Transcript Vorlesung 5

Wirkungsquerschnitt 2
Kleine Geschwindigkeiten b:
• hauptsächlich Anregung über
E2, E3 und E4
• magnetische Anregung
kann vernachlässigt werden
(Operator beinhaltet (v/c)2<<1)
multiple
Coulombanregung
Kernstrukturinformation

4 2 Z P2 e2
BE
 d 
 2 4



3
 d CLX  sin  CM 2 1 2  1

S E,  


2
 
Bestimmung der Matrixelemente aus der Messung des
Wirkungsquerschnittes für die Coulomb-Anregung!!
• Spektroskopie der gestreuten Teilchen (leichte Projektile)
• Spektroskopie der g-Quanten im Zerfall
Maximale Anregungsenergie (1)
Maximale Anregungsenergie in einem Stoss
Betrachte eine Stosszeit t im Verhältnis zur Kernperiode w:
  tw 
a E
v 
Adiabasie-Parameter
<<1: Stoss verläuft so schnell, dass in seiner Fouriertransformierten
genügende Amplituden mit Frequenz w vorhanden sind
=1 : Stoss verläuft so langsam, dass keine Anregung mehr stattfindet
„adiabatischer Cut-off“
  1   180 
Emax 

v
2 EP
1
2 E P [MeV] 1



c
a
AP  931.5 MeV/c2 a
AP  931.5 a
197MeV  fm 2
931.5
EP [MeV] 1
AP
a
E P [MeV] 1
 9.14
[MeV]
AP
a[fm]
Maximale Anregungsenergie (2)
Relativistische
Coulombanregung
... dazu später
Einschussenergie so hoch ist, dass sich beide Kerne berühren
Betrachtung ist nur noch gültig bis maximal zum Grazing-Winkel
Fazit: Es lassen sich in „sicherer“ Coulombanregung bei schweren Kernen
bis zu einige MeV Anregungsenergie erreichen.
Maximaler Drehimpulsübertrag
Multiple Coulombanregung
Mehrere Anregungsschritte in einem Stoss
Rotationsbande in deformiertem Kern:
LmaxT , P(  180) 
Z P ,T e 2Q2
2va2
  180
  grazing
„grazing collision“
Fazit: Es lassen sich also mit multipler Coulombanregung auch Hochspinzustände bevölkern.
.
.
.
Beispiel (Teil 2)
Beispiel:
160Gd
( 208Pb, 208Pb‘ ) 160Gd
  1   180 
Emax
EP [MeV] 1
 9.14
MeV
AP
a[fm]
 9.14 4.8
1
MeV  2.3MeV
8.7
Max. Anregungsenergie
reicht für Rotations- und
Vibrationszustände aus.
Z P e 2Q2
Lmax (  180) 
2va 2
82 1.44MeV  fm  7.5b

2  0.1c  (8.7fm) 2
Rotationsbanden lassen sich
82 1.44    7.5 100
bis etwa 30 ħ bevölkern.


29
.
7

197 0.2  8.7 2
v
lab
2 Ekin
2  4.8

c  0.1c
2
AP  931.5 MeV/c
931.5
Sichere Energien entsprechen
typischerweise Geschwindigkeiten von 0.1c.
Experimentaufbau
g-Detektoren
Teilchendetektoren
232Th
208Pb
g-Teilchen
Koinzidenzen
Y (Teilchen, Teilchen,g , g ) 
d 2
dTeilchendg
Vergleich mit
 CLX oder GOSIA
Rechnungen
Beispiele (1)
Lmax = 28 ħ
Beispiele (2)
E/A = 6.3 MeV/u
Kleinere Abstände
(grössere Streuwinkel)
höhere Drehimpulse
Lmax = 16 ħ
Lmax = 22 ħ
Zwei-Neutron-Transfer,
d.h. keine sichere
Coulombanregung mehr!
Beispiele (3)
E/A = 17 MeV/u
Lmax = 10(12) ħ
Höhere Einschussenergie
 weniger multiple Coulex
 weniger Drehimpulsübertrag
(bei gleichen Abständen D!)
Z P ZT e 2
Z P ZT e 2
a

CM
lab
2 Ekin
2 Ekin
/ AP  A
82  90 1.44 MeV  fm
 2.85 fm
232 208
2 17 MeV 
232 208



D ()  a sin 1 CM  1
2



Lmax = 14 ħ
D (17.3)  21.9 fm
D (20.9)  18.6 fm
D (24.4)  16.3 fm
Beispiele (3)
E/A = 17 MeV/u
Lmax = 10(12) ħ
Höhere Einschussenergie
 weniger multiple Coulex
 weniger Drehimpulsübertrag
(bei gleichen Abständen D!)
Z P ZT e 2
Z P ZT e 2
a

CM
lab
2 Ekin
2 Ekin
/ AP  A
82  90 1.44 MeV  fm
 2.85 fm
232 208
2 17 MeV 
232 208



D ()  a sin 1 CM  1
2



Lmax = 14 ħ
D (17.3)  21.9 fm
D (20.9)  18.6 fm
D (24.4)  16.3 fm
Normale und inverse Kinematik
Bsp.: 144Ba (~3MeV/u)
on 2mg/cm2 208Pb
Inverse Kinematik: AP > AT
Bsp.: 144Ba (~3MeV/u)
on 2mg/cm2 60Ni
Problem: Ein CoM-Winkel hat zwei Loesungen im Laborsystem
11
Vergleich RIB und stabiler Strahl
RIB: -niedrige Intensitaeten
-niedrige Einschussenergien
-> kleine Streuwinkel
-inverse Kinematik notwendig
(da kein Target realisierbar)
-> oft nur Einstufenanregung moeglich
Stabiler Strahl: -hohe Intensitaeten
-> Gefahr der Schaedigung der Teilchendetektoren
LSG.: Teilchendetektion unter Rueckwaertswinkel
-beliebige Einschussenergien (sofern ‘safe’)
-beliebige Targets moeglich
-> Variation des Experiments (Energie, Target, Teilchendetektionswinkel)
auf interessierende Anregung
12
Zusammenfassung Coulombanregung
Streuwinkel:
Klein -> Einstufenanregung ueberwiegt
Gross -> Tendenz zur Mehrstufenanregung
Einschussenergie:
-Sofern ‘safe’, je mehr desto besser
da WQS proportional zur Geschwindigkeit
-Bestimmt maximale Anregungsenergie
Z des Streupartners:
Klein -> Einstufenanregung
Gross -> Mehrstufenanregung
A des Streupartners:
Vernuenftig waehlen, so dass Rennung moeglich
Intensitaet:
Sofern keine zu hohe Totzeiten der Elektronik
oder Detektorschaeden: Je hoeher desto besser
13
Der Oktupol Freiheitsgrad
Literatur:
P.A.Butler & W.Nazarewicz
Rev. Mod. Phys. 68 (1996) 349
Parametrisierung der Kernoberflaeche
• 2n-Pol: n=0 -> Monopol -> Sphaerisch
n=1 -> Translation sollte es nicht geben
n=2 -> Quadrupol -> Prolat oder Oblat
n=3 -> Oktupol -> Kommt gleich…
n=4 -> Hexadekupol -> Verbeult
Oberflaeche:
Deformationsparameter:
Reduzierte Ubergangswahrsch.:
1
 (r )  a 0(1  R 0(   ) 2r R ( , ) )
2   2, 
b  (2  1)(a ) 02
3
B( E , n  0   n  1)  ( ZeR λ ) 2 b2
4
Oktupol Oberflaechenstruktur
J=3- -> m=-3,-2,-1,0,1,2,3
Oberflaechenform:
Keine Parametrisierung moeglich
die nur den Oktupoldeformationsparameter b3 beinhaltet. Aus
Symmetriegruenden ist nur eine
Parametrisierung moeglich die von
b2 und b3 anhaengig ist. (Zumindest
haben die Theoretiker noch keine
gefunden.)
Oktupolanregung als Funktion von b2
Spherical Near Spherical Transitional
b2<bcrit
b2~bcrit
b2=0
Deformed
b2>bcrit
Well deformed (b2) nuclei
P.D.Cottle and N.V.Zamfir
Phys.Rev.C 54 (1996) 176
Well deformed (b2) nuclei
P.D.Cottle and N.V.Zamfir
Phys.Rev.C 54 (1996) 176
M.Scheck et al.,
Phys.Rev. C 67 (2003) 064313
Well deformed (b2) nuclei
P.D.Cottle and N.V.Zamfir
Phys.Rev.C 54 (1996) 176
M.Scheck et al.,
Phys.Rev. C 67 (2003) 064313
Oktupole und E1 Momente


Im Kern sind nur Protonen geladen. Klassischer Dipol: D  ex ist nicht moeglich
Mechanismus: Trenne Protonen und Neutronen raeumlich,
d.h. Ladungs- und Massenschwerpunkt.
Beim Wechselspiel von Quadrupol- (2+) und Oktupol- (3-) Freiheitsgrad kann dies geschehen
+
+
+
+
+
Effektives nukleares Dipolmoment:

Z N
| D | e(  )
A A
Was sagen aktuelle Theorien?
GOG: Hartree-Fock Bogoliubov
Mit Gogny D1S Kraft
BCP: Barcelona Catania Paris
Energiedichtefunktionaltheorie
In der Tat kommen sich
bei entsprechender Besetzung
Nilsonorbits aus den
n: j15/2 und g9/2 und
: i13/2 und f7/2
Schalen nahe.
L.M.Robledo et al.,
Phys.Rev.C 81 (2010) 034315
Inverse Summenregel: B(E3)/E3
Wie misst man einen B(E3)-Wert?
g-Zerfall
E1 Kanal dominiert (10000x – 1000000x staerker)
-> gar kein E3 beobachtbar… schnueff
-> i.a. keine Info aus Lebensdauermessung
Ausnahmen: 156Gd und 208Pb. In beiden Kernen
ist der 3- Zustand der erste angeregte Zustand.
LSG.: Wir muessen aus dem Grundzustand den E3 anregen.
Moegliche Methoden: (e,e’), (p,p’) und insbesondere Coulex
Coulex: E1-Anregung vernachlaessigbar -> exklusiv E3-Anregung
Intensitaet 3- -> 2+ E1 Uebergang entspricht der E3-Anregung…
Brandaktuelle Spektren:
Sieht doch aus wie ein HCl-Molekuel?
Uebergang Oktupolvibrator
zu Oktupoldeformiert
   | rechts   b | links 
  b  1/ 2
Was sagen die neuen Supertheorien
(HFB D1S, BCP EDF)?
218-226Ra
sind stabil
oktupoldeformiert!
Da diese Kerne auch
eine Quadrupoldeformation
haben, besitzen sie ein
statisches E1 Moment!!!
= CP-verletzendes
Schiff Moment!!!
L.M.Robledo et al.,
Phys.Rev.C 81 (2010) 034315
3/2-, 3/2+ Parity doublet
CP-Verletzung
in Kernen
Asymmetrische Protonenverteilung:
e
5 2 
2
ˆ
Sz   (r  rch ) z
10 
3
Im Kern ist das Schiffmoment (hoechstwahrscheinlich) nicht direkt messbar,
aber die e- der Huelle spueren das Schiffmoment und uebernehmen es.
Im Vergleich zum Kern verstaerkt sich der Effekt sogar noch ~Z3!!!