
Kainuu, Ourense),
Arbeit an der DART-Indikatorenstudie verweist generell auf die Problematik neuer
Anforderungen an die kleinräumige EU-Regionalstatistik bzw. die Nationalstatistiken
der EU-Länder.
I/F/A/D
Projektteil 2: Erfassung von Standards der öffentlichen
Daseinsvorsorge in den Regionen
Realisiert (November 2011-Februar 2012): Abfrage von Standards der öffentlichen Daseinsvorsorge
in den einzelnen Regionen (Bestandsaufnahme) – Fragebogen, standardisierte schriftliche Befragung, 15
offene Fragen in 5 inhaltlichen Fragekomplexen (Abfrage Ist-Stand Bestandsaufnahme , siehe nachfolgend
Teil 1), 4 offene Fragen Expertenbefragung (siehe nachfolgend Teil 2)
Ausgangspunkt: Die Bevölkerung nicht nur in der Bundesrepublik, sondern in vielen europäischen
Ländern, wird in den kommenden Jahrzehnten weiter schrumpfen, quantitativ ausdünnen und zugleich
immer älter, wie auch die Datenauswertung in Rahmen von DART anschaulich zeigt. Dies hat vielfältige
soziale und wirtschaftliche Auswirkungen auf die jeweilige Gesellschaft. Dementsprechend müssen z. B.
räumliche Disparitäten (Schrumpfungs- und Wachstumsregionen) abgegrenzt, Ursachen und Folgen auf
allen Planungsebenen evaluiert und Standards (Richtlinien, Regelungen, Normen, Gesetzesvorgaben) der
sozialen und kommunalen Daseinsvorsorge im Sinne von Gewährleistung und Absicherung grundlegender
Lebensbedingungen für die jeweilige Bevölkerung überprüft und gegebenenfalls neu festgelegt bzw.
eingeführt und durchgesetzt werden – STANDARDS im demographischen Wandel!.
Folgende Problemstellung steht hierbei übergreifend auf der Tagesordnung:
Wie kann unter den Bedingungen der Bevölkerungsschrumpfung und -alterung und bei begrenzter bzw. sich
verringernder Finanzausstattung der Kommunen die öffentliche Daseinsvorsorge und die Erhaltung der
Lebensqualität für eine sich strukturell verändernde Bevölkerung in der jeweiligen europäischen
Untersuchungsregion gewährleistet und an den demographischen Wandel angepasst werden?
I/F/A/D
Projektteil 2: Erfassung von Standards der öffentlichen
Daseinsvorsorge in den Regionen
Abfrage Fragebogen : Teil 1 - Bestandsaufnahme
Schrumpfung und Alterung der Bevölkerung – Kinderbetreuung, Schulen und Schulstandorte in der Region
Schrumpfung und Alterung der Bevölkerung – medizinische Versorgung in der Region
Schrumpfung und Alterung der Bevölkerung – Versorgung/Betreuung/Pflege älterer Menschen in der Region
Schrumpfung und Alterung der Bevölkerung – Versorgung/Bildung/Kultur in der Region
Schrumpfung und Alterung der Bevölkerung – ältere/jüngere Erwerbsbevölkerung/Ausbildung in der Region
Abfrage Fragebogen : Teil 2 - Expertenmeinungen der DART Partner in Untersuchungsregion…
Welche Bereiche der öffentlichen Daseinsvorsorge sind für Sie in Ihrer Region im Hinblick auf den
demographischen Wandel von besonderer Bedeutung?
In welchen Bereichen sind die in der Region vorhandenen Mindeststandards der öffentlichen Daseinsvorsorge
wegen der Folgen und Auswirkungen des demographischen Wandels (Alterung und Schrumpfung der
Bevölkerung) zu überarbeiten?
Welche Standards der öffentlichen Daseinsvorsorge sind aus der Sicht Ihrer Tätigkeit bei der Bewältigung der
Auswirkungen des demographischen Wandels in Ihrer Region notwendig und erforderlich (auch in Bezug auf die
Realisierung der „best practice“ Beispiele in Ihrer Region)?
I/F/A/D
Projektteil 2: Erfassung von Standards der öffentlichen
Daseinsvorsorge in den Regionen/aktueller Stand
Im Oktober 2011 startete IFAD die schriftliche Befragung zu Standards der
öffentlichen Daseinsvorsorge/Lebensqualität in den DART-Untersuchungsregionen:
IFAD-Online Survey: DART – questionnaire „Standards of public services in the
demographic change “
Stand Ende März 2012:
10 ausgefüllte Fragebögen (Qualität und Umfang der Beantwortung sehr
unterschiedlich, sehr gut z. B. Uckermark, Görlitz, Nord-Karelien, Rovigo, Waldviertel,
kaum brauchbar: Alba, Parkstad nur Info, dass sie kaum Aussagen treffen können
usw.)
Generelles Problem: Abgabetermin wurde nur von Kainuu und WAR eingehalten
Seit Mitte März Beginn Auswertung:
•Übersetzung,
•Codierung,
•Zusammenfassung usw.
I/F/A/D
Zusammenfassung/Fazit/Ausblick
Europa befindet sich in einem tiefgreifenden demographischen Wandlungsprozess, der sich
auch kleinräumig (unterhalb der Eurostat NUTS-III-Ebenen) bevölkerungs- und sozialstatistisch
mit den getesteten Indikatoren nachweisen lässt. Es zeigt sich, dass dieser Wandlungsprozess
unumkehrbar und langfristig ist,
regional differenziert ausgeprägt und nachzuweisen ist,
abzubilden, fortzuschreiben und zu prognostizieren ist.
Auf der Basis der ausgewerteten Daten aus den 13 DART-Untersuchungsregionen zeigen sich
die demographischen Wandlungs- und Veränderungsprozesse vor allem in Folgendem
(Kurzzusammenfassung/Stichworte):
 Kontinuierlicher Bevölkerungsrückgang (Schrumpfung-Ausnahme Cluster V,
perspektivisch negative Bevölkerungsprognosen in allen Regionen)
 Kontinuierliche Alterung der Bevölkerung (Schrumpfung der jungen Jahrgänge,
insbesondere unter 20 Jahre, Zunahme der alten Jahrgänge, insbesondere
Hochaltrige ab 65 Jahre, Wachsen der Zahl der Pflegefälle – alle Cluster)
 Sinken der Bevölkerungsdichte (außer Cluster V)
I/F/A/D
Zusammenfassung/Fazit/Ausblick
Auf der Basis der ausgewerteten Daten aus den 13 DART-Untersuchungsregionen zeigen
sich die demographischen Wandlungs- und Veränderungsprozesse vor allem in Folgendem
(Kurzzusammenfassung/ Stichworte):
Negativer Saldo natürliche Bevölkerungsentwicklung (Geburten/Sterbefälle)
Negativer Saldo räumliche Bevölkerungsbewegung (Zu/Abwanderung)
Zunahme des Anteils der ausländischen Bevölkerung
Zunahme des Alters bei Erstgeburt
Zunahme der Lebenserwartung
Zusammensetzung der Haushalte (Zunahme Ein-Personen-HH)
Abnahme der Schülerzahlen und der Zahl der Auszubildenden
Strukturelle Veränderungen im Erwerbspersonenpotenzial – Zunahme älterer
Arbeitnehmer und Frauenerwerbstätigkeit, Verfestigung Langzeitarbeitslosigkeit
Strukturelle Veränderungen zwischen den Wirtschaftsbereichen – Abnahme
Unternehmen und Beschäftigte in der Landwirtschaft und Industrie, Zunahme
Dienstleistungsbereich
I/F/A/D
Zusammenfassung/Fazit/Ausblick
Verschiedenste Demographie-Beobachtungsmonitore einzelne Städte, Stadt-Umland-Regionen
oder Landesteile in der BR Deutschland (z. B. Berlin, Umland Berlin-Brandenburg, Köln,
Dresden, Dresden-Umland) arbeiten heute mit mehr als 50 Indikatoren zur Beschreibung
allein der demo-sozialen Situation in den zu beobachtenden kleinräumigen Gebieten und
Landesregionen und bemühen sich einen Kernindikatorensatz zu klassifizieren und
anzuwenden.
Es muss nicht näher erklärt werden, vor welchen Herausforderungen ein national
übergreifend vergleichendes Pilotprojekt zur indikatorengestützten Analyse des
demographischen Wandels in 13 Regionen aus 11 Ländern der Europäischen Union stand
und steht.
Im bisherigen Projektverlauf und in der Projektbearbeitung durch das IFAD wurde sehr
deutlich, dass der DART-Projektteil „Indikatoren und Standards des demographischer Wandels“
bezogen auf europäische Regionen unterhalb der NUTS-III-Ebene insbesondere durch seine
Internationalität absolutes sozialwissenschaftliches Neuland darstellt.
Das IFAD konnte und kann sich somit auf keinerlei dementsprechende wissenschaftliche oder
statistisch auswertbare Vorleistungen oder gar Referenzprojekte bzw. im europäischen
Maßstab bereits zur Anwendung gebrachte und geprüfte Indikatoren zur Beschreibung
grundlegender Prozesse der Bevölkerungsentwicklung in höchst unterschiedlichen regionalen
Strukturen stützen, geschweige denn auf dementsprechende einzelne „übergreifende“
Demographieindikatoren (Formel, die wesentliche Kriterien zusammenfasst o. ä.?), die diesem
Anspruch auch nur im Ansatz genügen würden.
I/F/A/D
Zusammenfassung/Fazit/Ausblick
Hinzu kommt, dass der vergleichende Aspekt zwischen den höchst unterschiedlichen DARTUntersuchungsregionen, die an diesem Projekt beteiligt sind, einen der wichtigsten
Grundbausteine der Indikatorenstudie und der darauf basierenden Regionenporträts darstellt.
Deshalb ist das Kriterium, dass Daten für alle beteiligten Regionen verfügbar und auswertbar sein
müssen absolut relevant für die Projektrealisierung.
Aus Gründen der wissenschaftlichen Seriosität und Erfahrung ist unbedingt darauf hinweisen,
dass es in den einzelnen Bestandteilen der IFAD-Indikatorenstudie nicht um die Erschaffung und
Anwendung eines „neuen“ Demographie-Indikators oder eines demographischen Formelwerkes
gehen kann (was im Übrigen, wenn überhaupt, die Möglichkeiten eines derartigen Projektes bei
Weitem übersteigen würde), weil sich die real ablaufenden Prozesse der statistisch
nachweisbaren Alterung und Schrumpfung in den einzelnen europäischen Regionen (die sich am
DART-Projekt beteiligten) nach der Datenauswertung als derart differenziert erwiesen haben
(verschiedene Typen von Schrumpfungs- bzw. Alterungsprozessen in unterschiedlichen
Kombinationen auch der auslösenden Ursachen!), dass es wissenschaftlich nicht vertretbar wäre,
nur wenige, einfache, aussagekräftige Indikatoren, die den Grad des demographischen Wandels
„gut“ abbilden usw. zu identifizieren und anzuwenden.
Es ging und geht in dem vom IFAD zu bearbeitenden Projektteil vielmehr darum, relevante
Indikatorengruppen(-sets, -komplexe, -batterien) auszuwählen, aufzustellen und zu testen, die es
ermöglichen, den demographischen Wandel vergleichend in europäischen Beispielregionen zu
messen, abzubilden (überwiegend im Zeitverlauf zwischen 1993 bis 2008/9) und zu klassifizieren
(siehe Clusterbildungen I-V, Kurz- und Langporträts der 13 Regionen, DART-Beobachtungsmonitor
u.a.m.).
I/F/A/D
Zusammenfassung/Fazit/Ausblick
Eine über diese Beschreibungs-, Analyse- und Prognosemöglichkeiten des getesteten
Indikatorensets hinausgehende Funktion – nach den bisherigen Erkenntnissen aus diesem
Pilotprojekt auch die Frage nach einem oder mehreren Indikator/en, der/die „Erfolge“ im
demographischen Wandel messen kann/könnten – ist empirisch nicht zu vertreten und
bevölkerungsstatistisch nicht zu untermauern!
Abgesehen davon, was eigentlich „Erfolg“ in diesem Zusammenhang bzw. im demographischen
Wandel einer europäischen Untersuchungsregion sein sollte (Beendigung der Schrumpfung,
Verjüngung der Bevölkerung, Umkehr eines negativen Wanderungssaldos, höherer Jugendquotient,
niedriger Altenquotient, geringerer Gesamtbelastungsquotient, Senkung des Erstgeburtsalters,
höhere TFR, mehr Kinder u.a.m.?), setzen Aussagen zu Wirkungsmöglichkeiten und nachhaltigen
politischen Einflussnahmen generell Intervall(Panel)-Analysen voraus, was mindestens zwei
Untersuchungsprozesse mit einem hinreichend großen Abstand (2-5 Jahre) erfordert, um empirisch
belastbare Aussagen treffen zu können. Dies kann im laufenden DART-Projektteil des IFAD kaum
realisiert werden.
I/F/A/D
Indikatorenworkshop Berlin 03. April 2012
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
IFAD
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I/F/A/D