Kooperationsmodell zwischen der Jägervereinigung Kreis

Download Report

Transcript Kooperationsmodell zwischen der Jägervereinigung Kreis

Kreisjägervereinigung HN
Jahreshauptversammlung
15.03.2013
Kooperationsmodell
I. Leitbild (Röckel)
II. Ziele (Lieber)
III. Jagdmethoden (Walch)
IV. Workshops (Röckel)
1
Vorspann
Einleitung
AG-Mitglieder:
Paul Röckel, Karl Walch, Joachim Müller, Markus Braun,
Karl-Heinz Lieber, Jürgen Kuhn
Abstimmungsphase mit:
KJV Vorstand und Beirat sowie Hegeringleiter,
Sachgebietsleiter Forstverwaltung
(Lieber, Hartz, Rüter, Kuhn)
Laufzeit:
seit August 2012
2
I. Leitbild
Inhalt
Eine zeitgemäße Jagd fördert die Ziele
des Natur- und Artenschutzes und
unterstützt die Land- und Forstwirtschaft.
Sie fördert vielfältige, gesunde und
den landestypischen Verhältnissen
angepasste Wildbestände.
Die Jagd ist damit ein wichtiger Faktor zum Erhalt der Artenvielfalt in der
Kulturlandschaft und verhindert ökologische wie ökonomische Schäden.
Richtig durchgeführt, ist die Jagd für den naturnahen Waldbau unabdingbar,
beeinflusst Lebensräume positiv und orientiert sich in Schutzgebieten am
jeweiligen Schutzzweck.
3
I. Leitbild
Inhalt
Die Jagdausübung nutzt wildbiologische und ökologische Erkenntnisse und
erfolgt möglichst störungsarm, effektiv, wildtiergerecht und
tierschutzkonform.
Jäger bieten mit dem Fleisch der erlegten Tiere ein hochwertiges
Lebensmittel aus der Region an
In den Wäldern des Heilbronner Landes
war die Fichte seit der Industrialisierung
der dominierende Nadelbaum.
Bedingt durch den Klimawandel der
letzten 30 Jahre ist sie enorm
zurückgegangen.
4
I. Leitbild
Inhalt
Zeitgleich hat die Bedeutung der klimastabileren Baumarten Eiche und
Tanne zugenommen. Diese Baumarten sind gleichzeitig
wichtige Weiser für waldfreundlich geregelte
Schalenwildbestände.
Strukturierte, standortsgerechte
und artenreiche Mischwälder
erfüllen alle heute geforderten Waldfunktionen wie Nutz-, Schutz-,
Erholungs- und Jagdfunktion am besten.
5
I. Leitbild
Inhalt
Die Funktion des Jägers als „Dienstleister“ tritt zur Erreichung ökologischer und
ökonomischer Ziele vermehrt in den Vordergrund.
Sie muss im Wertesystem der Gesellschaft durch
gezielte Informationspolitik besser verankert werden.
Diese Dienstleistungsfunktion muss bei der
Pachtpreishöhe angemessen berücksichtigt werden.
Alternativ oder ergänzend hierzu sind auch Anreizmodelle bei der Einhaltung von
Zielvorgaben denkbar (z.B. Ziele im Zusammenhang mit dem Forstlichen
Vegetationsgutachten). Jägervereinigung Kreis Heilbronn und Kreisforstamt
arbeiten zur Umsetzung gemeinsamer Ziele partnerschaftlich und eng zusammen.
6
II. Ziele der Jagd
im Landkreis HN
1) Die Jagd ist Natur-, Arten- und Tierschutz in einem.
Das Biotop- und Wildtiermanagement kommt der Natur sowie den
jagdbaren und nicht jagdbaren Tieren zugute.
Mit einer flächendeckenden Jagdausübung
wird der Grundstein gelegt für einen
umfassenden Naturschutz in Wald und Flur.
Die Jagd berücksichtigt wildbiologische, naturschutzfachliche und
tierschützerische Gesichtspunkte.
7
II. Ziele
Inhalt
2) Die Jagd hat die Aufgabe, die gesetzlichen Vorgaben praktisch, sowie orientiert an den
regionalen Verhältnissen, bestmöglichst umzusetzen.
Landesweit gültige Standards werden auf die Region heruntergebrochen. Für die Region Heilbronn prägen insbesondere
artenreiche Laubmischwälder, sowie der Weinbau die
Kulturlandschaft.
Die Belange und Interessen der Grundstückseigentümer stellen eine wichtige
Grundlage und Verpflichtung für die Jagdausübung dar. Jäger sind als Pächter und
Jagdausübende immer auch Dienstleister für die gesetzlich verankerten Ansprüche der
Landnutzer. Diese Dienstleistungsaufgabe ist auf beiden Seiten konkret
auszuformulieren und in der Öffentlichkeit offensiv darzustellen („Marketing“).
8
II. Ziele
Inhalt
3) Jagen ist ein altes Handwerk, das sich im Laufe der Menschheitsgeschichte fortlaufend weiterentwickelte und immer auf der Höhe der
Zeit ist und war. Die Jagd zieht ihre Existenzberechtigung auch daraus, dass sie sich mit der
Gesellschaft abstimmt, neue wissenschaftliche
Erkenntnisse aufnimmt und über geeignete
Fortbildungsmaßnahmen an die Jäger weiter trägt.
Dies bezieht sich auf alle Themenbereiche, von tierschutzkonformen
Jagdmethoden (z.B. gut organisierten Drückjagden mit geeigneten
Hunden und geübten Schützen) bis hin zur Wildbretversorgung und hygiene.
9
II. Ziele
Inhalt
4) Die Jagd fordert die Akzeptanz der Gesellschaft, welche diese nicht nur
duldet, sondern die Leistungen der Jägerschaft für die landeskulturellen
und gesellschaftlichen Belange anerkennt.
Der Jäger ist ökologisch-, ökonomisch- und
gesellschaftlich verantwortungsvoller
Mitgestalter der Natur.
10
III. Jagdmethoden
im Landkreis Heilbronn
Jagdmethoden im Kreis Heilbronn
Jäger und Förster stehen gemeinsam hinter den formulierten Zielen und
streben eine möglichst gute Erreichung der Ziele an.
Alle Beteiligten werden am Ergebnis gemessen und nicht an der Art und
Weise der Umsetzung.
Niemand wird gezwungen, auf eine bestimmte Art und Weise die Jagd
auszuüben. Aber das Ergebnis muss stimmen.
Aus diesem Grund geben Jägervereinigung Kreis Heilbronn und
Kreisforstamt eine gemeinsame Empfehlung für die Jagdausübung ab,
die allen Beteiligten – Förstern wie Jägern- als wesentliche Orientierung
dient.
11
III. Jagdmethoden
Inhalt
Rehwild
Der Lebensraum des Rehwildes hat sich in den letzten Jahren durch
Sturmereignisse und veränderte waldbauliche Methoden auf großer Fläche
positiv verändert.
Dies erfordert ein Umdenken der Jäger
in der Bejagung des Rehwildes und
entsprechend angepasste Jagdmethoden.
Die Folgen des Klimawandels erfordern
eine intensive, zielorientierte Rehwildbejagung. Maßgeblich ist der
Zustand der Vegetation, insbesondere der Waldverjüngung mit
standortsheimischen, klimaangepassten Baumarten (z.B. Eiche/Tanne).
12
III. Jagdmethoden
Inhalt
Rehwild
Die Abschusshöhe ist das Ergebnis einer Zielvereinbarung zwischen
Waldbesitzer und Jagdpächtern und orientiert sich am Zustand der
Vegetation (forstliches Gutachten).
Neben der klassischen Ansitzjagd werden als
weitere Form der Jagdausübung gut organisierte
Bewegungsjagden im Wald durchgeführt.
Die Jagd an der Kirrung stellt zusätzlich ein
geeignetes Mittel zur effizienten Abschusserfüllung dar.
Die Fütterung von Rehwild ist auf Notzeiten beschränkt.
13
III. Jagdmethoden
Inhalt
Schwarzwild
Verbesserte Lebensbedingungen in den Wäldern, der verstärkte
Maisanbau in der Landwirtschaft, häufigere Mastjahre infolge des
Klimawandels, sowie milde Winter (oft ohne Schneelage) haben zu
steigenden Schwarzwildbeständen geführt.
Die Regulierung der Schwarzwildbestände
auf ein landeskulturell verträgliches Maß
durch eine tierschutzkonforme, handwerklich saubere Bejagung ist eine wesentliche
Dienstleistungsaufgabe der Jäger im Kreis
Heilbronn. Die Fütterung von Schwarzwild ist auf Ablenkungszwecke
zu beschränken.
14
III. Jagdmethoden
Inhalt
Schwarzwild
Die Kirrjagd ist gerade vor dem Hintergrund einer
hohen Schwarzwildpopulation eine unverzichtbare
Jagdmethode. Sie bietet die Möglichkeit das Wild
nach Alter und Geschlecht anzusprechen und
berücksichtigt beim Abschuss die Sozialstruktur des Schwarzwildes.
Ergänzend zur Einzeljagd auf Schwarzwild sollen gut organisierte
Drückjagden - dort, wo es die Revierverhältnisse zulassen –
unter Einsatz geeigneter Jagdhunde und
qualifizierter Jäger (Schießnachweis!) durchgeführt werden.
15
III. Jagdmethoden
Inhalt
Nieder- und Raubwild
Die enorme Beunruhigung der Lebensräume durch Erholungssuchende,
die verschiedensten Formen der Freizeitgestaltung (Geocaching, Rad-
fahren, Segways,…) und eine großflächige und intensive Landwirtschaft
haben dazu geführt, das es unter unserem Niederwild mehr Verlierer als
Gewinner gibt.
16
III. Jagdmethoden
Inhalt
Nieder- und Raubwild
Insbesondere die Hasen und Hühnerartigen, sowie die Singvögel sind
Verlierer. Dagegen profitieren z.B. Krähen, Elster
und Füchse in hohem Maße von unserer
Wohlstandsgesellschaft.
Um einen weiteren Rückgang des Niederwildes zu
verhindern, muss die Jagd auf Raubwild und Raubzeug, sowie auf Nesträuber, soweit es das Jagdgesetz erlaubt, intensiv ausgeübt werden.
Zusätzlich kann durch Biotopverbesserung,
-vernetzung, -neuanlage und -pflege vorhandener
Landschaftselemente vielen Wildarten geholfen werden.
17
IV. Workshops
weitere Vorgehensweise
Organisation der Workshops:
Es handelt sich um regionale Veranstaltungen (1 Pilottermin sowie
9 Workshops) in allen Hegeringen im Kreis Heilbronn (Stadt- und Landkreis).
Zielgruppe: Jagdpächter, Mitpächter und Förster.
Es werden geeignete Veranstaltungs- und Waldorte ausgewählt.
Es handelt sich um 10 Veranstaltungen in den Jahren 2013/14(15),
bevorzugt in den Monaten April, Juni, Juli.
18
IV. Workshops
weitere Vorgehensweise
Organisation der Workshops:
Es finden halbtägige Veranstaltungen am Freitagnachmittag (14.00-18.00
Uhr) statt und beinhalten einem
• Vortragsteil (30 min. „historische Entwicklungen“, 45 min „Ziele und Wege
der Jagdausübung im Kreis Heilbronn“) sowie einen
• praxisbezogenen Workshop (90 min im Wald zum Thema: Wald-WildBeziehung). Waldbilder werden zwischen Hegeringleitern und Förstern
gemeinsam ausgewählt.
Abschluss mit einem zünftigem Vesper und gemütlichem Ausklang.
Ausschreibung und Anmeldung laufen über die KJV Heilbronn.
19
IV. Workshops
weitere Vorgehensweise
Termine 2013:
12.04.2013 ab 14.00 Uhr: Pilotveranstaltung
mit Vorstand KJV HN und den HRL sowie dem forstlichen Leitungspersonal
voraussichtlich im Hegering 6 (Stadtwald Neudenau).
17.05.2013 ab 14.00 Uhr: Hegering 7
(Leintal)
21.06.2013 ab 14.00 Uhr: Hegering 3 (Weinsberger Tal/Löwensteiner Berge)
12.07.2013 ab 14.00 Uhr: Hegering 8 (Kraichgau)
19.07.2013 ab 14.00 Uhr: Hegering 5/6 (Jagsttal/Unteres Neckartal)
20
Vielen Dank
für Ihre Aufmerksamkeit
21