Fakten zum demografischen Wandel

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Transcript Fakten zum demografischen Wandel

l
Jubiläumsfeier: Akademie für Ältere
Heidelberg, 29.Oktober 2010
25 Jahre Studium ab 60 an
der Universität Heidelberg:
l
ein Gewinn für Studenten und Dozenten
Prof. Dr. DDr. h. c. Ursula Lehr
Institut für Gerontologie • Universität Heidelberg
1985 - 2010
25 jähriges Jubiläum
Glückwunsch zu all dem, was die
Akademie für Ältere in diesen 25 Jahren
erreicht hat!
© by Ursula Lehr • 2009
Glückwunsch auch zu den vielen
Aktivitäten, die ja weit über das „Studium
ab 60“ hinausgehen!
Und beste Wünsche für die kommenden 25 Jahre, für
eine Weiterentwicklung – eine Notwendigkeit in
unserer Gesellschaft des langen Lebens!
älter werden – gestern und heute
Wir leben in einer Zeit des Wandels,
in einer Gesellschaft des langen
Lebens
Es kommt nicht nur drauf an,
wie alt wir werden,
sondern wie wir alt werden;
es gilt
nicht nur dem Leben Jahre zu geben,
sondern den Jahren Leben zu geben!
© by Ursula Lehr • 2009
„ Den Jahren Leben geben“ heißt auch, alles zu tun, damit
man möglichst gesund und „kompetent“ alt wird.
Älterwerden in unserer Zeit ist ganz anders
als Älterwerden zu Zeiten unserer Eltern und
Großeltern
25 Jahre Akademie für Ältere,
25 Jahre Studium ab 60 an der
Universität Heidelberg
1. Älterwerden gestern und heute
2. Weitere demografische Fakten:
Älterwerden morgen
© by Ursula Lehr • 2009
3. Älter werden – aktiv bleiben
4. Seniorenstudium, Universitäten des
Dritten Lebensalters
Herausforderung:
Langlebigkeit verpflichtet zu einem gesunden und
kompetenten Altwerden,
© by Ursula Lehr • 2009
älter werden – gestern und heute
© by Ursula Lehr • 2009
älter werden – gestern und heute
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
Jahre ein Kind,
Jahr ein Jüngling,
Jahr ein Mann,
Jahre wohlgetan,
Jahre stillgestan,
Jahr geht’s Alter an,
Jahr ein Greis,
Jahr schneeweiß,
Jahr der Kinder Spott,
Jahre: Gnad Dir Gott
älter werden – gestern und heute
Shakespeare (1564-1616):
(Wie es Euch gefällt…)
© by Ursula Lehr • 2009
„…der letzte Akt, mit dem die
seltsam wechselnde
Geschichte schließt,
ist zweite Kindheit,
gänzliches Vergessen,
ohn Aug ohn Zahn,
Geschmack und alles“
älter werden – gestern und heute
© by Ursula Lehr • 2009
Dürers Mutter
geboren 1451,
porträtiert von Albrecht Dürer im
Alter von 63 Jahren
älter werden – gestern und heute
© by Ursula Lehr • 2009
Anna Kaessler
geboren 1869 in Rödelsee/Unterfranken
porträtiert 1970 im
Alter von 100 Jahren
© by Ursula Lehr • 2009
älter werden – gestern und heute
Quelle: GA Bonn • 4/3/2006
älter werden – gestern und heute
100-Jährige verlässt Seniorenheim
"Für den Laden war ich noch nicht reif"
© by Ursula Lehr • 2009
Man muss sich nicht alles bieten lassen,
findet Maria Milz.
Weil sie sich schlecht behandelt fühlte,
zog die 100-Jährige nach knapp zwei
Monaten wieder aus dem Altenheim aus.
Nun wohnt sie wieder im eigenen Haus.
Quelle: Süddeutsche Zeitung • 12. 01. 2007
Frau Milz war noch nicht reif für das
Altenheim: "Da hab ich meine
Tochter angerufen und gesagt:
'Komm sofort, sag ich, 'hier bleib ich
keine Stunde mehr!'„
Foto: Laif
© by Ursula Lehr • 2009
Glücklich mit 100 Jahren!
2006 (Studie Chr. Rott, Institut für Gerontologie)
Prozent (%)
Hohes Glücksempfinden bei 100-Jährigen
80
70
60
50
40
30
20
10
© by Ursula Lehr • 2009
0
Ja
Ja
Ja
Nein
Nein
Nein ?
?
Die meiste Zeit
glücklich
?
Leicht zum Lachen So glücklich wie
früher
zu bringen
Jopp & Rott, 2006
100-jährigen sind genauso glücklich
wie 40- jährige und 60- jährige
Hundertjährige
3
p < .01
60 Jahre
Mittelwert
2.5
40 Jahre
2
ns
1.5
© by Ursula Lehr • 2009
1
Leicht zum
Lachen zu
bringen
So glücklich
wie früher
(Range: 1–2)
(Range: 1–3)
Jopp & Rott, 2006
älter werden – gestern und heute
Anzahl der Bundesbürger,
denen der Bundespräsident zum 100. Geburtstag gratulierte
6000
5480
5000
5660
5120
4836
4000
3883 3883
4122
4360
3483
3000
2000
1745 1827
1959
2164
2333
2515
2948 2843
2756
3098
© by Ursula Lehr • 2009
1000
0
1991
1992
1993
1994
1995
1996
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
älter werden – gestern und heute
105jährige und ältere Mitbürger in Deutschland
500
bis 1990: BRD
ab 1991: BRD und ehemalige DDR
450
Gesamt
Frauen
447
Männer
400
350
316
300
274
243
250
196
200
131
150
99
100
61
50
5
© by Ursula Lehr • 2009
0
16
24
63
73
133
154
165
163
205
206
217
336
älter werden – gestern und heute
Älterwerden hat viele Gesichter:
© by Ursula Lehr • 2009
Da ist der kompetente, weise ältere Mensch, der noch im hohen
Alter alleine seinen Alltag meistert
älter werden – gestern und heute
Älterwerden hat viele Gesichter:
© by Ursula Lehr • 2009
…und da ist der kranke, hinfällige ältere Mensch, der
auf Hilfe und Unterstützung angewiesen ist
älter werden – gestern und heute
Kompetenz und
Pflegebedürftigkeit bei der Gesamtbevölkerung über 80 Jahre
- 2007 -
2008: 81,4;12,6; 6,0
65,7; 20,6; 13,7;
81,1
41,0; 29,7; 29,2;
nicht pflegebedürftig
zuhause gepflegt
in Heimen
63,2
40
30,7
28,6
21,7
15
12,4
© by Ursula Lehr • 2009
6,5
80-85 Jahre
85-90 Jahre
über 90 Jahre
älter werden – gestern und heute
Haushaltsgrößen 1900, 1950, 2000
in Prozent der Haushalte
50
44,4
45
40
36
35
30
% 25
19,4
20
16,1
15
10
7,1
4,4
5
0
1-Personen-Haushalte
© by Ursula Lehr • 2009
1900
1950
5 und mehr Personen-Haushalte
2000
Quelle: Bundeszentrale für politische Bildung: Datenreport (2002), S.39
älter werden – gestern und heute
60
Anteil in %
50
Von 100 Personen in Deutschland lebten in
Einpersonenhaushalten
54,9
Frauen
Männer
36,9
40
29,6
30
20
23,5
22,3
16,7
15,0
14,8
10
0
© by Ursula Lehr • 2009
60-65
65-70
70-75
Quelle: Statistisches Bundesamt: Bevölkerungsfortschreibung, GENESIS: Bevölkerung
in Privathaushalten. Stand: 2008
75 Jahre und
älter
© Oswald
92-10/316
älter werden – gestern und heute
Von 100 Personen der jeweiligen
Altersgruppe sind singles
%
100
87,4
90
80
65
70
60
50,3
50
40
35,9
30
20
10
16,9
34,9
19,1
23
%
%
%
%
65 - 69
70 - 74
75 - 79
über 80
© by Ursula Lehr • 2009
0
Männer
Frauen
Quelle: Microcensus 2002; Altenbericht 2006, S. 176
älter werden – gestern und heute
Familienstrukturen ändern sich
Familienbilder früher:
ein Großelternpaar
umgeben von einer Schar von Enkeln
© by Ursula Lehr • 2009
heute:
der Einzelenkel umgeben von
4 Großeltern, 2 Urgroßeltern
(und manchmal noch von einigen
„Stiefgroßeltern“)
Vom 3-Generationen-Haushalt
zum 1- Personen- Haushalt
älter werden – gestern und heute
Je älter wir werden, um so weniger sagt die Anzahl der Jahre
etwas aus über Fähigkeiten, Fertigkeiten, Verhaltens- und
Erlebnisweisen.
Altern ist stets das Ergebnis eines lebenslangen Prozesses
mit ureigensten Erfahrungen.
Schulische Bildung, berufliches Training, Lebensstil und Art
der Auseinandersetzung mit Belastungen haben Einfluss.
Ein generelles Defizit-Modell des Alterns ist infrage zu stellen.
© by Ursula Lehr • 2009
Es gibt keine Altersnormen, sondern eine Vielzahl von
Alternsformen oder „Altersbildern“, denen die
„Akademie für Ältere“ in ihrem breiten
Programm gerecht zu werden versucht
älter werden – gestern und heute
© by Ursula Lehr • 2009
Wir leben in einer Zeit des rapiden
gesellschaftlichen und technischen Wandels.
Manches, was heute als Zukunft versprochen
wird, ist morgen schon Vergangenheit. Unsere
Zeit verlangt lebenslanges Lernen
Lernen, definiert als „Verhaltensänderung
aufgrund von Erfahrungen“. Wir machen
täglich neue Erfahrungen und müssen uns
darauf einstellen.
Und wir sind lernfähig bis zum letzten
Atemzug
älter werden – gestern und heute
Was man noch zu Beginn des letzten
Jahrhunderts als 17jähriger beruflich
gelernt hat und dann durch jahrelange
Tätigkeit vertieft hat, konnte man als
70jähriger noch gebrauchen.
Heute geht man von einer „Halbwert- Zeit“
des beruflichen Wissens von nur 5 Jahren
© by Ursula Lehr • 2009
aus: Das, was man „gelernt“ hat, ist nach 5
Jahren nur halb so viel wert.
25 Jahre Akademie für Ältere,
25 Jahre Studium ab 60 an der
Universität Heidelberg
1. Älterwerden gestern und heute
2. Weitere demografische Fakten:
Älterwerden morgen
© by Ursula Lehr • 2009
3. Älter werden – aktiv bleiben
4. Seniorenstudium, Universitäten des
Dritten Lebensalters
Herausforderung:
Langlebigkeit verpflichtet zu einem gesunden und
kompetenten Altwerden,
Fakten zum demografischen Wandel:
Die aktive, beschwerdefreie Lebenszeit,
die man in Unabhängigkeit und
Selbstständigkeit verbringt,
ist in den letzten Jahrzehnten stark
angestiegen - und wird weiter ansteigen.
„Compression of morbidity“ (FRIES, 2005)
© by Ursula Lehr • 2009
(pro Jahr um 3 Monate;
pro Tag um 5 Stunden)
Fakten zum demografischen Wandel:
Lebenserwartung zwischen 1889 und 2008 in
Deutschland
© by Ursula Lehr • 2009
90
80
70
60
50
40
30
82,4
Frauen
77,2
Männer
40
37
Ein Plus von 40 bzw. 42 Jahren!
1889
Quelle: Statistisches Bundesamt (2009). Sterbetafel 2006/2008; www.destatis.de
2008
© Oswald
01-10/315
Fakten zum demografischen Wandel:
Lebenserwartung zwischen 1899/1902 und
2008 in Österreich
© by Ursula Lehr • 2009
90
80
70
60
50
40
30
83,0
Frauen
77,6
Männer
43,4
40,6
1899/1902
Ein Plus von 37 bzw. 40 Jahren!
2008
Quelle: Statistik Austria (2009). Statistik der natürlichen Bevölkerungsbewegung 2008
© Oswald
03-10/315a
© by Ursula Lehr • 2009
Fakten zum demografischen Wandel:
Lebenserwartung zwischen 1889 und 2008 in der
Schweiz
84,4
90
Frauen
79,7
80
70
Männer
60
48,5
50
45,7
40
Ein Plus von 34 bzw. 36 Jahren!
30
1889/1900
2008
Quelle: Bundesamt für Statistik Schweiz (2010). Bevölkerungsbewegung – Todesfälle und Sterblichkeit; www.bfs.admin.ch
© Oswald
03-10/315b
Fakten zum demografischen Wandel:
© by Ursula Lehr • 2009
Wer heute in Rente geht, hat noch mehr als ein
Viertel seines Lebens vor sich!
Noch vor 50 Jahren wurde die Pensionierung,
der Renteneintritt mit 65 Jahren als „Anfang
vom Ende“ erlebt und von den meisten
Menschen befürchtet. –
Heute wird er als Beginn einer neuen aktiven
Lebensphase, die manchmal durch ein
Studium eingeleitet wird, gesehen und
geradezu herbeigesehnt.
Altersbilder im Wandel !
Fakten zum demografischen Wandel:
Unsere Gesellschaft wird
weniger, älter, bunter
In Deutschland leben
• heute rund
82 Millionen,
© by Ursula Lehr • 2009
• 2025 werden es nur 78 Millionen und
• 2050 nur rund
70 Millionen sein
• heute sind rund
38% über 50 Jahre
• 2050 werden rund
50% über 50 Jahre
Fakten zum demografischen
Der demografische Wandel eine Herausforderung
Wandel:
für jeden Einzelnen und die Gesellschaft
Wir leben in einer Zeit
des demografischen Wandels:
- immer mehr Menschen erreichen ein immer
höheres Lebensalter (+)
- immer weniger Kinder werden geboren (-)
Eine Herausforderung
© by Ursula Lehr • 2009
- ein Bevölkerungsrückgang führt zur
„Rückentwicklung“ ganzer Regionen.
Unsere Gesellschaft wird
weniger, älter, bunter
Fakten zum demografischen Wandel:
Der Bevölkerungsrückgang führt zur
„Rückentwicklung“ ganzer Regionen
-
junge Menschen wandern in wirtschaftlich
begünstigte Gegenden;
-
Alte bleiben zurück , sind auf sich alleine
angewiesen; müssen alles selbst erledigen, keine
Hilfe, müssen möglichst gesund und „fit“ bleiben
-
Poststellen, Sparkassen, Supermärkte schließen
-
Arztpraxen werden aufgegeben (Altersgrenze)
© by Ursula Lehr • 2009
und Apotheken schließen
-
Ältere müssen weitere Wege zurücklegen
-
der öffentliche Nahverkehr ist eingeschränkt
(da keine Schüler, keine Erwerbstätigen mehr)
Demografischer Wandel 2000 2025 2050
Mio.
6000
alle Angaben in Millionen
5428
4776
5000
3672
4000
3000
2000
2000
1358
1000
727
683
603
805
695
518
793
438
384
314
30 40 47
N
Quelle: World Population Aging 1950-2050, herausgegeben von der UN, New York, 2002))
ze
an
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O
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in
am
© by Ursula Lehr • 2009
Eu
ro
pa
0
Fakten zum demografischen Wandel:
© by Ursula Lehr • 2009
Prozentuale Veränderung der Bevölkerung
in den 16 Bundesländern (2006-2025)
Baden- Württemberg
+ 1,9 %
Bayern
Berlin
Brandenburg
Bremen
Hamburg
Hessen
Mecklenburg-Vorpommern
Niedersachsen
NRW
Rheinland-Pfalz
Saarland
Sachsen-Anhalt
Sachsen
Schleswig Holstein
Thüringen
+ 2,5 %
+ 0,9 %
- 5,5 %
+ 0,7 %
+ 3,9 %
- 2,0 %
- 11,8 %
- 1,4 %
- 2,4 %
- 0,8 %
- 9,3 %
- 17,1 %
- 10,1%
+ 0,8 %
- 14,2 %
(nach Bertelsmann Demografie-Atlas 2008)
Fakten zum demografischen Wandel:
Anteil der über 60jährigen
in ausgewählten europäischen Ländern
50
,7
32
,7
28
,5
20 ,3
18 ,2
16
,3
21 ,5
17
14
,4
15
,2
12
,6
14 ,9
10
,4
17
,7
20 ,4
20
,8
21
,2
23 ,4
20
,6
14
15
,1
24
30
20
33
34
,4
31
,2
33
35
,9
38 ,7
35
,1
38
40
25
41
45
,3
42
,1
44
%
10
5
0
© by Ursula Lehr • 2009
D
E
1950
I
1975
A
2000
2025
CH
2050
Quelle: UN (2002), World Population Ageing 1950-2050
F
Fakten zum demografischen Wandel:
,9
13
,5
14
,2
13
14
,1
14
16
,4
13
%
Anteil der über 80jährigen
in ausgewählten europäischen Ländern
,4
10
12
10
6
7,
5
7,
4
7,
7
6
6,
8
8
5,
6
7
3,
4
5
3,
9
3,
5
2, 7
1,
1
2, 2
1,
1
1
3
2, 2
1,
9
1, 1
1,
7
1,
2
2,
2
8
3,
6
3,
4
0
© by Ursula Lehr • 2009
D
E
1950
I
1975
A
2000
2025
CH
2050
Quelle: UN (2002), World Population Ageing 1950-2050
F
© by Ursula Lehr • 2009
Fakten zum demografischen Wandel:
Veränderung des Anteils der über 80jährigen
in den 16 Bundesländern 2006 -2025
Baden- Württemberg
+ 75,8 %
Bayern
+ 67,5 %
Berlin
+ 94,7 %
Brandenburg
+122,4%
Bremen
+ 42,4 %
Hamburg
+ 43,6 %
Hessen
+ 61,9 %
Mecklenburg-Vorpommern
+114,4%
Niedersachsen
+ 65,0 %
NRW
+ 60,6 %
Rheinland-Pfalz
+ 55,9 %
Saarland
+ 47,8 %
Sachsen-Anhalt
+ 66,3 %
Sachsen
+ 75,0 %
Schleswig Holstein
+ 84,0 %
Thüringen
+ 76,2 %
©2008 Bertelsmann Stiftung
Fakten zum demografischen Wandel:
Anteil der über 90-jährigen und
über 100-jährigen in Deutschland
über 90 Jahre
über 100 Jahre
2100000
1047000
501300
2000
2020
Quelle: UN (2002), World Population Ageing 1950-2050
© by Ursula Lehr • 2009
114700
44000
10000
2050
Fakten zum demografischen Wandel:
Immer mehr Frauen in Deutschland bleiben kinderlos
11%
21%
33%
1950 Geborene
1960 Geborene
1965 Geborene
© by Ursula Lehr • 2009
(Schätzung)
Fakten zum demografischen Wandel:
© by Ursula Lehr • 2009
Veränderung des Anteils der unter 2jährigen
in den 16 Bundesländern (2006-2025)
Baden- Württemberg
Bayern
Berlin
Brandenburg
Bremen
Hamburg
Hessen
Mecklenburg-Vorpommern
Niedersachsen
NRW
Rheinland-Pfalz
Saarland
Sachsen-Anhalt
Sachsen
Schleswig Holstein
Thüringen
- 3,8 %
- 2,5 %
- 6,3 %
- 28,3 %
+ 3,6 %
+ 3,8 %
- 7,6 %
- 31,4 %
- 8,0 %
- 4,7 %
- 4,1 %
- 12,1 %
- 34,5 %
- 26,9 %
- 7,4 %
- 33,6 %
©2008 Bertelsmann Stiftung
Fakten zum demografischen Wandel:
80
Auf einen über 75jährigen kommen
in Deutschland
79
5
67
15
5
0-20
60
20-40
40-60
60-75
15
45
23
5
40
22
35
11
4
10
20
10
25
14
© by Ursula Lehr • 2009
0
1890
1925
1939
25
8
15
36
2,0
3,6
3,2
2,4
11
1950
7
6
4
1970
11,2
2006
Quelle: Statistisches Jahrbuch 2006,
1: Schätzung aufgrund der 10. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung
2: Schätzung aufgrund der 11. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung
1,6
2,9
2,3
1,7
8,4
2015
6,21
2040
4,72
1,4
2,0
1,6
1,2
3,92
3,9
2050
Fakten zum demografischen Wandel:
80
Auf einen über 75jährigen kommen
in Deutschland
79
5
15
60
67
5
0-20
20-40
40-60
60-75
15
23
40
22
35
2,0
3,4
2,6
1,9
4
10
20
36
25
10
9,88
7,38
11
1,6
2,4
2,0
1,4
6,99
1,7
2,1
1,8
1,4
4,44
0
© by Ursula Lehr • 2009
1890
1925
1950
2010
2020
Quelle: Destatis 2009,
Schätzung aufgrund der 12. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung
2025
2040
1.1
1,4
1,1
0,8
1,0
1,1
1,0
0,8
3,9
3,92
2050
Fakten zum demografischen Wandel:
Auf einen 75 jährigen und älteren kommen
in Deutschland, Österreich und der Schweiz
…..jüngere Personen
100
90
80
88
Anzahl der jüngeren Personen
79 78
68
67
64
70
60
51
45 46
50
39
35
31
40
30
28
25
21
20
15,5
13,1
14,8 15 12,4
12,6
© by Ursula Lehr • 2009
10
7,5
6,2 7
0
1880
1923/25
1934/39
1950/51
Quelle:
Statistisches Bundesamt (2002).Statistisches Jahrbuch 2002 (ab 2001 inkl. Neue Länder)
der Schweiz 2002Statistik Austria (2005). Statistisches Jahrbuch 2003.
Bevölkerungsvorausberechnung
1970/71
1991/94
2001*
2040
Bundesamt für Statistik (BFS) (2003), Demografisches Portrait
Statistisches Bundesamt (2001). 9. Koordinierten
25 Jahre Akademie für Ältere,
25 Jahre Studium ab 60 an der
Universität Heidelberg
1. Älterwerden gestern und heute
2. Weitere demografische Fakten:
Älterwerden morgen
© by Ursula Lehr • 2009
3. Älter werden – aktiv bleiben
4. Seniorenstudium, Universitäten des
Dritten Lebensalters
Herausforderung:
Langlebigkeit verpflichtet zu einem gesunden und
kompetenten Altwerden,
älter werden – aktiv bleiben
Lassen wir
aus den „gewonnenen Jahren“
„erfüllte Jahre“ werden!
Wir wollen gar nicht
„ewig jung bleiben“,
kein „forever young“!
© by Ursula Lehr • 2009
Wir sind
nicht gegen das Alter,
sondern für ein möglichst
gesundes, kompetentes Älterwerden
Statt ANTI-AGING ein PRO-AGING:
JA- SAGEN zum Älterwerden
Und das Beste daraus machen!
älter werden – aktiv bleiben
 Körperliche Aktivität,
 geistige Aktivität,
© by Ursula Lehr • 2009
 soziale Aktivität
 gesunde Ernährung
sind wesentliche
Voraussetzungen für ein
gesundes
und kompetentes
Älterwerden;
Funktionen, die nicht
gebraucht werden, verkümmern.
 Was rastet, das rostet.
älter werden – aktiv bleiben
Vor mehr als 2.000 Jahren empfahl bereits Hippokrates (460377 v. Chr.) Regeln für eine gesunde Lebensführung, die ein
hohes Lebensalter garantieren:
© by Ursula Lehr • 2009
„Alle Teile des Körpers, die zu einer Funktion bestimmt
sind, bleiben gesund, wachsen und haben ein gutes Alter,
wenn sie mit Maß gebraucht werden und in den Arbeiten,
an die jeder Teil gewöhnt ist, geübt werden. Wenn man sie
aber nicht braucht, neigen sie eher zu Krankheiten,
nehmen nicht zu und altern vorzeitig.“
(Hippokrates: de articulis responendis 56; vgl. Müri, 1962, S. 361)
älter werden – aktiv bleiben
© by Ursula Lehr • 2009
„Wenn ältere Menschen ihre körperliche
Aktivitäten einschränken, kommt es zu einem
‘Teufelskreis‘:
Bewegungsarmut erzeugt Bewegungsunlust,
Bewegungsunlust verstärkt die Bewegungsarmut,
die dann schließlich zu einer Inaktivitätsatrophie
des Bewegungsapparates führen kann.“
MECHLING (2007): „Muskelkraftaufbau-Training“:
Bewegungsreichtum erzeugt Bewegungslust – und
Bewegungslust verstärkt den Bewegungsreichtum
älter werden – aktiv bleiben
Erhalt der geistigen Leistungsfähigkeit
Auch hier gibt es sich verstärkende Kreisprozesse:
Geistig aktivere Menschen bemühen sich mehr um Anregung und
Stimulation und trainieren dadurch ihre geistigen Fähigkeiten
zusehends,
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währen bei geistig passiven Menschen eine geringere
Auseinandersetzungsbereitschaft feststellbar wurde, so daß die
noch vorhandenen geistigen Kräfte im Laufe der Zeit mehr und
mehr verkümmerten.
Funktionen - auch geistige -, die nicht gebraucht
werden verkümmern, wie man es besonders deutlich
im Hinblick auf Lernfähigkeit und Gedächtnis
nachgewiesen hat.
älter werden – aktiv bleiben
Erhalt der geistigen Leistungsfähigkeit
Was sind Risiko- und Schutzfaktoren
für eine Demenz?
Wie kann ich mein Risiko beeinflussen
- in Bewegung bleiben
- sich gesund ernähren und genießen
- Aktiv bis ins hohe Alter: Bildung und
Gedächtnistraining
- Kontakt mit Freunden und Verwandten
- Risikofaktoren früh erkennen und behandeln
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Demenz vorbeugen – was kann ich tun?
älter werden – aktiv bleiben
Lebenslanges Lernen
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Freizeit
mittel
Arbeit
jung
Bildung
Freizeit
alt
heute und in Zukunft:
Arbeit
früher:
Bildung
Alter
nach Riley & Riley, 1992
älter werden – aktiv bleiben
Versuche der Verbesserung der Gedächtnisleistung
gehören zu den frühesten Ansätzen einer psychologischen
Intervention.
Gedächtnisspiele der Wiener Ärztin Franziska STENGEL (1976),
Gehirn-Jogging von LEHRL und FISCHER (1986),
Gedächtnistrainings als Interventionsmaßnahme (OSWALD,
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1998, 2006, KAISER 2006) – SIMA- Studie.
Trainierbar sind Aufmerksamkeit, Konzentration,
Bearbeitungstempo und Intensität im Kurzzeitspeicher,
Informationsverarbeitung, Abrufprozesse und Mnemostrategien,
besonders erfolgreich
in Kombination mit einem Psychomotorik-Training.
älter werden – aktiv bleiben
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Älter werden – aktiv bleiben

Körperliche Aktivität,

geistige Aktivität und


soziale Aktivität
gesunde Ernährung
sind wesentliche
Voraussetzungen für ein
gesundes
und kompetentes
Älterwerden;
Funktionen, die nicht gebraucht werden, verkümmern.
 Was rastet, das rostet.
älter werden – aktiv bleiben
Herausforderungen in unserer Gesellschaft des langen
Lebens:
Machen wir die gewonnenen Jahre zu erfüllten Jahren!
© by Ursula Lehr • 2009
Ein gesundes und kompetentes Altwerden
ist in unserer langlebigen Zeit geradezu Verpflichtung:
•
für jeden Einzelnen, für sich selbst etwas zu tun,
•
und auch für andere: „gut tun – tut gut“
•
und für die Gesellschaft, die die entsprechenden
Rahmenbedingungen und Möglichkeiten dazu zu
schaffen,
Weiß unsere Gesellschaft um die Potenziale vieler älterer
Menschen,- oder sieht sie nur einseitig die Kosten und nicht
den Gewinn?
älter werden – aktiv bleiben
Eine alternde Gesellschaft wird zum Problem,
 wenn man sich nicht rechtzeitig darauf einstellt,
 dabei nicht bedenkt, dass viele Älteren in der Lage und
bereit wären, länger berufstätig zu sein und ihre
wertvollen Expertenkenntnisse bereitzustellen,
wenn der Arbeitsmarkt dies erlauben würde.
© by Ursula Lehr • 2009
 wenn sie nicht bereit ist, die Potenziale der Älteren
zu nutzen – in Beruf und im Ehrenamt
wenn die Gesellschaft von der großen
Bereitschaft älterer Menschen, Verantwortung zu
übernehmen, sich einzubringen, sich für andere
einzusetzen, zu helfen, keinen Gebrauch macht 
Die Akademie für Ältere nutzt die Potenziale!
25 Jahre Akademie für Ältere,
25 Jahre Studium ab 60 an der
Universität Heidelberg
1. Älterwerden gestern und heute
2. Weitere demografische Fakten:
Älterwerden morgen
© by Ursula Lehr • 2009
3. Älter werden – aktiv bleiben
4. Seniorenstudium; Universitäten des
Dritten Lebensalters
Herausforderung:
Langlebigkeit verpflichtet zu einem gesunden und
kompetenten Altwerden,
Ältere und ihr Interesse an der Wissenschaft und Altern als Gegenstand der Wissenschaft
Am 23. Februar 1973 wurde in Toulouse die
1.Universität des 3.Lebensalters
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gegründet.
„Life- long learning“ sollte realisiert werden
können;
Außerdem wollte man „durch Erfahrungen aus
der Praxis und ohne vorgefasste Meinungen
und Ideen ergründen, was die Universität
beitragen könnte, um die Lebensverhältnisse
älterer Menschen, deren Zahl ständig
wächst, zu verbessern“
(Pierre VELLAS, President)
Ältere und ihr Interesse an der Wissenschaft und Altern als Gegenstand der Wissenschaft
3 Hauptziele:
1.Einen Beitrag zur Erhöhung der physischen und
psychischen Gesundheit leisten;
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1. Weiterbildungsangebot für ältere Menschen in
enger Zusammenarbeit mit anderen Altersgruppen;
1. Gerontologische Forschungsprojekte (Studie über
„geglücktes Altern“) über Ältere und mit den Älteren
vorantreiben
_________
Inzwischen existieren mehr als 3000
„Seniorenuniversitäten“ (an Universitäten
angegliedert oder integriert) in Europa,
Amerika, Asíen und Australien
Ältere und ihr Interesse an der Wissenschaft und Altern als Gegenstand der Wissenschaft
„Universitäten, in denen eine
Seniorenuniversität eingerichtet wurde,
tragen mit anderen Einrichtungen dazu bei,
dass die zweckmäßigen Maßnahmen zur
möglichst umfangreichen Verbreitung der
gerontologischen Kenntnisse in den Kreisen
der gegenwärtigen und zukünftigen
Verantwortungsträger … bekannt werden“
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(Pierre Vellas, Universität Toulouse)
Ältere und ihr Interesse an der Wissenschaft und Altern als Gegenstand der Wissenschaft
Schweizerische Vereinigung der
Seniorenuniversitäten:
Gründungen:
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1975 Genf
1976 Lausanne
1977 Neuchatel
1979 Basel
1982 Bern (deutschsprachig)
1985 Zürich
1988 Bern (francophone)
1997 Luzern
Ältere und ihr Interesse an der Wissenschaft und Altern als Gegenstand der Wissenschaft
„Seniorenuniversitäten in Deutschland“
Im Internet sind 69 Einrichtungen aufgeführt,
darunter auch ‚Heidelberg, Seniorenakademie, Bergheimer Straße
seit 1985
„Universität des dritten Lebensalters“
– ein „An-Institut“ an der Univ. Frankfurt/Main
seit 1984
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Technische Universität Dortmund
- Regulärer Studiengang mit Abschluss
seit 1980
Ältere und ihr Interesse an der Wissenschaft und Altern als Gegenstand der Wissenschaft
„Akademie für Ältere“
in Heidelberg:
(1984 von Werner Boll gegründet)
breites eigenes beachtliches
wissenschaftliches Programm,
breites Spektrum an
Bildungsangeboten
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und Begleitung von
Seniorenstudenten, meist
von Gasthörern der Universität
Ehrenamtliche Tätigkeit ist das Fundament
der Akademie für Ältere
Ältere und ihr Interesse an der Wissenschaft und Altern als Gegenstand der Wissenschaft
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Strukturprobleme:
- Seniorenstudium in Deutschland hat keine gemeinsame
Stimme
- hat „Bologna“ die Älteren aus den Augen verloren?
- Kapazitätsprobleme der Universitäten
- Ausschluss von Seminaren
- Seniorenstudenten oft als „5. Rad am Wagen“ betrachtet
- Zuständigkeitsfragen: Seniorenministerium?
Bildungsministerium? Kultusministerium?
- Immer mehr Ältere waren wissenschaftlich tätig; sie
wollen heute nicht nur Adressat von Forschungsergebnissen sein; sie wollen selbst forschen;
aktive Teilhabe an wissenschaftlichen ErkenntnisProzessen
(Bundesarbeitsgemeinschaft
wissenschaftlicher Weiterbildung Alterer
Ältere und ihr Interesse an der Wissenschaft und Altern als Gegenstand der Wissenschaft
Seniorenstudenten als Gewinn
- haben z.T. andere erfahrungsbedingte
wissenschaftliche Fragestellungen;
erweitern den Blickwinkel;
- weniger karriereorientiert; suchen
Erkenntnisse um ihrer selbst willen;
- Suchen nach grenzüberschreitenden
Zusammenhängen;
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-
- Ältere eine sehr heterogene Gruppe,
unterschiedliche Erfahrungswelten;
beziehen mehr Aspekte in die Diskussion ein;
Ältere und ihr Interesse an der Wissenschaft und Altern als Gegenstand der Wissenschaft
Seniorenstudenten als Gewinn
- sind mehr an gesamtgesellschaftlichen
Problemen interessiert;
- keine Verschulung im Hinblick auf
Examensvorbereitung, sondern breite
Erfassung der Problematik;
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- Lösung spezifischer Probleme der älteren
Generation sollten nicht im Vordergrund
stehen, sondern allgemeine Zeitfragen und
wissenschaftliche Themenbereiche;
- Ein Studium, das um seiner selbst wíllen
betrieben wird ohne zwingenden Abschluss
Ältere und ihr Interesse an der Wissenschaft und Altern als Gegenstand der Wissenschaft
Und dennoch gibt es
den 82jährigen, der nach NORMALEM
Studium an der Universität Gießen 2003
erfolgreich seine Promotion abgeschlossen
hat;
Titel seiner Dissertation:
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„Akzeptanzprobleme von Wissenschaft und
Technik in der Öffentlichkeit“
Eine Zulassung zum Studium darf keine
Altersgrenzen kennen!
Ältere und ihr Interesse an der Wissenschaft und Altern als Gegenstand der Wissenschaft
Alles Beste für die
nächsten 25 Jahre!
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Eine erfolgreiche
Weiterentwicklung der
Akademie für Ältere
und des
„Studiums ab 60“
an der Ruprecht-KarlsUniversität Heidelberg
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