Vortrag Bestandsanalyse Heike Dickhut, HNEE
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Transcript Vortrag Bestandsanalyse Heike Dickhut, HNEE
27. März 2014
Heike Dickhut
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
[email protected]
Wo steht die Uckermark in Bezug auf
Nachhaltigkeit?
Ergebnisse einer Bestandsanalyse
Heike Dickhut, HNE Eberswalde
Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (FH) · Friedrich-Ebert-Straße 28 · D-16225 Eberswalde
Prof. Dr. Max Mustermann · HNE Eberswalde (FH) · Modul Wirtschaftskreisläufe ·
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Gliederung
• Zielsetzung der Bestandsanalyse
• Elemente und Vorgehen bei der Bestandsanalyse
• Ergebnisse der Bestandsanalyse:
„Thematisierte“ Nachhaltigkeitsmerkmale in Tourismuskonzepten
„Tatsächliche“ Nachhaltigkeitsaktivitäten der Region bzw.
Teilregionen (Stärken und Schwächen)
Nachhaltige Ansätze im Uckermark-Tourismus
(Zertifizierungen/Initiativen/Netzwerke)
Nachhaltigkeit bei touristischen Leistungsträgern in der Uckermark
• Schlussfolgerungen
Heike Dickhut · HNE Eberswalde (FH)
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Zielsetzung Bestandsanalyse
• Identifizierung von Nachhaltigkeitsaspekten im UckermarkTourismus
• Darstellung und Bewertung der aktuellen Situation des
Uckermark-Tourismus in Bezug auf das Thema
Nachhaltigkeit
• Bereitstellung einer (Diskussions-)Grundlage zur
Weiterentwicklung des Nachhaltigkeitsthemas in der
Reiseregion
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Elemente und Vorgehen Bestandsanalyse
Destinationsebene:
Analyse aktuell gültiger Tourismuskonzepte hinsichtlich der Thematisierung
ausgewählter Nachhaltigkeitskriterien
Grundlage: Kriterienraster mit Nachhaltigkeitskriterien angelehnt an die „TourCertKriterien für Destinationen“
Begutachtung a) des Bestandes sowie b) des planerischen Teils (Leitbild, Ziele,
Strategie und Maßnahmen)
Bewertung der tatsächlichen „Nachhaltigkeitsaktivitäten“ der Reiseregion
bzw. Teilregionen (Stärken-Schwächen-Analyse)
Grundlage: aktuell gültiger Tourismuskonzepte
Unternehmensebene:
Identifizierung von bestehenden „Nachhaltigkeitszertifizierungen,
-initiativen, -projekten und -netzwerken“
Befragung der mit der tmu kooperierenden touristischen Leistungsträger
zur Umsetzung von Nachhaltigkeitsaspekten in ihrem Betrieb (März 2014)
Grundlage der Abfrage: Kriterienraster für nachhaltige Leistungsträger in der
Uckermark angelehnt an „TourCert Kriterien für nachhaltige Partnerbetriebe“
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Bewertung der „tatsächlichen“
Nachhaltigkeitsaktivitäten der Reiseregion
(Grundlage: aktuell gültige Tourismuskonzepte bzw. einschlägige
Planwerke)
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Nachhaltigkeitsaktivitäten Uckermark (gesamt)
Management
Umwelt- und Naturschutz
Stärken:
• Positionierung als naturtouristische und
klimafreundliche Reiseregion
• Förderung der Qualitäts- und Serviceorientierung
• Förderung der Weiterqualifizierung der
Mitarbeiter, u.a. zu ausgewählten
Nachhaltigkeitsthemen
Stärken:
• Schwerpunkt: natur- und aktivtouristische
Aktivitäten
• Zunehmende Verwendung regionaler Produkte im
Gastgewerbe
• Förderung des Ressourcen- und Klimaschutz der
Tourismusanbieter (Netzwerk klimafreundlicher
Anbieter)
• Maßnahmen zur Besucherlenkung/-information
• Initiative Nationalpark-Partnerschaften
• Förderung nachhaltiger Mobilitätslösungen
Schwächen:
• Autofreies, nachhaltiges Mobilitätskonzept kaum
möglich
Schwächen:
• Kein aktuelles Tourismuskonzept existent
Wirtschaftlichkeit
Soziales Engagement
Stärken:
• Regelmäßige Ermittlung der Kundenzufriedenheit
• Förderung regionaler Wirtschaftskreisläufe
• Maßnahmen zur Saisonverlängerung
• Förderung nachhaltiger Tourismusangebote
Stärken:
• Stärkung regionaler Kultur und Identität durch den
Tourismus
• Pflege und Erhalt kulturhistorischer Stätten
• Förderung von barrierefreien Angeboten
(Hauptattraktionen sind barrierefrei)
Schwächen:
• Keine aktuellen Kennzahlen zur touristischen
Wertschöpfung
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Nachhaltigkeitsaktivitäten der „Teilregion
Templin und Umgebung“
Management
Umwelt- und Naturschutz
Stärken:
• Weitgehend klare Organisationstruktur und
Aufgabenverteilung des Tourismus in Templin
Stärken:
• Schwerpunkt liegt auf natur- und
aktivtouristischen Angeboten
• Templin ist mit dem ÖPNV erreichbar
Schwächen:
• Finanzierung zu 100% aus öffentlichen Mitteln
• Geringe Qualitäts- und Serviceorientierung, v.a.
im Beherbergungs- und Gastronomiebereich
• Geringer Innovationsgrad bei
Angebotsentwicklung
• Geringe Innovationskraft
Schwächen:
• Kaum Alternativen zum ÖPNV vorhanden
• Weitere Mobilitätsangebote stehen nur in
geringem Maß zur Verfügung
• Innovative nachhaltige Mobilitätskonzepte sind
bislang nicht vorhanden
• Fehlende Ausrichtung auf Nachhaltigkeit im
Naturtourismus
Wirtschaftlichkeit
Soziales Engagement
Stärken:
• Templin-Tourismus bedeutend für Wertschöpfung,
auch mit Blick auf Uckermark-Tourismus
• Analyse touristischer Kennzahlen zur Überprüfung
der Wertschöpfung
Stärken:
• Förderung und Schutz des kulturellen Erbes
Schwächen:
• Unzureichende Barrierefreiheit der Angebote
Schwächen:
• Nachfrageentwicklung ist wenig dynamisch
• Aufenthaltsdauer ist unterdurchschnittlich
• Ausgeprägte Saisonalität des Tourismus
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Nachhaltigkeitsaktivtäten der „Teilregion
Angermünde“
Management
Umwelt- und Naturschutz
Stärken:
• Erholungsentwicklungskonzeption (2012)
vorhanden
• Klare Organisationsstruktur und
Aufgabenverteilung in der Tourismusorganisation
Stärken:
• Fokus der Tourismusaktivitäten liegt auf Naturund Outdoor-Aktivitäten
Schwächen:
• Geringe finanzielle Ausstattung des Tourismus
(keine tragfähige Finanzausstattung)
• Mangelnde Qualität- und Serviceorientierung
• Teilnahmebereitschaft an Qualitätsmanagement
und Zertifizierungen ist gering
Schwächen:
• Insgesamt schlechte Mobilitätssituation
hinsichtlich des ÖPNV-Angebots
Wirtschaftlichkeit
Soziales Engagement
Stärken:
• Tourismus ist zentraler Wirtschaftsfaktor der
Stadt Angermünde
• Erhebung touristischer Kennzahlen (→ Ziele
werden daran ausgerichtet)
• Marktforschung
Stärken:
• Förderung der Barrierefreiheit
• Pflege und Erhalt des kulturellen Erbes in der
Region
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Nachhaltigkeitsaktivitäten in der „Teilregion
Lychen“
Management
Umwelt- und Naturschutz
Stärken:
• Aktuelle Tourismuskonzeption vorhanden
• Einbindung der Bürger in touristische
Entwicklung durch verschiedene Aktivitäten
• Förderung der Weiterqualifizierung der
Leistungsträger
Stärken:
• Natur- und aktivtouristische Aktivitäten stehen
im Vordergrund, auch emissionsarme Angebote:
Hydrobike, Draisine, Gleitschirmfliegen
• Verwendung regionaler Lebensmittel im
Gastgewerbe
• Punktuelle Ansätze bzgl. alternativer
Mobilitätsangebote: UM-Shuttle, Abholservice
• Maßnahmen zur Besucherlenkung/-information
im NP Uckermärkische Seen
• Initiative Nationalpark-Partnerschaften
Schwächen:
• Geringe finanzielle Ausstattung des Tourismus
in Lychen
• Mangelnde Qualität- und Serviceorientierung
• Teilnahmebereitschaft an Qualitätsmanagement
und Zertifizierungen ist gering
Schwächen:
• Schlechte Mobilitätssituation hinsichtlich des
ÖPNV-Angebots
• Lychen ist nicht an das Schienennetz
angeschlossen
Wirtschaftlichkeit
Soziales Engagement
Stärken:
• Tourismus ist bedeutender Wirtschaftsfaktor
• Touristische Kennzahlen sind tw. vorhanden
Stärken:
• Erhalt des kulturellen Erbes
• Barrierefreie Gestaltung der Tourismusangebote
Schwächen:
• Ausgeprägte Saisonalität der Nachfrage
• Bettenauslastung auf niedrigem Niveau
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Nachhaltigkeitsaktivtäten der „Teilregion
Nationalpark Unteres Odertal“
Management
Umwelt- und Naturschutz
Stärken:
• Mit Nationalpark-Plan ist ein aktuelles Planwerk
vorhanden (inkl. Kapitel Tourismus)
• Tourismusverein Unteres Odertal als
„Koordinierungs- und Vermarktungsstelle“ des
Tourismus
• Im Leitbild sind Nachhaltigkeitsziele definiert, u.a.
Förderung eines nachhaltigen Naturtourismus
• Belange der Bevölkerung werden in NationalparkPlanungen berücksichtigt
Stärken:
• Förderung nachhaltiger, naturverträglicher
Tourismusformen im Nationalpark
• Breites Angebot an Naturerlebnis-Angeboten
• Umfassende Besucherinformation und -lenkung
• Natur- und Umwelt orientierte
Infrastrukturentwicklung
• Initiative Nationalpark-Partnerschaften
Schwächen:
• Geringe Teilnahme an Zertifizierungen
(abgesehen von Nationalpark-Partnern)
• Unzureichende Qualitäts- und Serviceorientierung
• Wenig Information bzw. Öffentlichkeitsarbeit bzgl.
nachhaltiger Tourismusangebote
Schwächen:
• ÖPNV-Mobilität im Nationalpark ist nicht optimal
• Unzureichende Anbindung des Nationalparks an
den ÖPNV
Wirtschaftlichkeit
Soziales Engagement
Stärken:
• Unterstützung der regionalen Wertschöpfung
durch den Tourismus
• Erhebung touristischer Kennzahlen, z.B.
Berechnung der regionalwirtschaftlichen Effekte
Stärken:
• Beachtung regionaler Traditionen und Kulturen
Schwächen:
• Geringe Anzahl barrierefreier Angebote
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Fazit Nachhaltigkeitsaktivitäten
Stärken:
Überwiegend klare Organisationsstruktur und Aufgabenverteilung des
Tourismus in der Uckermark und ihren Teilregionen
Tourismus ist eine wichtiger Wirtschaftsfaktor in der Reiseregion
Regelmäßige Gästebefragungen geben Auskunft zur Gästezufriedenheit
Schwerpunkt: Natur- und aktivtouristische Aktivitäten
(Rad-, Wander- und Wassertourismus)
Förderung des Umweltengagements touristischer Leistungsträger
Maßnahmen im Bereich Ressourcen- und Klimaschutz werden umgesetzt
(u.a. Netzwerk klimafreundlicher Anbieter)
Belange des Naturschutzes werden bei Tourismusangeboten und aktivitäten berücksichtigt; Besucherlenkung in Schutzgebieten
Schutz und Erhalt des kulturellen Erbes
Barrierefreiheit der Hauptattraktionen
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Fazit Nachhaltigkeitsaktivitäten
Schwächen:
Kein Tourismusleitbild/-konzept für Reiseregion Uckermark existent
Kein verantwortliches Gremium für Nachhaltigkeit vorhanden
Mangelnde Qualitäts- und Serviceorientierung, v.a. im Gastgewerbe
Geringe Teilnahmebereitschaft an formalisierten
Zertifizierungsinitiativen
Geringe Innovationskraft bei der Angebotsentwicklung
Ausgeprägte Saisonalität des Tourismus, nur wenige
saisonverlängerende Maßnahmen vorhanden
Nachhaltige Mobilitätslösungen nur ansatzweise realisiert, ÖPNV
unzureichend (Großteil der Gäste reist mit Auto an)
Wenig Aktivität erkennbar im Bereich soziale Nachhaltigkeit
(Arbeitsbedingungen, Chancengleichheit, Geschäftsgebaren,
Interessen lokale Bevölkerung)
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