Mood Management Theory

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Transcript Mood Management Theory

Wie fühlst du dich gerade?
Welchen Film würdest du jetzt
gerne sehen?
Mood Management Theory beschäftigt
sich damit, in welcher Stimmung wir
welche Medieninhalte bevorzugen
Gliederung
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Mood Management Theory Einführung
4 Dimensionen nach Zillmann
Studien zu Medienpräferenzen in Verbingung mit
Persönlichkeitseigenschaften
Studie PC Spielen zur Leistungssteigerung
Kritik / Resümee
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Excititation Transfer
Identitätstheoretische Ansätze
Fiktive Medieninhalte
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Fragen und Diskussion
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Zillmann:
Suche nach Medieninhalten, von denen
man erwartet, dass sie die Stimmung
verbessern
Happy-ending, Comedy
(Traurige Filme/ Horrorfilme usw.?)
-
-
Erregungszustand!
Erregung
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Entstehung von Erregung: Komplexität, Neuigkeit,
Überraschungswert und Mehrdeutigkeit von Medieninhalts
Vergleichsreaktionen
Erregung
Je überraschender zum Beispiel eine Nachricht oder eine Filmhandlung ist, je
größer der Widerspruch zu dem, was das Gedächtnis gespeichert hat, desto
größer ist die Erregung beim Rezipienten
•
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Vermeiden von negativen Erregungszuständen, wie Stress und Langeweile
Je nach Ausgangslage wird versucht das Erregungsniveau zu steigern,
aufrecht zu halten oder zu senken -> man kann Erregung selbst steuern
Optimales Erregungsniveau
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individuell verschieden
zwischen zu hoher und zu niedriger
Erregung
von einer neutralen Ausgangslage
ausgehend, erhalten Menschen aus
Reizen mit mittlerem
Erregungspotential die größte
Befriedigung. Alles darunter (wenig
komplex, neu) langweilt, was darüber
liegt, überfordert.
Erregungsausgleich
Stimmungen, die mit einem hohen Erregungspotential verbunden sind,
werden
 Beibehalten durch Medieninhalten mit einem ebenfalls hohen
Erregungspotential
 Unterbrochen durch Inhalte mit einem geringen Erregungspotential
Stimmungen, welche mit einer niedrigen Erregung verbunden sind,
werden
 Unterbrochen durch Medieninhalte mit hohem Erregungspotential
 Beibehalten durch Inhalte mit einem geringen Erregungsvermögen
Personen, die unter Langeweile leiden (niedriges Erregungspotential),
sollten daher eher aufregende Inhalte konsumieren, wohingegen sich
Personen, die erregt sind, beruhigenden Inhalten zuwenden sollten, um
ihre Stimmung zu verändern
Erregungsausgleich
-
Lernen von stimmungsbasierendem Medienkonsum
Um Stimmung mit Hilfe der Programmwahl ändern zu können, muss man bewusst oder
unterbewusst wissen, in welcher Weise bestimmte Inhalte die Stimmung beeinflussen
Positive/negative Stimmung
Arrangieren der Umwelt
Positive Stimmung verstärken/ Negative Stimmung reduzieren
Erinnerung an Situation
Wahrscheinlichkeit erhöht, sich unter ähnlichen Umständen für
ähnliche Auswahl an Umweltreizen zu entscheiden
Vorraussetzung: Effekt muss konsistent auftreten!
4 Dimensionen nach Zillmann
(1988)
• Das exzitatorische Potential
Beeinflussung des Arousallevels
Bsp: schnelle Musik  Erhöhung des Arousallevels, langsame
Musik  beruhigend
• Das Absorptionspotential
Vorherrschende Stimmungen können durch Medieninhalte
gestört bzw. aufrechterhalten werden
Spannende Inhalte führen am stärksten zu Stimmungswechsel
4 Dimensionen nach Zillmann
(1988)
• Die semantische Affinität
Medieninhalte sind nur ablenkend, wenn keine Ähnlichkeit
mit momentaner Stimmung gegeben ist.
• Die hedonistische Valenz
Stimmung wird durch angenehme Medieninhalte gesteigert,
durch traurige, unangenehme Inhalte gesenkt.
Studien
Stimmungsneigungen verbunden
mit Persönlichkeitseigenschaften
Medienpräferenzen 
Personenmerkmale
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Stimmungen sind nicht immer auf
Situationen zurückzuführen 
M. M. Theorie stützt sich auf
Persönlichkeitsmerkmale
Hypothese: bestimmte Stimmungen
sind durch bestimmte
Persönlichkeitsmerkmale besser
erfahrbar
Stimmungstendenzen verbunden mit
Persönlichkeitseigenschaften

Carpentier, Knoblauch und Zillmann
(2003): Personen mit rebellischen
Auftreten präferieren rebellische Musik
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Burst(1999): Studie zu „Big Five“ und
„Sensation Seeking“ in Verbindung mit
TV Präferenzen
Exkurs
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„Big Five“ aus der Persönlichkeitspsychologie : 5
breite Persönlichkeitsfaktoren (Goldberg 1981)
Openess, Culture - Offenheit für Erfahrungen
Conscientiousness – Gewissenhaftigkeit
Extraversion
Agreeableness –Verträglichkeit
Neuroticism – Emotionale Stabilität vs. Neurotizismus
„Sensation Seeking“: Suche nach
starken Reizen, Wunsch nach ständiger
Spannung
Ergebnisse von Burst‘s Studie
- Offenheit korreliert positiv mit
Informationskategorien
- Sensation Seeking korreliert positiv mit
Erotik/Thriller/Action
- N., V. korrelieren negativ mit diesen Kategorien
- Neurotizismus/Verträglichkeit und
Gewissenhaftigkeit korrelieren positiv mit
Beziehungskategorien (Soaps, Romantikfilme)
Interpretation
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Auf Arousal Level bezogen
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Personen mit hohen Werten in Sensation Seeking
(=Suche nach starken Reizen) eher gelangweilt 
bevorzugen erregendes TV
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Pers. Mit hohen Neurotizismus Werten
bevorzugen TV bei dem ihr Arousal Level
herabgesetzt wird (geringere
Ansprechbarkeitsschwelle)
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Unterschiedlich „optimales Erregungsniveau“
Weitere Faktoren, die die Mood
Management Theorie beeinflussen
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Geschlecht
Hormonspiegel
Stress
Individuelle Interpretationen
Einsamkeit
…
Unausgeglichenes
Erregungsniveau
• Hohe/niedriges Arousal  negative Effekte,
beeinträchtigte Arbeitsfähigkeit
• sich wiederholende Arbeit Hauptursache für
Langeweile:
 Langeweile  niedriges Arousal =
Verringerung der Aufmerksamkeit
• Überforderung führt zu Stress:
 Stress  erhöhtes Arousal = fällt schwer Infos
aus dem KZG abzurufen
PC-Spielen zur Leistungssteigerung
Versuch von Reinecke & Trepte (2008)
Versuchsablauf:
– Text mit Fehler korrigieren
– Kurze Pause, entweder Warten oder Tetris spielen
– Arithmetische Aufgaben
Arousallevel 3x gemessen:
– vor Beginn
– vor Pause
– nach Pause
Ergebnisse:
- Zu Beginn: kleine
Unterschiede
- Vor Pause: alle Vps dasselbe
Arousallevel
- Nach Pause: Arousallevel der
Pc-Spieler höher
- Pc-Spieler besser in kognitiven
Aufgaben
- Bei Textkorrektur, alle gleich
- Pc-Spieler nach Pause besser
gelaunt
- Kein Unterschied ob Erfahrung
im Pc-Spiel oder nicht
Kritik I
Die 4 Dimensionen:
• Bevorzugung von Medieninhalten mit
hedonistischer Valenz
verschiedene
Hypothesen
•
Excitatorische Potential und
Absorptionspotential nicht klar differenziert
•
Keine Studie, die semantische Affinität prüft
Kritik II
•
•
•
•
Unterscheidung von Emotionen und
Stimmung
Unterschiede in sozialer Schicht, Bildung,
Alter, kultureller Herkunft?
Persönliche Vorlieben
Individuelle Interpretation von
positiven/negativen Medieninhalten
Kritik III
•
•
•
•
Sendungstypen passend zu induzierten
Stimmung bereitgestellt
bereits bekannte Filme
(Erregungssteigerung durch Neues)
Alternative nicht Fernzusehen gab es
nicht
Probleme ohne Fernsehen/Medien
lösen
Kritik IV
•
•
•
•
•
•
Emotionale Extremsituationen
Contrahedonistisches Verhalten
Künstlichkeit der Nutzsituation
Nebenbeimedium
Länger andauernder Prozess
Einfluss der Stimmung vor der Untersuchung
Manipulation der Stimmung (Ethik!) hält
weniger lange an, weniger stark,
Überprüfung
Resümee
-
Medienkonsum um Stimmung aufrecht zu
erhalten/verbessern
-
Stimmung ist am besten bei optimalen
Erregungsniveau
-
4 Dimensionen: exzitatorische Potential,
Absorptionspotential, semantische Affinität und
hedonistische Valenz
-
Wahl beeinflusst durch Persönlichkeit (Big 5,
Sensation Seeking), Geschlecht …
Excitation Transfer

= Erregungsübertragung

Man nimmt an, dass sich Rezipienten
bewusst negativen Reizen aussetzen
Erregung  wandelt sich bei Auflösung
ins Positive um
Was passiert mit mir, wenn ich mir
einen spannenden Film ansehe?
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Spannungsaufbau  Erregung
Erregung nur langsam abgebaut
Positiver Ausgang eines Filmes führt zu euphorischen
Gefühlen
Erregung auf Gefühle übertragen  stärkere Erregung
durch Summation

Je mehr Erregung während des Films aufgebaut wird,
desto positiver wird das Filmende erlebt (Entlastung)
Bei negativem Ausgang  stärker negatives Erlebnis

Involviertheit des Rezepienten abhängig von Sympathie

Identitätstheoretische Ansätze

Rezipienten thematisieren sich mit Medieninhalten
selbst

Medien zur Bildung und Bewahrung der Identität
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Medien als Hilfestellung bei Bewältigung von
Lebensproblemen und Entwicklungsaufgaben
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Auch negative Inhalte

Soziale Vergleichsprozesse (um sich selbst positiver
darzustellen)
Beispiele

Jugendliche mit Problemen 
Talkshows mit denselben Problemen

Unglücklich Verliebte  traurige Lieder
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Ältere alleinstehende Personen  Filme
mit ähnlichen Hauptdarstellern
Fiktive Medieninhalte

Fiktive Filme können echte Emotionen hervorrufen

Holland (2003): „Warum weinen wir, wenn wir im Film
sehen das wer stirbt?“
Thesen:
- neurologische Spekulationen  Präfrontale Kortex hemmt
 Umstände können nicht erkannt werden
- mentale Fähigkeit: fiktive Inhalte können zu mentalen
Repräsentationen verarbeitet werden
- Identifikation / „Mimesis“ (Prinzip der Nachahmung):
Verinnerlichung der Persönlichkeitseigenschaften anderer
führt zu psychischen Veränderungen

Resümee

Excitation Transfer = Erregungsübertragung

Durch langsamen Abbau der Erregung,
summieren sich die Erregungen und positive
Gefühle werden verstärkt erlebt

Die Excitation Transfer Theorie erklärt das
Ansehen von spannenden Filmen mit
positivem Ausgang, warum sehen wir uns
dennoch Filme mit negativen Ausgang an?
Fragen
1.
2.
3.
4.
5.
6.
Warum sehen wir traurige Filme, Filme ohne Happy
End oder Horrorfilme?
Warum sieht man sich bei Liebeskummer so gerne
Liebesfilme an?
Welche Wege gibt es noch die Stimmung zu
verbessern, außer Fernsehen?
Kann man die Mood Management Theory auf das
Internet anwenden? Wenn ja, wie? In welcher
Stimmung, werden welche Seiten bevorzugt?
Filme wie James Bond und Herr der Ringe sind gut um
Spannung abzubauen. Daher sollten auch Kinder diese
Filme sehen dürfen (solange sie ein Happy End haben)!
Hat die Mood Management Theory bei euch
funktioniert?
Antworten
Frage 1
a)
b)
c)
Affektive Disposition: Miterleben des zum
positiven gewandte Schicksals des Helden
und des Scheiterns des Antagonisten =>
hebt Stimmung (nur wenn Held Gewinnt!)
Wills (1981): Abwärtsvergleiche
Negative Emotionen werden als positiv
bewertet (meta-emotions): Erfahrung von
Traurigkeit wird als wertvoll und befriedigend
erfahren => va. Bei Menschen, die belohnt
werden, wenn sie Distress zeigen (Frauen)
Antworten
Frage 2
a)
b)
Sieht Antwort c) von Frage 1
Kontrahedonistisches Verhalten
Frage 3
a)
b)
c)
d)
Freunde treffen
Sport
Sich was gönnen
…
…
Literatur

Knoblauch-Westerwick, S. (2006): Mood Management
theory, evidence, and advancements. In: J. Bryant & P.
Vorderer (Hrsg), Psychologie of Entertainment (239-254).
Mahwah, New Jersey: Lawrence Erlbaum Associates.

Zillmann, D. (2006): Dramaturgy for emotions from fictional
narration. In: In: J. Bryant & P. Vorderer (Hrsg.), Psychologie
of Entertainment (215-238). Mahwah, New Jersey:
Lawrence Erlbaum Associates.

Reinecke, L. & Trepte, S. (2008): In a working Mood? The
Effects of Mood Management Processes on Subsequent
Cognitive Performance. In: Hogrefe & Huber (Hrsg.), Journal
of Media Psychology.