Hintergrund Kinderha..

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ECPAT Österreich – Arbeitsgemeinschaft zum Schutz von Kindern vor sexueller Ausbeutung,
Kinderpornographie Kinderprostitution und Handel für sexuelle Zwecke
Kinderhandel:
Dimensionen-Gesetzliche
Rahmenbedingungen –
Identifizierung und Betreuung der
Opfer
Mag.a Astrid Winkler,
Geschäftsführerin ECPAT Österreich
Inhalte
VORMITTAG:
1. ECPAT vorstellen
2. Fakten - Dimension – Ursachen
Kinderhandel – Film –
Diskussion
3. Unterschied MenschenhandelKinderhandel; Gesetzlicher
Rahmen International und
Österreich
NACHMITTAG:
• Situation Österreich
• Die Kampagne „Stoppt SexHandel mit Kinder und
Jugendlichen“
• Identifizierung und Opferschutz
• Materialen-Angebote
ECPAT Österreich – Arbeitsgemeinschaft zum Schutz von Kindern vor sexueller Ausbeutung,
Kinderpornographie Kinderprostitution und Handel für sexuelle Zwecke
Das ECPAT LEITMOTIV:
"Jedes Kind hat in jedem Land dieser
Welt Anspruch auf umfassenden
Schutz vor allen Formen der
kommerziellen Ausbeutung und des
sexuellen Missbrauchs."
(UN- Kinderrechtskonvention Art. 34)
ECPAT Netzwerk
ECPAT
International
Globales
Netzwerk von
Organisationen
und Personen
die sich für die
Elimination von
Kinderprostituion,
Kinderpornographie
und Kinderhandel für
sexuelle
Zwecke einsetzen.
ECPAT International
• = End Child Prostitution,
Pornography and Trafficking for
Sexual Purposes
• Internationale
Kinderrechtsorganisation und
weltweites Netzwerk
• Sitz: Bangkok
• über 80 Mitglieder und
Partnerorganisationen in 60 Ländern
Geschichte ECPAT International
• 1980iger Jahre: Prostitution mit Kindern in Asien
steigt rapide an und wird von Kriminellen
organisiert
• 1988 – 1990 Forschungsprojekt der ECTWT
• 1990 Chiang Mai – Konsultation
• Bis 1996 Internationale Kampagne – End Child
Prostitution in Asian Tourism - ECPAT
• 1996 Erster Weltkongress Stockholm
• 1997 Etablierung von ECPAT als Internationale
Kinderrechtsorganisation mit inhaltlich erweitertem
und weltweitem Aufgabenfeld
• 2001 Zweiter Weltkongress, Yokohama
• 2008 Dritter Weltkongress, Rio de Janeiro
Geschichte ECPAT in Österreich
• 2003: Gründung als informelles Netzwerk,
angesiedelt bei Respect
- Plattform gegen kommerzielle sexuelle
Ausbeutung von Kindern
• Seit Nov. 2006: Verein „ECPAT Österreich
– Arbeitsgemeinschaft zum Schutz der
Rechte der Kinder vor sexueller
Ausbeutung“
Die 12 Mitglieder von ECPAT Österreich
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•
Dreikönigsaktion/Katholische Jungschar
Burg Finstergrün
Evangelische Jugend Österreich
Jugend Eine Welt/Don Bosco
Katholische Frauenbewegung
Kinderfreunde
Kindernothilfe
Ludwig Boltzmann Institut für Menschenrechte
Missio
Respect
Salzburger Landesjugendbeirat
World Vision
FAKTEN - DIMENSION URSACHEN
KINDERHANDEL
Fakten Kinderhandel
• Schätzungsweise 30 Mio Menschen
jährlich pro Jahr werden Opfer von
Menschenhandel
• Mehr als 2 Mio Kinder und Jugendliche in
Sex-Industrie ausgebeutet und
ausgebeutet (Unicef)
• Rund 30 % der Opfer von MH sind
Minderjährige (UNODC)
Kinder: leichtere Beute für
Menschenhändler
• Defizite Kinderschutz im Herkunftsland
• Können Gefahr nicht realistisch
abschätzen
• Der Traum vom besseren Leben
• Sind leichter zu manipulieren
Faktoren warum Kinder Opfer werden1. PUSH Faktoren
• Haben Hoffnungen und Träume
• Wollen „reichen Mann“ heiraten
• Auf der Suche nach „besserem Leben“
• Wollen einer Gewaltsituation entkommen
• Reißen aus – Schulabbruch
• Flucht aus der Armut
• Flucht aus der Einsamkeit, Leben auf der
Straße
2.
PULL FAKTOREN
Bedarf nach billigen Arbeitskräften im
Westen/den Industrieländern
Kaum legale Einwanderungs- und
Arbeitsmöglichkeiten
NACHFRAGE nach KINDERN bzw.
Minderjährigen, z.B. Sexindustrie,
Prostitution
Nachfrage nach billigen Produkten und
billigen Arbeitsleistungen
3. Strukturelle Faktoren
• Missbrauch und Gewalt in der Familie
• Armut
• Schulabbruch; Ausreißer
• Tradition - Kinder müssen Geld
verdienen
• Benachteiligung/Unterdrückung von
Frauen/Mädchen
• Ethnische Zugehörigkeit
Ausbeutungsformen
– Sexuelle Ausbeutung, zB
Kinderprostitution, Kinderpornographie
– Wirtschaftliche Ausbeutung - Kinderarbeit,
Zwangsarbeit, organisierte Bettelei etc
– Illegale Aktivitäten (zB Diebstähle,
Drogenhandel)
– Zwangsheirat
– Adoptionshandel
– Organhandel
FILM
Fragen zum Film
•Wer sind verantwortliche AkteurInnen die
Ausbeutung der Kinder betreffend?
•Wer ist mitverantwortlich?
•Wer könnte bzw. kann etwas dagegen
tun?
•Was brauchen diese Kinder?
•Was bedeutet „Kindeswohl“ in diesem
Kontext und wer müsste es sicherstellen?
Definition Menschenhandel –
Unterscheidung Kinderhandel
Gesetzlicher Rahmen
Definition Menschenhandel
Artikel 3, Palermo-Protokoll
….die Anwerbung, Beförderung, Verbringung,
Beherbergung oder den Empfang von Personen
durch die Androhung oder Anwendung von
Gewalt oder anderen Formen der Nötigung,
durch Entführung, Betrug, Täuschung,
Missbrauch von Macht oder Ausnutzung
besonderer Hilflosigkeit oder durch Gewährung
oder Entgegennahme von Zahlungen oder
Vorteilen zur Erlangung des Einverständnisses
einer Person, die Gewalt über eine andere
Person hat, zum Zweck der Ausbeutung.
Definition Kinderhandel
Fortsetzung Artikel 3:
• c) Die Anwerbung, Beförderung,
Übersendung, Beherbergung oder
Aufnahme eines Kindes zum Zwecke
der Ausbeutung gilt auch dann als
„Menschenhandel“, wenn dabei keines der
in Unterabsatz a) dieses
Artikels aufgeführten Mittel angewendet
wurde.
• d) Der Ausdruck „Kind“ bezeichnet jede
Person unter 18 Jahren.
Unterschied MenschenhandelKinderhandel
• Menschenhandel
= Tathandlung (zB anwerben, befördern)
+ Mittel (zB Täuschung, Gewalt)
+ Ausbeutungszweck
• Kinderhandel
= Tathandlung
+ Ausbeutungszweck
Gesetzliche Grundlage in Österreich
• § 104a. (1) Wer
• 1. eine minderjährige Person oder
• 2. eine volljährige Person unter Einsatz
unlauterer Mittel (Abs. 2) gegen die
Person mit dem Vorsatz, dass sie sexuell,
durch Organentnahme oder in ihrer
Arbeitskraft ausgebeutet werde, anwirbt,
beherbergt oder sonst aufnimmt,
befördert oder einem anderen anbietet
oder weitergibt, ist mit Freiheitsstrafe bis
zu drei Jahren zu bestrafen.
Fortsetzung § 104 STGB
• (2) Unlautere Mittel sind die
Täuschung über Tatsachen, die
Ausnützung einer Autoritätsstellung,
einer Zwangslage, einer
Geisteskrankheit oder eines Zustands,
der die Person wehrlos macht, die
Einschüchterung und die Gewährung
oder Annahme eines Vorteils für die
Übergabe der Herrschaft über die
Person.
Gesetzliche Grundlagen
Intern. und Umsetzung in
Österreich
Situation in Österreich
GRUNDLAGE für KINDERSCHUTZ
• "Jedes Kind hat in jedem Land dieser
Welt Anspruch auf umfassenden
Schutz vor allen Formen der
kommerziellen Ausbeutung und des
sexuellen Missbrauchs."
(UN- Kinderrechtskonvention Art. 34)
Gesetzliche International und
Österreich
Ratifikationen:
–UNO-Kinderrechtskonvention
–UNO-Zusatzprotokoll Kinderhandel,
Kinderprostitution, Kinderpornographie
–UNO-Trafficking-Protokoll (Palermo)
–Europaratskonvention
Menschenhandel;
–Europaratskonvention sexueller
Missbrauch und Ausbeutung (im
Prozess)
Zur Umsetzung in Österreich
• Erster Nationaler Aktionsplan zur
Bekämpfung von Menschenhandel 20072009
• Zweiter Nationaler Aktionsplan
Bekämpfung von Menschenhandel, 20092012
Zahlen zu Menschenhandel in
Österreich
• 2008: 50 Ermittlungen zu Menschenhandel
• 2007: 30 Verurteilungen (jedoch nur als
Hauptdelikt)
– Strafausmaß zwischen 3 Monaten und 5
Jahren
• 2008 wurden 203 Menschenhandelsopfer
von der Polizei identifiziert - nur 37
wurden in geschützten Einrichtungen
untergebracht
Problemfelder
Mangel an
offiziellen
Zahlen
Kaum
identifizierte
Opfer
Fehlende
Sensibilisierun
g bzw.
Informationsd
efizite
Fehlende
Standards
bei der
Betreuung
„Stoppt Sex-Handel mit Kindern und
Jugendlichen“
Die Kampagne von ECPAT International und
The Body Shop
3 Jahre
66 Länder
 Bewusstseinsbildung
 Fundraising
 Advocacy
(national und
international)
 Drei zentrale Ziele:
1. Präventive Maßnahmen
2. Harmonisierung des nationalen gesetzlichen
Rahmens mit internationalen Standards
3. spezialisierte Betreuungseinrichtungen
 Score Card (pro Ziel vier Indikatoren)
 Global Report
 Progress Card Reports um Fortschritte und
Veränderungen zu messen
 Nationale Petitionen: Forderungen auf Grundlage
der Score Cards bzw. Progress Card Reports
Petition – Österreich
• Bewusstseinsbildende Maßnahmen
• Einrichtung einer Hotline bzw. eines
Meldesystems
• ExpertInnen-Teams in allen Bundesländern
bzw. Schulung relevanter Stakeholder
• Ausbau bzw. Einrichtung umfassender und
spezialisierter Betreuung von Betroffenen
innerhalb eines nationalen Kooperations- und
Zuweisungskonzepts
• Online unterzeichnen auf:
www.thebodyshop.com/stop
• Launch der Petition in Österreich:
Juli/August – Pressekonferenz am
20. November mit begleitender
Jugendaktion in Wien
• Unterschriften werden in allen The
Body Shops und online gesammelt:
Aktion zur Pressekonferenz, 20. August
Aktionen in
Linz und Graz
Tag der Kinderrechte in Klagenfurt
Tag der
Kinderrechte
in Krems und
Linz
Tag der Kinderrechte in Wien Hietzing
4. Identifizierung von
minderjährigen Opfern
Man kann Opfer treffen z.B. in ...
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Nachtclub/Bordell
Hotels
Privatwohnungen
Auf der Strasse
Im Haushalt
Massage/Saunaclubs
• Escort Agentur
• Beim Begehen
einer Straftat
Indikatoren
•Fremdes, unbegleitetes Kind,
spricht kaum Deutsch
•Auffälliges Verhalten
•Auffälligkeiten bei
Dokumenten/Sichtvermerk
•Problematische Situation in Ö
•Auffälliges soziales Umfeld
•Auffällige Arbeitsbedingungen
Strategien zur Einschüchterung
und Kontrolle
•Falsche
Versprechungen/Ernüchterung
•Drohungen
•Einschüchterung
•Abnahme der Dokumente
•Soziale Isolation
•Physische Isolation
Opferschutz-Grundlagen
• Zum Wohl und im “besten Interesse
des Kindes”
• Im Zweifelsfall für das Kind
• Altersfeststellung zum Wohl des
Kindes
• Kindeswohleinschätzung
• Kindeswohlbestimmung
• Risikoabschätzung (Rückführung)
Fallbeispiel:
Franziska, 8 Jahre, Dominikanische Republik
Betreuungsstellen in Österreich:
Kinder: DREHSCHEIBE in Wien für
Minderjährige,
[email protected]
Frauen: LEFÖ-IBF, [email protected]
Bundeskriminalamt, Polizeihotline
[email protected]
Ausstellung
Menschenhandel–die Sklaverei des 21.Jahrhunderts
• Initiative der Taskforce zur Bekämpfung des
Menschenhandels
• Erhältlich über Zentrum polis - Politik lernen
• Zielgruppe: Jugendliche ab der 7. Schulstufe
Materialien zu unterschiedlichen
Ausbeutungsformen
Beispiele:
• Kinderarbeit
• Fair Reisen
• Ferienträume-Lebensräume
• DVD IOM zu unbegleiteten Minderjährigen
Workshops ECPAT
Zu allen thematischen Bereichen:
Kinderhandel, Kindersextourismus, Gefahren im
Internet-Kinderpornographie
ECPAT-Jugendbeirat: Peer-to-Peer Workshops
insbesondere für den Bereich Neue Medien/Social
Networks
Kontakte
ECPAT Österreich Kontakt:
Mag.a Astrid Winkler
[email protected]