Veranstaltung am TT.MM.JJJJ Titel (

Download Report

Transcript Veranstaltung am TT.MM.JJJJ Titel (

Die globale Verantwortung Europas:
Die GAP-Reform, Hilfe oder Hürde?
Direktor Matthias Borst
Fachbereich Agrar- und Umweltpolitik
Gliederung
GAP-Reform, Hilfe oder Hürde?
● Ausgangsituation
● EU-Finanzrahmen 2014 bis 2020: Zeitplan und Beratungsstand
● GAP 2014-2020
• Wer entscheidet?
• Zeitplan
• Zahlungsansprüche
• Beratungsstand, speziell Greening
• Berufstand
● Schluss
18.1.2013 | Matthias Borst | Fachbereich Agrar- und Umweltpolitik
2
Thema
GAP-Reform, Hilfe oder Hürde?
●
Aus Sicht der Bauernfamilien:
Entscheidend ist, was am Ende rauskommt!
●
„Heiße“ Beratungsphase läuft.
18.1.2013 | Matthias Borst | Fachbereich Agrar- und Umweltpolitik
3
Ausgangsituation
EU-Agrarpolitik für wen?
●
27 EU-Staaten
●
500 Millionen EU-Bürger
●
12 Millionen Landwirte.
18.1.2013 | Matthias Borst | Fachbereich Agrar- und Umweltpolitik
4
Ausgangsituation
Was sind kleinere Betriebe in der EU?
Betriebe bis 5 ha in
der EU-27: ~ 8 Mio.
Ø- Betriebsgrößen
=> D
55 ha
=> BY
32 ha
=> EU-27 14 ha
Quelle: Eurostat 2012
18.1.2013 | Matthias Borst | Fachbereich Agrar- und Umweltpolitik
5
Mittelfristige Finanzplanung 2014 bis 2020
Zeitplan des Europäischen Rates
●
22./23. November 2012 - Sondergipfel
Vorbereitung der Finanzentscheidung 2014 bis 2020
Vorschlag Ratspräsident van Rompuy:
• Kürzung von insgesamt 80 Mrd. € gegenüber Kommissionsvorschlag 2014-2020
• GAP: minus 6 % bei 1./2. Säule.
●
7./8. Februar 2013 – weiterer Sondergipfel:
• Ziel der Staats- und Regierungschefs => Beschluss
• Diskussionsgrundlage => Van Rompuy-Eckpunkte
18.1.2013 | Matthias Borst | Fachbereich Agrar- und Umweltpolitik
6
Mittelfristige Finanzplanung 2014 bis 2020
Beratungsstand
EU-Kommission
Gruppe von sieben
NettozahlerStaaten
Ratspräsident van
Rompuy
Vorschlag 23.11.12
Finanzvorschlag
gesamt 2014-20
Anteil am BNE1
1.045 Mrd. €
1,09 %
970 Mrd. €
1,00 %
1.010 Mrd. €
1,05 %
darunter GAP
(Rubrik 2) gesamt:
1. Säule
2. Säule
389 Mrd. €
287 Mrd. €
92 Mrd. €
383 Mrd. €
283 Mrd. €
90 Mrd. €
372 Mrd. €
278 Mrd. €
84 Mrd. €
Vorschlag würde für die
GAP etwa nominale
Konstanz bedeuten. Dies
vor dem Hintergrund,
dass KOM-Präsident
Barroso in 2011
Kürzungspläne von 25 %
bei der GAP hatte.
Einsparungen
gegenüber dem KOMVorschlag sollen vor
allem aus dem
Strukturfonds erfolgen.
GAP-Budget soll
weitgehend konstant
bleiben.
Vorschlag würde für
deutsche Landwirtschaft
Kürzung der
Direktzahlungen um
weitere ca. 2 bis 3 %
bedeuten, neben 4 %
Kürzung für geplante
Umverteilung zwischen
EU-Staaten
Bewertung
Überschlägige Werte in Preisen von 2011; 1 BNE: Bruttonationaleinkommen
18.1.2013 | Matthias Borst | Fachbereich Agrar- und Umweltpolitik
7
GAP 2014 bis 2020
Wer entscheidet?
18.1.2013 | Matthias Borst | Fachbereich Agrar- und Umweltpolitik
8
GAP 2014 bis 2020
Weiterer Fahrplan der GAP-Beratungen
●
23./24. Januar 2013:
Position des Agrarausschusses im EU-Parlament;
etwa 12./13. März 2013: erste Lesung im EU-Parlament.
●
Frühestens März 2013: Start des Trilog-Verfahrens
Trilog = Verhandlungen zwischen EU-Parlament,
EU-Agrarrat und EU-Kommission.
●
24./25. Juni 2013: Entscheidung beim EU-Agrarministerrat
●
Start neue GAP: eigentlich: 1.1.2014, eher: 1.1.2015.
18.1.2013 | Matthias Borst | Fachbereich Agrar- und Umweltpolitik
9
GAP 2014 bis 2020
Situation bis 2013
KOM-Vorschläge 2014-2020
2. Säule
(kofinanziert)
vgl.
Art. 68)
Junglandwirteförderung
Betriebsprämie
(Bindung an Cross Compliance)
Zuschlag für benachteiligte
Gebiete/Teilgebiete (optional)
Greening
Grundprämie
(Bindung an CC)
Ausgleichszulage
für benachteiligte Gebiete /
Berggebiete
Agrarumweltmaßnahmen
(freiwillig)
18.1.2013 | Matthias Borst | Fachbereich Agrar- und Umweltpolitik
Klein(st)betriebe
(Pauschale)
1. Säule
(EU-finanziert)
Gekoppelte Zahlungen (optional,
Ausgleichszulage
für benachteiligte Gebiete / Berggebiete
Agrarumweltmaßnahmen
(freiwillig, mit Auflagen oberhalb des
Greenings)
Maßnahmen außerhalb der
Landwirtschaft
10
GAP 2014 bis 2020
Zukunft der Zahlungsansprüche (ZA)
• KOM-Vorschlag (Verordnungsentwurf vom Oktober 2011):
a.) Einzug und Auflösung aller bestehenden ZA am 31.12.2013
b.) Neuzuteilung von ZA entsprechend der Flächen im Antrag 2014
an Bewirtschafter.
Beratungsstand des BMELV mit KOM seit Herbst 2012:
Deutschland kann bestehende ZA einfach in neue Periode ab 2014 überführen – keine
Einziehung und keine Neuzuteilung – und es werden dann nur die ZA-Werte angepasst (künftig
Basisprämienwert).
• Übertragbarkeit
der ZA soll weiter erhalten bleiben.
18.1.2013 | Matthias Borst | Fachbereich Agrar- und Umweltpolitik
11
GAP 2014 bis 2020
Greening – Beratungsstand
„GREENING“
Vorschlag EU-Kommission
Position Agrarministerrat
Europäisches Parlament
Anteil an 1. Säule für
Greeningprämie
30 Prozent
[30%] = Prozentsatz noch
offen
30 Prozent
Konzeption
3 verpflichtende Maßnahmen
3 Maßnahmen flexibler
gestalten und „äquivalente
Maßnahmen“
(AUM+Zertifizierungen)
3 Maßnahmen flexibler
gestalten und Anerkennung
von äquivalenten
Umweltzertifizierungen
Verknüpfung mit
Basisprämie
Ja
eher Nein
Nein, mit nationaler Option
zum „Ja“
Ausnahmen vom
Greening
Freistellung kleinere Betriebe
bis 3 ha
Freistellung von
Freistellung von
Fruchtartendiversifizierung:
Betriebe < 15 ha Ackerfläche
Betriebe < 10 ha Ackerfläche
sowie
von ökolog. Vorrangfläche:
Betriebe < 15 ha LF
Betriebe mit > 75 % Anteil
Dauergrünland und
< 50 ha insgesamt
18.1.2013 | Matthias Borst | Fachbereich Agrar- und Umweltpolitik
12
GAP 2014 bis 2020
Greening – Beratungsstand
„GREENING“
Vorschlag EUKommission
Position Agrarministerrat
Europäisches Parlament
Ökologische
Vorrangfläche
7 % der Ackerfläche
einschl. Dauerkulturen
[7%] der landwirtschaftlichen Fläche des
Betriebes => Prozentsatz noch offen
2014 => 3 % der Ackerfläche ohne
Dauerkulturen; ab 2016: 5 %
Entscheidung der Mitgliedstaaten, dass
bis zur Hälfte der Ökolog. Vorrangfläche
einer Region über „kollektive
Maßnahmen“ von Landwirten erbracht
werden kann.
Bericht der KOM in 2017,
ob 7% angemessen sind.
Mitgliedstaaten können die Flächen
nach ihrer ökologischen Bedeutung
gewichten; Anerkennung der
Gewichtungsfaktoren durch KOM
EU-Staaten können ab 2016:
+ bis zu 3% erhöhen und/oder bis
zu 3% regional anrechnen.
Berücksichtigung ökolog.
Vorrangflächen aus
Flurneuordnung
EU-Staaten können
Gewichtungsfaktoren vorsehen
Angerechnet werden:
Brache,
Landschaftselemente,
Randstreifen,
Aufforstung
Ankündigung:
Anrechnung auch
außerhalb Betriebs-LF
zusätzlich Agroforstsysteme,
extensive Dauerkulturen (> 20 aber < 50
Bäume/ha),
Streifen auf Feldern entlang
Waldrändern
Entscheidung der Mitgliedstaaten,
welche Elemente anerkannt werden.
18.1.2013 | Matthias Borst | Fachbereich Agrar- und Umweltpolitik
zusätzlich Flächen mit
stickstoffbindenden Pflanzen und
Flächen ohne Anwendung von
Pflanzenschutz oder Düngemitteln.
13
GAP 2014 bis 2020
Greening – Beratungsstand
„GREENING“
Vorschlag EUKommission
Position Agrarministerrat
Europäisches Parlament
Anbaudiversifizierung
Betriebe ab 3 ha
Acker: 3 Kulturen,
je mind. 5 % und
max. 70 %
unter 15 ha Acker je Betrieb: frei
Unter 10 ha Acker je Betrieb: frei
über 15 ha Acker: mind. 3 Kulturen,
eine max. 70 %, zwei max. 95 %
10 - 30 ha Acker: mind. 2
Kulturen, eine max. 80 %
Andeutung:
ab 10 ha
Dauergrünlanderhaltung
2014 beantragtes
Dauergrünland
des einzelnen
Betriebes;
5 % Puffer
Über 30 ha Acker: mind. 3
Kulturen, eine max. 75 %, zwei
max. 95 %
Möglichkeit zur Umsetzung auf
nationaler, regionaler oder unterregionaler Ebene; 5% Puffer
18.1.2013 | Matthias Borst | Fachbereich Agrar- und Umweltpolitik
Möglichkeit zur Umsetzung auf
nationaler, regionaler oder unterregionaler Ebene 5 % Puffer
14
GAP 2014 bis 2020
Green per definition
Berufstand: weitere Berücksichtigungsmöglichkeiten eröffnen, für z.B.:
• Kleinstrukturen (Strukturelemente auf Gemeindeebene) => bundesweit 3,2 Mio. ha
=> siehe auch nächste Folie
• Betriebe mit kleinparzellierten Feldstücken
• Betriebsgruppen unterhalb der nationalen Durchschnittsbetriebsgröße
• Betriebe mit überwiegend Grünland / Ackerfutterflächen
• Betriebe in den benachteiligten Gebieten und Bergregionen.
18.1.2013 | Matthias Borst | Fachbereich Agrar- und Umweltpolitik
15
GAP 2014 bis 2020
Info: Kleinstrukturen
Bedeutung von „Kleinstrukturen“ in der deutschen Agrarlandschaft
Stand: 2004
Fläche
in Hektar
Anteil in Prozent
der Fläche 1)
Hecken/Baumreihen
946.503
5,0
Säume an Verkehrswegen/Begleitgrün
604.550
3,2
Waldränder u.ä.
390.558
2,1
Säume an Siedlungen
113.555
0,6
Säume an Gewässern
99.303
0,5
Grünflächen bis 1 ha
349.663
1,8
Waldflächen bis 1 ha
302.373
1,6
Feldgehölze
220.552
1,2
Heide
128.683
0,7
73.205
0,4
3.228.946
17,1
Feuchtbiotope
Gesamtfläche der „Kleinstrukturen“
1) Landwirtschaftsfläche 2004: 18,93 Millionen Hektar
Quelle: Julius Kühn-Institut
SB11-T23-3
• Institut des BMELV erhebt Ausstattung der Agrarlandschaft mit Kleinstrukturen auf Gemeindeebene: landwirtschaftsnahen Biotope.
• Die Daten entstammen dem amtlichen digitalen Kataster (ATKIS).
• Die Flächen sind zum größten Teil nicht im Flächen-Nutzungs-Nachweis enthalten.
18.1.2013 | Matthias Borst | Fachbereich Agrar- und Umweltpolitik
16
GAP 2014 bis 2020
Anrechnung freiwilliger Maßnahmen
Berufstand:
• Agrarumweltmaßnahmen
• Weiteres.
18.1.2013 | Matthias Borst | Fachbereich Agrar- und Umweltpolitik
17
GAP 2014 bis 2020
Flexibilität bei weiteren Umsetzungsmöglichkeiten
Berufstand: mögliche Ansatzpunkte für „Wahlkatalog“:
• freiwilliger Anbau von Eiweißpflanzen / Leguminosen /nachwachsenden Rohstoffen
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Winterbegrünung / Mulchsaat
Landschaftselemente, Terrassen, Aufforstungsflächen im Betrieb
Teilnahme an sonstigen Maßnahmen von Agrarumweltprogrammen
Maßnahmen der Präzisionslandwirtschaft „Düngung“ / „Pflanzenschutz“
integrierter Landbau
bodennahe Gülleausbringung / Gülleinjektion
Erstellung von Nährstoffvergleichen / Humusbilanzen
Einsatz von Biokraftstoffen
freiwillige Einrichtung von Randstreifen
nutzungsintegrierte Ausgleichsmaßnahmen bei der naturschutzrechtlichen Kompensation
freiwillige Anlage von Blühstreifen / Begrünung von Vorgewenden / Anlage von
Erosionsschutzstreifen
• weitere Maßnahmen.
18.1.2013 | Matthias Borst | Fachbereich Agrar- und Umweltpolitik
18
Schluss
GAP-Reform, Hilfe oder Hürde?
Entscheidend ist, was am Ende rauskommt!
18.1.2013 | Matthias Borst | Fachbereich Agrar- und Umweltpolitik
19
Leitbild - Bayerischer Bauernverband
Miteinander
für Sie und Ihren Erfolg.
Gemeinsam
für eine lebenswerte Zukunft.
18.1.2013 | Matthias Borst | Fachbereich Agrar- und Umweltpolitik
20