Was ist an uns evangelisch? Eine Handreichung als Einladung zur

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Was ist an uns evangelisch?
„Gebrauchsanweisung“
• Die nachfolgende Präsentation ist eine Einladung zum SelberDenken. Die ausführliche Textfassung liegt ebenfalls vor, wenn Sie diese nicht haben, wenden
Sie sich bitte an Ihren Vorgesetzten oder den Direktor.
• Statt vorgefertigte Antworten zu geben, zielen die Folien darauf,
dass Sie selbst Antworten finden
• Die Präsentation besteht aus zwei Teilen:
Teil 1 zum „evangelischen Unternehmen“, zu Führungsgrundsätzen
und zu Prinzipien der Unternehmensstruktur, -kultur und –
entwicklung
Teil 2 (Anhang) zur Auseinandersetzung mit dem persönlichen
Bezug zu religiösen Fragen
• In beiden Teilen sind Sie eingeladen, in die blauen Felder Ihre
Gedanken und Anmerkungen einzutragen.
• Diskutieren Sie Ihre Meinungen offen im Team, mit Ihren
Vorgesetzten. Aus dem Diskurs und im Vertrauen auf die Kraft des
besseren Arguments schält sich nicht nur Klarheit heraus, was an
uns evangelisch sei, sondern es stärkt sich die Dienstgemeinschaft.
Gute Gedanken! Ihr W.Knorr
Was ist an uns evangelisch?
Eine Handreichung als Einladung zur Diskussion
(in die blauen Felder können Sie Ihre Meinung/Anmerkungen eintragen und mit Kollegen diskutieren!
Am PC klicken Sie mit der rechten Maustaste in das Feld und gehen auf „Text einfügen“)
•
Ist Diakonisches Profil wichtig für die
Identität und die Marktfähigkeit von
Herzogsägmühle?
•
Die Verbindung Spiritualität-Pädagogik ist
bei ganzheitlicher Betrachtung des
Menschen unerlässlich, da der Mensch
aus Leib, Geist und Seele besteht und
damit neben Gesundheitsfürsorge und
Bildung auch Seelsorge zum Auftrag
gehören muss. Oder nicht?
Was ist an uns evangelisch? 3 Thesen
• Es geht um Schärfung des evangelischen und diakonischen Profils–
ohne Abgrenzung (zu anderen Konfessionen und Religionen) ist das
nicht möglich, aber die in den abgegrenzten Feldern Lebenden
müssen „mitgenommen“ werden (vgl. Folie 13 „interkonfessioneller
Dialog!)
• Die Schärfung dieses Profils geschieht durch Formulierung eines
Anspruchs – aber die Angesprochenen sollen nicht eine Zumutung
im negativen Wortsinn erleben
• Die Schärfung dieses Profils beinhaltet ein Bekenntnis zu Vielfalt
statt Einfalt – aber nicht zu Beliebigkeit
Die 7 zentralen Merkmale Evangelischen Bekenntnisses
•
Der Mensch ist von Gott gewollt, er ist Gottes Ebenbild.
•
Damit ist eine persönliche Gottesbeziehung möglich und von Gott her auch
dem Menschen aufgetragen.
•
Der Mensch gerät in Schuld, ist damit auf Vergebung angewiesen – und
diese ist durch Jesus Christus geschehen und erneut persönlich zugesagt.
•
Diese Vergebung geschieht allein aus Gnade, nicht durch Werke des
Menschen. Sie kann nicht gekauft oder erhandelt werden.
•
Der Mensch darf darauf vertrauen, dass es Gott gut mit ihm meint;
Gottvertrauen ist geboten.
•
Zwischen Gott und dem Menschen bedarf es keiner Vermittler; Jesus selbst
ist der Vermittler.
•
Das „Priestertum aller Gläubigen“ ist konstitutives Merkmal evangelischer
Kirche als Organisation; die evangelische Freiheit hindert unkritische
Akzeptanz von Hierarchie und Obrigkeit.
Was ist an uns evangelisch?
Und hier ist Platz für IHRE 7 zentralen Merkmale IHRES
Bekenntnisses:
1.
Der Mensch ist..........
2.
Persönliche Gottesbeziehung? Oder eher „so ein Wesen
oben im Himmel“?
3.
Schuld und Vergebung? Nur Angstmache der Kirchen?.....
4.
Aus Gnade oder auch durch sein Handeln- wodurch wird der
Mensch gerettet?.........
5.
Gottvertrauen? Der Mensch denkt – Gott lenkt? Wie fremd ist
mir das?
6.
Gibt es Vermittler zwischen Gott und mir? Heilige? Maria?
7.
Priestertum aller Gläubigen? Oder nur das Amt Ordinierter?
Und Evangelische Freiheit? Was ist das?
Konsequenzen für Mitarbeiterführung
(Kommentare hierzu bitte auf die nächste Folie!)
• Der Mitarbeiter ist Gottes Ebenbild, gerät in
Schuld und ist auf Vergebung angewiesen –
genau wie der Chef.
• Es ist Führungsaufgabe, Mitarbeitende mit
diesen Grundgedanken zu konfrontieren und
die Auseinandersetzung mit religiösen Fragen
zu fördern
• Mitarbeitende sind in ihrer je eigenen
individuellen Lebenssituation zu achten; sie
haben selbst Glaubenszweifel, private und
berufliche Sorgen, suchen selbst nach dem
richtigen Weg, das Leben gelingend zu
führen. Seelsorge ist damit Führungsaufgabe.
• Im Umgang mit Glaubensüberzeugungen gilt:
Rede darüber nur, wenn man dich fragt, aber
lebe so, dass man dich fragt.
Konsequenzen für Mitarbeiterführung
Und bei uns im Team? Notieren Sie Ihre Assoziationen!
•
Der Mitarbeiter ist Gottes Ebenbild, gerät in Schuld und ist auf Vergebung angewiesen – genau wie der Chef.
•
Es ist Führungsaufgabe, Mitarbeitende mit diesen Grundgedanken zu konfrontieren und die Auseinandersetzung
mit religiösen Fragen zu fördern
•
Mitarbeitende sind in ihrer je eigenen individuellen Lebenssituation zu achten; sie haben selbst Glaubenszweifel,
private und berufliche Sorgen, suchen selbst nach dem richtigen Weg, das Leben gelingend zu führen. Seelsorge
ist damit Führungsaufgabe.
•
Im Umgang mit Glaubensüberzeugungen gilt: Rede darüber nur, wenn man dich fragt, aber lebe so, dass man
dich fragt.
Konsequenzen für den Umgang mit
Hilfeberechtigten
• Hilfeberechtigte sind Gottes Ebenbilder; und sie sind es ohne
Rücksicht auf ihr Vorleben, auf ihre Behinderung, ihre
Leistungsfähigkeit, ihre strafrechtliche Gefährdung, ihre seelische
oder Suchterkrankung.
• Das Handeln Hilfeberechtigter ist immer nur ein Teil dessen, was ihn
oder sie ausmacht
• Und was ist für Sie das zentrale Merkmal Hilfeberechtigter?
Beispiele für die Haltung gegenüber Hilfeberechtigten
und für den daraus resultierenden Auftrag
• Jugendhilfe ist nicht nur Erziehung, sondern auch
Lebensorientierung
• Suchtkrankenhilfe ist nicht nur
Therapie, sondern auch
„Sehnsuchts-Füllung“
• Altenhilfe ist nicht nur Pflege,
sondern Lebens- und auch Sterbebegleitung
Und Ihr Beispiel?
Konsequenzen für
Unternehmensentwicklung - Struktur
• Das evangelische Unternehmen erkennt man an Struktur und Kultur
– in der Struktur erfordert das eine flache Hierarchie
(Hierarchieebenen nur wo nötig) sowie eine breite Beteiligung der
Mitarbeitenden an Kommunikations- und Entscheidungsprozessen.
• Die Struktur muss immer die Möglichkeit zur Veränderung in sich
tragen. Regelmäßig müssen Reflektionsprozesse über die Struktur
stattfinden. Die richtige Richtung der Unternehmensentwicklung wird
nicht von oben vorgegeben, sondern ergibt sich aus dem Diskurs
der Verantwortlichen.
Und wie ist das in Ihrem Arbeitsfeld?
Konsequenzen für die
Unternehmensentwicklung - Kultur
Kultur ist mehr als Partizipation:
Grundlegende Wertschätzung und Akzeptanz der
Anderen (auch abweichender Meinungen),
vorbehaltlose Annahme aller Hilfeberechtigten,
bewusste Bereitstellung von spirituellen
Erfahrungsräumen,
regelmäßiger Diskurs über ethische und religiöse
Grundlagen der diakonischen Arbeit.
Und bei uns?
…und das wird daraus wachsen…
• Mitarbeitende wissen, dass es auf sie persönlich ankommt; kein
Vorgesetzter gibt jemanden auf, weil auch Gott niemanden aufgibt
• Dienstgemeinschaft wird stark: Schwächere können (auf Zeit)
getragen werden
• Leistungsträger erhalten Respekt und Anerkennung
• Wie beurteilen Sie das für Ihren Arbeitsbereich?
Herausforderungen für den
interkonfessionellen Dialog
• Evangelisch und katholisch sind nicht gleich – aber auch nicht
besser und schlechter.
• In der Unterscheidung von vielleicht 5% der religiösen
Grundannahmen darf man 95% gemeinsame Grundannahmen nicht
vernachlässigen.
• Der Katholizismus kann wertvolle Beiträge leisten zur
Unternehmenskultur und –entwicklung, insbesondere durch Bilder,
Symbole, Rituale, Gestaltung des Kirchenjahres
• Der offene Diskurs über Gemeinsames und Trennendes stärkt die
Dienstgemeinschaft.
Wie ist das bei uns?
Herausforderungen für
Aus- und Fortbildung
• Mitarbeitende brauchen religionspädagogische Kompetenz
• Die derzeitigen Ausbildungsgänge vermitteln in
sozialpädagogischen und therapeutischen Berufen zuwenig dieser
Methoden- und Sachkompetenz.
• Einrichtungen müssen deshalb offensiv auf Ausbildungsstellen
zugehen.
• Einrichtungen müssen interne Fortbildungsprogramme zur Stärkung
der religionspädagogischen Kompetenz bieten. Die EREV-Toolbox
ist EINE der geeigneten Methoden, um im Team über religiöse
Fragen ins Gespräch zu kommen.
Ihre Anmerkungen:
Anhang: Ihre persönliche Beziehung zu
religiösen Themen
• Gott ist
Vater und Mutter?
Eine Erfindung?
Mein Schöpfer?
Schauen Sie die beiden Hände
des behütenden Gottes/Vaters an:
eine weibliche, eine männliche
Hand. (Bild von Rembrandt)
Anhang: Ihre persönliche Beziehung zu
religiösen Themen
• Jesus ist für mich
Sohn Gottes?
Eine Phantasiegestalt?
Mein Bruder?
Anhang: Ihre persönliche Beziehung zu
religiösen Themen
• Der Heilige Geist ist für mich
Gott?
Reine Phantasie?
Das Wirken Gottes in meinem Leben?
Anhang: Ihre persönliche Beziehung zu
religiösen Themen
• Der Mensch hat einen freien Willen.
Er kann Gutes oder Böses tun.
Gottes freier Wille ist, das zuzulassen.
Anhang: Ihre persönliche Beziehung zu
religiösen Themen
• Das Böse ist für mich
Der Teufel?
Eine Erfindung?
Meine Versuchung?
Anhang: Ihre persönliche Beziehung zu
religiösen Themen
• Die Bibel ist für mich
Gottes Wort?
Eine über Jahrhunderte entstandene Bibliothek, in der
Widersprüche und sogar Fehler enthalten sind?
Meine Lebensrichtlinie?
Anhang: Ihre persönliche Beziehung zu
religiösen Themen
• Ich bin gern in Kirchen.
Auch sonntags.
„Der Herr Lohmeyer und das
Fräulein Kraus, Grüß Gott…Gerade
haben wir von Ihnen gesprochen….“
Anhang: Ihre persönliche
Beziehung zu religiösen Themen
• Die Kirche ist für mich
Gemeinschaft der Heiligen?
Eine überholte Institution?
Mein geistliches Zuhause?
Anhang: Ihre persönliche
Beziehung zu religiösen Themen
• Nach dem Tod kommt für mich
Das Ewige Leben?
Verwesung und Nichts?
Etwas ganz Neues?
Anhang: Link- und Literaturtipps
•
Weblinks:
www.e-wie-evangelisch.de
www.evangelisch.info
www.ev-net.de (Glaubenskurs interaktiv)
•
Literatur:
Michael Meyer-Blanck, Walter Fürst (Hrsg.)
Typisch katholisch, Typisch Evangelisch, Herder 2003/2006
Horst Klaus Berg. Reihe: Biblische Texte verfremdet 1-13,
Calwer Verlag 1988
Alfred Jäger: Diakonie als christliches Unternehmen
Gütersloher Verlagshaus 1986
Hans-Ulrich Küpper: Unternehmensethik
Schäffer-Pöschel, 2006
Hanns-Dieter Hüsch: Das kleine Buch zwischen Himmel und Erde
tvd-Verlag, 2000
Hanns-Dieter Hüsch/ Uwe Seidel: Ich stehe unter Gottes Schutz, Psalmen
für alle Tage, tvd-Verlag 1997
Wolfgang Steffel, 52 Wege zur Gelassenheit, Katholisches Bibelwerk
Stuttgart, 2006