Was hörgeschädigte Kinder stark macht - Bildungs

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Transcript Was hörgeschädigte Kinder stark macht - Bildungs

Bildungs- und Beratungszentrum für Hörgeschädigte Stegen
Staatliche Schule mit Internat (HSS)
Was hörgeschädigte Kinder
stark macht
Referentin: Katja Müller (Dipl.-Psych)
Familienwochenende des
Sonderpädagogischen Dienstes
Bildungs- und Beratungszentrum
für Hörgeschädigte Stegen
Abteilung: Psychologischer Dienst
E-Mail: [email protected]
Tel: +49 7661 399-181 oder-180
 ? Wie stellen Sie sich Ihr Kind in 15 Jahren vor?
 ? Was sind Ihre Wünsche und Befürchtungen?
Bildungs- und Beratungszentrum
für Hörgeschädigte Stegen
Abteilung: Psychologischer Dienst
E-Mail: [email protected]
Tel: +49 7661 399-181 oder-180
Ich werde sicher
etwas Falsches
tun oder sagen
Technische
Hilfsmittel oder
Gebärdensprache
brauche ich nicht.
Ich bin doch nicht
behindert!
Bei Hörenden fühle ich
mich immer außen vor,
ich bin wohl einfach
dümmer als sie
Telefonieren kann
ich nicht, das soll
jemand Hörendes
für mich machen
Bildungs- und Beratungszentrum
für Hörgeschädigte Stegen
Abteilung: Psychologischer Dienst
E-Mail: [email protected]
Tel: +49 7661 399-181 oder-180
Mögliche Gründe für defensive/ abwertende Haltung
Psychologischer Aspekt der Hörschädigung wird oft unterschätzt (Kind
wird als „fast hörend“ gesehen)
 Häufig keine peer-group, mit der sich Kind identifizieren kann

Hörend
Hörgeschädigt
Gehörlos
Gründe für defensive/ abwertende Haltung
Missverständnisse in der
Kommunikation
 Hörenden fehlt das Wissen über
Hörschädigung



Unsicherheit
Hilflosigkeit, wie damit
umzugehen ist
Teufelskreis
Hörgeschädigtes Kind zieht (falsche) Schlüsse
über sich




Wahrscheinlich bin ich einfach komisch- ich bin
anders
Ich mache sicher einen schlechten Eindruck
Die anderen werden merken, wie unsicher und
ängstlich ich bin
Die anderen werden sich eine ungünstige
Meinung über mich bilden
Inadäquate Strategien:




Lachen, wenn andere lachen
Verheimlichen der Hörschädigung
So tun, als hätte man alles verstanden
Vermeiden von schwierigen Situationen
Muster verfestigt sich->
Selbstbewusstsein sinkt beim hg.
Kind/ Identitätsprobleme
Das hörgeschädigte Kind wird in
seinen falschen Annahmen
bestätigt
Hörende Kinder reagieren wiederum darauf:
„der oder die ist aber ganz schön komisch“
Typischer Teufelskreis in der Kommunikation
„Als Lehrer x mir eine Frage stellte,
hatte ich es nicht verstanden und
alle haben gelacht. Die denken
sicher, ich bin doof“
„am besten, ich tue immer so, als
würde ich alles verstehen“
„die anderen lassen mich oft nicht
mitspielen. Ich habs ja gewusst!
Das liegt daran, dass ich diese
dummen Hörgeräte trage. Ich
verstecke es am besten unter den
Haaren“
„warum trägt der nur dieses
Hörgerät?!

Unsicherheit

Hilflosigkeit
„komisch, wieso hatte der das
nicht verstanden? Das war
doch glasklar!“
„der verhält sich einfach so
seltsam, von dem halt ich
mich besser fern“
Lösungsansätze
Wie kann mein Kind stark werden?
Empowerment:
 Nicht bei Schwächen ansetzen, sondern bei den Stärken
 Kind in seiner Autonomie und Selbstbestimmung stärken
 Selbstbewusstsein vermitteln
Lösungsansätze
Voraussetzungen, dass Sie Ihr Kind stärken können

eine funktionierende Kommunikation- egal wie!



?Kann ich mich mit meinem Kind über alle Themen unterhalten?
?Wo klemmt es? Was bräuchten wir, damit die Kommunikation besser
funktioniert?
Bedingungslose Akzeptanz der Hörschädigung

?Welche Gefühle habe ich zur Hörschädigung meines Kindes?
Empowerment im Alltag bedeutet….

Ermutigen Sie Ihr Kind, die Hörschädigung nicht zu verstecken

Vermitteln Sie Wissen!
 Woher kommt die Hörschädigung?
 Wie funktioniert das Hörgerät/ ein CI?
 Was ist bei Hörgeschädigten anders?
 Was sind für uns nützliche Hilfen? (techn. Hilfen, Dolmetscher,
Beratungsstellen, Tess oder Telesign)
Empowerment im Alltag bedeutet….

Ermuntern Sie Ihr Kind, seine Bedürfnisse, einzufordern:
 Licht an
 Lärmpegel reduzieren
 Dinge wiederholen bei Nichtverstehen
 Überlegen Sie mit Ihrem Kind versch. Situationen/ Üben Sie mit
Puppen/ Rollenspielen
 üben Sie die 5 Sätze:
„Ich bin schwerhörig“
„Bitte schaue mich beim Sprechen an“
„Ich muss vom Mund absehen“
„Bitte spreche langsam und deutlich mit mir“
„Bitte benutze nur kurze Sätze“
Empowerment im Alltag bedeutet…..

Fördern Sie die Selbstständigkeit Ihres Kindes



?Wo denken Sie: Das kann mein hörgeschädigtes Kind nicht?
?Wo bevorzugen oder beschützen Sie Ihr hörgeschädigtes Kind besonders im
Vergleich zu hörenden Geschwistern?
?Welche Hilfestellung braucht mein hg Kind, dass es alleine schafft, was ich
ihm noch nicht zutraue?
Üben Sie Selbstständigkeit ein

Bsp.: Verantwortung für die Batterien selbst tragen
Was Sie wissen sollten:
Literatur:
www.oliver-rien.de

K.Kestner, O. Fritsche: Diagnose Hörgeschädigt: Was Eltern
hörgeschädigter Kinder wissen sollten
Dolmetscherdienste:

Telefondienst:

http://www.tess-relay-dienste.de

Dolmetscherzentrale Baden Württemberg

http://www.ifg-bw.de/downloads/Dolmetscherliste.pdf

Sonstige Dienste/ Einrichtungen/ Beratungsstellen:

http://www.deafbase.de