Unternehmensbewertung - Neuhausen Oktober 2012

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Transcript Unternehmensbewertung - Neuhausen Oktober 2012

Sparkassenakademie
Unternehmen begleiten:
Von der Gründung über Expansion bis zur
Nachfolge
im Oktober 2012
Unternehmensbewertungsmethoden - allg. Überblick
Hermann Dittmers
Gliederung/ Übersicht
1. Vorstellung
2. Allgemeine Überlegungen
3. Bewertungsmethoden
4. Literatur- und Quellennachweis
Sparkassenakademie
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Gliederung/ Übersicht
1. Vorstellung
2. Allgemeine Überlegungen
3. Bewertungsmethoden
4. Literatur- und Quellennachweis
Sparkassenakademie
3
Vorstellung
„Was ist mehr Wert?“
Sparkassenakademie
4
Vorstellung
„Wert ist nicht gleich Preis“ _I
„Price is what you pay,
Value is was you get“
Sparkassenakademie
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Vorstellung
„Wert ist nicht gleich Preis“ _II
Wert ist das, was man bekommt (geldwerte und andere
Vorteile) und ist das Ergebnis einer methodischen
Vorgehensweise.
Preis ist das, was man bezahlt (Geld) und ist das
Ergebnis von Verhandlungen.
beide können, aber sind selten identisch!
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Unternehmenswert und Kaufpreis
Wert des
Unternehmens
als Ganzes
+/- Ergebnis v. Angebot
u. Nachfrage bzw.
subjektivem Nutzen
Preis (was bezahlt
wird nach
Verhandlungen)
% Anteil
Wertquote der
Beteiligung
./. Abschlag für Minderheitsbeteiligung (10 - 30%)
+ Zuschlag für Mehrheitsbeteiligung (ca. 10%)
Wert der
Beteiligung
Sparkassenakademie
+/- Ergebnis v. Angebot
u. Nachfrage bzw.
subjektivem Nutzen
Preis der
Beteiligung
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Vorstellung
Sichtweise der Beteiligten - Unternehmenswert
Käufermotive
• ausbaufähige strategische Potenziale
• Betrachtung zukünftiger Unternehmensentwicklung
• Aversion gegen überflüssige Kosten
Verkäufermotive
• vergangenheitsorientierte Bewertung seiner
Lebensleistung
• quantitative Beurteilung des Erfolgs
• Absicherung.
Sparkassenakademie
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Gliederung/ Übersicht
1. Vorstellung
2. Allgemeine Überlegungen
3. Bewertungsmethoden
4. Literatur- und Quellennachweis
Sparkassenakademie
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Allgemeine Überlegungen
Bewertungsanlässe
Bewertungen aufgrund
• gesetzlicher Regelungen
(„Squeeze out“, EAV)
• unternehmerischer Tätigkeit
(Controlling, Konzern)
• vertraglicher Grundlage
(Gesellschaftsvertrag - Ausscheiden von
Gesellschaftern)
• unternehmerischer Initiative
(Unternehmenskauf und - verkauf)
Sparkassenakademie
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Allgemeine Überlegungen
Bewertungsinstrument
Due Diligence („gebührende Sorgfalt“):
• Legal (rechtlicher Schwerpunkt/Ansatz)
• Tax (steuerliche Betrachtung)
• Financial (finanzwirtschaftliche Betrachtung)
• Commercial (Markt, Wettbewerb)
• Environmental (Umwelt, Altlasten)
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Allgemeine Überlegungen
Exkurs: Due Diligence - Übersicht
Due Diligence-Prüfung
Durchführung von Analysen mit notwendiger Sorgfalt mit dem Ziel,
wesentliche Chancen und Risiken aufzuzeigen und zu bewerten.
Arten von Due Diligence-Prüfungen
Commercial DD
Financial DD
Legal DD
Environmental DD
Markt, Wettbewerb,
Produkte, etc.
Vermögens-, Ertragsund Finanzlage
Gesellschaftsrecht,
Verträge, etc.
Altlasten, Umweltvorschriften, etc.
Ziele einer Due Diligence-Prüfung
Entscheidungsgrundlage
für die Durchführung
der Transaktion
Aufzeigen wesentlicher
Einflussfaktoren und
Risiken der Transaktion
SBG - Mittelstandsansatz:
Sparkassenakademie
Kaufpreisüberprüfung
und Festlegung von
Vertragsklauseln
Checkliste
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Gliederung/ Übersicht
1. Vorstellung
2. Allgemeine Überlegungen
3. Bewertungsmethoden
4. Literatur- und Quellennachweis
Sparkassenakademie
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Bewertungsmethoden
Überblick
Bewertungsmethoden
Marktorientiert
• Umsatz-/ EBIT
Multiplikatoren
• Vergleichbare
börsennotierte
Unternehmen
(Vergleichsverfahren)
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Sachwertorientiert
Ertragsorientiert
• Substanzwert
• Ertragswertverfahren
• Liquidationswert
• Discounted Cash
Flow (DCF) Methode
(FCF/WACC)
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Bewertungsmethoden
hier: Substanzwert I
AP: Unternehmenswert errechnet sich aus den
Vermögensteilen, die für Wiederaufbau des
Unternehmens benötigt werden
(Kaufpreis = Rekonstruktion des gleichen Betriebs):
Eigenkapital lt. Bilanz
+
stille Reserven (in Bilanzpositionen AV/ UV)
./.
nicht abgebildete Schuldpositionen (Passivseite)
=
SUBSTANZWERT
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Bewertungsmethoden
hier: Substanzwert II
VT:
langjährige Praxisbewährung und
relativ einfache Wertermittlung
NT:
nicht bilanzierungsfähige Werte werden
nicht berücksichtigt ( Kontrollzwecke),
häufig Versuch der Ergänzung um
Firmenwert
KRIT:
Was nutzen modernste Maschinen, wenn
aus der Nutzung kein Gewinn erzielt
werden kann?
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Bewertungsmethoden
hier: Substanzwert III
AKTIVA
PASSIVA
TEUR
AV
Grund/Boden
BGA
UV
Vorräte
RHB
Guthaben
Summe Aktiva
Sparkassenakademie
TEUR
Buchwert Verkehrswert
1.780
2.220 Eigenkapital
1.500
1.900 Stammkapital
280
320 Rücklagen
stille Reserven
680
450
230
0
2.460
TEUR
TEUR
Buchwert Verkehrswert
650
1.120
200
200
450
450
0
470
750 Rückstellungen
500 Steuern
250 Pensionen
0
Fremdkapital
140
60
80
180
60
120
1.670
1.670
2.970 Summe Passiva
2.460
2.970
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Bewertungsmethoden
hier: Substanzwert IV
+
650 TEUR
Eigenkapital
510 TEUR
stille Reserven
./.
40 TEUR
fehl. PensionsRückst.
______________________________________________
=
1.120 TEUR
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SUBSTANZWERT
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Bewertungsmethoden
hier: Liquidationswert I
AP: Unternehmenswert als Untergröße zum
Substanzwert, der von der Zerschlagung des
Unternehmens ausgeht (= Wertuntergrenze abh. Von
Zerschlagungsgeschwindigkeit):
Einzelveräußerungswerte
./.
Veräußerungskosten
./.
Schuldpositionen (einschl. nichtgebuchte Passiva)
=
LIQUIDATIONSWERT
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Bewertungsmethoden
hier: Liquidationswert II
AKTIVA
PASSIVA
TEUR
AV
Grund/Boden
BGA
UV
Vorräte
RHB
Guthaben
Summe Aktiva
Sparkassenakademie
TEUR
TEUR
TEUR
Buchw ert Veräußerungs-
Buchw ert Veräußerungs-
w ert
w ert
1.780
1.500
280
680
450
230
0
2.460
1.840 Eigenkapital
1.700 Stammkapital
140 Rücklagen
650
200
450
650
200
450
400 Rückstellungen
300 Steuern
100 Pensionen
0
Fremdkapital
140
60
80
180
60
120
1.670
1.750
2.240 Summe Passiva
2.460
2.580
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Bewertungsmethoden
hier: Liquidationswert III
2.240 TEUR
./.
200 TEUR
Summe Veräußerungswerte
Veräußerungskosten
./. 1.930 TEUR
Schuldposten
______________________________________________
=
110 TEUR
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LIQUIDATIONSWERT
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Bewertungsmethoden
hier: Ertrags- und Cash Flow - Ermittlung
AP: Unternehmenswert = Barwert aller (künftigen)
Einnahmenüberschüsse, wobei das Verhältnis der
(zukünftigen) entnahmefähigen Gewinne
(Ertragswertverfahren) bzw. Cash Flows (CF Methode) zum eingesetzten Kapital (Kaufpreis)
maßgeblich ist:
Barwert =
CF1
CFn
+
+
...
(1+i)1
(1+i)n
i = Kapitalisierungs- bzw. Diskontierungszins
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Bewertungsmethoden
hier: Ertrags- und Cash Flow - Endwert
AP: Der Endwert stellt einen Schätzwert des Ertrages
bzw. Cash - Flows nach Ende der Detailplanungsperiode dar. Es wird angenommen, dass
dieser
konstant (mit dem Wachstumsfaktor)
nach dem
letzten Jahr der Planung ewig
fortgeschrieben
wird:
Endwert = Ergebnis bzw. NOPAT* x (1 + Wachstumsfaktor)
(EK-Kosten bzw. WACC – Wachstumsfaktor)
* NOPAT= net operating profit after tax
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Bewertungsmethoden
hier: graphischer Endwert (grds. Darstellung)
Barwert des
Fortführungswertes
Diskontierung mit (gew.) Kapitalkosten
Barwert des / der
prognostizierten
CF / EW
Bewertungszeitpunkt
Unternehmenswert/
Eigenkapitalwert
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…
1
2
3
…
T-1
Prognostizierte CF / EW innerhalb d. Planungsperioden
T
T+
1
Fortführungswert
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Bewertungsmethoden
hier: Ertragswertverfahren I
AP: Dieser Wert leitet sich aus den nachhaltig
erzielbaren Jahresergebnis unter
Berücksichtigung
zukunftsbezogener Ertragszahlen (diskontiert und
bereinigt um Sondereinflüsse) ab
VT: Marktorientiert am Ertrag unter Vernachlässigung
von Bilanzbewertungs- und - ansatzmethoden
NT: Prognoseunsicherheit, Kapitalisierungszinssatz und
pauschaler Endwertansatz.
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Bewertungsmethoden
hier: Ertragswertverfahren II
WERTTREIBER
 Umsatzwachstum
 Operative Marge
Zukünftig entziehbare
Ertragsüberschüsse
Wert des
Eigenkapitals
=
Diskontiert mit
Eigenkapitalkosten
 Abschreibungen
 Zinsen
 Steueraufwand
Ertrag
Aufwand
 Eigenkapitalkosten
 Verschuldungsgrad
Ke
 Planungshorizont/
Ewige Rente
Willis E. Eayrs Unternehmensbewertung
„Equity-Methode“ = Eigenkapital
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Bewertungsmethoden
hier: DCF - Methode
WERTTREIBER
Wert des
=
Unternehmens
./. Fremdkapital
./. PensionsRück
Zukünftige
Free Cash - Flows
Diskontiert mit
gewichteten
Eigenkapitalkosten
 Umsatzwachstum
 Operative Marge
Cash
In-Flow
 Gezahlte Steuern
 Investitionen
 Working Capital
Cash
Out-Flow
 Eigenkapitalkosten
 Fremdkapitalkosten
 Kapitalstruktur
WACC
 Planungshorizont/
Restwert
= Wert des
Eigenkapitals
Willis E. Eayrs-Unternehmensbewertung
„Entity-Methode“ = Gesamtkapital
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Bewertungsmethoden
hier: Umsatz-/ EBIT Multiplikatoren
AP: Verfahren mit Hilfe von erhobenen Multiplikatoren
(bezogen auf bspw. Umsatz/ EBIT) den Unternehmenswert festzustellen (= Praxisverfahren);
Bandbreite der Multiplikatoren, die auch für kleinere
Unternehmen angeboten werden, anhand des
Fragebogens detaillierter bestimmen
VT: einfach und schnell hinsichtlich des (Erst-)
Ergebnisses
NT: eindeutige Zuordnung auf vorgegebene Branchen
bzw. Besonderheiten bei zu bewertenden
Unternehmen (Hinweis: auf FINANCE - Download).
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Gliederung/ Übersicht
1. Vorstellung
2. Allgemeine Überlegungen
3. Bewertungsmethoden
4. Literatur- und Quellennachweis
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Literatur-/ Quellennachweis
•
•
•
•
•
Vorbereitung und Ablauf eines Unternehmenskaufs/ -verkaufs und
Unternehmensnachfolge im Wege der vorweggenommenen Erbfolge,
Dr. jur. Ernst Ulrich Dobler, Freiburg 2003
Unternehmensnachfolge; Birgit Felden/ Annekatrin Klaus, Stuttgart 2003
Unternehmensbewertung - ein Corporate Finance Ansatz; Willis E.
Eayrs, Stuttgart/ Neuhausen 2007
Unternehmensbewertungen erstellen und verstehen; Ernst, Schneider,
Thielen; 3. Auflage München 2008
FINANCE-Magazin
c/o F.A.Z-Institut
Mainzer Landstraße 199
60326 Frankfurt am Main
http://www.finance-magazin.de/research/multiples/index.html
Sparkassenakademie
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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
Sparkassenakademie
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