Modul „Leistungsfeststellung

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Transcript Modul „Leistungsfeststellung

ILEB
Modul „Leistungsfeststellung /
Leistungsbeschreibung“
Manfred Burghardt
Staatliches Seminar für Didaktik und Lehrerbildung
- Abteilung Sonderschulen Bereichsleiter im Fachbereich PdL/PdE
Oltmannsstraße 22
79100 Freiburg
FAQ zum Baustein Leistungsfeststellung
Was sind die Ziele von Leistungsfeststellung?
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Evaluation von Unterricht
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Hinweise für die qualitative Weiterentwicklung von Unterricht
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Optimierung der Lernumgebung
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Sicherung der Erfüllung des Bildungs- und Erziehungsauftrages
Individualisierung der Bildungsangebote
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Weiterentwicklung prozesshafter Diagnosequalitäten
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Individuelle Leistungserwartungen fördern
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Professionalisierung der individuellen Lern- und Entwicklungsbegleitung
Schulentwicklung
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Professionalisierung der Zusammenarbeit
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Fortschreibung der Bildungsangebote
FAQ zum Baustein Leistungsfeststellung
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Was sind die rechtlichen Grundlagen?
Schg §114
(2) Das Kultusministerium kann Schüler und Lehrer verpflichten, an Lernstandserhebungen von
internationalen, nationalen oder landesweiten Vergleichsuntersuchungen teilzunehmen, die
schulbezogene Tatbestände beinhalten und Zwecken der Schulverwaltung oder der Bildungsplanung
dienen; die Erhebung kann sich auch auf außerschulische Bildungsdeterminanten beziehen, soweit es
den Schülern und Lehrern zumutbar ist.
Notenbildungsverordnung § 7
Allgemeines(1) Grundlage der Leistungsbewertung in einem Unterrichtsfach sind alle vom Schüler im
Zusammenhang mit dem Unterricht erbrachten Leistungen (schriftliche, mündliche und praktische
Leistungen). Schriftliche Leistungen sind insbesondere die schriftlichen Arbeiten (Klassenarbeiten und
schriftliche Wiederholungsarbeiten). Der Fachlehrer hat zum Beginn seines Unterrichts
bekanntzugeben, wie er in der Regel die verschiedenen Leistungen bei der Notenbildung gewichten
wird.
Versetzungsordnung
Verwaltungsvorschrift Kinder und Jugendliche mit besonderem Förderbedarf – vgl. Nachteilsausgleich
Schulbesuchsverordnung – Regelung zur Umsetzung des Beschlusses des Ministerrats vom 3. Mai 2010
„Schulische Bildung von jungen Menschen mit Behinderung“
FAQ zum Baustein Leistungsfeststellung
Was sind die rechtlichen Grundlagen?
Bildungspläne
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Es wird die Leistung gefördert und gefordert, die den Voraussetzungen des einzelnen Schülers
entspricht (BP Fö Seite 8)
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Individuelle Lern- und Entwicklungsbegleitung: Im Rahmen von ILEB werden Potenziale und
Bedürfnisse von Schülerinnen und Schülern umfassend erhoben ( BP Fö Seite 11)
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Bildungsbereich Anforderungen und Lernen – Lernleistungen feststellen BP Fö S77 / BP E S. 88
Können Klassenarbeiten geschrieben werden?
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Gemäß §7 Abs.1 können Klassenarbeiten Teil der schriftlich erbrachten Leistungen sein.
FAQ zum Baustein Leistungsfeststellung
Was ist eine Leistung?
Leistung ist ein Konstrukt, das als Beurteilungsmerkmal angibt, was Personen in ihrer
gegenwärtigen, tatsächlichen Umwelt tun.
Leistung berücksichtigt das Einbezogensein einer Person in ihre Lebensbereiche.
ICF-CY Verlag Hans Huber 2011, S. 276
FAQ zum Baustein Leistungsfeststellung
Was ist Leistungsfähigkeit?
Leistungsfähigkeit ist ein Konstrukt, das als Beurteilungsmerkmal das höchstmögliche
Niveau der Funktionsfähigkeit, das eine Person in einer Domäne der Aktivitäten- und
Partizipationsliste zu einem gegebenen Zeitpunkt erreicht, angibt.
Die Leistungsfähigkeit wird in einer uniformen oder Standardumwelt gemessen und
spiegelt daher das umwelt-adjustierte Leistungsvermögen wider.
ICF-CY Verlag Hans Huber 2011, S. 276
FAQ zum Baustein Leistungsfeststellung
Was ist eine Kompetenz?
Es handelt sich um eine Disposition, die Personen befähigt bestimmet Arten von Problemen
erfolgreich zu lösen, also konkrete Anforderungssituationen eines bestimmten Typs zu
bewältigen. (Klieme 2003)
Die bei Individuen verfügbaren oder durch sie erlernbaren kognitiven Fähigkeiten und
Fertigkeiten, um bestimmte Probleme zu lösen. (Weinert)
Wissens- und Könnensleistungen unter Bezugnahme auf Einstellungen und Haltungen
(v.Hentig)
Ein Problem in eigener Zuständigkeit und Verantwortung lösen können. (Kirchgeßner)
FAQ zum Baustein Leistungsfeststellung
Was kennzeichnet Sonderpädagogische Diagnostik?
Sonderpädagogische Diagnostik befasst sich mit der Frage, welche Barrieren (Hemmnisse
Schüler/innen in ihrer Aktivität und Teilhabe so einschränken, dass sich daraus die
Notwendigkeit eines sonderpädagogischen Bildungsangebots ableitet.
Aufgabe sonderpädagogischer Diagnostik ist es den Schlüssel zu finden mit dem sich
Barrieren öffnen und Ressourcen entwickeln lassen.
Sie sucht nach Unterstützung und Angeboten mit denen die Funktionsfähigkeit eines
Menschen in seinen Kontexten im Hinblick auf Aktivität und Teilhabe gesichert
werden kann?
Eine so verstandene Diagnostik kann nur systemisch betrieben werden, umfasst alle Lernund Lebensbereiche und geht stets vom Kinde aus.
FAQ zum Baustein Leistungsfeststellung
Was unterscheidet Diagnostik und Leistungsfeststellung?
Zwischen Diagnostik und Leistungsfeststellung und –beschreibung besteht ein enger
Zusammenhang und entsprechend Schnittmengen.
Diagnostik soll erfassen wie ein Kind vorgeht, wie es lernt, denkt und handelt, welche
Kontexte sein Handeln dabei beeinflussen und welche Körperfunktionen sein
Handeln ggf beeinträchtigen. Insofern sind Umweltfaktoren (Kontexte) und
Körperfunktionen vertiefende Kategorien einer möglichen Hypothesenbildung.
Bei Leistungsfeststellung und –beschreibung sind die Dimensionen von Aktivität und
Teilhabe die vornehmlichen Bezugsgrößen
FAQ zum Baustein Leistungsfeststellung
Wie individuell kann die Note sein?
Mit Leistungsfeststellungen und der Bewertung erbrachter Leistungen fördert die
Schule die Entwicklung einer realistischen Einschätzung der eigenen Kompetenz.
Die Schule orientiert sich dabei als Vergleichsmaßstab an vorherigen individuellen
Leistungen der einzelnen Schülerinnen und Schüler, bezieht aber auch allgemein
anerkannte Bezugsnormen mit ein.
Ist Selbsteinschätzung Teil von Leistungsfeststellung? Muss sie einbezogen werden?
Durch die Feststellung und Bewertung von Lernerfolgen werden Schülerinnen und
Schüler ermutigt, ihren Lernprozess zunehmend selbstständig zu gestalten. Das
Wissen um eigene Möglichkeiten, Chancen und Grenzen hilft ihnen, sich eigene
realistische Ziele zu setzen und ihre erreichten Leistungen zu bilanzieren. Damit
lernen sie, ihren Lernprozess zu reflektieren sowie aufgetretene Schwierigkeiten zu
überwinden
Bildungsplan Förderschule / Bildungsbereich
Anforderungen und Lernen / Lernleistungen
feststellen
FAQ zum Baustein Leistungsfeststellung
Wie vergleichbar müssen Noten sein?
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Die Förderschule entwickelt mit ihren Partnern Übergabekonzepte, klärt die
rechtlichen Grundlagen, informiert die Eltern und begleitet die Schülerinnen und
Schüler in berufsvorbereitende Maßnahmen und Ausbildung. Darüber hinaus
beteiligt sich die Schule an der Entwicklung und Sicherung passender
Anschlussmöglichkeiten.
Quelle: Bildungsplan Förderschule / Bildungsbereich
Arbeit / Berufsvorbereitende Maßnahmen und
Ausbildungswege
Fazit: Transitionsprozesse sind grundsätzlich dialogorientiert anzulegen und machen
einen Beratungs- und Übergabeprozess notwendig. Grundlage solcher Prozesse sind
u.a. auch verbale Leistungsbeschreibungen wie sie die Notenbildungsverordnung
vorsieht.
FAQ zum Baustein Leistungsfeststellung
Wie vergleichbar müssen Noten sein?
Nachteilsausgleich bei zielgleichem Unterricht
Voraussetzung ist die Vorlage eines aussagekräftigen ärztlichen Attests an die Schule.
Der Nachteilsausgleich kann sich zum Beispiel beziehen auf:
Bewertung von Klassenarbeiten nach krankheitsbedingten Fehlzeiten
Anzahl der Klassenarbeiten (die Leistungsbewertung kann auch mündlich, durch Hausaufgaben oder andere
Arbeiten vorgenommen werden)
Reduzierung der Unterrichtsangebote auf die Kernfächer (Befreiung von Musik, Kunst, Religion und Sport bzw.
Veränderung der Bewertung erkennbarer Leistungen in der Schule oder im außerschulischen Lebensumfeld)
Verteilung eines Schuljahres auf zwei Schuljahre (stets mit Zustimmung des Regierungspräsidiums Tübingen)
Zulassung von Diktiergeräten zur Wiedergabe des Sprachausdrucks bei psychogenen Sprachstörungen
Zulassung bzw. Bereitstellung spezieller Arbeitsmittel wie Alphasmart, Laptop, PC, Kassettenrekorder,
spezifisch gestaltete Arbeitsblätter, größeres Schriftbild und besondere Heftgestaltung usw.
differenzierte Aufgabenstellungen im Kunst-, Musik- und Sportunterricht
Variation der Arbeitszeit bei Klassenarbeiten und Prüfungen (individuelle Verlängerung, Unterbrechungen,
Räumlichkeiten etc.)
Gewähr von Phasen der Entspannung (z.B. eine Runde ums Schulhaus joggen, kleiner Expander, Musikhören
mit dem Discman etc.) siehe auch Landesbildungsserver des Kultusministeriums unter Schule für Kranke.
FAQ zum Baustein Leistungsfeststellung
Welche Gestaltungsräume hat die Schule?
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im Jahreszeugnis können die Noten durch eine verbale Leistungsbeschreibung
ergänzt werden (Notenbildungsverordnung)
dem Jahreszeugnis können Anhänge beigefügt werden beispielsweise in Form von
Kompetenzprofilen
Halbjahresinformationen:
(1) Für das erste Schulhalbjahr erhalten die Schüler, soweit nichts Abweichendes
bestimmt ist, eine schriftliche Information über ihre Leistungen in den einzelnen
Unterrichtsfächern, wobei ganze Noten, ganze Noten mit Notentendenz (Plus
oder Minus) und halbe Noten zulässig sind.
Pflicht ist ein Zeugnis in den Abschlussklassen mit Noten.
(6) In den Klassen 7 und 8 der Werkrealschule und Hauptschule werden im
Jahreszeugnis die Noten durch eine verbale Leistungsbeschreibung ergänzt, wenn
dies insbesondere im Hinblick auf den späteren Übergang des Schülers in weitere
Bildungs- oder Ausbildungsgänge notwendig ist. (Notenbildungsverordnung)
Mögliche Fragestellungen von Kollegien
& passende Medien
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Welche Qualitätskriterien sind vorgegeben?
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Welche Bezugsnormen liegen Leistungsfeststellungen
zugrunde?
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Welche Verfahren gibt es?
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Was sind Erprobungsfelder?
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Was ist Profil AC?
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Was ist ein Schülerportfolio?
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Was ist ein Entwicklungsspiegel?
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Hat die Schule das Recht eigene Zeugnisse zu gestalten?
Qualitätskriterien zu Leistungsfeststellung
Leistungsfeststellung
1.
2.
3.
4.
5.
wird in möglichst alltagsbezogenen und lebensnahen
Situationen durchgeführt
ist Anlass für die Fortschreibung von Zielvereinbarungen mit
allen Beteiligten.
gibt Auskunft darüber, welche Kompetenzen Schüler/innen
auf welchem Niveau entwickelt haben
wird mit Schüler/innen und Eltern regelmäßig reflektiert
ist eine Grundlage für die Ausweisung individueller
Bildungsangebote
Bezugsnormen von Leistungsfeststellung
Welche Bezugsnormen liegen Leistungsfeststellungen zugrunde?
Soziale Bezugsnorm Individuelle Bezugsnorm
Klassenarbeiten
Lerntagebuch
Schülerportfolio
Entwicklungsspiegel
Projektprüfungen
Sachliche Bezugsnorm
Diagnose- und
Vergleichsarbeiten
Fehleranalyse
Skalierte
Beobachtungsbögen
Kompetenzprofile
Verfahren zur Leistungsfeststellung
Welche Verfahren gibt es?
Dialogorientiertes
Übergabeverfahren
Zeugnis
inkl. Anhänge
Strukturierte
Erprobungssituationen
z.B.
Profil AC
VERA
Projektprüfungen
Erprobungsfelder (vgl.
Schulfrühstück)
Dokumentation
Klassenarbeiten
Individuelle
Lernzielkontrollen
Schulleistungstests
Fehleranalysen
Strukturierte Beobachtungen
z.B. Kompetenzanalysen
Entwicklungsspiegel
Schülerportfolio
INKOS –
Schülerbeobachtungssoftware
Selbsteinschätzungsbögen
Erprobungssituation für Leistungsfeststellung
Was sind Erprobungsfelder?
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Erprobungsfelder zeichnen sich durch die im folgenden aufgeführten
Konstruktionsmerkmale aus:
Sie fordern Schüler/innen zu einem eigenaktiven Handeln heraus.
Sie gewährleisten eine Kontextbezogenheit der schulischen Lerninhalte. Die
Schüler/innen können schulisches Wissen und erlernte Fertigkeit anwenden, auch in
Verbindung mit angemessenen Einstellungen und Haltungen.
Die Erprobungssituation bildet Inhalte ab, die von den Schüler/innen als bedeutsam
für ihre persönlichen Teilhabemöglichkeiten erkannt werden können.
In der Erprobungssituation sind Kompetenzen erforderlich, die in einem
Zusammenhang mit schulisch angebotenen Inhalten stehen.
In Erprobungssituationen können metakognitive Kompetenzen wie
Handlungsplanung, Selbststeuerung, reflexives Handeln etc. in ihrer bedeutsamkeit für
ein eigenständiges, kompetentes Handeln beobachtet werden.
Erprobungssituationen geben Aufschluss, ob in den zu überprüfenden
Kompetenzbereichen Routinen ausgebildet wurden.
Beispiel Erprobungssituation Schulfrühstück
Erprobungssituation
Eine lebensbedeutsame Situation innerhalb eines Handlungsfeldes in dem Schüler/innen
Kompetenzen erwerben, erproben und vertiefen können
Kompetenzbeschreibungen
Die Schülerinnen und Schüler können für andere verständliche Texte schreiben (Fach Sprache)
Anhaltspunkte mit qualitativen Skalierungen
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kann einen Einkaufszettel weitgehend orthografisch richtig und eigenständig gemäß den
getroffenen Absprachen abfassen
kann einen Einkaufszettel selbstständig nach den getroffenen Absprachen so abfassen, dass er
auch für Mitschüler lesbar ist
kann einen Einkaufszettel unter Einbeziehung von Merkhilfen lesbar abfassen
kann einen Einkaufszettel lesbar abschreiben
orthographische Probleme des Schülers verhindern ein befriedigendes Arbeitsergebnis eines
ansonsten guten mündlichen Lösungsvorschlags
Beispiel Erprobungssituation:
Wir frühstücken gemeinsam (Schulfrühstück)
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Kompetenzen / Niveaustufen
Erstsituation Frühstück planen
Die Schülerinnen und Schüler können Handlungsstrategien anwenden (Anforderungen und Lernen)
macht eigenständige Vorschläge (im Sinne: entwickelt neue Strategien)
 zur Planung der erforderlichen und gewünschten Lebensmittel,
 möglicher Aufgabenverteilungen,
 hat Vorschläge wie der Einkauf organisiert werden kann
orientiert sich bei der Planung des Frühstücks erkennbar an früheren Vorgehensweisen
orientiert sich bei der Planung an seinen eigenen Bedürfnissen
orientiert sich an den Vorschlägen anderer
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Die Schülerinnen und Schüler können für andere verständliche Texte schreiben (Fach Sprache)
kann einen Einkaufszettel weitgehend orthografisch richtig und eigenständig gemäß den getroffenen Absprachen
abfassen
kann einen Einkaufszettel selbstständig nach den getroffenen Absprachen so abfassen, dass er auch für Mitschüler
lesbar ist
kann einen Einkaufszettel unter Einbeziehung von Merkhilfen lesbar abfassen
kann einen Einkaufszettel lesbar abschreiben
orthographische Probleme des Schülers verhindern ein befriedigendes Arbeitsergebnis eines ansonsten guten
mündlichen Lösungsvorschlags
o
Beispiel Erprobungssituation Schulfrühstück
Diagnose- und Vergleichsarbeiten
Was ist VERA?
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Die Kultusministerkonferenz hat Bildungsstandards für die Grundschule
verabschiedet. Bildungsstandards beschreiben, welche Fähigkeiten und Kenntnisse alle
Schüler/innen am Ende ihrer Grundschulzeit erworben haben sollten. VERA 3 zeigt
auf, wie weit Drittklässler auf dem weg zur Erreichung der Bildungsstandards sind.
Die Leistungen der Schüler/innen werden in
- Deutsch – Lesen
- Deutsch – Sprachgebrauch
- Mathematik – Muster und Strukturen, Größen und Messen
auf 5 Leistungsstufen ermittelt. Die Aufgaben werden im Mai jeden Jahres den
Grundschulen vom Landesinstitut für Schulentwicklung zugestellt. Die Schülerarbeiten
werden nach bundesweit einheitlichen Auswertungsanleitungen korrigiert. Die
Ergebnisse werden vom Landesinstitut für Schulentwicklung teststatistisch analysiert
und aufbereitet. Die Schulleitungen und die Lehrkräfte erhalten
Ergebnisrückmeldungen.
http://www.schule-bw.de/entwicklung/dva/vavera/aahgfvera/
Schülerportfolio
Was ist ein Schülerportfolio?
Ein Schülerportfolio beinhaltet eine systematische Auswahl von Arbeiten, welche die
individuellen Bemühungen, Fortschritte und Leistungen eines Schülers in einem oder
mehreren Lernbereichen darstellen.
Es handelt sich um eine reflektierte Sammlung von ausgewählten Belegen, die informieren über
Fähigkeiten, Fertigkeiten, Interessen und Kenntnisse eines Schülers.
Selbst- und Fremdeinschätzungen zu unterschiedlichen Lernbereichen können ebenso
Bestandteil eines Schülerportfolios sein wie Ergebnisse von Kompetenzanalysen und
Kompetenzrückmeldungen bzw. –raster.
Link: www.schloss-schule-pfullingen.de
Lit.: Häcker, Thomas(2006): Portfolio: Ein Entwicklungsinstrument zum selbstbestimmten Lernen.
Baltmannsweiler. Schneider
Entwicklungsspiegel
Was ist ein Entwicklungsspiegel?
Der Entwicklungsspiegel ist ein Verfahren zur individuellen Lern- und Entwicklungsbegleitung, das im
Jahr 2006 von einer Arbeitsgruppe des MKJS gemeinsam mit Förderschulen entwickelt wurde.
Zitat: „Er schildert individuelle Lern- und Lebenssituationen von Schülerinnen und Schülern. Er richtet
dabei den Blick auf den Einzelnen und berücksichtigt, dass jedes Kind bzw. jeder Jugendliche sein
eigenes Thema hat. Dies zieht Schwerpunktsetzungen bei der Formulierung von möglichen Inhalten
eines Entwicklungsspiegels nach sich.
n Der Entwicklungsspiegel dient in erster Linie der Intensivierung der individuellen Förderung eines
jeden Kindes und Jugendlichen in gemeinsamer Erziehungspartnerschaft von Eltern, Schule und
außerschulischen Partnern und Institutionen im Lebensumfeld der Schülerinnen und Schüler.
n Der Entwicklungsspiegel erleichtert die Kommunikation zwischen Erziehungspartnern, er beleuchtet
die jeweilige Lebenssituation des Kindes und Jugendlichen, er klärt mögliche Bedingungshintergründe
und dient dem Vereinbaren von Förderschwerpunkten und Förderplanungen innerhalb und außerhalb
der Schule.
n Der Entwicklungsspiegel begleitet die Schülerin und den Schüler während seiner gesamten Schulzeit.
...... Der Bildungsverlauf und die Bildungserfolge eines Kindes bzw. Jugendlichen finden im
Entwicklungsspiegel sichtbaren Ausdruck“. (ESP-Projektbericht 2006)
Beispiel Entwicklungsspiegel
Beispiel Entwicklungsspiegel
FAQ zum Baustein Leistungsfeststellung
Was ist Profil AC?
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Profil AC ist ein Verfahren zur Feststellung von überfachlichen
Kompetenzen, das verbindlich in Klasse 7 an allen Schulen (mit
Ausnahme der SfG) durchgeführt wird.
Das Kompetenzprofil entsteht durch systematisierte Beobachtungen von
2 Beobachtern.
Das Ergebnis - ein Kompetenzprofil - wird von den Beobachtern mit dem
Schüler zunächst besprochen und reflektiert, danach werden gemeinsam
individuelle Bildungsziele und -angebote vereinbart. Elemente von ProfilAC können den Bausteinen von ILEB zugeordnet werden.
Profil AC in der ILEB-Schleife
Fördergespräch
Hypothesenbildung
Kompetenzprofil
Umsetzung der
Fördervereinbarung
vertiefende
Ursachensuche
Profil-AC
Fördervereinbarung
Beispiel Profil AC
Kompetenzanalysen
Was sind Konstruktionsmerkmale von Kompetenzanalysen?
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Die Kompetenzanalysen bilden die Kompetenzerwartungen der
Bildungsplanvorgaben ab – inhaltlich-sachliche Bezugsnormen werden
einbezogen
Individuelle Vergleichmaßstäbe können mit den in den Bildungsplänen
ausgewiesenen Lernstandserwartungen & Kompetenzen abgeglichen werden.
Die einzuschätzenden Kompetenzen lassen sich über mehrere Indikatoren
identifizieren.
Die Leistungserhebung lässt sich prozesshaft gestalten.
Sie bieten eine Grundlage für eine diagnostische Reflexion von individuellem
Lernstand und eröffnen Möglichkeiten für eine sachbezogene
Rückmeldekultur.
Sie ermöglichen eine Verständigung für eine kooperative Förderplanung und
die Planung individueller Bildungsangebote.
Beispiel
Beispiel
Beispiel
Pränumerik
Zeugnisse
Hat die Schule das Recht eigene Zeugnisse zu gestalten?
1.
Für Jahreszeugnisse, Halbjahreszeugnisse, Halbjahresinformationen und Schulberichte
gibt es Rahmenvorgaben. Innerhalb des vorgegebenen Rahmens können die
Zeugnisse grafisch gestaltet werden.
2.
Den Abschluss- und Abgangszeugnissen der Sonderschulen kann auf Antrag der
Erziehungsberechtigten eine Beschreibung von Fähigkeiten und Fertigkeiten, die im
beruflichen Bereich von Bedeutung sind, beigefügt werden.
3.
Entsprechend können Jahreszeugnissen ergänzend Beschreibungen von Fähigkeiten
und Fertigkeiten beigefügt werden, die aus Sicht von Schule bedeutsam sind.
Vgl dazu : Verwaltungsvorschrift über Zeugnisse, Halbjahresinformation und Schulbericht;
Verwaltungsvorschrift vom 3. Januar 2002; Az.: 6610.4/55; Fundstelle: K.u.U. 2002, S. 73. Zuletzt geändert
durch Verwaltungsvorschrift vom 11. November 2009 (K.u.U. 2009, S. 223)
Beispiel Zeugnis
Beispiel Zeugnis
Mögliche Fragestellungen von Kollegien,
für die vor Ort Lösungen gefunden werden
sollten:
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Wie können Stärken und Schwächen in der
Leistungsbeschreibung so abgebildet werden, dass sich
Hinweise für Unterstützungs- und Hilfeangebote
ableiten lassen?
Wie oft sollen Leistungen festgestellt werden?
Was sind günstige Zeitpunkte für Leistungsfeststellung?
Wer sollte bei Leistungsfeststellungen beteiligt werden?
Wie können Leistungsanforderungen und Kriterien der
Leistungsfeststellung transparent gegenüber Beteiligten
und Betroffenen gemacht werden?
Offene Fragen der Praxis
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Welche Kompetenzen sollen bei
Leistungsüberprüfungen in den Blick genommen
werden?
Beim Übergang von Sonderpädagogischen Bildungsund Beratungszentren an allgemeine Schulen, welche
Vergleichbarkeit muss in der Leistungsbeschreibung
und Notengebung berücksichtigt werden.
Gruppenarbeit – Vorschläge:
Sichtung Kompetenzprofilen / -analysen
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Suchen Sie sich Beispiele aus, in denen sich nach Ihrem
Dafürhalten die angeführten Gütekriterien verständlich
abbilden.
Gehen Sie der Frage nach, welche Aspekte bei der
Konstruktion von Kompetenzanalysen noch zu
bedenken sind.
Gruppenarbeit – Vorschläge:
Erprobungssituationen
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Bauen Sie eine Brücke.
Überlegen Sie sich, welche Kompetenzen bei dieser
Aufgabe beobachtet werden können?
Nehmen Sie einen Bildungsplan und versuchen Sie
exemplarisch für einige wenige Kompetenzen eine
Skalierung zu erstellen (vgl. dazu Bsp. Schulfrühstück).
ILEB
Modul „Leistungsfeststellung /
Leistungsbeschreibung“
Manfred Burghardt
Staatliches Seminar für Didaktik und Lehrerbildung
- Abteilung Sonderschulen Bereichsleiter im Fachbereich PdL/PdE
Oltmannsstraße 22
79100 Freiburg